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Einrichtung zum Bremsen bewegter Teile in einem fotografischen Gerät
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Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Bremsen bewegter Teile
in einem fotografischen Gerät, wie Verschlußlamellen oder Filterträger, bei welcher
das bewegte Teil zum Zwecke der Abbremsung auf einen gegen eine Federkraft bewegbaren
Anschlag trifft.
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Verschlußlamellen oder Filterträger können normalerweise in zwei stabile
Endlagen gebracht werden, welche im allgemeinen durch fixe Anschläge realisiert
werden. An denen entsteht oft ein unerwünschtes Prellen der Verschluß- bzw. Filterelemente
(DE-OS 25 32 563.7 und G 75 18 441.7). Es ist auch bekannt (DE-PS 1 925 312), im
Bereich der Endstellung der bewegten Teile eine Reibungsbremse zur Aufnahme der
kinetischen Energie vorzusehen. Eine solche Einrichtung ist aufwendig, kompliziert
und störanfällig. Auch ist es bekannt, als Anschlag einen gegen eine Federkraft
bewegbaren Bolzen vorzusehen. Derartige Anschläge sind zwar einfach im Aufbau und
preisgünstig, führen aber zu dem oben erwähnten nachteiligen Prellen des bewegten
Teiles.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Einrichtung der eingangs
genannten Art derart weiterzubilden, daß mit einfachen Mitteln ein Prellen des bewegten
Teiles vermieden ist.
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Diese Aufgabe wird durch die Im Kennzeichen des Anspruchs 1 aufgeführten
Mittel gelöst.
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Mit der Erfindung können hohe Geschwindigkeiten der bewegten Teile,
beispielsweise kurze VerschluOzeiten, durch die hohe Energieaufnahme des Anschlags
erreicht werden. Durch den raschen Energieabbau des bewegten Teiles am Anschlag
wird ein teilweises offenen bzw. Schließen des Teiles im Falle eines Verschlußelementes
vermieden. Außerdem kann der erfindungsgemäße Anschlag äußerst geräuscharm arbeiten
und die Lebensdauer der bewegten Teile ist gegenüber herkömmlichen Anschlägen erhöht.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen im Zusammenhang mit der Beschreibung eines Ausführungsbeispieles,
das anhand einer Figur eingehend erläutert wird. Die einzige Figur zeigt eine schematische
Ansicht der erflndungsgemäßen Einrichtung.
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In Fig. 1 ist mit 1 ein Rahmen eines fotografischen Gerätes bezeichnet,
an welchem ein bewegtes Teil, nämlich ein Verschlußelement 2 um eine Achse 3 drehbar
angeordnet ist. Das etwa die Form eines doppelarmigen Hebels aufweisende, bewegte
Teil 2 besitzt an einem Ende eine Kulissenführung 4, in welcher ein Stift 5 einer
Kurbel 6 geführt ist. Die Kurbel 6 sitzt auf der Welle eines Drehmagneten 7 und
hat die Aufgabe, das bewegte Teil in seine beiden Endstellungen zu bringen, wovon
die eine mit ausgezogenen Linien und die andere mit gestrichelten Linien dargestellt
ist.
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Das bewegte Teil weist einen seitlich gerichteten Vorsprung 8 auf,
der als Anschlagfläche des bewegten Teiles 2 dient. Statt des Vorsprunges 8 könnte
auch jeder andere Bereich des bewegten Teiles, beispielsweise auch die kreisförmige
Abdeckscheibe, als Anschlag ausgebildet sein.
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Ein quaderförmiges Gehäuse 9 ist an einem Ende einer elastischen Stange
10 angebracht, deren anderes Ende gerätefest gelagert ist. Das Gehäuse 9 ist zum
Teil mit einem Granulat, vorzugsweise Bleikörnern 11, gefüllt. Statt des Granulats
könnte das Gehäuse 9 auch mit anderen Körpern mit einem raltiv hohen spezifischen
Gewicht befüllt sein. Selbst eine einzige Kugel mit ausreichender Masse kann als
Befüllung des Gehäuses 9 vorgesehen werden.
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Von dem Drehmagneten 7 wird die Kurbel 6 im Uhrzeigersinn gedrehte
so daß das bewegte Teil 2 von der mit gestrichelten Linien gezeigten Stellung in
die mit ausgezogenen Linien dargestellte Stellung gebracht wird. Dabei trifft der
Vorsprung 8 auf das Gehäuse 9, das etwa in die mit gestrichelten Linien dargestellte
Stellung ausweicht. Das Gehause 9 nimmt die Bewegungsenergie des bewegten Teiles
2 auf und würde aufgrund seiner federnden Anbringung zwischen den beiden gezeigten
Stellungen hin- und herschwingen. Das Granulat 11 möchte aufgrund seiner Trägheit
in der dargestellten Lage verbleiben und wirkt der Wand des Gehäuses 9 entgegen,
von der die Beschleunigung kommt. Ein Teil der Bewegungsenergie wird bereits durch
Verwirbelung des Granulats in Wärme umgewandelt.
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Am Umkehrpunkt (gestrichelte Linie) fliegt nun der unteren Gehäusewand
das im Uhrzeigersinn beschleunigte und frei bewegliche Granulat entgegen und verzögert
damit das schnelle Zurückgehen des Gehäuses 9 in dessen Ausgangsstellung. Anschließend
wiederholt sich der Vorgang mit geringerer Schwingungsamplitude, bis das Gehäuse
9 in seiner Ruhestellung verharrt.
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Das Granulat bzw. der oder die Körper 11 in dem Gehäuse 9 wirken somit
als starkes Dämpfungselement und führen das angestoßene Gehäuse 9 zu einem raschen
Stillstand.
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Als Antrieb 7 können statt eines Drehmagneten alle Arten drehmomenterzeugender
Motore In Betracht kommen, wie DC-Motor, Linearmotor, Topfmagnet oder auch pneumatische
Antriebe.
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Ein Vorteil der erfindungsgemäßen Einrichtung ist auch darin zu sehen,
daß durch die Ausweichmöglichkeit des Anschlags die Zeit zur Aufnahme des Aufpralles
des bewegten Teiles beeinflußt werden kann und somit relativ große Aufprallenergien
beherrscht werden können.
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Mit dem "weichen" Energieabbau in dem bewegten Teil wird es auch möglich,
für das bewegte Teil leichte und billige Materialien zu verwenden, welche bei einem
zu harten Aufprall oder bei einem Prellverhalten sonst leicht brechen würden. Das
bedeutet, daß das bewegte Teil beispielsweise auch aus Kunststoff gefertigt sein
kann, womit außerdem eine minimale Geräuschentwicklung verbunden ist.