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Elektropneumatisches Servoventil
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Die Erfindung bezieht sich auf ein elektropneumatisches Servoventil
mit einer Vorsteuerstufe und einer Ventilhauptstufe, wobei die Vorsteuerstufe des
Ventils aus einem Düse-Prallplatte-System besteht, dessen Funktionsweise über ein
Tauchspulensystem steuerbar ist.
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Die Anwendung eines Pneumatik-Zylinders gewinnt immer mehr an Bedeutung,
wenn es gelingt, durch Weiterentwicklung von Steuerungseinrichtungen die Anwendungsbereiche
für den an sich preiswerten und einfach aufgebauten Pneumatik-Zylinderantrieb weiter
zu erschließen. Um beispielsweise einen Pneumatik-Zylinder in der Montage- und Handhabungstechnik
erfolgversprechend einsetzen zu können, ist es als Vorbedingung nötig, möglichst
ohne aufwendige Hilfsmittel solche Antriebe weitgehend frei positionierbar zu machen.
Darüber hinaus wird von einem beispielsweise pneumatischen Linearantrieb verlangt;
mit möglichst hoher Geschwindigkeit jede verlangte Zwischenposition und letztere
wiederholt mit einem geringsten Wegfehler anzufahren. Das Anfahren von Zwischenpositionen
mit höchstmöglicher Präzision ist im Gegensatz zu hydraulischen Antrieben im Bereich
der Pneumatik wegen der viel größeren Kompressibilität der Luft nur mit Zusatzeinrichtungen
zu verwirklichen. Bei Steuersystemen, in welchen der Positioniervorgang über das
Setzen von Fest- oder Endanschlägen zu erreichen ist, ist im allgemeinen eine sehr
exakte Positionierung des Zylindrkolbens erzielbar; sie sind jedoch nur eingeschränkt
für einfache Wegsteuerungsprobleme anwendbar und schon nicht mehr sinnvoll einsetzbar
bei einer Forderung nach einer größeren Anzahl von Zwischenpositionen und häufigeren
Veränderungen der Wegpositionen. Im Gegensatz zu Endanschlagsystemen bietet sich
für komplexe Bewegungssteuerungen ein Regelsystem an, bei dem eine Beeinflussung
auf den Stellantrieb stattfindet, solange eine Soll- und eine Ist-Position nicht
übereinstimmen.
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Es sind pneumatische Stellungszylinder mit integrierten pneumatischen
Positionsregelsystemen bekannt. Bei derartigen Einrichtungen wird durch einen Steuerdruck,
der den Soll-Wert repräsentiert, der Schieber eines am Stellzylinder angebauten
Servoventils ausgelenkt und damit durch Belüften einer Zylinderkammer der Stellkolben
bewegt. Die Bewegung des Stellkolbens nimmt über mechanische Verbindungselemente
rückwirkend Einfluß auf die Position des unter Steuerdruck stehenden Schiebers des
Servoventils. In dem Moment, wo sich das Kräftegleichgewicht zwischen der Kraft
auf den Schieber durch den Steuerdruck und der von der Position des Stellkolbens
über beispielsweise eine Zugfeder auf den Schieber wirksamen Gegenkraft einstellt,
hat der Stellkolben seine durch den Steuerdruck bestimmte Soll-Lage erreicht. Hieraus
resultieren für viele Anwendungsfälle zu lange Ansprechzeiten. Es ist mit einem
derartigen Regelsystem auch nicht mit ausreichender Genauigkeit eine beliebige Positionierung
des Stellkolbens steuerbar, weil die Lage des Stellkolbens ausschließlich von der
genauen Dosierung des Steuerdruckes im Steuerluftraum des Servoventils abhängig
ist und der Versorgungsdruck im Stellzylinderraum keinen direkten Einfluß nimmt
auf den Steuerungsvorgang. Nachteilig bei derart tigen pneumatisch-gesteuerten Reglersystemen
wirkt sich aus, daß in vielen Anwendungsfällen erheblicher Aufwand für die Dosierung
des Steuerdruckes betrieben werden muß. Außerdem erlauben es derartige Servosysteme
nicht, daß elektrisch vorgegebene Ablaufprogramme hinsichtlich beispielsweise Weg-
oder Zeitfunktionen oder Funktionsfolgen direkt verarbeitet bzw. in entsprechende
Zustände umgesetzt werden können.
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Durch einen zunehmenden Einsatz elektrischer Bauelemente in der Steuerungs-
und Regelungstechnik wurden auch pneumatische Positionierantriebe entwickelt, die
über elektrische Regelkreise steuerbar sind. In diesem Zusammenhang sind Pneumatik-Zylinder
bekannt geworden, die über ein elektropneumatisches Servoventil angesteuert werden.
Die Vorsteuerstufe eines Ser-
voventils besteht aus einem Düse-Prallplatten-System,
wobei die Prallplatte aber ein Tauchspulensystem bewegt werden kann.
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Der der Stellung der Prallplatte entsprechende Staudruck wirkt auf
den Schieber der Hauptstufe und lenkt diesen aus. Ein elektrisch-pneumatischer Umformer
aus einer Tauchspule mit nachgeschaltetem Düse-Pra.llplatten-System weist gegenüber'rein
mechanischen Regelsystemen erhebliche Vorteile insbesondere aufgrund der wesentlich
geringeren Kosten des elektropneumatischen Regelkreises auf. Positionierantriebe
mit elektrischen Regelkreisen zeichnen sich darüber hinaus durch ein besseres dynamisches
Verhaiten des Antriebes sowie durch geringere Positionierabweichungen besonders
aus. Um den an sich preiswerten und einfach aufgebauten Pneumatikantrieb für weite
Anwendungsbereiche, beispielsweise in der Handhabungs- und Montagetechnik, zu erschließen,
bedarf es eigentlich vor allem der durch elektriJ sche Regelkreise in den Vorsteuerstufen
beherrschbaren untsetzung elektrischer Signale in eine pneumatisch exakt steuerbare
Wegstreckeneinstellung eines Stellzylinderantriebes. Voraussetzungen hierfür sind
die sensible und schnelle Reaktionsfähigkeit des elektropneumatischen Umformers,
der in.seiner Wirkung von der Einstellung des Düse-Prallplatten-Systems in einen
optimalen Arbeitspunkt abhängig ist.
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Auf gabe der Erfindung ist es, ein elektropneumatisches Servoventil
für pneumatische Steuer- und Regelsysteme zu schaffen, dessen Vorsteuerstufe leicht
austauschbar und mit einfachen Mitteln zur Feineinstellung des optimalen Arbeitspunktes
des elektromechanischen Regelkreises versehen ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Einrichtungen
der Vorsteuerstufe und diejenigen der Ventilhauptstufe in voneinander getrennten,
mittels stufenlos zueinander einstellbaren Verbindungsmitteln versehenen Gehäusen
angeordnet sind, dergestalt daß mit einer extern durchführbaren Einstellung der
beiden Gehäuseteile der. Abstand eines Prallplatten-Systems im Gehäuse der Vorsteuerstufe
zu
einer Düse im Gehäuse der Ventilhauptstufe in eine definierte
Position eines gewünschten Arbeitspunktes einstell- und fixierbar ist.
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Eine Voraussetzung für eine vorteilhafte Wirkungsweise des Gegenstandes
der Erfindung ist die Schaffung einer variabel einstellbaren Trennstelle zwischen
den Einrichtungen der Vorsteuerstufe und solchen der Ventilhauptstufe des elektropneumatischen
Servoventils. Gelingt es durch eine einfache Einstellbarkeit der beiden Funktionsbaugruppen,
das Servoventil optimal auf einen bestimmten Arbeitspunkt einzustellen, so entfallen
damit viel Aufwand bei der Montage und die sonst notwendigen Hilfsmittel und Maßnahmen
zur Erzielung der an das Regelsystem gestellten Anforderungen. Um dieses Ziel zu
erreichen,.sind die Bauelemente für die Umsetzung elektrischer Signale in pneumatischen
Steuerdruck in einem getrennten Gehäuse angeordnet, das im Sinne-der einfachen Montage,
der Austauschbarkeit und nicht zzletzt zur Feineinstellung des Arbeitspunktes Merkmale
aufweist, die der Erfüllung der gestellten Anforderungen dienen. Entsprechend sind
in einem vorzugsweise zylindrischen Gehäuse die Teile eines elektropneumatischen
Signalumformers, im wesentlichen bestehend aus einem Magnetanker, einem Dauermagnetring,
einem ringförmigen Polschuh, einer Spule mit Spulenkörper und einer den Spulenkörper
tragenden Membranfeder, untergebracht. In einer vorteilhaften Ausführungsform ist
der Spulenkörper mit einer einstückig angeformten Prallplatte und gleichzeitig mit
Maßnahmen zur Verbindung mit einer Membranfeder versehen. Aufgrund der Lagerung
der scheibenförmigen Membran feder peripher in der zylindrischen Gehäuseinnenwand
im Bereich des Steuerluftraumes des Gehäuses einer mit dem zusammenfassenden Begriff
einer Vorsteuerstufe bezeichneten Baugruppe nimmt die Spule in bezug auf das Eintauchen
in den Magneten und damit auch die Prallplatte eine definierte Lage zum Gehäuse
der Vorsteuerstufe ein. Um einen gewünschten Steuereffekt in der Um-Setzung der
elektrischen Signale in einen pneumatischen Steuerluftdruck bzw. -strom zu bewirken,
ist es erforderlich, den
Abstand der Prallplatte im Gehäuse der
Vorsteuerstufe zur Fläche einer fest im Gehäuse einer Ventilhauptstufe angeordneten
Düse in einer Düsenscheibe individuell durch eine stufenlose Verstellmöglichkeit
einzustellen. Hierzu sind am Gehäuse der Vorsteuerstufe und desgleichen korrespondierend
im Gehäuse der Ventilhauptstufe jeweils Feingewinde vorgesehen, die neben der Funktion
einer lösbaren Verbindung der Vorsteuerstufe mit der Ventilhauptstufe dem Zweck
dienen, über eine stufenlos verstellbare Feineinstellung von Fall zu Fall im Einbau
zustande den Arbeitspunkt optimal auf den realen Bedingungen abstimmbar einzustellen.
Damit wird erreicht, daß die Prallplatte mit einem Höchstmaß an Genauigkeit an.
die Düse der Düsenscheibe heranführbar ist. Durch die Anordnung eines elastomeren,
ringförmigen Dichtelementes ist sichergestellt, daß über einen weiten Bereich der
Arbeitspunkteinste lung die Druckluft im Steuerluftraum ausschließlich über die
Düse austreten kann. Die Funktion der den Luftstrom aus der Düse steuernden Prall
platte kann gemäß einer besonderen Ausführungsform auch direkt von der Membranfeder
unmittelbar übernommen werden. Zu diesem Zweck ist die Membranfeder beispielsweise
in am Spulenkörper einstückig angeformten, dezentral angeordneten Aufnahmezapfen
aufgenommen und fixiert.
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Ein Ausführungsbeispiel eines Servoventils gemäß den Merkmalen der
Erfindung ist in der nachfolgenden Beschreibung und anhand von Zeichnungen erläutert.
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Es zeigt FIG. 1 ein Schnittbild eines Servoventils' bestehend aus
einer Vorsteuerstufe und einer Ventilhauptstu£e, FIG. 2 eine Ausbildungsform der
Vorsteuerstufe im Schnitt,
FIG. 3 eine weitere Ausbildungsform
der Vorsteuerstufe mit gleichzeitiger Ausbildung der Membranfeder als Prallplatte.
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Eine Ausführungsform des elektropneumatischen Servoventils gemäß der
vorbeschriebenen Art besteht aus einer Vorsteuerstufe 1 und einer Ventilhauptstufe
2, wobei die Einrichtungen der Vorsteuerstufe 1 in einem Gehäuse 3 und die Einrichtungen
der Ventilhauptstufe 2 in einem separaten Gehäuse 4 untergebracht sind. Als Einrichtungen
der Vorsteuerstufe 1 sind in dem Gehäuse 3 ein Permanent-Magnet 5, ein Anker 6,
eine Spule 7 mit einem besonders ausgebildeten Spulenkörper 8 mit einer integrierten
Prallplatte 9 untergebracht. Der Spulenkörper 8 mit der Prallplatte 9 wird durch
eine Membranfeder 10 getragen, indem die Prallplatte 9 in eine entsprechende Bohrung
11 in der Membranfeder 10 beispielsweise durch einen Preßsitz oder auf formschlüssige
Art sich selbsthaltend aufgesteckt ist. Gemäß dem Aufbau der Vorsteuerstufe 1 nach
FIG. 2 und 3 ist im zylindrischen Hohlraum 14 der Vorsteuerstufe 1 nahe der der
Ventilhauptstufe zugewandten Stirnseite 12 ein nach innen vorstehender Bund 13 vorgesehen.
Dieser Bund 13 dient zur Auflage eines von der zunächst offenen Stirnseite 15 in
den zylindrischen Hohlraum 14 eingelegten ringförmigen Polschuhs 16.
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Als nächstes Teil wird in den Hohlraum 14 ein gleichfalls ringförmiger
Permanent-Magnet 5 und schließlich ein im Schnittbild T-förmig dargestellter Anker
6 eingelegt, dessen Ankerzapfen 18 in der Einbaulage etwa mit der Unterkante des
Polschuhs 16 abschließt. Ein über die nach außen gerichtete Ankerstirnfläche 19
vorstehender Rand 20 des Gehäuses 3 wird nach innen umgebördelt und hält somit die
in das Gehäuse 3 eingelegten Teile in einer unveränderbar definierten Lage zu den
sonst durch die Bauform der Vorsteuerstufe 1 bestimmten weiteren .Funktionsebenen.
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Eine dieser vorerwähnten Funktionsebenen wird gebildet durch die Positionierung
einer mit einer Austrittsöffnung 21 einer Steuerluft-Düse 22 zusammenwirkenden Fläche
23 einer Prallplat-
te 9. Die Prallplatte 9 in einer gemäß FIG..2
dargestellten Ausbildungsform ist Teil eines einstückig ausgebildeten Spulenkörpers
8 und ist, wie bereits erwähnt, in der zentralen Bohrung 11 der scheibenförmigen
Membranfeder 10 aufgenommen.
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Die Membranfeder 10 wird in einem Einstich 26 in der Innenwand des
Gehäuses 3 gehalten. Damit ist die stromlose Ausgangslage der Spule 7 im Luftspalt
17 des Magnetfeldes zwischen Polsohuh 16 und Ankerzapfen 18 bestimmt und gleichzeitig
die Position der wirksamen Fläche 23 der Prallplatte 9 bezogen auf das Gehäuse 3
definiert. Für eine stufenlose Feineinstellung der Lage der Vorsteuerstufe 1 zur
Ventilhauptstufe 2 und gleichzeitig als Befestigungsmittel zur Verbindung mit der
Ventilhauptstufe 2 ist an einem bundförmig erweiterten Teil der Gehäuseaußenwand
der Vorsteuerstufe 1 ein Feingewinde 24 vorgesehen, mittels welchem sich die komplette
Vorsteuerstufe 1 in eine auf der einen Stirnseite im Gehäuse 4 der Ventilhauptstufe
2 angeordnete Feingewindebohrung 25 einschrauber. last. Auzgrwad der Eigenschaft
einer kleinen Steigung der Gewindegänge bei einem Feingewinde läßt sich die Vorsteuerstufe
1 und hier insbesondere die in fester Verbindung zu dem Gehäuse 3 positionierte
Membranfeder 10 mit der Prallplatte 9 über einen relativ großen Verdrehweg mit entsprechend
großer Genauigkeit an die Austrittsöffnung 21 der Düse 22 heranführen. Die Düse
22 ist in einer austauschbaren Düsenscheibe 27 vorgesehen, welche in das Gehäuse
4 in Auflage auf eine zylindrische Steuerbuchse 28 einlegbar ist. Um sicherzustellen,
daß die Druckluft aus einem Steuerluftraum 29 ausschließlich über die Düse 22 austritt,
ist bei einer Ausführungsform gemäß FIG. 2 zwischen Dusenscheibe 27 und Gehäuseunterkante
30 der Vorsteuerstufe 1 als flexible Zwischenlage ein elastomeres Dichtelement 31
vorgesehen, welches bei absoluter Dichtwirkung eine Einstellbarkeit der Position
der Prallplatte in der Vorsteuerstufe 1 zur Düse 22 in der Ventilhauptstufe 2 im
Bereich eines wählbaren Arbeitspunktes gewährleistet. Aufgrund der mittels Feingewinde
24,25 erzielbaren Justierbarkeit der gegenseitigen Positionen zwi-
schen
Prallplatte 9 und Düse 22 ist an sich die Einbauposition der Düsenscheibe 27 im
Gehäuse 4 der Ventilhauptstufe 2 in ausreichenden Grenzen lageunempfindlich. Eine
genaue Einstellung des Arbeitspunktes im Einzelfall erfolgt durch feinfühliges Einschrauben
der Vorsteuerstufe 1 in das Gehäuse 4 der Ventilhauptstufe 2. Der Arbeitspunkt ist
dann korrekt eingestellt, wenn sich unter den gegebenen Betriebsbedingungen im Ausgangssignal
der Ventilhauptstufe 2 eine meßbare Veränderung ergibt. Um den Zustand der optimalen
Arbeitspunkteinstellung zu fixieren, ist in den Gewindegang des Feingewindes 24,
25 zwischen den Gehauseteilen 3 und 4 der Vorsteuerstufe 1 und der Ventilhauptstufe
2 ein nachhärtendes Schraubensicherungsmittel 32 eingegeben. Ene derart stoffschlüssige
Schraubensicherung läßt sich erforderlichenfalls lösen, so daß auch eine Nachjustierung
der Einstellung des Arbeitspunktes möglich ist. Ein anderes Sicherungsmittel zur
Fixierung eines Arbeitspunktes ist, wie in FIG. 3 dargestellt ist, zur dadurch gegeben,
daß seitlich in das Gehäuse 4 der Ventilhauptstufe 2 eine Gewindestiftschraube 33
eingelassen ist, mittels welcher nach Einstellung des Arbeitspunktes durch Kerbwirkung
im Feingewinde 24 des Gehäuses 3 der Vorsteuerstufe eine wieder lösbare, formschlüssige
Verdrehsicherung herstellbar ist.. Aufgrund des variabel einstellbaren Abstandes
zwischen der Prallplatte 9 und der Düse 22 an einer in diesen Bereich gelegten Trennstelle
zwischen Vorsteuerstufe 1 und Ventilhauptstufe 2 bleiben Aufwendungen hinsichtlich
einer Einstellbarkeit und der nötigen Hilfsmittel weitgehend erspart. Die durch
die Düse 22 und Durchbrüche 58 in der dem branfeder 10 in den Luftraum 34 um die
Prallplatte 9 aus dem Steuerluftraum 29 ausströmende Steuerluft kann durch in die
Seitenwände des Gehäuses 3 radial nach außen führende Bohrungen 35 und senkrecht
dazu angelegte Nuten 36 unter atmosphärischen Bedingungen abfließen. Um im Bereich
der Gewindegänge des Feingewindes 24 einen freibleibenden Querschnitt für die ungehindert
abfließende Steuerluft zu gewähr-
leisten, sind die Nuten 36 über
den Grundkreis des Feingewindes 24 hinausgehend, beispielsweise tiefer gefräst.
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Die Ventilhauptstufe 1 ist, wie aus der FIG. 1 hervorgeht, wie folgt
aufgebaut: In dem Gehäuse 4 der Ventilhauptstufe 1 ist eine zylindrische Bohrung
37 vorgesehen, in die die Steuerbuchse 28 eingesetzt ist. Die Steuerbuchse 28 weist
Außenringnuten 38, 39, 40 auf, die in Einbaulage mit Bohrungen 41, 42, 43 für die
Anbringung von Anschlußleitungen in Verbindung stehen. Die Lage der Steuerbuchse
28 in der Bohrung 37 ist gesichert einerseits durch die Auf lage auf einem Verschlußstück
44 mit einer zentralen Entlüftungsbohrung 45r welches durch einen Springring 46
in einer Nut 47 der zylindrischen Bohrung 37 im Gehäuse 4 axial gesichert ist. Auf
der anderen, der Vorsteuerstufe 1 zugewandten Seite ist die Steuerbuchse 28 gesichert
durch Anlage an die Düsenscheibe 27, die über das Dichtelement 31 durch die einwärts
geschraubte Vorsteuerstufe 1 gegen die Steuerbuchse 28 gepreßt wird. Die Außen.r.sngnv
38, 39, 40 in der Steuerbuchse 28 kommunizieren über radial angelegte Bohrungen
48,49,5o mit Ringnuten 51, 53 in einem Steuerkolben 54 und einer Innenringnut 52
in der Steuerbuchse 28. Der Steuerkolben 54 ist axial beweglich in einer Zylinderbohrung
59 der Steuerbuchse 28 gelagert. Die Steuerbuchse 28 selbst ist mittels Dichtringen
60 gegen das Gehäuse 4 abgedichtet. In der Funktion als Stromsteuerventil beispielsweise
dient die Bohrung 41 (P) für den Anschluß einer Primärdruckluftleitung, an die Bohrung
42 (A) wird die Sekundärdruckleitung oder Arbeitsdruckleitung angeschlossen, die
Bohrung 43 (R) schließlich dient dem Anschluß der Abluft- oder Rückflußleitung.
Für dle Zuleitung von Steuerluft kommuniziert die ständig unter Primärdruckeinfluß
stehende Ringnut 51 über einen Steuerluftkanal 55, der als zentrale Bohrung im Steuerkolben
54 angelegt ist, weiter über eine Steuerluftstromdrossel 56 mit dem Steuer luftraum
29 an dem der Vorsteuerstufe 1 zugewandten Ende des Steuerkolbens 54. Der Schubkraftwirkung
auf den Steuerkolben 54 aufgrund eines variabel steuerbaren
Druckes
im Steuerluftraum 29 wirkt eine Druckfeder 57 entgegen, die sich auf dem Verschlußstück
44 abstützt. Zur Justierung der Druckfederkaft kann auch unter Beibehaltung einer
Entlüftungsbohrung 45 eine von außen einstellbare, nicht näher angezeigte Verstellschraube
vorgesehen sein.
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In der Eigenschaft als Stromsteuerventil wird die Funktionsweise des
beschriebenen Ausftlhrungsbeispiels eines elektropneumatischen Servoventils nach
der Darstellung gemäß FIG. 1 wie folgt erklärt: An die Bohrung 41 (P) ist beispielsweise
die Anschlußleitung für den Primärdruck angelegt. Das durch Uberdruck gekennzeichnete
Medium Luft kann in der nach FIG. 1 dargestellten Position des Steuerkolbens 54
und aufgrund der dort überlappend positionierten Ringnut 51 im Steuerkolben 54 mit
der Innenringnut 52 in der Steuerbuchse 28 vom Anschluß der Druckleitung (P) an
die Bohrung 41 über die Außenringnut.38, die Bohrung 48, die Ringnut 51, die Innenringnut
52, die Bohrung 49 in die mit dem Verbraucheranschluß (A) bzw.
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Bohrung 42 kommunizierende Außenringnut 39 strömen. In dieser Positionierung
des Steuerkolbens 54 ist ein vom Primärdruck und den Durchtrittsquerschnitten abhängiger,
maximaler Volumenstrom zum Verbraucher bei A gew.thrleistet. Der Primärdruck wid
auch gleichzeitig wirksam im Steuerluftraum 29 aufgrund einer Verbindung desselben
über die Steuerluftstromdrossel 56, den Steuerluftkanal 55 mit der Ringnut 51, die
ständig unter Einfluß des Primärdruckes steht. Will man den an der Sekundär- oder
Verbraucher-Anschlußstelle A wirksamen Luftstrom steuern, so geschieht das zunächst
über eine entsprechende Positionierung des Steuerkolbens 54. Dies wiederum erfolgt
durch einen im Steuerluftraum 29 steuerbaren Aufbau der Druckverhältnisse. Für einen
reaktionsschnellen und fein dosierbaren Aufbau der Druckverhältnisse im Steuerluftraum
29 der Ventilhauptstufe 2 ist in hohem Maße ein optimales Zusammenwirken des elektrischen
Signalumsetzers in der Ausbildungsform der Vorsteuerstufe 1 mit integrierter Prallplatte
9 mit
der an der Trennstelle auf Seiten der Ventilhauptstufe 2
angeordneten Düse 22 in derDüsenscheibe 27 verantwortlich. Eine Grundvoraussetzung
für einen optimalen Steuerungseffekt in der Umsetzung von elektrischen Steuerungssignalen
in einen pneumatischen Steuerluftstrom, über welche schließlich an den Verbraucherabgängen
proportionale und in großen Druckluftmengen Volumenströme in fein dosierbarer Abstimmung
steuerbar sind, ist eine exakte Einstellbarkeit der Arbeitspunkte .in Bereichen
um 1/100 mm. Durch das Feingewinde 24, 25 an den Gehäusen 3 und 4 der Vorsteuerstufe
1 und der Ventilhauptstufe 2 läßt sich, auch in der Einbaulage der Ventilhauptstufe.2,
der Arbeitspunkt durch das Heranführen der Prallplatte 9 an die Düse 22 mit höchster
Präzision einstellen und individuell auf die gegebenen Bedingungen abstimmen. Funktionsmäßig
wirkt sich die Position der Prallplatte 9 so aus, daß bei einer Sperrung des Luftstromes
aus der Düse 22 sich im Steuerluftraum 29 der Druck aufbaut und den Steuerkolben
54 gegen die Kraft der Druckfeder 57 nach der Darstellung gemäß FIG. 1 nach unten
verschiebt. Mit zunehmender Verschiebung des Steuerkolbens 54 in die angedeutete
Richtung wird der Arbeitsluftstrom am Verbraucheranschluß A entsprechend gedrosselt,
da sich der Strömungsquerschnitt zwischen der Ringnut 51 und der Innenringnut 52
in gleichem Maße verringert. Bei fortgesetztem Druckaufbau im Steuerluftraum 29
ist der Steuerkolben 54 gemäß der Darstellung in FIG. 1 so weit verschiebbar, daß
ein Wechsel in der Verbindung des Verbraucheranschlusses A auf den Abluft- oder
Unterdruckanschluß bei R stattfindet. Damit kann über die Kommunikation der Innenringnut
52 mit der Ringnut 53 aus dem Verbraucheranschluß bei A Sekundär-Druckluft über
Rals Abluft abfließen. Durch die Zuführung von elektrischen Signalen an die Spule
7 ist frequenzabhängig der Abstand der Prallplatte 9 zur Düse 22 ständig veränderbar
derart daß sich mit zunehmendem Abstand zwischen Prallplatte 9 und Düse 22 ein Druckabbau
im Steuerluftraum 29 ergibt. Ent-
sprechend bewegt sich der Steuerkolben
54 der Kraftwirkung der Druckfeder 57 folgend in umgekehrter Richtung, drosselt
den Abluftstrom bei R und gibt schließlich den Arbeitsluftstrom nach A wieder frei,
wohlgemerkt in absoluter Abhängigkeit der Arbeitsweise des Düse-Prallplatte-Systems
(22, 9), das durch die der Vorsteuerstufe 1 zugeführten Signale gesteuert wird.