DE3129341A1 - Bis-pyrimidin-nucleoside mit antiviraler aktivitaet, verfahren zu ihrer herstellung und daraus bereitete arzneiformen - Google Patents

Bis-pyrimidin-nucleoside mit antiviraler aktivitaet, verfahren zu ihrer herstellung und daraus bereitete arzneiformen

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DE3129341A1
DE3129341A1 DE19813129341 DE3129341A DE3129341A1 DE 3129341 A1 DE3129341 A1 DE 3129341A1 DE 19813129341 DE19813129341 DE 19813129341 DE 3129341 A DE3129341 A DE 3129341A DE 3129341 A1 DE3129341 A1 DE 3129341A1
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bis
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DE19813129341
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Klaus Keppeler
Gebhard Dipl.-Chem. Dr. 7300 Esslingen Kiefer
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Robugen GmbH Pharmaceutische Fabrik
Robugen GmbH
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Robugen GmbH Pharmaceutische Fabrik
Robugen GmbH
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07HSUGARS; DERIVATIVES THEREOF; NUCLEOSIDES; NUCLEOTIDES; NUCLEIC ACIDS
    • C07H19/00Compounds containing a hetero ring sharing one ring hetero atom with a saccharide radical; Nucleosides; Mononucleotides; Anhydro-derivatives thereof
    • C07H19/02Compounds containing a hetero ring sharing one ring hetero atom with a saccharide radical; Nucleosides; Mononucleotides; Anhydro-derivatives thereof sharing nitrogen
    • C07H19/04Heterocyclic radicals containing only nitrogen atoms as ring hetero atom
    • C07H19/06Pyrimidine radicals

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Description

  • Bis-Pyrimidin-Nucleoside mit antiviraler
  • Aktivität, Verfahren zu ihrer Herstellung und daraus bereitete Arzneiformen Gegenstand der Erfindung sind Bis-3'-0-(5-alkyl-2'-desoxyuridin)-sulfoxide, ein Verfahren zur ihrer Herstellung und Arzneimittel mit antiviraler Wirkung, die diese Verbindungen enthalten.
  • Die erfindungsgemäßen Verbindungen entsprechen der allgemeinen Formel I: worin "Alk" für einen geraden oder verzweigten C1-C8-Alkyl-, C2-C6-Alkenyl- und C1-C4-Alkoxyrest steht.
  • Bevorzugte Verbindungen der Formel I sind das Bis-3'-O-(5-methyl-2'-desoxyuridin)-sulfoxid, Bis-3'-O-(5-ethyl-2'-desoxyuridin)-sulfoxid, Bis-3'-O-(5-propyl-2'-desoxyuridin)-sulfoxid, Bis-3'-O-(5-butyl-2'-desoxyuridin)-sulfoxid, Bis-3'-O-(5-penthyl-2'-desoxyuridin)-sulfoxid, Bis-3'-O-(5-propenyl-2'-desoxyuridin)-sulfoxid, Bis-3'-O-(5-butenyl-2'-desoxyuridin)-sulfoxid, Bis-3'-O-(5-äthoxy-2'-desoxyuridin)-sulfoxid, Bis-3 '-O- (5-propoxy-2'-desoxyuridin)-sulfoxid.
  • Es sind schon andere Desoxyuridin-Derivate mit antiviraler Aktivität bekannt. So konnte beispielsweise für 2'-Desoxy-5-joduridin (Prusoff und Goz, Handbook of Experimental Pharmacol gy, Teil II of Antineoplastic and Immunsuppressive Agents, Editors: A.C. Sartorelli und D.G. Johns, Springer Verlag, New York, 1975, Seiten 272-347) und für 2'-Desoxy-5-vinyluridin (Cheng et al, Antimircobial Agents and Chemotherapie, Vol. 10,19 119-122 (1976) antivirale Aktivität ermittelt werden.
  • Allerdings ist die Toxizität dieser Verbindungen, speziell die Toxizität von 2'-Desoxy-5-joduridin unerwünscht hoch [Stewart et al, J. natn. cancer. Inst. 48, 273-277 (1972 b) sowie Stewart et al, Science New York, 175, 198-199 (1972 a) und Prusoff et al, Biochem. Pharmacol. 25, 1233-1239 (1976)].
  • Im Hinblick auf diesen Stand der Technik wurde nun überraschend gefunden, daß die erfindungSgemäßen neuen chemischen Verbindungen Bis-3'-O-(5-alkyl -2'-desoxyuridin)-sulfoxide insbesondere das Bis-3'-0-(5-ethyl-2'-desoxyuridin)-sulfoxid wesentlich untoxischer sind.
  • Das Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen Verbindungen ist dadurch gekennzeichnet, daß man ein 5-Alkyl-2'-desoxyuridin, dessen 5'-Hydroxylgruppe durch eine Schutzgruppe geschUtzt ist, mit Thionylchlorid umsetzt und dann von der resultierenden Verbindung die Schutzgruppen an den Hydroxyl gruppen entfernt. Vorzugsweise werden 2 bis 2,5 Mol Desoxyuridin mit 1 Mol Thionylchlorid umgesetzt.
  • Die Temperatur, bei der die Reaktion durchgeführt wird, ist unkritisch, jedoch kann eine Erhöhung der Temperatur sich vorteilhaft auf die Zeitdauer der Reaktion auswirken. Als Beispiel sei die Tritylierung der 5'-Hydroxylgruppe des 5-Alkyl-2'-desoxyuridins erwähnt. Eine bei Raumtemperatur durchgeführte Reaktion führt nach sieben Tagen zu einer Ausbeute von 80 % der Theorie. Wird die Reaktion bei 1000C durchgeführt, so erhält man bereits nach drei Stunden eine Ausbeute von 75 % der Theorie.
  • Die Reaktion sollte in trockener Atmosphäre stattfinden, um einer eventuellen Hydrolyse durch atmosphärische Feuchtigkeit vorzubeugen. Als Lösungsmittel wird eine Base verwendet, die mit einem gewissen Teil eines Halogenkohlenwasserstoffes gemischt wird. Als Base setzt man vorzugsweise Pyridin und als Halogenkohlenwasserstoff vorzugsweise Dichlormethan ein. Ein Mischungsverhältnis von 6 (sechs) Teilen Halogenkohlenwasserstoff und 0,8 Teilen Base hat sich als vorteilhaft erwiesen.
  • Die Schutzgruppen können in an sich bekannter Weise entfernt werden (vgl. Smrt, J. und Sorm, F., Collect.
  • Czech. Chem. Commun. 553.(1960), Khwaja, T.A., Heidelberger, C.
  • J. Med. Chem. 10, 1066 (1967) und Kohli, V., Blöcker, H. und Köster, H. Tetrahedron Lett. 21, 2683 (1980). Man spaltet beispielsweise die Schutzgruppen durch Erhitzen mit 80 %-iger Essigsäure, oder durch Schütteln mit 98 bis 100 %-iger Ameisensäure, oder durch Rühren mit Zinkbromid in Dichlormethan, ab.
  • Die Arzneimittel mit antiviraler Wirkung sind dadurch gekennzeichnet, daß sie als Wirkstoff mindestens eine der erfindungsgemäßen Verbindungen, gegebenenfals zusammen mit den für die anwendungsfertige Darreichungsform üblichen Zusatzstoffen, enthalten.
  • Die erfindungsgemäßen Arzneimittel sind zur Behandlung von Infektionskrankheiten, insbesondere für die Behandlung von durch Herpes simplex-Viren verursachen Infektionskrankheiten, geeignet.
  • Arzneimittel-Zusammensetzungen,-die Bis-3'-0-(5-alkyl-2'-desoxyuridin)-sulfoxid als aktiven Wirkstoff enthalten, können in Form von Pulver, Puder, Suspensionen, Lösungen, Emulsionen oder auch als Salben und Pasten konfektioniert werden und parken teral, intravenös, intradermal und intramuskulär injiziert, oral, rectal, intravaginal und intranasal verabreicht oder örtlich appliziert (z.B. auf Wunden in der Haut, der Schleimhaut und an den Augen)-werden.
  • Diese Arzneimittel-Zusammensetzungen lassen sich, wie dies für solche Zwecke üblich ist, durch Kombination des oder der aktiven Wirkstoffe mit pharmazeutisch verträglichen Zusatzstoffen formulieren. Solche Zusatzstoffe können wäßrige oder nichtwäßrige Lösungsmittel, Stabilisatoren, Suspensions-, Dispersions- und Benetzungsmittel und dergleichen dem Fachmann bekannte Exzipientien sein. Solche Arzneimittel können auch beliebige geeignete Additive, wie Polyethylenglykole und gewünschten- oder erforderlichenfalls Farbstoffe, Parfums oder dergleichen Beigaben enthalten.
  • Als Rezepturbeispiele seien erwähnt: 1. Salbe 0,2 % - 2,0 % Bis-3'-0-(5-ethyl-2'-desoxyuridin)-sulfoxid 0,2 - 2,0 g Wol lwachsal kohole (DAB 8) 6,0 g Glycerol (Ph.Eur.III) 8,0 g -Paraff.subliq.(DAB 8) 20,0 g Isopropylmyristinat 20,0 g Aqua dest. ad 100,0 g 2. Lösung 0,2 % - 2,0 % Bis-3' -0- (5-propyl-2' -desoxyuridin)-sulfoxid, 0,2 - 2,0 g Octyidodecanol 10,0 g Ethanol 96 %-ig (DAB 8) 100,0 g In dem nachstehenden Beispiel sind die chemische Synthese und physikaLlischen Konstanten des Endproduktes sowie die Herstellung der Zwischenprodukte näher erläutert.
  • Beispiel Herstellung von 5'-O-Trityl-5-ethyl-2'-desoxyuridin 5-Ethyl-2'-desoxyuridin (7,68 g, 30 mMol) wird in trockenem Pyridin (100 ml) gelöst und mit Triphenylchlormethan (9,20 g, 33 33 mMol) versetzt und im ölbad von 1000C drei Stunden unter Rückfluß erhitzt. Die abgekühlte Lösung wird in ein Gemisch aus 500 ml Wasser und 100 ml Dichlormethan eingegossen und fünf Minuten bei Raumtemperatur gerührt. Die Phasen trennt man im Scheidetrichter, wobei die wäßrige Phase erneut mit 100 ml Dichlormethan extrahiert wird. Die vereinigten organischen Phasen werden mit folgenden Lösungen gewaschen: 3n Schwefelsäure (2 x 100 ml), Wasser (1 x 100 ml), gesättigte Natriumhydrogencarbonat-Lösung (1 x 100 ml) und erneut Wasser (1 x 100 ml). Nach dem Trocknen über Natriumsulfat wird filtriert und das Filtrat am Rotationsverdampfer im Vakuum zur Trockene eingeengt.
  • Rohausbeute: 16>2 g Nach Umkristallisation aus einer Mischung von Benzol/Ethylacetat/Ethanol (75 ml/96 ml/7 ml) erhält man ein schwachbeiges Pulver.
  • Reinausbeute: 11,2 g (74,9 %) Schmp.: 182 bis 1850C DC : Chloroform/IsopropaXnoll 9/1 (v/v) Rf: 0,75 Herstellung von Bis-3'-O-(5'-O-trityl-5-ethyl-2'-desoxyuridin)-sulfoxid 5'-O-Trityl-5-ethyl-2'-desoxyuridin (49,8 g, 0,1 Mol) werden in einer Mischung aus 400 ml absolutem Dichlormethan und 80 ml trockenem Pyridin gelöst. Thionylchlorid (18,1 ml, 0,25 Mol) mischt man mit 200 ml absolutem Dichlormethan und läßt diese Mischung zur Lösung des 5'-O-Trityl-5-ethyl-2'-desoxyuridin zutropfen. Nach 20 Minuten Reaktionszeit bei Raumtemperatur gießt man den Ansatz auf 1200 ml Eiswasser und rührt, bis das Eis geschmolzen ist. Die Phasen trennt man im Scheidetrichter und extrahiert die wäßrige Phase nochmals mit 400 ml Dichlormethan. Die vereinigten organischen Phasen werden über Natriumsulfat getrocknet und nach dem Filtrieren am Rotationsverdampfer im Vakuum zur Trockene eingeengt. Die Rohausbeute wird unter Zusatz von Aktivkohle (Darco G 60) aus Ethanol umkristallisiert.
  • Ausbeute: 42,3 g (81,0 %) farbloses Pulver, welches bei ca. 128°C zu sintern beginnt und bei 140 bis 144°C schmilzt.
  • DC : Chloroform/Isopropanol 9/1 (v/v) Rf: 0,85 Herstellung von Bis-3'-O-(5-ethyl-2'-desoxyuridin)-sulfoxid Bis-3'-0-(5'-O-trityl-5-ethyl-2' -desoxyuridin)-sulfoxid (42,3 g, 0,041 Mol) und 300 ml 80 %-ige Essigsäure werden zehn Minuten unter Rückfluß gehalten und anschließend mittels Vakuumrotationsverdampfer zur Trockene eingeengt. Den blaßgelben, pulverigen Rückstand kristallisiert man mit Hilfe von Aktivkohle (Darco G 60) aus 1000 ml Ethanol 96 %-ig um.
  • Ausbeute: 15,0 g (65 %) Schmp.: 211 bis 212°C DC : Chloroform/Isopropanol 9/1 (v/v) Rf: 0,35 Analyse für C22H30011N4S (558,56) C H N S ber.: 47,3 5,41 10,03 5,74 % gef.: 47,1 5,54 9,47 5,61 % UV #max: 267 nm (H2O, #= 19298 ). Maximale Wasserlöslichkeit bei 20°C = 435,0 mg/Liter.
  • 1H-NMR (DMSO-d6): 1,08 (m, 3), S 2,31 (m, 5), #3,65 (m, 2), # 4,13 (m, 1), 65,25 (m, 1), 6,25 (t, 1), #7,73 (s, 1), #11,28 (s, 1NH)

Claims (5)

  1. Patentansprüche 1. Bis-3'-O-(5-alk-2'-desoxy-uridin)-sulfoxide, worin "Alk" für einen geraden oder verzweigten C1-C8-Alkyl-, C2-C6-Alkenyl- und C1-C4-Alkoxyrest steht.
  2. 2. Bis-3'-O-(5-ethyl-2'-desoxyuridin)-sulfoxid.
  3. 3. Bis-3'-O-(5-propyl-2'-desoxyuridin)-sulfoxid.
  4. 4. Verfahren zur Herstellung einer Verbindung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Deoxyuridin der allgemeinen Formel worin "Alk" die in Anspruch 1 genannten Bedeutungen hat und R für eine Schutzgruppe steht, mit Thionylchlorid umsetzt und von dem Umsetzungsprodukt die Schutzgruppen entfernt.
  5. 5. Arzneimittel mit antiviraler Wirkung, dadurch gekennzeichnet, daß es als Wirkstoff mindestens eine Verbindung der Ansprüche 1 bis 3, gegebenenfalls zusammen mit den für die anwendungsfertige Darreichun sform üblichen Zustatzstoffen, enthält.
DE19813129341 1981-07-24 1981-07-24 Bis-pyrimidin-nucleoside mit antiviraler aktivitaet, verfahren zu ihrer herstellung und daraus bereitete arzneiformen Withdrawn DE3129341A1 (de)

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0095292A1 (de) * 1982-05-22 1983-11-30 Beecham Group Plc 5-(2-Halovinyl)-2'-deoxyuridin-Derivate, Verfahren zu ihrer Herstellung, sie enthaltende pharmazeutische Zusammensetzungen und ihre Anwendung bei der Behandlung von viralen Infektionen

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EP0095292A1 (de) * 1982-05-22 1983-11-30 Beecham Group Plc 5-(2-Halovinyl)-2'-deoxyuridin-Derivate, Verfahren zu ihrer Herstellung, sie enthaltende pharmazeutische Zusammensetzungen und ihre Anwendung bei der Behandlung von viralen Infektionen

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