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Vorrichtung zum Absaugen von Bohrwehl an
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der Bohrstelle eines Bohrers.
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Absaugen von Bohrmehl
an der Bohrstelle eines im Bohrfutter einer Bohrmaschine eingespannten Bohrers,
mit einer zum Bohrer koaxialen, einen Sammlraum für das Bohrmehl bildenden Hülse,
die axial in Richtung gegen die Bohrmaschine abgestützt und unter axialer Längenwerkürzung
gegen eine Federkraft zusammendrückbar ist, wobei sie sich im unverkürzten Zustand
bis Mindestens zur Spitze des Bohrers erstreckt, und Bis an ihrer vorderen Mündung
mit einem sich unter der Federkraft der Umgebung der Bohrstelle anlegenden und die
Bohrstelle dadurch nach außen abschließenden Dichtkranz ausgebildet ist.
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Eine derartige Vorrichtung ist in der nicht vorveröffentlichen deutschen
Patentanmeldung P 31 13 913o2 beschrieben. Bei dieser Vorrichtung ist auf dem Bohrmutter
ein Lagerkranz vorgesehen, an dem die Hülse
drehbar gelagert und
gegen die Bohrmaschine hin axial abgestützt ist. Dadurch ist die Hülse einerseits
am Bohrfutter dicht angeschlossen, nimmt aber an der Drehung des Bohrfutters nicht
teil. Andererseits schließt der Dichtkranz die Bohrstelle ab, so daß beim Bohrvorgang
das Hülseninnere einen beidseits dicht abgeschlossenen Sammelraum bildet, in dem
das aus dem Bohrloch austretende Bohrmehl aufgefangen und gesammelt wird. Entsprechend
dem Bohrfortschritt drückt sich mit tieferverdendem Bohrloch die Hülse axial gegen
die Federkraft zusammen, wobei aber der Dichtabschluß der Hülse an der Bohrstelle
und am Bohrfutter jederzeit erhalten bleibt. Im Ergebnis kann während des Bohrvorganges
kein Bohrmehl aus der Hülse nach außen gelangen. Bein Ansetzen des Bohrers an der
Bohrstelle kann die Hülse zunächst von Hand zurückgedruckt und dadurch die exakte
Zentrierung des Bohrers an der Bohrstelle überwacht werden. Ist die Bohrarbeit beendet,
sind Bohrer und Bohrmaschine lediglich so von der Bohrstelle abzunehmen, daß das
in der Hülse befindliche Bohrmehl nicht nach vorne aus der Hülse herausfallen kann.
- Derartige Vorrichtungen haben sich bewährt. Schwierigkeiten können Jedoch mit
der Zeit entstehen, wenn das Bohrmehl sich in der Hülse sammelt und in das Lager
gelangt, mit dem die Hülse an den auf dei Bohrfutter vorgesehenen Lagerkranz angeschlossen
ist.
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Aus der DE-OS 30 03 695 ist eine Vorrichtung bekannt, bei der Bohrmehl
von der Hohrstelle eines ir Bohrfutter einer Bohrmaschine eingespannten Bohrer durch
einen
axial im Bohrer und im Bohrfutter verlaufenden Saugkanal hindurch abgesaugt wird,
der in einem still stehend zwischen dem Bohrfutter und der Bohrmaschine vorgesehenen,
an eine Saugpumpe anschließbaren Gehäu se mündet. Das Gehäuse ist als Drehkopf ausgebildet,
der auf einer zur Drehachse der Maschinenspindel koaxialen Lauffläche drehbar gelagert
ist und von außen einen die Spindeidrehachse umgebenden Ringraum um schließt, der
mit einem am Drehkopf vorgesehenen Stutzen zum Abführen des Bohrmehls verbunden
ist und in den der Saugkanal vom Bohrfutter her mündet. - Die Lagerung des Drehkopfes
und der an der Drehung des Bohrfutters und der Maschinenspindel teilnehmenden Lauffläche
ist dem im Saugstrom mitgeführten Bohrmehl zugänglich und daher dem Verschleiß ausgesetzt.
Außerdem erfordeitdiese Vorrichtung Spezialausführungen für die Bohrer und das Bohrfutter.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs
genannten Art so auszubilden, daß das an der Bohrstelle entotehende Bohrmehl abgesaugt
werden kann, ohne daß es dazu axialer Saugkanäle im Bohrwerkzeug oder im Bohrfutter
bedarf.
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Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß die mit
radialem Spiel das Bohrfutter axial dbera greifende Hülse über ein an eine Saugpumpe
anschließbares Zwischengehäuse an der Bohrmaschine gehalten ist. Vorzugsweise ist
das Zwischengehäuse an einem Lagerhals der Bohrmaschine befestigt, der üblicherzeile
die das Bohrfutter tragende und antreibende Bohrepindel lagert.
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Der durch die Erfindung erreichte Fortschritt besteht im wesentlichen
darin, daß in der Hülse sich sanmelndes Bohrmehl durch den Ringspalt zwischen dem
Bohrfutter einerseits und der Hülse andererseits axial in das Zwischengehäuse hin
abgesaugt werden kann, wenn an das Zwischengehäuse ein Saugschlauch mit einer Saugpumpe
angeschlossen wird. Die Saugwirkung setzt sich durch den Ringspalt zwischen Hülse
und Bohrfutter in den den Bohrer umgebenden Teil der Hülse fort. Auf sonst zum Absaugen
von Bohrmehl im Bohrer und im Spannfutter vorzusehends axiale Saugkanäle kann dann
verzichtet werden.
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Außerdem wird durch die Halterung der Hülse an der Bohrmaschine Jede
Lagerung der Hülse am Bohrfutter oder einem anderen umlaufenden Teil der Bohrmaschine
vermieten.
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Eine bevorzugte Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, daß das
Zwischengehäuse einen auf den Lagerhals der Bohrmaschine aufklemmbaren Spannring
und einen radial abstehenden Griff aufweist sowie zwischen dem Spannring und dem
Bohrfutter mit einem sich über den Hülsenquersohnitt in.Richtung des Griffes erstreckenden
Gehäuse teil ausgebildet ist, dessen Inneres offen an den Hülsenquerschnitt anschließt.
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Aus dem Ringspalt zwischen Bohrfutter und Hülse maschinenseitig austretendes
Bohrmehl kann daher ohne weiteres in den Gehäuseteil fallen. Der Gehäuseteil kann
über eine an seiner tiefsten Stelle vorgesehene Öffnung an das Innere des hohen
Griffes und dieser an die Saugpumpe angeschlossen sein. Damit das aus der
Hülse
in das Zwischengehäuse gelangende Bohrmehl auch wirklich zu dieser Öffnung gelangt,
empfiehlt es sich, den Gehäuseteil mit vom Hülsenquerschnitt zur tiefsten Stelle
hin
schräg abwärts verlaufenden Wänden zu versehen, auf der das Bohrmehl zu der zum
Griffinneren führenden Öffnung rutschen kann.
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Bezüglich der Hülse selbst besteht die Möglichkeit, daß die Hülse
bis auf einen zur maschinenseitigen Befestigung dienenden Ring aus einem leicht
verformbaren Werkstoff besteht und durch eine die Fe-Federkraft erzeugendes Federelement
stabilisiert ist.
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Im einzelnen kann die Hülse aus einem einerseits am Ring, andererseits
am Dichtkranz fest angeschlossenen Schlauch und das Federelement aus mindestens
einer mit der Schlauchwand verbundenen Schraubenfeder bestehen. Die Schraubenfeder
kann an die Schlauchwand an deren Innen- oder Außenseite angeschlossen sein. In
einer besonders zweckmäßigen Ausfuhrungsform kann die Schraubenfeder auch in die
Schlauchwand eingebettet sein. Der Hülsenwerkstoff kann gummielastisch söin; die
Hülse kann auch als ziehharmonikaähnlicher Balg ausgebildet sein.
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Eine andere besonders vorteilhafte Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet,
daß die Hülse aus teleskopartig aneinander geführten Hülsenabtchnitten besteht und
zwischen den beiden axial endseitigen Hülsenabschnitten eine die Federkraft ers-ugend
Schraubenfeder angeordnet und abgestützt ist. Diese Ausbildung hat den Vorteil,
daß die Hülse quer zur Bohrerachse unnachgiebig ist, also insbesondere eine Handhabe
bilden
kann, an der die Bohrmaschine beim Ansetzen des Bohrers und während der Bohrarbeit
zusätzlich geführt werden kann. Den gleichen Vorteil kann man durch einen Hülsenaufbau
derart erreichen, daß die Hülse von einer Schraubenfeder gebildet ist, die aus einem
Federband so aufgewickelt ist, daß elch die beiden Jeweils benachbarten Windungen
im Gleitsitz teilweise überlappen, also gegeneinander abschließen und axial nach
Maßgabe des Federspiels aneinander verschiebbar sind, und daß die Federenden an
Je einen starren Ringteil angeschlossen sind. Die Ringteile dienen dann einerseits
zum maschinenseitigen Hülsenanschluß, andererseits zur Ausbildung oder zum Anschluß
des Dichtkranzes.
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Unabhängig von ihrer Ausbildung im einzelnen kann die Hülse im Bereich
ihres vorderen Endes mit einem seitlich abstehenden Griffstück versehen sein, an
dem die Hülse von Hand axial zusammengedrückt und/ oder bei entsprechender Querstabilität
der Hülse als schon erwähnte Handhabe gefUhrt werden kann. Das Griffstück kann als
Rohr ausgebildet sein, dessen Inneres mit dem Innenraum der Hülse in Verbindung
steht, so daß auch durch dieses Griffstück hindurch -das Absaugen von Bohrmehl direkt
aus der Hülse mittolv eine an das Griffstuok anzuschließenden Saugte schlauches
grundsätzlich möglich ist,
Im folgenden wird die Erfindung an in
der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert; die Fig. 1 und
2 zeigen liialschnitte durch verschiedene Ausführungsformen der Vorrichtung nach
der Erwindung; die Fig. 3 zeigt eine Stirnansicht der Vorrichtung nach Fig. 1.
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In der Zeichnung ist der Einfachheit wegen von der Bohrmaschine nur
deren Bohrspindel 1 und der die Bohrspindel lagernde zylindrische Lagerhals 2 dargestellt.
Auf der Bohrspindel 1 ist in den Ausführungsbeispielen ein Zwischenstück 3 aufgeschraubt,
daS koaxial zur Bohrspindel 1 einen Zapfen 3.1 trägt.
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auf dem wiederum das Bohrfutter 4 selbst aufgeschraubt ist. Die allgemein
mit 5 bezeichnete Hülse ist koaxial zum Bohrer 6 angeordnet und bildet mit ihrem
Inneren einen Sammelraum für das beim Bohrvorgang aus dem nicht dargestellten Bohrloch
austretende Bohrmehl. Die Hülse 3 ist axial in Richtung gegen di. Bohrmaschine abgestützt
und unter axialer Lingenverkurzung gegen eine Federkraft zusammendrückbar. Im unverkürzten
Zustand erstreckt sie sich bis mindestens zur Spitze des Bohrers 6, wie in den Figuren
1 und 2 gezeigt. An ihrer vorderen Mündung ist die Hülse 3 mit einem sich unter
der Federkraft der Umgebung der Bohrstelle anlegenden und die Bohrstelle dadurch
nach außen abschließenden Dichtkranz 7 ausgebildet. Die Hülse 3 übergreift mit radialem
Spiel das Bohrfutter 4 as ruf Bohrmaschine hin und ist direkt eder wie in den Ausführungsbeispielen
über
ein Zwischengehäuse 8 an der Bohrmaschine, nämlich ihrem Lagerhals 2 gehalten. Dazu
besitzt das Zwischengehäuse 8 einen auf den Lagerhals 2 mittels einer Klemmschraube
10 aufklemmbaren Spann ring 9, dem gegenüber in einer konzentrischen Öffnung 11
das maschinenseitige Hülsenende 12 in die Wand des Zwischengehäuses 8 eingesetzt
ist. Der Spannring 9 ist in an sich bekannter Weise mit einem ra dial abstehenden
Griff 13 ausgebildet, der mit dem Spannring 9 als selbständig ohne Zwischengehäuse
8 serwendbares Ausrüstungsteil ausgebildet ist, an dem das Zwischengehäuse 8 mittels
Schrauben 14 anschlie bar ist, wobei ein Formschluß derart vorgesehen;ist, daß bei
auf dem Lagerhals 2 aufgeklemmtem Spannring 9 die das Hülsenende 12 aufnehmende
Zwischengehäusebff nung 11 in Bezug auf die Drehachse des Bohrfutters 4 zentriert
ist. Zwischen dem Spannring 9 und dem Bohrfutter 4 bildet das Zwischengehäuse 8
einen sich über den Querschnitt des Hülsenendes 12 abwärts in Richtung des Griffes
13 erstreckenden Gehäuseteil 81, dessen Inneres offen an das Hülsenende 12 anschließt.
Dieser Gehäuseteil 8.1 ist über eine an seiner tiefsten Stelle 8.2 vorgesehene Öffnung
8.3 an das Innere des hohlen Griffes 13 angeschlossen und besitzt vom Hülsenende
12 zur tiefsten Stelle 8o2 hin schräg abwärts verlaufende Wände 8.4. Aus der Hülse
5 durch den Ringspalt zwischen dem Bohrfutter 4 und der Hülse in das Zwischengehäuse
8 gulangendoa Bohrmehl rutscht auf den Wän den 8.4 zur Öffnung 8.3 hin und gelangt
von dort in
das Inner. des hohlen Griffes 13, der an seinem offenen
Ende 13.1 an eine nicht dargestellte Saugleitung angeschlossen werden kann, so daß
das Bohrmehl aus der Hülse 3, dem Zwischengehäuse 8 und dem Griff 13 abgesaugt wird.
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Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 besteht die Hülso 5 bis auf einen
zur maschinenseitigen Befestigung dienenden Ring 15 aus einem leicht verformbaren
Werkstoff, nämlich aus einem nach Art eines ziehharmonikaähnlichen Balges ausgebildeten
Schlauch der durch die Federkraft erzeugende Schraubenfedern 16 stabilisiert ist.
Diese Schraubenfedern 16 sind mit dem Schlauchmantel auf dessen Innenseite verbunden.
Der Hülsenwerkstoff kann gummielastisch sein.
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Auch besteht die in der Zeichnung nicht dargestellte Möglichkeit,
die Schraubenfedern 16 unmittelbar in die Schlauchwand einzubetten.
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Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 besteht die Hb1-se 5 aus teleskopartig
aneinander geführten Hülsenabschnitten 17. Zwischen den axial endseitigen Hülse
senabschnitten ist wiederum eine die Federkraft erbeugende Feder 18 angeordnet und
als Druckfeder abg.stützt. Die einzelnen Hülsenabschnitte 17. sind axial so kurz,
daß bei axial vollständig zurück-und zusa:-engedruckter Hülse 3 die im Bohrfutterkflrper
zum Einsetzen des nicht dargestellten Spannschlüssels vorgesehenen Öffnungen 18
zugänglich sind.
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Im Fall der Fig. 2 verhält sich die Hülse 3 trotz ihrer axialen Längenverstellbarkeit
quer zur Bohrerachse praktisch starr, ist also in dieser Richtung unnachgiebig und
kann daher als zusätzliche Handhabe zum Führen der Bohrmaschine während des Bohr-Vorganges
dienen. Um im übrigen die Hülse 5 auch von Hand einfach ergreifen und zusammendrücken
zu knnen, beispielsweise vor der Bohrarbeit, während der Bohrer zunächst an der
Bohrstelle angesetzt und der exakte Bohreransatz an der Bohrstelle kontrolliert
seren soll, ist die Hülse 5 im Bereich ihres vorderen Endes mit einem seitlich abstehenden
Griffstück 19 versehen. Das Griffstück 19 ist in den Aus-Uhrungsbeispie1en als Rohr
ausgebildet, dessen Inneres mit dem Innenraum der Hülse 5 in Verbindung stets Damit
kann an das Griffstück 19 ebenfalls ein nicht dargestellter Saugschlauch angeschlossen
werden wenn - aus welchen Gründen auch immer -das in die Hülse gelangende Bohrmehl
während des Bohrvorganges unmittelbar aus der Hülse g abgesaugt werden soll.
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