DE3133156A1 - Verfahren zum markieren von verkehrsflaechen und vorrichtung hierfuer - Google Patents
Verfahren zum markieren von verkehrsflaechen und vorrichtung hierfuerInfo
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Description
·" · ·■ · ·· · 0 10 0.100
T 31 218 'y ": . : I". \ . g<%,August 1981
Anmelders HERBERTS, Gesellschaft mit beschränkter
Haftung, Christbusch 25, D-5600 WUPPERTAL 2
Verfahren zum Markieren von Verkehrsflächen und . ■
Vorrichtung hierfür
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum
Markieren von Verkehrsflächen durch Auftragen einer pigmentierten kalthärtenden 2-KoiDponenten-Farbe und
gegebenenfalls Glasperlen und/oder Griffigkeitsmittel.
Verkehrsflächen, insbesondere Straßenfahrbahnen, Fahr- und Landebahnen auf Flughäfen, sowie Fahrbahnen
in Fabrikgeländen müssen in umfangreichem Umfang markiert werden durch Auftragen von weißen,
gelben oder in weniger Fällen auch anders farbigen Markierungsfarben. Diese Markierungsfarben müssen
in kürzester Zeit aushärten bzw. zu mindest trocknen, so daß sie in der Regel bereits nach wenigen Minuten
oder höchstens Stunden befahren v/erden können. Für hochwertige Markierungen werden im allgemeinen
sogenannte 2-Komponenten-Farben verwendet.
Die beiden Komponenten sind einzeln lange lagerfähig.
Nach dem Vermischen tritt durch chemische Reaktion sehr schnell eine Härtung ein, wobei die Komponenten
so gewählt werden, daß die Härtung kalt, d.h. bei ι Raumtemperatur ohne zusätzliche weitere Maßnahmen wie
Erhitzen , Bestrahlen mit energiereicher Strahlung und dergleichen erfolgt. Die bekannte Arbeitsweise
; ist derart, daß die beiden Komponenten im notwendigen
Mischungsverhältnis, um eine einwandfreie chemische g5 Reaktion zur Härtung zu gewährleisten, mittels Dosierpumpen
bzw. Förderpumpen Mischvorrichtungen zugeführt
werden, wo eine Homogenisierung erfolgt. Unmittelbar
anschließend wird das Gemisch in der Regel über sogenannte
Airless-Pistolen appliziert. Aufgrund der
Äirless-Spritzbarkeit ist das Gemisch in der Kornfeinheit
entsprechend fein eingestellt und. ergibt dadurch eine sehr glatte Oberfläche, was manchmal nicht erwünscht
ist. Um die geforderten Griffigkeits- und Retroreflexionswerte auf Straßen oder Flughafen zu
erreichen, müssen eine große Menge an NachstreumitteIn„
insbesondere Glasperlen, in das flüssige Material mittels Walzenstreuer oder Perlpistole ein- bzw. aufgebracht werden» Nach einer anderen bekannten Verfahrensweise
wird die eigentliche Farbkomponente (Stammkomponente) im konventionellen Spritzverfahren auf
die Verkehrsfläche aufgebracht, und die Härterkomponente in Pulverform, gegebenenfalls in Abmischung mit
Griffigkeitsmitteln und Glasperlen^ mit einem Walzengerät nachgestreut. Durch die relativ hohe Nachstreu~
menge, die bei diesem System benötigt wird, kommt es durch mangelnde Rieselfähigkeit des pulvrigen Härters
zu Förderschwierigkeitenρ ein sehr großer Anteil der
überdosierten Wachstreumenge kann von der flüssigen Stammkomponente nicht aufgenommen werden und liegt
lose auf der Markierung» Ss kommt zu Verwehungen durch
Windbeeinflussung. Daraus resultiertp daß die eingestellte Nachstreumittelmenge nicht konstant eingehalten werden kann, ein relativ hoher Materialverlust
beim Nachstreumittelauftrag eintritt und ungleichmäßige'
Streudichte bzw. Oberflächenrauhigkeit ( wolkiges Aussehen) auftreten. Das hat eine unterschiedliche Schmutzaufnahme
der Markierung sur Folgej, die sich nachteilig
auf die Tagessichtbarkeitsmeßwerte auswirkt,,
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabenstellung
zugrunde,ein Verfahren zum Markieren von Verkehrsflächen zu finden, das die Nachteile der bekannten
Verfahren vermeidet und das Aufbringen der Markierung in einfacher Weise unter Anwendung einfacher Geräte
ermöglicht.
Gegenstand der Erfindung ist demgemäß ein Verfahren zum
Markieren von Verkehrsflächen durch Auftragen einer pigmentierten, kalthärtenden 2-Komponenten-Farbe und
gegebenenfalls Griffigkeitsmittelh und Glasperlen, das gemäß der Erfindung dadurch gekennzeichnet., ist, daß
als erste Komponente eine Lösung oder Dispersion mit einer Viskosität von 10 DIN-Sek. bis 100 Din-Sek. eines
Härtemittels für die zweite Komponente und unmittelbar anschließend oder nach mehreren Stunden eine zweite
Komponente enthaltend ein nach Vermischen mit der ersten Komponente kalthärtendes Bindemittel und Pigmente und
gegebenenfalls unmittelbar danach Griffigkeitsmittel und/
oder Glasperlen aufgetragen werden.
Weiterhin ist Gegenstand der Erfindung eine fahrbare
Vorrichtung zum Markieren von Verkehrsflächen mit mehreren Austrittsöffnungen für die auf die Verkehrsflächen
aufzutragenden Substanzen, die gemäß der Erfindung gekennzeichnet ist.durch in Fahrtrichtung
in einer geraden Linie nacheinander angeordnete mindestens eine erste Austrittsöffnung für eine
3Q Lösung oder Dispersion mit einer Viskosität von 10 DIN-Sek.
bis 100 DIN-Sek., mindestens eine zweite Austrittsöffnung für die zweite Komponente enthaltend kalthärtendes
Bindemittel und Pigmente und mindestens eine dritte Austrittsöffnung für Griffigkeitsmittel
und/oder Glasperlen.
Die erste Komponente, die die Härterkoraponente ist,
ist verhältnismäßig dünn viskos eingestellt. Sie dringt dadurch in kürzester Zeit relativ tief in die
Verkehrsfläche ein und bewirkt so einen überraschend guten Verbund der Verkehrsfläche mit der Markierungsfarbe. Bevorzugt beträgt die Viskosität mindestens
11 DIN-Sek. und besonders bevorzugt mindestens 12 DIN-Sek. . Die obere Grenze für die Viskosität liegt bevorzugt
bei 40 DIN-Sek., und besonders bevorzugt bei 20 DIN-Sek.. Die erste Komponente (Härterkomponente
oder Vorspritzkomponente) enthält ein Härtemittel, das auf das in der zweiten Komponente enthaltene Bindemittel
abgestimmt ist. Dem Fachmann sind die Kombinationen von Bindemitteln und Härterkomponenten be~
kannt, die aufeinander abgestimmt sind. Im Sinne der vorliegenden Erfindung können diejenigen Bindemittel und Härterkomponenten verwendet werden, die
auf dem Gebiet der Markierung von Verkehrsflächen eingesetzt v/erden. Beispiele hierfür sind Insbesondere
Peroxide, z.B. Benzoylperoxid,· als Härterkomponente.
■Es handelt sich hierbei um übliche Handelsprodukte.
Diese Vorspritzkomponente kann ein geeignetes, zweckmäßig thermoplastisches Bindemittel , z.B. ein Acryl~
harz , gelöst in geeigneten Lösemitteln , enthalten, um ihr die gewünschte Viskosität zu verleihen.
Unmittelbar anschließend oder nach mehreren Stunden wird auf die Verkehrsfläche die zweite Komponente ,
die eigentliche Markierfarbenkomponente aufgebracht» Diese enthält, wie bereits oben dargelegt, an sich
bekannte Bindemittel auf dem Gebiet der Straßenmarkierungsfarbon.
Bevorzugt sind Lösungen von Acrylharzen und/oder Polyestern in Acrylsäureestern oder
Methacrylsäureester^ im Gemisch mit Aminen oder
sonstigen Beschleunigern. Diese zweite Komponente
•"5—
enthält außerdem übliche Farbpigmente, wie Titandioxid
oder Bundpigmente, sowie Füllstoffe wie Siliciumdioxid, Kaliumcarbonat, Bariumsulfat und gegebenenfalls auch
Glasperlen. Es wird insofern auf den Stand der Technik verwiesen. Obwohl die zweite Komponente relativ hoch
viskos ist, tritt sehr schnell eine so gründliche Vermischung mit der ersten Komponente auf der Verkehrsfläche
ein, daß eine einwandfreie Härtung und schnelle Trocknung erzielt wird. Dies ist außerordentlich
überraschend, da angenommen werden mußte, daß eine größere Zeit erforderlich ist, bis eine ausreichende
Durchmischung , anschließende chemische Reaktion und Trocknung erfolgt, so daß der Fachmann nicht annahm,
daß schnelltrocknende Markierungen nach diesem Verfahren
möglich sind.
Die vorgesehenen Naßfilmschichten liegen im üblichen
Bereich von etwa 0,2 bis 1 mm, vorzugsweise 0,3 bis
0,8 mm Stärke.
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20
Unmittelbar anschließend können in die Naßfilmschicht, wie nach dem Stand der Technik, Nachstreumaterialien
wie Griffigkeitsmittel und/oder Glasperlen in konventioneller Weise mit üblichen Auftragsvorrichtungen,
wie Walzenstreuer oder Perlpistolen, aufgebracht werden.
Das Verfahren gemäß der Erfindung kann auch im Hand-„_
spritzverfahren durchgeführt werden, gemäß dem aus
zwei getrennten Materialdruckbehältern nacheinander mittels entsprechender Farbspritzpistolen zunächst
die Härterkomponente und dann die pigmentierte Stammkomponente aufgebracht werden.
-6-
Das Verhältnis zwischen Härterkomponente und Stemmkomponente
entspricht dem Stand der Technik, In der Regel liegt die Stammkomponente in größerer Menge
vor, und auf 1 Gewichtstell Härterkomponente fallen etwa 2 bis 10, vorzugsweise etwa 3 "bis 6 Teile Stammkomponente.
Auch insofern wird auf die bekannten Markierungsfarben verwiesen, d.h. die beiden Komponenten
der Markierungsfarben des Stands der Technik können im wesentlichen unverändert für das Verfahren
gemäß der Erfindung eingesetzt werden und müssen lediglich hinsichtlich der Härterkomponente auf die
geeignete Viskosität eingestellt werden.
Das Verfahren der Erfindung hat u.a. den Vorteil,
daß keine Mischvorrichtungen für die swei Komponenten erforderlich sind. Derartige Mischvorrichtungen
müssen stets sorgfältig gereinigt werden, da die
"beiden Komponenten nach dem Vermischen sehr schnell
aushärten und , wenn eine sofortige Reinigung nach
Beendigung des Auftragsvorganges unterlasoen wird?
die Mischvorrichtung verstopfen und damit unbrauchbar machen» Dies gilt selbst für kurze Arbeitspausen»
Anhand der Zeichnung wird die Erfindung erläutert.
Die Figuren 1 und 2 sind seitliche Schnitte durch eine Verkehrsfläche. In Fig. 1 sind schematisch
Auftragsvorrichtungen 1 und 2 mit Austrittsöffnungen 3 und 4 dargestellt. Die Vorspritzkornponent© wird
über die Auftragsvorrichtung 1 durch die Austrittsöffnung 3 auf die Verkehrsflächenoberfläche 5 aufge**
bracht und ergibt eine Schicht 6. Die Stamrakomponente
wird über die Auftragsvorrichtung 2 durch die Austrittsöffnung 4 aufgebracht und vermischt sich mit
der Vorspritzkomponente untar Bildung der fertigen
Markierung schicht 7. Unmittelbar anschließend werden
aus einer nicht dargestellten üblichen Auftragsvorrichtung, Glasperlen und/oder Griffigkeitsmittel
in den noch nicht gehärteten Anstrichfilm aufgetragen. Mit 13 ist schematisch eine Rollscheibe angedeutet,
wie sie an konventionellen Markierungsmaschinen verwendet wird, um eine seitliche Begrenzung der
Markierung zu gewährleisten. In der Regel enthalten die Maschinen zur beidseitigen Begrenzung der Markierung
zwei derartige Rollscheiben.
In Fig. 2 wird wiederum die Härterkomponente über die Auftragsvorrichtung 1 durch die Austrittsöffnung
3 auf die Verkehrsflächenoberfläche 5 aufgebracht und
ergibt einen ersten Film 6. Die Stammkomponente wird
aus der Auftragsvorrichtung 2 und 8 durch die Austrittsöffnung 4 und 9 unmittelbar anschließend oder nach
mehreren Stunden aufgebracht und vermischt wiederum mit dem Film 6 unter Bildung der fertigen Markierungsschicht
10. Unmittelbar aiöchließend werden aus einer nicht" dargestellten
Üblichen Auftragsvorrichtung, Glasperlen und/oder Griffigkeitsmittel in den noch nicht gehärteten
Anstrichfilm aufgetragen.
2$ Naturgemäß können durch die nicht dargestellteAuftragsvorrichtung
beliebige andere Komponenten wie Griffigkeitsmittel oder ein Gemisch von üblichen Komponenten
aufgebracht werden. ·
Zur seitlichen Begrenzung des Markierungsauftrages
können anstelle von nur einer Auftragsvorrichtung zwei für die Stammkomponente zwei derartige Aüftragsvorrichtungen
im Winkel zueinander angeordnet werden.
Fig. 3 zeigt eine derartige Vorrichtung schematisch
von vorne gesehen, d. h. rechtwinklig zu den Figuren 1
und 2. Die Auftragsvorrichtungen 2a und 2b enthalten
die Austrittsöffnungen 4a und 4b. Durch die Schrägstellung zur Straßenoberfläche 5 und einer bestimmten
Düsenform wird eine gute seitliche Begrenzung 11 und 12 des Farbauftrags 10 erzielt.
Die Auftragsvorrichtungen sind in nicht dargestellter
Weise an einer fahrbaren Markierungsmaschine angeordnet, Die einzelnen aufzutragenden Substanzen werden in
ebenfalls nicht dargestellter Weise über Dosiervorrichtungen und Schläuche den Auftragsvorrichtungen
zugeführt.
Claims (1)
1.) Verfahren zum Markieren von Verkehrsflächen durch
Auftragen einer pigmentierten, kalthärtenden 2-Komponenten-Farbe und gegebenenfalls Griffig- ■
keitsmitteln und Glasperlen, dadurch ·
gekennzeichnete daß als erste Komponente eine Lösung oder· Dispersion mit einer
0 Viskosität* von 10 DIN-Sek. bis 100 DIN-Sek. eines
Härtemittels für die zweite Komponente und unmittelbar anschließend oder nacix mehreren Stunden
©ine zweite Komponente enthaltend ein nach Vermischen mit der ersten Komponente kalthärtendes Bindemittel
und Pigmente und gegebenenfalls unmittelbar danach Griffigke.itsmittel und/oder Glasperlen aufgetragen
werden.
2o) Fahrbare Vorrichtung zum Markieren von Verkehrsflächen
mit mehreren Austrittsöffnungen für die
auf die Verkehrsflächen aufzutragenden Substanzen gekennzeichnet durch in Fahrtrichtung
in einer geraden Linie nacheinander angeordnete mindestens eine erste Austrittsöffnung
für eine Lösung oder Dispersion mit einer Viskosität von 1OD3N-Sek. bis 100 DIN-Sek.,mindestens eine
aweite Austrittsöffnung für die zweite Komponente enthaltend kalthärtendes Bindemittel und Pigmente
und mindestens eine dritte Austrittsöffnung für Griffigkeitsmittel und/oder Glasperlen.
Bestimmung der Auslaufzeit mit dem DIN-Becher 4
nach DIN 53211O
T/K
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19813133156 DE3133156A1 (de) | 1981-08-21 | 1981-08-21 | Verfahren zum markieren von verkehrsflaechen und vorrichtung hierfuer |
EP82107265A EP0074494A1 (de) | 1981-08-21 | 1982-08-11 | Verfahren zum Markieren von Verkehrsflächen und Vorrichtung hierfür |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19813133156 DE3133156A1 (de) | 1981-08-21 | 1981-08-21 | Verfahren zum markieren von verkehrsflaechen und vorrichtung hierfuer |
Publications (1)
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DE3133156A1 true DE3133156A1 (de) | 1983-03-10 |
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ID=6139831
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19813133156 Withdrawn DE3133156A1 (de) | 1981-08-21 | 1981-08-21 | Verfahren zum markieren von verkehrsflaechen und vorrichtung hierfuer |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
EP (1) | EP0074494A1 (de) |
DE (1) | DE3133156A1 (de) |
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1981
- 1981-08-21 DE DE19813133156 patent/DE3133156A1/de not_active Withdrawn
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1982
- 1982-08-11 EP EP82107265A patent/EP0074494A1/de not_active Withdrawn
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Also Published As
Publication number | Publication date |
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