DE3130671A1 - "verfahren zur erhoehung der temperatur von gasfoermigen, inertem traegermedium beim abziehen von nutzwaerme aus einem mittels wassersorption arbeitenden speichermedium" - Google Patents
"verfahren zur erhoehung der temperatur von gasfoermigen, inertem traegermedium beim abziehen von nutzwaerme aus einem mittels wassersorption arbeitenden speichermedium"Info
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Description
03.August 1981
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-j-
Verfahren zur Erhöhung der Temperatur von gasförmigem,
inertemTrägennedium "beim Abziehen von Nutzwärme aus
einem mittels Y/assersorption arbeitenden Speichermedium
Die Erfindung betrifft den Gegenstand der Patentansprüche.
Es ist bereits bekannt, Energie aus der Umwelt in einem mittels
Wassersorption arbeitenden Speichermedium zu akkumulieren und diese Energie bei Bedarf aus dem Speichermedium abzuziehen.
Solche Energie aus der Umwelt kann insbesondere aus solarer Einstrahlung stammen, siehe hierzu den Aufsatz
in Solar Energy, 2J (1979), S. 489-4-95, wo die Adsorptionswärme von Feuchtigkeit an Zeolith-Molekularsieben ausgenutzt
wird. Als weitere Beispiele für Speichermedien seien Kieselgel und CaCl2 oder auch Lithiumchlorid, Lithiumbromidlösung
und Schwefelsäure genannt.
Diese Speichersysteme arbeiten nach den folgenden Gleichungen,
wobei die festen Speichermedien hier als "Sorptionsmittel" bezeichnet werden und diese Sorptionen der folgenden
allgemeinen Gleichung entsprechen:
AB + Wärme A + B Beispiele für einzelne Systeme.sind:
3H2O(fest) ^_I_ LiCl(fest) + 3 H2O(gas)
H2SO4TH2OUlUSSi5)' ;ς=_- H2SO4- (r-n)H20(flüssig) +
. . · 21H2O(gas)
Sorptionsmittel· H_,0(fest) ^Z_± Sorptionsmittel (fest) +
H2O(gas)
Bei dem Abziehen von Nutzwärme aus einem solchen mittels Wassersorption
arbeitenden Speichermedium wird das wasserfreie oder wasserärmere Speichermedium mit möglichst feuchter Luft
beaufschlagt, durch die Absorption des in dieser Zuluft enthaltenen Wasserdampfgehaltes durch das Speichermedium
wird Wärme freigesetzt, die an das gasförmige, inerte Trägermedium
abgegeben wird und dessen Temperatur erhöht. Dieses gasförmige, inerte Trägermedium, das sich dann auf einem
höheren Temperaturniveau befindet, kann dann die in ihm enthaltene Nutzwärme in einem Wärmetauscher, beispielsweise
an ein Heizungssystem, abgeben.
Der Vorteil solcher mittels Wassersorption arbeitender Speichermedien liegt darin, daß in ihnen die gespeicherte Energie
beliebig lange aufbewahrt werden kann, vorausgesetzt, daß der Zutritt von Wasser zu dem Speichermedium verhindert wird.
Dies ist jedoch ohne weiteres möglich, wenn das mit Energie beladene, d. h. weitgehend oder vollständig trockene Speichermedium
gegenüber der Atmosphäre, d. h. dem Zutritt von feuchter Luft, oder gegenüber dem Zutritt von Wasserdampf in einem
geschlossenen System abgeschlossen wird. Dies ist bei der üblichen Aufbewahrung des Speichermediums bei solchen Anlagen
in Behältern ohne weiteres möglich. Bei Bedarf kann dann durch Zufuhr von feuchter Luft die Nutzwärme aus dem Speichermedium
abgezogen werden, beispielsweise kann ein Speichermedium im Sommer oder im Fall der Verfügbarkeit von trockener Luft energetisch beladen werden und dieses trockene Speichermedium in
abgeschlossenen Kolonnen bis zur kalten Jahreszeit im energiebeladenen Zustand aufbewahrt werden und dann in dieser kalten
Jahreszeit Nutzwärme aus dem Speichermedium für Heizzwecke durch Einleiten von feuchtem Trägermedium abgezogen werden.
Es hat sich nun herausgestellt, daß beim Abziehen von Nutzwärme
aus einem solchen energiebeladenen, d. h. trockenen, Speichermedium durch Zufuhr von feuchter Luft zur kalten
Jahreszeit und insbesondere an kalten Wintertagen, an denen
ein besonders hohes Temperaturniveau der abgezogenen Nutzwärme erforderlich ist, die Zufuhr von feuchter Zuluft zu
dem beladenen Speichermedium kein wünschenwert hohes Temperaturniveau,
ζ-. B. von 60 0C ergibt, wie dies zum
Λ-
Betrieb einer üblichen Eadiatorheizung wünschenwert wäre.
Der Grund hierfür liegt darin, daß bei dem Abziehen von Nutzwärme aus dem beladenen Speichermedium normalerweise
Umgebungsluft verwendet wird, die beispielsweise durch Abziehen von Luft aus dem Boden gewonnen werden kann. Ein
solches Abziehen von Luft aus dem Boden ist insbesondere zur kalten Jahreszeit und an Prosttagen vorteilhaft oder
sogar auch erforderlich, da sonst keine ausreichend feuchte Luft mit geeigneter Temperatur als Zuluft zur Verfugung
steht. Versuche haben jedoch ergeben, daß man selbst an kalten Wintertagen durch Abziehen von Luft aus frostfreien
Schichten eines, geeignet durchlässigen Bodens, der eventuell auch künstlich durch eine Eiesschüttung vorbereitet ist, Zuluft von im Durchschnitt 10 0C und 80 bis 100 % relativer
Feuchte erhalten kann.
Wenn solche Zuluft von 10 0C und 100 % relativer leuchte zu
trockenem, d. h. energiebeladenem Kieselgel als Speichermedium zugeführt wird, kann eine Temperatursteigerung
um 30 K erreicht werden, d. h. die aus diesem Speichermedium abgezogene Nutzwärme liegt auf einem Temperaturniveau von
etwa 40 0C. Dies ist, wie bereits zuvor ausgeführt, jedoch
an kalten Tagen, an denen besonders ein höheres Temperaturniveau erwünscht wäre, oder für andere Anwendungen wie
Brauchwarmwasserbereitung, oft nicht aüreichend.
Gemäß einem eigenen älteren Vorschlag in der deutschen Patentanmeldung
P 30 22 583.3 wurde vorgeschlagen, zur Erhöhung
des Temperaturniveaus der liutzwärme eine Nachbefeuchtung durchzuführen,
siehe die Arbeitsweisen gemäß JTig. 4 und 5 dieser
älteren Patentanmeldung.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die dort beschriebenen Arbeitsweisen der-Nachbefeuchtung noch weiter zu
verbessern und das Temperaturniveau der aus dem Speichermedium
abgezogenen Nutzwärme noch weiter zu erhöhen.
Zur Lösung dieser Aufgabe dient das Verfahren, wie es in
den Patentansprüchen näher beschrieben ist.
Die Erfindung wird anhand der Zeichnung näher erläutert; in der Zeichnung sind:
Hg. 1 eine schematische Darstellung einer nicht unter die Erfindung fallenden Anlage zum Abziehen von Nutzwärme
aus einem Speichermedium, wobei hier feuchte Umgebungsluft verwendet wird;
Pig. 2 eine schematische Darstellung einer Anlage, welche nach dem erfindungsgemäßen Verfahren mit einem offenen
System arbeitet und bei welchem eine Nachbefeuchtung der zugeführten Zuluft stattfindet;
Fig. 3. eine schematische Darstellung einer Anlage, welche ebenfalls nach dem erfindungsgemäßen Verfahren, jedoch
mit einem geschlossenen System arbeitet und bei welchem ebenfalls eine Nachbefeuchtung durchgeführt
wird ·
In der Fig. 1 ist eine vorbekannte Verfahrensweise dargestellt, wobei sich in der Kolonne I im schraffierten Bereich bereits
energieentladenes Speichermedium und oberhalb hiervon noch energiebeladenes, d. h. trockenes Speichermedium, im vorliegenden
Fall in Form eines engporigen Kieselgels, befindet. Diesem Speichermedium I wird am Unterteil der Kolonne feuchte.
Zuluft mit einer Temperatur T^= 10 0C und einer relativen
Feuchte ^= 100 fo zugeführt. Eine solche Zuluft kann als
Umgebungsluft aus einer frostsicheren, luftdurchlässigen, gegebenenfalls mit Wasser berieselten Bodenschicht ohne weiteres
gewonnen werden. Bei adiabatischer Führung des Verfahrens tritt aus dem Oberteil der mit dem Speichermedium I beladenen
Kolonne trockene Luft aus, da die Feuchtigkeit der Zuluft in dem trockenen, engporigen Kieselgel vollscandig absorbiert
wurde. Das Temperaturniveau der austretenden Luft ergab sich bei Messungen zu 39 0C. Aus dieser Luft als gasförmigem,
inertem Trägermedium, das sich auf 39 °C befindet, kann in
dem anschließenden Wärmetauscher A Nutzwärme Q1J abgezogen
werden, wobei die Temperatur der Luft beim Austritt aus dem Wärmetauscher A auf 30 0C abgesunken ist. Nutzwärme Q^ mit
einem Temperaturniveau von maximal 39 0C kann dann für Heizzwecke oder zur Bereitung von Warmwasser verwendet werden.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren, wie dies in der Pig. 2
dargestellt ist, wird diese aus dem Wärmetauscher A austretende, sich noch auf dieser höheren Temperatur befindliche
Luft durch einen zweiten Wärmetauscher B geleitet, in welchem die Restwärme der Luft von 30 0C an Wasser abgegeben
wird. Dieses Wasser wird durch den Wärmetauscher B im Kreislauf geführt und kann eine Maximaltemperatur von 17 C erreichen.
Dieses Wasser von höherer Temperatur wird zum Oberteil eines vor die Kolonne mit dem Speichermedium I vorgeschalteten
Befeuchters geführt und dient zur Erhöhung der Temperatur der am Unterteil des Befeuchters zugeführten Zuluft
und zu deren vollständigen oder weitgehend vollständigen Befeuchtung, d. h. zur Erreichung eines möglichst 100 %
erreichenden Wertes der relativen Feuchte % . Das am Unterteil
des Befeuchters austretende und abgekühlte Wasser wird dann wieder zu dem Unterteil des Wärmetauschers B geführt,
in welchem es im Gegenstrom zu dem Trägermedium, d. h. im vorliegenden Falle Luft, strömen gelassen wird. Der Wasserkreislauf
muß natürlich eine Wasserzufuhr besitzen, da in dem Befeuchter laufend Feuchtigkeit an die Zuluft abgegeben
wird. Ein solche Wasserzufuhr ist über eine automatisch sich regelnde Einspeisung möglich.
Als Befeuchter wird vorteilhafterweise ein ßieselturm verwendet,
es ist Jedoch auch möglich, als Befeuchter einen Turm
zu verwenden, in welchem das Wasser im Obex'teil über Düsen
eingedüst wird.
Weiterhin ist es noch möglich, das im Kreislauf geführte Wasser über Reinigungsstufen zu führen, um in dem Befeuchter
aus der zugeführten Zuluft störende, feste oder gasförmige Bestandteile zu entfernen, beispielsweise hierin vorliegendes
SO« oder in der Zuluft vorhandene oder hiervon mitgerissene, feste
Teilchen wie Staub, Ruß usw.. Dieser Wasserkreislauf kann
daher als zusätzliche Reinigungsstufe für die zugeführte Zuluft dienen. In einem solchen Pail kann eine Aufbereitung
des Wassers in diesem Kreislauf erforderlich werden. Beim Betrieb einer solchen Anlage unter den zuvor genannten
Bedingungen, d. h. Verwendung von Zuluft mit Tu = 10 0C und
einer relativen Feuchte von % = 100 % ergab sich bei
Versuchen, daß die Luft aus dem Befeuchter mit einer Temperatur T. = 17 0C und einer relativen Feuchte von Xa- 100 %
austritt. Wenn diese Luft mit T± ■ 17 0C und % ± = 100 %
in eine Speicherkolonne I, welche mit trockenem, engporigem Kieselgel gefüllt ist, eingeführt wird, ergibt sich am Austritt
der Kolonne für das Speichermedium I eine Temperatur T^ = 60 0C, d. h. ein um 21 K höherliegendes Temperaturniveau
der Nutzwärme. Die Temperatur TQ der aus dem Wärmetauscher A austretenden Luft wurde auf
30 0C gehalten, diese Luft von 30 0C wurde dann in dem Wärmetauscher
B zum Aufheizen des im Kreislauf geführten Wassers, das am Oberteil des Befeuchters zugeführt wurde, verwendet.
Ein weiterer, durch das erfindungsgemäße Verfahren erzielte
Vorteil ist, daß in dem hier beschriebenen Pail das Kieselgel bis zur maximalen Wasseraufnähme beladen werden konnte,
während bei einer Verfahrensführung gemäß Fig. 1 eine Endbeladung
des Kieselgels mit Wasser von nur etwa 51 % möglich
war, d. h. die in dem Kieselgel gespeicherte Energiemenge konnte nur zu 51 % abgezogen, werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist insbesondere bei Verwendung von Kieselgel, bevorzugt von engporigem oder mittelporigem
Kieselgel, als Speichermedium geeignet. Als Zeolith-Speichermedien
können bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
sowohl synthetische als auch natürliche Zeolithe und insbesondere die als Molekularsiebe bekannten Zeolithe eingesetzt
werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann als offenes System betrieben
werden. In einem solchen Pail ist natürlich nur Luft als Trägermedium möglich.
Es gibt jedoch auch Situationen, bei denen das erfindungsgemäße
Verfahren als geschlossenes System betrieben wird, insbesondere wenn die Luft sonst wegen zu großer Schadbestandteile
aufbereitet werden müßte oder wegen ungünstigen Bodenverhältnissenein Ansaugen von feuchter Luft an kalten Tagen
oder im Winter nicht oder nur unzureichend möglich ist. In einem solchen Pail wird die Temperatur der mit solchen Schadbestandteilen
beladenen Luft oder die Temperatur des Bodens in einem weiteren Wärmetauscher C über einen Solekreislauf, siehe
Pig. 3 j auf das Trägermedium des geschlossenen Systems
übertragen und.dieses durch Wasserzufuhr von außen befeuchtet.
Dieses Trägermedium muß dann nicht aus Luft bestehen, sondern es kann sich auch um ein Inertgas wie Stickstoff,
Edelgase oder CO^ handeln.
Die erforderliche Wärmemenge zur Verdampfung des von außen dem Trägermedium zugeführten Wassers muß aus der Anergie der
dem Wärmeaustauscher C zugeführten Luft oder der Anergie,
welche aus dem Boden beispielsweise über den Solekreislaufsystem abgezogen wird, .zugeführt werden. In diesem Pail kann
Jedoch ebenfalls normalerweise nur eine Temperatur T des
zugefüixrten Trägermediums von 10 0C bei einer maximalen
relativen Feuchte von ^u von 100 % erreicht werden, so daß
sich letztlich die gleichen Temperaturverhältnisse vor und nach dem Wärmetauscher A wie im Fall der Verfahrensweise
gemäß Fig. 1 ergeben wurden. Durch das erfindungsgemäße
Verfahren unter Einschaltung der zusätzlichen Befeuchtungsstufe, wie dies in der Fig. 3 dargestellt ist, lassen sich
jedoch praktisch die gleichen Temperaturverhältnisse wie bei dem offenen System gemäß Fig. 2 erreichen. In dem in
der Fig. 3 gezeigten Beispiel wurde die erforderliche Wärmemenge über einen Solekreislauf aus dem Boden zugeführt. In
dem 1. Befeuchter wird dann dem Trägermedium Wasserdampf bis
zur möglichst vollständigen Sättigung, d. h./^ = 100 # zugeführt,
in dem 2* Befeuchter wird die Temperatur von Tu auf
T^ erhöht und gleichzeitig durch die Wasserzufuhr der Sättigungsgrad
auf einem Wert von ^i= 100 i>
oder nur wenig darunter gehalten. Der 1. Befeuchter kann ebenso wie der 2. Befeuchter
ein Rieselturm oder eine andere an sich bekannte Einrichtung sein.
Leerseite
Claims (4)
1.!Verfahren zur Erhöhung der Temperatur von gasförmigem,
^-/ inertem Trägermedium beim Abziehen von Nutzwärme aus einem
mittels Wassersorption arbeitenden Speichermedium, dadurch gekennzeichnet, daß Restwärme des Trägermediums nach dem
Abziehen der Nutzwärme zur Temperaturerhöhung von Wasser
ausgenutzt wird, und daß dieses Wasser mit höherer Temperatur zur vollständigen oder weitgehend vollständigen
Befeuchtung und Temperaturerhöhung des Trägermediums vor
dessen Einleiten in das Speichermedium verwendet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Trägermedium Luft verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß als Speichermedium Kieselgel verwendet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Speichermedium Zeolith verwendet wird.
5· Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Sättigung des Trägermediums mit Wasser
im Gegenstrom in einem Rieselturm durchgeführt wird.
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