DE315101C - - Google Patents

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DE315101C DENDAT315101D DE315101DA DE315101C DE 315101 C DE315101 C DE 315101C DE NDAT315101 D DENDAT315101 D DE NDAT315101D DE 315101D A DE315101D A DE 315101DA DE 315101 C DE315101 C DE 315101C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12NMICROORGANISMS OR ENZYMES; COMPOSITIONS THEREOF; PROPAGATING, PRESERVING, OR MAINTAINING MICROORGANISMS; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING; CULTURE MEDIA
    • C12N13/00Treatment of microorganisms or enzymes with electrical or wave energy, e.g. magnetism, sonic waves

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Description

AUSGEGEBEN AM 22. OKTOBER 1919
Im Hauptpatent ist ein Verfahren zur Gewinnung von keimfreiem Virus beansprucht, bei dem man strahlende Energie von chemisch wirksamen Lichtquellen, wie z. B. ultraviolette Lichtstrahlen, unmittelbar auf Vaccineaufschwemmungen derart abgestuft einwirken läßt, daß die verunreinigenden Bakterien abgetötet werden, ohne daß dabei eine nachweisbare Schädigung des Vaccinevirus stattfindet.
Gegenstand des vorliegenden Zusatzes ist ein Verfahren, durch das die Wirksamkeit der ultravioletten Strahlen auf die Begleitbakterien noch erheblich erhöht werden soll.
Zu diesem Zwecke wird das Vaccinevirus mit photodynamischen Substanzen in stark verdünnten Lösungen in Berührung gebracht und bestrahlt.
Durch die grundlegenden Untersuchungen von Tappeiner u. a. ist es erwiesen, daß gewisse Farbstoffe mit fluoreszierender Wirkung zugleich eine eigentümliche »photodynämische« Wirkung auf organische Gebilde, wie Mikroorganismen, Metazoen, Zellen, Pilze, Enzyme, Toxine, bei Licht ausüben. Dabei gelangt hauptsächlich solches Licht zur Wirkung, welches durch fluoreszierende Körper zur Absorption gelangt. Die photodynamischen Erscheinungen treten nur dann ein, wenn das zugeführte Licht Strahlen enthält, welche die Fluoreszenz erregen, d. i. also wirksam absorbiert werden.
Hierbei ist es nicht das Fluoreszenzlicht selbst, das die 'eigentümlichen Wirkungen verursacht, sondern vielmehr die in der fluoreszierenden Flüssigkeit zur Absorption gelangende und sich umsetzende Lichtenergie, welche je nach der Eigenfarbe und dem Chemismus der fluoreszierenden Lösung in verschiedenen Strahlen der Flüssigkeit zugeführt wird. Durch die fluoreszierenden Stoffe werden bestimmte Medien für Lichtstrahlen, welche an und für sich ohne oder von nur geringer Wirkung auf diese Medien sind, bedeutend empfindlicher gemacht. Die Wirkung kann ungefähr mit der Sensibilisierung photographischer Platten verglichen werden.
Für das Verfahren werden hauptsächlich solche Stoffe ausgewählt, die Lichtstrahlen absorbieren, welche bakterizide Eigenschaften besitzen, insbesondere Stoffe, welche ultraviolette und andere in dieser Zone des Spektrums liegende, chemisch wirksame Strahlen absorbieren und hierdurch fluoreszieren.
Es können natürlich auch andere Strahlen, welche bakterizide Eigenschaften haben, so z. B. blauviolette, sichtbare Strahlen, ultrarote Strahlen in gleicher Weise nutzbar gemacht werden.
Nach Tappeiner* der als wesentliches Merkmal der in Frage kommenden Substanzen die Fluoreszenz ansieht, ist das Verhältnis der Stärke des sichtbaren Fluoreszenzlichtes zur Stärke der Einwirkung sehr verschieden, so
können ζ. B. stark fluoreszierende schwach wirksam seM^^e*, Z....B,., ,Fluoreszein; umge-, kehrt könnöj^iaber auch %ehr schwer fluor-' esziereSjdpi fjigi^iiizen,?:'·'\$fa?4 Anthrachinon, stark wirksam sein. Das Fluoreszenzlicht an sich ist nicht das Wirksame; man muß annehmen, daß die in der fluoreszierenden Lo-: sung verbleibende Energie in chemische .Energie umgesetzt wird. ·
ίο Die photodynamischen Stoffe werden zweckmäßig in sehr stark verdünnten Lösungen der Vaccineaufschwemmung beigegeben, in der sie keine nachweisbare schädigende Wirkung auf diese ausüben können.
Aus der Gruppe der photodynamisch wirksamen Körper, die für diese Zwecke in Betracht kommen, sind folgende Farbstoffe u. ä. zu nennen:
das Rot-Gelb absorbierende Methylenblau und Methylenviolett, das Gelb absorbierende Nilblau, das Grün-Violett absorbierende Phe'nazin, Toluylenrot (Neutralrot), Phenosafranin, Fluoreszein, Tetrachlorfluoreszein, Tetrabromfluoreszein (Eosin), Tetrajodfluoreszein (Erythrosin), Tetrachlortetrabromfluoreszein, Tetrachlortetra j odfluoreszein (Rosebengale), das Blau-Ultraviolett absorbierende Akridiii, die Dichloranthrazendisulfosäure, die Chrysophansäure, Phenylchinaldin, Chinin, Hydrastinin. Außerdem seien noch die alkoholischen Auszüge grüner Pflanzen und Lösungen von kristallisiertem Chlorophyll genannt, sowie Uransalze, Eiscnsalzc usw.
Das Verfahren ist außerordentlich wichtig für die schnelle Herstellung" von großen Mengen keimfreier Vaccine, wie sie für Kriege, Epidemien gebraucht werden. Durch das Verfahren nach der Erfindung ist es möglich geworden, in sehr kurzen Zeitabständen vor einer Quarzlampe je nach Abstand und Intensität der verwendeten Lichtquelle eine vollständige Abtötung der Begleitmikroorganismen in ganz kurzer Zeit, z. B. in fünf Minuten, bereits zu erreichen, ohne daß die Vaccine dabei abgetötet wird. .-'■'."■ In Ausübung des Verfahrens wird zu der gemäß Hauptpatent hergestellten Emulsion Farbstoff, wie Eosin, Fuchsin usw., in solcher Menge zugesetzt, daß sich dabei eine Farbstofflösung von ι: ι 000 000 ergibt. Diese Lymphe wird in Quarzröhrchen dem Lipht einer ultravioletten strahlenreichen Quecksilberquarzlampe ausgesetzt. Die Dauer der Bestrahlung ist abhängig von der Intensität der Lichtquelle, der Entfernung der zu bestrahlenden Materie von der Lichtquelle und dem Grade der Verunreinigung der betreffenden Lymphe, sowie von der Resistenz der Begleitmikroorganismen. Diese Bedingungen werden zweckmäßig in einem Vorversuch festgestellt. Hierbei bestrahlt man gleichzeitig eine Reihe von Röhrchen1 verschieden lange Zeit und prüft in der üblichen Weise durch Aussaat auf Nährböden die Abtötung der Begleitbakterien nach.
Das Verfahren der Beimengungen von Farbstoff zur Unterstützung der bakteriziden Wirkung" der ultravioletten Lichtstrahlen kann in gleicher Weise auch in ähnlichen Prozessen ausgeführt werden, bei denen Bakterien abzutöten sind; z. B. können auf diese Weise Arzneimittellösungen, welche keine andere Sterilisierung· durch Erhitzen oder durch andere Mittel vertragen, durch Bestrahlung· unter Zuhilfenahme von Farbstoffen keimfrei gemacht'werden. ■■■■■..,··'

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch : ; , ■
    Verfahren zur Gewinnung von keimfreiem AHrus nach dem Hauptpatent 314859, dadurch gekennzeichnet, daß das Vaccinevirus mit photodynamischen Stoffen in stark'verdünnten Lösungen in Berührung gebracht und der Energie von ehemisch wirksamen Strahlen ausgesetzt wird. : ··.'■■.'■
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