DE319618C

DE319618C - Verfahren zur Erzeugung von hochgespanntem Dampf

Info

Publication number: DE319618C
Application number: DE1916319618D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1916-05-28
Filing date: 1916-05-28
Publication date: 1920-03-05

Description

Verfahren zur Erzeugung von hochgespanntem Dampf. Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erzeugung von hochgespanntem Dampf und bezweckt die gefahrlose Erzeugung von erheblich über den gebräuchlichen Druck gespanntem Dampf bei Anwendung eines Dampfkessels für normalen Überdruck und eines beheizten Röhrensystems. Die Erfindung besteht darin, daß einem gewöhnlichen Dampfkessel Dampf und Kesselwasser entzogen werden, sodann der entnommene Dampf komprimiert und der komprimierte Dampf sowie das dem Kessel entzogene Wasser einem Zerstäuber zugeführt werden, worauf das Gemenge von hochgespanntem Dampf und Kesselwasserstaub in einen geheizten Hochdruckdampferzeuger ohne Wasserraum geleitet wird. Der hierfür verwendete Dampfkompressor entnimmt demDampfkessel etwas Dampf und bringt ihn auf eine höhere Spannung (25 biss 3o Atm.). Der vom Kompressor kommende höher gespannte Kesseldampf dient dazu, zerstäubtes Kesselwasser aufzunehmen und in den Hochdruckdampferzeuger ohne Wasserraum überzuführen, wobei er gleichzeitig den hohen Druck in letzterem herstellt. Das benötigte Kesselwasser wird durch eine kleine Pumpe in den Zerstäuber -gedrückt, der anderseits mit dem vom Kompressor kommenden Dampf in Verbindung steht, so daß sich ein Gemenge von hochgespanntem Dampf und Kesselwasserstaub bildet, das in den Hochdruckdampferzeuger geleitet wird, d. i. in ein beheiztes Röhrenbündel, in dem der Wasserstaub zu trockenem Dampf verdampft wird, der schließlich überhitzt werden kann. Da der übernormal gespannte Dampf in einem beheizten Röhrenbündel ohne Wasserraum erzeugt wird, so ist der Betrieb gefahrlos, ohne daß die Regelungsfähigkeit leidet. Denn diese ist durch die in dem dazugehörigen gewöhnlichen Dampfkessel mit großem Wasserraum aufgespeicherte Wärme gewährleistet.
Dient der so erzeugte hochgespannte Dampf zum Betriebe von Dampfmaschinen, so wird nach Ansicht des Erfinders die Arbeit des Dampfes gewonnen, die über der Arbeit des normal gespannten Kesseldampfes liegt, und dieser Gewinn wird mit einem geringen Mehrbedarf an Wärme erreicht. Das Mehr an verfügbarer oder indizierter Dampfarbeit ist nämlich dem Mehr an aufzuwendender Wärme gleichwertig, d. h. man erhält für jede mehr zuzuführende Wärmeeinheit volle 424 m%kg Arbeit, während von der übrigen Wärme nur ein geringer Prozentsatz in mechanische Arbeit umgesetzt wird.
Die durch das Verfahren gewonnene wirkliche Arbeit ist wegen der unvermeidlichen Verluste an Dampfspannung und infolge Reibung geringer. Diese Verluste sind aber so klein, daß ein bedeutender Gewinn ohne merkliche Steigerung der Betriebskosten verbleibt.
Die Geringfügigkeit der Verluste geht zunächst daraus hervor, daß die Kompressionsarbeit selbst nicht verloren geht, da sie bei der Dampfarbeit wiedergewonnen wird, nämlich die Verschiebungsarbeit beim Volldruck und die eigentliche Kompressionsarbeit während der Expansion des Dampfes. Nur die von der Kompressionsarbeit abhängigen Widerstandsarbeiten gqhen verloren. Da. aber das Verfahren nur sehr wenig Dampf .erfordert, so sind diese Verluste-äußerst gering.
Die Arbeiten zum Betriebe von Förderpumpe und Zerstäuber sind kaum bemerkbar und vergrößern die Verluste so unwesentlich, daß sie nicht in Betracht kommen, denn die Menge des; zu fördernden und zu zerstäubenden Kesselwassers ist gegenüber der Menge des sich aus dem Kesselwasserstaub bildenden Dampfes verschwindend klein.
Es ist für den Arbeitsgewinn gleichgültig, ob das Gemenge von Dampf und Kesselwasserstaub vor der Kompression oder nachher gebildet wird. Im ersteren Falle sind Zerstäuber und Förderpumpe zwischen Großwasserraumkessel und Dampfkompressor

Claims

PATENT-ANsPRUcH: Verfahren zur Erzeugung von hochgespanntem Dampf, dadurch gekennzeichnet, daß einem gewöhnlichen Dampfkessel Dampf und Kesselwasser entzogen werden, sodann der entnommene Dampf komprimiert und der komprimierte Dampf sowie das dem Kessel entzogene Wasser einem Zerstäuber zugeführt werden, worauf das Gemenge von hochgespanntem Dampf und Kesselwasserstaub in einen geheizten Hochdruckdampferzeuger ohne. Wasserraum geleitet wird. und im zweiten Falle zwischen Dampfkompressor und Hochdruckdampferzeuger anzuordnen.