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"Wirbelschichttrocknung"
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Anwendung des Verfahrens der rotierenden Wirbelschicht Die Erfindung
betrifft die Anwendung des Verfahrens der rotierenden Wirbelschicht zur Verbesserung
und Vergleichmässigung einer chemischen Reaktion zwischen einem Gas und im wesentlichen
pulverförmigen oder körnigen, gegebenenfalls zu grösseren Einheiten agglomerierten
Feststoffen, sowie eine für die Durchführung der genannten Anwendung besonders zweckmässige
Vorrichtung, bei der in einer länglichen, mit einer Zuführeinrichtung zum gesteuerten
Zuführen des Ausgangsproduktes verbundenen Behandlungskammer eine durch eine Antriebseinrichtung
drehbare Aufnahmefläche zur Aufnahme des von der Zuführeinrichtung zugeführten Ausgangsproduktes
vorgesehen ist und in diese Behandlungskammer Gas über eine Gaszuführeinrichtung
einbringbar und dort in einer Wirbelbewegung einer mit einem Pulverabscheider verbundenen
Gasauslassöffnung zuführbar ist.
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Solche Reaktionen, z.B. die Reduktion bestimmter Produkte mittels
Kohlenmonoxyd, oder die Oxydation bestimmter Produkte mittels Luftsauerstoff werden
herkömmlich in Schüttung, oder - soferne es sich um hochviskose Pasten, Schlämme,
Filterkuchen oder Massen krümeliger Konsistenz handelt, im Zuge einer Zerstäubungstrocknung
durchgeführt.
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Beiden Verfahren haften aber schwerwiegende Nachteile an.
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In Schüttung wird die Reaktion lange Zeit unvollständig und vor allem
ungleichmässig bleiben, insbesondere wenn die Pulverkörner zusammenbacken; die Zerstäubungstrocknung
erfordert relativ verdünnte Suspensionen und damit einen hohen Energieeinsatz für
die Verdampfung des Lösungsmittels (Wasser).
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Insbesondere bei manchen Vcrfahren zur Herstellung von Mangan- und
Eisenoxyden aus den entsprechenden Metallpulvern fallen in Zwischenstufen teiloxydierte
Pasten, Filterkuchen oder feuchte Massen krümeliger Konsistenz an, aus denen dann
die betreffenden Metalloxyde in möglichst rationeller bzw. energiesparender Weise
gewonnen werden sollen. Das Endprodukt soll dabei als höher und gleichmässig oxydiertes,
ausreichend getrocknetes Pulver vorliegen.
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Die bisher bekannten Verfahren zur Oxydation derartiger Metalloxydpasten
und Filterkuchen, z.B. in Band- oder Röhrentrocknern benötigen aber einen hohen
Aufwand an Energie und mechanischer Apparatur. Das Endprodukt liegt hier auch nicht
als Pulver, sondern in stückiger oder grobkörniger Form vor, so dass in diesen Fällen
eine aufwendige Zerkleinerung in entsprechenden Mühlen noch zusätzlich erforderlich
ist. Darüber hinaus ist der Oxydationsgrad nicht ausreichend homogen, d.h. in mikroskopischen
Teilbereichen unterschiedlich. Dies wirkt sich in der Weiterverarbeitung (von z.B.
Mangan-und/oder Eisenoxyden für die Herstellung elektronischer Bauelemente) qualitativ
sehr nachteilig aus.
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Durch das Sprühtrocknungsverfahren werden zwar diese Nachteile vermieden,
wobei sich ein den Anforderungen bei elektronischen Bauelementen höchster Qualität
und Präzision entsprechendes, gleichmässig bzw. homogen oxydiertes Endprodukt ergibt.
Allerdings muss das Ausgangsprodukt vor Anwendung des Sprühtrocknungsverfahrens
zunächst mit Wasser so weit v<?rdünnt und dispergiert werden, dass es durch Pumpen
gefördert werden kann.
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Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrundc, ein vereinfachtes und
energiesparendes Verfahren anzugeben, durch das ein Endprodukt homogener Beschaffenheit
und von verhältnismässig gleichmässigem Rcaktionsgrad in feinkörniger Pulverform
erhalten wird. Die Lösung dieser Aufgabe ist im Patentanspruch 1 angegeben.
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Durch die Anwendung des Verfahrens der rotierenden Wirbelschicht -
auch unter dem Namen Cyclo-Wirbelschichtverfahren oder Spin-Flash-Verfahren bekannt
- entfällt der beim Sprühtrocknungsverfahren zusätzlich notwendige, oft aufwendige
Arbeitsgang des Verdünnens und Dispergierens, wobei sich eine erhebliche Energieeinsparung,
insbesondere infolge der stark reduzierten Wasserverdampfung, ergibt. Ein weiterer
Vorteil des erfindungsgemäss angewendeten Verfahrens besteht darin, dass gegenüber
dem Sprühtrocknungsverfahren nur ein geringerer Anteil an feinstem Pulverstaub anfällt,
und somit eine homogenere Korngrösse erhalten wird, was auf eine teilweise Agglomeration
der Primärteilchen zurückzuführen ist. Dies kann sogar, wie später noch erläutert
wird, durch entsprechende Verfahrensbedingungen bis zu einem gewissen Grad gesteuert
und damit dem jeweils benötigten Endprodukt angepasst werden und ist unter anderem
deshalb von besonderer Bedeutung, weil in der Weiterverarbeitung von Oxydpulvcr
heutzutage Oxyde mit stark reduzierten Anteilen an Feinststäuben aus Gesundheitsgründen
und wegen der notwendigen Umweltsschutzmassnahmen stark bevorzugt werden.
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Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäss angewendeten Verfahrens
ergibt sich beim Verpacken des gewonnenen Endproduktes in Behältern. Während nämlich
beim Sprühtrocknungsverfahren das gewonnene Metalloxydpulver wegen der extremen
Feinheit
der Teilchen ein nur geringes Schüttgewicht aufweist und
deshalb vor dem oder beim Einlaufen in die Verpackungsbehälter verdichtet werden
muss, ist eine solche Vcrdichtung nach dem erfindungsgemäss angewendeten Verfahren
nicht erforderlich, woraus sich eine weitere Ersparnis an Arbeit und Energie ergibt.
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Zur Durchführung des Verfahrens eignen sich bekannte Vorrichtungen,
bei denen in einer länglichen, mit einer Zuführeinrichtung zum gesteuerten Zuführen
des Ausgangsproduktes verbundenen Behandlungskammer eine durch eine Antriebseinrichtung
drehbare Aufnahmefläche zur Aufnahme des von der Zuführeinrichtung zugeführten Ausgangsproduktes
vorgesehen ist und in diese Behandlungskammer heisses Gas über eine Gaszuführeinrichtung
einbringbar und dort in einer Wirbelbewegung einer mit einem Pulverabscheider verbundenen
Gasauslassöffnung zuführbar ist. Bei diesen Vorrichtungen wird im allgemeinen eine
zylindrische, vertikale Behandlungskammer verwendet, in die die Gase zur Erzeugung
der Wirbelbewegung tangential eingeblasen werden.
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Nachstehend werden die Ergebnisse von Versuchen angegeben, die in
erfindungsgemässer Weise durchgeführt worden sind: Beispiel 1: In einer zylindrischen
Behandlungskammer mit einem Durchmesser von ca. 60 cm und einer Gesamthöhe von 1,5
m wird auf 4000C erhitzte Luft eingeleitet, wobei ein Durchsatz von 25 m3/ min gewählt
wird. Ueber die Zuführeinrichtung wird eine Manganoxydpaste zugeführt, welche eine
Restfeuchte von 28 % Wasser besitzt, und bei der das Manganoxyd einen
Metallgehalt
von 76,5 % Mangan aufweist. Die Korngrösse des Oxyds ist ca. 0.5r. Die Umdrehungsgeschwindigkeit
des Drehtellers beträgt 200 U/min , der Materialdurchsatz ist ca. 350 kg/h. Im Abscheider
(Schlauchfilter) wird ein Manganoxydpulver abgeschieden, welches eine Restfeuchte
von 0.4 % und einen Metallgehalt von 68.5 % aufweist, was einer mittleren Sauerstoffaufnahme
von 8 entspricht. Die Gasaustrittstemperatur bei diesem Versuch war 1300 C.
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Beispiel 2: Bei diesem Versuch wurde die gleiche Kammergrösse mit
dem gleichen Gasdurchsatz (Gemisch aus Luft und C02) benutzt und die gleiche Eintrittstemperatur
von 4000 C gewählt. Die Gasaustrittstemperatur war hier 1400 C. Zugeführt wurde
eine Metalloxyd-Paste, die aus einem Gemisch von FeO und Fe304 im Verhältnis 1:1
mit einem Wassergehalt von 25 % und der Korngrösse 0,7 bestand. Die Umdrehungsgeschwindigkeit
des Drehtellers betrug 200 U/min, und der Materialdurchsatz war 320 kg/h. Im Abscheider
wurde ein Eisenoxydpulver mit einer Restfeuchte von 0.3 % und einem Metallgehalt
von 69,4 % erhalten, was einem Eisenoxyd der Zusammensetzung Fe2O3und einer mittleren
Sauerstoffaufnahme von 5,3 % entspricht.
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Beispiel 3: Es wurde eine Behandlungskammer mit 60 cm Durchmesser
und 150 cm Höhe verwendet. Der Gasdurchsatz betrug 2300 m3/h, die Eintrittstemperatur
4200 C, die Austrittstemperatur 1100 C. Zugeführt wurde eine Paste bzw. ein Filterkuchen
mit 20 % Restfeuchtigkeit, bestehend aus einem Eisenoxydgemisch von FeO und Fe304
mit einem Metallgehalt von etwa 74,5 %.
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Das pulverförmige Endprodukt hatte eine Restfeuchtigkeit von 0,4 %
und einen einheitlichen Metallgehalt von 69,5 % entsprechend einer chemischen Zusammensetzung
Fe203. Die Herstellung erfolgte mit einer Kapazität von 520 kg/h.
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Beispiel 4: Es wurde die gleiche Kammer wie in Beispiel 3 mit gleichem
Gasdurchsatz benutzt. Die Eintrittstemperatur des Gases betrug 5500 C, die Austrittstemperatur
1250 C.
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Zugeführt wurde eine krümelige Masse mit einem Restwassergehalt von
28 %, bestehend zum überwiegenden Teil aus MnO mit einem Metallgehalt des Oxydes
von 77,5 %.
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Es war die Bedingung vorgegeben, dass das Endprodukt als Oxyd einen
homogenen Metallgehalt von weniger als 68 % aufweisen sollte. Tatsächlich wurde
ein Manganoxydpulver erhalten, das eine Restfeuchtigkeit von O;4 % und einen einheitlichen
Metallgehalt von 67,5 Mn bei einem Gesamtdurchsatz von 560 kg/h aufwies.
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Es wurde nun gefunden, dass das aufsteigende Gas zwar mit zunehmender
Höhe infolge der Reibungsverluste an Bewegungs-bzw. Druckenergie verliert, wobei
allenfalls mitgerissene grössere Partikel auf Grund ihres höheren Gewichtes wieder
so lange zurücksinken, bis die fortgesetzte Trocknung ihre Auflösung in feinkörnigere
Bestandteile bewirkt. Um aber eine Verbesserung dieser Erscheinung zu erzielen und
eine noch grössere Gleichmässigkeit der Korngrösse zu erhalten, wird erfindungsgemäss
vorgeschlagen, dass die Behandlungskammer
nach oben, gegen die
Gasauslassöffnung sich erweiternd konisch ausgebildet ist. Mit zunehmendem Durchmesser
der Behandlungskammer verringert sich nämlich die Bewegungs- und Druckenergie der
Gase, wodurch sich der beschriebene Effekt verstärkt.
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Die erfindungsgemässe Einrichtung wird nachstehend an Hand dreier
Ausführungsformen (Fig. 1 bis 3) beschrieben, wobei Fig. 1 eine herkömmliche Vorrichtung,
die Fig. 2 und 3 zwei erfindungsgemässe Ausgestaltungen zeigen.
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In einer zylindrischen Behandlungskammer A kreisförmigen Querschnitts
ist eine als Drehteller ausgebildete Aufnahmefläche 2 angeordnet, die an ihrem Rande
Leitschaufeln 13 aufweist und über eine Antriebseinrichtung 14 in Drehung versetzbar
ist. Im unteren Teil der Behandlungskammer A, etwa im Bereiche der Aufnahmefläche
2 bzw. der Leitschaufeln 13 ist eine Gaszuführeinrichtung 3 vorgesehen, durch die
heisses oxydierendes Gas von einer Gasversorgungseinrichtung 6 in die Behandlungskammer
A einströmen kann, das in der Gasversorgungseinrichtung 6 durch eine Heizvorrichtung
15 auf die gewünschte Eintrittstemperatur erhitzt wurde.
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Die Gasströmung wird vorteilhaft durch einen Saugventilator 10 erzeugt,
es kann aber auch alternativ oder zusätzlich ein Gebläse im Zuge eines Rohres 5
zur Gasversorgungseinrichtung 6 vorgesehen sein. Der Saugventilator 10 ist hinter
einem Abscheider C angeordnet und saugt entweder durch das Rohr 5 einströmende Luft
oder ein Gas aus einer Gasquelle für Kohlendioxyd, Rauchgas oder Gasgemische an.
Das Gas wird dabei durch die Gaszuführeinrichtung 3 tangential in die Behandlungskammer
A ein
geführt, wobei die sich daraus ergebende Wirbelbildung durch
die Drehung der Leitschaufeln mit 50 bis 500 Umdrehungen pro Minute noch unterstützt
werden kann. Im Rahmen der Erfindung sind aber Umdrehungsgeschwindigkeiten von 150
U/min bis 600 U/min, insbesondere 200 Ù/min, bevorzugt.
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Zum Zuführen der wasserhaltigen Metalloxydpasten od.dgl. in die Behandlungskammer
A ist eine Zuführeinrichtung 11 vorgesehen, die eine Speiseschnecke 12 aufweist,
durch die das Ausgangsprodukt aus einem Behälter 7 auf den Drehteller 2 gebracht
wird. Im Behälter 7 ist herkömmlicherweise ein Rührwerk 16 vorgesehen, durch das
das Ausgangsprodukt bereits gerieben und vorhomogenisiert wird.
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Am oberen Ende der Behandlungskammer A ist eine Gasauslassöffnung
17 vorgesehen, die über eine Rohrleitung 4 mit dem Abscheider C verbunden ist. Da
die kleinsten Teilchen infolge der durch die Wirbelbildung hervorgerufenen Zentrifugalkraft
mehr in der Mitte, d.h. im Achsbereich des Wirbels, bleiben und nur die grösseren
Partikel in Wandnähe der Behandlungskammer A gelangen und dort wieder absinken,
so kann die Partikel grösse durch Veränderung der Grösse der Gasauslassöffnung eingestellt
werden. Hiezu kann eine nicht dargestellte Einstelleinrichtung vorgesehen werden.
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Der Abscheider C weist üblicherweise ein Gewebefilter in seinem oberen
Bereich auf, sowie eine Luftschleuse 18 an seiner Unterseite. Im Rahmen der Erfindung
ist er aber für die vorliegenden Zwecke zweckmässig als Schlauchfilteranlage oder
als Wirbelabscheider bzw. als eine Kombination beider Konstruktionen ausgebildet.
In jedem Falle werden die vom Gas abgetrennten Metalloxyd-Pulverteilchen durch die
Luftschleuse 18 hindurch in einen Sammelbehälter 8 ausgetragen,
wogegen
das den Abscheider C verlassende Gas über eine Rohrleitung 9 direkt an die Atmosphäre
abgegeben wird, soferne es keine zu grosse Belastung für die Umwelt darstellt.
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Wie erwähnt, gelangt im Betrieb der Anlage heisses, oxydierendes Gas,
wie Luft, Rauchgas, Kohlengas oder Gemische davon, gegebenenfalls aber auch Wasserdampf,
durch die Gaszuführeinrichtung 3 in die Behandlungskammer A.
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Für die erfindungsgemässe Anwendung eignen sich besonders schlitzförmige
Ausgestaltungen der Zuführöffnungen, wie sie später an Hand der Fig. 2 und 3 beschrieben
werden.
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Ueblicherweise besitzt das Gas bei seinem Eintritt etwa 1500 - 300°
c, doch werden für die erfindungsgemässen Zwecke Temperaturbereiche zwischen 2500
und 7000 C, vorzugsweise 3000 bis 6000 C, dje günstigsten Ergebnisse liefern. Durch
die tangentiale Ausrichtung des Gasstromes und die in gleicher Drehrichtung bewegte
Aufnahmefläche 2 ergibt sich die Wirbelbewegung, die vom Gasdurchsatz durch die
Behandlungskammer A abhängig ist, so dass durch Wahl dieses Parameters die Qualität
des Endproduktes beeinflusst werden kann.
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Die Menge der durch die Zuführeinrichtung 11 zugeführten Metalloxydpaste
pro Zeiteinheit richtet sich einerseits nach dem Wassergehalt der Paste, der im
Bereiche zwischen etwa 5 % und etwa 50 % schwanken kann und vorzugsweise etwa 10
% bis etwa 40 % beträgt. Anderseits ist auch der Metallgehalt der in der Paste enthaltenen
Metalloxyde für die Zuführgeschwindigkeit bestimmend, wobei etwa 69,5 % bis etwa
80 % annehmbar sind. Nach dem Trocknen und Oxydieren soll aber der Metallgehalt
zweckmässig nur mehr etwa 64 % bis etwa 69,5 % betragen.
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Mit zunehmender Trocknung des Materials in dr Behandlungskammer A
erfolgt eine starke Verwirbelung und eine Zerkleinerung des Metalioxydmaterials.
Wie eingangs bereits erwähnt, ergibt sich dabei ein aerodynamischer Effekt, indem
einerseits die grösseren Partikel durch den Wirbel radial nach aussen getragen werden,
anderseits der Wirbel an Bewegungsenergie verlicrt und sich deshalb Teilchen höheren
Gewichtes wieder nach unten absetzen. Nur entsprechend feine Partikel werden durch
die Gasaustrittsöffnung 17 hindurch ausgebracht. Infolge der Trocknung enthält aber
das in den Abscheider C eintretende Gas ausser dem Pulver auch einen Anteil an Wasserdampf,
der zusammen mit dem Gas über die Rohrleitung 9 abgeführt wird, wogegen das pulverförmige
Endprodukt in dem Behälter 8 gesammelt wird, ohne dass für dieses ein zusätzlicher
Mahlvorgang erforderlich wäre.
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In den Ausführungen gemäss den Fig. 2 und 3 sind Teile gleicher Funktion
mit den gleichen Bezugszeichen wie in Fig. 1, allenfalls mit einem Apostroph oder
einer Hunderterziffer versehen, gekennzeichnet, so dass eine ins einzelne gehende
Beschreibung dieser Teile entbehrlich ist. Wesentlich ist, dass dabei in beiden
Fällen die Behandlungskammer A' konisch nach oben sich erweiternd ausgebildet ist,
wodurch die Abnahme der Bewegungsenergie des Gaswirbels nach oben zu wesentlich
deutlicher ist und so die Gefahr verringert wird, dass grössere Partikel durch die
Gasauslassöffnung 17 in den Abscheider C gerissen werden.
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Zugleich kann damit die Bauhöhe der Kammer A' gegenüber einer zylindrischen
Kammer nach Fig. 1 verringert sein. Das Verhältnis der Bewegungsenergie des Gaswirbels
zwischen dem Achsbereich und seincr Peripherie kann durch Wahl des Konuswinkels
entsprechend beeinflusst werden.
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Die Gaszuführung erfolgt hier im Bereiche des Drehtellers, aber etwas
unterhalb desselben durch Schlitze 103 hindurch in tangentialer Richtung, wodurch
sich wie im vorigen Beispiel eine durch die Drehung des Drehtellers 2 unterstützte
Wirbelbildung ergibt. Die Zufuhr des Ausgangsproduktes kann mit Hilfe einer Zuführeinrichtung
111 mit Fallförderung erfolgen, für deren Betrieb ein geringerer Energiebedarf gegeben
ist als für die Zuführeinrichtung 11.
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Hiebei ist ein Behälter 107 vorgesehen, von dem aus die Metalloxydpaste
beispielsweise über eine Zellenradschleuse 20 und einen Rohrstutzen 19 auf den Drehteller
2 fällt. Die Zellenradschleuse 20 dient dabei zur Steuerung der Zufuhrmenge.
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Durch die Anordnung der Zufuhreinrichtung 111 etwa in der Mitte der
Oberseite der Kammer A' ist allerdings die an sich günstige Anordnung der Gasauslassöffnung
an der Achse der Kammer nur schwer möglich, soferne nicht die Achse des Rohrstutzens
19 exzentrisch zur Kammerachse angeordnet wird. Dabei muss aber darauf Bedacht genommen
werden, dass das durch diesen Rohrstutzen 19 eingebrachte Ausgangsprodukt mit Sicherheit
auf den Drehteller 2 fällt.
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Eine aussermittige Anordnung der Gasauslassöffnung fällt aber auf
Grund der verbesserten aerodynamischen Eigenschaften der konischen Behandlungskammer
A' kaum ins Gewicht und es kann sogar die Gasauslassöffnung 117 tangential von der
Oberseite der Kammer A' abgehen. Dadurch können die im Achsbereich befindlichen
Feinststäube noch in der Kammer verbleiben, wo sie in der erwähnten Weise zu grösseren
Partikeln agglomerieren.
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hier sei erwähnt, dass sich die oben hervorgehobenen Vorteile der
erfindungsgemässen Ausbildung der Vorrichtung gemäss den Fig. 2 und 3 teilweise
auch bei Anwendung für die blosse Trocknung bzw. für die Oxydation anderer Materialien
als Mangan oder Eisen ergeben.
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Die Ausführung nach Fig. 3 ist im Aufbau der der Fig. 2 ähnlich, weist
aber als Zuführeinrichtung wieder die Zuführeinrichtung 11 gemäss Fig. 1 auf. Auch
die Gaszuführeinrichtung weicht in ihrem Gesamtaufbau insoferne etwas ab, als von
der Gasversorgungseinrichtung 6 drei Zufuhrrohre 21 bis 23 abgehen, die in drei
verschiedenen, etwa gleichmässig über die Höhe der Behandlungskammer A' verteilten
Ebenen in Reihen von Einlassschlitzen 103, 203 und 303 münden. Dadurch wird erreicht,
dass in höheren Ebenen, wo das aus den Schlitzen 103 hochwirbelnde Gas bereits relativ
viel Wasserdampf aufgenommen und Sauerstoff abgegeben hat, Trocknung und Oxydation
beschleunigt wird. Daraus ergibt sich unter Umständen wieder eine höhere Ausbeute
und eine verbesserte Energiebilanz. Um dabei den Sortiereffekt der konischen Behandlungskammer
A' und des Gaswirbels darin nicht zu stören, d.h. durch zusätzliche Bewegungs- und/oder
Druckenergie in unerwünschter Weise auch grössere Partikel in die Gasauslassöffnung
117 und in den Abscheider C gelangen zu lassen, kann es vorteilhaft sein, wenn Druck-
und/oder Bewegungsenergie des über die Schlitze 103, 203 und 303 zugeführten Gases
in den höheren Ebenen abnehmen. Diens kann dadurch erfolgen, dass in den Rohrleitungen
22 und 23 entsprechende, gegebenenfalls einstellbare, Reduzierventile eingebaut
sind. Für manche Anwendungsfälle kann es sogar erwünscht sein, die Rohrleitungen
22, 23 gänzlich abzusperren, was über die Reduzierventile oder gesonderte Absperrventile
erfolgen kann.
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Die konische Behandlungskammer A' ist gemäss Fig. 3 in einem im wesentlichen
zylindrischen Gehäuse 24 untergebracht.
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Dabei kann die Anordnung so getroffen sein, dass die Wandung 25 der
konischen Behandlungskammer A' zur Gänze oder nur zum Teil, z.B. nur im oberen Bereich,
aus gitterartigen oder jalousieartigen Lamellen besteht und einen Gaseinlassrost
bildet, wobei Gas von der Gasversorgungseinrichtung 6 in das Innere des Gehäuses
24 geleitet wird und von dort durch den Rost in das Innere der Behandlungskammer
A' eintritt. Hiebei muss lediglich dafür Sorge getragen werden, dass der in das
Innere der Behandlungskammer A' gerichtete Sog und die Zentrifugalkraft des Wirbels
einander zumindestens die Waage halten, damit nicht grössere Partikel nach aussen
geschleudert werden. Zur Regelung der aerodynamischen Verhältnisse kann jede Lamelle
des Rostes jalousieartig um eine Achse drehbar sein, um so den Oeffnungsquerschnitt
verändern zu können. Gegebenenfalls kann sogar der Konuswinkel der Behandlungskammer
A' dadurch einstellbar sein, dass die Drehachsen aller Lamellen in einer spiralförmigen
Innennocke an der Peripherie der oberen und/oder unteren Abschlussfläche der Behandlungskammer
A' gelagert sind, welche Nocke relativ zu den Lamellen verdrehbar ist.
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Gerade bei Ausbildung des oben beschriebenen Rostes kann die Zufuhrenergie
des Gases relativ gering sein, doch ist es besonders in diesem Falle vorteilhaft,
wenn die Verwirbelung im Inneren der Behandlungskammer A' durch an einer Drehwelle
26 befestigte Verwirbelungsflügel 27 unterstützt wird. Diese Verwirbelungsflügel
27 sind, wie in Fig. 3 strich-punktiert angedeutet, im Bereiche zwischen den Schlitzen
203 bzw. 303 angeordnet, doch können sie auch unmittelbar im Schlitzbereich vorgesehen
sein. Ferner kann
zusätzlich oder alternativ dazu ein Drehteller
28 an der Oberseite der Behandlungskammer A' vorgesehen sein, der entweder ebenfalls
von der Antriebseinrichtung 14 angetrieben wird oder, wie dargestellt, eine eigene
Antriebsvorrichtung 114 besitzt. Die Welle 26 kann dann wahlweise entweder von unten
über die Antriebseinrichtung 14 oder von oben über die Antriebsvorrichtung 114 angetrieben
werden.
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Es ist aber auch denkbar, dass der Drehteller 2 relativ langsam gedreht
wird, wogegen der Antrieb des Drehtellers 28 mit verhältnismässig hoher Geschwindigkeit
erfolgt.
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Es versteht sich, dass di Anordnung von Schlitzen 103, 203 und 303
in mehreren Ebenen, sowie die Anordnung einer Welle 26 mit Verwirbelungsflügeln
27 auch bei einer zylindrischen Ausführung der Behandlungskammer entsprechend Fig.
1 von Vorteil sein kann. Ebenso kann in dieser Ausführung ein Rost in der oben geschilderten
Weise an Stelle der Kammerwand (vgl. 25) vorgesehen sein, obwohl in diesem Zusammenhang
mit einer konischen Behandlungskammer A' die besten Ergebnisse erzielbar sind.
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