-
-
Emailschlicker und Verfahren zur Zwei- und Plehrschichtemaillierung
in einem Brand Die Erfindung hetrifft einen Emailschlicker mit Zusatzstoffen und
ein Verfahren zur Zwei- und Mehrschichtemaillierung in einem Brand, wobei dem zuerst
auf das Metall aufzutragendem Grundemailschlicker bestimmte organische Substanzen
beigemengt werden, die ohne nennenswerte Beeinflussung der Schlickerrheologie und
der Benetzbarkeit sowohl des Metalls als auch des als nächste Schicht (oder Zwischenschicht)
aufgetragenen Zwischen-bzw. Deckemails eine Durchmischung der verschiedenen Emailschichten
während des Einbrandes wirksam verhindern.
-
Bei den konventionellen Zwei- bzw. Mehrschichtemaillierverfahren wird
in einem ersten Schritt zunächst ein Grundemailschlicker aufgetragen, getrocknet
und anschließend eingebrannt. In einem zweiten Schritt wird auf die eingebrannte
Grundemailschicht ein weiterer Zwischen- oder auch Deckemailschlicker aufgebracht,
wiederum getrocknet und anschließend eingebrannt. Auf diese Weise lassen sich im
Prinzip Vielfachschichten erzeugen, von denen jede Einzelschicht separat die ihr
zugewiesene Aufgabe wie z.B.
-
Haftung, Abdeckung der Eigenfarbe des zu emaillierenden Metalls, Farbigkeit
der Emailschicht und physikalischchemische Oberflächeneigenschaften zu übernehmen
vermag.
-
Der Nachteil des konventionellen ehrschichtemaillierverfahrens besteht
darein, daß nach jedem Schlickerauftrag getrocknet und eingebrannt werden muß.
-
Diese Arbeitsweise bedeutet hohen Energieaufwand und begrenzte Einbrenn-Ofenkapazität.
-
Demgegenüber ermöglicht das Zwei-Schicht/Ein-Brand-Verfahren oder
in noch stärkerem Maße ein Mehrfachschicht-Ein-Brand-Verfahren, Energie einzusparen
und gleichzeitig die vorhandene Einbrenn-Ofenkapazität effektiver zu nutzen, indem
ein und derselbe Gegenstand nur einmal den Ofen passieren muß.
-
Derartige energiesparende Zweischichtemaillierungen in einem Brand
sind aus der tJS-Patentschrift 2 602 758, der Deutschen Auslegeschrift 1 621 405
und der Deutschen Offenlegungsschrift 25 38 601 bekannt.
-
In der US-Patentschrift 2 602 758 wird als wesentliches Merkmal der
Erfindung die Abstimmung von Grund- und Deckemail auf gleiche Einbrenntemperatur
herausgestellt. Diese Abstimmung erfolgt durch Schichtdickenveränderung, indem die
Grundemailschicht sehr dünn, die Deckemailschicht in konventioneller Schichtstärke
eingebrannt wird.
-
Dieses Verfahren hat den Nachteil, daß die geforderte, sehr dünne
Grundemailschicht von einigermaßen gleicher Schichtstärke nur durch komplizierte
und schwierige Auftragsverfahren bei gleichzeitig größter Sorgfalt während des Auftrages
erhalten wird. In der rauhen Betriebswirklichkeit eines Emaillierbetriebes hat dieses
Verfahren daher kaum Eingang in die Praxis gefunden: Ferner ist dieses Verfahren
auf definiert ausgewählte, spezielle, emaillierfähige Stahlblechqualitäten angewiesen.
-
In der DT-AS 1 621 405 ist ein weiteres Verfahren zur Zweischichtemaillierung
in einem Brand für Weißemaillierungen beschrieben, wonach dem Grundemailschlicker
Alkali-aluminate und Alkali-, Erdalkali- oder Schwermetallphosphate zugesetzt werden.
-
Nach dem Auftragen und anschließendem Trocknen zum Grundemailbisquit
wird ein Titanweißemailschlicker aufgetragen, der wiederum getrocknet wird. Die
beiden Emailbisquitschichten werden anschließend in einem Brennschritt eingebrannt.
-
Obwohl mit diesem Verfahren teilweise ausgezeichnete Emaillierungen
möglich sind, so hat dieses Verfahren doch den Nachteil, daß durch die hohen Aluminat-
und Phosphatzusätze die Rheologie des Grundemailschlickers in hohem Maße beeinflußt
wird, was zu Schwierigkeiten bei den verschiedenen Schlickerauftragsverfahren (spritzen,
Tauchen, Begießen) führt.
-
In der Deutschen Offenlegungsschrift 25 38 601 wird ein weiteres Zwei-Schicht/Ein-Brand-Verfahren
beschrieben, in dem vor dem Auftrag des Deckemailschlickers der vorgetrocknete Grundemailbisquit
durch Imprägnierungsmittel auf Siliconbasis gegen die Wasseraufnahme aus dem Deckemail
geschützt wird. Diese hydrophobe Imprägnierung soll einerseits eine Quellung des
Grundemailbisquit beim Auftrag des wäßrigen Deckemailschlickers verhindern, andererseits
eine Korrosion der Blechunterlage verme-iden. Die genannten Imprägnierungsmittel
können sowohl als Mühlenzusatz verarbeitet werden als auch auf den getrockneten
Grundemailbisquit, in leichtflüchtigen, organischen Lösungsmitteln gelöst, aufgespritzt
werden. Neben der Feuergefährlichkeit der Lösungsmittel beim Emaillierprozeß hat
dieses Verfahren einen prinzipiellen Nachteil: Die Imprägnierschicht verhindert
zwar das Eindringen von Wasser aus dem Deckemailschlicker in die Grundemailschicht,
andererseits hehindert sie inder gleichen Weise und Stärke den Austritt von Wasser
aus dem sogenannten "trockenen" Grundemailbisquit.
-
Dieser enthält nämlich selbst nach intensiver Trocknung noch chemisch
gebundenes Wasser in Form von OH-Gruppen an Emailfritteteilchen oder an Metallhydroxiden
oder in Form von schwerverdampfbarem Rristallwasser gebunden an Ton und andere Mühlenzusätze.
-
Die Behinderung des Austritts von Wasser aus dem Grundemailbisquit
kann sich, besonders beim Einbrand dieses Systems, in Form fehlerhafter Emaillierungen
bemerkbar machen, je nachdem, wie die Wasserundurchlässigkeit
der
Imprägnierschicht während des Aufheizens nachläßt bzw. ab welcher Temperatur sich
das Imprägnierungsmittel zersetzt. Die Zersetzungsprodukte der Imprägnierungsmittel
können weiterhin durch Polymerisation oder Verbrennung während des Einbrandes zu
unerwünschten Nebenreaktionen und Emaillierfehlern führen.
-
Überraschenderweise wurde nun ein Verfahren gefunden, welches die
Nachteile der o.a. Verfahren vermeidet und universell auf alle bekannten Emailfritten,
die nach konventioneller Zwei- und Mehrfachbrandmethode verarbeitbar sind, angewendet
werden kann.
-
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Zwei-
und Mehrschichtemaillierung in einem Brand, durch aufeinanderfolgenden Naßauftrag
von Grund-, gegebenenfalls Zwischen- und Deckemailschlickern und anschließendem
gemeinsamen Einbrand, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Grund- und gegebenenfalls
Zwischenemailschlickerherstel lung Saccharide und/oder deren Oxidations-, Reduktions-
und/oder Abwandlungsprodukte (.B. alkylierte oder veresterte Kohlenhydrate oder
Formaldehydkondensationsprodukte) und/oder Polyethylenglykole zugegeben werden,
wobei die Zusatzstoffe bis zu 50, vorzugsweise maximal 25, Kohlenstoffatome pro
PtolekAl aufweisen. Die Zusatzstoffe sollen im wäßrigalkalischen Emailschlicker
zumindest teilweise löslich sein und keine hydrophobierende Wirkung ausüben.
-
Als Polyehylcnglykole können erfindungsgemäß Ethylenglykol, Diethylenglykol,
Triethylenglykol, usw. bis zu Polyethylenglykol mit der genannten maximalen Anzahl
von Kohlenstoffatomen pro Molekül eingesetzt werden.
-
Wenn im folgenden kurz von Kohlenhydraten die Rede ist, sollen auch
die Polyethylenglykole umfaßt sein.
-
Vorzugsweise sollen die Kohlenhydrate mehr als 4, besonders bevorzugt
mehr als 5 Kohlenstoffatome pro molekül aufweisen.
-
Besonders bevorzugt soll mindestens ein Teil der Zusatzstoffe, z.B.
30 %, besser 50 %, zwischen 6 und 20 Kohlenstoffatome pro Molekül aufweisen.
-
Die Zusatzstoffe werden zweckmäßig in Mengen unter 5 Gew.-%, bezogen
auf den Emailschlicker, eingesetzt.
-
Bevorzugt sind Mengen von 0,01 bis 3 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,01
bis 0,5 Gew.-%.
-
Die Zusatzstoffe können dem Email bei der trockenen oder nassen Vermahlung
zugegeben werden. Es ist aber auch möglich, die Zusatzstoffe in wäßriger oder alkoholischer
Lösung auf den bereits aufgetragenen Emailschlicke, gegebenenfalls nach Zwischentrocknung,
vor Auftrag des nächsten Schlickers, z.B. durch Sprühen, aufzubringen.
-
Besonders bevorzugt werden die Zusatzstoffe bereits vor der Vermahlung
auf die ungemahlene Email fritte aufgebracht. Auf diese Weise kann die Dosierung
des Zusatzmittels bereits durch den Emailhersteller erfolgen. Es ist somit eine
an die spezielle Zusammensetzung der Rohfritte angepaßte Auswahl der Zusatzstoffe
und deren Menge möglich, so daß der relativ rauhe Emaillierbetrieb hiervon entlastet
ist. Ferner ist der Einsatz weniger wasserlöslicher Zusatzstoffe auch bei nasser
Vermahlung der Fritte möglich.
-
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist demnach auch eine Email
fritte zur Zwei- oder Mehrschichtemaillierung in einem Brand, die dadurch gekennzeichnet
ist, daß die Fritte auf der Oberfläche zumindest teilweise mit Sacchariden und/oder
deren Oxidations-, Reduktions- und/oder Abwandlungsprodukten und/oder Polyethylenglykol
beschichtet sind, wobei die Zusatzstoffe bis zu 50 Kohlenstoffatome pro Molekül
aufweisen.
-
Die Zusatzstoffe werden zweckmäßig in Mengen unter 3 Gew.-%, bezogen
auf die Fritte, aufgebracht. Bevorzugt sind Mengen von 0,006 bis 1,8 Gew.-%, besonders
bevorzugt 0,06 bis 0,3 Gew.-%.
-
Die erfindungsgemäße Fritte kann im Emaillierbetrieb in gewohnter
Weise durch Mahlen und Zugabe üblicher weiterer Schlickerbestandteile zu einem auftragsfähigen
Schlicker verarbeitet werden.
-
Der Grundemailschlicker wird nach üblichen Auftragsmethoden auf den
metallischen Wirkstoff aufgetragen. Nach kurzer Zeit kann ohne Zwischentrocknung
ein weiterer Zwischen- oder Deckemailschlicker aufgetragen werden.
-
Beim Auftragen einer Zwischenschicht muß auch dem Zwischenschlicker
einer der erfindungsgemäßen Zusatzstoffe beigegeben werden, bzw. zur Herstellung
des Zwischenschichtschlickers eine erfindungsgemäße Fritte eingesetzt werden. Auch
der Deckemailschlicker kann ohne Nachteil die erfindungsgemäßen Zusätze enthalten.
Dies ist z.B. dann zweckmäßig, wenn auf die Deckschicht eine diese nur teilweise
überdeckende weitere z.B. dekorative farbige Schicht aufgebracht werden soll.
-
Nach dem gemeinsamen Trocknen aller aufgetragenen Schichten wird bei
üblichen Temperaturen eingebrannt.
-
Das Emaillierergebnis (Haftung, Oherflächeneigenschaften, usw.) ist
vollständig vergleichbar mit den bei konventioneller Emaillierung erreichbaren Qualitäten.
-
Gegenüber den bekannten Verfahren der Zwei-Schicht/Ein-Brand-Emaillierung
weist das erfindungsgemäße Verfahren folgende Vorteile auf: 1. Der Zusatz definierter
Mengen an Kohlenhydraten beeinflußt die Fließeigenschaften der Emailschlicker (Rheologie)
praktisch nicht.
-
2. Es kann mit Emailschlickern üblicher Mahfeinheit gearbeitet werden.
-
3. Eine Zwischentrocknung des zuerst aufgetragenen Grundemailschlickers
ist nur in Ausnahmefällen (bei größeren Schichtstärken) notwendig.
-
4. Durch die nicht hydrophobierende Wirkung der Zusatzmittel kann
beim Einbrand im Gegensatz zu Imprägnierungsmitteln auch das Restwasser ohne Behinderung
aus dem getrockneten Emailbisquit entweichen.
-
5. Beim Einbrand treten praktisch keine schädlichen Reaktionsprodukte
des Zusatzmittels in störender Weise auf, da die Kohlenhydrate je nach Polymerisationsgrad
bereits einen großen Teil des ftir ihre vollständige Verbrennung notwendigen Sauerstoffs
im
Molekül enthalten; ebenso wird auf diese Weise eine übermäßige Reduktion von Metalloxiden
des Emails durch die organischen Zusätze, die ja letztlich vollständig verbrennen
müssen, vermieden.
-
Das erfindungsgemäße Verfahren ist um so überraschender als bisher
jedem Email fachmann Kohlenhydrate im Bisquit eines zu emaillierenden Gegenstandes
als gefährliche Fehlerquelle für das Emaillierergebnis bekannt sind; man spricht
von Cola- bzw. Limonadeflecken, die Farbfehler verursachen; andererseits werden
vom Personal des Emaillierbetriebes beim Umhängen der zu emaillierenden Ware von
der Trocknerkette auf die Brennkette Handschuhe getragen, um Fingerabdrücke, hervorgerufen
durch Handschweiß oder Speisereste, auf dem getrockneten Emailbisquit zu vermeiden;
solche Fingerabdrücke führen zu fehlerhaften Emaillierungen.
-
Die Erfindung ist nicht auf Emails im klassischen Sinne beschränkt,
sondern ist auch auf verwandte Systeme, wie z.B. Cermets, anwendbar.
-
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich in der oben beschriebenen
Form im allgemeinen für die üblichen Blechernaillierungen mit hervorragenden Ergebnissen
anwenden. F.s wurde jedoch gefunden, daß die Variationsmöglichkeiten für die übrigen
Parameter wie die Blechqualität, die Blechvorbehandlung, die Schlickereinstellung
durch die üblichen weiteren Schlickerzusätze und die Einbrandbedingungen erheblich
erweitert werden können, wenn das Grundemailpulver nach dem Mahlen eine bestimmte
Teilchengrdßenverteilllng aufweist.
-
Vorzugsweise soll daher die Teilchengröße des Emailpulvers unter 70
p liegen. Besonders bevorzugt werden Teil chengrößen unter 60 p eingesetzt, die
durch Mahlen der Fritte, bis der Siebrückstand auf einem Sieb mit 10 000 Maschen/cm2
(244 mesh) maximal 3 Gew.-% beträgt, und durch Abtrennen des RUckstands erhalten
werden.
-
Hervorragend geeignete Teilchengrößenverteilungen sind durch folgende
Parameter gekennzeichnet: 100 Gew.-% kleiner als 60 , und mindestens 75 Gew.-%,
vorzugsweise mindestens 85 Gew.-%, größer als 20 , und mindestens 50 Gew.-%, vorzugsweise
mindestens 70 Gew.-% kleiner als 50 p.
-
Eine weitere Möglichkeit zur Herabsetzung der an die Blechqualität
und Blechvorbehandlung zu stellenden Anforderungen besteht in der Auswahl besonders
geeigneter Zusammensetzungen der Rohfritten. Es wurde gefunden, daß bei Einsatz
der nachfolgend näher beschriebenen Frittenzusammensetzungen sogar Gußeisen und
nicht entkohlte Stähle nach dem erfindungsgemäßen 2-Schicht-l-Brand-Verfahren fehlerfrei
emailliert werden können.
-
Bevorzugt weisen die erfindungsgemäß für die Grundemailschicht einzusetzenden
Rohfritten folgende Zusammensetzung auf: SiO 30 - 50 Gew.-% Summe 33 - 53 Gew.-%
ZrO2 0 - 8 Gew.-%
B203 5 - 21 Gew.-% BaO 14 - 25 Gew.-% Summe 33
- 40 Gew.-% ZnO 0 - 5 Gew.-% F 0 - 4 Gew.-% Alkalioxide 10 - 15 Gew.-% Haftoxide
1 - 4 Gew.-% CaO 0 - 5 Gew.-% SrO 0 - 5 Gew.-% TiO2 0 - 5 Gew.-% Summe 0 - 7 Gew.-%
Fe2O3 0 - 5 Gew.-% P205 0 - 2 Gew.-% Als Haftoxide werden üblicherweise CoO, NiO,
MnO und/ oder CuO eingesetzt.
-
Die Alkalioxide enthalten vorzugsweise maximal 80 % Na2O und darüber
hinaus Li2O und/oder K2O.
-
Die Summe der obengenannten Gew.-%-Angaben soll mindestens 98, vorzugsweise
100, betragen, wobei weitere Bestandteile gegebenenfalls in solchen Mengen vorhanden
sein können, wie diese als unvermeidliche Bestandteile der eingesetzten Rohstoffe
in die Rohfritte eingeführt werden.
-
Besonders bevorzugt werden die Rohfritten für das erfindungsgemäße
Verfahren erfindungsgemäß mit Kohlenhydrate oberflächenbeschichtet.
-
Da üblicherweise Frittengemische für die Herstellung des Grundemailschlickers
eingesetzt werden, sollen die erfindungsgemäß bevorzugten Fritten mindestens 50
Gew.-%, vorzugsweise mindestens 60 Gew.-%, der Frittenmischung ausmachen.
-
Mit der erfindungsgemäß bevorzugten Kombination aus mit Kohlenhydraten
beschichteter bevorzugter Fritte und anschließender Einstellung der erfindungsgemäßen
Teilchengrößenverteilung steht ein System für ein äußerst robustes 2-Schicht-i-Brand-Email
lierverfahren zur Verfügung, das bezüglich seiner Anfälligkeit gegen schwankende
Substratqualitäten und deren Vorbehandlung sowie Schlickereinstellung und Brandhedingungen
üblichen Mehrfach-Brand-Emaillierverfahren überlegen ist. Selbst die im allgemeinen
relativ schwierigen Kantenemaillierungen stellen kein Problem dar.
-
Die Erfindung wird durch die nachfolgenden Beispiele weiter erläutert:
Beispiele
1 bis 6 Aus den Grundemailfritten A, B, C und D.der chemischen Analyse gemäß Tabelle
1 wurden die Grundemailschlicker Nr. 1 bis Nr. 6 gemäß Tabelle 2 hergestellt. Dabei
wurden Frittenbestandteile, Mühlenzusätze und Zusatzstoffe in einer Kugelmühle bis
zu einer Plahlfeinheit, die durch einen RAckstand von weniger als 5 % auf ei-2 nem
Sieb von 3600 Maschen/cm definiert ist, gemahlen Die Schlicker wurden dann auf je
ein durch ein übliches Beizverfahren vorbehandeltes Stahlblech aufgespritzt.
-
Ein Weißemailschlicker (Beispiele 1-6) wurde durch Mahlen einer Fritte
der chemischen Zusammensetzung 44 % SiO2, 17 % B203, 7,5 % Na2O, 7,8 % K2O, 1 %
Li2O, 1,2 % ZrO2, 19 % TiO2, 1,2 % P205 und 1,3 % F mit Mühlenzusätzen von 3,5 Teilen
Ton, 1,5 Teilen hochdisperses SiO2, 0,3 Teilen NaAlO2, 0,2 Teilen K2CO3 und 45 Teilen
Wasser auf 100 Teile Fritte gewonnen (Gew.-% und Gew.-Teile).
-
Der Weißemailschlicker wurde auf die mit den 6 Grundemail schl ickern
beschichteten Metallplatten aufgetragen, danach getrocknet. Der gemeinsame Einbrand
erfolgte in üblicher Weise 3 Minuten lang bei 8209C.
-
Tabelle 1 Fritte Zusammensetzung A B C D SiO2 48 46 37 47 Al2O3 6
7 4 4 B203 16 15 19 6 Na2O 19 14 15 18 K2O 4 3 4 2 CaO 5,2 6,7 10 10 NiO 1,3 0,4
1,5 1 CoO 0,3 0,4 0,5 0,2 MnO " P205 - 2,1 0,6 2 BaO - 1,4 4 6 Fe2O3 - 2 - 0,4 CuO
- - 0,2 -F 1,2 2 4,2 6,2 (Angaben in Gew.-Teilen)
Tabelle 2 Grundemailschlicker
Nr.
-
1 2 3 4 5 6 Fritte: A 25 25 20 20 30 30 B 25 25 20 20 40 30 C 50
50 40 40 30 40 D - - 20 20 - -Mühlenzusätze: SiO2 (Quarz) 15 10 15 10 - 10 Ton 3
6 - 5 7 7 NaNO2 0,1 0,1 0,1 0,1 0,1 0,1 NaAlO2 0,3 - 0,8 0,3 0,2 0,2 Na4 B2O7. 10
H2O 0,1 0,3 0,1 - 0,1 0,2 K-Feldspat - 5 - - 5 -Ca-Silikathydrat 0,5 - 0,5 - - -H2O
45 50 40 45 45 50 Beispiele für erfindungsgemäße Zusätze: Mannit 0,03 0,2 0,1 -
2 -ß-D-Fructofuranosylm-D-glucopyranosid - 1 - 0,5 -Dextrin - 0,2 2 - - -Polyethylenglykol,
G 400 - - - - - 0,2 (Angaben in Gew.-Teilen)
Beispiele 7 bis 18
Ein Semiopakemailschlicker wurde unter Verwendung einer Fritte der Zusammensetzung
45 % SiO2, 10 % A1203, 14,5 % B2O3, 4,9 * TiO2, 12 % Na2O, 4,3 % K2O, 4,1 % CaO
und 5,2 % F unter Zugabe von 4 Teilen Ton, 0,5 Teilen K2CO3, 40 Teilen Wasser und
5 Teilen Farbkörper auf 10-0 Teile Fritte gemahlen. Als Farbkrper wurden verschiedene
handelsübliche Rutil- und/oder Spinellfarbkörper eingesetzt. Die Schlicker wurden
auf je 6 mit Grundemailschlicker beschichtete Metallplatten nach Beispielen 1 bis
6 aufgebracht, getrocknet und eingebrannt.
-
Beispiele 19 bis 24 In einem Transparentemailschlicker wurden unter
Verwendung einer Fritte der Zusammensetzung 53 % SiO2, 10,3 % A1203, 14,5 % B203,
12 % Na2O, 4,3 z K2O, 4,1 % CaO und 1,8 % F unter Zugabe von 4 Teilen Ton, 0,3 %
K2CO3 und 40 Teilen Wasser und 4 Teilen verschiedener handelsüblicher Silikatfarbkörper,
Cadmiumsulfid- bzw. Cadmiumsulfosolenid-Farbkörper eingesetzt.
-
Die Schlicker wurden auf mit Grundemailschlicker beschichtete Metallplatten
nach Beispielen 1 bis 6 aufgebracht und entsprechend getrocknet und eingebrannt.
-
Beispiel 25 Auf dem Grundemailbisquit gemäß Beispiel 5 unter Verwendung
des Schlickers Nr. 5 gemäß Tabelle 2 wurde ein
Zwischenweiß mit
0,3 Teilen Mannit als erfindungsgemäßem Zusatz aufgetragen und getrocknet. Auf diesem
Zweischichtbisquit wurde dann ein Majolikaschlicker mit einer Frittenzusammensetzung
wie folgt gegeben: 46 % SiO2, 3 % A1203, 14 % B203, 19 % Na2O, 3 % K2O, 2 % MnO,
7 % Fe2O3, 4 % TiO2, 2 % F. Anschließend wurde getrocknet und gemeinsam eingebrannt.
-
Die Emaillierungen 1 bis 25 waren rißfrei und zeigten keinerlei Blasenbildung.
Durch Schlagversuche konnte kein Abplatzen von der Stahlblechgrundlage beobachtet
werden. Es wurden keine Emaillierfehler wie Nadelstiche oder schwarze Punkte beobachtet;
die Emaillierungen waren einwandfrei.
-
Beispiel 26 Es wird ein Grundemail der Zusammensetzung SiO2 39,1 Gew.-%
Al2°3 1 Gew. -% B203 16 Gew.-% Na2O 6 Gew.-% K2O 3 Gew.-% Li2O 3 Gew.-t BaO 21 Gew.-%
CaO 4 Gew.-% ZrO 1 Gew.-% P205 0,5 Gew.-% CoO 0,7 Gew.-% NiO 2,5 Gew.-% CuO 0,5
Gew.-%
aus üblichen Rohstoffen erschmolzen und durch Ausgießen
in ein Wasserbad granuliert. Das Wasserbad enthielt so viel ß-D-Fructofuranosyl-
i-D-glucopyranosid gelöst, daß auf der getrockneten Fritte (Granulate) 0,01 Gew.-%
des Zusatzes haftete.
-
Anschließend wurden 70 Gew.-Teile dieser Firtte-und O Gew.-Teile der
Firtte A, die mit 0,02 Gew.-Teilen Plannit beschichtet war, zusammen mit 15 Gew.-Teilen
SiO2 (Quarz) 3 Gew.-Teilen Ton 0,1 Gew.-Teilen NaNO2 0,3 Gew.-Teilen NaAlO2 0,1
Gew.-Teilen Na4B207 . 10 H2O 0,5 Gew.-Teilen Ca-Silikathydrat und 45 Gew.-Teilen
Wasser in einer Kugelmühle bis zu einer Mahlfeinheit, die durch einen Rückstand
von weniger als 3 Gew.-* auf einem Sieb von 10.000 Maschen/cm2 (244 mesh) definiert
ist, gemahlen.
-
Der Schlicker wurde auf ein in üblicher Weise entfettetes Stahlblech
aufgespritzt. Das Stahlblech hatte eine Decke von 2 mm und war mit einem Biegeradius
von 2 mm um 900 umgebogen.
-
Anschließend wurde das Deckemail entsprechend den Beispielen 1 bis
6 in der dort beschriebenen Weise aufgebracht und- eingebrannt. Es wurde eine fehlerfreie
Emaillierung erhalten, die auch an der Biegekante nicht abplatzte.