DE315764C - - Google Patents

Description

Die bei Handfeuerwaffen, insbesondere bei den Armeegewehren allgemein üblichen Visiereinrichtungen, die durch den am hinteren Laufende befindlichen Aufsatz und das weiter vorn liegende Korn gebildet werden, gewähren ein präzises, genaues Visieren aus dem Grunde nicht, weil bekanntlich das Auge niemals gleichzeitig zwei oder mehr hintereinanderliegende · Gegenstände gleich deutlich

ίο und scharf sehen kann. Es wird daher namentlich bei großen Zielentfernungen immer ein Gegenstand, in diesem Falle entweder das Ziel oder das Korn oder der Aufsatz, dem Auge verschwommen, erscheinen, weshalb ein scharfes Zielen sehr erschwert, wenn nicht gar ausgeschlossen erscheint.

A^orliegende Erfindung betrifft nun eine von der Schußwaffe getrennte Vorrichtung, die als Sehbehelf (Brille) für das zielende Auge dient und deren Zweck es ist, das Zielen möglichst präzise zu gestalten bzw. den vorerwähnten Übelstand zu beseitigen. Die Erfindung besteht darin, daß der für das nichtzielende Auge dienende Brillenflügel mit einer regelbaren Ausblicköffnung versehen ist und der für das andere Auge bestimmte und in bekannter AA^eise mit einer exzentrischen Zielöffnung versehene Brillenflügel derart verkürzt ist, daß die, Brille beim gewöhnlichen Sehen beiden Augen einen freien Ausblick ge\vährt, während beim Zielakt das nichtzielende Auge verdeckt ist.

In· der Zeichnung ist die Zielbrille in einer beispielsweisen Ausführungsform dargestellt, und zwar zeigt Fig. 1 dieselbe in Ansicht, und Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie a-b in Fig. ι; . Fig. 3 und 4 veranschaulichen ein Detail. . . ..'.',.

Der linke Brillenflügel ist, um das nichtzielende Auge 2 lichtdicht zu umschließen, zweckmäßig muschelförmig ausgebildet. Er besitzt eine größere Ausblicköffnung 3, welche ctem geradeaus schauenden Auge einen ungehinderten Ausblick gewährt.

Die . Größe der Ausblicköffnung 3 kann durch eine um den · Zapfen 4 verschwenkbarc Blende 5 der jeweiligen Augenweite entsprechend reguliert werden.

Der rechte, für das zielende Auge 2' bestimmte Brillenflügel 6 ist gegenüber dem linken verkürzt, derart, daß bei aufgesetzter Brille das geradeaus schauende Auge ungehindert an dessen äußere Begrenzungskante vorbeisieht.

Fertier; besitzt derselbe eine ;horrzontale Ausnehmung 7, die an der rückwärtigen Flügelwand von Führungsleisten 8 begrenzt ist. In die Ausnehmung 7 wird eine das Okular der Brille bildende Platte 9 eingeschoben, welche in der Pupillenhöhe ein kleines Sehl'och 10 aufweist.

Die Brille wird noch mit einem Tuchlappen 11 umsäumt, um ein vollkommen lichtdichtes Anliegen derselben an dem Gesichte zu ermöglichen.

Damit die aufgesetzte Brille in ihrer Lage unverrückbar festhält, können beliebige, an und für sich bekannte Befestigungseinrichtungen zur Anwendung gelangen. So wird beispielsweise im vorliegenden Falle die aufgesteckte Brille in ihrer Lage durch ein um den Kopf gelegtes Schnallenband 12 gesichert,

welches an den vom Brillensteg· abzweigenden,. nach aufwärts ragenden Lappen 13 angeordnet ist; der Lappen kann aber auch.ohne ein Schnallenband zwischen Kopfbedeckung und Stirn eingeschoben werden. .' '

Die aufgesetzte Zielbrille gewährt, wie vorher beschrieben, den geradeaus sehenden Augen einen ungehinderten Ausblick.

Die .beim Zielen bedingte kleine Kopf wenig dung verursacht eine Verstellung der Aug'en, ■v demzufolge das zielende Auge 2' nur durch das Sehloch 10 sieht, während das andere Auge 2 außer Bereich der Ausblicköffnung 3 gelangt und in den dunklen, von dem muschelförmigen Brillenflügel 1 gebildeten Hohlraum schauen, muß. ■

Dem zielenden, durch ein kleines Sehloch schauenden Auge erscheint· bekanntlich sowohl d&s Ziel als auch das Korn und der Aufsatz gleich scharf und deutlich, so daß bei dieser Zielbrille eine äußerst präzise Visur ermöglicht wird. '

Außerdem braucht das nichtzielende Auge während des Visierens nicht geschlossen werden,

Damit das zielende und hierbei verschobene Auge das Sehloch 10 in seiner wahren Größe und nicht in der Gestalt einer Ellipse sieht, ist der rechte Brillenflügel 6 winkelförmig" abgebogen. Die das Okular der Brille bildende Platte 9 ist undurchsichtig (Fig. 3) für Schießen ^bei Schneelicht und greller Beleuchtung, kann aber auch aus Glas, Glimmer oder einem anderen geeigneten transparenten Material ■bestehen. , Im letzteren Falle ist das Sehloch 10 von einer -undurchsichtigen Kreisfläche 14 umrändert (Fig. 4). Die transparente Platte bietet ein großes, Gesichtsfeld und wird vorzugsweise bei einem beweglichen Ziel, das ein uneingeschränktes Sehfeld erfordert, angewendet.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Zielbrille, dadurch gekennzeichnet, daß der für das nichtzielencle Auge dienende Brillenflügel mit einer der Größe nach regelbaren Ausblicköffnung versehen ist, . und der für das zielende Auge bestimmte und in bekannter Weise mit einer exzenirischen Zielöffnung versehene Brillenflügel derart verkürzt ist, daß die Brille beim gewöhnlichen Sehen beider Augen einen freien Ausblick gewährt, während beim Zielakt das nichtzielende Auge verdeckt ist.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.