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VERFAHREN UND VORRICHTUNG ZUR PRÜFUNG VON CODIERTEN MÜNZEN
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Die Erfindung bezieht sich auf ein Prüfverfahren für Mün zen oder
Wertmarken, die in einem einheitlichen metallischen Grundwerkstoff eine Codierung
aus kleinen, weichmagnetischen Teilchen aufweisen, sowie auf eine Vorrichtung zur
Durchführung des Prüfverfahrens.
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Für einen ähnlichen Zweck ist aus der DE-OS 20 15 115 ein Verfahren
zur Unterscheidung von Materlaiproben mit unterschiedlichen Gehalten von ferromagnetischen
Bestandteilen bekanntgeworden. Danach können Münzen geprüft werden, indem sie in
ein zeitlich konstantes Magnetfeld eingebracht und die Verformung des Feldes als
Prüfkriterium benutzt wird. Es soll ein Permanentmagnet oder ein mit Gleichstrom
erregter Elektromagnet sowie im Abstand gegenüber dem Magneten ein Rückschluß verwendet
werden, wobei die im Rücschluß hervorgerufene Änderung des magnetischen Flusses
in einem Hall-Generator eine Spannung induziert, die-ihrerseits als Prüfergebnis
ausgewertet wird.
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Dieses und andere bekannte Verfahren sind für die Prüfung von Münzen
der eingangs genannten Art nicht geeignet. Sie sind so ausgelegt, daß sie die Summenwirkung
der gesamten Münze messen und als Unterscheidungskriterium benutzen.
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Auf diese Weise können zwar Münzen aus weichmagnetischem Material
von solchen aus nichtlnaynetischem Material unterschieden werden und auch Münzen
hinsichtlich ihres Gesamtgehaltes an weichmagnetischem Material geprüft werden,
nicht aber Münzen, die eine Codierung aus kleinen, weichmagnetischen Teilchen in
einem einheitlichen metallischen Grundwerkstoff aufweisen. Diese Teilchen haben
aus verschiedenen Gründen ein Volumen in der Größenordnung von 0,5 bis höchstens
5 mm3 und ergeben im Vergleich zu der vom gesamten Münzvolumen hervorgerufenen Änderung
des Magnetfeldes bei dem bekannten Verfahren kein für die Auswertung brauchbares
Signal. Außerdem kommt es bei einer Codierung entscheidend darauf an, daß zwei oder
mehrere Teilchen hinsichtlich ihrer Größe und Anordnung in der Münze genau ermittelt
werden müssen, wenn die mit der Codierung angestrebte. Verbesserung der Fälschungsicherheit
ausgenutzt werden soll.
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Selbst wenn man das bekannte Verfahren durch Verkleinerung der Meßeinrichtung
besser an die Größenverhältnisse der Codier-Teilchen anpassen würde, könnte man
eine zuverlässige Decodierung nicht erreichen, weil dann die Störeinflüsse überwiegen
würden und sich die yesuchten Signale im.
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Meßergebnis nicht eindeutig ermitteln ließen.
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Selbst wenn man die Empfindlichkeit der bekannten Prüfeinrichtung
erheblich steigern würde, käme man nicht zum blei., weil sich dann äußere iint£u:35e,
wie Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Verschmutzung und Erschütterungen störend bemerkbar
machen würden, so daß ein einwandfreies Prüfergebnis nicht gewährleistet werden
könnte.
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E;s besteht somit die Aufgabe ein Verfahren bereitzustellen, mit dem
Münzen aus einheitlichem Grundwerkstoff und einer aus kleinen, weichmanetischen
Teilchen
bestehenden Codierung einwandfrei identifiziert werden können und bei dem allfällige
Störeinflüsse ohne nachteilige Wirkung sind.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein Prüfverfahren vorgeschlagen, bei
dem die durch die Bewegung der weichmagnetischen Teilchen in einem Magnetfeld hervorgerufenen
Flußänderungen mit einer auf die Abmessungen der Teilchen abgestimmten Induktionsspule
in Spannungsimpulse umgewandelt werden und die Spannungsimpulse mit einem "Muster"
verglichen und schließlich das Ergebnis zur Auslösung eines Schaltvorgangs ausgenutzt
wird. Zur Prüfung wird die Münze zweckmäßigerweise um ihre Hauptachse gedreht und
dabei durch einen Luftspalt zwischen einem Permanentmagneten und einer Induktionsspule
bewegt. Vorzugsweise wird die Münze wenigstens einmal um 360 Grad gedreht. Bei dem
erfindungsgemäßen Prüfverfahren kann die Folye der von den weichmagnetischen Teilchen
hervorgerufenen Impulse und/oder die Höhe der Impulse geprüft werden Besonders bewährt
hat sich, wenn als Induktionsspule ein an sich bekannter Tonkopf verwendet wird.
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Zur Durchführung des Prüfverfahrens wird ferner eine Vorrichtung vorgeschlagen,
die gekennzeichnet ist durch eine geneigte Münzlaufbahn, einen am Bahnanfang angeordneten
Schaltkontakt, eine Stopp und Freigaberolle, eine Dreheinrichtung mit Reibrad und
Antrieb, einen seitlich an der Bahn angeordneten Magneten, eine dem Magneten gegenüberliegende
Induktionsspule, eine am Bahnende angeordnete Weiche sowie durch Steuer- und Schalteinrichtungen
zum Schalten der Dreh- und Prüfeinrichtung, zur Betätigung den Stopp- und Freigaberolle
und zur Aktivierung der Weiche in Abhängigkeit vom Prüfergebnis.
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klctf; vorgeschlagene Prüfverfahren und auch die zugehörige Vorrichtung,
sind dazu bestimmt, zusätzlich zu den üblichen, vorhandenen Prüfverfahren und -Vorrichtungen
eingesetzt zu werden. Entsprechend der mit der Codierung der Münzen zusätzlich zur
Verfügung gestellten Prüfeigenschaft, schließt der Erfindungsgedanke die Prüfung
der übrigen Münzeigenschaften nicht aus. Codierung und Decodierverfahren ermöglichen
die Automatensicherheit von Münzen ganz erheblich zu verbessern. Letztere gewinnt
bei dem stark anwachsenden Umfang der Abwicklung von Waren- und Dienstleistungsgeschäften
über Automaten zunehmend an Bedeutung.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung werden anhand der in den Figuren
1 bis 3 stark schematisiert dargestellten Prüfeinrichtung näher erläutert.
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Figur 1 zeigt eine Seitenansicht der Vorrichtung.
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Figur 2 zeigt einen Längsschnitt durch die Vorrichtung.
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Figur 3 zeigt einen Querschnitt durch die Vorrichtung.
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In Figur 1 ist eine geneigte Münzlaufbahn l dargestellt, an deren
Anfang ein Schaltkontakt 2 und an deren Ende eine Weiche 7 angeordnet ist. Dazwischen
befindet sich die eigentliche Prüfeinrichtung mit einer Stopp- und Freigaberolle
3, einer Dreheinrichtung mit Reibrad 4, einem seitlich an der Bahn angeordneten
Magneten 5 und einer dem Magneten gegenüberliegenden Induktionsspule 6. Die zu prüende
Münze 8 ist gestrichelt dargestellt.
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Die Schnitte gemäß Figur 2 und Figur 3, verdeutlichen die räumliche
Anordnung der gleichlautend bezifferten Vorrichtungsteile und erfordern keine gesonderte
Beschreibung. Es ei lediglich noch darauf hingewiesen,
daß auf eine
Darstellung des Antriebs für das Reibrad 4 sowie der Betätigungseinrichtung für
die Sto-pp- und Freigaberolle 3 verzichtet wurde.
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Unter Verwendung der dargestellten Vorrichtung läuft der Prüfvorgang
wie folgt ab. Eine in die geneigte Münzlaufbahn 1 eingeworfene Münze 8 berührt den
Schaltkontakt 2, wodurch der Antrieb für das Reibrad 4 eingeschaltet wird und gleichzeitig
die Stopp- und Freigaberolle 3 durch die zugehörige Betätigungseinrichtung in die
Sperrposition gemäß Figur 2 eingeschoben wird. Dadurch wird die abwärtsrollende
Münze 8 in der Prüfeinrichtung zwischen dem Magneten 5 und der Induktionsspule angehalten
und kann nunmehr mittels Reibrad 4 um ihre Hauptachse gedreht werden.
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Infolge der durch das Magnetfeld beweyten weichmagnetischen Teilchen,
werden in der Induktionsspule 6 charakteristische Spannungsimpulse induziert, die
in einer nicht dargestellten, vorzugsweise elektronisch arbeitenden Einrichtung
ausgewertet und mit einem vorgegebenen Prüfmuster verglichen werden. Nach Beendigung
des Prüfvorgangs, der auf eine oder mehrere Umdrehungen der Münze eingestellt werden
kann, wird die Stopp- und Freigaberolle 3 zurückgezogen, so daß die Münze 8 in der
geneigten Münzlaufbahn 1 weiter abwärts rollen kann. In Abhängigkeit vom Prüfergebnis,
wird die Weiche 7 verstellt, so daß die Münze 8 entweder in der geneigten Münzlaufbahn
1 weiterrollen kann oder aus dieser nach außen abgelenkt wird. Im weiteren Verlauf
kann die Münze 8 dann entweder die nachgeordneten Einrichtungen des Automaten betätigen
oder aber, sie fällt als vom Münzprüfer nicht angenommen, in ein Ausgabefach.