DE3222244C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft die Verwendung eines photoaktiven chemischen Stoffes zum Ver
mindern der Gesamtmenge eines funktionstüchtigen Blutbestandteils in
menschlichem Blut durch extrakoporales Bestrahlen des Bluts mit UV-Licht.
Die Verwendung derartiger Stoffe zielt auf die Behandlung einer
Anzahl bestimmter Erkrankungen einschließlich gewisser Leukämie-Formen, bei
bei denen die Gesamtzahl bestimmter Typen von Leukozyten, insbeson
dere der Lymphozyten, gegenüber anderen zellkernhaltigen Bestandtei
len des Blutes zu hoch ist. Die übermäßige Zunahme der Gesamtzahl der
Lymphozyten ist zwar mehr das Ergebnis als die Ursache der Erkran
kung, doch hat die übermäßige Zunahme der Lymphozyten direkte nach
teilige Folgen für den Patienten, wenn nicht Maßnahmen zur Verminde
rung der Lymphozyten ergriffen werden. Es entstehen rasch Komplika
tionen, die die Funktion von Organen beeinträchtigen und schließlich
zu einer lebensbedrohlichen Situation führen können.
Eine übermäßige Zunahme der Lymphozyten kann außer bei der lymphati
schen Leukämi auch bei anderen Erkrankungen des Menschen vorkommen,
so bei schweren allergischen Reaktionen nach der Zufuhr von Fremd
eiweißstoffen, Arzneimitteln und dergleichen sowie bei vielen anderen
durch Beteiligung von Lyphozyten erzeugten oder unterhaltenen Krank
heiten.
Außer Arzneimitteln, die im Laufe der Jahre entwickelt wurden und un
spezifisch die Gesamtzahl der Lymphozyten senken, z. B. durch Änderung
der Geschwindigkeit, mit der diese produziert werden, ist von Zeit
zu Zeit auch schon versucht worden, das Problem direkt anzugehen,
beispielsweise durch Entfernen von Lymphozyten aus dem Blut auf me
chanischem Wege. So ist es bereits bekannt, Blut durch eine konti
nuierlich arbeitende Zentrifuge zu leiten und zu versuchen, selektiv
Lymphozyten aus dem Blut zu entfernen und dadurch die Gesamtzahl der
Lymphozyten im Blut zu senken. Dieses Verfahren ist jedoch im allge
meinen wenig wirksam, zum Teil deshalb, weil der Dichteunterschied
zwischen den Blutfraktionen, die die unerwünschten Lymphozyten ent
halten, und den Fraktionen, die erwünschte Blutbestandteile enthalten,
zu gering ist, um einen hohen Anteil der erstgenannten Fraktionen zu
entfernen und gleichzeitig einen hohen Anteil der letztgenannten Frak
tionen zu erhalten.
Es ist auch bekannt, Krankheiten wie die Leukämie mit energiereicher
elektromagnetischer Strahlung einschließlich Röntgenstrahlen zu be
handeln. Die Behandlung ist oft auf innere Organe gerichtet, in denen
die Blutkörperchen gebildet werden, doch ist auch bekannt, Blut außer
halb des Körpers (nach vorheriger Entnahme) mit Röntgenstrahlen zu
bestrahlen, so daß die Strahlung nicht direkt in den Körper oder in
innere Organe gelangt. Dieses Verfahren ist zwar sehr wirksam, aber
gleichwohl zu verwerfen, weil die hohe Durchdringungsenergie nicht
nur die unerwünschten Zellen zerstört, sondern auch die Komponenten
des Blutes schädigt oder zerstört, die in ihrem vitalen Zustand er
halten werden müssen.
Unter den Arzneimitteln, die zur Behandlung übermäßiger Lymphozytose
bei Leukämie verwendet werden, befinden sich Medikamente, die gegen
die Lymphozyten selber wirken. Ein derartiges Mittel ist beispiels
weise Cortisol (auch als Cortison bezeichnet); seine Wirksamkeit ist
jedoch begrenzt, da es die überschießende metabolische Aktivität ma
ligner Lymphozyten nicht völlig unterdrücken kann. Der Mechanismus
der Wirkung des Cortisols auf die Lymphozytenzellen ist noch nicht
völlig geklärt; es wird jedoch angenommen, daß es zunächst an spezi
fische Cortisol-Rezeptoren der Lymphozyten gebunden und von diesen
mobilen Rezeptoren zum Zellkern befördert wird, wo es die metaboli
sche Aktivität der Zelle ändert.
Gewisse bindungsfähige Proteine, die als Antikörper bekannt sind,
sind ebenfalls gegen Lymphozyten wirksam. Die Wechselwirkung eines
Antikörpers mit einem Lymphozyten hat zur Voraussetzung, daß der
Lymphozyt eine Stelle oder ein Antigen aufweist, die bzw. das für
eine entsprechende Stelle an dem Antikörper geometrisch und chemisch
rezeptiv ist. Die Kräfte, die einen Antikörper an ein Antigen binden,
sind Anziehungskräfte, wie Wasserstoffbrückenbildung, apolare Bin
dung, ionische Wechselwirkungen und van der Waalsche Wechselwirkungen,
und die Festigkeit solcher Bindungen ist dem Abstand der in Wechsel
wirkung tretenden Gruppen umgekehrt proportional. Deshalb können
alle strukturellen Veränderungen der Lymphozytenmembran, die die Geo
metrie des Antigens ändern, dazu dienen, die Bindung eines Antikör
pers an das Antigen zu verhindern. Ferner kann es vorkommen, daß bei
der Bindung eines Antikörpers an das Antigen einer Zelle die Zelle
eine "Antigenmodulation" oder eine Änderung der Zelldifferentation
erfährt, die Bindung des Antikörpers an ihr aufgebrochen und die
Affinität des Antikörpers zu ihr zerstört wird. Wenn eine Lymphozy
tenmembran eine Struktur hat, die den Antikörper von der Antigenstel
le fernhält, so wird der Antikörper zwar noch von dem Antigen ange
zogen, vermag aber keine dauerhafte Bindung mit diesem einzugehen.
Da Änderungen der Zellstruktur bei malignen Zellen eher die Regel als
die Ausnahme sind und bei einem hohen Prozentsatz der Antikörper-
Zellantigen-Kopplung eine "Antigenmodulation" vorkommt, ist es nicht
möglich, Leukämiezellen wirksam mit Antikörpern zu bekämpfen.
Die Verwendung von Antikörpern zur dauernden Inaktivierung oder Ent
fernung immunogener chemischer Stoffe im Blut, wie unerwünschter na
türlicher Antikörper, wird auch dadurch beeinträchtigt, daß Antikör
per keine irreversiblen oder fest gebundenen Komplexe mit Antigenen
bilden.
Die vorstehend beschriebenen pharmakologischen Wechselwirkungen kön
nen durch Verwendung photoaktiver chemischer Analogone verstärkt wer
den. Photoaktive chemische Stoffe sind Verbindungen, die eine oder
mehrere Gruppen enthalten, die durch ultraviolette Strahlung (im fol
genden kurz als UV-Licht bezeichnet) angeregt werden und in diesem
aktivierten Zustand leicht kovalente Bindungen mit benachbarten che
mischen Gruppen eingehen. Das Reaktionsvermögen der verschiedenen
photoaktiven Mittel bewegt sich zwischen hoher chemischer Spezifität,
wie dies beispielsweise bei den Psoralenen der Fall ist, und hoher
Reaktivität mit praktisch allen Gruppen, wie bei den Diazo- und Azid-
Gruppen. Die Diazo- und Azid-Gruppen sind bevorzugte photoaktive Ein
heiten zum Modifizieren chemischer Stoffe, die bei dem Verfahren ge
mäß der Erfindung verwendet werden und deren Photoaktivität für den
Erfolg des Verfahrens von ausschlaggebender Bedeutung ist.
Bisher sind photoaktive chemische Mittel nur in sehr begrenztem Um
fang angewendet worden. In der Klinik wird eine Klasse photoaktiver
Verbindungen, die Psoralene, zur Behandlung von Patienten mit Pso
riasis benutzt. Sonst wurden diese Mittel fast nur zu experimentellen
Untersuchungen der Zellphysiologie und -chemie eingesetzt. Typische
Berichte darüber sind die nachstehend Arbeiten in Annals of N.Y.
Acad. Sci. 346: "Photoaffinitiy Probes in the Antibody Combining Re
gion" (Photoaffinitätssonden im Antikörper-Bindungsbereich) von
F. F. Richter und J. Lifter, S. 78-89; und "Photolabile An
tibiotics as Probes of Ribosomal Structure and Function" (Photolabi
le Antibiotika als Sonden für Struktur und Funktion von Ribosomen)
von B. S. Cooperman, S. 302-323.
In der FR-PS 24 26 437 wird ein Verfahren zur Behandlung von
an Leukämie erkrankten Menschen beschrieben, bei dem das
Blut des zu behandelnden Menschen extrakorporal mit
UV-Licht eines großen Wellenlängenbereichs bestrahlt wird,
nachdem dem Blut nach Blutentnahme eine Verbindung der
Gruppe der Aminophenothiazine zugeführt wurde, und das mit
UV-Licht bestrahlte Blut dem zu behandelnden Mensch wieder
zugeführt wurde. In Verbindung mit der UV-Bestrahlung wurde
die anti-tumorale Wirkung des Derivats aus der Gruppe der
Aminophenothiazine erhöht und hierbei, wie ausgeführt,
freie Radikale gebildet, die für die Erhöhung der
anti-tumoralen Wirksamkeit verantwortlich gemacht werden.
Eine Abtrennung unerwünschter Blutanteile ist für dieses
Verfahren nicht beschrieben.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Verwendung bestimmter
photoaktiver Stoffe zum Vermindern der Gesamtmenge eines funktionstüchtigen
Blutbestandteils in menschlichem Blut anzugeben, wobei
zuverlässig und wirksam eine Verminderung der gesamten Menge
funktionstüchtiger Blutbe
standteile erreicht werden kann. Insbesondere soll mit dieser Verwendung eine
Verminderung der Gesamtzahl gewisser Zellkernhaltiger Zellen und uner
wünschter chemischer Antigenstoffe, wie unerwünschter autoreaktiver
Antikörper, im menschlichen Blut ermöglicht werden.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die in Anspruch 1 angegebene
Verwendung gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in
Anspruch 2 gekennzeichnet.
Bei der erfindungsgemäßen Verwendung kommt bei Bestrahlung des einem Patienten entnom
menen Blutes mit UV-Licht einer Wellenlänge von 200 bis 400 nm, vorzugs
weise von 320 bis 400 nm in Gegenwart eines gelösten photoaktiven
chemischen Stoffes eine Verbindung aus der Gruppe
- 1. photoaktivierte Cortisone, die spezifisch für Steroid-Rezep torstellen zellkernhaltiger Blutkörperchen sind,
- 2. photoaktivierte Antikörper, die spezifisch für Antigenstel len zellkernhaltiger Blutkörperchen sind, und
- 3. photoaktivierte Antikörper, die spezifisch für Antigenstel len immunogener chemischer Stoffe sind,
infrage. Bei der extrakorporalen Bestrahlung einer Wellenlänge von 200 bis
400 nm bildet der photoaktive chemische Stoff ein Photoaddukt mit der
entsprechenden Stelle in oder an dem zellkernhaltigen Blutkörperchen
oder dem immunogenen chemischen Stoff. Dadurch wird der betreffende
Bestandteil zerstört. Das Blut wird dann dem Patienten wieder zuge
führt.
Wenn ein photoaktiver chemischer Stoff mit einer Affinität für Ste
roid-Rezeptorstellen zellkernhaltiger Blutkörperchen verwendet wird,
bewegen die zwischenmolekularen Anziehungskräfte das Mittel in eine
Einschaltstellung zu den zellkernhaltigen Blutkörperchen. Vor der Ak
tivierung hat dieses Mittel nur wenig oder keinen Einfluß auf die
Zellchemie. Bei der Bestrahlung jedoch geht das Mittel gewisse kova
lente Bindungen mit den zellkernhaltigen Blutkörperchen ein und hemmt
dadurch die metabolische Funktion der Zelle. Die Prozesse der Zelle,
insbesondere ihre Fähigkeit, sich zu teilen, werden unterbrochen, und
die Zelle stirbt ab.
Cortisol (Cortison) ist ein chemischer Stoff mit besonderer Affini
tät zu bestimmten Rezeptoren in der zellkernhaltigen Lymphozytenzel
le. Wie bereits erwähnt, ist die Wirkung des Cortisols bei der Ver
minderung funktionsfähiger Lymphozyten bei Leukämie-Patienten nicht
voll befriedigend. Bei der Verwendung gemäß der Erfindung kann Corti
sol jedoch in neuartiger und weitaus wirksamerer Weise zur Behandlung
der Leukämie dienen.
Vor der Verwendung gemäß der Erfindung muß das Cor
tisol zuerst photoaktiv gemacht werden. Diese Photoaktivierung kann
mit Hilfe bekannter chemischer Methoden erreicht werden, die nicht
Gegenstand dieser Erfindung sind. Mit Hilfe dieser bekannten chemi
schen Methoden können photoaktive chemische Gruppen an verschiedenen
Stellen in das Cortisol-Molekül eingeführt werden und so substituier
te Cortisole erhalten werden, von denen dasjenige mit der höchsten
biologischen Aktivität leicht bestimmt werden kann. Chemische Verfah
ren zur Photoaktivierung des Cortisols und zur Bestimmung des aktiv
sten Derivats werden in folgenden Veröffentlichungen beschrieben:
- 1. Katzenellenbogen, J.A., H.N. Myers und H.J. Johnson jr., J. Organ. Chem. 38 (1973), S. 3525-33;
- 2. Katzenellenbogen, J.A., H.J. Johnson jr. und H.N. Myers, Biochemistry 12 (1973), S. 4085-92
- 3. Katzenellenbogen, J.A., H.J. Johnson jr., K.E. Carlson und H.N. Myers, Biochemistry 13 (1974), S. 2896 ff.
Wie aus diesen Arbeiten hervorgeht, konnte die Photoaktivierung der
Steroide mit großem Erfolg durch Substituierung mit photoaktiven
Diazo- und Azid-Gruppen erreicht werden. Diese Gruppen haben selbst
eine hohe Photoaktivität und behalten diese bei, wenn sie in einen
anderen chemischen Stoff eingebaut werden, wodurch auch dieser photo
aktiv wird.
Mit Hilfe bekannter chemischer Verfahren kann 16-Diazocortisol her
gestellt werden, das für die Verwendung gemäß der
Erfindung besonders geeignet ist, da bei ihm ein hoher Prozentsatz
der ursprünglichen pharmakologischen Aktivität des Cortisols erhalten
ist. Es kann in guter Ausbeute dadurch erhalten werden, daß Cortisol
zunächst zu 16-Oximcortisol nitrosiert wird, das kann durch Oxydation
mit Chloramin in 16-Diazocortisol übergeführt werden kann. Andere
substituierte Cortisole können durch Nitrieren von Cortisol mit Sal
petersäure in Eisessig erhalten werden. Produkte dieser Nitrierung
sind eine Anzahl von Azid-Derivaten, die leicht durch Säulenchromato
graphie getrennt werden können. Einzelheiten über die Reaktionspara
meter bei der Herstellung dieser Produkte finden sich in der erwähn
ten Arbeit von Katzenellenbogen in J. Org. Chem. 38, Seiten
3525-33.
Photoaktives Cortisol mit der obengenannten bevorzugten Struktur oder
auch eins der weniger vorteilhaften Derivate tritt nach der Zugabe
zum Blut rasch in die Lymphozyten oder andere zellkernhaltige Zellen
ein und lagert sich an die Cortisol-Rezeptorstellen dieser Zellen
an. Nach einer gewissen Zeit, die so berechnet wird, daß ein hoher
Prozentsatz des substituierten Cortisols die Rezeptorstellen errei
chen kann und die typischerweise 1 Minute bis 2 Stunden, vorzugswei
se 5 bis 15 Minuten, beträgt, wird das eine Dosis des photoaktivierten
Cortisols, die etwa derjenigen entspricht, die bei der Krebsbehand
lung üblich ist und typischerweise etwa 1 ng bis 100 µg/ml Blut be
trägt, enthaltende Blut mit UV-Licht bestrahlt. Durch die Bestrahlung
des Blutes werden die photoaktiven Gruppen des Cortisol-Moleküls in
situ an den Cortisol-Rezeptorstellen aktiviert und bilden Photoadduk
te aus dem substituierten Cortisol und dem Cortisol-Rezeptor, wodurch
die Fähigkeit des Rezeptors, das für die metabolische Aktivität der
Zelle lebenswichtige Cortisol zu übertragen, zerstört wird. Nachdem
so ein sehr großer Teil der Cortisol-Rezeptoren der Lymphozyten in
aktiviert worden ist, kann die Zelle ihre Funktion nicht mehr erfül
len, sich insbesondere nicht mehr teilen, und wird bald darauf zer
stört.
Für bestimmte Blutbestandteile spezifische Antikörper können erzeugt
werden, aber, wie schon erwähnt, war es bisher nicht möglich, sie
mit guten Ergebnissen zur Verminderung der Gesamtzahl maligner Zel
len im Blut zu verwenden, hauptsächlich wegen der bei malignen Zel
len häufig vorkommenden Strukturveränderungen und Zellphänomene, wie
Antigenmodulation, die es den Zellen ermöglichen, sich von den kom
plexbildenden Antikörpern zu befreien. So können beispielsweise Anti
körper, die für einen bestimmten Teil maligner T-Lymphozyten spezi
fisch sind, mit einem großen Teil der Zellen dieses Typs im Blut
keine Komplexe bilden, obwohl die Antikörper eine Affinität für diese
Zellen haben, und ein beträchtlicher Teil der Lymphozyten, die von
Antikörpern zu Komplexen gebunden worden sind, streifen die gebunde
nen Antikörper wieder ab. Erfindungsgemäß können jedoch photoakti
vierte Antikörper verwendet werden, die Anzahl funktionstüchtiger
Lymphozyten in einem bisher nicht erreichbaren Ausmaß zu vermindern.
Darüber hinaus können bei Verwendung gemäß der Erfindung photo
aktivierte Antikörper, die spezifisch mit anderen Blutbestandteilen,
wie unerwünschten Antikörpern, reagieren, auch dazu benutzt werden,
die Gesamtzahl dieser Bestandteile im Blut mit ähnlich hoher Wirksam
keit zu vermindern.
Verfahren zur Herstellung und Reinigung der für eine bestimmte Zelle
oder einen immunogenen Stoff spezifischen Antikörper sind bekannt
und brauchen daher hier nicht beschrieben zu werden. Es dürfte der
Hinweis genügen, daß große Mengen sehr spezifischer monoklonaler An
tikörper durch Hybridoma und andere bekannte Methoden hergestellt
werden können.
Chemische Verfahren, mit deren Hilfe die bei der Verwendung gemäß der
Erfindung brauchbaren Antikörper photoaktiv gemacht werden können,
sind ebenfalls bekannt. Praktisch alle Antikörper haben eine Anzahl
von Stellen, die die Herstellung photoaktiver Derivate ermöglichen.
Verfahren, mit deren Hilfe fremde Gruppen an einen Antikörper ange
fügt werden können, ohne dessen Fähigkeit zur Komplexbildung mit sei
nem spezifischen Antigen zu beeinträchtigen, sind beispielsweise im
Handbook of Experimental Immunology, hrsgg. von D. M. Weir, Verlag
J. B. Lippincott, 1978, Seiten 15.1 bis 15.30, beschrieben. Es
ist natürlich wichtig, daß bei der Herstellung der Derivate nicht der
Bindungsbereich des Antikörpers zerstört wird, der für die Zielzelle
spezifisch ist. Im Hinblick auf die Anzahl möglicher Stellen für die
Derivatbildung bei den meisten Antikörpern und den vielen verschie
denen Methoden zum Einführen einer photoaktiven Gruppe, wie der be
vorzugten Diazo- oder Azidgruppe, wird es jedoch selten notwendig
sein, den Bindungsbereich vorsichtshalber spezifisch zu schützen.
Sollte jedoch festgestellt werden, daß der Bindungsbereich eines An
tikörpers durch die Einführung einer photoaktiven Gruppe zerstört
wird, so können bekannte Methoden zum Schutz des Bindungsbereichs und
zum späteren Abtrennen der schützende Gruppe angewendet werden.
Wenn für einen Blutbestandteil, der bei einer bevorzugten Verwendung
gemäß der Erfindung beispielsweise die malignen T-Lymphozyten eines
Patienten sein kann, spezifische photoaktivierte Antikörper dem Blut
des Patienten zugesetzt werden, bilden sie rasch mit den T-Lymhozy
ten, bei denen Übereinstimmung der Antigenstelle mit dem Bindungs
bereich des Antikörpers besteht, Komplexe. Zahlreiche Antikörper kön
nen jedoch infolge von Mängeln in ihrer Bindungszone oder an den
Rezeptoren der Zielzelle keinen echten Antikörper-Antigen-Komplex bil
den, obwohl sie von den Ziel-Lymphozyten angezogen werden. Bei Be
strahlung mit UV-Licht einer Wellenlänge, bei der die in die Anti
körper eingeführte photoaktive Einheit aktiviert wird, bilden die mit
den Zellen zu Komplexen zusammengetretenen Antikörper mit diesen Zellen
Photoaddukte und werden dadurch dauerhaft an die Zellen gebunden, wo
bei eine Antigenmodulation, die zu einem Aufbrechen des Komplexes
führen könnte, ausgeschaltet wird. Andere Antikörper, die bisher mit
Zielzellen, von denen sie angezogen wurden, wegen ungenügender Über
einstimmung der jeweiligen Bindungsbereiche keine Komplexe bildeten,
bilden nach Photoaktivierung mit diesen Zellen Photoadduktkomplexe.
Auf diese Weise können Dosen photoaktivierter Antikörper in der glei
chen Größenordnung, wie sie gebräuchlicherweise bei der Behandlung
von Krankheiten angewendet werden, nämlich etwa 1 ng bis 100 µg/ml
Blut, mit therapeutischem Effekt zugesetzt werden.
Die vorstehend beschriebene photoinduzierte AntikörperAntigen-Kom
plexbildung kann durch den Einbau mehrerer photoaktiver Gruppen in
die Antikörperstruktur noch verstärkt werden, da die Gegenwart mehre
rer photoaktiver Einheiten an dem Antikörper die Wahrscheinlichkeit
erhöht, daß ein einziger Antikörper mit mehr als einer Zielzelle ei
nen Komplex bilden kann. Wenn solche Antikörper bei der Verwendung ge
mäß der Erfindung eingesetzt werden, zeigen sie eine erhöhte Neigung
zur Bildung von Netzen oder Ketten komplex gebundener Zellen, die
aus dem Blut besonders leicht abgetrennt werden können.
Es liegt auch im Rahmen der Erfindung, daß für besondere unerwünschte
natürliche Antikörper oder andere immunogene chemische Stoffe spezi
fische Antikörper photoaktiv gemacht und bei der Verwendung gemäß der
Erfindung zur Bildung von Komplexen eingesetzt werden, die diese che
mischen Stoffe fest binden und ihre Entfernung aus dem Blut mit we
sentlich höherer Effektivität gestatten, als dies bisher möglich war.
Bei der Verwendung der genannten photoaktiven chemischen Stoffe
gemäß der Erfindung wird - unabhängig von der Art
des verwendeten photoaktiven chemischen Stoffes - das einem Patien
ten entnommene Blut diskontinuierlich behandelt. Vorzugsweise
wird es nach Entnahme beim Patienten durch eine Behandlungssta
tion geleitet, wo die Bestrahlung stattfindet. Eine derartige Behand
lungsstation kann die Form eines langgestreckten flachen Strömungs
kanals haben, dessen Wände für das zum Aktivieren des photoaktiven
chemischen Stoffes benutzte UV-Licht durchlässig sind. Typische Strah
lungsdosen betragen 0,1 bis 100 J/cm², vorzugsweise 5 bis 60 J/cm²,
Blutoberfläche,
typische Strömungsgeschwindigkeiten in der Behand
lungsstation 10 bis 75 m/min.
Nach der Behandlung wird die gesamte Blutportion
dem Patienten wieder zugeführt. Je nach dem verwen
deten photoaktiven chemischen Mittel kann es jedoch vorteilhaft sein,
das behandelte Blut vor der Rückführung zum Patienten zu filtrieren
oder zu zentrifugieren.
Das Blut wird zunächst dem Kör
per eines Patienten entnommen. Typischerweise wird das Blut mittels
einer Spendernadel abgenommen, die beispielsweise in die rechte Unter
armvene eingeführt wird.
Die Strömungsgeschwindigkeit bei
der Ausführung liegt bei 10 bis
75 ml/min, vorzugsweise 40 bis 50 ml/min. Die Strömung wird mit Hilfe
einer Pumpe erzeugt, die in dem Zustrombereich an
geordnet ist und von einer der zahlreichen Bauarten sein kann, die
für die Blutförderung zur Verfügung stehen.
Wie aus der einschlägigen Medizin bekannt, werden dem
Blutstrom in der Nähe der Blutentnahmestellen, zweck
mäßigerweise Antikoagulantien zugesetzt. Diese Antikoagulantien kön
nen Lösungen saurer Citrat-Dextrose und/oder Heparin oder andere für
diesen Zweck brauchbare Präparate sein.
In dem Blutstrom wird zweckmäßigerweise ein Venenverschlußfüh
ler angeordnet. Ein solcher Fühler besteht im wesentlichen aus ei
nem Speicher oder Flüssigkeitspuffer und hat die Aufgabe, die Entste
hung von Blasen oder deren Bestehenbleiben im Blutstrom zu verhindern.
Bei einer bevorzugten Verwendung gemäß der Erfindung wird der photo
aktive chemische Stoff am besten dem Blut
in Strömungsrichtung des Blutes hinter der Pumpe und unmittelbar
vor der Stelle, wo das Blut in die Bestrahlungsstation eintritt, zuge
setzt.
Wie bereits vorstehend dargelegt, sind bevorzugte photoaktive chemi
sche Stoffe photoaktiviertes Cortisol, photoaktivierte
Antikörper, die für Antigenstellen zellkernhaltiger Blutkörperchen spezifisch sind, und photo
aktivierte Antikörper, die spezifisch für Antigenstellen immunogener chemi
scher Stoffe sind. Um sie in den Blutstrom einzuführen, werden sie
am besten in einer isotonischen Lösung gelöst und direkt in den Blut
strom eingespritzt. Die Mittel werden mit einer der
Strömungsgeschwindigkeit des Blutes vergleichbaren Geschwindigkeit
eingespritzt, damit in dem Blutstrom die für das betreffende Mittel
erwünschte Konzentration erreicht wird, bevor das Blut in die Bestrah
lungsstation eintritt.
Wie ersichtlich, ist das Hauptziel der bisher beschriebenen Maßnahmen,
die gewünschte Konzentration des photoaktiven chemischen Stoffes im
Blut vor dessen Einführung in die Bestrahlungsstation sicherzustel
len.
In der Bestrahlungsstation, die aus einer Bestrahlungskammer
und einer Strahlenquelle besteht, wird das Blut, das das photo
aktive Mittel in der gewünschten Konzentration enthält, mit UV-Licht
bestrahlt, dessen spektraler Hauptanteil in dem für die Aktivierung
des angewendeten photoaktiven Mittels bevorzugten Bereich liegt. Die
Werkstoffe für die Bauteile der Bestrahlungsstation müssen so ge
wählt werden, daß sie den Durchgang des gewünschten spektralen An
teils des UV-Lichts nicht behindern.
Die Bestrahlungsstation
besteht aus einer Blutbehandlungs- oder Be
strahlungskammer mit einem Einlaß und einem Auslaß sowie im
Abstand davon einer UV-Lichtquelle. Die Form der Kammer kann
verschieden sein; sie muß jedoch das Haupterfordernis erfüllen, daß
die der UV-Lichtquelle gegenüberliegende Wand für UV-Strahlung
durchlässig ist. Die Kammer (oder mindestens die Wand) besteht
daher typischerweise aus einem für UV-Licht durchlässigen Kunststoff,
wie er auch für Schläuche zur Verabreichung intravenöser Infusionen
verwendet wird, beispielsweise Polyvinylchlorid oder dergleichen.
In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform
besteht die Bestrahlungskammer aus einer einfachen
Hülle, die von oben und unten bestrahlt wird. Bei dieser Ausführungs
form fließt das zu behandelnde Blut in einem zentralen Hohlraum
durch die Bestrahlungskammer, der im wesentlichen einen rechtecki
gen Querschnitt von geringer Dicke hat. Die Oberfläche der Kammer
ist den UV-Lichtquellen so angepaßt, daß das in der Kammer befindliche
Blut die gewünschte Strahlungsdosis erhält.
Es ist auch möglich, daß eine Rohrschlange
mit einem Querschnitt in Form einer abgeflachten, langgestreckten
Ellipse in oder an einer Trägerplatte befestigt ist. Der Ein
laß der Rohrschlange hat kreisförmigen Querschnitt und ist
an einer Stelle stromabwärts der Pumpe
angeordnet. Die Einspeisungsstelle für den verwendeten photoaktiven chemischen
Stoff liegt Stromabwärts nach der Pumpe. Der stark abgeflachte Quer
schnitt der Rohrschlange gewährleistet einen guten Blutdurchfluß, mehr
noch aber eine gute Exposition des durchfließenden Blutes gegenüber
der UV-Strahlung. Der Auslaß hat wieder kreisförmigen Querschnitt.
Unabhängig von der sonstigen Ausbildung der Kammer, sollte die Kam
mer so dünn wie möglich sein. Die Dicke der Kammer kann 0,05 bis 10 mm
betragen; eine Dicke von 0,05 bis 1 mm ist besonders vorteilhaft.
Die UV-Lichtquelle 30 kann aus einem oder mehreren nebeneinander oder
anderweitig angeordneten UV-Licht-Lampen 41 bestehen, die jeweils mit
einem Reflektor 42 ausgerüstet sein können. Als UV-Lichtquellen können
die im Handel erhältlichen UV-Lampen verwendet werden.
Beispielsweise kann die UV-Lichtquelle 30 aus einer einzigen 1000-W-
Quecksilberdampflampe bestehen. In Verbindung mit geeigneten Filtern
ergibt diese UV-Lichtquelle ein gutes, verhältnismäßig kontinuierliches
von hoher Strahlungsintensität zwischen 320 und 400 nm.
Die Lampe kann mit
einem geeigneten Reflektor in einem Abstand von 5 bis 30 cm von der
Kammer 28 angeordnet werden. Bei den angegebenen Durchflußgeschwindig
keiten ergibt eine solche UV-Lichtquelle eine dem Zweck der Verwendung
entsprechende Energieabsorption.
Das aus der Bestrahlungsstation durch den Auslaß austretende
Blut kann direkt dem Patienten auf einem dem Fachmann bekannten Weg
wieder zugeführt werden. Vor der
Rückführung des behandelten Blutes an dem Patienten kann das Blut auch
noch einem Wärmeaustausch unterworfen werden, um die Temperatur des
Blutes, falls sie sich bei der Behandlung wesentlich geändert hat, der
Bluttemperatur im Körper des Patienten anzupassen.
Wenn photoaktivierte Antikörper,
die für Antigenstellen zellkernhaltiger Blutkörperchen oder Antigenstellen immunogener chemischer
Stoffe spezifisch sind, verwendet werden, enthält das dem Patienten reinfundierte
Blut Blutkörperchen (oder den unerwünschten immunogenen chemischen Stoff in einer
komplexen Bindung an den Antikörper, wodurch die für eine Entfernung
aus dem Blutstrom gekennzeichnet sind. Da aber diese Komplexe aus
photoaktiviertem Antikörper im wesentlichen bereits vollständig vor
dem Austritt des Blutes aus der Bestrahlungsstation gebildet werden,
darf dem Blut entweder nur eine verhältnismäßig kleine Menge des photoak
tivierten Antikörpers zudosiert werden, um nicht das biologische Blut
reinigungssystem des Patienten zu überlasten, oder das Blut muß vor
der Rückführung an den Patienten gefiltert oder zentrifugiert werden.
Üblicherweise wird
die Behandlungsvorrichtung mit einer kontinuierlich
arbeitenden Zentrifuge (oder einem anderen Filtrationssystem) aus
gerüstet, die mehrere Funktionen erfüllt.
Bei der Ausführung der Verwendung gemäß der Erfindung mit photoakti
vierten Antikörpern lassen sich die gebildeten Antikörperkomplexe
leicht von den erwünschten anderen Blutfraktionen trennen, und zwar
entweder durch Filtrieren oder mit Hilfe einer Zentrifuge.
Die kontinuierlich arbeitende Zentrifuge kann noch zu einem weite
ren wichtigen Zweck verwendet werden. Insbesondere kann ein
Teil oder das ganze Blutplasma entfernt und durch frisches
Blutplasma ersetzt werden. Durch diesen "Waschvorgang" kann über
schüssiger photoaktiver chemischer Stoff entfernt mit dem Plasma ent
fernt und dieses durch eine isotonische Flüssigkeit ersetzt
werden, die frei von dem chemischen Stoff ist. Das dem Pati
enten wieder zugeführte Blut ist dann frei von überschüssigem photoaktiven che
mischen Stoff und enthält nur jenen Teil, der in der erwünschten Wei
se mit dem behandelten Blutbestandteil verbunden ist.
Wie schon erwähnt, wird
die Blutbehandlung in der beschriebenen Vorrichtung diskontinuierlich vorgenommen.
Dabei wird dem Patienten zunächst eine bestimmte
Blutmenge entnommen. Diese Blutmenge kann bereits die gewünschte Menge
des gelösten photoaktiven chemischen Stoffes enthalten, z. B. durch
dessen vorherige Verarbreichung an den Patienten, oder das Mittel kann
extern dem entnommenen Blut beigemischt werden. Die das Mittel ent
haltende Blutmenge wird dann einer Bestrahlungsstation zugeführt, wo
sie mit der gewünschten Dosis UV-Licht bestrahlt wird. Bei dieser Be
handlung kann das Blut, wie vorstehend beschrieben, durch die Bestrah
lungsstation fließen, oder das Blut kann in einer Bestrahlungskammer
entsprechender Abmessungen unter stationären Bedingungen bestrahlt
werden, bis ihm die erforderliche Energiedosis zugeführt worden ist.
Danach wird das Blut aus der Behandlungskammer entnommen und entweder,
wie oben beschrieben, zentrifugiert oder direkt wieder dem Patienten
zugeführt.
Claims (2)
1. Verwendung eines photoaktiven chemischen Stoffes aus der Gruppe
- 1. photoaktivierte Cortisone, die spezifisch für Steroid-Rezeptorstellen zellkernhaltiger Blutkörperchen sind,
- 2. photoaktivierte Antikörper, die spezifisch für Antigenstellen zellkernhaltiger Blutkörperchen sind, und
- 3. photoaktivierte Antikörper, die spezifisch für Antigenstellen immunogener chemischer Stoffe sind, zum Vermindern der Gesamtmenge eines funktionstüchtigen Blutbestandteils in menschlichem Blut durch extrakorporales Bestrahlen des Blutes mit UV-Licht.
2. Verwendung nach Anspruch 1, wobei
der photoaktive chemische
Stoff 16-Diazocortison ist.
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