-
-
Verfahren und Anlage zur herstellung von Körpern,
-
insbesondere Platten, Paneelen und ähnlichen Bauteilen Die Erfindung
bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von verschiedenen Körpern aus pflanzlichen
Zusatzstoffen und nachhärtenden Bindemitteln sowie die dazugehörige Einrichtung.
-
Bekanntlich sind auf zahlreichen Gebieten der Industrie und der Landwirtschaft
stets stärker werdende Bestrebungen zur rationellen Nutzbarmachung der verschiedenen
Abfallstoffe und Nebenprodukte festzustellen. Ein derartiger in recht großen Mengen
anfallender landwirtschaftlicher Abfallstoff sind z.B. die Maiskolben, die nach
dem Rebeln der Körner als Reststoffe zur Verfügung stehen und deren industrielle
Nutzbarmachung bisher nicht gelöst werden konnte. Es wurden zwar Versuche zur Verwendung
von vermahlenen Maiskolben als Füllmittel für Bauelemente unternommen; jedoch entsteht
bei dem Rebeln des Maises und im Verlaufe des Vermahlens der Restkolben eine derartige
Menge an spreuartigem Abfall, daß eine Weiterverarbeitung des Mahlgutes praktisch
unmöglich wird, da es mit keinem Bindemittel gebunden werden kann. Die elastische
innere Struktur der abgerebelten Maiskolben ermöglicht weder mit einer Scheiben-
noch mit einer Hammerschrotmaschine die Herstellung von körnigem Material feiner
Kornstruktur.
-
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Einrichtung bereitzustellen,
mit deren Hilfe die Maiskolbenkörper insbesondere zur Herstellung von Platten und
Paneelen wirtschaftlich verwendet werden können.
-
Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß, wenn ganze oder gebrochene
trockene Maiskolben in Längsrichtung zerdrückt (zerknickt) werden, die Maiskolben
unter Einwirkung des Druckes sich entlang der durch ihre geometrische Längsachse
vrlaufeden Bbene(n) in mehrere längliche Stücke, in überwiegendem Maße in zwei oder
vier Stücke, spal-
ten, ohne daß sich von ihrer Oberfläche die spreuartige
bzw.
-
die rauhe Schicht abscheiden würde. Auf diese Weise entstehen im wesentlichen
viertel- bzw. halbzylinderausschnitt förmige Kolbenstücke, deren innere poröse Struktur
freigelegt wird, wobei iit dem Entstehen wesentlicher Mengen v'n federleichten,
jede weitere Verwendung komplizierenden preuartigen Stoffen nicht gerechnet werden
muß. Diese Tatsache sowie die vorzüglichen Klebbarkeitseigenschaften der freigelegten
porösen inneren Kolbenflächen machen das in Längsrichtung gespaltene Kolbenmaterial
zur weiteren Verarbeitung geeignet.
-
Aufgrund dieser Erkenntnis wird die gestellt Aufgabe im Sinne der
Erfindung mit Hilfe eines Verfahrens gelöst, dessen wesentliches Merkmal darin besteht,
daß als Zusatzstoff in ihrer Längsrichtung in mehrere Teile gespaltene Maiskolben
verwendet werden, die mit dem Bindemittel vermischt werden, und daß das Gemisch
- vorteilhafterweise durch Verpressen - geformt wird und das Bindemittel verfestigt
wird oder man es sich verfestigen läßt. Vorzugsweise werden die gerebelten Maiskolben
durch einen in Richtung ihrer Längsachse ausgeübten Druch zerdrückt (zerknickt)
und auf diese Weise in zwei bis vier im wesentlichem zylinderausschnittförmige Stücke
gespalten, wonach diese Stücke mit dem Bindemittel vermengt werden. Nach einer weiteren
Ausgestaltung des Verfahrens werden die Kolben vor dem Zerdrücken vorzugsweise mit
den auf ihnen befindlichen Maiskörnern zusammen, bis auf einen Feuchtigkeitsgehalt
von 6-14% getrocknet. De Einsparung an Bindemittel dient die Vorkehrung, wonach
die im Verlaufe des Zerdrückungs-(Spaltungs-) Arbeitsganges entstehenden spreuartign
und/ oder als Bruch entstehenden Partikel kontinuierlich oder periodisch - vorzugsweise
durch Absaugen - enfernt werden.
-
Vorteilhaft ist weiterhin, wenn der Feuchtigkeitsgehalt des gespaltenen
Maiskolbenmaterials vor dem Vermischen mit dem Bindemittel - vorzugsweise durch
Heißlufttrocknung - auf 6-8% herabgesetzt wird. Als Bindemittel wird, auf ein loses
Kubikmeter Maiskolbengut gerechnet, 130-140 kg/m3
Kunststoffkleber
verwendet und als Kunststoffkleber wird flüssiges, aus einer oder zwei Komponenten
zusammengesetztes, vorzugsweise mit härter" vermischtes Xunstharz vom Karbamid-Formaldehydtyp
verwendet. Der Kunststoffkleber wird durch Zerstäubunq dem gespaltenen Maiskolbengut
beigemengt.
-
Nach einer weiteren Ausgestaltung des Verfahrens wird das mit dem
Bindemittel vermischte gespaltene Maiskolbengut - vorteilhaft innerhalb von etwa
30 Minuten nach dem Vermischungsvorgang - in einer lockeren, etwa 10-30 cm starken
Schicht ausgebreitet, und die so ausgebreiteten "Matten" werden vorzugsweise durch
kalt durchgeführtes Vorpressen zu Körpern mit 50-150 mm Stärke verformt, wonach
die durch das Vorverpressen geformten Körper bei einer Temperatur vom 80-140 "C
unter einem Druck von 100-240 Bar Uberdruck (durch Verpressen) weiter verformt werden.
Vorzugsweise werden die vorgepressten Körper für eine Zeitdauer von etwa 10-50 Minuten
bei einer Temperatur von 80-140 OC und unter einem Druck von 100-200 Bar Ueberdruck
gehalten. In der Mehrzahl der Fälle können die verfestigten Körper einer Oberflächenbearbeitung,
z.B. einer Schleifbearbeitung und/ oder einer Ablängung (Zerkleinerung) z.B. durch
einen Sägearbeitsgang unterzogen werden. Für eine weitere Ausgestaltung des Verfahrens
ist schließlich kennzeichnend, daß die Körper aus mehreren Schichten, vorteilhafterweise
aus drei Schichten, hergestellt werden, und daß für die jeweiligen äußeren Schichten
(die jeweilige äußere Schicht) gespaltene gerebelte Maiskolben kleinerer Abmessungen
als für die innere Schicht (für die inneren Schichten) verwendet werden.
-
Das wesentliche der erfindungsgemäßen Einrichtung besteht insbesondere
darin, daß sie eine zum Spalten der Maiskolben durch Druck entlang ihrer Längsachse
dienende Zerdrückvorrichtung, eine zum Vermischen der gespaltenen Maiskolben und
des Bindemittels dienende Mischvorrichtung und eine das aus den Maiskolben und dem
Bindemittel bereitete Mate-
rialgemenge zu Körpern formende Vorrichtung,
vorteilhafterweise eine Presse, aufweist. Bevorzugt wird e5 # vor der Zerdrückvorrichtung
einen Maiskolbenspeicher anzuordnen, der durch einen Förderer mit der Zerdrückvorrichtung
verbunden ist, und zwischen der Zerdrückvorrichtung und der Mischvorrichtung einen
Trockner einzubauen. Nach einem weiteren ebCindungsgemäßen Merkmal ist der Trockner
eine mit Heißluft betriebene Drehtrockentrommel. Vorteilhaft ist weiterhin, wenn
die Einrichtung eine das Kunststoffkleber-Bindemittel durch Zerstäubung dem gespaltenen
Kolben, gut zuführende Vorrichtung aufweist. Zur Einsparung von Klebemittel ist
mit Vorteil an die Zerdrückvorrichtung eine zum Entfernen des Staubes, sowie der
spreuartigen und als Bruch anfallende Partikel dienende Absaugvorrichtung angeschlossen.
Nach einem weiteren die Erfindung ausgestaltenden Merkmal ist die Presse eine zur
Ausübung eines 100-240 Bar Uberdruck erreichenden Druckes geeignete Heizplattenpresse.
Bei einer weiteren Ausführungsform der Einrichtung ist zwischen die Mischvorrichtung
und die Presse eine Vorpresse eingebaut, die eine Ausbreiteinrichtllng und eine
Ausbreitplatte aufweist. Zur Erzielung einer einwandfreien Qualität des Endproduktes
ist die Vorkehrung wesentlich, die Anlage mit einer oder mehreren Nachbearbeitungsvorrichtungen,
z.B. einer Bandschleifmaschine und/oder Sägemaschine, auszurüsten. Nach einer weiteren
Ausgestaltung der Erfindung wird die Zerdrückvorrichtung durch ein Walzenpaar mit
mindestens einer, vorteilhafterweise mit zwei gerippten (kanelierten) Mantelflächen
gebildet, deren Glieder durch eine äußere Kraft, z.B. Federkraft, aneinandergepreßt
werden.
-
Die mit der Erfindung verbundenen vorteilhaften Auswirkungen könne
wie folgt zusammengefaßt werden: Grundlegender Vorteil der Erfindung ist es, daß
der Verwendung eines bisher im wesentlichen nicht oder nicht entsprechend genutzten
landwirtschaftlichen Abfallproduktes, und zwar der gerebelten Maiskolben, für Zwecke
der Möbel-
industrie, der Bauindustrie und sonstige Zwecke die
Wege geöffnet werden. Die Bedeutung der Erfindung wird durch den Umstand gefördert,
daß weltweit in großen Massen Maiskolbenabfälle entstehen, in Ungarn jährlich etwa
40.000-50.000 m3 die bisher - mit meirr oder weniger Erfolg - höchstens als Brennstoff
und in geringen Mengen als Grundstoff für die chemische Industrie verwertet wurden.
In geschrotetem Zustand wurde auch die Verwendung der Abfälle als Einstreu in Rindviehstallungen
versucht, wo jedoch veterinärmedizinische Probleme auftreten, da sich der trockene
Schrot zwischen den Klauen der Tiere festklemmt, unter Einwirkung der Feuchtigkeit
quillt und schwere Fuß leiden verursacht.
-
Mit Dung vermischt, übt er eine ungünstige Wirkung im Boden aus und
zerfällt nur langsam.
-
Mit Hilfe der Erfindung können Platten und ähnliche Formen aufweisende
Bauteile mit Dickenabmessungen von 13-38 mm und mit Tafelabmessungen vom 1.200-2.400
mm ohne besondere Schwierigkeiten hergestellt werden. Das Volumengewicht dieser
Bauteile ist - in Anhängigkeit von der Ausbreitungsdicke der Matten und der Presskraft
sowie des Verwendungsgebietes - zwischen weiten Grenzen, z.B. zwischen 580 und 840
kg/m), veränderlich. Die Platten können in erster Linie in der Möbel industrie und
in der Bauindustrie zum Einsatz gelangen. In der Möbelindustrie können die erfindungsgemäß
hergestellten Platten anstelle von Span- und Tischlerplatten zur Herstellung verschiedenster
Möbelarten zum Einsatz gelangen. Ihre technischen und Gebrauchsparameter entsprechen
den derzeitigen Normvorschriften und bieten in gewisser Hinsicht noch bessere Eigenschaften.
Ihre Blattabhebefestigkeit und spezifische Schraubfestigkeit ist sehr gut und bietet
Möglichkeiten zu einem ohne Zwischenfügen erfolgenden Zusammenbau der Platten lediglich
mit Hilfe von Holzschrauben. Die Festigkeitseigenschaften der mehrschichtigen Platten
sind bei gleichen Volumengewichtswerten noch günstiger als die der einschichtigen
Platten. Die Bearbeitung der Platten ist ähnlich den Tischlerplatten mit Handwerkzeugen
und maschinell möglich und die Möglichkeit der Oberflä-
chenbehandlung
und der Bekleidung mit Furnieren ist ebenfalls gesichert. Die Oberfläche der Platten
ist infolge der charakteristischen Form der Maiskolben und deren unregelmäßigem
Bruchbild lackiert oder z.B. mit einer "Xiladecor-Oberflächenbehandlung ansprechend,
dekorativ und so auch für Zierverkleidungen in der Innenarchitektur gut verwend--.
-
Die erfindungsgemäßen Platten können - in erster Linie auf waagerechten
und senkrechten Ebenen - zur Wärme- und Schallisolierung, zur Raumbegrenzung sowie
zur Verkleidung von nicht begehbaren Flächen verwendet werden.
-
Die Erfindung wird im weiteren anhand eines Beispieles detaillierter
beschrieben.
-
In einem Hybridmaisverarbeitungsbetrieb wird der Kolbenmais getrocknet,
dann gerebelt und Maissaatgut hergestellt.
-
Als Ergebnis dieser Arbeit fällt eine große Menge getrockneter gerebelter
Maiskolben an. Der Feucl:tigkeitsgehalt der aus dem Rebler ausgestoßenen Kolben
variiert in Abhängigkeit von dem Kolben-Kornanteil, der Größe, dem Tempo des Trocknens
usw. zwischen 6 und 14%, ihre Länge in Abhängigkeit von der Sorte zwischen 60 und
150 mm. Die von spreuartigen Partikeln und von Maiskörnern freien Kolben gelangen
in den Speicher und können von hier in die Zerdrtckvorrichtung geführt werden. Hier
wird ein Druck auf die Kolben ausgeübt, als dessen Ergebnis die Kolben in 1-8 cm
lange, im Querschnitt zylinderausschnittförmige Stücke gespalten werden. Im Verlaufe
dieses Arbeitsganges scheidet sich eine minimale Menge an spreuartigen Partikeln
ab, die jedoch die weitere Verwendung nicht hindert. Der Feuchtigkeitsgehalt des
so entstandenen Materials wird auf 6-82 herabgesetzt. Dieses Material wird nun mit
135 kg/m3 Kleberkolbengrundstoff vermischt. Als Klebemittel wird im Handelsverkehr
unter der Bezeichnung "AMIKOL" erhältliches, mit "Härter" vermischtes Kunstharz
benutzt, das mit Hilfe eines Hochdruckzerstäubers dem gespaltenen Kolbengrund-
material
zugeführt wird. Das Mischgut wird - innerhalb von höchstens 30 Minuten vom Vermischen
gerechnet - einem Vorpressarbeitsgang unterzogen, in dessen Verlaufe das Gut in
einer Stärke von 10 cm auf der Pressplatte ausgebreitet und dann zu einer 50 mm
dicken 'Matte" verpresst wird.
-
Die vorgepreßten "Matten" werden dann in eine dampfbeheizte hydraulische
Presse weitergeleitet und unter einem Druck von 220 Bar ueberdruck 12 Minuten lang
bei einer Temperatur von 80-140 OC gehalten. Während dieser Zeitspanne kommt es
zu einer vollständigen Bindung des Klebers. Die aus der Presse entnommenen Platten
werden auf einer Trommelschleifmaschine bearbeitet, namentlich wird ihre Oberfläche
geglättet, und mit diesem Arbeitsgang auch die gewünschte Plattenstärke, in diesem
Falle 13 mm, eingestellt. Dann werden die geschliffenen Platten zu Tafeln mit Abmessungen
von 1200 x 1200 mm geschnitten. Das Volumengewicht der Platten beträgt 600 kg/m3
und die Platten können z.B. in der Möbelindustrie zur Verwendung gelangen.
-
Die Erfindung wird im weiteren anhand der Zeichnung detailliert beschrieben,
die eine zur Verwirklichung des Verfahrens dienende Anlage in skizzierter Seitenansicht
darstellt.
-
Die Anlage weist einen in der Form eines stehenden Zylinders ausgebildeten
Kolbenspeicher 1 auf, in den die Kolben aus dem Rebler 2 mit Hilfe eines Förderers
3 weitergeleitet werden. In den Rebler gelangen die noch Körner enthaltenden Kolben
aus dem Trockner 4 mit Hilfe des Bandförderers 5.
-
Der Kolbenspeicher 1 wird durch die Austragsvorrichtung 7 mit der
aus den Walzenpaaren 6a, 6b bestehenden Zerdrückvorrichtung verbunden. Das zum Antrieb
der Walzenpaare 6a, 6b dienende Getriebe ist in der Zeichnung nicht eigens dargestellt;
andererseits ist der an die Zerdrückvorrichtung 6 angeschlosslAne Staubsauger mit
der Bezugsziffer 8 bezeichnet. Die Walzenpaare 6a, 6b stehen unter Federbbelastung,
haben eine gerippte Mantelfläche und wirken gleich einem
Zahnradpaar
miteinander zusammen.
-
Die Zerdrückvorrichtung 6 wird durch den Bandförderer 9 mit der Trocknungsanlage
19 verbunden, die als 4-6 m lange HeiBluft-Drehtronullel ausgebildet ist. Mit dem
Trockner 19 ist der Mischer 10 verbunden, dessen Behälter 10 a, 1Ob du-ch die Leitungen
12a, 12b mit dem Klebemittelbehälter 11 verbunden sind. In die Leitungen ist eine
(nicht dargestellte) Pumpe eingebaut. An den Mischer 10 ist über die Förderer 13a,
13b die Vorpresse 14 angeschlossen, die eine Ausbreitvorrichtung 15 und eine Pressplatte
16 enthält.
-
Technologisch hinter der Vorpresse ist die Hochdruck-Heizplattenpresse
17 angeordnet, der die vorgepreßten Halbzeuge über die im ganzen mit der Bezugsnummer
18 versehene Förderbahn zugeleitet werden können. In der Presse 17 sind sechs übereinander
in einem regelbaren gegenseitigen Abstand angeordnete Preßplatten 20 vorgesehen,
die in senkrechter Richtung verstellbar ausgeführt sind, so daß ihre gegenseitigen
Abstände stets der Stärke der jeweils herzustellenden gewünschten Produkte entsprechend
eingestellt werden können.
-
Hinter der Presse 17 ist die Rollenbahn 21 angeordnet, an die sich
die Bandschleifeinrichtung 22 anschließt. Dieser folgt eine weitere Transportrollenbahn,
an deren Ende die Sägemaschine 24 angeordnet ist.
-
Die erfindungsgemäße Anlage arbeitet in folgender Weise: Aus dem Trockner
4 werden die Maiskolben mit Hilfe des Förderers 5 in den Rebler befördert, wo die
Maiskörner von den Kolben entfernt werden; hierbei bewegt sich der Feuchtigkeitsgehalt
der Kolben in Abhängigkeit von dem Kolbenkornverhältnis, den Abmessungen sowie dem
Ausmaß der vorhergehenden Trocknung zwischen 6-14%, d.h. das Kolbengut ist genügend
trocken, um es durch Druck spalten zu können.
-
Die aus dem Rebler 2 austretenden Kolben haben Längen von 60-150 mm
und sind im wesentlichen von Körnern und spreuartigen Partikeln frei und gelangen
in diesem Zustand
mit Hilfe des Förderers 3 in den Kolbenspeicher
1. Vorzugsweise werden die Lieschen und spreuartigen Partikel (mit Hilfe einer nicht
dargestellten Vorrichtung), entfernt, da diese im Verlaufe der Verarbeitung unvertretbar
große Mengen von Kunstharz binden würden.
-
Aus dem Kolbenspeicher wird das Kolbengut mit Hilfe des Förderers
7, der z.B. als Hubförderer oder Bandförderer ausgeführt werden kann, in die Zerdrückvorrichtung
gebracht (Pfeile b). Die Walzenpaare 6a, 6b dieser Vorrichtung haben erschiedene
Öffnungen und die Maiskolben werden durch die federbelasteten, mäßig gerippten Walzen
gedrückt und zerknickt, so daß sie ihrer Länge nach gespalten werden und ein aus
1-8 cm langen, halb- oder viertelzylinderausschnittförmigen Stücken bestehender
Materialhaufen entsteht. Obwohl im Verlaufe des Zerdrückens nur eine minimale Menge
an Bruch anfällt, ist es zu deren Entfernung zweckdienlich, eine intensive Staubabsaugung
vorzusehen, die mittels des Staubsaugers 8 vorgenommen wird.
-
Das wie vorstehend beschrieben vorbereitete Material wird in die umlaufende
Trockentrommel 19 gebracht, wo sein Feuchtigkeitsgehalt auf den gleichbleibenden
Wert von etwa 6-8% herabgesetzt wird. Von hier yelangt das Gut den Pfeilen c entsprechend
in den Mischer 10, wo es dann mit dem aus dem Behälter 11 eintreffenden Kunststoffkleber
vermischt wird. Der Kunststoffkleber wird mittels einer (nicht dargestellten) Pumpe
und mit Hilfe von lIochdruckzerstäubern in einer Menge von 130-140 kg/m3 des lockeren
Kolbenmaterials dem Mischer zugeführt. Das mit dem Kunststoffkleber vollkommen vermischte
Kolbengut gelangt unter der Schwerkraft durch die Rohre 13a, 13b in die Vorpresse
14. Dieser Arbeitsgang ist innerhalb von etwa 30 Minuten vom Abschluß des Vermischens
gerechnet durchzuführen, um ein Binden des Kunststoffklebers zu vermeiden.
-
Das MatcLialgemisch wird mittels der Ausbreitvorrichtung 15 der Vorpresse
14 auf der Pressplatte 16 in einer Dicke
von 10-30 cm ausgebreitet
(Mattenausbreitung) und dann wird hier durch ein auf kaltem Wege durchgeführtes
geringfügiges Verpressen das Material in ein 5-15 cm dickes plattenartiges Halbzeug
umgeformt (Pfeil d).
-
Die vorgepreßten "Matten" werden auf der Vorpresse in seitihrer Richtung
herausgeschoben und auf der Förderbahn 18 den Pfeilen e entsprechend in die Hochdruck-Heizplatten-Presse
17 weiterbefördert, auf deren Preßplatten 20 je eine kalt vorgepreßte "Matte" zu
liegen kommt. Deren gegenseitiger senkrechter Abstand a stimmt mit dem Abstand der
(nicht dargestellten) Preßplatten der Presse, in'deren Ruhezustand gemessen, überein.
In der hydraulischen Hochdruckpresse 17 werden die "Matten" - in Abhängigkeit von
ihrer Stärke sowie der zu erzielenden gewünschten Festigkeit und sonstigen Faktoren
- unter einen Druck von 100-240 Bar gesetzt und für eine Zeitdauer von 10-50 Minuten
auf einer Temperatur von 80-140 OC gehalten. Während dieser Zeit erfolgt das Härten
des Kunststoffklebers und die Platten nehmen ihr vorgesehenes endgültiges rohes
Stärkenmaß an und werden zur weiteren Bearbeitung geeignet.
-
Hiernach werden die Platten aus der Presse 17 herausgenommen und mittels
der Rollenbahn 21 zur Band- oder Trommelschleifmaschine 22 weitergeleitet, wo dann
die Oberflächen fein bearbeitet werden. Mit diesem Arbeitsgang erhalten die plattenartigen.Produkte
auch ihre vorgesehene genaue Stärkenabmessung. Von der Bandschleifmaschine 22 gelangen
die Platten über die Rollenbahn 23 in die Sägemaschine 24, wo dann die den jeweiligen
gewünschten Abmessungen entsprechende Ablängung der Produkte erfolgt. Die vorUbergehende
Lagerung des Endproduktes erfolgt in einem überdachten Gebäude.
-
Mit der vorstehend beschriebenen Anlage können auch geschichtete Platten
hergestellt werden, wodurch die Festigkeit und die Oberflächenglätte bzw. Beschaffenheit
der Platten ohne Erhöhung des Volumengewichtes verbessert werden können. Die Zerdrückvorrichtung
6 weist nämlich zwei
Knickwalzenpaare 6a, 6b auf, deren öffnungen
auf verschiedene Abmessungen eingestellt werden können, wodurch das Ausmaß der Zerkleinerung
unterschiedlich wird. Eine Dreischichtenplatte wird dadurch hergestellt, daß das
feinere (aus kleineren Stücken bestehende) Zerkleinerungsgut als Grundstoff der
äußeren Schichten, das die größeren Abmessungen aufweisende Zerkleinerungsgut hingegen
als Grundstoff der inneren Schicht verwendet wird. Die verschiedenen Grundmaterialien
werden in den beiden voneinander getrennten Behältern 1Oa, 1Ob des Mischers 10 jeweils
getrennt vermischt. Bei dem Ausbreiten der Masse können die äußeren Schichten z.B.
10-15 mm Stärke aufweisen, die dann bei dem Verpressen entsprechend zusammengepreßt
werden können. Eine dreischichtige Tafel kann an ihren beiden freien Flächen mittels
einer Planschleifvorrichtung besser fein bearbeitet und im Verlaufe der weiteren
Bearbeiung mit einem beliebigen Uberzug versehen werden, bzw.
-
kann auf die Platte eine beliebige weitere Schicht aufgeklebt werden.
-
Die Erfindung beschränkt sich nicht auf die vorstehend beschriebene
Ausführungsform bzw. auf die dargestellten und beschriebenen Ausführungsformen,
sondern kann innerhalb des durch die Patentansprüche definierten Schutzbereichs
auf zahlreiche andere Arten verwirklicht werden.
-
Hierbei ist zu betonen, daß als Bindemittel nicht nur Kunststoffkleber,
sondern auch nachhärtende Materialien anderer Typen, z.B. hydraulische Bindemittel
(Zement, Bitumen usw.) verwendet werden können. Zum Formen ist das Warmpressen -
überhaupt das Pressen - nicht in jedem Fall unerlässlich. Das Verfahren beschränkt
sich keineswegs auf die Herstellung von plattenartigen Bauteilen, sondern kann praktisch
zur Herstellung von Körpern beliebiger Form, z.B. Leisten, Profilen, Ziergegenständen
usw., verwendet werden.
-
Die Erfindung bezieht sich auch auf ein- oder mehrschichtige Bau-
oder Tischlerplatten, die aus verpreßten und mit einem Klebstoff gebundenen, längsgeschiitzten
gerebelten Maiskolben bestehen.
-
Leerseite