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Bandleitung mit Abzweigung
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Bandleitung mit mehreren, parallel
zueinander verlaufenden, durch Zwischenräume getrennten und in eine gemeinsame Isolierung
eingebetteten elektrischen Leitern, welche in ihrem Verlauf mindestens eine der
Kontaktgabe dienende, als Steg ausgebildete Abzweigung aufweist, die durch seitliches
Abbiegen und Zurückbiegen der Bandleitung gebildet ist, in der die beiden abgebogenen
Teile der Bandleitung dicht aneinanderliegen und an deren freiem Ende die Leiter
von ihrer Isolierung befreit sind.
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Derartige Bandleitungen werden beispielsweise zur gleichzeitiden Versorgung
von Verbrauchern oder Steuereinheiten in elektrischen Geräten benötigt. Sie können
auch als Ersatz üblicher Kabelbäume zur Verdrahtung von elektrischen Geräten, Fahrzeugen
und Flugkörpern verwendet werden. Die als Stege ausgebildeten Abzweigungen werden
dabei vorzugsweise als Steckteile verwendet und in entsprechende Gegenkontakte der
anzuschließenden Teile eingesteckt.
Hierzu ist es erforderlich,
daß die Stege mechanisch fest genug sind, damit der Steckvorgang möglich ist. Außerdem
muß sichergestellt sein, daß die in den Abzweigungen miteinander verbundenen Teile
der Bandleitung bei einer Zugbeanspruchung derselben nicht auseinandergezogen werden
können.
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Durch die DE-AS 24 38 878 ist eine Bandleitung bekannt geworden, wie
sie eingangs beschrieben ist. Bei dieser mit Flachleitern ausgerüsteten Bandleitung
werden die Abzweigungen dadurch mechanisch stabilisiert, daß die aufeinander liegenden
Teile der Isolierung durch Wärmezufuhr entweder direkt oder unter Vermittlung einer
thermoplastischen Folie miteinander verklebt werden.
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Die Abzweigungen dieser bekannten Bandleitung sind für einen Steckvorgang
dadurch mechanisch ausreichend stabil. Wenn die Bandleitung auf Zug beansprucht
wird, dann wirkt die Zugkraft im wesentlichen quer zur Richtung der Abzweigungen
und die Verklebung zum Zusammenhalt der Abzeigungen reicht insbesondere bei größeren
Zugkräften nicht aus, so daß dieselben aufgehen und nicht mehr als Anschlußstellen
zur Verfügung stehen. Eine solche Bandleitung kann dann nicht mehr verwendet werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Bandleitung mit Abzweigungen
anzugeben, bei der ohne wesentlichen Mehraufwand sichergestellt ist, daß die Abzweigungen
auch bei größeren, auf die Bandleitung einwirkenden Zugkräften erhalten bleiben.
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Diese Aufgabe wird bei einer Bandleitung der eingangs geschilderten
Art gemäß der Erfindung dadurch gelöst, - daß der zurückgebogene Teil der Abzweigung
der Bandleitung auf der der Abzweigung abgewandten Seite bis unter die Bandleitung
verlängert und eine im Verhältnis zur Länge der Bandleitung kurze Strecke parallel
zu derselben geführt ist, - daß die Bandleitung nach dieser Strecke um 1800 zurückgebogen
und bis zur nächsten Abzweigung geführt ist, - daß zwischen den in der Strecke übereinanderliegenden
Teilen der Bandleitung Material zum festen Verbinden dieser Teile miteinander angebracht
ist,
- und daß dieses Material im Bereich der Strecke auch auf der
äußeren Oberfläche des außen liegenden Bandleitungsteils einschließlich der Stirnseite
der Biegestelle angebracht ist.
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Eine auf die Bandleitung ausgeübte Zugbelastung ist durch die spezielle
Führung der Bandletung auf der parallelen, unter der Bandleitung selbst liegenden
Strecke von der Abzweigung ferngehalten. Die feste Verbindung von Teilen der Bandleitung
im Abzweigungsbereich liegt damit an einer Stelle, an der in Leitungsrichtung wirkende
Zugbeanspruchungen am besten aufgefangen werden können, weil dieselben jetzt nicht
mehr quer zu den aneinander befestigten Leitungsteilen wirkt. In der Abzweigung
selbst brauchen die Schenkel der Bandleitung daher nicht mehr miteinander verbunden
zu werden, sondern es reicht eine gute Anlage der Schenkel aneinander aus. Die für
den Steckvorgang benötigte Steifigkeit der Abzweigungen wird durch die elektrischen
Leiter gewährleistet.
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Ein weiterer Vorteil dieser Bandleitung ist darin zu sehen, daß das
für die feste Verbindung verwendete Material auch auf der äußeren-Oberfläche vorhanden
ist. Hierdurch ist ein Schutz der Bandleitung gegen Abrieb, insbesondere an der
mehrlagigen parallelen Strecke, gegeben.
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Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist in den Zeichnungen
dargestellt.
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Es zeigen: Fig. 1 eine Gesamtansicht der Bandleitung nach der Erfindung
in schematischer Darstellung.
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Fig. 2 eine Abzweigung in vergrößertem Maßstab.
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Fig. 3 einen Schnitt durch Fig. 2 längs der Linie III - III.
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Fig. 4 eine andere Abzweigung in ebenfalls vergrößertem Maßstab.
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Mit 1 ist eine Bandleitung bezeichnet, die in ihrem Verlauf als Stege
ausgebildete Abzweigungen 2 aufweist, welche durch die Bandleitung selbst gebildet
werden. An den Enden der Abzweigungen 2
sind blanke Leiter 3 vorhanden,
die für Kontaktierungszwecke zur Verfügung stehen. Die blanken Leiter 3 sind durch
Abisolieren der Bandleitung an den Enden der Abzweigungen 2 entstanden. Hierbei
kann prinzipiell die Isolierung auf beiden Seiten der Leiter entfernt werden. Es
ist jedoch auch möglich, nur die außen liegenden Oberflächen der Leiter abzuisolieren.
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Die Bandleitung 1 besteht beispielsweise aus fünf parallel zueinander
verlaufenden und durch Zwischenräume voneinander getrennten elektrischen Leitern
4. Diese Leiter sind vorzugsweise als Flachleiter ausgebildet. Sie können jedoch
auch als runde Drähte ausgeführt sein. Die Leiter 4 sind in einer gemeinsamen Isolierung
5 angeordnet, die die Leiter vollständig umgibt und auch die Zwischenräume zwischen
denselben ausfüllt.
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Vorzugsweise wird die Bandleitung 1 im sogenannten Kaschierverfahren
hergestellt, bei welchem von zwei einander gegenüberliegenden Seiten Isolierstoffbahnen
an die Leiter 4 herangeführt und miteinander verklebt bzw. verschweißt werden. Hierzu
ist es beispielsweise üblich, Verbundfolien zu verwenden, die aus Polyäthylen und
Polyester bestehen, wobei die Polyäthylenseiten einander zugekehrt und durch Wärmezufuhr
miteinander und mit den Leitern 4 verklebt werden.
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Die Bandleitung 1 nach der Erfindung wird beispielsweise wie folgt
hergestellt: Von einem Vorrat Bandleitung wird eine Länge abgetrennt, die insgesamt
der gewünschten Länge der Bandleitung 1 einschließlich Abzweigungen 2 entspricht.
Diese Bandleitung wird dann so geformt, daß sie nach einer bestimmten Strecke schräg
abgebogen wird, vorzugsweise unter einem Winkel von 200. Nach einer vorher für die
Abzweigung festgelegten Länge wird-die Bandleitung uml800 zurückgebogen und zur
Anlage an den abgebogenen Teil gebracht, wodurch eine Abzweigung 2 entstanden ist.
In dieser'Abzweigung können die Enden 3 der Leiter 4 entsprechend der Darstellung
in Fig. 2 vollständig abisoliert sein. Das vollständige Abisolieren wird vorzugsweise
vor dem Biegevorgang durchgeführt.
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Die in der Abzweigung 2 zurückgebogene Bandleitung wird von der Abzweigung
2 aus unter die eigentliche Bandleitung 1 - in Gegenrichtung - gelegt und eine bestimmte
Strecke A unter Anlage an dem darüberliegenden Teil der Bandleitung parallel zu
derselben geführt. Danach wird die Bandleitung abermals umlBO0 zurückgebogen und
in Leitungsrichtung zur Bildung der nächsten Abzweigung 2 weitergeführt. In der
unter der Bandleitung 1 liegenden Strecke A liegt die Bandleitung jetzt dreifach
übereinander. Zwischen den drei Schichten ist jeweils Material 6 angebracht, welches
zur festen Verbindung dieser drei Schichten der Bandleitung 1 in der Strecke A dient.
Bei diesem Material kann es sich im einfachsten Fall um einen Kleber handeln. Vorzugsweise
wird hier jedoch eine Schweißfolie eingesetzt, mittels derer die Bandleitung in
der Strecke A durch Ultraschall verschweißt werden kann.
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Das Material 6, insbesondere also die Schweißfolie, wird nicht nur
zwischen den einzelnen Lagen angeordnet, sondern es wird auch auf der äußeren Oberfläche
des außen liegenden Bandleitungsteils angebracht, einschließlich der Stirnseite
7 an der Biegestelle. Hierdurch ist für diese äußere Oberfläche und für die Biegestelle
gleichzeitig ein Schutz gegen Abrieb gegeben.
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Die Bandleitung liegt in den Abzweigungen 2 mit ihren Schenkeln dicht
aneinander. Die erforderliche Steifigkeit für die Kontaktierung mit Gegensteckern
ist durch die Eigensteifigkeit der Leiter 4 gewährleistet, ohne daß die Bandleitung
in den Abzweigungen 2 selbst besonders befestigt werden muß. Eine wirksame Zugentlastung
der Abzweigungen 2 wird durch die Festlegung der Bandleitungsteile innerhalb der
Strecke A erreicht, wodurch jede in Leitungsrichtung wirkende Zugkraft mit Sicherheit
von den Abzweigungen 2 abgehalten wird. Da die feste Verbindung in der Strecke A
parallel zur Leitung selbst erfolgt, können sich auch größere Zugbeanspruchungen
somit nicht auswirken, weil insbesondere keine Scherbeanspruchung der Abzweigungen
auftreten kann.
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In Fig. 4 ist eine Abzweigung 2 dargestellt, die als letzte Abzweigung
am Ende der Bandleitung l liegt. Da hier im Zuge der
Bandleitung
keine weitere Abzweigung 2 folgt, wird die Bandleitung nach Herstellung der Abzweigung
nur parallel unter die Bandleitung geführt und dort ebenso wie schon weiter oben
geschildert, an der Bandleitung festgelegt. Ein nochmaliges Um-0 biegen um 180 ist
hier nicht mehr erforderlich. Auch hier wird das der festen Verbindung dienende
Material 6, -insbesondere die Schweißfolie, so geführt, daß es auch die äußere Oberfläche
der Bandleitung in der Strecke A bedeckt. Dabei werden gleichzeitig die an sich
frei liegenden Enden der Leiter spannungsfest verschlossen.
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Am Anfang der Bandleitung 1 mit Abzweigungen 2 können ein Stecker
oder eine Buchsenleiste 8 angebracht werden, die abschließend oder auch vor Herstellung
der Abzweigungen 2 an der Bandleitung angebracht werden können.