DE3145389C2 - Gerät zur Bestimmung des Windgradienten (Scherwind) und Abwindwinkels an Bord eines Fluggerätes - Google Patents
Gerät zur Bestimmung des Windgradienten (Scherwind) und Abwindwinkels an Bord eines FluggerätesInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein System zur Bestimmung des Windgradienten (Scherwind) an Bord eines
Fluggerätes, mit dem aus den Meßsignalen der horizontalen Komponente der Fahrzeugbeschleunigung (b)
und der Fahrt (V) ein Signal für den Windgradienten (Vw) dadurch abgeleitet wird, daß die Differenz der
horizontalen Komponente der Beschleunigung (b) mit einem Rückführsignal (x2) integriert wird, das sich aus
der Differenz des Ausgangs des Integrators und der Fahrt (V) verstärkt mit einem Verstärkungsfaktor ergibt,
der die Eckfrequenz des geglätteten Signals für den horizontalen Windgradienten festlegt, wobei das Rückführsignal
x2 dem geglätteten Windgradienten entspricht.
Ein System der gattungsgemäßen Art (US-PS 38 92 374) ermöglicht eine einfache Messung des Scherwindes
bei gleichzeitiger Abschwächung der Störsignale durch Windböen und Sensorrauschen und darauf
aufbauend die Kompensation der gefährlichen Scherwindeinflüsse auf das Flugzeug.
Es ist weiter ein System bekannt (GB-PS 15 38 815), mit dem neben dem Scherwind auch der Abwind
bestimmbar ist und aus der Summe beider Signale ein Signal zur Warnung des Piloten bzw. zur Ansteuerung
der Regelautomatik abgeleitet wird.
Der horizontale Scherwind ist bekanntlich die Differenz aus der zeitlichen Ableitung der Fahrt Kund der t>o
Übergrundbeschleunigung VK = bh. Bei dem bekannten
System wird die Ableitung der Fahrt V durch ein Differenzier-Netzwerk (rate network) gewonnen. In diesem
Netzwerk wird eine sehr kritische Operation durchgeführt, da sie das Signal infolge kurzzeitiger Windböen
und des Sensorrauschens sehr stark erhöht. Das Signal V für die zeitliche Ableitung der Fahrt muß daher vordem
Differenzieren geglättet werden. Dies hat wiederum die Folge, daß auch die Beschleunigung VK geglättet werden
muß zur Vermeidung von Phasenverschiebungen zwischen Kund VK. Neben dem Differenzier-Netzwerk
ist somit in allen Entgegenhaltungen auch ie ein Filter sowohl für das Signal der Fahrt, als auch der Beschleunigung
erforderlich, damit hochfrequente Störungen durch Windböen und Sensorrauschen unterdrückt warden
gegenüber dem gesuchten niederfrequenten Windgradienten (Scherwind), der die Flugsicherheit gefährdet.
A uch der Abwind wird bei diesem System über eine Schaltung bestimmt, die ein Differenzier-Netzwerk aufweist.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Gerät der gattungsgemäßen
Art dahingehend weiterzuentwickeln, daß mit einer einfachen Schaltung zusätzlich zum Windgradienten
(Scherwind) auch der Abwindwinkel bestimmbar ist.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß ein Signal für den Abwindwinkel dadurch
erzeugt wird, daß die Vertikalgeschwindigkeit durch die Fahrt dividiert wird und das Ausgangssignal subtrahiert
wird vom negativen Anstellwinkel und dem Nickwinkel, und daß das daraus resultierende Signal durch
einen Tiefpaß geglättet wird.
In einer zweckmäßigen Ausführungsform wird das resultierende Signal für den Abwindwinkel mit der gleichen
Eckfrequenz geglättet wie das geglättete Signal für den horizontalen Windgradienten und die beiden geglätteten
Signale werden summiert.
Die Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise veranschaulicht und im nachstehenden im einzelnen
anhand der Zeichnung beschrieben.
In der Zeichnung ist die Schaltung eines Systems wiedergegeben, mit dem der horizontale Scherwind unter
Berücksichtigung des Abwindwinkels bestimmbar ist. Zusätzlich stehen die Flughöhe h und die Vertikalgeschwindigkeit
h zur Verfugung.
In die Schaltung werden die Meßsignale der Fahrt K, des Sinus und des Cosinus vom Nickwinkel θ und Rollwinkel
Φ, weiterhin die Meßsignalc des Nickwinkels Θ, des Anstellwinkels a, der barometrischen Höhe hb eingegeben.
Die vom Nick- und Rollwinkel abhängigen trigonometrischen Funktionen (sin Θ, cos θ cos Φ; als
gestrichelte Signale eingezeichnet) werden direkt an den Resolvern des Vertikalkreisels abgenommen.
Es ist der Fall dargestellt, daß an Bord eines Flugzeugs kein Inertialsystem zur Verfugung steht und die
Beschleunigung in Richtung der Flugbewegung und senkrecht dazu nach unten mit flugzeugfest montierten
Sensoren gemessen wird, die zweckmäßig in dem System integriert sind. Ist ein Inertialsystem vorhanden,
vereinfacht sich das System, da dann der senkrechte Beschleunigungsmesser 20 und der Längs-Beschleunigungsmesser
2 nicht benötigt werden und die Verarbeitung der trigonometrischen Funktionen des Roll- und
Nickwinkels nicht erforderlich ist. Stattdessen wird die horizontale und vertikale Beschleunigung (bh und bD)
dem Inertialsystem entnommen und in das System eingespeist.
Im unteren Teil der Schaltung ist in strichpunktierten Linien eingeschlossen die bekannte Schaltung zur
Bestimmung des Windgradienten mit dem Ausgangssignal X2 dargestellt.
Der Scherwindbestimmung liegt ein Regelkreis zugrunde. Es wird hier die Längsbeschleunigung bx/g
(g = Fallbeschleunigung) korrigiert mit dem bei einer Längsneigung θ wirkenden Anteil der Vertikalbeschleunigung
(bD/g) sin θ abzüglich dem Rückführsi-
gnal X2 (s. Knotenpunkt 4) in einen Integrierer 6 eingespeist.
Die in 8 gebildete Differenz aus dem Ausgangssignal X1 des Integrierers und dem Signal für die Fahrt V
geteilt durch g wird in ein Netzwerk 10 mit der Verstärkung
l/T eingespeist. Dessen Ausgangssignal ist das oben erwähnte Rückführsignal .v2, das gleich dem geglätteten
Windgradienten Vu ist, und zwar entsprechend der Beziehung
10
wobei s = Laplace Operator.
Der Längsbeschleunigungsmesser 2 ermittelt die Beschleunigung bx, die sich skaliert in Einheiten der
Erdbeschleunigung g zusammensetzt aus:
(2)
(3)
20
die Flugzeugbeschleunigung in Lotrichtung ist. Letztere wird in 24 ermittelt und in 12 mit sin Θ verstärkt. In
3 erfolgt schließlich die Kompensation von — sin Θ an
dem Ausgangssignal bx/g des Beschleunigungsmessers
2.
Vertikalgeschwindigkeit Λ und Höhe /!werden auf folgendem
Wege bestimmt, wobei zunächst zur Vereinfachung angenommen wird, daß die Beschleunigung in
Lotrichtung gemessen wird.
Der vertikale Beschleunigungsmesser eines Inertialsystems mißt die Beschleunigung bD in Lotrichtung, was
dem Ausgang 24 entspricht. Nach Kompensation der konstanten Erdbeschleunigung g in 26 gewinnt man
durch einmalige Integration in 30 nach Subtraktion des Rückführsignals aus 28 im Knotenpunkt 26 ein Meßsignal
für die Vertikalgeschwindigkeit /;. Durch nochmalige Integration in 36 wird nach Subtraktion des Rückführsignals
aus 34 in 32 ein Meßsignal für die Höhe /; ermittelt. Dieses wird in 38 verglichen mit der barometrischen
Höhe /J4, wobei die Differenz zur Erzeugung
der Rückführsignale in 28 und 34 dient.
Die Meßsignale h und h Tür die Höhe und Vertikalgeschwindigkeit
sind qualitativ sehr gute Signale mit guter Kurzzeitgenauigkeit und einer durch den barometrischen
Höhenmesser definierten Langzeitgenauigkeit.
Steht an Bord des Flugzeugs kein Inertialsystem zur Verfügung, das die Ermittlung der Beschleunigung in
Lotrichtung gestattet, so wird im Steig- und Kurvenflug bD aus den Meßsignalen b. des körperfest montierten
senkrechten Beschleunigungsmessers 20 und bx des
körperfest montierten Längs-Beschleunigungsmessers 2 wie folgt berechnet:
bD " g + * — £v sin Θ + b. cos Φ cos Θ (5)
woraus sich mit den vom Vertikalkreisel gemessenen Funktionen sin Θ, cos Θ und cos Φ die gesuchte Beschleunigung
bD in Lotrichtung durch Verstärkung von
b- mit cos Φ cos 0 in 22 und Addition in 24 des in 40 mit
sin Θ verstärkten Ausgangssignals bx von 2 ermitteln
läßt.
Mit Hilfe dieses Systems und des gemessenen Anstellwinkels a'sowie des Nickwinkels Θ kann nun der
Abwindwinkel x" auf folgendem Weg ermittelt werden.
Der in 42 gebildete Quotient zwischen Vertikalgeschwindigkeit
h und Fahrt V ist ein Signal für den Flugbahnwinkel yK.
Auch die in 44 gebildete Differenz zwischen Nickwinkel Θ und Anstellwinkel α enthält den Flugbahnwinkel
yA, allerdings überlagert mit dem Flugwindwinkel
y" bzw. Abwindwinkel, wenn y*
< 0
Q-a=yk + y"\ (6)
Somit ist schließlich die in 46 gebildete Differenz von
Θ - a - yK gleich dem gesuchten Flugwindwinkel y"'.
Dieses Signal wird über einen Tiefpaß 48 geleitet, dessen Zeitkonstante T zweckmäßig gleich der des horizontalen
Scherwindsignals ist. Nun können die geglätteten Signale y" und V"/g in 50 zusammengefaßt werden
als ein Signal, das gleich dem Verhältnis des erforderlichen zusätzlichen Schubes A F zum Flugzeuggewicht G
ist, um den Energiehaushalt des Flugzeugs beim Durchflug eines Scherwindes oder Abwindes konstant zu halten,
d. h., das in 52 gebildete Summensignal x} sollte für
die Zeit des Scherwinddurchfluges auf null gehalten werden.
Von großer Bedeutung für die Flugregelung ist auch das zeitliche Integral x4 der Summe von y"' + KVg und
des vom Piloten bzw. der Triebwerksregelung eingestellten zusätzlichen Schub/Gewichtsverhältnisses
A F/G. Die Generierung dieses Signals erfolgt über den Integrierer 54. Das Signal .V4 ist proportional der
Summe aus Energiehöhenverlust infolge Scherwind oder Abwind und dem Energiehöhengewinn infolge
Schuberhöhung.
Beide Ausgangssignale .v, und .v4 sind für die Sicherheit
des Flugzeugs, insbesondere im Landeanflug, von lebenswichtiger Bedeutung und werden in bekannter
Weise weiterverarbeitet.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. System zur Bestimmung des Windgradienten (Scherwind) an Bord eines Fluggerätes, mit dem aus
den Meßsignalen der horizontalen Komponente der Fahrzeugbeschleunigung (b) und der Fahrt (K) ein
Signal fur den Windgradienten (K") dadurch abgeleitet
wird, daß die Differenz der horizontalen Komponente der Beschleunigung (b) und ein Rückführsignal
(X2) integriert wird, das sich aus der Differenz des Ausgangs des Integrators und der Fahrt (K)
verstärkt mit einem Verstärkungsfaktor ergibt, der die Eckfrequenz des geglätteten Signals für den horizontalen
Windgradienten festlegt, wobei das Rückführsignal dem geglätteten Windgradienten entspricht,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Signal Tür den Abwindwinkel (yH) dadurch erzeugt
wird, daß die Vertikalgeschwindigkeit (h) durch die
Fahrt (V) dividiert wird und das Ausgangssignal subträniert
wird vom negativen Anstellwinkel (a) und dem Nickwinkel (Θ), und daß das daraus resultierende
Signal durch einen Tiefpaß (48) geglättet wird.
2. System nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das resultierende Signal für den Abwindwinkel (y*) mit der gleichen Eckfrequenz geglättet
wird, wie das geglättete Signal (x2) für den horizontalen
Windgradienten und die beiden geglätteten Signale summiert werden.
30
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DE3145389A DE3145389C2 (de) | 1980-11-15 | 1981-11-16 | Gerät zur Bestimmung des Windgradienten (Scherwind) und Abwindwinkels an Bord eines Fluggerätes |
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DE3145389A1 DE3145389A1 (de) | 1982-07-01 |
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1981
- 1981-11-16 DE DE3145389A patent/DE3145389C2/de not_active Expired
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DE3145389A1 (de) | 1982-07-01 |
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