DE3237155C2 - - Google Patents
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- B22D—CASTING OF METALS; CASTING OF OTHER SUBSTANCES BY THE SAME PROCESSES OR DEVICES
- B22D41/00—Casting melt-holding vessels, e.g. ladles, tundishes, cups or the like
- B22D41/14—Closures
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Description
Die Erfindung betrifft einen Schmelz- und Gießtiegel mit einer
Bodenöffnung für den Auslaß der Schmelze und mit einer der
Bodenöffnung zugeordneten Stopfenstange für den Verschluß oder
die Freigabe der Bodenöffnung mittels des unteren Endes der
Stopfenstange und einer dem entgegengesetzten Ende zuge
ordneten Betätigungseinrichtung.
Derartige Schmelz- und Gießtiegel, nachfolgend kurz als Tiegel
bezeichnet, sind bevorzugt geeignet für geschlossene In
duktions-Schmelz- und -Gießöfen mit einer Schmelz- und Gieß
kammer, zwischen denen sich eine Trennwand mit einer
Öffnung befindet, auf die der genannte Tiegel von oben aus
wechselbar und gasdicht aufgesetzt ist. Der Tiegel läßt
sich durch seine Bodenöffnung mittels der eingeschliffenen
Stopfenstange in eine unterhalb der Trennwand befindliche
Gießform entleeren (DE-OS 30 26 720).
Beim Betrieb des eingangs beschriebenen Tiegels läßt es sich
nicht vermeiden, daß der letzte Rest des Tiegelinhalts am
Ende des Abgusses in unregelmäßigen Portionen in den unter
halb der Bodenöffnung befindlichen Steiger der Gießform
fällt. Da der Steiger noch mit Schmelze gefüllt ist, führt
dies zu einem Verspritzen von Schmelzenpartikeln, die die
Umgebung des Fallweges der Schmelze verunreinigen.
Dieser Effekt wird bei dem weiter oben beschriebenen ge
schlossenen Ofen mit Trennwand noch verstärkt, wenn oberhalb
der Trennwand ein größerer Druck herrscht als unterhalb der
Trennwand. Übliche Drücke liegen bei 1200 mbar bzw. 900 mbar,
so daß die Druckdifferenz (von oben nach unten) 300 mbar be
trägt. Diese Druckdifferenz erzeugt einen sogenannten "Blas
rohreffekt", der Schmelzenreste regelrecht in den Steiger
hineinschießt, so daß ein verstärktes Spritzen die Folge ist.
Unabhängig davon, daß derartige Schmelzenspritzer zu einer Ver
unreinigung und Beschädigung von Anlagenteilen führen, stellen
sie im Falle einer Änderung der Zusammensetzung des Gußwerk
stoffs auch noch eine Gefahr für das Gußstück dar. Dies ist
dann der Fall, wenn sich Schmelzenspritzer aus vorangegangenen
Chargen ablösen und in die Schmelze des Steigers fallen, so
daß eine Verunreinigung des Gußwerkstoffs erfolgt. Dies kann
zu kostspieligem Ausschuß führen. Einen anschaulichen Eindruck
von der Umgebung des Fallweges der Schmelze vermittelt die
DE-OS 30 26 721.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Tiegel
mit Stopfenstange der eingangs beschriebenen Art dahingehend
zu verbessern, daß ein Verspritzen von Schmelze bei Be
endigung des Abgusses vermieden, zumindest aber stark unter
drückt wird.
Die Lösung der gestellten Aufgabe erfolgt bei dem eingangs be
schriebenen Tiegel gemäß der vorliegenden Erfindung dadurch,
daß die Stopfenstange in ein Stopfenstangenoberteil und ein
Stopfenstangenunterteil unterteilt ist und daß das Stopfen
stangenunterteil durch Schwerkraft gegenüber dem Stopfenstangen
oberteil beweglich und gegenüber der Schmelze als Schwimmer
ausgebildet ist.
Durch eine definierte Bewegung der Betätigungseinrichtung, die
im übrigen durch die Schwimmerfunktion vorgegeben ist, wird
folgendes erreicht: Bis zur Vollendung des Aufschmelzens
und gegebenenfalls Überhitzens des Materials wird das untere
Ende der Stopfenstange gegen den Auftrieb des Schwimmers
gegen die Bodenöffnung gepreßt, die zu diesem Zweck einen
komplementären Ventilsitz enthält. Die Schmelze ist am Aus
fließen gehindert. Sobald der Abguß beginnen soll, wird das
Stopfenstangenoberteil um ein begrenztes Maß angehoben. Dieser
Bewegung folgt das Stopfenstangenunterteil aufgrund des Auf
triebseffekts und gibt dadurch die Bodenöffnung zum Abguß
frei. Zunächst sinkt der Schmelzenspiegel kontinuierlich,
ohne jedoch das Stopfenstangenunterteil zu einem Absinken
zu veranlassen (der größte Teil der Schmelze befindet sich
anfänglich oberhalb desjenigen Teils des Schwimmers, das den
Auftrieb erzeugt). Von dem Augenblick an, in dem ein Gleichge
wicht zwischen Auftrieb und Gesamtgewicht der schwimmenden
Einheit hergestellt wird, folgt das Stopfenstangenunter
teil dem Schmelzenspiegel bei dessen weiterer Absenkbewegung,
bis das untere Ende der Stopfenstange die Bodenöffnung ver
schließt. Es befindet sich nunmehr aber noch ein geringer
Rest der Schmelze im Tiegel, der an der Abdichtwirkung be
teiligt ist und insbesondere verhindert, daß im allerletzten
Augenblick des Abgießens Schmelze durch den Gasdruck be
schleunigt nach unten gefördert wird. Dadurch unterbleibt
das lästige Spritzen oder wird zumindest stark eingeschränkt,
so daß die Umgebung des Fallweges frei von Schmelzenspritzern
bleibt. Durch die gleiche Maßnahme unterbleibt auch eine Gas
expansion mit radialer Komponente, die den Spritzradius noch
vergrößern würde. Letztendlich ist auch die kinetische Energie
der Schmelzenspritzer ein Maß für ihre unerwünschte Haftung
auf Vorrichtungsteilen.
Der im Tiegel verbleibende Schmelzenrest ist keineswegs nach
teilig für den Gießprozeß, da der Schmelzenrest beim nach
folgenden Gießvorgang unter Verringerung der nachchargierten
Menge weiter verwendet werden kann, solange es sich um den
gleichen Gußwerkstoff handelt. Soll die Charge geändert werden,
so gießt man einfach den letzten Rest der Schmelze in eine
Hilfsform ab, indem man das Stopfenstangenoberteil um ein
zusätzliches Maß anhebt, so daß das Stopfenstangenunterteil
zwangsweise von der Bodenöffnung abgehoben wird. Es ist also
besonders zweckmäßig, die Betätigungseinrichtung mit drei
definierten Stellungen wie folgt auszulegen:
- 1. Tiefstellung: Stopfenstangenunterteil gegen Auftriebs kräfte an Bodenöffnung angepreßt,
- 2. Mittelstellung: Stopfenstangenoberteil soweit angehoben, daß Stopfenstangenunterteil sich frei zwischen einer Verschlußstellung und einer Freigabestellung (der Bodenöffnung) durch Auftriebskräfte bzw. Schwerkraft bewegen kann,
- 3. Höchststellung: Das untere Ende des Stopfenstangenunter teils kann die Bodenöffnung nicht mehr erreichen.
Die Stellung 1 dient zum Aufschmelzen der Charge, die
Stellung 2 dient zum Abguß und die Stellung 3 dient zum Aus
fließenlassen der Restmenge.
Es versteht sich, daß die Größe der Restmenge durch die relative
Lage des wesentlichen Teils des Schwimmers zum Stopfenstangen
unterteil bestimmt wird. Auf Maßnahmen, mit denen die Größe
der Restmenge beeinflußt werden kann, wird in der Detailbe
schreibung noch näher eingegangen.
Um ein "Nachkleckern" der Restschmelze zu verhindern, ist ein
guter Verschluß der Bodenöffnung unerläßlich. Nun unterliegt
bereits bei den herkömmlichen Tiegeln der Ventilsitz in der
Bodenöffnung einem laufenden Verschleiß, so daß dieser Sitz
regelmäßig mit einem Schleifstift nachgeschliffen werden muß.
Dies führt zu einem frühzeitigen Verschleiß des teuren
Tiegels.
Bei dem erfindungsgemäßen Schwimmerverschluß werden die Ab
dichtprobleme mit zunehmendem Differenzdruck größer, so daß
die Zeitabstände des Nachschleifens kürzer werden. Um die
Standzeit des Tiegels zu verlängern, wird daher gemäß der
weiteren Erfindung vorgeschlagen, daß die Bodenöffnung in
einer auswechselbar in den Tiegeln eingesetzten Hülse ange
ordnet ist. Wenn der Ventilsitz nicht mehr nachgeschliffen
werden kann, dann wird einfach die Hülse ausgewechselt, und
der Tiegel kann weiter verwendet werden.
Es ist dabei besonders zweckmäßig, wenn die Hülse einen im
eingesetzten Zustand über die untere Begrenzungsfläche des
Tiegels hinausreichenden Fortsatz aufweist. Zweckmäßig reicht
dieser Fortsatz bis zum Steiger der Gießform. Diese Maßnahme
schützt nicht nur vor übermäßigen Wärmeverlusten der
Schmelze, sondern auch vor Schmelzenspritzern, die in geringem
Maße auch zu Beginn des Abgießens auftreten und mit den Vor
gängen am Ende des Abgießens nichts zu tun haben.
Durch eine innige Verbindung der Hülse mit dem Tiegel, die
zweckmäßig eine Gewindeverbindung ist, wird die Hülse so warm,
daß ein Einfrieren der Schmelze nicht möglich ist. Wenn dann
noch gemäß der weiteren Erfindung der Fortsatz der Hülse mit
einer Wärmedämmung umgeben ist, wird die Hülse wirksam gegen
eine Wärmeabstrahlung geschützt.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Erfindungsgegenstandes
ergeben sich aus den übrigen Unteransprüchen.
Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes und seine
Einzelheiten werden nachfolgend anhand der Fig. 1 und 2
näher erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 einen Vertikalschnitt durch eine Gesamtanordnung
von Tiegel und Stopfenstange und
Fig. 2 einen Vertikalschnitt durch die Stopfenstange mit
Schwimmer.
In Fig. 1 ist ein Tiegel 1 zum Schmelzen und Gießen darge
stellt, der aus einem keramischen Werkstoff besteht, einen
Hohlkörper darstellt und einen Hohlraum 2 umschließt, in
dem sich eine Schmelze 3 befindet. Der Tiegel besitzt einen
Boden 4, in den eine aus Graphit bestehende, einen Rotations
körper bildende Hülse 5 mittels einer Gewindeverbindung 6
dicht eingesetzt ist.
Die Hülse besitzt in ihrem Innern konzentrisch die Boden
öffnung 7, deren oberer Rand einen Dichtsitz 8 für das untere
Ende 9 einer Stopfenstange 10 bildet.
Die Hülse 5 besitzt einen über die untere Begrenzungsfläche 11
des Tiegels 1 hinausgehenden Fortsatz, der von einer Wärme
dämmung 12 umgeben ist, die aus einer gewickelten Graphit
folie oder aus einem Graphitrohr besteht.
Der Tiegel 1 ruht auf einem aus mineralischem Werkstoff be
stehenden Dichtungskörper 13, der mittels einer konischen
Außenfläche in eine komplementäre Konusfläche 14 in eine
Trennwand 15 eingesetzt ist, welche zwei Räume unterschiedlichen
Drucks voneinander trennt. Unterhalb der Trennwand 15 be
findet sich ein Tragring 16, dessen untere Innenkante als
Dichtschneide 17 ausgebildet ist und in den ein Dichtring 18
eingelegt ist. An Dichtschneide und Dichtring wird von unten
eine Gießform 19 mit einem sogenannten Steiger 20 (Einguß
trichter) und einem Gießkanal 21 angepreßt.
Der Tragring 16 besitzt eine konische Innenfläche 22, an
der sich eine Tragplatte 23 abstützt, auf der die Wärme
dämmung 12 ruht. Die Tragplatte 23 besteht aus einem keramischen
Filz oder Asbest.
Der Dichtungskörper 13 ist auf seinem oberen Teil von einer
dreilagigen Wärmedämmung 24 umgeben, die sich zwischen einem
Mineralvlies 25 auf der Oberseite der Trennwand 15 und
der unteren Begrenzungsfläche 11 des Tiegels 1 erstreckt.
Die Wärmedämmung setzt sich alsdann nach oben hin bis zum
oberen Tiegelende durch eine weitere Wärmedämmung 26 fort,
die gleichfalls aus einem Mineralvlies (z. B. "Cao-Wool") be
steht. Der gesamte Tiegel 1 nebst einem Teil der Länge der
Hülse 5 ist von einer Induktionsspule 27 umgeben, die jedoch
nur schematisch dargestellt und in eine keramische Gießmasse (28)
eingebettet ist, wie dies in der DE-OS 30 26 722 dargestellt
ist.
Die Stopfenstange 10 besteht aus einem Stopfenstangenober
teil 29 und einem Stopfenstangenunterteil 30, die durch eine
Teleskopführung 31 miteinander verbunden sind. Während das
Stopfenstangenoberteil 29 aus Aluminiumoxid besteht, und
gleichzeitig als Schutzrohr für ein Thermoelement 32 dient,
besteht das Stopfenstangenunterteil 30 entweder aus Graphit
oder aus Porzellan. Die Teleskopführung besteht also insge
samt aus nicht-metallischen, hoch-hitzebeständigen Werk
stoffen. Um zu verhindern, daß Metallspritzer und/oder
Chargiermaterial in den Zylinderspalt der Teleskopführung 31
eindringen, ist darüber ein Schirmblech 30 angebracht.
Zum Stopfenstangenunterteil 30 gehört ein Schwimmkörper 34,
der mittels einer Schraubverbindung 35 höhenverstellbar auf
dem hülsenförmigen Stopfenstangenunterteil 30 angebracht
ist. Der Schwimmkörper 34 besteht aus Graphit und hat die
Form des Schirms eines Pilzes, d. h. es handelt sich um
einen Rotationskörper. Auf der Unterseite des Schwimmkörpers 34
befinden sich mehrere stiftförmige Vorsprünge 36, die die
Ausbildung einer Coriolis-Bewegung in der Schmelze verhindern
bzw. bremsen sollen. Das Stopfenstangenoberteil 29 ist
in einer metallischen Muffe 37 befestigt, an deren oberem
Ende sich ein Gewicht 38 befindet. Die Muffe 37 besitzt eine
breite Umfangsnut 39, in die von der Seite her ein gegabelter
Hubarm 40 eingreift, der zur Seite hin mit einem nicht ge
zeigten Hubzylinder verbunden ist. Bei entlastetem Hubzylinder
wird das untere Ende 9 der Stopfenstange 10 im wesentlichen
durch das Gewicht 38 gegen den Dichtsitz 8 gepreßt. Durch
Anheben des Hubarms 40 gegen einen Bund 41 ist es möglich,
den Schwimmer gemäß den einleitenden Ausführungen in Funktion
treten zu lassen. Das spezifische Gewicht der Schmelze 3
ist jedenfalls um ein Vielfaches größer als das spezifische
Gewicht der den Schwimmer bildenden Bauteile, so daß ein
Auftrieb von ausreichender Größe gewährleistet ist.
Die gesamte Anordnung gemäß Fig. 1 wird im Prinzip in die
Kammer eines geschlossenen Induktions-Schmelz- und Gieß
ofens in der Weise eingebaut, wie dies in der DE-OS 30 26 720
gezeigt ist. Weitere Ausführungen dürften sich daher erübrigen.
Fig. 2 zeigt eine Variante der Stopfenstange gemäß Fig. 1,
wobei Teile mit gleicher über übereinstimmender Funktion
mit gleichen Bezugszeichen versehen sind.
Es ist zunächst erkennbar, daß die Teleskopführung 31 insofern
geändert ist, als das Stopfenstangenoberteil 29 an seinem
unteren Ende eine aus Graphit bestehende Führungshülse 42
aufweist, die eine zylindrische Bohrung 43 besitzt und das
Stopfenstangenunterteil 30 teleskopartig übergreift. Die
Teleskopführung besitzt eine beidseitige Hubbegrenzung in
Form diametral gegenüberliegender Längsnuten 44, die an
beiden Enden geschlossen sind. In diese Längsnuten greifen
Anschlagzapfen 45 ein, welche durch die Enden von Schrauben
gebildet werden, die in die Führungshülse 42 eingeschraubt
sind. Die Längen von Bohrung 43 und Längsnuten 44 sind etwas
verkürzt dargestellt; in Wirklichkeit wird ein Hub von ca. 25
bis 30 mm ermöglicht, wobei zu berücksichtigen ist, daß die
Gesamthöhe des Tiegels 1 etwa 140 mm beträgt. Obwohl es sich
beim Ausführungsbeispiel um einen außerordentlich kleinen
Ofen handelt, ist das Prinzip natürlich auch auf sehr viel
größere Öfen übertragbar.
Zum Stopfenstangenunterteil 30 gehört auch hier ein Schwimm
körper 34, der jedoch im Gegensatz zu Fig. 1 nicht mit stift
förmigen Vorsprüngen 36 versehen ist, sondern auf seinem Um
fang in etwa äquidistanter Verteilung Randausnehmungen 46 be
sitzt, die von dem Schwimmkörper 34 einen etwa sternförmigen
Körper übrig lassen. Infolge der Randausnehmungen 46 kann der
Durchmesser des Schwimmkörpers 34 so groß gemacht werden,
daß der Schwimmkörper zusätzlich durch die zylindrische Innen
fläche des Tiegels 1 geführt wird. Durch die Randausnehmungen 46
ist die Ausbildung einer Schmelzenströmung möglich, wobei
gleichzeitig die sich ansonsten ausbildende Coriolis-Be
wegung stark gebremst wird.
Das Stopfenstangenoberteil 29 besitzt einen hohlzylindrischen
Fortsatz 47, mit dem es in das geschlitzte untere Ende der
Muffe 37 eingesetzt ist. Eine kraftschlüssige Halterung
erfolgt mittels einer Spannschelle 48. Die Umfangsnut 39
wird in diesem Falle nach oben hin durch die Unterseite des
Gewichtes 38 begrenzt, an die sich der hier nicht ge
zeigte Hubarm 40 (Fig. 1) bei der Freigabe der Schwimmerbe
wegung anlegt. Das Gewicht 38 ist von einem beispielsweise
aus Asbest bestehenden Isolierring 49 umgeben, der es der
Bedienungsperson ermöglicht, das Gewicht 38 bei noch be
triebswarmem Ofen mittels eines Handschuhs anzuheben.
Die Wirkungsweise des Gegenstandes nach Fig. 2 sei kurz wie folgt
erläutert:
Bei freigegebenem Gewicht 38 schieben sich Stopfenstangenober
teil 29 und -unterteil 30 im Bereich der Teleskopführung 31
zusammen, wobei die Anschlagzapfen 45 in den Bereich der
unteren Enden der Längsnuten 44 gelangen. Da ein weiteres
Zusammenschieben der Teleskopführung nicht mehr möglich ist,
wird das untere Ende 9 der Stopfenstange gegen den hier nicht
gezeigten Dichtsitz (Dichtsitz 8 in Fig. 1) gepreßt, und
verschließt dadurch die Bodenöffnung.
Sobald das Stopfenstangenoberteil 29 mit dem Gewicht 38 um ein
Maß angehoben wird, das knapp dem vertikalen Freiheitsgrad
der Anschlagszapfen 45 in den Längsnuten 44 entspricht, folgt
der Schwimmkörper 34 dieser Aufwärtsbewegung, wenn sich
Schmelze in dem Tiegel befindet (andernfalls bleibt der
Schwimmkörper 34 in Ruhe). Beim Vorhandensein von Schmelze
wird infolgedessen die Bodenöffnung freigegeben, und die
Schmelze kann zunächst ungehindert ausfließen. Erst wenn die
einleitend beschriebenen Gleichgewichtsbedingungen erreicht
werden, folgt der Schwimmkörper 34 dem sinkenden Schmelzen
spiegel, bis es zum Verschluß der Bodenöffnung kommt und
eine restliche Schmelzenmenge im Tiegel zurück bleibt. Soll
auch diese noch zum Ausfließen gebracht werden, so muß das
Stopfenstangenoberteil 29 noch um ein weiteres Stück angehoben
werden, so daß das untere Ende der Stopfenstange vom Dicht
sitz 8 abgehoben wird bzw. diesen auch bei weiterem Absinken
des Schmelzenspiegels nicht mehr erreichen kann.
Ein Auswechseln etwa defekter Stopfenstangenteile ist mittels
der Klemmverbindung bzw. der Spannschelle 48 leicht möglich.
Es wäre natürlich in Verbindung mit einer herkömmlichen,
starren Stopfenstange denkbar, den Weg des Schmelzenspiegels
meßtechnisch zu erfassen und die Betätigungseinrichtung der
Stopfenstange so zu steuern, daß ein Verschluß der Boden
öffnung erfolgt, bevor die Schmelze restlos ausgeströmt ist.
Derartige Messungen sind jedoch wegen der schlechten Zugäng
lichkeit und der hohen Temperaturen nur schwierig auszuführen,
und es wäre auch ein erheblicher Aufwand bezüglich einer auto
matischen Betriebsweise des Stopfenstangenantriebs erforder
lich. Der Erfindungsgegenstand stellt demgegenüber eine voll
ständig selbsttätige, temperaturbeständige und verschleiß
freie Steuereinrichtung dar, die sich im praktischen Betrieb
einwandfrei bewährt hat. Auf die Zurhilfenahme optischer und/oder
elektrischer Lagemelder, die die Steuerung des Hubarms veran
lassen könnten, kann infolgedessen vollständig verzichtet
werden.
Claims (11)
1. Schmelz- und Gießtiegel mit einer Bodenöffnung für den
Auslaß der Schmelze und mit einer der Bodenöffnung zu
geordneten Stopfenstange für den Verschluß oder die
Freigabe der Bodenöffnung mittels des unteren Endes der
Stopfenstange und einer dem entgegengesetzten Ende zuge
ordneten Betätigungseinrichtung, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stopfenstange (10) in ein Stopfenstangenoberteil (29)
und ein Stopfenstangenunterteil (30) unterteilt ist, und
daß das Stopfenstangenunterteil (30) durch Schwerkraft
gegenüber dem Stopfenstangenoberteil (29) beweglich und
gegenüber der Schmelze (3) als Schwimmer ausgebildet ist.
2. Schmelz- und Gießtiegel nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß Stopfenstangenober- (29) und -unterteil (30)
durch eine Teleskopführung (31) miteinander verbunden
sind.
3. Schmelz- und Gießtiegel nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Teleskopführung (31) aus nicht-
metallischen, hoch-hitzebeständigen Werkstoffen besteht.
4. Schmelz- und Gießtiegel nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Teleskopführung (31) eine beidseitige
Hubbegrenzung in Form mindestens einer an beiden Enden
geschlossenen Längsnut (44) aufweist, in die ein Anschlag
zapfen (45) eingreift.
5. Schmelz- und Gießtiegel nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Stopfenstangenunterteil (30) einen auf
gesetzten Schwimmkörper (34) besitzt, der oberhalb des
unteren Endes (9) der Stopfenstange (10) nachgeordnet ist.
6. Schmelz- und Gießtiegel nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Schwimmkörper (34) als Rotationskörper
ausgebildet ist.
7. Schmelz- und Gießtiegel nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Schwimmkörper (34) auf seinem Umfang mit
Randausnehmungen (46) versehen ist.
8. Schmelz- und Gießtiegel nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Bodenöffnung (7) in einer auswechselbar
in den Tiegel (1) eingesetzten Hülse (5) angeordnet ist.
9. Schmelz- und Gießtiegel nach Anspruch 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Hülse (5) einen im eingesetzten Zustand
über die untere Begrenzungsfläche (11) des Tiegels (1)
hinausragenden Fortsatz aufweist.
10. Schmelz- und Gießtiegel nach Anspruch 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Hülse (5) mittels einer Gewindever
bindung (6) in den Tiegel eingesetzt ist.
11. Schmelz- und Gießtiegel nach Anspruch 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Fortsatz der Hülse (5) mit einer Wärme
dämmung (12) umgeben ist.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19823237155 DE3237155A1 (de) | 1982-10-07 | 1982-10-07 | Schmelz- und giesstiegel mit bodenoeffnung und stopfenstange |
CH280683A CH659125A5 (de) | 1982-10-07 | 1983-05-24 | Schmelz- und giesstiegel mit bodenoeffnung und stopfenstange. |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19823237155 DE3237155A1 (de) | 1982-10-07 | 1982-10-07 | Schmelz- und giesstiegel mit bodenoeffnung und stopfenstange |
Publications (2)
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DE3237155A1 DE3237155A1 (de) | 1984-04-12 |
DE3237155C2 true DE3237155C2 (de) | 1990-11-29 |
Family
ID=6175166
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19823237155 Granted DE3237155A1 (de) | 1982-10-07 | 1982-10-07 | Schmelz- und giesstiegel mit bodenoeffnung und stopfenstange |
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DE (1) | DE3237155A1 (de) |
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---|---|---|---|---|
GB0311292D0 (en) * | 2003-05-16 | 2003-06-18 | Emp Technologies Ltd | Improvements in and relating to the movement of metal |
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---|---|---|---|---|
DE3026721C2 (de) * | 1980-07-15 | 1982-11-11 | Leybold-Heraeus GmbH, 5000 Köln | Geschlossener Induktionsschmelz- und Gießofen mit auswechselbarem Schmelztiegel |
DE3026720C2 (de) * | 1980-07-15 | 1982-09-23 | Leybold-Heraeus GmbH, 5000 Köln | Geschlossener Induktionsschmelz und -Gießofen mit einer Hubvorrichtung für eine Gießform |
-
1982
- 1982-10-07 DE DE19823237155 patent/DE3237155A1/de active Granted
-
1983
- 1983-05-24 CH CH280683A patent/CH659125A5/de not_active IP Right Cessation
Also Published As
Publication number | Publication date |
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Owner name: LEYBOLD AG, 6450 HANAU, DE |
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