DE3216721C2 - Verfahren zur Reduktion des Einflusses von Störreflexionen bei einer Entfernungsmessung nach dem FM/CW-Radarprinzip und Mikrowellen-Entfernungsmesser zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zur Reduktion des Einflusses von Störreflexionen bei einer Entfernungsmessung nach dem FM/CW-Radarprinzip und Mikrowellen-Entfernungsmesser zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Abstract
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Reduktion des störenden Einflusses, insbesondere von Nahreflexionen bei der Auswertung des Gesamtphasenhubes, vorzugsweise bei der Entfernungsmessung mit Mikrowellen, nach dem Prinzip des frequenzmodulierten Dauerstrichradars. Dazu werden erfindungsgemäß jeweils zwei in der Frequenz benachbarte Werte der Übertragungsfunktion einer Entfernungsmeßstrecke vektoriell subtrahiert und die Phasendifferenzen zwischen den erhaltenen Differenzvektoren werden über der Frequenz, innerhalb der zur Auswertung herangezogenen Bandbreite, aufsummiert. Der so erhaltene Gesamtphasenhub ist ein Maß für die Entfernung der Hauptreflektors, welcher im Vergleich zum direkt erhaltenen Gesamtphasenhub ohne Differenzenbildung nur in stark reduziertem Ausmaß- durch Störreflexionen verfälscht ist.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren entsprechend dem Oberbegriff des Anspruchs 1, sowie einen Mikrowellen-Entfernungsmesser
zur Durchführung dieses Verfahrens.
Mikrowellen-Entfernungsmesser nach dem FM/CW-Radarprinzlp mit nichtlinearer Wobbelung und Auswertung
der Phase dienen zur Bestimmung des Abstandes von Objekten und sind z. B. aus der VDI-Zeitschrift,
1976, Nr. II, S. 527-528 bekannt. Nachteilig dabei 1st, daß eine genaue Entfernungsmessuns nur dann möglich s
ist, wenn das reflektierte Signal nur von einem einzigen Objekt hervorgerufen wird. Treten weitere Reflektionen
auf, so ergeben sich große Meßfehler, die durch die Überlagerung der reflektierten Signale aus unterschiedlichen
Entfernungen hervorgerufen werden.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und einen Mikrowellenentfernungsmesser zur Durchführung des
Verfahrens anzugeben, welche den schädlichen Einfluß von Störsignalen, Insbesondere aus kurzer Entfernung, ι ο
reduziere!!, um die Realisierung eines Entfernungsmessers zu ermöglichen, der auch bei Anwesenheit von Störreflexionen
die Entfernung eines Nutzreflektors mit geringem Meßfehler bestimmt.
¥■;/ Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem Verfahren der eingangs definierten Art durch die im Kenn-
|| zeichnungstell des Anspruchs 1 genannten Merkmale gelöst.
A Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind in den Verfahrensunteransprüchen angegeben. Ein
ϊ| Die so durch Differenzenkombination aller benachbarter Werte der Übertragungsfunktion erhaltene modifi-
jä zierte Übertragungsfunktion (M) zeichnet sich aus durch eine Reduktion des Einflusses von Störreflexionen,
|J insbesondere aus kurzer Entfernung. Vorteilhafte Weiterbildungen und weitere Ausgestaltungen ergeben sich
g|' aus den Unteransprüchen.
|j dem bewährten und in mehrfacher Hinsicht geeigneten Phasenhubverfahren des FM/CW-Radarprinzips durch-
|| zuführen und dabei gleichzeitig eine Reduktion des Einflusses von Störreflexionen zu erzielen. Bemerkenswert
p Ist, daß durch das erflndungsgemäße Verfahren keine Entfernungsfehler eingefügt werden, d. h. bei einer von
ρ Slörsignalen freien Entfernungsmeßstrecke bei der eine räumliche Filterung nicht nötig wäre, wird nach Anwen-
p dung des erfindungsgemäßen Verfahrens die Entfernung des reflektierenden Objektes fehlerfrei bestimmt.
t hcnden nicht mehrzlelfähigen FM/CW-Verfahren mit nichtlinearer Wobbelung die Entfernung eines Objektes
jf auch dann bestimmt werden kann, wenn durch weitere Reflexionen Störsignale erzeugt werden, deren Pegel
ι"' durch die Hauptreflexlon erzeugten Signals auch bei einer kleinen rückstreuenden Fläche der Störreflektoren
?j auftritt, wenn deren Entfernung zur Sende-/Empfangsantenne klein 1st. In der Praxis werden störende Nah-
[i reflexlonen durch vor der Antenne befindliche Gegenstände, wie Gerüste und dgl. erzeugt. Weiterhin wirken
ji sich die durch die Antennen-Nebenkeulen empfangenen Reflexionen von Seitenwänden als stOrend aus. Eine
■ weitere Ursache von Störungen Ist der auftretende Übersprecher zwischen Sende- und Empfangszweig des
i Entfernungsmessers. Diese Gründe führen häufig zu einem Versagen von bestehenden Entfernungsmessern.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren werden diese Störreflexionen nahezu vollständig eliminiert. Damit Ist
eine genaue Entfernungsbestimmung des reflektierenden Objektes auch dann möglich, wenn Nahreflexionen
auftreten, die bei Benutzung üblicher Entfernungsmeßverfahren unzulässig starke Fehler hervorrufen würden.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand der Zeichnung, in der Schaltungen als Ausführungsbeispiele dargestellt
sind, näher erläutert. Es zeigt
Bild 1 ein Zeigerdiagramm der Übertragungsfunktion einer Entfernungsmeßstrecke, bestehend aus zwei
Reflektoren in unterschiedlicher Entfernung für drei äquidistante Frequenzwerte und die Konstruktion der
modifizierten Übertragungsfunktion (M);
k nungsmessers mit digital realisierter Störsignalreduktion;
ψ, rung des erfindungsgemäßen Verfahrens;
|7 Bild 5 ein Ausführungsbeispiel eines mit dem erfindungsgemäßen Verfahren arbeitenden Mlkrowellen-Entfer-
f| nungsmessers mit analog realisierter Störsignalreduktion.
i';; Durch einen Netzwerkanalysator wird die Übertragungsfunktion der Entfernungsmeßstrecke nach Amplitude
ti und Phase Innerhalb einer bestimmten Bandbreite ermittelt. Die Übertragungsfunktion läßt sich analytisch als
f> Fourier-Transformierte der Impulsantwort beschreiben. Mit den Vereinbarungen
f§ <5(ί-τ/) = Diracimpuls zum Zeitpunkt t = τ,
jf τ, = Laufzeit des Mikrowellensignals zum Reflektor / und zurück
fj σ, - ein von den Rückstreueigenschaften eines Reflektors / abhängiger Amplitudenkoeffizient
\:,, erhält man als Impulsantwort einer Entfernungsmeßstrecke, die aus unterschiedlich großen Reflektoren in
unterschiedlichen Entfernungen besteht:
o, «
/ Ti
H(JQ) = Σ — · e-i™.
ι τ,
Ersichtlich läßt sich der Wert der Übertragungsfunktion für drei diskrete Frequenzwerte als Zeigerdiagramm
In der In Bild 1 angegebenen Form veranschaulichen. Der Einfachheit halber Ist hler nur ein einziger Störreflektor
angenommen worden. Dadurch wird jedoch die Allgemeingültigkeit der Betrachtung nicht eingeschränkt, da
sich mehrere Störzeiger immer zu einem einzigen effektiven Störzeiger zusammenfassen lassen. In Bild I sind
die Zeiger für den Hauptreflektor und den Störreflektor für drei äquldistante Frequenzwerte dargestellt. Der
durch eine gestrichelte Linie gekennzeichnete Zeiger 1 des Hauptreflektors, Im folgenden als Nutzzeiger
bezeichnet, dreht sich mit wachsender Frequenz im Uhrzeigersinn, wie man der o. a. Übertragungsfunktion
entnehmen kann. Der Drehwinkel φ, 2, ergibt sich dabei aus dem Produkt der Laufzelt des Mikrowellensignals
zum Hauptreflektor und zurück zur Antenne, T0, mit dem Frequenzabstand zwischen zwei benachbarten Entfernungsmeßwerten,
ω, zu φ-ω ■ To. Die Amplitude des Nutzzeigers ist unabhängig von der Frequenz näherungsweise
konstant.
Die dem Störreflektor zugeordnete Laufzelt ist viel kleiner als die dem Hauptrefiektor zugeordnete Laufzeit,
da sich der Störer In unmittelbarer Nähe der Antenne befinden soll. Deshalb 1st die Drehung des Störzeigers
vernachlässigbar klein und seine Phase und Amplitude kann unabhängig von der Frequenz als näherungsweise
konstant angenommen werden. Der Störzeiger 3 1st in Bild 1 durch eine punktierte Linie gekennzeichnet. Die
Übertragungsfunktion der gesamten Entfernungsmeßstrecke ergibt sich als Überlagerung von Störsignal und
Nutzsignal. Der zugeordnete Zeiger 4 ergibt sich daher durch die Addition des Störzeigers 3 und Nutzzeigers 1.
Die Phase und die Amplitude des durch eine durchgezogene Linie gekennzeichneten Gesamtzeigers 4 wird
durch einen Netzwerkanalysator bestimmt. Offensichtlich ist die Phasendifferenz Ψ, 5, zwischen zwei benachbarten
Gesamtzeigern 4 nicht gleich dem Winkel φ, 2. Sie wird durch die Störzeiger 3 verfälscht und ist deshalb
kein genaues Maß für die Entfernung des Hauptreflektors. Aufgabe 1st es nun, eine Größe auszuwerten, die ein
genaues Maß für die Entfernung des Hauptreflektors ist und nicht durch Störzeiger 3 verfälscht wird. Dies wird
so gelöst, daß jeweils zwei benachbarte Gesamtzeiger 4 vektoriell voneinander subtrahiert werden. Man erhält so
die in Bild 1 durch eine durchgezogene Doppellinie gekennzeichneten Differenzzeiger 6. Die Phasendifferenz 7
zwischen zwei benachbarten Differenzzeigern entspricht genau dem zu bestimmenden Phasenwinkel φ, 2, der
-111 ein genaues Maß für die Entfernung des Hauptreflektors 1st. Beachtenswert ist, daß im Falle verschwindender
Störreflexionen die Phasendifferenz 8 zwischen zwei benachbarten Differenzzeigern 9, die In Bild 1 durch eine
gestrichelte Doppellinie gekennzeichnet sind, ebenfalls genau dem Phasenwinkel φ, 2, entspricht.
Die Bestimmung des Differenzzeigers 6 un der dazugehörigen Phasendifferenz 7 zweier benachbarter Dlfferenzzeiger
6 erfolgt sukzessive für alle Frequenzwerte, an denen die Übertragungsfunktion gemessen wurde.
(Der Abstand der Frequenzwerte muß dabei so klein gewählt werden, daß sich die Phase des Gesamtzeigers 4
niemals um mehr als 180° verändert.) Die jeweiligen Phasendifferenzen 7 werden aufsummiert. Der Gesamtphasenhub
als Summe der Phasendifferenzen ist ein Maß für die Entfernung des Hauptreflektors.
Man muß dabei beachten, daß man aufgrund der Differenzenbildung genau einen Differenzzeiger weniger
erhält als Gesamtzeiger gemessen wurden und deshalb der Gesamtphasenhub um genau ein Inkrerr.ent φ zu
klein bestimmt wird. Dieser prinzipielle Fehler läßt sich jedoch einfach rechnerisch korrigieren, wenn die
Frequenzwerte äquidlstant gewählt werden, indem man den Gesamtphasenhub mit N/(N-t) multipliziert. Dabei
entspricht N der Anzahl der Frequenzwerte.
Im Falle einer nichtlinearen Wobbelung sind die Frequenzwerte nicht äquidlstant und eine Korrektur wie
oben könnte nur durchgeführt werden, wenn die Wobbelkennllnle bekannt Ist. Man erhält einen prinzipiellen
Meßfehler, der sich als Summe der beiden Phasenwinkel ergibt, die die beiden äußeren Differenzvektoren mit
den Normalenvektoren der äußeren Nutzzeiger einschließen. Dieser prinzipiell immer auftretende Phasenfehler
kann jedoch beliebig klein gemacht werden, wenn die erste und letzte Phasenänderung eines Wobbeidurchganges
klein Ist. Dieses kann durch eine Erhöhung der Meßwerte an den Grenzen des benutzten Frequenzbereichs
oder einfacher durch eine sanft in den statischen Wert einlaufende Wobbelkennllnie erreicht werden. Weiterhin
Μ können sowohl der eben erläuterte geringe Fehler als auch der Restfehler, der durch Störer in endlichem
Abstand von der Antenne hervorgerufen werden kann, durch Erhöhung der nutzbaren Bandbreite bei der
Wobbelung weiter verringert werden.
Das erläuterte Verfahren wurde Im Mikrowellenbereich erfolgreich getestet. Bild 2 zeigt Meßergebnisse, die an
einer aus Nutzreflektor und mehreren Störreflektoren bestehenden Entfernungsmeßstrecke experimentell
bestimmt wurden. Der Störpegel war hierbei um 3 dB größer als der Nutzpegel. Die wahre Entfernung des
Hauptreflektors, die im Verlaufe der Meßreihe variiert wurde, ist durch die durchgezogene Linie gekennzeichnet
Die Kreuze symbolisieren die Meßergebnisse, die man bei Verwendung des üblichen Phasenhubverfahrens
erhält. Die Kreise symbolisieren die nach Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Reduktion des
Einflusses der Störreflexionen erzielten Entfernungsergebnisse. Man sieht, daß die Entfernung des Hauptreflek-
m> tors bei Verwendung des üblichen Phasenhubverfahrens ohne Differenzkombination um mehrere Meter falsch
bestimmt wurde, nach Anwendung des erflndungsgemäßen Verfahrens beträgt der Fehler nur noch wenige
Zentimeter, obwohl der Störpegel sogar größer als der Nutzpegel ist.
Bild 3 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines auf dem beschriebenen Verfahren beruhenden Mikrowellen-Entfernungsmessers
mit digital realisierter Reduktion von Störreflexionen. Das Ausgangssignal eines in der Frequenz
gewobbelten Mikrowellenoszillators 11 wird durch einen Signalteller 12 aufgespalten in einen Referenzzweig 13
und in einen Meßzweig 14. Das Signal im Meßzweig 14 wird über einen Duplexer 15, der vorzugsweise durch
einen Zirkulator realisiert 1st, zu einer Antenne 16 geführt und dort gebündelt abgestrahlt 17. Das an einem
oder mehreren Objekten 18 reflektierte Signal 19 wird durch die Antenne 16 empfangen und über den Duplexer
IS In den Signalzweig 20 geleitet. Alternativ kann man anstelle des Duplexers und nur einer Antenne auch eine
Sende- und eine Empfangsantenne benutzen. Der Signalzweig 20 und der Referenzzweig 13 führen auf zwei
Eingänge eines Netzwerkanalysesystems 21, welches die Amplitudendifferenz 22 und die Phasendifferenz 23
der beiden Eingangssignale bestimmt. Diese beiden Größen repräsentieren die Übertragungsfunktion der Entfernungsmeßstrecke
für die jeweilige Frequenz des Mikrowellenoszillators 11. Die Entfernung des größten der
Objekte 18 wird anschließend mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens in einem Mikrorechner 24 bestimmt
und angezeigt 25.
In dem beschriebenen Ausführungsbeispiel werden sowohl die Steuerung des Wobbeioszillators U als auch
die störsignalreduzlerte Entfernungsmessung nach der Erfindung sowie die Anzeige 25 mit Hilfe eines Mikrorechnersystems
durchgeführt. Die im Referenzzweig 13 und Signalzweig 20 anliegenden Mikrowellensignale
werden in einem Netzwerkanalysator 21 verarbeitet. Dieser bestimmt die Amplitude 22 und die Phase 23 der
Übertragungsfunktion der Entfernungsmeßstrecke, die mit Hilfe eines Abtast-Haltegliedes und eines Analog-Dlgitalwandlers
digitalisiert und In einer Mikrorechnersystem eingelesen werden. Dieses geschieht für eine
Reihe von Frequenzwerten Innerhalb der zur Auswertung herangezogenen Bandbreite. Jeweils zwei benachbarte
komplexe Werte der Übertragungsfunktion werden durch den Mikrorechner voneinander subtrahiert und die
Phase des erhaltenen Differenzzeigers wird bestimmt. Diese Phasenwerte werden über der Frequenz aufsummiert.
Unter der Voraussetzung, daß die Wobbelung des Mikrowellenoszillators 11 so langsam erfolgt, daß sich
die Phase des Differenzzeigers von Meßwert zu Meßwert um weniger als 90° ändert, wenn sich die Frequenz des
Oszillators 11 monoton verändert, erkennt der Mikrorechner auch nichtmonotone d. h. partiell rücklaufende
Veränderungen der Sendefrequenz. Dadurch 1st auch bei einer beliebig nichtlinearen und nichtmonotonen
Wobbelung des Mikrowellenoszillators 11 eine exakte Bestimmung des Gesamtphasenhubes möglich. Voraussetzung
ist, daß die Frequenzänderung nicht zu schnell erfolgt. Bei einer maximal zu messenden Entfernung von
τ. B. 20 m darf der Frequenzabstand zweier Meßwerte nicht mehr als 1,875 MHz betragen.
Im beschriebenen Ausführungsbeispiel wird zusätzlich der Betrag des Differenzzeigers kontrolliert und seine
Phase wird nur dann zur Phasensumme addiert, wenn sein Betrag einen gewissen Grenzwert überschreitet.
Dadurch wird vermieden, daß sich Phasenfehler akkumulieren, die bei der Bestimmung von betragsmäßig kleinen
Zeiger auftreten können.
Der so erhaltene Phasenhub 1st nach Division durch den Frequenzhub ein Maß für die Entfernung des
Meßobjektes. Durch geschickte zahlenmäßige Wahl des Frequenzhubes, z. B. 585,9375 MHz, kann man erreichen,
daß der erhaltene Phasenhub direkt der Entfernung des Meßobjektes In Millimetern entspricht. Die Division
durch den Frequenzhub kann dann entfallen.
Die ermittelte Entfernungsinformation wird durch den Mikrorechner In digitaler Form ausgegeben und auf
einer Sieben-Segment-Leuchtdiodenanzeige optisch dargestellt. Zusätzlich wird diese Information über einen
Digltal-Analogwandler als analoge Spannung ausgegeben.
Alternativ zu dem erläuterten Verfahren läßt sich eine Störsignalreduktion durch ein Analogverfahren errelchen.
Man verwendet dazu zwei Mikrowellenoszillatoren und zwei Netzwerkanalysesysteme wie In Bild 4 skizziert.
Die beiden Mikrowellenoszillatoren 31 und 41 weisen einen festen Frequenzversatz ωβ, von z. B. 1 MHz
bis 10 MHz, auf. Dieses wird durch eine geeignete Regelschaltung, z. B. einen Phasenregelkreis, erreicht. Beide
In Bild 4 skizzierten Schaltungen entsprechen im wesentlichen der In Bild 3 angegebenen Schaltung mit
Ausnahme des Mikrorechnersystems 24, 25. Sie enthalten jeweils einen Signalteller 32 bzw. 42, einen Duplexer
33 bzw. 43 und eine Antenne 34 bzw. 44. Die Netzwerkanalysatoren 35 bzw. 45 bestimmen den Betrag und
die Phase der Übertragungsfunktion 36 bzw. 46 der Entfernungsmeßstrecke für zwei sich um ωΒ
unterscheidende Frequenzen. Betrag und Phase der Übertragsfunktion 36 bzw. 46 werden jeweils durch ein
niederfrequentes Sinussignal gleicher Frequenz dargestellt, so daß dessen Amplitude und Phase den entsprechenden
Werten der Übertragungsfunktion entspricht. Durch analoge Subtraktion der erhaltenen beiden sinusform
Igen Signale ergibt sich ein weiteres sinusförmiges Signal, dessen Amplitude und Phase der modifizierten
Übertragungsfunktion M entspricht. Zur Bestimmung der Entfernung des Meßobjektes werden beide Mikrowellenoszillatoren
Innerhalb einer bestimmten Bandbreite gewobbelt. Dabei wird die Phase der modifizierten Übertragungsfunktion
M gemessen. Der Phasenhub der modifizierten Übertragungsfunktion M Ist unter Reduktion
des Einflusses von Störreflexionen ein Maß für die Entfernung des Meßobjektes.
Eine technisch weniger aufwendige Lösung, eine Störsignalreduktion durch ein Analogverfahren zu erzielen,
besteht in der Verwendung nur eines einzigen Netzwerkanalysators und einer geeigneten Modulation des Mikrowellenoszillators.
Dabei kann anstelle einer Amplituden- oder Phasenmodulation auch eine schmalbandige
Frequenzmodulation des Oszillators benutzt werden. Ein Ausführungsbeispiel zu diesem analogen Verfahren der
Störsignalreduktion ist in Bild 5 dargestellt. Das Ausgangssignal des Mikrowellenoszillators Sl mit der Frequenz
Ω wird, wie in Bild 5 skizziert, mit Hilfe eines Amplituden- oder Phasenmodulators 52 und eines Oszillators 53
moduliert und Ober den Zirkulator 54 und die Antenne 55 abgestrahlt. Die Modulationsfrequenz ωΒ betragt
z. B. 1 MHz bis 10 MHz. Das empfangene Signal enthält die Phasen- und Amplitudeninformation der Entfernungsmeßstrecke.
Es ist von der Form:
cos [(ß + ü>e)]t + φ{Ω + ωΒ)] + |Η(0-ωΛ)| · cos [(fl-we)t + φ(Ω-ωΒ)]
Dabei beschreibt I H\ den Betrag und φ die Phase der Übertragungsfunktion der Entfernungsmeßstrecke.
Zur Ermittlung der Übertragungsfunktion wird ein Netzwerkanalyseverfahren nach dem Heterodynprinzlp
benutzt. Das empfangene Signal wird mit einem, bezüglich des Ausgangssignals des Mikrowellenoszillators 51
In der Frequenz versetzten Mikrowellensignal gemischt. Den festen Frequenzversatz ω von z. B. 10 kHz bis 200
kHz des Lokaloszillators 56 gegenüber dem Mikrowellenoszillator 51 erreicht man z. B. durch einen Phasenre-
45 50 55 60
gelkreis 57. Nach Mischung des empfangenen Mlkrowellenslgnals mit dem Ausgangssignal des Lokaloszillators
56 im Mischer 58 und Tiefpaßfilterung 59 erhält man ein Signal der folgenden Form:
ωΒ) |cos [ (ωΒ - ω) t + φ(Ω + ωΒ)] + |H(Q - ωΒ) |cos [ (ωβ + ω) t - φ(Ω - ωΒ) ]
20 25
In einem zweiten Mischvorgang wird dieses Signal mit dem um die Phase Ψ, 60, verschobenen Ausg-ugSilgnal
des Oszillators 53 gemischt, 61. Nach Tlefpaßfllterung, 62, erhält man für Ψ= -90° ein Signal der Form:
|H(O + wÄ)|sin[e.>/ + v>(ß + Wfl)] - \ll(Q-<uB)\sin[tJt-(p(Q-(oB)]
Das Ergebnis Ist ein monofrequentes Signal der Frequenz ω, dessen Amplitude und Phase dem Betrag und
der Phase der modifizierten Übertragungsfunktion M entspricht.
Zur Bestimmung der Entfernung des Meßobjektes wird die Phase dieses Signals als Funktion der Frequenz Ω
des Mikrowellenoszillators 51 Innerhalb einer bestimmten Bandbreite gemessen. Der ermittelte Phasenhub 1st
unter Reduktion des Einflusses von Störrefiexlonen ein Maß für die Entfernung des Meßobjektes.
Durch Änderung der Phase Ψ, 60, oder durch Modifikation des zur Mischung 61 oder Modulation 52
benutzten Ausgangssignals des Oszillators 53 kann man erreichen, daß nicht nur Nahreflexionen, sondern Störreflexionen
In beliebiger Entfernung reduziert werden. Wählt man insbesondere einen Impulsgenerator anstelle
des Oszillators 53, der kurze Impulse von wenigen Nanosekunden Breite mit einer Impulsfolgefrequenz ωβ von
1 MHz bis 10 MHz erzeugt, und ersetzt den Phasenschieber 60 durch ein Totzeltglied mit einstellbarer Verzögerungszelt
von etwa 10 ns bis 100 ns, so lassen sich »Entfernungsmeßfenster« realisieren. Alle Reflexionen, die
sich außerhalb des Entfernungsmeßfensters befinden, werden eliminiert. Sie führen nicht zu Verfälschungen des
Meßergebnisses. Mit den angegebenen Zahlenwerten für Impulsbreite und Verzögerungszelt lassen sich Entfernungsmeßfenster
von einigen Dezimetern bis einigen Metern Breite in einstellbaren Entfernungen von etwa I m
bis 20 m erzielen. Durch dieses Verfahren lassen sich Störreflexionen in beliebiger Entfernung zur Antenne
gezielt unterdrücken.
OT
4(1
65
Claims (8)
1. Verfahren zur Reduktion des Einflusses von Störreflexionen bei einer Entfernungsmessung nach dem
FM/CW-Radarprinzlp, vorzugsweise mit elektromagnetischen Wellen im Mikrowellenbereich, ge kennzeichnet
durch folgende Maßnahmen:
a) die Werte der Übertragungsfunktion einer Entfernungsmeßstrecke werden in Amplitude und Phase an
diskreten, nicht notwendigerweise äquldlstanten Frequenzpunkten Innerhalb eines Frequenzbereichs mit
vorgegebener Breite gemessen,
b) jeweils zwei in der Frequenz benachbarte Werte der Übertragungsfunktion werden voneinander subtrahiert,
wodurch sich eine modifizierte Übertragungsfunktion (M) ergibt,
c) von jeweils zwei in der Frequenz benachbarten Werten der modifizierten Übertragungsfunktion (M) wird
die Differenz Ihrer Phasenwerte bestimmt und diese Phasendifferenzwerte werden für alle Frequenzwerte
zu einem Phasenhub aufsummiert,
d) der Phasenhub wird durch die Breite des Frequenzbereiches dividiert und stellt ein Maß für die Entfernung
des Meßobjektes dar.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Frequenzabstand zweier Meßwerte der
Übertragungsfunktion der Entfernungsmeßstrecke so klein gewählt wird, daß die Phasendifferenz zweier
benachbarter Meßwerte der modifizierten Übertragungsfunktion (M) nicht großer als 90° ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die in der Frequenz benachbarten
diskreten Werte der Übertragungsfunktion einer Entfernungsmeßstrecke mit Hilfe eines mikrorechnergesteuerten
Meßsystems gemessen und in digitaler Form voneinander subtrahiert werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zur Bestimmung der
Phasendifferenz zweier benachbarter Werte der modifizierten Übertragungsfunktion (M) nur solche Werte
berücksichtigt werden, deren Betrag einen bestimmten Minimalwert von z. B. 1% des maximal auftretenden
Betrages überschreitet, um den bei der Phasenbestimmung von betragsmäßig kleinen Zeigern aufgrund der
endlichen Diskretlslerung auftretenden Fehler einzuschränken.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß anstelle von elektromagnetisehen
Wellen Im Mikrowellenbereich solche anderer, z.B. optischer Frequenz zur störsignalreduzlerten
Entfernungsmessung benutzt werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß anstelle von elektromagnetischen
Wellen akustische Wellen zur störsignalreduzlerten Entfernungsmessung benutzt werden.
7. Mikrowellen-Entfernungsmesser zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet
durch folgende Merkmale:
a) es ist ein geeigneter, In der Amplitude oder in der Frequenz modulierter und wobbelbarer Mikrowellenoszillator
(11) vorhanden, dessen Ausgangssignal (17) über die zu untersuchende Entfernungsmeßstrecke
gesendet wird,
b) das Ausgangssignal (17) wird gleichzeitig über einen Signalteller (12) dem Referenzzweig (13) eines
Netzwerkanalysators (21) zugeführt, an dem über einen Signalzweig (20) das empfangene reflektierte
Signal (19) anliegt,
c) der Netzwerkanalysator (21) mißt mit Hilfe eines mikrorechnergesteuerten Meßsystems (24) die Amplituden
und Phasenwerte der Entfernungsmeßstrecke in Abhängigkeit von der Frequenz,
d) die gemessenen Werte werden ebenfalls durch das mikrorechnergesteuerte Meßsystem (24) weiterverarbeitet
und es wird eine Entfernungsbestimmung unter Reduktion des Einflusses von Störreflektionen
durchgeführt.
8. Mikrowellen-Entfernungsmesser zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet,
daß ein wobbelbarer Mikrowellenoszillator (Sl) vorhanden Ist, aus dessen Signal durch einen Modulator
(52) mittels eines von einem Modulationsoszillator (53) gelieferten Modulatlonsslgnals der Frequenz ω,,
ein In der Amplitude oder schmalbandlg In der Frequenz moduliertes Signal erzeugt wird, welches das
Sendesignal darstellt,
daß ein Lokaloszillator (56) vorhanden Ist, dessen Signal einen geringen und festen Frequenzversalz zur
Frequenz des Signals des Mikrowellenoszillators besitzt,
daß über einen ersten Mischer (58) mittels des Signals des Lokaloszillators (56) ein empfangenes Mikrowellensignal
In ein ersters Zwlschenfrequenzsignal umgesetzt wird,
daß über einen zweiten Mischer (61) mittels des durch einen Phasenschieber (60) um 90° phasenverschobenen
Modulationssignals das erste Zwlschenfrequenzsignal in ein zweites Zwlschenfrequenzsignal
umgesetzt wird,
daß mit einem Phasenmesser die Phase des zweiten Zwlschenfrequenzslgnals gemessen und während
einer Wobbeiperiode aufsummiert wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19823216721 DE3216721C2 (de) | 1982-05-05 | 1982-05-05 | Verfahren zur Reduktion des Einflusses von Störreflexionen bei einer Entfernungsmessung nach dem FM/CW-Radarprinzip und Mikrowellen-Entfernungsmesser zur Durchführung des Verfahrens |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19823216721 DE3216721C2 (de) | 1982-05-05 | 1982-05-05 | Verfahren zur Reduktion des Einflusses von Störreflexionen bei einer Entfernungsmessung nach dem FM/CW-Radarprinzip und Mikrowellen-Entfernungsmesser zur Durchführung des Verfahrens |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3216721A1 DE3216721A1 (de) | 1983-11-17 |
DE3216721C2 true DE3216721C2 (de) | 1985-12-12 |
Family
ID=6162713
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19823216721 Expired DE3216721C2 (de) | 1982-05-05 | 1982-05-05 | Verfahren zur Reduktion des Einflusses von Störreflexionen bei einer Entfernungsmessung nach dem FM/CW-Radarprinzip und Mikrowellen-Entfernungsmesser zur Durchführung des Verfahrens |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3216721C2 (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN109782232B (zh) * | 2019-01-15 | 2023-07-21 | 哈尔滨工程大学 | 一种基于Cordic算法的N阶SSC盲移频干扰硬件实现方法 |
Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2748124C2 (de) * | 1977-10-27 | 1983-01-13 | Philips Patentverwaltung Gmbh, 2000 Hamburg | Anordnung zur Entfernungsmessung nach dem FM-CW-Radarprinzip |
-
1982
- 1982-05-05 DE DE19823216721 patent/DE3216721C2/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3216721A1 (de) | 1983-11-17 |
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