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Verfahren und Vorrichtung zur Erzeugung von
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elektrischen Entladungen, insbesondere für elektrische Entladungslampen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Erzeugung von elektrischen
Entladungen, insbesondere für elektrische Entladungslampen gemäß Oberbegriff der
Ansprüche 1 und 2.
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Die Menschheit benutzt seit der Vorzeit sogenannte Temperaturstrahler
als Lichtquellen. Hierzu zählen solche, die Kohlehydrate, wie Holz, öl, Alkohol,
Gas, Paraffin, Petroleum usw., verbrennen. Die Lichtquelle, welche keine Kohlehydrate
verbrennt, aber doch zu den Temperaturstrahlern gehört, ist die elektrische Glühlampe.
Die Erfindung der Glühlampe ist mit bekannten Namen verbunden, wie mit dem Deutschen
Heinrich Goebel und dem Amerikaner Thomas Alva Edison. In der elektrischen Glühlampe
wird der Glühfaden durch den elektrischen Strom erhitzt.
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Diese Erscheinung wird Temperaturstrahlung genannt.
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Es gibt noch verschiedene andere Wege, um einen Stoff zum Leuchten
zu bringen, z.B. bei der elektrischen Entladung
in Gasen. In einer
Gasentladung wird die elektrische Energie, die zur Anregung von Gasatomen benötigt
wird, durch die Stöße von freien Elektronen auf die Gas atom übertragen und dadurch
Licht erzeugt. Die Neonröhre ist ein Beispiel für eine solche Lichtquelle.
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Ein anderes Mittel zur Anregung von Stoffen und Lichterzeugern ist
die Bestrahlung bekannter Leuchtstoffe mit elektromagnetischer Strahlung. Dieses
Phänomen ist in der Physik als Lumineszens, Fluoreszenz, Phosphoreszenz bekannt.
Die Gasentladung erzeugt eine starke UV-Strahlung, die den auf der Innenwand der
Entladungslampe angebrachten Leuchtstoff zum Leuchten bringt. Solche elektrischen
Entladungslampen heißen Leuchtstofflampen oder Fluoreszenzlampen.
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Ein weiterer Weg, um feste Stoffe anzuregen und Licht zu erzeugen,
besteht darin, Leuchtstoffe mit Kathodenstrahlen zu beschießen. Zu dieser Kategorie
der Lichtquellen gehört z.B.
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die Bildröhre in den Fernsehgeräten.
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Technisch unwichtig ist die Anregung auf mechanischem Wert beispielsweise
durch Reibung,oder auf chemischem Weg, Erzeugung von Licht durch chemische Reaktionen.
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Die Theorie der Temperaturstrahlung und die Theorie der Lumineszenz,
Fluoreszenz und Phosphoreszens von Festkörpern ist in der wissenschaftlichen Literatur
gut beschrieben. Die Theorie und die experimentellen Ergebnisse stimmen gut miteinander
überein. Auf der heutigen Entwicklungsstufe der gesellschaftlichen Kultur werden
die folgenden Lichtquellen am häufigsten benutzt:
1. Die elektrische
Glühlampe mit klassischem Glühfaden - mit Krypton-Edeicjasfüllung - Halogen-Glühlampen
2. Elektrische Entladungslampen - Leuchtstofflampen mit verschiedenen Lichtfarben
durch verschiedene chemische Zusammensetzung der Leuchtstoffe - Quecksilbermetalldampf-Niederdrucklampen
- Quecksilberdampf-Pochdrucklampen - Halogen-Metalldampflampen - Natriumdampf-Niederdrucklampen
- Natriumdampf-Hochdrucklampen oder - Mischlichtlampen (Glühlampe plus elektrische
Entladungslampe) Die vorliegende Erfindung befaßt sich mit der Erzeugung von elektrischen
Entladungen, insbesondere für elektrische Entladungslampen.
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Elektrische Entladungslampen sind in der Gegenwart wissenschaftlich
und technisch hoch entwickelt. Der wichtige technische und wirtschaftliche Wert
der elektrischen Entladungslampen ist der Wirkungsgrad, häufig auch "Lichtausbeute"
genannt.
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Dieser Wert wird in der Literatur angegeben als Lichtstrom in Lumen
(Lm) pro Nennleistung der elektrischen Eingangsenergie in Watt (W). Die Einheit
der Lichtausbeute ist somit Lm/W.
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Weitere wichtige Parameter sind die Materialkosten sowie die Herstellungskosten
und dies ohne und mit Vorschaltgeräten. Von der gesamten Gruppe der Entladungslempen
werden die sogenannten Leuchtstofflampen am meisten benutzt. Im Glasrohr der Leuchtstofflampe
befindet sich Quecksilberdampf von etwa 5 10 10-3 Torr
bzw. 6,665
' 10 Bar und zusätzliches Edelgas wie Argon mit einigen Torr bzw. Bar Gasdruck.
An der inneren Seite des Glasrohres ist Leuchtstoffmaterial, genannt Leuchtstoff,
angebracht.
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Die elektrische Entladung findet in dem Quecksilberdampf und dem zusätzlichen
Edelgas statt. Bis heute stabilisiert man diese elektrische Entladung mit bekannten
Vorschaltgeräten.
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Diesen Typ Leuchtstofflampe nennt man auch Niederdruck-Leuchtstofflampe.
Der Aufbau und die technischen Daten der Niederdruck-Leuchtstofflampen sind in der
Literatur ausreichend beschrieben. Von der bis heute benutzten klassischen Entladung
wird erwartet, daß sie vorwiegend die Resonanzstrahlung des Quecksilberdampfes in
Wellenlängen von 253,7 nm zur Anregung des Leuchtstoffes mit gutem Wirkungsgrad
aussendet. Für die Herstellung der Leuchtstofflampe hat bis heute kein Hersteller
eine andere Entladung als die klassische elektrische Entladung benutzt. Die klassische
elektrische Entladung ist die einfachste Gasentladung, die in einem Entladungskanal
zwischen zwei Elektroden stattfindet. Die benutzten Elektroden können entweder kalt
oder geheizt sein. Bis heute hat man bei der Entwicklung der Leuchtstofflampe versucht,
die Kinetik der klassischen elektrischen Entladung mit verschiedenen Mitteln zu
beeinflussen.
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Zu Anfang war es ein einfaches Glasrohr, das an den Enden mit Elektroden
versehen war. In einer späteren Entwicklungsstufe war es nicht mehr ein gerades
Glasrohr, sondern ein geknicktes oder teilweise gebogenes Glas rohr oder auch ein
Glasrohr mit sich änderndem Durchmesser.
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Durch die DE-OS 30 05 052 ist eine elektrische Entladungslampe bekannt
geworden, bei der ein U-förmiges oder Doppel-U-förmiges
Glasrohr
eingesetzt wird. Hierdurch entsteht ein komplizierter Entladungskanal.
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Die Veröfferltlicllung der Firma Philips "SL*Lamps" (3/81) zeigt,
daß eine solche Leuchtstofflampe auf dem Markt ist und nach Angabe des Herstellers
einen verbesserten Wirkungsgrad aufweist. Durch die Biegung des Glasrohres verändert
man tatsächlich die elektrischen Felder der klassischen Entladung, wodurch teilweise
die Kollisionszahl in der positiven Säule der Entladung beeinflußt wird. Dies hat
jedoch nur eine geringe Verbesserung des Wirkungsgrades der Leuchtstofflampe zur
Folge.
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Die meisten Hersteller von Leuchtstofflampen benutzen für die elektrische
Entladung Wechselstrom mit einer Frequenz zwischen 40 und 60 Hz. In den sechziger
Jahren experimentierte man auch mit höheren Frequenzen als 60 Hz.
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Der Veröffentlichung der Firma Osram GmbH "Elektronisches HF-Startsystem,
Quicktronic und Lumilux L-Lampen" (Februar 1982) ist entnehmbar, daß bei einer Frequenz
des Entladungsstromes von etwa 35 KHz eine Lichtausbeute von 104 Lumen pro Watt
(Lm/W) erreicht wird. Unter der Voraussetzung der Richtigkeit dieses Wertes von
104 Lm/W stellt dieser Wert wohl den größten Wirkungsgrad von Leuchtstofflampen
her, der bis heute erreicht wurde. Die Firma Osram benutzt zur Erzeugung des 35KHz-Stromes
allerdings einen Hochfrequenzgenerator als Zusatzgerät. Dieser Hochfrequenzgenerator
ist mit einer Filterdrossel, einem Entstörungsfilter und einer Gleichrichtungssiebung
versehen. Solche Vorschalt- und Zusatzgeräte erhöhen die Herstellungskosten und
den Raumbedarf für die Installation.
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Es sei noch darauf hingewiesen, daß es bekannt ist, daß
ein
Hochfrequenzentladungsstrom die Resonanz strahlung des Quecksilberdampfes verbessert
und dadurch auch den Wirkungsgrdd der Leuchtstofflampe. Es handelt sich aber auch
hier um die bekannte klassische Entladung. Bis heute geht aus der wissenschaftlichen
Literatur sowie aus der Patentliteratur nicht hervor, ob auch etwas anderes als
die klassische elektrische Entladung für die Entladungslampen ausnutzbar ist.
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Die Wirkung zwischen der klassischen elektrischen Entladung und der
Fluoreszenz oder Phosphoreszenz ist in der Literatur theoretisch sowie experimentell
sehr gut beschrieben.
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Die bisherige Entwicklung verfolgt stets das Ziel, mit Hilfe der klassischen
elektrischen Entladung die höchstmögliche Intensität des Lichtes bei einer Resonanzlinie
von 253,7 nm zu erzeugen. Kollisionen der elektromagnetischen Strahlung (253,7 nm)
mit dem auf der Innenseite der Glasröhren angebrachten Leuchtstoff soll sichtbares
Licht mit großem Wirkungsgrad erzeugen. Aus diesem Grund hat man die physikalischen
und chemischen Eigenschaften der Leuchtstoffmaterialien eingehend studiert. Als
Leuchtstoffe sind in der Literatur bekannt Silikate, Wolframate, Molybdate, Phosphate,
Borate, Halophosphate und viele andere. Die chemische Zusammensetzung sowie die
Kristallstruktur und die Teilchengröße des LeuchtstoffeS entscheiden nicht nur die
Lichtfarbe (Spektrum) der Leuchtst6fflampe, sondern u.a. auch die Lichtausbeute,
also den Wirkungsgrad der Lampe.
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Beim heutigen Stand der Technik wird mit den bekannten Leuchtstofflampen
folgende Lichtausbeute erreicht bei einer Entladungsstromfrequenz von 50 Hz:
Neutral
weiß zwischen 50 Lm/W und 70 Lm/W; Warmton zwischen 58 Lm/W und 80 Lm/W; Weiß zwischen
55 Lm/W und 75 Lm/W.
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Die bis heute beste Lichtausbeute einer Leuchtstofflampe ist 104
Lm/W bei 35 kllz Entladungsstromfrequenz, s. oben angeführte Veröffentlichung der
Firma Osram GmbH.
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Damit scheint der Entwicklungsweg der Leuchtstofflampe am Ende angelangt
zu sein. Mit Hilfe der klassischen elektrischen Entladung kann der Wirkungsgrad
der heutigen Leuchtstofflampen nicht weiter verbessert werden. Diese Erkenntnis
begründet sich aus den Kenntnissen über das Verhalten der Elektronen in dem klassischen
Entladungskanal.
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Der Vollständigkeit halber soll nachfolgend noch die Lichtausbeute
der anderen elektrischen Entladungslampen angegeben werden Natriumdampf-Niederdrucklampen
: Lichtausbeute 130-180 Lm/W Natriumdampf-Hochdrucklampen : Lichtausbeute 80-120
Lm/W Halogen-Metalldampflampen ; Lichtausbeute 70-90 Lm/W Quecksilber-Hochdrucklampen
: Lichtausbeute 40-60 Lm/W Mischlichtlampen : Lichtausbeute 15-35 Lm/W.
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Diese oben genannten Lampen sind jedoch nicht für die Beleuchtung
von Innenräumen wie Wohnräumen, Büroräumen oder Fabriken geeignet. Der Grund dafür
besteht darin daß jene Lampen fast nur monochromatisches Licht erzeugen, und deshalb
sind sie vor allem für Straßenbeleuchtung und spezielle Anwendungen geeignet.
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Fast alle elektrischen Entladungslampen benötigen zusätzlich Vorschaltgeräte
zur Stabilisierung der klassischen Entladung.
Ohne diese Vorschaltgeräte
ist die Funktion jener Lampen fast unmöglich.
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Nachfolgend soll der die elektrische Entladung betreffende Stand
der Technik diskutiert werden.
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Den elektrischen Stromfluß in Gasen nennt man elektrische Entladung.
Elektrische Entladungen werden nach mehreren physikalischen Kriterien eingeteilt,
z.B. elektrodenlose Entladungen (Hochfrequenzentladungen) oder Entladungen mit Hilfe
von Elektroden. Eine weitere Unterteilung erfolgt nach den Typen der Elektroden,
z.B. kalte Elektroden oder heiße Elektroden, Plattenelektroden, Fadenelektroden,
zahn- oder nadelförmige Elektroden usw. Ferner unterteilt man die Entladungen nach
der Stromart, z.B. Wechselstromentladungen oder Gleichstromentladungen. Außerdem
gibt es eine Einteilung nach dem Entladungsdruck, z.B. Niederdruckentladungen, Hochdruckentladungen
usw. All diese Gasentladungen finden zwischen zwei Elektroden in einem geraden oder
gebogenen Entladungskanal statt. Die Vorrichtungen zur Erzeugung dieser elektrischen
Entladungen sind mit zwei Elektroden, einer Anode und einer Kathode versehen, und
der elektrische Strom in dem ionisierten Gas fließt zwischen diesen beiden Elektroden.
Diese Art der elektrischen Entladung wird hier als "klassische elektrische Entladung"
bezeichnet.
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Zum erstenmal wurde in der Literatur durch die DE-PS 25 39 715, die
eine Vorrichtung zur Erzeugung von Ozon betrifft und auf den Anmelder der vorliegenden
Anmeldung zurückgeht, eine sogenannte bipolare elektrische Entladung"
bekannt.
Diese Druckschrift betrifft aber nicht den Gegenstand der vorliegenden Erfindung.
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Die DE-PS 21 65 249 betrifft gleichfalls eine auch auf den Anmelder
der vorliegenden Erfindung zurückgehende "Vorrichtung zur Herstellung von Ozon"
und beschreibt eine elektrische Entladung auf der Oberfläche eines zweiteiligen
Dielektrikums eines elektrischen Kondensators. An den Kondensatorplatten des Kondensators
ist die elektrische Spannung einer ersten Hochspannungsquelle angeschlossen. Zwischen
dem geteilten Dielektrikum befindet sich ein Entladungskanal. An den Enden dieses
Entladungskanals sind die eine Entladungselektrode (Anode) und die andere Entladungselektrode
(Kathode) angeordnet. Die Elektroden sind mit einer zweiten Hochspannungsquelle
verbunden. Diese Hochspannungsquelle liefert die elektrische Spannung und den Strom
für die Gasentladung im Entladungskanal. Die erste Hochspannungsquelle hat die Aufgabe,
die Ionen im Entladungskanal nach der Polarität (+ und -) zu trennen und an der
Oberfläche des Dielektrikums festzuhalten.
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Ein solcher Entladungskanal weist einen großen elektrischen Widerstand
auf, wodurch die Entladungsspannung zwischen den Elektroden wesentlich höher sein
muß als bei der klassischen Entladung. Eine höhere Entladungsspannung verursacht
eine höhere Elektronenenergie (eV) und dadurch einen höheren Wirkungsgrad der Ozon-Synthese
in einer solchen elektrischen Entladung.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Verfahren
und eine Vorrichtung zur Erzeugung von elektrischen Entladungen, insbesondere für
elektrische Entladungslampen, anzugeben, wodurch eine wesentliche Verbesserung des
Wirkungsgrades erzielbar ist.
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Diese Aufgabe wird verfahrensmäßig durch die im Anspruch 1 angegebene
Erfindung und vorrichtungsmäßig durch die im Anspruch 2 angegebene Erfindung gelöst.
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Die Erfindung nach den Ansprüchen 1 und 2 offenbart eine neuartige
Lösung zur Erzielung einer elektrischen Entladung, durch die eine wesentlich höhere
Elektronendichte im Entladungsgas erreicht wird als bei herkömmlichen elektrischen
Entladungen und wodurch entsprechend ein wesentlich höherer Lichtstrom erzeugt werden
kann.
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Die elektrische Entladung gemäß vorliegender Erfindung findet sozusagen
in einem Plasmakondensator statt, was nachfolgend erläutert werden soll.
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Der klassische elektrische Kondensator besteht in einfachster Form
aus zwei mit Dielektrikum isolierten und parallel zueinander angeordneten Metallplatten,
auf denen sich die entgegengesetzten elektrischen Ladungen (+ und -) ansammeln.
Zwischen diesem klassischen Kondensator und der vorliegenden Erfindung besteht folgender
Unterschied : Anstelle der Metallplatten bildet ionisiertes Gasplasma wenigstens
eine der Kondensatorplatten. Zwischen solchen Plasmakondensatorplatten befindet
sich ein klassisches Dielektrikum. Die elektrische Entladung findet nun zwischen
diesel Plasmakondensatorplatten statt. Das wichtigste physikalische Phänomen dieses
Plasmakondensators ist, daß sich die Entladungsspannung zwischen den Plasmakondensatorplatten
an det Oberfläche des Dielektrikums bildet. Folglich ist nur eine Hochspannungsquelle
notwendig, die gleichzeitig die elektrische Spannung für den Plasmakondensator und
die elektrische
Spannung für die elektrische Entladung liefert.
An der Oberfläche des Dielektrikums bildet sich aufgrund der erfindungsgemäßen Ausbildung
ein monopolares Plasma aus, je nach der Polarität der elektrischen Spannung. In
dem so gebildeten Plasma finden in der elektrischen Entladung zwischen negativen
Elektronen und positiven Ionen unelastische Stöße statt. Zusätzlich finden erfindungsgemäß
elastische Stöße zwischen positiven und negativen Ionen auf der Oberfläche des Dielektrikum
statt. Diese Stöße erzeugen monopolare elektrostatische Impulse. Die Frequenz dieser
elektrostatischen Impulse hat ein sehr breites Spektrum und liegt zwischen einigen
Kilohertz (kHz) und mehreren hundert Megahertz (MHz). Diese elektrostatischen Impulse
haben jedoch eine geringe Energie und sind deshalb für die Lichterzeugung in elektrischen
Entladungslampen vorteilhaft nutzbar. Damit stellt die erfindungsgemäße elektrische
Entladung sozusagen einen Hochfrequenzgenerator dar, der monopolare elektrostatische
Impulse mit geringer Energie erzeugt.
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Die elektrische Entladung in einem wie oben erläuterten Plasmakondensator
ist bis heute in der Literatur nicht bekannt. Es werden, wie erwähnt, monopolare
elektrostatische Hochfrequenzimpulse erzeugt, welche eine größere Elektronendichte
verursachen als durch die klassische elektrische Entladung erreichbar ist. Durch
die größere Dichte der Elektronen im Entlcdungsgas vergrößert sich die Kollisionszahl
zwischen den Elektronen einerseits und den Metalldampfatomen und Gasatomen andererseits,
wodurch sich der Lichtstrom auch
proportional vergrößert. Eine
solche erfindungsgemäße elektrische Entladung kann mit großem Vorteil für die Lichterzeugung
in elektrischen Entladungslampen benutzt werden, da die Lichtausbeute (in Lumen
pro Watt, Lm/W) zwei- bis dreimal größer ist als bei bekannten Leuchtstofflampen.
Durch die Anwendung der elektrischen Entladung gemäß vorliegender Erfindung ist
keine Veränderung des technischen Prinzips der Leuchtstofflampen oder anderer Entladungslampen
notwendig.
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Die einzige Änderung liegt lediglich im physikalischen Prinzip und
in der Vorrichtung zur Erzeugung der elektrischen Entladung. Der Wirkungsgrad der
Leuchtstofflampen, die die Erfindung verwenden, ist zwei- bis dreimal größer als
der der bekannten Leuchtstofflampen. Durch den besseren Wirkungsgrad sind nur 50
bis 33 % der elektrischen Energie erforderlich, um die gleiche Lichtstrommenge zu
erzeugen.
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Die elektrische Entladung gemäß vorliegender Erfindung ist selbständig
und stabil und verlangt keine Vorschaltgeräte wie die Vorrichtungen dem Stand der
Technik, die Starter, Drossel usw. verwenden. Wolfram-Elektroden sind ebenfalls
nicht mehr notwendig, wodurch dieses wichtige und teure Material eingespart werden
kann. Bei Verwendung der vorliegenden Erfindung ist die Lampen-Nutzbrenndauer größer
als bei den bekannten Leuchtstofflampen. Ohne die bisher notwendigen Vorschaltgeräte
besitzt die Entladung nach der vorliegenden Erfindung nur Ohm'schen Widerstand,
und deshalb ist der Netzleistungsfaktor der Wechselspannung bzw. des Wechselstromes
stets 1.
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Die Herstellungskosten einer Entladungslampe, die die vorliegende
Erfindung nutzt, sind wesentlich kleiner als beim heutigen Stand der Technik, da
die Kosten für die Vorschaltgeräte eingespart werden können und preiswertere Materialien
verwendet werden können.
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Vorteilhafte und zweckmäßige Weiterbildungen der erfindungsgemäßen
Aufgabenlösung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
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Bezüglich der Vorrichtung nach der DE-PS 21 65 249 ist noch anzumerken,
daß die erfindungsgemäß erzeugte elektrische Entladung bei einer wesentlich geringeren
Entladungsspannung erfolgt.
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Die Erfindung soll nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnung näher
erläutert werden.
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Es zeigt Fig. 1 einen Teil einer ersten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung im Schnitt (Parallelschaltung von vier Plasmakondenstatoren) Fig. 2
einen Plasmakondensator nach Fig. 1 im Querschnitt, der aus einer Plasmaplatte,
bestehend aus negativ geladenen Teilchen und einer positiven Kondensatorplatte beiderseits
eines Dielektrikums besteht und aus der das Prinzip der elektrischen Entladung gemäß
der vorliegenden Erfindung ersichtlich ist, Fig. 3 zwei Plasmakondensatoren im Schnitt
in einer anderen Ausführungsform mit je zwei Plasmaplatten, Fig. 4 ein komplettes
radiales Entladungselement im axialen Schnitt, Fig. 5 Bauteile des radialen Entladungselementes
nach Fig. 4, Fig. 6 weitere Bauteile des Entladungselementes nach Fig. 4, Fig. 7
eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung in Form eines axialen
Entladungselementes im Querschnitt, Fig. 8 eine seitliche Ansicht einer weiteren
Ausführungsform des erfindungsgemäßen Entladungselementes,
Fig.
9 eine birnenförmige elektrische Lampe mit einem erfindungsgemäßen radialen Entladungselement,teilweise
in einer Seitenansicht und teilweise im Schnitt, Fig. 10 eine rohrförmige elektrische
Lampe mit einem erfindungsgemäßen radialen Entladungselement, teilweise in einer
Seitenansicht und teilweise im Schnitt, Fig. 11 eine grafische Darstellung von im
erfindungsgemäßen Plasmakondensator mit elektrischer Gleichstrom-Entladung erzeugten
monopolaren elektrischen Impulsen, Fig. 12 eine grafische Darstellung von monopolaren
elektrischen Impulsen, die im erfindungsgemäßen Plasmakondensator mit elektrischer
Wechselstrom-Entladung erzeugt werden, und Fig. 13 einen Entladungskanal mit erfindungsgemäßem
Entladungselement im Schnitt zur Verwendung für die chemische Synthese in einer
elektrischen Entladung nach der vorliegenden Erfindung.
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Für gleiche Bauteile sind in den Figuren der Zeichnung die gleichen
Bezugs zeichen verwendet.
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Die Zeichnung zeigt eine Vorrichtung in Form eines oder mehrerer
gleicher Kondensatoranordnungen 2, nachfolgend auch Plasmakondensator 2 genannt.
Der Plasmakondensator 2 weist einen Dielektrikumkörper 4 mit Dielektrikumwänden
6 auf.
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Zwischen den Dielektrikumwänden 6 sind Spalte 8 und 10 ausgebildet.
Im Spalt 8 ist eine erste Entladungselektrode 12 und im Spalt 10 eine zweite Entladungselektrode
14 angeordnet. Die erste Entladungselektrode kann nadel-oder zahnförmig und die
zweite Entladungselektrode in Form einer Metallplatte ausgebildet sein. Die erste
Entladungselektrode 12 ragt dabei nur wenig über den Boden des Spaltes 8 hinaus
bzw. füllt nur einen Teil des Spaltes 8 aus. Die zweite Entladungselektrode 14 kann
mit der Höhe der Dielektrikumwand 6 abschließen oder, wie in der Fig. 1 beispielhaft
dargestellt, darüber hinausragen, worauf mit dem Bezugszeichen 16 hingewiesen ist.
An der dem Spaltboden abgewandten Seite kann die Entladungselektrode 14 glatt, nadel-oder
zahnförmig ausgebildet sein.
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Die Fig. 1 zeigt eine elektrische Parallelschaltung der Entladungselektroden
12 und 14, was gleichzeitig bedeutet, daß auch die einzelnen Plasmakondensatoren
2 elektrisch parallel geschaltet sind. Die elektrische Entladung, auf die mit dem
Bezugszeichen 18 hingewiesen ist, findet zwischen den beiden Entladungselektroden
12 und 14 bzw. zwischen den Entladungselektroden 12 und 16 statt. Die Entladungselektroden
sind an elektrische Anschlüsse 19 und 21 gelegt.
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In der Fig. 2 sind das physikalische Prinzip des Plasmakondensators
2 und die elektrische Entladung 18 in diesem Plasmakondensator genauer dargestellt.
Im Spalt 8 der Dielektrikumwände 6 findet eine Trennung der positiv und negativ
geladenen Teilchen statt. Zwischen den Entladungselektroden 12 und 14 und durch
die Dielektrikumwand 6 besteht
ein elektrischer Potentialgradient.
Das diesem Potentialgradienten entsprechende elektrische Feld trennt die negativen
Teilchen 20 und die positiven Teilchen 22 nach deren Polarität, wobei sich die negativen
Teilchen an den Dielektrikumwänden 6 und die positiven Teilchen in der Mitte zwischen
diesen Wänden ansammeln. Die positiven Teilchen 22 stapeln sich an der Entladungselektrode
12 übereinander, und zwar über die ganze Länge bzw. Höhe des Spaltes 8. Die getrennten
elektrisch geladenen Teilchen verkürzen die Entladungsstrecke zwischen den Entladungselektroden
12 und 14. Für die elektrische Entladung sind dabei zwei Entladungsstrecken 24 und
26 maßgebend.
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Die erste Entladungsstrecke 24 (Fig. 2) verläuft von der negativen
Entladungselektrode 12 und den positiven Teilchen 12 zur positiven Entladungselektrode
14. Die zweite Entladungsstrecke 26 verläuft von der positiven Elektrode 14 und
den an der Dielektrikumwand 6 sitzenden negativen Teilchen 20 zur negativen Elektrode
12. Die negativ geladenen Teilchen 20 repräsentieren sozusagen die eine Plasmakondensatorplatte.
Dies ist natürlich nur dann möglich, wenn die positiven Teilchen 22 in der Mitte
des Spaltes 8 eine ähnliche Platte bilden. Die zweite Kondensatorplatte wird durch
die Entladungselektrode 14 bzw. 16 gebildet, die vorzugsweise eine Metallplatte
ist und im Spalt 10 dicht an die Dielektrikumwände anschließend angeordnet ist.
Ein derart ausgebildeter Plasmakondensator wird "Semiplasmakondensator" genannt,
bei dem eine Platte durch ein Plasma und die zweite Platte durch eine Metallplatte
gebildet wird.
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Ein sogenannter Vollplasmakondensator 28 mit den Entladungselektroden
30 und 32 ist in der Fig. 3 dargestellt. Die Entladungselektroden 30 und 32 ragen
beide nur wenig über den Boden der Spalte 8 hinaus bzw. füllen beide nur einen Teil
der Spalte aus. Die Polarität der elektrischen Anschlüsse 19 und 21 zeigt die Polarität
der Entladungselektroden 30 und 32. Die Verteilung der geladenen Teilchen im Spalt
8 und an den Dielektrikumwänden 6 ist mit plus 34 und minus 36 gekennzeichnet. Es
bilden sich Entladungsstrecken 38 und 40, die durch die gestrichelten Pfeile dargestellt
sind. Aus der Fig. 3 ist erkennbar, wie sich die negativen Teilchen 36 mit den positiven
Teilchen 34 entladen und wie die positiven und negativen Teilchen die Entladungsstrecke
zwischen den Entladungselektroden 30 und 32 verkürzen. Die Fig. 3 zeigt außerdem,
daß beide Kondensatorplatten aus Plasma, nämlich den negativ und positiv geladenen
Teilchen 34 und 36, gebildet sind. Aus physikalischer Sicht wird ein ambipolares
Plasma (zwei gemischte Polaritäten) in der Vorrichtung nach Fig. 3 in ein monopolares
Plasma (getrennte Polaritäten) umgewandelt.
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Die elektrische Entladung durch das monopolare Plasma bringt den Beweis
für die Kollisionen zwischen den geladenen Teilchen Solche Kollisionen verändern
die Oberfläche, die die geladenen Teilchen einnehnenBei dieser Oberflächenveränderung
wird ein monopolarer elektrischer Impuls erzeugt.
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Den Fig. 1, 2 und 3 ist das Prinzip der vorliegenden
Erfindung
entnehmbar. Die Art der dort gezeigten elektrischen Entladung ist für elektrische
Entladungslampen nutzbar.
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Eine mögliche technische Ausführungsform unter Verwendung des Entladungsprinzips
nach den Fig. 1 bis 3 ist in den Fig. 4 bis 6 dargestellt.
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Die Fig. 4 zeigt ein komplettes, walzenförmiges bzw.
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zylindrisches radiales Entladungselement 50, wobei radial bedeutet,
daß die wirksamen Plasmakondensatorplatten parallel entlang der Achse des Entladungselementes
50 angeordnet sind.
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Das Entladungselement 50 besteht aus den elektrisch parallel geschalteten
Entladungselektroden 12 und 14 sowie den parallel angeordneten Plasma- und Metal
lkondens atorplatten 20 und 14 (vergl. Fig. 2). Das Dielektrikum besteht aus scheibenförmigen
Platten 52,und die Entladungselektroden sind Metallplatten und etwa ringförmig ausgebildet,
vergl.
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Fig. 5.
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Die Entladungselektroden bestehen vorzugsweise aus rostfreiem Stahl
und sind am Außenumfang glatt oder messerartig ausgebildet oder mit Zähnen 54 oder
Nadeln versehen.
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In die Spalte 8 und 10 sind die Entladungselektroden 12 und 14 sandwichartig
eingepreßt. Die Fig. 4 zeigt, daß die gesamte Anordnung mit Hilfe von Gewindestangen
56, 58 und Muttern 60, 62 zusammengeschraubt ist. Am Ende des Entladungselementes
50 sind entsprechende Endstücke 64 und 66 vorgesehen. Das Endstück 64 besteht aus
elektrisch isolierendem Material und ist so geformt, daß es in den Metallsockel
einer
elektrischen Lampe paßt. Das Endstück 66 besteht ebenfalls aus einem elektrischen
Isolator. Die Gewindestangen 56 und 58 dienen gleichzeitig als elektrische Leiter
für die Entladungselektrode12 bzw. die Entladungselektrode 14. Die Endstücke 64
und 66 sind so ausgebildet, daß eine elektrische Entladung zwischen den Stangen
56 und 58 verhindert wird.
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Die Fig. 5A zeigt die Dielektrikumscheibe 52 in der Ansicht; sie
ist mit beabstandeten Bohrungen 68 und 70 für die Metallstangen 56 und 58 versehen.
Die Fig. 5B zeigt die ringförmige Entladungselektrode 14, welche mit einer Bohrung
72 versehen ist, in der Ansicht. Die Entladungselektrode kann am Außenumfang glatt
74 oder mit Zähnen 76 versehen sein. Die Fig. 5C zeigt die ringförmige Entladungselektrode
12 ebenfalls in der Ansicht; sie weist eine Bohrung 78 auf.
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Im montierten Zustand erstreckt sich die Gewindestange 56 z.B. durch
die Bohrungen 68 und 72 der Dielektrikumscheibe 52 und der Entladungselektroden
14 sowie durch den Ringraum 80 der Entladungselektrode 12; die Gewindestange 58
verläuft durch die Bohrungen 70 und 78 der Dielektrikumscheibe 52 und der Entladungselektrode
12 sowie durch den Ringraum 82 der Entladungselektrode 14.
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Die Fig. 6A zeigt die Dielektrikumscheibe 52 von der Seite im Schnitt
mit den Öffnungen 68 und 70 für die Gewindestangen 56 und 58.
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In der Fig. 6B sind die Gewindestangen 56 und 58 mit den zugehörigen
Muttern 60 und 62 dargestellt.
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Eine besondere Bedeutung kommt der inneren elektrischen Isolierung
in dem Entladungselement 50 (Fig. 4) zu. Die Dielektrikumscheibe 52 (Fig. 6A) weist
daher einen Ansatz 84 auf, der in den ausgestanzten Ringraum der Entladungselektrode
12 bzw. 14 (Fig. 5B und C) hineinragt und diesen vorzugsweise
ausfüllt.
Eine zusätzliche Verklebung der Teile könnte ebenfalls vorgenommen werden. Eine
bessere Fixierung der Teile relativ zueinander ist durch identische Abflachungen
86 bzw. 88 und 9o erreichbar (vgl. Fig.5).
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Die Entladungsstrecke ist durch die Bezugszahl 18 dargestellt (s.
Fig. 4). Diese elektrische Entladung 18 findet zwischen den Entladungselektroden
12 und 14 statt. Diese Entladung 18 weist eine um ein Vielfaches größere Elektronendichte
auf als die klassische elektrische Entladung bei den Vorrichtungen nach dem Stand
der Technik.
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Das Entladungselement 50 nach Fig. 4 stellt eine einfach herstellbare
und technisch elegante Ausführungsform dar, die ohne weiteres zur Herstellung von
elektrischen Entladungslampen eingesetzt werden kann.
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Die Fig. 7 zeigt einen Querschnitt durch eine andere Ausführungsform
eines Entladungselementes 92. Die Entladungselektroden sind hier Metallstreifen
94 und 96. Die Dielektrikumwände sind ebenfalls Streifen 98. Die Metallstreifen
bzw. Metallplatten und Dielektrikumstreifen bzw.
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Dielektrikumwände sind im Schnitt konisch ausgebildet.
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Die Entladungselektrode 94 hat etwa die Form eines Sägeblattes. Sie
ist mit Entladungszähnen versehen. Die Entladungselektrode 96 kann, wie schon erwähnt,
ein einfacher Metallstreifen sein, der auch mit Entladungszähneh versehen sein kann.
Da die Entladungszähne parallel zur Achse des Entladungselementes angeordnet sind,
kann man ein solches Element axiales Entladungselement nennen.
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Die Entladungselektroden und Dielektrikumwände sind im Schnitt gesehen
strahlenförmig um einen zentralen rohr-oder walzenförmigen Kern 100 aus elektrisch
isolierendem Material angeordnet. Die mechanische Befestigung der Entladungselektroden
und der Dielektrikumstreifen kann in bekannter Weise erfolgen, z.B. mit Hilfe von
Zwischenbefestigungsringen aus elektrisch isolierendem Material oder durch eine
spezielle Befestigung von Endkappen oder auch durch Zusammenkleben der Teile des
Entladungselementes. Der technische Vorteil dieses axialen Entladungselementes liegt
darin, daß die elektrischen Anschlüsse der Entladungselektroden am Ende des Entladungselementes
erfolgen können. Weitere innere Anschlüsse wie bei der Ausführungsform nach Fig.4
über die Gewindestangen, sind nicht notwendig.
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Die Fig. 8 zeigt ein technisch einfaches Ausführungsbeispiel eines
Entladungselementes 11o in einer Seitenansicht. Das Entladungselement weist eine
Walze oder ein Rohr 111 als Dielektrikummaterial, wie z.B. Keramik, auf. Dieses
Rohr 111 ist an der Oberfläche mit einer spiralförmigen Nut 112 versehen. Parallel
zur Nut 112 ist eine zweite Nut 114 ausgebildet. In die Nuten 112 und 114 ist ein
dünner Draht 116 bzw. 118 vorzugsweise aus rostfreiem Stahl gelegt, der fest auf
dem Boden der Nuten aufliegt. Der elektrische Anschluß erfolgt an einem Ende des
Rohres, wie in der Fig. 8 dargestellt, oder kann auch an beiden Enden vorgesehen
werden.
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Unter der Voraussetzung, daß das Rohr 111 eine große Dielektrizitätskonstante
hat,
garantiert diese sehr einfache Ausführungsform eines Entladungselementes eine sehr
gute Funktion.
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Die drei Beispiele einer technischen Ausführung eines Entladungskanales
(Fig. 4, 7 und 8) sind nicht die einzigen Ausführungsmöglichkeiten. Es gibt weitere
technische Variationen für den Bau solcher Entladungselemente.
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Die Entladungslampe, in die die oben beschriebenen Entladungselemente
einsetzbar sind, kann die Form der klassischen elektrischen Birne oder der klassischen
rohrförmigen Leuchtstofflampe haben. Bei dem in der Fig. 9 gezeigten Beispiel befindet
sich ein Entladungselement 130 in einer birnenförmigen Lampe 122 und sitzt im bekannten
Metallsockel 120.
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Die Entladungselektroden 12 und 14 sind mit dem Sockel in bekannter
Weise elektrisch verbunden. Der Glaskolben 132 ist in bekannter Weise hergestellt.
Leuchtstoffmaterial 134 ist ebenfalls in bekannter Weise auf der Innenseite des
Glaskolbens angebracht. Die elektrische Entladung 18 findet in dem bekannten Quecksilberdampf
mit zusätzlichem Edelgas wie Argon o.a. statt. Diese Form der elektrischen Entladungslampe
ist bis zu einem Lichtstrom von 4000 Lm ohne weiteres und ohne besondere technische
Probleme herstellbar.
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Wird für eine Lampe ein größerer Wert als 4000 Lm Lichtstrom benötigt,
so ist der bekannte rohrförmige Typ dafür geeignet. Die Fig. 1o zeigt einen klassischen
rohrförmigen Glaskolben 128, der auf der Innenseite mit Leuchtstoffmaterial
134
versehen ist. Mit Hilfe der Kontakte 124 und 126 wird die rohrförmige Lampe in die
entsprechenden Fassungen eingesetzt. Die Kontakte bilden gleichzeitig Halterungen
für das Entladungselement 136.
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Die Beispiele nach den Fig. 9 und 1o zeigen, daß die heutige Technik
zur Herstellung von elektrischen Entladungslampen durch Benutzung der oben beschriebenen
Entladungselemente kaum geändert zu werden braucht. Lediglich die Herstellung des
Entladungselementes ist neu und somit auch die Verbindung zwischen dem Entladungselement
und dem Glaskolben bzw. der Glasröhre. Alle anderen Herstellungsstufen bleiben unverändert.
Das Entladungselement kann in alle bis heute bekannten Entladungslampen eingebaut
werden.
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Nachfolgend soll die Funktionsweise der Entladungselemente beschrieben
werden. Durch die elektrische Entladung bei den vorgehend beschriebenen Entladungselementen
werden monopolare elektrostatische Impulse erzeugt. Die Frequenz (in Hz) der elektrostatischen
Impulse sowie die Energie (eV) der Impulse sind einstellbar. Dies bedeutet, daß
das Entladungselement selbst in neuartiger Weise ein Hochfrequenzgenerator ist.
Das physikalische Prinzip, nach dem diese Impulse entstehen, ist derGB-PS 13 94
125 entnehmbar, in der es auch mathematisch definiert ist.
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In den Fig. 11 und 12 sind die monopolaren Impulse P oszillografisch
dargestellt. Die monopolaren Impulse P überlagern sich. Das Bezugszeichen 140 in
den Fig. 11 und 12
gibt die Zeitachse und das Symbol V die Potentialachse
an.
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Wenn der Plasmakondensator nach den Fig. 2 und 3 an eine Gleichstrom-Spannung
angeschlossen wird, zeigt das Symbol VA in der Fig. 11 das Potential zwischen den
Elektroden 12 und 14 zw. 30 und 32 an.
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Vp nach Fig. 11 zeigt das elektrische Potential der elektrischen
Impulse an. Auf der ansteigenden Flanke des elektrischen Impulses P findet eine
zusätzliche Oszillation (OS) statt. Mit anderen Worten, die elektrostatischen Impulse
P sind nicht gewöhnliche und in der elektrischen Entladung bekannte Impulse. Diese
zusätzliche Oszillation bedeutet auch eine zusätzliche Energie der Impulse P. In
der Fig. 12 sind die gleichen monopolaren elektrostatischen Impulse P mit der zusätzlichen
Oszillation °S dargestellt, wenn der Plasmakondensator an Wechselstrom angeschlossen
ist, wie in der Fig. 1 dargestellt ist. Die zusätzliche Oszillation OS hat einen
direkten Einfluß auf die Anregung des Quecksilberdampfes der elektrischen Entladungslampe.
Durch diese Oszillation 0 wird in dem UV-Spektrum (Quecksilberdampf) ein viel größerer
Lichtstrom erzeugt als ohne Oszillation, wodurch die Anregung des Leuchtstoffmaterials
größer wird, was wiederum eine größere Lichtabgabe des Leuchtstoffes im sichtbaren
Spektrum zur Folge hat. Wie aus den mathematischen Gleichungen in der GB-PS 13 94
125 hervorgeht, sind die Frequenz und das elektrische Potential sowie die Energie
der monopolaren Impulse mathematisch berechenbar.
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Die monopolaren Impulse werden an der Oberfläche der Dielektrikumwand
6 erzeugt. Die Kollisionen (unelastische und elastische) zwischen Elektronen einerseits
und geladenen Teilchen (Ionen und metastabilen Ionen) andererseits sind die Ursache
der Impulserzeugung. Wenn die Kollisionen stattfinden, sammeln sich die geladenen
Teilchen an der Oberfläche des Dielektrikums an, wobei sich die Fläche, auf der
sie sich befinden, verändert. Vor der Kollision ist diese Fläche größer als nach
der Kollision. Dies bedeutet, daß sich die Kondensatorfläche verkleinert. Bei dieser
Flächenveränderung des Kondensators verändert sich auch die elektrische Spannung
V der monopolaren Impulse P nach der folgenden Gleichung
worin Vp - die elektrische Spannung des Impulses P, VA - das elektrische Potential
im Plasmakondensator, C1 - die Kapazität des Kondensators vor dem Ansammeln der
geladenen Teilchen (Ionen) und C2 - die Kapazität des Kondensators nach dem Ansammeln
der geladenen Teilchen an der Oberfläche des Elektrikums bedeuten.
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C1 und C2 sind in Einheiten in der Größenordnung von picofarad berechnebar.
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Der GB-PS 13 94 125 ist ferner die Berechnung der Frequenz der Impulse
P und der Energie der Impulse P entnehmbar.
Allerdings werden die
elektrischen Impulse anders erzeugt als bei der vorliegenden Vorrichtung. Die Energie
der Impulse ist so niedrig, daß die Hochfrequenzstrahlung eine vernachlässigbare
Reichweite besitzt und weit unterhalb der gesetzlich vorgeschriebenen Grenzen bleibt
und damit andere elektrische Verbraucher nicht stört. Schließlich ist die Energie
dieser Impulse beliebig einstellbar, was nachfolgend noch beschrieben wird.
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Für die Herstellung des Dielektrikums ist Keramik, Porzellan oder
Glas geeignet. Plastikmaterial wie Teflon für spezielle Anwendungen ist ebenfalls
einsetzbar. Für die Dielektrikumscheibe 52 (Fig. 4, 5 und 6) oder den Dielektrikumstreifen
98 (Fig. 7) oder die Walze 111 (Fig. 8) ist Keramik, welche auf Titanoxide, Bariumoxide,
Strontiumoxide, Calciumoxide, Magnesiumoxide oder Bleioxide basiert, am besten geeignet.
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Porzellan, speziell mit Zirkoniumoxyden (ZrO2) angereichert,ist auch
ein gutes Dielektrikum für die vorliegenden Entladunoselemente.
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Glas,wie z.B. Pyrex 1710 oder Pyrex 7052, eignet sich ebenfalls als
Dielektrikum für die Entladungselemente.
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Die Endstücke 64 und 66 nach Fig. 4 können aus einfacher Keramik
bestehen, beispielsweise aus gesintertem Aluminiumoxyd (Al203).
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Das Material für die Anfertigung der Elektroden 12, 30, 94, 14, 16,
32, 96 ist vorzugsweise rostfreier Stahl mit folgendem Prozentsatz der nachstehend
aufgeführten Elemente:
Mangan (Mn) - ca. 2 % Chrom (Cr) - ca. 16-20
% Nickel (Ni) - ca. 10-15 % Molybdän (Mo) - ca. 2- 4 % Für die Gewindestangen 56
und 58 (Fig. 4 und 6) genügt rostfreier Stahl mit niedrigem Gehalt der oben aufgeführten
Elemente.
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Die Dicke der Dielektrikumscheibe 52 (Fig. 4, 5, 6) bestimmt die
Größe der Dielektrizitätskonstanten. Wenn die Dielektrizitätskonstante niedrig sein
soll, dann muß die Scheibe 52 dünn sein. Z.B. beträgt die Dicke der Scheibe 52 2-4
mm bei einer Dielektrizitätskonstanten von 3. Bei einer Dielektrizizätskonstante
von 80 kann die Dicke der Scheibe 52 zwischen 2 und 40 mm betragen. Der Durchmesser
der Dielektrizitätsscheibe 52 wird durch den Zweck und die Anwendung bestimmt. Dieser
Durchmesser kann nach Belieben einige Millimeter bis Hunderte von Millimetern betragen.
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Die wichtigsten technischen und physikalischen Parameter beim vorliegenden
Entladungselement sind die Breite und die Höhe des Spaltes 8, also des Spaltes zwischen
den Dielektrikumwänden 6 und die Breite und die Höhe der Nuten 112 und 114 bei der
Ausführungsform nach Fig. 8. Die Dimensionen des Spaltes 8 beeinflussen folgende
physikalische Parameter:
a) die Entladungsspannung zwischen den
Entladungselektroden 12 und 14 bzw. 12 und 16, b) die Frequenz (Hz) der monopolaren
elektrostatischen Impulse P (Fig. 11, 12), c) die Energie (eV) der elektrostatischen
monopolaren Impulse P (Fig. 11, 12), d) den Wirkungsgrad der elektrischen Entladungslampen.
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Das Verhältnis zwischen Breite und Höhe des Spaltes 8 wird mit bestimmten
physikalischen Gesetzen definiert.
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Technisch stehen diese Parameter, die Breite des Spaltes und die Höhe
des Spaltes in einem bestimmten Verhältnis zueinander. Dieses Verhältnis (Breite
zur Höhe) variiert zwischen 1:7 bis 1:60. Wenn z.B. die Breite 0,2 mm beträgt, so
muß die Höhe mindestens 1,4 mm betragen. Diese Parameter (Breite und Höhe) sind
technisch einfach zu bestimmen Die Dicke der Entladungselektrode 12 bestimmt die
Breite des Spaltes 8. Wenn die Dicke der Entladungselektrode 0,2 mm beträgt (Fig.
4), dann ist auch der Spalt 8 etwa 0,2 mm breit. Die Höhe des Spaltes 8 wird durch
den Durchmesser der Dielektrikumwand 6 und den Durchmesser der Entladungselektrode
12 bestimmt. Die effektive Höhe des Spaltes 8 wird im wesentlichen bestimmt durch
die Höhenunterschiede zwischen der Dielektrikumwand 6 und der Entladungselektrode
12.
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Die Entladunqsspannung zwischen den Entladungselektroden 12 und 14
ist durch die Abmessungen des Spaltes 8 einstellbar. Wenn der Spalt 8 eng und die
Höhe größer sein sollen, muß die Entladungsspannung groß sein und umgekehrt. Natürlich
beeinflußt auch der Gasdruck die Entladungsspannung. Wenn der Gasdruck beispielsweise
1 nbar beträgt, kann die Entladungsspannung über die Abmessungen des Spaltes 8 zwischen
40 Volt/cm bis 900 Volt/cm für die Entladungsstrecke eingestellt werden. Beträgt
der Gasdruck 1 bar, so ist die Entladungsspannung zwischen 9 KV/cm und 60 KV/cm
einstellbar. Diese Information gibt dem Hersteller von Entladungslampen die Möglichkeit,
bei einem bestimmten Entladungsgasdruck die Abmessungen des Entladungselementes
und den Netzspannungsanschluß einander anzupassen.
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Die Frequenz (Hz) der monopolaren Impulse ist ebenfalls mit den Abmessunaen
des Spaltes 8 einstellbar. Ein größeres Volumen des Spaltes 8 ergibt höhere Frequenzen
und umgekehrt.
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Die Energie (eV) der Impulse P ist ebenfalls mit dem Volumen dieses
Spaltes 8 einstellbar; die Energie ist proportional zum Volumen.
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Der Wirkungsgrad der elektrischen Entladungslampe ist direkt proportional
zur Frequenz (Hz) der monopolaren Impulse P und der Energie (eV) der monopolaren
Impulse. Natürlich ist hier ein Kompromiß notwendig.
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Die Energie (eV) der Impulse P darf nur so hoch sein,
daß
die gesetzlichen Bestimmungen eingehalten werden.
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Die nachfolgende Tabelle zeigt zwei Beispiele einer Anwendung des
Entladungselementes für Leuchtstofflampen.
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TABELLE 1
Gasdruck (Torr) 0,5 1 2 3 4 6 8 10 12 14 |
Lichtfarbe |
Gasdruck (mbar) 0,66 1,33 2,66 3,99 5,33 7,99 10,66 13,33 15,99
18,66 |
K Lichtausbeute (Lm/w) 154 165 183 195 212 227 235 240 245
247 |
Lampen- weiss |
L nennleistung (w/3.200 Lm) 20,7 19,3 17,4 16,4 14,0 13,6 13,3
13,0 12,9 |
M Lichtausbeute (Lm/w) 158 171 195 208 220 236 244 245 246
246 |
Lampen- warmton |
N nennleistung (w/3.200 Lm) 20,2 18,7 16,4 15,3 14,5 13,5 13,1
13,0 12,9 13,0 |
Das in der Fig. 4 dargestellte radiale Entladungselement wurde
in einer klassischen Leuchtstofflampe mit einer Nennleistung von 40 Watt getestet.
Zwei Leuchtstofflampentypen, weiß und Warmton, wurden bei verschiedenem Argon-Gasdruck
getestet. Die Tabelle zeigt den Gasdruck in den zwei oberen Zeilen, und zwar in
den Einheiten Torr und Millibar. Die Lichtausbeute ist in der Zeile K für die Lampe
'tWeiß" zwischen 154 Lm/W und 247 Lm/W bei verschiedenem Gasdruck angegeben. Die
Lampennennleistung in W/3.200 Lm gemäß Zeile L zeigt, daß anstelle von 40 Watt Eingangsenergie,wie
beim Stand der Technik, nur zwischen 20,7 Watt und 12,9 Watt Eingangsenergie benötigt
wird.
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Die Zeile M zeigt die Lichtausbeute der Warmtonlampe, und die Zeile
N wieder die Lampennennleistung in W/3.200 Lm.
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Die Werte in der Tabelle lassen erkennen, daß der Wirkungsgrad der
Leuchtstofflampen unter Verwendung der oben beschriebenen Entladungselemente zwei-
bis dreimal größer ist als bei den besten bis heute bekannten Leuchtstofflampen.
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Für die Werte in der Tabelle wurde der Lichtstrom bis 3.200 Lm bei
500 nm und 650 nm des sichtbaren Lichtes gemessen.
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Das Energieäquivalent (Wirkungsgrad 1) bei 555 nm Lichtfrequenz ist
673 Lumen/Watt.
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Das in den Fig. 4, 7 und 8 dargestellte Entladungselement ist für
die chemische Synthese in elektrischer Entladung direkt einsetzbar, z.B. für die
Amoniumsynthese (NH3) oder für die Herstellung von Ozon (O3).
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In der Fig. 13 ist ein Entladungselement 150 in ein Entladungsrohr
152 eingesetzt, um Ozon herzustellen.
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An den Enden des Entladungsrohres 152 sind Abschlußscheiben 154, 156
aus elektrisch isolierendem Material angeordnet. Durch eine Öffnung 158 strömt z.B.
Sauerstoff (02) in Richtung des Pfeiles 160 in das Entladungsrohr 152 ein. Durch
die elektrische Entladung, die an der Oberfläche des Entladungselementes 150 stattfindet,
wird Ozon (03) erzeugt. Das erzeugte Ozon strömt durch eine Öffnung 162 in Richtung
des Pfeiles 164 aus dem Entladungsrohr 152 heraus.
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L e e r s e i t e