DE3144182C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Lichtwellenleiter
kabel mit einem widerstandsfähigen Mantel als Schutz
gegen Tierfraß.
Es ist bekannt, daß insbesondere Nagetiere eine Schädi
gung oder Zerstörung von Kabeln herbeiführen können.
Hierbei sind Lichtwellenleiterkabel u. a. deshalb be
sonders gefährdet, weil sie einen relativ kleinen
Durchmesser aufweisen und ihre Leiterelemente in Form
dünner Glasfasern im Gegensatz zu metallischen Leitern
einem Nager praktisch keinen Widerstand entgegensetzen
können. Es wäre möglich, Lichtwellenleiterkabel da
durch gegen Tierfraß zu sichern, daß sie im Mantelbe
reich durch ein eingelegtes Stahlblech gesichert wer
den. Dies hat aber den Nachteil, daß damit eine beson
dere Eigenschaft optischer Kabel, nämlich ihre Metall
freiheit, verloren ginge.
Aus der DE-OS 28 36 314 ist ein Lichtwellenleiterkabel bekannt,
bei dem um ein zentrales Zugentlastungselement drei in sich
unverseilte Glaslitzen verseilt sind. Die Glaslitzen werden
durch einen Mantel in ihrer Lage gehalten und bilden mit diesem
drei etwa dreieckige Hohlräume, in denen die Lichtwellenleiter
geschützt angeordnet sind. Der nur geringe Drall, den die Glas
litzen beim Aufseilen auf das Zentralelement erhalten, hat zur
Folge, daß die Litzen auch eine sehr große Längsstabilität er
halten, so daß zusammen mit dem Zugentlastungselement die Reiß
festigkeit des Kabels erhöht und Längenänderung durch Zug- oder
Temperatur in engen Grenzen gehalten werden können.
Aus der DE-OS 25 51 210 ist ein optisches Kabel bekannt, bei
dem ein zentrales zugfestes Element aus Federdrahtstahl vorge
sehen ist, auf welches optische Übertragungselemente aufgeseilt
werden. Anschließend ist eine Bewehrung vorgesehen, auf die ein
Innenmantel, eine weitere Bewehrung und ein Außenmantel folgen.
Der Innenmantel besteht aus thermoplastischem Polyurethan,
während der Außenmantel aus Polyvinylchlorid hergestellt ist.
Bei einem derartigen Kabel können sogenannte "Hohladern" vorge
sehen sein, deren Aderhülle zweischichtig ausgebildet werden,
wobei die innere Schicht aus Polystyrol besteht, während für
die äußere Schicht ein aromatisches Polyamid vorgesehen ist.
Aus der DE-OS 27 32 376 ist ein optisches Kabel bekannt, dessen
Seele aus einer Mehrzahl derart dicht gepackter zugfester
Stränge mit im wesentlichen kreisförmigen Querschnitt besteht,
daß ein oder mehrere Zwickelräume zwischen den Strängen ver
bleiben, in denen Lichtwellenleiter angeordnet werden können.
Die zugfesten Stränge können unter anderem aus einem Stahldraht
oder einem aromatischen Polyamid bestehen und wirken somit
auch als Stützelement gegen eine Längskompression oder Längs
kontraktion.
Aus der DE-OS 29 10 135 ist ein optisches Kabel bekannt, bei
dem als zugfestes Kernelement ein Stahldraht verwendet ist,
auf den die innerhalb von rohrförmigen Schutzhüllen unterge
brachten Lichtwellenleiter (Hohladern) aufgeseilt sind. Die so
erhaltene Kabelseele wird durch ein dicht aufsitzendes Band
fest zusammengepreßt und außen ist ein zweischichtiger Mantel
aufgebracht, wobei zwischen den beiden Mantelschichten eine
Dampfsperre aus einem Metallband vorgesehen ist. Sowohl Innen-
als auch Außenmantel bestehen aus Polyäthylen. Es ist angegeben,
daß in einem Temperaturbereich von -40°C bis +80°C ein Wärme
schrumpfen oder eine Wärmeausdehnung der rohrförmigen Schutz
hüllen für die Lichtwellenleiter durch das aus Stahl bestehende
zugfeste Zentralelement und die feste Aufseilung der Schutz
hüllen im wesentlichen verhindert wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Weg aufzuzeigen,
auf dem es in einfacher Weise möglich ist, ein gegen Tierfraß
geschütztes optisches Kabel zu erhalten, das neben einer hohen
Schlagzähigkeit und Abriebsfestigkeit auch eine gute Biegbar
keit aufweist. Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe bei einem
Lichtwellenleiterkabel der eingangs genannten Art dadurch ge
löst, daß der widerstandsfähige Mantel aus einem aromati
schen Polyamid (Aramid) besteht,
daß mindestens ein Stützelement vor
gesehen ist, welches so ausgelegt ist, daß die optischen Adern
bei tiefen Temperaturen gegen Kontraktion des widerstandsfähigen
Mantels ausreichend geschützt sind, und daß auf den widerstands
fähigen Mantel (WM) eine weitere Mantelschicht aus einem zähen,
elastischen Material aufgebracht ist.
Der durch die Erfindung eingeschlagene Weg besteht somit in
einem ersten Schritt darin, daß für den widerstandsfähigen
Mantel ein aromatisches Polyamid verwendet wird, das für sich
genommen ausreichend widerstandsfähig ist und somit den not
wenigen Schutz gegen Tierfraß bildet. Da derartige Kunststoffe
vor allem bei niedrigen Temperaturen wegen der auftretenden
starken Kontraktion zu Schwierigkeiten führen können, ist für
den Schutz der Lichtwellenleiter gegen eine solche Längskon
traktion infolge von Schrumpfung das zentrale Stützelement
vorgesehen, welches diese Kontraktion des widerstandsfähigen
Mantelmaterials abfängt und dadurch eine Schädigung der Licht
wellenleiter verhindert. Da das harte Material des widerstands
fähigen Mantels wenig elastisch ist, wird der weitere Kabelauf
bau so gewählt, daß zusätzlich eine weitere Mantelschicht aus
einem zähen, elastischen Material aufgebracht wird. Dadurch ist
das Aramid-Material des widerstandsfähigen Mantels gegen Licht
einflüsse und andere Spannungsrisse auslösende Belastungen hin
reichend geschützt. Diese Kombination von Stoffen des zwei
schichtigen Außenmantel-Aufbaus weist eine ideale Kombination
von Eigenschaften auf. Sie verbindet Schlagzähigkeit, Abrieb-
oder Nagefestigkeit, Kältefestigkeit und Lichtbeständigkeit
sowie Biegbarkeit und Zugbelastbarkeit miteinander.
Es ist zweckmäßig, die Mantelschicht des weiteren Mantels in
einer Stärke zwischen 1 und 3 mm auszuführen. Vorteilhaft be
steht diese weitere Mantelschicht aus Polyäthylen, wobei durch
einen Kleber, insbesondere einen Schmelzkleber, eine Verbindung
zwischen dem weichen Material der weiteren Mantelschicht und
dem harten, widerstandsfähigen Aramidmantel hergestellt wird.
Die Eigenschaften des widerstandsfähigen Mantels aus
Polyamid werden zweckmäßig so gewählt, daß dieser eine
Shore-Härte D < 80 aufweist. Mit einer solchen Dimensio
nierung läßt sich eine ausreichende Sicherheit gegen
einen Großteil von schädlichen Nagetieren erreichen.
Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausführungsform
der Erfindung wird ein Nagetier-Angriff auch dadurch
in seinen schädlichen Auswirkungen verringert, daß der
Reibungskoeffizient des widerstandsfähigen Mantels be
sonders niedrig gewählt wird. Dies hat zur Folge, daß
die Zähne der nagenden Tiere abgleiten, wobei die Kom
bination aus widerstandsfähigem Material für den Man
tel einerseits und besonders niedrigem Reibungskoeffi
zienten andererseits einen erheblich verbesserten
Schutz ergibt. Zweckmäßige Werte des Reibungskoeffi
zienten des Mantels liegen gegen harten Stahl gemessen
unter 0,1.
Auch durch entsprechende Auswahl der Kerbschlagzahl
läßt sich der Schutz des Lichtwellenleiterkabels gegen
Tierfraß weiter verbessern. Hierbei ist es zweckmäßig,
eine Kerbschlagzahl nach DIN 53 453 vorzusehen, die
etwa zwischen den Werten 4 und 10 kWsec/m2 liegt.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand einer Zeichnung
näher erläutert, in der ein Querschnitt durch ein nach
der Erfindung aufgebautes Kabel dargestellt ist.
Im
Inneren des Kabels ist ein zentrales Stützelement ZS
vorgesehen, das zweckmäßig aus Glasfaserkunststoff auf
gebaut ist. Es ist so steif gewählt, daß es Stauchkräf
te, die später noch zu erläutern sein werden, aufneh
men kann. Um dieses zentrale Stützelement ZS herum
ist eine Reihe von Lichtwellenleiteradern LW aufge
seilt, die als hohle oder gefüllte Adern ausgebildet
sein können, wobei die verbleibenden Zwischenräume
durch eine Seelenfüllmasse geschlossen werden können,
so daß ein längsdichtes Kabel entsteht. Als Verseilart
wird z. B. die SZ-Verseilung angewendet, wobei außen
ein Band BD aufgebracht ist, welches die Aufgabe hat,
die Nagetiersicherheit zu verstärken. Dies wird da
durch erreicht, daß das Band BD aus Glasgewebe mit
Harztränkung besteht und gleichzeitig beim Aufbringen
des heißen, dicken Aramidmantels WM ein Wärmeschutz für
die Seele ist. Zur Abdichtung dieses (ggf. mehrschichtig
aufgebrachten Glasgewebes kann eine weitere Füllmasse
eingebracht werden, welche deren Öffnungen entsprechend
verschließt.
Der durch Extrudieren aufgebrachte widerstandsfähige
Mantel WM besteht aus einem Aramid, welches ein sehr
hartes Material darstellt und den Schutz gegen Nage
tiere übernimmt. Schrumpfkräfte des aufextrudierten
Aramidmaterials werden von dem zentralen Stützelement
ZE aufgenommen. Die Wandstärke des widerstandsfähigen
Materials WM wird zweckmäßig etwa zwischen 0,5 und
2,5 mm gewählt. Über dem Aramid-Mantel WM folgt ein
weiterer Mantel, vorzugsweise aus Polyäthylen, der fest
auf den Aramid-Mantel WM geklebt ist und diesen gegen
Licht und Spannungsrisse schützt. Das widerstandsfähi
ge Material des harten Außenmantels WM hat beispiels
weise eine Shore-Härte D von 60 bis 90, einen niedrigen
Reibungskoeffizienten, vorzugsweise gemessen gegen
Stahl unter 0,1 und eine Kerbschlagzahl bei 23°C nach
DIN 53 453 zwischen 4 und 10 kWsec/m2.
Als Material für den widerstandsfähigen Außenmantel WM
kann z. B. ein aromatisches Polyamid mit den Eigenschaf
ten verwendet werden, wie sie das unter dem Markennamen
Grilamid TR 55 der Emser Werke AG gehandelte Material
aufweist. Der elastische Außenmantel EM hat vorteil
hafte Eigenschaften, wie sie bei spannungsreißfestem
Polyäthylen für Kabelmäntel bekannt sind (z. B. "Lupolen"
20/20 der Fa. BASF).
Claims (12)
1. Lichtwellenleiterkabel mit einem widerstandsfähigen Mantel
(WM) als Schutz gegen Tierfraß, dadurch ge
kennzeichnet, daß der widerstandsfähige Mantel (WM)
aus einem aromatischen Polyamid (Aramid) besteht,
daß mindestens ein Stützelement (ZS) vorgesehen ist, welches so ausgelegt ist, daß die optischen Adern (LW) bei tiefen Tem peraturen gegen Kontraktion des widerstandsfähigen Mantels (WM) ausreichend geschützt sind, und
daß auf den widerstandsfähigen Mantel (WM) eine weitere Mantel schicht (EM) aus einem zähen, elastischen Material aufgebracht ist.
daß mindestens ein Stützelement (ZS) vorgesehen ist, welches so ausgelegt ist, daß die optischen Adern (LW) bei tiefen Tem peraturen gegen Kontraktion des widerstandsfähigen Mantels (WM) ausreichend geschützt sind, und
daß auf den widerstandsfähigen Mantel (WM) eine weitere Mantel schicht (EM) aus einem zähen, elastischen Material aufgebracht ist.
2. Lichtwellenleiterkabel nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der widerstandsfähige Mantel
(WM) eine Shore-Härte D < 60 aufweist.
3. Lichtwellenleiterkabel nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Reibungskoeffizient des widerstandsfähigen Mantels (WM) be
sonders niedrig gewählt ist.
4. Lichtwellenleiterkabel nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Reibungskoeffizient des
widerstandsfähigen Mantels (WM) gegen harten Stahl gemessen
unter 0,1 liegt.
5. Lichtwellenleiterkabel nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der widerstandsfähige Mantel (WM) bei 23°C eine Kerbschlagzahl
nach DIN 53 453 zwischen 4 und 10 kWsec/m2 aufweist.
6. Lichtwellenleiterkabel nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die weitere Mantelschicht (EM) mit dem widerstandsfähigen
Mantel (WM) durch einen Kleber verbunden ist und insgesamt ein
Verbundmantel gebildet wird.
7. Lichtwellenleiterkabel nach Anspruch 6, dadurch
gekennzeichnet, daß als Kleber ein Schmelzkleber
verwendet wird.
8. Lichtwellenleiterkabel nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
unter dem aus aromatischem Polyamid bestehenden Mantel (WM) ein
Band (BD) zum Schutz der Lichtwellenleiter (LW) auf diesen an
gebracht ist.
9. Lichtwellenleiterkabel nach Anspruch 8, dadurch
gekennzeichnet, daß das Band (BD) aus einem harz
getränkten Glasgewebe besteht.
10. Lichtwellenleiterkabel nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Wandstärke des widerstandsfähigen Mantels (WM) etwa zwi
schen 0,5 und 2,5 mm gewählt ist.
11. Lichtwellenleiterkabel nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die weitere Mantelschicht (EM) aus Polyäthylen besteht.
12. Lichtwellenleiterkabel nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die weitere Mantelschicht (EM) eine Wandstärke zwischen 1 und
3 mm aufweist.
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Cited By (1)
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1981
- 1981-11-06 DE DE19813144182 patent/DE3144182A1/de active Granted
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