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Titel der Erfindung
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Niederhalter- und Auswerfereinrichtung für Umform- und Schneidwe rkzeuge
Anwendungsgebiet der Erfindung Die Erfindung betrifft eine Niederhalter- und Auswerfereinrichtung
zum Niederhalten eines Blechformteils während des Umformvorgangs sowie zum Auswerfen
eines fertigen Blech formteils aus dem unteren Werkzeugeinsatz, bestehend aus Aushebering,
Druckfedern und zur Abstützung der Druckfedern dienenden Bauelementen.
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Charakteristik der bekannten technischen Lösungen Nach Romanowski,
W. P.: "Handbuch der Stanzereitechnilc", 5. Auflage, VEB Verlag Technik, 1965, 5.
409 bis 413, insbesondere Bilder 409 bis 411 sowie nach Oehler/keaiser: "Schnitt-,
Stanz- und Biegewerkzeuge", 5. Auflage, Springer-Verlag Berlin/Heidelberg/New Kork,
1966, S. 195 bis 196, insbesondere Bild 201 sind werkzeuggebundene Niederhalter-und
Auswerfereinrichtungen in Form von Federdrucicapparaten sowie dem selben Zweck dienende
Ziehkissen bekannt.
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Federdruckapparate bestehen im wesentlichen aus einem Aushebering,
einem oder mehreren hintereinander angeordneten Federelementen, einem Abstützteller
und einem Gewindebolzen mit Kontermuttern. Federdruckapparate sind an der Grundplatte
des
Werkzeuges bzw0 der Werkzeuge befestigt und ragen in entsprechende Durchbrüche des
Pressentisches hinein.
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Nach dem oben genannten Handbuch Romanowski (Bild 408 b) sind auch
kurzhubige Schneidwerkzeuge mit Ziehkissen bekannt, die einen flachen Druckraum
mit Membrane besitzen und auf pneumatischer Basis arbeiten, Die Nachteile dieser
Lösungen sind hoher Zeitaufwand für die Demontage und Montage der Niederhalter-
und Auswerfereinrichtungen vor bzw. nach dem Werkzeugwechsel, große erforderliche
Durchbrüche im Pressentisch, erschwerte Zugänglichkeit zu den in den Tischdurchbrüchen
befindlichen Niederhalter- und Auswerfereinrich tungen und Unfallgefahr sowie die
bei jedem Werkzeugwechsel notwendig -verdende Neueinstellung der Niederhalter bzw.
Auswerferkraft.
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Die Nachteile der mit membrane arbeitenden Werkzeuge sind der nur
geringe mögliche Hub, geringe Stabilität der Unterwerkzeuge durch großflächige Hohlräume
sowie die wegen ihrer Trägheit ungenügende Eignung pneumatischer Druckmittel für
sehr schnell ablaufende Vorgänge, Aufgrund dieser Nachteile sind die bekannten Niederhalter-
und Auswerfereinrichtungen, insbesondere bei Pieh rfachanordnung von Umform- und
Schneidwerkzeugen in Form von Gesamtverbundwerkzeugen auf Pressen für die Emballagenherstellung
nicht oder nur mit geringer Effektivität einsetzbar9 Ziel der Erfindung Die Ziele
der Erfindung bestehen darin, die genannten Nachteile des hohen Zeitaufwandes beim
Werkzeugwechsel, die Unfallgefahr und die Schwächung der Unterwerkzeuge und Pressentische
zu beseitigen, Darlegung des Wesens der Erfindung Der Erfindung liegt die siurgabe
zugrunde, bei einer Einrichtung der eingangs beschriebenen Art die Anordnung der
Federelemente in Verbindung mit der Ausbildung der zur Abstützung der Federelemente
dienenden Bauelemente zu verändern.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß in einer unteren'
Aussparung der Werkzeuggrundplatte eine Scheibenmutter mit Gleitring und in einer
oberen Aussparung der Werkzeuggrundplatte ein Aushebering angeordnet sind sowie
große und kleine Bohrungen in der Werkzeuggrundplatte zwischen Gleitring und Aushebering
ausgebildet sind, durch die Druckfedern und am Gleitring befestigte Stifte hindurchgeführt
sind, die bis in den Aushebering hineinragen. Die unteren Flächen der Werkzeuggrundplatte
und eines Gewindeeinsatzes bilden einerseits eine untere gleiche Ebene und die oberen
Flächen der Werkzeuggrundplatte, eines Einsatzes und des in Aushebestellung befindlichen
Ausheberinges bilden andererseits eine obere gleiche Ebene, wobei der Aushebering
mit seinem Kragen am Einsatz anliegt Ein Merkmal der erfindungsgemäßen Lösung besteht
darin, daß die Scheibenmutter mantelseitig eine Anzahl Verstellnuten enthält, deren
Teilungawinkel kleiner sind als eine tunnelförmige Aussparung in der Werkzeuggrundplatte.
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Die erfindungsgemäße Lösung ist auch dadurch ausgestaltet, daß die
Werkzeuggrundplatte gegenüber den Verstellnuten der Scheibenmutter eine Vertiefung
mit eingesetzter Feder und einen auf die Verstellnuten gerichteten Arretierschieber
besitzt.
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Ein weiteres Merkmal der erfindungsgemäßen Lösung ist ein in der Werkzeuggrundplatte
unterhalb der Befestigungsplatte des unteren Werkzeugeinsatzes und im Einsatz befindlicher
Druckluftkanal, der von einer inneren Druckluftbohrung bis seitlich außerhalb der
Befestigungsplatte des unteren Werkzeugeinsatzes reicht und der von dem- in Aushebestellung
als Dichtelement ausgebildeten Aushebering verschlossen ist.
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Ein letztes Merkmal der erfindungsgemäßen Lösung besteht darin, daß
die Werkzeuggrundplatte zugleich Grundplatte eines Führungsgestells ist.
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Die erfindungsgemäße Einrichtung hat durch ihren Aufbau zur Folge,
daß beim Abwärtslauf des Pressenstößels eine definierte Niederhalterkraft auf das
umzuformende Blechformteil wirkt und damit Faltenbildung vermieden wird und daß
beim
Rücklauf des Pressenstößels der Aushebering wieder in seine
Ausgangslage und damit über Auswerferstifte ein Auswerferring ebenfalls in seine
Ausgangslage zurückgeführt wird, wobei das umgeformte Blechformteil aus dem unteren
Werkzeugeinsatz ausgeworfen wird. Diese Ausgangslage von Aushebering, Auswerferstiften
und Auswerferring entspricht der Auswerferstellung der beschriebenen Einrichtung.
Besondere Vorteile bestehen darin, daß der zur Federabstützung dienende Teller als
Gleitring ausgebildet und die an ihm anliegende Scheibenmutter in Achsrichtung der
Druckfedern verstellbar ist. Hierdurch läßt sich die Federkraft je in der Werkzeuggrundplatte
eingesetztem unteren We rkzeugeinsa tz entsprechend der erforderlichen Niederhalter-und
Auswerferkraft einstellen und die Scheibenmutter in Verbindung mit einem Schieber
gegen selbständiges Verstellen sichern. Die Druckfedern einschließlich Gleitring,
Scheibenmutter und Aushebering sind so innerhalb der Werkzeuggrundplatte untergebracht,
daß ein genügend großer Hub des Aushebe-und Auswerferringes möglich ist. Die unteren
Werkzeugeinsätze besitzen keine großflächigen Hohlräume. Schließlich weist auch
der Pressentisch durch die erfindungsgemäße Lösung eine geschlossene ebene Fläche
auf.
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Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung besteht darin, daß
der in Ausgangslage befindliche in sich geschlossene Aushebering einen Druckluftkanal
so abdichtet, daß die der Werkzeuggrundplatte von außen zugeführte aufbereitete
Druckluft durch Druckluftbohrungen im Aktivteil entweicht, dabei die Aktivteile
säubert, schmiert und kühlt und zum leichteren Auswerfen des umgeformten Blechteils
beiträgt. Wohingegen im Bereich der unteren Stößelstellung, durch den nach unten
gedrückten Aushebering, die zugeführte Druckluft und die sich zwischen dem Blechformteil
und den Aktivteilen des unteren Werkzeugeinsatzes während der Umformung bildende
komprimierte Luft, durch den nunmehr freigegebenen Druckluftkanal, in das Freie
entweichen kann.
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Ausführungsbeispiel Die Erfindung soll nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel
erläutert werden, In den zugehörigen Zeichnungen bedeuten: Fig, 1: Schnitt der Werkzeuggrundplatte
mit unterem Werkzeugeinsatz eines Emballagen-Deckelwerkzeuges in Auswerfstellung
Fig, 2: Draufsicht nach Fig. 1 Fig. 3: Scheibenmutter-Sicherung in Teilansicht von
unten Die Werkzeuggrundplatte 1 nach Fig. 1 besitzt in der unteren Aussparung 31
einen Gewindeeinsatz 8 mit aufgeschraubter Scheibenmutter 3, in der ein Gleitring
13 mit drei angenieteten Stiften 14 angeordnet ist, Die Stifte 14 befinden sich
axial leicht verschiebbar in kleinen Bohrungen 15 der Werkzeuggrundplatte 1 und
in Bohrungen 16 des Ausheberinges 2. Der Aushebering 2 ist in der oberen Aussparung
30 der Werkzeuggrundplatte um den Einsatz 7 angeordnet und axial verschiebbar. Je
sechs Druckfedern 4 ragen durch große Bohrungen 32 der Werkzeuggrundplatte 1 und
sind gleichmäßig in am Umfang des Ausheberinges 2 vorhandenen Senkungen 17 und in
Senkungen 18 des Gleitringes 13 angeordnet. Nach Fig. 2 besitzt die Scheibenmutter
3 mantelseitig in gleichen Abständen Verstellnuten 10, deren Teilungswinkel 11 kleiner
sind als die tunnelförmigen Aussparungen 12 in der Wericzeuggrundplatte 1, durch
die eine Verstellung der Scheibenmutter 3 und somit der Niederhalter- bzw, Ausstoßerkraft
der beschriebenen Einrichtung im in der Presse montierten Zustand möglich ist, Die
unteren Flächen des Gewindeeinsatzes 8 und der Werkzeuggrundplatte 1 bilden nach
Fig. 1 eine untere gleiche Ebene 9. Die oberen Flächen der Werkzeuggrundplatte 1,
des Einsatzes 7 und des in Aushebestellung befindlichen Ausheberinges 2 bilden eine
obere gleiche Ebene 28.
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Nach Fig. 3 ist in der Werkzeuggrundplatte 1 eine Vertiefung 21 angebracht,
in der sich ein Arretierschieber 22 und eine Feder 23 befinden. Beim Abwärtslauf
des Pressenstößels ist der Auswerferring 19 als Niederhalter zur Vermeidung von
Faltenbildung
während des Umformens des Emballagen-Deckels 20 wirksam,
Die dazu erforderliche Niederhalterkraft wird durch Verdrehen der Scheibenmutter
3 eingestellt0 Der in die Verstellnuten 10 eingreifende Arretierschieber 22 dient
in Verbindung mit Feder 23 als Sicherung gegen selbsttätiges Verstellen der Scheibenmutter
3, Unter der Wirkung der Umformrat erfolgt die Umformung des Emballagen-Deckels
20, wobei sich dieser am Ende der Umformung an die Aktivteilkontur des unteren Werkzeugeinsatzes
6 anlegt, und die dabei zu Beginn der Umformung zwischen Emballagen-Deckel 20 und
der Aktivteilkontur des unteren Werkzeugeinsatzes 6 befindliche Luft komprimiert
und durch den vom Aushebering 2 freigegebenen Druckluftkanal 24 in das Freie drückt.
Beim Rücklauf des Pressenstößels legt sich durch die Wirkung der Druckfedern 4 der
in sich geschlossene Aushebering 2 an die Unterseite der Befestigungsplatte 33 an
und dichtet somit den Druckluftkanal 24 ab.
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Gleichzeitig liegt der Aushebering 2 mit seinem Kragen 27 am Einsatz
7 an. Dadurch wird die von außen der Druckluftzuführung 26 der Werkzeuggrundplatte
1 zugeführte Druckluft in den unteren Werkzeugeinsatz 6 und durch innere Druckluftbohrungen
25 geleitet, so daß die Druckluft zum Säubern, Schmieren, Kühlen des unteren Werkzeugeinsatzes
6 und zum leichteren Auswerfen des mballagen-Decels 20 wirksam wird, Der sich beim
Rücklauf des Pressenstößels an die Unterseite der Befestigungsplatte 33 des unteren
Werkzeugeinsatzes 6 anlegende Aushebering 2 drückt dabei außerdem an die Auswerferstifte
5D die ihrerseits den Auswerferring 19 in Ausgangsstellung bringen und damit den
Emballagen-Deckel 20 aus dem unteren Werkzeugeinsatz 6 auswerfen.
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Aufstellung der verwendeten Bezugszeichen 1 Wericzeuggrundplatte 2
Aushebering 3 Scheibenmutter 4 Druckfeder 5 Auswerferstift 6 unterer Werkzeugeinsatz
7 Einsatz 8 Gewindeeinsatz 9 untere gleiche Ebene 10 Versteilnut 11 Teilungswinkel
12 tunnelförmige Aussparung 13 Gleitring 14 Stift 15 kleine Bohrung 16 Bohrung des
Ausheberings 17 Senkung im Aushebering 18 Senkung im Gleitring 19 Auswerferring
20 Emballagen-Deckel 21 Vertiefung 22 Arretierschieber 23 Feder 24 Druckluftkanal
25 innere Druckluftbohrung 26 Druckluftzuführung 27 Kragen des Ausheberinges 28
obere gleiche Ebene 29 Pressentisch 30 obere Aussparung 31 untere Aussparung 32
große Bohrung 33 Befestigungsplatte des unteren Werkzeugeinsatzes
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