DE3223648C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Messen
der Härte von Gummi oder Kunststoffen
durch Umwandeln des Betrages der Verschiebung eines
Fühlers der Härteprüfvorrichtung in elektrische Signale
sowie auf eine Härtemeßvorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens, mit einem Härtesensor für die Erfassung
des Betrages der Verschiebung eines an das Material
anzulegenden Sensors in elektrische Größen, mit einer
Auswerteinheit und einer Anzeigevorrichtung für die
Anzeige der Härteänderung vom Höchstwert bis zu einem
stabilisierten Wert.
Als Stand der Technik ist bereits eine Vorrichtung
zur reproduzierbaren Messung der Festigkeit oder Konsistenz
oder Zähigkeit eines Feststoffes bekannt. Diese Vor
richtung ist so aufgebaut, daß zwei Aufnehmer miteinander
zusammen wirken müssen, um zu einem verwertbaren Meßergebnis
zu gelangen. Hierbei muß erst der eine Aufnehmer, welcher
als Druckaufnehmer ausgebildet ist, in Null-Position
gebracht werden, ehe der andere, als Verschiebungsauf
nehmer ausgestaltete Aufnehmer die eigentliche Messung
durchführt. Damit ergibt sich sowohl ein erheblicher
Zeit- als auch Konstruktionsaufwand, bei dieser bekannten
Vorrichtung.
Zum Stand der Technik zählt weiterhin eine Einrichtung
zum Messen der Härte von Prüflingen aus Gummi oder der
gleichen mit Hilfe eines Härtemeßgerätes, welches als
Shore-Härtemesser ausgebildet ist. Hierbei ist die
Konstruktion so geschaffen, daß vermieden werden soll,
daß eine Bedienungsperson mittels Hand die Anordnung
löst, um sie in Kontakt mit dem Prüfling zu bringen.
Zu diesem Zweck findet eine Kurvenscheibe mit drei
Schleifen Anwendung, wodurch drei individuelle Ablesungen
vorgenommen werden und daraus ein genauer Durchschnitts
wert ermittelt wird. Die Kurvenscheibe dreht sich hierbei
kontinuierlich. Auch damit ergibt sich ein erheblicher
zeitlicher und konstruktiver Aufwand.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es demgegenüber,
ein Verfahren bzw. eine Vorrichtung der eingangs genannten
Art zu schaffen, bei welchem in einem einzigen Meßschritt
auf einfache Weise eine genaue Messung vorgenommen wird.
Diese Aufgabe wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
dadurch gelöst, daß mit Hilfe eines Zeitgebers die Härte
abweichung vom Höchstwert unmittelbar nach Beginn der
Messung bis zum stabilisierten Wert nach Verstreichen
einer vorgegebenen Zeitdauer gemessen und digital ange
zeigt wird. Die Vorrichtung zur Durchführung dieses er
findungsgemäße Verfahrens ist hierbei so gestaltet, daß
die Auswerteinheit mit einer Schaltung zum Erfassen des
maximalen Wertes und mit einem mit dem Zeitgeber verbundenen
Schalterteil für die Voreinstellung der Zeit verbunden ist.
Hierdurch ergibt sich der Vorteil, daß in einem einzigen
Meßschritt mit Hilfe eines Zeitgebers ein Zwischenwert
und ein stabilisierter Wert ermittelt und entsprechende
Bereiche angezeigt werden. Außerdem besteht die Möglich
keit, in einer getrennten Anzeige den Differenzwert
zwischen Höchstwert und stabilisiertem Wert darzustellen.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann die Härte
meßvorrichtung eine weitere Auswerteinheit aufweisen,
welche mit einem Temperatursensor verbunden ist und der
erstgenannten Auswerteinheit zugeordnet wird, wobei die
zusätzliche Auswerteinheit zur gleichzeitigen Messung
der Härte- und Temperaturwerte des Prüfmaterials während
der Härteprüfung eine Temperaturanzeige aufweist.
Die erfindungsgemäße Härtemeßvorrichtung weist insgesamt
den Vorteil auf, daß nicht nur die Verringerung der Härte
genau gemessen werden kann, was ein sehr wichtiges Merk
mal der Erfindung ist, sondern daß auch die physikalischen
Eigenschaften des Testmaterials genauer erfaßt werden
können, da die Härte- und Temperaturwerte des Testmaterials
gleichzeitig mittels eines Härtesensors und eines Temperatur
sensors am starren Träger des Testkörpers gemessen werden
können. Die erfindungsgemäße Härtemeßvorrichtung weist
den weiteren Vorteil auf, daß die digitalen Ausgangssignale
für die Datenverarbeitung gespeichert bzw. dieser aus
gesetzt werden können. Ferner ist sie leicht anzuwenden,
da sie in kleiner und handlicher Form hergestellt werden
kann.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispielen näher beschrieben.
In der Zeichnung zeigt
Fig. 1 eine die Härteänderung darstellende Kurve;
Fig. 2 einen Aufriß einer Ausführungsform der Härte
meßvorrichtung;
Fig. 3 einen Mittelschnitt durch die Ausführungsform
nach Fig. 2;
Fig. 4 eine Draufsicht auf die Ausführungsform nach
Fig. 2;
Fig. 5 ein Blockdiagramm zur Messung der Härteänderung;
Fig. 6 einen Aufriß einer weiteren Ausführungs
form der erfindungsgemäßen Härtemeßvor
richtung;
Fig. 7 einen Grundriß davon;
Fig. 8 einen Aufriß einer dritten Ausführungs
form der erfindungsgemäßen Härtemeßvor
richtung;
Fig. 9 ein Blockdiagramm mit Auswert- und Anzeige
schaltungen je eines Härte- und eines Tem
peratursensors;
Fig. 10 ein Blockdiagramm je eines Temperatursen
sors und einer Auswertschaltung.
Nach Fig. 2 bis 4 weist die Härtemeßvorrichtung 1 an der
Vorderseite eine Anzeige 2 und einen Schalter 3 für die Vor
einstellung der Zeit auf. Die Anzeige 2 umfaßt einen den
Höchstwert anzeigenden Bereich 4, einen die Zwischenwerte
anzeigenden Bereich 5, einen die stabilisierten Werte anzei
genden Bereich 6 und einen die Differenzwerte anzeigenden
Bereich 15 auf, welche jeweils die Werte mittels der bekannten
Flüssigkristalle oder dergleichen digital anzeigen.
Die Unterteilung der Anzeige 2 erfolgt wahlweise. So kann sie
z. B. auf einen die Höchstwerte anzeigenden Bereich 4 und ei
nen die stabilisierten Werte anzeigenden Bereich 6 allein be
grenzt werden.
Die Unterseite der Härtemeßvorrichtung weist starre Träger
7, 8, 8 auf, welche mit dem Testmaterial A in an sich be
kannter Weise in Berührung gebracht werden, wobei ein Fühler
10 einerseits im Träger mit einer Blattfedereinheit 9 ver
bunden ist und andererseits über den starren Träger 7 in
dessen Mitte hinausragt.
Die Blattfedereinheit 9 steht in fester Wechselbeziehung
zwischen Spannung und Verschiebung.
Der Fühler 10 ist in ein Zahnstangengetriebe a integriert,
welches mit einem Ritzel b kämmt, wobei ein Rheostat c mit
der Welle des Ritzels b verbunden ist, wodurch die Umwand
lung der Verschiebung des Fühlers 10 in die Drehbewegung
des Ritzels b erfolgt und diese als Spannungsabweichung
(elektrische Größe) über den Rheostat c abgibt. Ein Diffe
renzwertwandler und eine Rotationskodiereinrichtung oder
dergleichen können ebenfalls verwendet werden.
Der vorstehend beschriebene Härtesensor 11 gibt ein elektri
sches Signal ab, das als Eingangsgröße der Auswerteinheit 12
zugeführt wird. Die Auswerteinheit 12 gibt das elektrische
Signal des Härtesensors 11 als eine digitale Größe der Härte
in an sich bekannter Weise ab.
Diese Auswerteinheit 12 umfaßt eine Zählschaltung, einen
A/D-Konverter, eine logische Schaltung bzw. einen Mikrocom
puter, dessen Ausgangswert den Härtehöchstwert im Höchst
wertanzeigebereich 4 digital über die Höchstwertanzeige
schaltung 13 anzeigt, während der stabilisierte Härtewert
digital im Anzeigebereich 6 angezeigt wird. Die Anzeige
erfolgt nach Verstreichen von z. B. 1 Sekunde, die durch den
Zeitgeber 14 bestimmt wird, welcher durch den Schalter 3
zur Voreinstellung der Zeit vorher eingestellt worden ist.
Eine Anzeige 15 für den Differenzwert kann anstelle der bzw.
zusätzlich zur Anzeige 6 für den stabilisierten Wert vorge
sehen sein, so daß der Unterschied zwischen dem Höchstwert
und dem stabilisierten Wert digital angezeigt werden kann.
Alternativ dazu kann eine Anzeige 5 für die Zwischenwerte
zusätzlich zur Anzeige des Höchstwertes und des stabilisierten
Wertes vorgesehen sein, so daß die unverzügliche Härteab
weichung digital angezeigt wird, z. B. in Millisekunden, wo
durch die Härte erfaßt wird, sobald der Wert schließlich im
wesentlichen stabilisiert ist.
Sie kann so angeordnet sein, daß die digitalen Signale des
Höchstwertes, des Zwischenwertes, des stabilsierten Wertes
und des Differenzwertes bei Bedarf jeweils ausgegeben werden
können. Derartige Digitalsignale können aufgezeichnet wer
den, indem sie einer nicht näher dargestellten Druckeinheit
zugeführt oder der Datenverarbeitung in einem Computer oder
dergleichen ausgesetzt werden.
Die Digitalsignale von der Auswerteinheit 12 können insbe
sondere der Datenverarbeitung einschließlich der Höchstwert
erfassung und dergleichen durch Zufuhr der Signale zu einem
Computer oder dergleichen ausgesetzt werden.
Die Zeitdauer, die im Schalter 3 für die Zeitvoreinstellung
vorher eingestellt werden muß, hängt von der Art des Test
materials ab.
Nach Fig. 6 weist die Härtemeßvorrichtung 1′ einen Prüfteil
16 in Form einer quadratischen flachen Box auf, die, vergli
chen mit der Querbreite und der Höhe, dünn ist, wobei ein
flacher starrer Träger 7 mit dem Testmaterial A am Boden
des Prüfteils 16 in Berührung gebracht wird und ein Härte
sensor 11 im Inneren des Testkörpers 16 eingebracht ist.
Der Härtesensor 11 weist einen Fühler 10 auf, welcher norma
lerweise über den starren Träger 7 hinausragt und sich zu
rückzieht, sobald er mit dem Testmaterial A in Berührung
gelangt. Die durch den Härtesensor 11 mittels des Fühlers 10
gemessene Härte wird auf einer Skala 17 angezeigt, welche
an der Vorderseite des Prüfteils 16 angeordnet ist.
Am starren Träger 7 des Prüfteils 16 ist ein Temperatursen
sor 18 neben dem Fühler 10 bzw. quer dazu am einen Ende des
starren Trägers 7 vorgesehen.
Der Temperatursensor 18 zeigt einen Thermistor, ein Thermo
element, einen Platinresistor und einen Halbleitersensor auf.
Er ist so im starren Träger 7 eingelassen, daß er mit diesem
bündig ist, wodurch ein dichtungsloser Kontakt mit dem Test
material A ermöglicht wird, wenn dieses die Oberfläche
berührt.
Die Prüfvorrichtung 1′ ist mit einer Temperaturanzeigeein
heit 10 verbunden, so daß diese die von dem Temperatursen
sor 18 gelieferten Temperaturwerte anzeigen kann.
Wird somit die Härte des Testmaterials A durch vorstehend
beschriebene Härtemeßvorrichtung 1′ geprüft, werden die vom
Härtesensor 11 festgestellten Härtewerte an der Skala 17 an
gezeigt, während die vom Temperatursensor 18 erfaßten Tempe
raturwerte von der Temperaturanzeigeeinheit 19 angezeigt
werden.
Bei einer derartigen Härtemeßvorrichtung 1′ werden die Här
te- und die Temperaturwerte unabhängig voneinander jeweils
durch die Skala 17 und die Anzeigeeinheit 19 angezeigt.
Alternativ dazu kann die in Fig. 8 dargestellte Meßvorrich
tung 1′′ die Härte- und Temperaturwerte gleichzeitig durch
digitale Meßwerke 20, 21 anzeigen, welche aus Leuchtdioden,
Flüssigkristallen und dergleichen bestehen und an der Vor
derseite des Prüfteils 16 angeordnet sind.
In diesem Fall werden, wie in Fig. 9 dargestellt, die Aus
gangssignale des Härtesensors 11 und des Temperatursensors
18 durch die Auswerteinheiten 12 und 12 a der Datenverarbeitung
unterworfen und durch die digitalen Meßwerke 20, 21 jeweils
angezeigt.
Wie in Fig. 10 gezeigt, umfaßt der Temperatursensor 18 einen
in der Brückenschaltung 22 angeordneten Thermistor 23, wobei
die Auswerteinheit 12 a die Ausgangssignale der Brückenschal
tung 22 an eine Integrierschaltung 25 über einen Gleichstrom
verstärker 24 überträgt. Die Ausgangssignale werden durch einen
Komparator 26 mit Basissignalen verglichen, wobei die Öffnungs
zeit des Tores 27 durch das Ausgangssignal des Komparators 26
gemäß den gemessenen Temperaturen bestimmt wird. Impulssi
gnale aus dem Impulsgenerator 28 werden von einer Zählvorrich
tung 29 gezählt, wobei die Zählwerte dieser Zählvorrichtung
20 durch eine digitale Meßanzeige 21 angezeigt werden. Sie
kann so angeordnet sein, daß digitale Signalausgangsleistungen
von den Auswerteinheiten 12, 12 a unabhängig voneinander einem
Computer zur Datenverarbeitung bzw. einem Drucker für die
Aufzeichnung zugeführt werden.
Diese allgemein bekannte Schaltungsanordnung genügt ebenfalls
dann, wenn der Temperatursensor 18 ein Halbleitersensor ist.
Claims (3)
1. Verfahren zunm Messen der Härte von Gummi oder Kunststoffen
durch Umwandeln des Betrages der
Verschiebung eines Fühlers der Härteprüfvorrichtung
in elektrische Signale, dadurch gekennzeichnet,
daß mit Hilfe eines Zeitgebers (14) die Härteabweichung
vom Höchstwert unmittelbar nach Beginn der Messung
bis zum stabilisierten Wert nach Verstreichen einer
vorgegebenen Zeitdauer gemessen und digital angezeigt
wird.
2. Härtemeßvorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
nach Anspruch 1, mit einem Härtesensor für die Erfassung
des Betrages der Verschiebung eines an das Material
anzulegenden Sensors in elektrische Größen, mit
einer Auswerteinheit einer Anzeigevorrichtung für
die Anzeige der Härteänderung vom Höchstwert bis
zum stabilisierten Wert, dadurch gekennzeichnet,
daß die Auswerteinheit (12) mit einer Schaltung (13)
zum Erfassen des maximalen Wertes und mit einem mit
dem Zeitgeber (14) verbundenen Schalterteil (3) für
die Voreinstellung der Zeit verbunden ist.
3. Härtemeßvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß eine weitere Auswerteeinheit (12 A),
welche mit einem Temperatursensor (18) verbunden
ist, der Auswerteinheit (12) zugeordnet ist, wobei
die zusätzliche Auswerteinheit (12 A) zur gleich
zeitigen Messung der Härte- und Temperaturwerte
des Prüfmaterials während der Härteprüfung eine
Temperaturanzeige (19) aufweist.
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