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Instandgesetztes unterirdisches Rohr, Verfahren zu dessen Herstellung
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und eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens Die Erfindung
betrifft ein instandgesetztes unterirdisches Rohr, bestehend aus einem abgenutzten
oder beschädigten unterirdischen Rohr und einer Auskleidungsschicht, ein Verfahren
zur Herstellung eines instandgesetzten unterirdischen Rohrs durch Auftragen einer
Auskleidungsschicht auf die Innenwand des abgenutzten oder beschädigten Rohrs mit
einem, durch das Rohr bewegbaren Körper, sowie eine Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens, bestehend aus einem durch das Rohr bewegbaren Körper zum Auftragen
der Auskleidungsschicht.
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Anwendungsgebiet der Erfindung ist das der Instandsetzung, Ausbesserung
oder Wiederausbildung# von unterirdisch verlegten Rohren oder Rohrleitungen für
die Versorgung mit Gasen, Wasser usw Abgenutzte oder beschädigte, unterirdisch verlegte
Rohre werden üblicherweise nach verschiedenen Verfahren instandgesetzt oder ausgebessert,
z. B. durch Abdichten von Leckstellen oder Auftragen einer dünnen Schicht auf die
Rohrwandung. Diese Verfahren stellen Maßnahmen zum Beheben kleinerer Schäden dar,
die hauptsächlich infolge einer Korrosion der Innenoberfläche des Rohrs durch das
durchströmende Medium z. B. an Verbindungsstellen kleineren Querschnitts, entstehen
oder die aus Nadellöchern in der Rohrwandung bestehen.
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Dementsprechend sind diese Verfahren so lange problemlos brauchbar,
wie die Rohrwand ihre Festigkeit im wesentlichen beibehält, oder in anderen Worten,
so lange wie die Rohrwand in dem Zustand ist, in dem sie ihren Zweck erfüllt.
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Die bekannten Verfahren sind jedoch dann unzulänglich, wenn infolge
der
Einwirkung von Grundwasser, unterirdischen elektrischen Kriechströmen oder ähnlichen
Faktoren eine äußere Korrosion in dem Ausmaß auftritt, daß ein größeres Loch im
Rohr entsteht oder eine größere Fläche der Rohrwandung zerstört oder abgetragen
ist. Entwickelt sich aufgrund äußerer Korrosion ein größeres Loch oder eine größere
Öffnung in der Wa ndung eines mit einer dünnen Auskleidung ausgebesserten Rohrs,
dann wirkt der Druck des Grundwassers und des Erdreiches direkt auf die dünne Auskleidung
ein, welche dabei zerbricht und das Eindringen von Wasser und Erde in die Rohrleitung
gestattet, so daß diese zum Fördern von Gas oder Flüssigkeit unbrauchbar wird.
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Zum Beheben derartiger Auswirkungen starker äußerer Korrosion ist
es bekannt, ein neues Rohrstück aus Polyethylen oder ähnlichem Harz in das beschädigte
Rohr einzusetzen.
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Dieses Einsetzverfahren wirft jedoch die nachstehend angegebenen Probleme
auf, wenn ein neues Rohrstück vorgegebener Dimensionen in das eine Ende der Rohrleitung
unter Krafteinwirkung hereingedrückt (während es gegebenenfalls am anderen Ende
der Leitung hereingezogen) wird.
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(1) Da nach jedem Einführen eines neuen Rohrstücks mit relativ kurzer
Länge von etwa 10 m ein weiteres Rohrstück thermisch damit verbunden werden muß,
ist bei diesem Verfahren die Ausführungsweise sehr ineffizient.
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(2) De m Einführen des neuen Rohrstücks in das eine Ende der abgenutzten
oder beschädigten Rohrleitung wirkt ein sehr großer Widerstand entgegen, so daß
zweckmäßigerweise das neue Rohrstück einen Außendurchmesser aufweisen muß, der geringer
als
der Innendurchmesser der Rohrleitung ist. Dies verringert in
beträchtlicher Weise die effektive Querschnittsfläche der Rohrleitung, so daß deren
Fördervermögen verkleinert wird.
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(3) Das ~Verfahren läßt sich als solches nicht anwenden, wenn die
Rohrleitung eine Biegung oder Verzweigung aufweist. Das die Biegung oder den verzweigten
Teil umgebende Erdreich muß zuerst ausgehoben und der gebogene oder verzweigte Teil
der Rohrleitung zwecks getrennter Behandlung durchgeschnitten oder herausgetrennt
werden. Diese Verfahrensweise ist keineswegs einfach.
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Aufgabe der Erfindung ist es demgemäß, ein instandgesetztes Rohr mit
zufriedenstellenden Eigenschaften einschließlich des Fördervermögens, sowie ein
Verfahren zum Instandsetzen abgenutzter oder beschädigter unterirdischer Rohre,
die auch eine fortgeschrittene äußere Korrosion aufweisen können, und einen zur
Durchführung des Verfahrens einsetzbaren, durch das Rohr bewegbaren, Spezialkörper
vorzusehen.
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Die erfindungsgemäße Lösung der Aufgabe ergibt sich aus den Patentansprüchen.
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Der von außen auf ein unterirdisch verlegtes Rohr einwirkende Druck
setzt sich zusammen aus hauptsächlich dem Druck des Erdreiches und dem Druck des
Grundwassers. Ein von äußerer Korrosion befallenes Rohr liegt im allgemeinen bereits
längere Zeit unter der Erde, so daß sich die das Rohr umgebende Erde zusammengepackt
hat und im Gleichgewichtszustand den Druck des Erdreiches aufnimmt, während die
übrigbleibende Rohrwandung das Eindringen von Erde in die Rohrleitung verhindert.
Demgemäß ergeben sich aus dem Druck des Erdreiches fast keine Probleme, mit Ausnahme
an den Stellen der Rohrleitung, die einer Belastung durch die Räder eines über die
Erdoberfläche
fahrenden Fahrzeugs direkt ausgesetzt sind. Somit besteht der hauptsächlich von
außen einwirkende Druck aus dem Druck des Grundwassers. Dieser Druck beträgt üblicherweise
etwa 9,8 kPa-pro Meter der Tiefe.
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Dieser Druckeinwirkung Rechnung tragend, ist die Auskleidungsschicht
des erfindungsgemäß instandgesetzten, unterirdischen Rohres von einer solchen Festigkeit,
daß sie einem äußeren Überdruck von mindestens etwa 9, 8 kPa pro Meter der Tiefe,
bei der das Rohr unterirdisch verlegt ist, standhält. Obwohl somit die Wandung des
abgenutzten oder beschädigten Rohrs außerhalb der Auskleidung ein grösseres Loch
aufweisen oder infolge von äußerer Korrosion innerhalb eines großflächigen Bereiches
abgetragen werden kann, so daß die Auskleidungsschicht direkt dem Grundwasserdruck
ausgesetzt ist, weist diese Schicht eine ausreichende Festigkeit auf, die es ihr
ermöglicht, dem Druck zu widerstehen. Somit ergibt die Auskleidungsschicht eine
einwandfreie Abdichtung des Strömungskanals und verleiht dessen Wandung eine genügende
Festigkeit.
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Da die zum Instandsetzen verwendete Auskleidungsschicht durch Auftragen
einer flüssigen Harzzusammensetzung in benötigter Dicke auf die Innenoberfläche
des abgenutzten oder beschädigten Rohrs und Aushärten der Zusammensetzung erhalten
wird, ergibt sich aus dem Vorhandensein der Auskleidungsschicht eine nur geringe
Verkleinerung der wirksamen Querschnittsfläche und somit eine auf ein Minimum beschränkte
Verringerung der Förderleistung des Rohrs.
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Weist die beim erfindungsgemäßen Verfahren verwendete Harzzusammensetzung
eine Viskosität von weniger als 20 Pa s (20. 000 cP) auf, dann fließt die aufgetragene
Zusammensetzung nach unten, so daß es schwierig ist, eine dicke Schicht zu erhalten.
Wenn dagegen die
Viskosität 200 Pa s (200.000 cP) überschreitet,
dann bietet die Zusammensetzung dem durch das Rohr durchlaufenden Auftragekörper
einen zu großen Widerstand, so daß sich Schwierigkeiten bei der Herstellung der
Auskleidung ergeben. Beträgt der Thixotropieindex, d.h.
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der Wert des Ausdrucks µ ²/µ 20, in dem µ² die viskosität bei einer
Schergeschwindigkeit von 2 U/min und µ 20 die Viskosität bei 20 U/min darstellt,
der Zusammensetzung weniger als 3, dann ist nach dem Vorbeilalfen des durch das
Rohr bewegten Auftragekörpers die Übergangsgeschwindigkeit Sol-Gel in der Auskleidungsschicht
zu gering, so daß diese vor dem Härten abwärtsfließt oder durchhängt oder verformt
wird und folglich keine gleichmäßige Dicke aufweist. Die Verwendung von hitzehärtbaren
Harzen, die beim Erhitzen weniger zähflüssig werden, ist zur Herstellung der Auskleidungszusammensetzung
weniger zweckmäßig.
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Da die Eigenschaften der erfindungsgemäß verwendeten, flüssigen Harzzusammensetzung
gemäß den vorstehend angegebenen Werten eingestellt werden, gestattet die Zusammensetzung
ein gleichmäßiges Durchlaufen des Rohrs durch den bewegten Auftragekörper, so daß
sich ein wirksames Auftragen ergibt und die aufgetragene rohrförmige Schicht weder
durchhängt, noch abwärts fließt, noch ihre Form verändert. Hierdurch entsteht in
zuverlässiger Weise eine Auskleidungsschicht der vorgesehenen, gleichmäßigen Dicke.
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Werden Laufkörper oder Auftragekörper üblicher Art durch ein abgenutztes
oder beschädigtes Rohr bewegt, dann können diese nicht mehr weiterlaufen, wenn das
Rohr eine Biegung oder Abzweigung aufweist.
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Erfindungsgemäß werden Mittel zum Überwinden dieser Schwierigkeit
vorgesehen. Insbesondere sieht die Erfindung einen bewegten Auftragekörper vor,
der eine Mehrzahl von Gliedern aufweist, von denen jedes symmetrisch in bezug auf
eine senkrecht zur Bewegungsrichtung des Körpers verlaufende Ebene und mit den anderen
Gliedern kongruent
oder annähernd kongruent ausgebildet ist, wobei
die Glieder durch ein elastisches oder federndes, lineares Glied miteinander verbunden
sind. Auf der einen Seite des in das Rohr eingeführten körpers wird ein Flüssigkeits-
oder Gasdruck ausgeübt, der den Körper entlang der Durchströmungsrichtung durch
das Rohr bewegt, so daß dieser die Harzzusammensetzung vor sich herschiebt und dabei
diese auf die Innenwand des Körpers aufträgt. Hierdurch wird das vorstehend erwähnte
Problem vermieden.
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Anhand der Figuren soll die Erfindung im einzelnen erläutert werden.
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Es zeigen: Fig. 1 einen Längsquerschnitt durch ein instandzusetzendes
Rohr zur Erläuterung einer Ausführungsform des erfindungsgem äßen Instandsetzungsverfahrens;
Fig. 2A Längsquerschnitte durch instandzusetzende, eine Biegung und 2B oder Abzweigung
aufweisende Rohre, zur Erläuterung der.
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bisher dabei aufgetretenen Schwierigkeiten; Fig. 3 einen Längsquerschnitt
durch ein instanzusetzendes Rohr zur Erläuterung einer weiteren Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens; Fig. 4A Querschnitte durch instandzusetzende Rohre
mit T-för-und 4B minen Abzweigungsstellen zur Erläuterung der Durchlaufbewegung
eines e rfindungsgem äßen Auftragekörpers bei der Ausführungsform des erfindungsgem
äßen Verfahrens gemäß Fig. 3; Fig. 5 einen Längsquerschnitt durch ein instandzusetzendes,
eine andere T-förmige Abzweigungsstelle aufweisendes
Rohr zur Erläuterung
der Durchlaufbewegung des Auftragekörpers; Fig. 6A Seitenansichten der Querschnittsformen
verschiedener bis 6E Auftragekörper; und Fig. 7 eine Seitenansicht eines Querschnitts
durch einen Auftragekörper mit kugelförmigen Gliedern.
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Die bei Umgebungstemperatur aushärtbare, flüssige Harzzusammensetzung
ist vorzugsweise eine f euchtigkeitsaushärtende oder eine Zweikomponentenzusammensetzung,
die einen Härter enthält. Besonders bevorzugt ist eine flüssige Harzzusammensetzung,
die bei Umgebungstemperatur aushärtbar ist und eine Viskosität von etwa 20 bis 200
Pa s, vorzugsweise etwa 30 Pa s und einenThixotropieindex von mindestens etwa 3
aufweist. Ein Beispiel einer derartigen Zusammensetzung ist eine Zweikomponentenzusammensetzung,
die ein Epoxidharz als Hauptkomponente und einen Härter enthält. Beide Komponenten
werden unmittelbar vor dem Auftragen zusammengemischt. Diese Zusammensetzung bildet
eine elastische oder biegsame Harzschicht.
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Das Epoxidharz wird durch die Kondensationspolymerisation von Bisphenol
A und Epichlorhydrin hergestellt, wie dies in der nachstehenden Gleichung erläutert
ist.
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Wird dem die Hauptkomponente darstellenden Epoxidharz ein Amin als
Härter zugesetzt, werden die nachstehenden, das Aushärten bewirkenden Reaktionen
gefördert.
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(1) Reaktion zur Herstellung von Verbindungen zwischen den Epoxidgruppen
durch das Amin.
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(2) Reaktion zur Herstellung von Verbindungen der Epoxidgruppen mit
einer Hydroxylgruppen enthaltenden aliphatischen oder aromatischen Verbindung.
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(3) Vernetzungsreaktionen der Epoxidgruppen durch das Amin.
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Die Harzzusammensetzung bildet eine Auskleidungsschicht, die sich
dadurch auszeichnet, daß sie formbeständig und von hoher Dehnbarkeit
ist
und in gewissem Ausmaß an der Innenoberfläche des Rohrs festhaftet. Die Zusammensetzung
ist somit zur Lösung der Aufgabe der Erfindung brauchbar.
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Die Harzzusammensetzung enthält ferner ein thixotropes Mittel. Beispiele
brauchbarer thixotroper Mittel sind organische Mittel wie Polyethylen von geringem
Molekulargewicht und anorganische Mittel wie Bentonit, Siliciumoxid und Asbest.
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Vorzugsweise beträgt die Dicke der Auskleidungsschicht etwa 1/100
s bis 1/10 des Durchmessers des abgenutzten oder beschädigten Rohrs.
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In der Praxis liegt die Dicke im Bereich von etwa lmm bis 10 mm.
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Zum Beispiel beträgt die Dicke bei Rohren von etwa 51 mm Durchmesser
(2 Zoll-Rohre) etwa 2 mm.
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Unter Bedingungen eines abnorm hohen, durch den Druck von Fahrzeugrädern
usw. bedingten Erddrucks kann die Auskleidungsschicht derart beschaffen sein, daß
sie um etwa 10 bis 100 %, vorzugsweise etwa 20 %, dehnbar ist. Die Schicht kann
sich dann elastisch ausdehnen, um den abnormen Erddruck aufzunehmen und dessen Wirkung
zu mindern, so daß das Entstehen eines Flüssigkeits- oder Gaslecks aufgrund eines
Bruchs der Schicht vermieden wird. In diesem Fall ist es zweckmäßig, nach dem Feststellen
einer durch die ealstische Deformation des Rohrs bedingten Verringerung der Durchströmungsgeschwindigkeit
bestimmte Sicherheitsvorkehrungen. zu treffen.
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In der Fig. 1 ist eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
dargestellt. Es wird in das eine, offene Ende des abgenutzten oder beschädigten
Rohrs 1 ein Laufkörper 2 eingeführt. Eine flüssige Harzzusammensetzung a, die bei
Umgebungstemperatur aushärtbar ist, wird ebenfalls in das Rohr 1 und zwar vor dem
Laufkörper 2, gesehen in seiner Bewegungsrichtung, eingeführt. Danach wird ein Gas-oder
Flüssigkeitsdruck
am offenen Ende des Rohrs 1 auf den Laufkörper 2 zua: Einwirkung gebracht, so daß
dieser sich durch das Rohr 1 bewegt.
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Obwohl dies nicht dargestellt ist, kann anstelle des Gas- oder Flüssigkeitsdrucks
mit einem Draht oder einem Kabel eine Kraft auf den Körper 2 ausgeübt werden. Das
Kabel wird durch das Rohr t eingeführt, die Harzzusammensetzung a in das Rohr 1
eingegeben, der Laufkörper am Kabel befestigt und eingesetzt und das Kabel dann
am anderen, offenen Ende des Rohrs 1 durch das Rohr gezogen, wodurch der Körper
2 in Bewegung versetzt wird.
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In beiden Fällen wird das Rohr 1 mit einer rohrförmigen Innenauskleidung
a versehen. Infolge der Schubwirkung des Laufkörpers 2 findet innerhalb der Zusammensetzung
a ein Übergang vom Gelzustand in den Solzustand statt. Die rohrförmige Auskleidung
wird bei der Umgebungstemperatur ausgehärtet, wobei nach dem Vorbeilaufen des Körpers
2 die Zusammensetzung a infolge des Verbleibens in ruhendem Zustand aus dem Solzustand
in den Gelzustand übergeht. Hierbei bildet sich die Auskleidungsschicht 11.
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Ist das vorliegende, abgenutzte oder beschädigte Rohr 1 mit einer
knieförmigen Biegung versehen, wie dies in den Figuren 2A und 2B dargestellt ist,
dann bleibt der Laufkörper an der Biegung stehen, ohne sich weiter vorwärts bewegen
zu können. Wird z. B. ein Körper 02 durch ein mit einer L-förmigen Biegung 01R versehenes
Rohr 01 bewegt, dann wird die Vorwärtsbewegung des Körpers beim Auftreffen gegen
die Innenfläche 01A der Biegung gehindert, wenn der Körper 02 die Form eines Geschosses
aufweist, wie dies in der Fig. 2A dargestellt ist. Im Falle einer mit einem Stopfen
verschlossenen T-förmigen Biegung O1R, wie sie in der Fig. 2Bdargestellt ist,
läßt
sich ein Körper 02 nach dem Eindringen in den durch den Stopfen abgeschlossenen
Raum 04 oder, ohne in den Raum 04 einzudringen, nach dem Auftreffen gegen einen
inneren Teil des Rohrs 0i nicht weiterbewegen. Ein kugelförmiger Körper wird dagegen
in der Biegung der Fig. 2A zur Seite rollen, die Biegung umlaufen und sich weiter
vorwärts bewegen, ohne an der Biegung zu verbleiben. Bei einer T-förmigen Biegung,
wie sie in der Fig. 2 dargestellt ist, wird jedoch der kugelförmige Körper festgehalten
und am Weiterlaufen gehindert.
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Die Ausführungsform zum Durchführen der Arbeiten im Inneren von Rohrleitungen,
die in der Fig. 3 dargestellt ist, ist zur Überwindung der vorstehend erläuterten
Schwierigkeiten vorgesehen. Zur Durchführung der Arbeiten wird das Rohr 1 an seinen
beiden Enden geöffnet und vorbereitet. Ein Auftragekörper A wird in eines der offenen
Enden des Rohrs 1 eingeführt. Mit einem Gebläse 5 wird über eine Druckregeleinrichtung
6 und ein Absperrventil 7 ein pneumatischer Druck auf die eine Seite des Körpers
A zur Einwirkung gebracht, so daß sich dieser durch das Rohr 1 hindurch in Richtung
zum anderen offenen Ende desRohrs 1 hin bewegt. De r Körper A umfaßt zwei Glieder
2, 2', von denen jedes symmetrisch in bezug auf eine senkrecht zur Bewegungsrichtung
des Körpers verlaufende Ebene und jedes mit den anderen Gliedern kongruent oder
annähernd kongruent, d.h. gleichgestaltet, ausgebildet ist. Die Figuren 6A bis 6E
zeigen Beispiele derartiger Glieder 2, 2', die kugelförmig, regelmäßig hexagonal,
elliptisch, oval oder unregelmäßig hexagonal ausgebildet sind. Zur Verwendung i
n einem Rohr von rundem Querschnitt sind diese Glieder rotationssymmetrisch um ihre
entlang der Bewegungsrichtung liegenden Mittelachse ausgebildet (obwohl der dargestellte,
bewegbare Körper aus zwei Gliedern besteht, kann er auch drei oder mehr Glieder
umfassen). Diese Glieder 2, 2' sind mit einem
biegsamen, elastischen
oder federnden, linearen Glied 3, z.B. einem Textilmaterialseil, einem Draht oder
Kabel oder einer Feder, miteinander verbunden.
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Durch eine in der Nähe des Einführendes des Rohrs 1 befindliche Bohrung
8 wird eine Auskleidungszusammensetzung a hoher Viskosität in das Rohr 1 vor dem
auf vorstehend beschriebene Weise ausgestalteten Auftragskörper A eingeführt. Danach
wird das Gebläse 5 betätigt, um auf der einen Seite des Körpers A einen pneumatischen
Druck zu erzeugen, der den Körper A entlang der Innenoberfläche des Rohrs 1 bewegt,
wodurch das Rohr 1 mit der Zusammensetzung akontinuierlich rohrförmig ausgekleidet
wird.
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Der für das erfindungsgemäße Verfahren geeignete Körper A verläuft
in nachstehend beschriebener Weise durch mit Stopfen versehene T-förmige Bi egungen.
Von den zwei Gliedern 2, 2', die sich in der in der Fig. 4A gezeigten Reihenfolge
vorwärts bewegen, tritt das voranlaufende Glied 2 zuerst in den mit einem Stopfen
abgeschlossenen Raum 4 ein und bleibt an oder in der Nähe der Eintrittsöffnung des
Raums 4 stehen, wodurch der Raum 4 verschlossen wird. Da die T-förmige Biegung nunmehr
einen ungefähr L-förmigen Durchlaß aufweist, kommt das nachfolgende Glied 2' folglicherweise
in Berührung mit dem stehengebliebenen, vorangehenden Glied 2 und bewegt sich in
die Zweigrohrleitung hinein, wie dies in der Fig. 4B gezeigt ist. Danach bewegt
sich das bisher nachfolgende Glied 2' als vorangehendes Glied vor dem Glied 2 durch
die Zweigrohrleitung, wobei das stehengebliebene Glied 2 über das lineare Glied
3 mitgezogen wird, mit dem Ergebnis, daß die beiden Glieder 2, 2' die Rohrbiegung
in der umgekehrten Folge durchlaufen, wie dies durch gestrichelte Linien in der
Fig. 4B gezeigt ist. Da die beiden Glieder 2, 2' miteinander kongruent oder annähernd
kongruent, d.h. gleichförmig ausgestaltet und jeweils
symmetrisch
in bezug auf eine Ebene ausgestaltet sind, diesenkrecht zu ihren Bewegungsrichtungen
verläuft, entsteht aufgrund ihrer umgekehrten Folge kaum eine nachteilige Wirkung
auf die darauffolgende Weiterbewegung des Gesamtkörpers A oder auf die Arbeit innerhalb
des Rohrs 1.
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Die Fig. 5 zeigt eine T-förmige Biegung oder Abzweigung, bei der ein
langgestreckter Raum 4 mit einem Stopfen verschlossen ist. Wenn das voranlauf ende
Glied 2 der beiden Glieder 2, 2' in den Raum 4 eintritt, wird die Luft im Raum 4
komprimiert, so daß ein erhöhter Druck entsteht. Hierdurch ergibt sich die Wirkung
einer Luftdämpfung, wodurch das voranlaufende Glied 2, ohne tief in den Raum 4 einzudringen,
abgestoppt wird. Demgemäß verhalten sich die beiden Glieder 2, 2' im wesentlichen
in der gleichen Weise wie vorstehend beschrieben und durchlaufen die Biegung oder
Abzweigstelle in umgekehrter Reihenfolge ohne das Auftreten einer Blockierung. In
diesem Fall ist es zweckmäßig, daß die Länge des linearen Glieds 3 geringfügig größer
ist, als die Tiefe L, bis zu der das hintere Ende des voranlaufenden Glieds 2 in
den Raum 4 ein#dnngt.
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Es wird besonders bevorzugt, daß der Laufkörper oder Auftragekörper
A den in der Fig. 7 gegenüber den anderen Figuren vergrößert gezeigten Aufbau aufweist.
Die beiden Glieder 2, 2' des dargestellten Körpers A sind aus einem elastischen
Material gefertigt. Das biegsame, lineare Glied 3 ist von einer solchen Länge, daß
der Abstand zwischen den einander gegenüberliegenden Oberflächen der beiden Glieder
2, 2' etwa 1/2 des Durchmessers des instandzusetzenden Rohrs beträgt. Zur Verwendung
als elastisches Material eignet sich ein Naturgummi oder ein Kunstgummi, insbesondere
Schaumgummi, weil die beiden, aus einem derartigen Material gefertigten Glieder
2, 2' dann unter der Wirkung eines rückseitigen Überdrucks von
etwa
1 bis 1,2 bar und des Drucks der zwischen den beiden Gliederen 2, 2' eingeschlossenen
Luft, in Axialrichtung desRohrs komprimiert und in Radialrichtung in engem Kontakt
mit der Innenwand des Rohrs gebracht werden. Ein weiterer Grund besteht darin, daß
diese Glieder dann gleitend laufen und, aufgrund ihres geringen Gewichts, kaum die
Dicke der unterhalb der Glieder 2, 2' liegenden Auskleidungsschicht verringern dürften.
Es wird vorgezogen, als lineares Glied 3 ein Drahtseil aus rostfreiem Stahl und
von geeigneter Biegsamkeit und Zugfestigkeit zu verwenden. In vorteilhafter Weise
weist das Seil zur Verwendung mit Rohren von 51 bis 76 mm (2 - 3 Zoll) Durchmesser
einen Durchmesser von 1, 6 mm und zur Verwendung mit Rohren von 25 bis 38 mm (1
-- 1 1/2 Zoll) Durchmesser einen Durchmesser von etwa 1 mm auf. Ist der Abstand
zwischen den einander gegenüberliegenden Flächen der beiden Glieder 2, 2' erheblich
größer als 1/2 des Durchmessers des zu bearbeitenden Rohrs, z.B. dem Durchmesser
gleich, oder erheblich kleiner als der Halbmesser, dann bewegen sich die beiden
Glieder 2, 2' nicht einwandfrei und reibungslos an L-förmigenoder T-förmigen Biegungen
bzw. Abzweigstellen vorbei. Es wurde gefunden, daß die besten Ergebnisse dann erhalten
werden, wenn das biegsame lineare Glied von einer Länge ist, welche den vorstehend
angegebenen Abstand (zwischen den beiden einander gegenüberliegenden Flächen der
Glieder 2, 2' ) ergibt und eine geeignete Biegesteifigkeit bzw. Biegsamkeit aufweist.
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In der Fig. 7 sind Platten 9 zum Verankern des linearen Glieds 3 innerhalb
der Glieder 2, 2' und Halteeinrichtungen 10 zum Haltern der durch Öffnungen in den
Platten 9 durchgeführten Enden des Glieds 3 dargestellt. Die Platten 9, die Enden
des Glieds 3 und die Halteeinrichtungen 10 sind bei dieser Ausführungsform alle
im Material, z.B. Neoprenschaumgummi, der Glieder 2, 2' eingebettet.
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Als Nachteil des erfindungsgemäßen Verfahrens ist der Umstand denkbar,
daß bei einem ein größeres Leck aufweisenden Rohr die das Leck füllende Zusammensetzung
unmittelbar nach dem Vorbeilaufen des Auftragekörpers infolge des höheren, den Körperbewegenden
Gas- oder Flüssigkeitsdruck durch die Leckstelle herausgeblasen wird. Als Gegenmaßnahme
hierzu kann das Innere des Rohrs 1 vor dem Auftragen der Schicht bzw. dem Durchlaufen
des Auftragekörpers eine Zeit lang unter einem Druck gehalten werden, der höher
ist als der zum Bewegen des Auftragekörpers verwendete Druck, wobei die im Inneren
des Rohrs 1 befindliche, noch nicht aufgetragene Zusammensetzung a durch das Leck
in das angrenzende Erdreich hineingepreßt wird und dort die Erdefestigt. Im einzelnen
läßt sich dies dadurch erreichen, daß das Rohr 1 mit der Auskleidungszusammensetzung
a gefüllt und eine Zeit lang in seinem Inneren unter erhöhtem Druck gehalten wird.
In alternativer Weise können zwei Auftragekörper A hintereinander, mit dazwischenliegender
Menge an Auskleidungszusammensetzung, in das eine Ende des Rohrs 1 eingeführt und
soweit in das Rohr hineinbewegt oder hineingeschoben werden, daß die Auftragekörper
jeweils an einer Seite des Lecks zu liegen kommen, wobei das andere Ende des Rohrs
1 verschlossen ist.
L e e r s e i t e