DE3204084C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erhöhen des Ernteertrags
einer bestimmten Pflanzensorte.
Es ist bekannt, daß der Gehalt an Metall-Spurenelementen in biologischem
Gewebe durch die Zugabe von Spurenmineralien in Form eines
Chelats vergrößert werden kann, bei dem der Ligand zum Bilden des
Chelats eine natürlich vorkommende Aminosäure oder eine Kombination
von Aminosäuren in Form von Dipeptiden, Tripeptiden, Polypeptiden
usw. ist. Derartige Chelate werden auch als Metallproteinate
bezeichnet. Da diese Chelate immer mehr im Handel eingeführt
worden sind für Pflanzen, Tiere und in der Humanmedizin, ist
die Bezeichnung "Aminosäurechelate" anstelle von Metallproteinaten
üblicher geworden. In der folgenden Beschreibung soll der Ausdruck
Aminosäurechelate daher auch Metallproteinate umfassen. Es sollen
hierunter auch Chelate fallen, bei denen der Ligand nicht notwendigerweise
eine reine Aminosäure ist, sondern ein hydrolysiertes
Protein aus der Gruppe der Dipeptide, Tripeptide und Polypeptide.
Die Verwendung von Aminosäurechelaten zum Fördern des Pflanzenwachstums
in Kombination mit anderen, das Pflanzenwachstum
beeinflussenden Substanzen ist bekannt (US-PS 38 73 296, 41 69 716,
41 69 717, 42 16 143, und 42 16 144).
Es ist zwar bekannt, daß Aminosäurechelate das Pflanzenwachstum
beeinflussen, jedoch gab es bisher keine Anhaltspunkte über die
Menge der anzuwendenden Chelate, um die Ernteausbeute zu optimieren.
In der DE-OS 22 36 783 werden
Ethylendiamintetraessigsäure-Derivate, deren Salze und
Schwermetallchelate offenbart. Weiterhin werden
Zusammensetzungen für die Verwendung zur Behandlung von
Metallmangelerkrankungen von Pflanzen, die die erwähnten
EDTA-Derivate enthalten, offenbart. Aus dieser Offenlegungsschrift sind daher
bereits Chelate, die Schwermetallionen enthalten, sowie deren
Anwendung bei Pflanzen bekannt. Es werden jedoch ausschließlich
synthetische Chelatbildner beschrieben; die Verwendung
natürlicher Aminosäuren für die Bildung von Chelatkomplexen
wird nicht beschrieben.
In der CH 5 90 003 werden Zusammensetzungen für die
Behandlung von Pflanzen mit Chlorose offenbart, die verschiedene
chelatbildende Agenzien enthalten. Auch in dieser Anmeldung
wird die Verwendung natürlicher Aminosäuren nicht offenbart.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren zum Erhöhen des Ernteertrages zu schaffen, welches
die größtmögliche Erhöhung des Ernteertrages bei verhältnismäßig
geringem Einsatz an umweltfreundlichen Chelaten ermöglicht.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Verfahren der
eingangs genannten Art gelöst, bei dem
das Gewebe der unreifen Pflanze auf den Gehalt
an essentiellen Spurenmineralien untersucht wird, die
Ergebnisse dieser Untersuchung mit dem statistischen
Durchschnittsgehalt der Spurenmineralien der Pflanzensorte
verglichen werden, um zu bestimmen, welche
Spurenmineralien im Vergleich zum statischen
Durchschnittsgehalt am meisten nach unten abweichen, und
der wachsenden, noch unreifen Pflanze als
Blattbestäubungsmittel mindestens das Spurenmineral, das
im Vergleich zum statistischen Durchschnittsgehalt am
meisten nach unten abweicht, in Form eines biologisch
verfügbaren Aminosäurechelats zugefügt wird.
Im Unterschied zu den Verfahren des Standes der Technik dient das erfindungsgemäße
Verfahren nicht nur der Beseitigung von Mangelerscheinungen, sondern auch der
Steigerung des Ernteertrages gesunder Pflanzen. Weiterhin werden die Chelate nicht
dem Boden zugesetzt, sondern direkt auf die Blätter gesprüht. Schließlich werden in
der vorliegenden Erfindung nur natürliche Verbindungen verwendet, und es wird nur
die aktuell notwendige Menge der aktuell notwendigen Metalle aufgebracht.
In manchen Fällen kann es günstig sein, zuerst eine Bodenanalyse
zu machen, um ein Defizit an Spurenmineralien in demselben oder
ungünstige Verhältnisse derselben zueinander festzustellen und
dementsprechend ein Düngemittel in den Boden zu geben, bevor die
Pflanzen ausgesät werden.
Gemäß einer Weiterbildung kann das Gewebe der Pflanzen auch in
Abständen untersucht und Aminosäurechelate entsprechend dem Ergebnis
dieser Untersuchung in verschiedenen Stadien des Pflanzenwachstums
beigegeben werden. Dadurch können auch ungewöhnliche
Bedingungen, wie Hagel, zuviel Regen, Trockenheit, übermäßige
Hitze oder Kälte, welche Bedingungen alle den Mineralstoffhaushalt
beeinflussen, erfaßt werden, um das richtige Aminosäurechelat
in der richtigen Menge zuzugeben.
Jede Pflanze hat ein bestimmtes Metallgehaltprofil, bei dem sich
ein maximaler Ertrag ergibt. Dieses Profil ist spezifisch für
jede Pflanzenart. Das Profil für Mais ist beispielsweise verschieden
von dem Profil für Sojabohnen. Die Metallprofile für jede
Pflanzenart ändern sich auch mit dem Ertrag. Mais mit einem Ernteertrag
von 135 hl/ha hat ein anderes Metallprofil als Mais mit
einem Ernteertrag von 90 hl/ha.
Mit dem Ausdruck Profil soll nicht nur der Metallgehalt in dem
Gewebe einer bestimmten Pflanzenart erfaßt werden, sondern auch
das Verhältnis der verschiedenen Metalle zueinander. Es ist bekannt,
daß einige Metalle eine synergistische Wirkung mit anderen
haben, während wiederum andere eine antagonistische Wirkung ausüben
können. Das richtige Mineralstoffgleichgewicht ist daher wesentlich
komplexer zu bestimmen als lediglich durch eine Analyse
des Pflanzengewebes auf den Metallgehalt, um einen Mangel an einem
bestimmten Metall oder an mehreren Metallen zu bestimmen, wie es
bisher gemacht worden ist.
Metallprofile in Pflanzengewebe werden durch verschiedene Parameter
beeinflußt, die außerhalb der Pflanze liegen, etwa geographische
Lage, Wachstumssaison und klimatische Bedingungen während
der Wachstumssaison. Übermäßige Trockenperioden, übermäßige Hitze,
zu wenig Wärme, übermäßiger Regen oder zu große Feuchtigkeit können
alle das Metallprofil einer Pflanze beeinflussen und die Möglichkeit
der Optimierung des Ertrages.
Die Bodenqualität ist ebenfalls ein bedeutender Faktor, um anfänglich
das Pflanzenwachstum zu stimulieren und die weitere Entwicklung
zu beeinflussen, und als erster Schritt zum Optimieren des
Pflanzenertrages kann diese verbessert werden.
Jede Pflanzenart braucht unterschiedliche Bodenbedingungen für
optimales Wachstum. Vor dem Pflanzen wird daher eine Bodenanalyse
gemacht und ein geeignetes Düngemittel während der Pflanzzeit zugegeben
zusammen mit einem oder mehreren Mineralien. Dies kann
auf übliche Weise geschehen mittels Breitsämaschine, durch
streifenartige Aussaat oder dergleichen. Es lassen sich die üblichen
Düngemittel verwenden wie Harnstoff, Ammonium oder Kaliumphosphate,
-nitrate und -sulfate, je nach den Erfordernissen für
die gewünschte Aussaat.
Nach dem Keimen der Saat und wenn die Pflanzen noch unreif sind,
werden Proben von dem Pflanzengewebe auf ihren Mineralstoffgehalt
untersucht und mittels einer Rechenanlage mit den Daten verglichen,
die bestimmte Metallprofile für reife Pflanzen bei einem gewünschten
Ernteertrag repräsentieren. Diese Vergleichsdaten berücksichtigen
auch die Normen, Standardwerte und die gegenseitige Beeinflussung
von Spurenmetallen und eventuell auch nichtmetallischer Elemente,
so daß der Ausdruck der Rechenanlage eine Aufzählung der Spurenelemente
in absteigender Reihenfolge auflistet, angefangen von dem Spurenelement
mit dem größten Defizit, so daß bei Zugabe dieser Elemente
entsprechend dem Ausdruck der gewünschte Ernteertrag erzielt wird.
Die Menge der Spurenmineralien, die anzuwenden ist, kann auch auf
dem Ausdruck erscheinen. Aufgrund dieser Daten kann man bestimmen,
welche Spurenmineralien in welchen Mengen den Pflanzen gegeben
werden müssen. Die Spurenmetalle mit dem größten Defizit werden
den unreifen Pflanzen durch Besprühen der Blätter
gegeben. Dabei kann ein Sprühmittel verwendet werden, das zwei
oder mehrere der am meisten fehlenden Metalle enthält.
Es braucht nicht unbedingt wesentlich zu sein, daß weitere als
die am meisten fehlenden Metalle den Pflanzen gegeben werden, obwohl
es wünschenswert sein kann. Wegen der gegenseitigen Beeinflussung
zwischen den Metallen kann die Zugabe des am meisten
fehlenden Metalls bereits ausreichen, um nahe an den gewünschten
Ertrag heranzukommen. Andererseits kann die Zugabe von zwei oder
mehreren dieser Metalle dazu führen, daß die Pflanzen ihr Ertragspotential
leichter erreichen.
Die Menge der zu verabreichenden, am meisten fehlenden Metalle
kann durch Verwendung vergleichender Daten bestimmt werden. Die
Metallzusammensetzungen können in verschiedenen Konzentrationen
vorher verpackt werden, so daß eine Mischung in einer Konzentration
zur Verfügung steht, die dem Bedarf für die Pflanzen am
nächsten angepaßt ist.
Der Umstand, daß sich aus der Untersuchung des Pflanzengewebes
und durch den Vergleich mit den Vergleichsdaten ergibt, daß ein
bestimmtes Metall am wenigsten vorhanden ist, bedeutet nicht notwendigerweise,
daß die Pflanze einen erheblichen Mangel an diesem
Metall hat. Es ist möglich, daß dieses Metall den in größtem Maße
begrenzenden Wachstumsfaktor darstellt wegen eines Metallungleichgewichts
innerhalb der Pflanze, wodurch ein optimaler Ertrag verhindert
wird, wenn nicht dieses Ungleichgewicht korrigiert wird.
Die anfängliche Gewebeuntersuchung wird gemacht, bevor die Fruchtansätze
in der Pflanze genetisch festgelegt werden. Bei zweikeimblättrigen
Pflanzen ist dies annähernd im dritten Blattstadium.
Bei einkeimblättrigen Pflanzen, etwa Getreide, ist der richtige
Zeitpunkt etwa 10 bis 15 Tage vor dem Milchstadium. Die Zugabe
der Spurenmineralien sollte unmittelbar nach der Untersuchung der
Gewebeproben erfolgen, möglichst jedoch nicht später als eine
Woche danach. Eine abermalige Untersuchung ist günstig 2 bis 3
Wochen nach dem Blühen, falls nicht besondere Umstände vorliegen.
Die nochmalige Untersuchung erfolgt hauptsächlich, um den Ertrag
zu erhalten, der genetisch durch die erstmalige Zugabe von Aminosäurechelat
festgelegt ist. Diese Untersuchung und der Vergleich
mit Vergleichsdaten kann mehrere Male während des Pflanzenwachstums
wiederholt werden und entsprechende Mängel und Ungleichgewichte
können danach korrigiert werden. Es ist besonders wichtig,
die Pflanzen nach ungewöhnlichen Ereignissen, etwa extremen Witterungsbedingungen
wie Hitze, Kälte, Trockenheit und Sturm, wieder
zu untersuchen. Derartige Ereignisse, die eine abermalige Untersuchung
nötig erscheinen lassen, können auch Schäden sein, die
durch den Boden, durch Hagel oder durch Wind verursacht sind.
Wenn die abermalige Untersuchung zeigt, daß das gewünschte Metallprofil
in der Pflanze noch vorhanden ist, brauchen zu dieser Zeit
natürlich keine Spurenmineralien gegeben zu werden. Es sollten
jedoch periodische Untersuchungen gemacht werden, um sich zu vergewissern,
daß die Pflanzen den gewünschten Ertrag geben werden.
Die Spurenmineralien müssen biologisch verwertbar sein und werden
daher in Form von Aminosäurechelaten gegeben.
Letztere weisen die allgemeinen Strukturformeln auf:
worin M ein Metall aus der Gruppe Ca, Fe, Zn, Mg, Cu ist und R
Wasserstoff oder einen Rest eines Aminosäuredipeptids -tripeptids
oder eines höheren Polypeptids darstellt.
Die Aminosäurechelate können auf an sich bekannte Weise hergestellt
werden. Vorzugsweise werden sie so hergestellt, daß sie wasserlöslich
sind, so daß sie auf die Blätter von Pflanzen aufgesprüht
werden können.
Beim Untersuchen einer Pflanze auf den Metallgehalt ist es wichtig,
daß die Daten von denselben Teilen einer Pflanze, etwa Blättern,
Blattstielen, Stämmen oder dergleichen genommen werden, um
zu richtigen Schlüssen zu kommen.
Der Algorithmus für den statistischen Vergleich, aus dem sich eine
Empfehlung für die Zugabe von Spurenmetallen und für die betreffenden
Mengen ergibt, liegt nicht fest und kann auf übliche Art
erstellt werden.
Beispiele und Einleitungen hierfür ergeben sich z. B. aus verschiedenen
Veröffentlichungen.
Die Ergebnisse von Untersuchungen an Pflanzen ausgewählter Ernten
während verschiedener Reifestadien sowie Daten über den Ertrag
sind aus verschiedenen Quellen verfügbar, etwa vom US Department
of Agriculture, von den agrarwissenschaftlichen Fakultäten der
Universitäten, Landwirtschaftsbeauftragten und privaten Industrie-
und Testlaboratorien. Ein Pflanzer kann diese Daten mit seinen
eigenen Daten aus seinen Versuchen, die er an seinen eigenen Ernten
festgestellt hat, ergänzen.
Es sei erwähnt, daß ein einfacher Vergleich der Spurenelemente,
wie er bisher durchgeführt wurde, nicht unbedingt zu den gewünschten
Ergebnissen führt. Bei einem Vergleich gemäß der Erfindung
wird z. B. festgestellt, daß Kalzium das den Ertrag am meisten begrenzende
Metall ist, selbst wenn die Analyse ergibt, daß Kalzium
in ausreichender Menge vorhanden ist und daß die Pflanze Mangel
an anderen Spurenelementen hat. Auch wenn Kalzium als am meisten
begrenzendes Element gegeben wird, muß man sich darüber im klaren
sein, daß das Pflanzengewebe keinen entsprechenden Anstieg im Gehalt
an Kalzium zu zeigen braucht, da der größte Anteil des Kalziums
in die Frucht anstatt in das Gewebe der Pflanze gelangen
kann. Daher ist es wesentlich, genügend statistische Daten zu
sammeln, um auch die Wechselwirkung zwischen den einzelnen Elementen
zu erfassen.
Obwohl die Erfindung sich hauptsächlich auf die Anwendung von
Spurenmineralien als Ergebnis von Vergleichsbestimmungen bezieht,
können auch nichtmetallische Elemente wie Stickstoff, Schwefel
oder Phosphor mit in die Anwendung der Erfindung einbezogen werden.
Um die Brauchbarkeit der Erfindung zu zeigen, wurde ein Feld gewählt,
das vorher mit einem Dünger gedüngt wurde, und zwar mit
224 kg/ha Ammoniumsulfat, 224 kg/ha Harnstoff und 208 kg/ha eines
handelsüblichen Wachstumsstartdüngers. Diese Zusammensetzung wurde
aufgrund einer Bodenanalyse gewählt. Das Feld wurde mit Blaney
220, 3-way Cross-Mais bepflanzt. Der Mais ging etwa 10 Tage nach
der Aussaat auf, und das Feld wurde in verschiedene Feldbereiche
unterteilt, von denen einige als Kontrollbereiche dienten und andere
mit verschiedenen Aminosäurechelaten behandelt wurden entsprechend
dem gewünschten theoretischen Ertrag von 135 hl/ha.
Es wurden Gewebeproben an den noch unreifen Pflanzen gemacht, und
zwar etwa 45 Tage nach dem Keimen. Jede Gewebeprobe wurde mit zwei
unterschiedlichen Programmen verglichen. Gemäß dem ersten Programm
wurde festgestellt, ob der Gehalt an Stickstoff, Schwefel, Phosphor
und Spurenmineralien niedrig, genügend oder hoch war im Vergleich
zu vorgegebenen Normen. In dem zweiten Programm wurde ein Vergleich
angestellt aufgrund einer statistischen Bestimmung, in die auch
Stickstoff, Schwefel, Phosphor und Spurenmineralien einbezogen
worden waren, um einen Ertrag von 135 hl/ha zu erhalten. Hierzu
wurde eine Rechenanlage verwendet, die entsprechend programmiert
worden war, um die Versuchsergebnisse mit den vorherbestimmten
Standardwerten und Verhältnissen zu vergleichen, die zu einem bestimmten
Ertrag führen. In einem Ausdruck der Rechenanlage waren
sämtliche untersuchten Elemente aufgelistet, und zwar in der Reihenfolge
von der höchsten zur niedrigsten begrenzenden Wirkung auf
den Ertrag.
Da das Feld generell gleichmäßig war und in der ersten Untersuchung
des Gewebes, war es erforderlich, willkürlich bestimmte Feldbereiche
als am meisten begrenzend in Bezug auf ein bestimmtes Metall
zu wählen und die Rechenanlage in Bezug auf diese Auswahl zu programmieren.
Der Ausdruck der Rechenanlage listet die Elemente auf
in der Reihenfolge von ihrer größten zur niedrigsten Beeinflussung
des Ertrages, und es wurde auch die empfohlene Menge für das am
meisten begrenzende Mineral, das in Form eines Aminosäurechelats
auf die Blätter aufzusprühen ist, ausgedruckt. In einem Beispiel
wurde ein Aminosäurechelat mit mehreren Mineralien verwendet, und
in einem anderen Versuch wurde wegen des Verhältnisses der Mineralien
zueinander das an zweiter Stelle stehende Metall aufgebracht.
Das Besprühen erfolgte etwa 50 Tage nach dem Keimen. Etwa 15 Tage
nach dem Keimen wurde wiederum das Gewebe untersucht im Hinblick
auf die fehlenden Mineralien und auf die Reihenfolge ihres Einflusses.
Es wurde jedoch kein abermaliges Besprühen der Blätter durchgeführt,
wie es aufgrund dieses Versuchsergebnisses hätte erfolgen
können.
Nach Erreichen des Reifezustandes wurde jede Pflanze geerntet und
die Ernteerträge der behandelten Feldbereiche mit den nicht behandelten
Kontrollbereichen verglichen. Auf dem Kontrollbereich war
der Ertrag 114 hl/ha, was annehmbar ist im Hinblick auf den Durchschnittsertrag
der letzten drei Jahre, der 79,7 hl/ha betrug.
Die Ergebnisse sind im folgenden für die einzelnen Beispiele angeführt,
wobei bei den einzelnen Beispielen zuerst die Versuchsergebnisse
angeführt sind, dann die Empfehlung zur Behandlung der
Pflanzen, und danach die Versuchsergebnisse nach Besprühen der
Blätter.
Feldbereich
Empfehlung: Es sollten 1,23 kg/ha eines Multimineral-Aminosäurechelats aufgebracht
werden mit einem Gehalt an 124 g Ca, 124 g Mg, 62 g Fe,
62 g Mn, 62 g Cu und 62 g Zn.
Ertrag 137 hl/ha, Ertrag des Kontrollfeldes 114 kg/ha, Erhöhung
des Ertrages: 23,3 hl/ha, prozentuale Erhöhung 20,5%.
Feldbereich
Empfehlung: Es sollten 620 g Fe pro Hektar in Form von Eisenaminosäurechelat
zugegeben werden. Diese Menge wurde auf die Blätter aufgesprüht.
Ertrag 132 hl/ha, Kontrollertrag 114 hl/ha, Zunahme 18 hl/ha, prozentuale
Zunahme 15,7%.
Feldbereich
Empfehlung: Es sollten 620 g Cu pro Hektar in Form eines Aminosäurechelats
aufgebracht werden. Diese Menge wurde auf die Blätter
als Kupferaminosäurechelat aufgebracht.
Ertrag 129 hl/ha, Kontrollertrag 114 hl/ha, Zunahme 15,3 hl/ha,
prozentuale Zunahme 13,4%.
Feldbereich
Empfehlung: Es sollten 620 g Mn pro Hektar in Form eines Aminosäurechelats
aufgebracht werden. Diese Menge wurde auf die Blätter
in Form von Manganaminosäurechelat aufgebracht.
Ertrag 131 hl/ha, Kontrollertrag 114 ha/hl, Zunahme 18 hl/ha, prozentuale
Zunahme 15,4%.
Feldbereich
Empfehlung: Es sollten 1,23 kg Mn pro Hektar in Form eines Aminosäurechelats
aufgebracht werden. Diese Menge wurde auf die Blätter
als Manganaminosäurechelat aufgesprüht.
Ertrag 129 hl/ha, Kontrollertrag 114 hl/ha, Zunahme 15 hl/ha, prozentuale
Zunahme 13,4%.
Feldbereich
Empfehlung: Es sollten 620 g Zn pro Hektar in Form eines Aminosäurechelats
aufgebracht werden. Diese Menge wurde als Zinkaminosäurechelat
auf die Blätter aufgesprüht.
Ertrag 141 hl/ha, Kontrollertrag 114 hl/ha, Zunahme 27 hl/ha, prozentuale
Zunahme 23,6%.
Feldbereich
Empfehlung: Es sollten 2,46 kg Zn pro Hektar in Form eines Aminosäurechelats
aufgebracht werden. Diese Menge wurde als Zinkaminosäurechelat
auf die Blätter aufgesprüht.
Ertrag 132 hl/ha, Kontrollertrag 114 hl/ha, Zunahme 18 hl/ha, prozentuale
Zunahme 16,3%.
Das in den obigen Beispielen angewendete Verfahren wurde auch bei
anderen Pflanzen angewendet, etwa bei Sojabohnen, Kartoffeln, Weizen
und Zuckerrüben in kontrollierten Feldversuchen, wobei zuerst
das am meisten begrenzende Element bestimmt wurde aus einer Gewebeanalyse
unreifer Pflanzen und sodann durch Vergleich mit statistischen
Daten in einer Rechenanlage eine Empfehlung erstellt wurde aufgrund
des gewünschten Ernteertrages und unter der Annahme, daß
ein Metallaminosäurechelat auf die Blätter aufgesprüht wird. Die
Ergebnisse sind untenstehend angeführt.
Pflanzensorte: Sojabohnen
Empfehlung: Es sollten 620 g Cu pro Hektar in Form eines Aminosäurechelats
aufgebracht werden.
Empfehlung: Es sollen 930 g Ca und 620 g Mg pro Hektar in Form eines Aminosäurechelats aufgebracht werden.
Empfehlung: Es sollen 930 g Ca und 620 g Mg pro Hektar in Form eines Aminosäurechelats aufgebracht werden.
Aufgrund der obigen Empfehlungen wurden 620 g Ca pro Hektar in
Form eines Aminosäurechelats auf die Blätter aufgesprüht.
Ertrag 31 hl/ha, Kontrollertrag 29 hl/ha, Zunahme 2 hl/ha, prozentuale
Zunahme 4,6%.
Pflanzensorte: Kartoffeln
gewünschter Ertrag: 56 t/ha
gewünschter Ertrag: 56 t/ha
Empfehlung: Es sollten 930 g Ca und 620 g Mg pro Hektar in Form
eines Aminosäurechelats aufgebracht werden. Diese Menge wurde auf
die Blätter aufgesprüht etwa 70 Tage nach dem Keimen.
Ertrag 50,3 t/ha, Kontrollertrag 42,8 t/ha, Zunahme 7,5 t/ha, prozentuale
Zunahme 14,9%.
Pflanzensorte: Zuckerrüben
gewünschter Ertrag: 100 t/ha
gewünschter Ertrag: 100 t/ha
Empfehlung: Zugabe von Kupferaminosäurechelat
in einer Menge von 560 g/ha.
Empfehlung: Zugabe von Kalziumaminosäurechelat in einer Menge von 1120 g/ha.
Empfehlung: Zugabe von Kalziumaminosäurechelat in einer Menge von 1120 g/ha.
Das Feld wurde in drei Beete unterteilt. Ein Beet wurde mit Kupferaminosäurechelat
in der oben angegebenen Menge von 560 g/ha
besprüht. Ein zweites Beet wurde mit der ebenfalls oben angegebenen
Menge von Kalziumaminosäurechelat besprüht, und das dritte
Beet diente als Kontrollbeet. Das Besprühen erfolgte etwa 67 Tage
nach dem Keimen.
Nach der Ernte ergab das Kontrollbeet einen Ertrag von 76,8 t/ha
Zuckerrüben, das mit Kupferaminosäurechelat behandelte Beet ergab
einen Betrag von 75,3 t/ha, und das gemäß der Erfindung besprühte
Beet ergab einen Ertrag von 83,3 t/ha, also 6,47 t/ha
mehr als das Kontrollbeet und 7,96 t/ha mehr als das mit Kupferaminosäurechelat
behandelte Beet. Die Erhöhung des Ertrages betrug
also 8,4% bzw. 10,6%.
Pflanzensorte: Weizen
gewünschter Ertrag: 135 hl/ha
gewünschter Ertrag: 135 hl/ha
Empfehlung: Es sind 1.120 g Ca, 560 g Mn und 280 Cu pro Hektar
als Aminosäurechelat auf die Blätter zu sprühen. Das Besprühen
erfolgte etwa 25 Tage nach dem Aufkeimen. Nach der Ernte wurde
der Ertrag gemessen und mit einem Kontrollbeet verglichen. Dabei
ergaben sich folgende Werte: Ertrag 112 hl/ha, Kontrollertrag
91 hl/ha, Zunahme 21 hl/ha, prozentuale Zunahme 23,3%.
Claims (9)
1. Verfahren zum Erhöhen des Ernteertrags einer
bestimmten Pflanzensorte, dadurch gekennzeichnet,
daß das Gewebe der unreifen Pflanze auf den Gehalt
an essentiellen Spurenmineralien untersucht wird, die
Ergebnisse dieser Untersuchung mit dem statistischen
Durchschnittsgehalt der Spurenmineralien der Pflanzensorte
verglichen werden, um zu bestimmen, welche
Spurenmineralien im Vergleich zum statistischen
Durchschnittsgehalt am meisten nach unten abweichen, und
der wachsenden, noch unreifen Pflanze als
Blattbestäubungsmittel mindestens das Spurenmineral, das
im Vergleich zum statistischen Durchschnittsgehalt am
meisten nach unten abweicht, in Form eines biologisch
verfügbaren Aminosäurechelats zugeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das den größten Mangel aufweisende Spurenmineral
aus den Spurenelementen Calcium, Magnesium, Eisen,
Mangan, Kupfer und Zink ausgewählt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß den Pflanzen die beiden den
größten Mangel aufweisenden Spurenmineralien zugefügt
werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß den Pflanzen mehr als
zwei den größten Mangel aufweisende Spurenmineralien
zugefügt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Menge der den
Pflanzen zuzusetzenden Spurenmineralien entsprechend
deren Abweichung vom statistischen Durchschnittsgehalt
festgelegt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Pflanzen nach
Verabreichung eines Aminosäurechelates erneut auf ihren
Spurenmineraliengehalt untersucht werden und entsprechend
der dann festgestellten Spurenmineralienmängel mindestens
das am meisten fehlende Spurenmineral in Form eines
Aminosäurechelates zugegeben wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß der Boden vor dem Einbringen der
Pflanzen untersucht und ein Düngemittel entsprechend
den durch die Untersuchung festgestellten Erfordernissen
beigegeben wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß als statistische
Vergleichsdaten für den Spurenmineraliengehalt diejenigen
Daten verwendet werden, die einem bestimmten, gewünschten
Ernteertrag entsprechen.
9. Verfahren nach Anspruch 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Untersuchung des
Gewebes der Pflanzen vor dem Zeitpunkt erfolgt,
an dem die Fruchtausbeute der Pflanzensorte genetisch
festgelegt ist.
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