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Bes chreibun
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Vorrichtung zum Umstellen von Schäften in einer Webmaschine.
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Umstellen,
z.B. Anheben oder Senken von Schäften-in einer Webmaschine zum Umstellen der Kettfäden
und Bilden eines Faches, wobei ein Zylinder-Kolben-Aggregat für jeden Schaft angeordnet
ist.
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In einer Webmaschine wird das Riet dazu gebracht, eine hin-und hergehende
Bewegung zwischen der Webkante und einer rückwärtigen Lage auszuführen. Zum Einführen
des Schusses oder Schußfadens müssen die Kettfäden dazu gebracht werden, ein offenes
Fach zu bilden, was dadurch erreicht wird, daß die Schäfte angehoben bzw. gesenkt
werden, während das Riet sich in der rückwärtigen Lage befindet. Nach Einführen
des Schusses wird das Riet von der rückwärtigen Lage zur Webkante bis zum Anschlag
mit dieser gebracht. Beim Anschlag kann das Fach offen oder geschlossen sein, und
beim Weben bestimmter Produkte ist es notwendig, das Fach beim Anschlag gegen die
Webkante mittels des Rietes geschlossen zu halten. Wenn das Fach geschlossen ist,
befinden sich sämtliche Schäfte in einer neutralen Lage oder in einer Mittellage,
wobei sämtliche Kettfäden in einer im wesentlichen gemeinsamen Ebene zu liegen kommen.
In bekannten Webmaschinen wird das Fach gebildet durch Umstellen der Schäfte mittels
eines an und für sich bekannten Schaftmechanismus, welcher von einer Musterkette
gesteuert wird, die ihrerseits Messer umstellt, die in Lagen zum Anheben oder Senken
der Schäfte gebracht werden. Dieses
Anheben wird dabei ganz mechanisch
mit Hilfe von Tretkurbeln, Klinken oder anderen Hilfsmitteln ausgeführt Wie vorstehend
erwähnt, kann es wünschenswert sein, zwischen jedem Fachwechsel die Schäfte neutral
oder zentral zu stellen für den Anschlag des Rietes an der Webkante und damit das
Anschlagen des Schusses. Der Mechanismus mit unter anderem Schafttretkurbeln gibt
Anlaß zu manchen Unannehmlichkeiten, von welchen die bemerkbarste ein besonders
kräftiger, vorwiegend hochfrequenter Krach ist. Dies tritt besonders bei großen
Webmaschinen auf, die viele Schäfte aufweisen und damit eine ausgedehnte mechanische
Vorrichtung für deren Umstellung. Ferner ist es ein großer Nachteil, daß die mechanischen
Teile verhältnismäßig schnell verschleißen und dadurch, daß der Schaft nicht ganz
und gar entsprechend der Musterkette umgestellt wird, die Gefahr für Fehler im Gewebe
mit sich bringen. Es sind gewisse Versuche gemacht worden, die mechanischen Vorrichtungen
durch die Anordnung von hydraulischen und/oder pneumatisehen Systemen zu ersetzen.
Bisher bekannte Systeme dieser Art sind indessen mit vielen Nachteilen verbunden.
Der wichtigste Nachteil besteht darin, daß die meisten bekannten Systeme darauf
begrenzt sind, die Schäfte nur zwischen der angehobenen Lage und der abgesenkten
Lage zu verstellen In der westdeutschen Auslegeschrift AS 2 651 239 wird ein hydraulisches
System besprochen für die Umstellung der Schäfte te zwischen der angehobenen und
der abgesenkten tage, sowie mit Hilfe einer speziellen Anordnung auch in einer neutralen
Stellung. Dieses bekannte System ist indessen offensichtlich kompliziert und benötigt
ein umfassendes Ventil system Ansonsten ist das Zylinder-Kolben Aggregat von einem
an und für sich bekannten konventionellen, einfachen Typ In dessen ist der wesentliche
Nachteil bei diesem bekannten System, daß die Schäfte nicht zwangsmäßig gesenkt
werden, sondern die Absenkung
der Schäfte nur aufgrund des Eigengewichtes
der Schäfte erfolgt. Dies ist ein großer Nachteil und kann Anlaß zu bemerkenswerten
Fehlern im Gewebe sein. Dieses bekannte System beansprucht außerdem eine beachtliche
Leistung, weil bei jeder Umstellung einer großen Anzahl Durchgänge öl zugeführt
werden muß; und im Hinblick darauf, daß es für jeden Schaft einen Doppelzylinder
gibt, wird der Leistungsbedarf beachtlich. Dieses bekannte System erfordert darüber
hinaus einen großen und kräftigen Rahmen um den Schaft, was speziell ein Nachteil
in vielschaftigen Webmaschinen zum Herstellen von Geweben mit einer Breite von 10
bis 20 m und mehr ist.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Nachteile
der bekannten Anordnungen und Systeme zum Umstellen von Schäften in einer Webmaschine
auszuschließen oder wenigstens zu beseitigen.
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Die der vorliegenden Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird bei der
in der Einleitung angegebenen Vorrichtung dadurch gelöst, daß der Kolben in dem
Zylinder-Kolben-Aggregat mit dem Schaft für zwangsweises Anheben und Absenken desselben
verbunden ist und daß der Kolben von einer Endlage, in welcher der Schaft angehoben
ist, umstellbar ist in eine entgegengesetzte Endlage, in welcher der Schaft abgesenkt
ist, zum Bilden eines offenen Faches, und in eine zentrale Lage zwischen den genannten
Endlagen zum Bilden eines geschlossenen Faches. Das Zylinder-Kolben-Aggregat hat
einen für zwei Kolbenstangen gemeinsamen Kolben, wobei die eine Kolbenstange von
einem Ende des Aggregates her zugänglich ist und die andere Kolbenstange am anderen
Ende des Aggregates, wobei die eine Kolbenstange mit dem Schaft zu dessen Anheben
verbunden ist, während die andere Kolbenstange mit dem Schaft zu dessen Absenken
verbunden ist. Wenn die Vorrichtung für eine Webmaschine bestimmt ist, bei der das
Bilden eines geschlossenen
Faches vorgesehen ist, sind die Verbindungen
zwischen den Kolbenstangen und den Schäften gekoppelt mit einem oder mehreren Umstellorganen
zum Umstellen sämtlicher Kolben in die zentrale Lage. Auf jeder Seite des Zylinder-Kolben-Aggregates
ist jeweils ein Umstellungsorgan angeordnet, bestehend aus einer Scheibe mit einer
Ausnehmung zum Durchtritt der Verbindungselemente, die jeweils wenigstens ihr eigenes
zum Rückstellen der Kolben in die zentrale Lage mit der Scheibe zusammenwirkendes
Stopporgan aufweisen.Die Scheiben sind jeweils mit einem eigenen oder einem gemeinsamen
Zylinder-Kolben-Aggregat für die genannte Umstellung einerseits der Scheiben und
andererseits der Kolben gekoppelt. Die Stopporgane auf den Verbindungselementen
zwischen dem Schaft und den Kolbenstangen sind in unterschiedlichen Abständen von
den Schäften oder den Kolben placiert, um ein reines Fach zu bilden. Die Scheiben
sind zum Bilden eines reinen Faches schräggestellt, und sind mittels eines Hebelarmsystems
montiert und mit dem Zylinder-Kolben-Aggregat gekoppelt.
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Durch Vorrichtungen entsprechend der vorliegenden Erfindung wird ein
hoher Grad zwangsmäßiger Verstellungen von Schaf ten sowohl zum Anheben als auch
zum Absenken sowie in der Neutralstellung ermöglicht, so daß das Weben sowohl mit
offenem als auch geschlossenem Fach möglich ist. Die Umstellung der Schäfte erfolgt
ferner ohne das Erzeugen von störendem Fach. Die Vorrichtung nach der Erfindung
ist außerdem einfach und wird dadurch besonders vorteilhaft sowohl im Hinblick auf
den Antrieb als auch im Hinblick auf die Webqualität Fig. 1 zeigt eine schematische,
teilweise geschnittene k sicht einer Ausführungsform einer Vorrichtung nach der
vorliegenden Erfindung. Fig. 2 zeigt eine schematische Ansicht der Vorrichtung nach
Fig. 1 von links.
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Die vorliegende Erfindung wird im folgenden unter Hinblick auf die
beigefügten Zeichnungen näher beschrieben. Die in den Zeichnungen gezeigte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfaßt ein Zylinder-Kolben-Aggregat 3 für jeden Schaft
1 in einer Webmaschine. Zur Verdeutlichung wird nur ein einziger Schaft gezeigt
und nur eine geringe Anzahl Details an demselben. Jedes Zylinder-Kolben-Aggregat
3 umfaßt einen Kolben 3a, der auf den Zeichnungen in einer zentralen Lage dargestellt
ist. Bei der vorliegenden Ausführungsform hat jeder Kolben 3a eine Kolbenstange
4 an jeder Seite, wodurch der Kolben fa von jedem Ende des Zylinder-Kolben-Aggregates
3 her beaufschlagbar ist. Die nach unten gerichtete Kolbenstange 4 und damit der
Kolben 3a stehen in Verbindung mit dem unteren Rahmenteil des Schaftes 1 über eine
"Leine" 2, die beispielsweise als Metalldraht, Seil, Kette oder dergleichen ausgebildet
sein kann. Die obere Kolbenstange 4a und damit der Kolben Da stehen mit dem oberen
Rahmenteil des Schaftes 1 über eine "Leine" 2a in Verbindung, die der teine 2 gleich
sein kann. Jede obere Kolbenstange steht demnach in Verbindung mit einem oberen
Rahmenteil, und jede untere Kolbenstange steht demnach in Verbindung mit einem unteren
Rahmenteil.
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Für die Umstellung der Schäfte in der Webmaschine wird der Kolben
3a entweder in die untere Endlage oder in die obere Endlage gebracht, wobei die
obere Endlage eingenommen wird, wenn der Schaft 1 gesenkt werden soll, und die untere
Endlage, wenn der Schaft 1 angehoben werden soll. Die Kolben 3a sind in der zentralen
Lage gezeigt, in welcher sich die Schäfte in ihrer zentralen oder neutralen Lage
befinden und in welcher das Fach geschlossen ist.
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In der gezeigten und beschriebenen Ausführungsform erstreckt sich
jede teine 2 oder Kolbenstange 4, 4a jeweils durch seine eigene Offnung in einer
Platte oder Scheibe 6,7. Auf der einen Seite der Platte oder Scheibe 6,7 trägt entweder
die
Kolbenstange 4, 4a oder die Leine 2 ein Stopporgan 5, das zu
groß ist, um durch die betreffende Ausnehmung in der Scheibe oder Platte 6,7 geführt
zu werden. Die Platten oder Scheiben 6,7 sind verstellbar von der in den Zeichnungen
mit durchgezogenen Linien 6b, 7b gezeigten Stellungen in die mit gestrichelten Linien
6a, 7a angezeigten Stellungen.
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In den Stellungen 6b, 7b befinden sich die Kolben 3a in ihrer zentralen
Lage und damit die Schäfte in ihrer neutralen oder zentralen Lage, in welcher das
Fach geschlossen ist. Zum Öffnen des Faches werden die Kolben 3a in eine der Endlagen
umgestellt und damit werden die Scheiben in die mit gestrichelten Linien angezeigten
Stellungen 6a, 7a umgestellt. Zur Neutralstellung der Kolben 3a werden die Scheiben
6,7 in die mit durchgezogenen Linien gezeigten Stellungen 6,7b zurückgeführt.
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Diese Umstellung wird mit Hilfe von der näher in Fig. 2 gezeigten
Anordnung ausgeführt. Der in Fig. 1 und 2 gezeigte untere Teil ist gleich dem gezeigten
oberen Teil, wobei der untere Teil für die Scheibe 6 bestimmt ist, während der obere
Teil für die Scheibe 7 bestimmt ist. Die Scheiben 6 und 7 werden demnach mit Hilfe
von jeweils einem eigenen Zylinder-Kolben-Aggregat 8,9 umgestellt, wobei die Aggregate
über ein Hebelarmsystem mit den Scheiben in Verbindung stehen. Die eine Kante der
Scheibe 6 ist in einem Maschinenständer 11 durch Hebelarme 15, 16, 16a bewegbar
montiert. Die andere Kante der Scheibe 6 ist im Maschinenständer 11 über Hebelarme
10, 12 und 13 bewegbar gelagert. Ferner stehen die Enden der Hebelarme 13 und 15
mittels einer Stange 14 in Verbindung miteinander. Das beschriebene und gezeigte
Hebelarme system bewirkt im wesentlichen eine Parallelverschiebung der Scheiben
6 zwischen der mit ausgezogenen Linien gezeigten Stellung 6b und der mit einer gestrichelten
Linie gezeigten Stellung 6a, durch Schwenken des Hebelarmes 1o von der mit durchgezogenen
Linien gezeigten Lage ioa in die gestrichelt dargestellte Lage lob mit Hilfe des
Zylinder-Kolben-Aggregats 8.
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Wie früher gesagt, sind die Umstellorgane für die Scheibe 7 gleich
(den der Scheibe 6). Diese Umstellungelemente dienen dementsprechend zum Umstellen
der Kolben 3a in die gezeigte neutrale Lage, in welcher die Schäfte ein geschlossenes
Fach bilden. Es wird weiter darauf hingewiesen, daß die Kolben 3a die Scheiben in
die mit gestrichelten Linien gezeigten Lagen verstellen, während die Zylinder-Kolben-Aggregate
8, 9 die Scheiben 6,7 in die mit ausgezogenen Linien gezeigten Lagen verstellen
Die Vorrichtung kann auch so ausgebildet sein, daß die Zylinder-Kolben-Aggregate
8,9 die Scheiben 6,7 in die mit gestrichelten Linien gezeigten Lagen nach jeder
Neutralstellung der Kolben 3a verstellen, wodurch die Scheiben 6,7 als Anschläge
für die Umstellung der Kolben 3a in die betreffenden Endlagen verwendet werden können
dadurch, daß das Verstellen der Kolben 3a aufhört, wenn die Stopporgane 5 in Berührung
mit den Scheiben 6,7 gelangen.
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Zum Verstellen der Kolben 3a ist jedes Zylinder-Kolben-Aggregat 3
mit einer Frogrammeinheit gekoppelt, die geeignete Steuerimpulse liefert für das
Umstellen der Kolben 3a entweder in die eine oder andere Endlage zum Anheben bzw.
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Senken des zugehörigen Schaftes 1. In diesem Fall sind die Zylinder-Kolben-Aggregate
8, 9 nicht beaufschlagt, und die Platten oder Scheiben 6,7 befinden sich in den
Stellungen 6a, 7a. Wenn die Stopporgane 5 in Berührung mit den Scheiben oder Platten
kommen, kann die Verstellung der Kolben 3a abgebrochen werden. Das Abbrechen sollte
auf eine solche Weise geschehen, daß das gebildete Fach "rein bleibt, d.h., ein
rückwärtiger Schaft soll gesenkt bzw. etwas mehr angehoben werden als ein weiter
vorne befindlicher Schaft, um den unterschiedlichen Abstand der Litzen von der Webkante
zu kompensieren. Das reine Fach wird entweder durch die Placierung der Stopporgane
5 und/oder eine Winkelstellung der Platten oder Scheiben 6,7 erreicht. Denkbar ist
auch eine Eombination von beiden Möglichkeiten.
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Mittels einer erfindungsgemäßen Vorrichtung ist es möglich, den Anschlag
des Webmessers oder des Rietes an der Webkante nach dem bei offenem Fach erfolgten
Einführen des Schusses entweder bei offenem oder geschlossenem Fach auszuführen
Wenn das Fach offen ist, befinden sich die Schäfte in der gleichen Lage wie beim
Einführen des Schusses oder Webgarnes, und wenn das Fach geschlossen ist, sollen
alle Fäden im wesentlichen in derselben Ebene liegen, wobei sich die Schäfte in
einer zentralen oder neutralen Lage zwischen der angehobenen und der gesenkten Stellung
befinden. Die Umstellung in die zentrale Lage geschieht mit Hilfe der Zylinder-Solben-Aggregate
8,9 dadurch, daß diesen Steuerimpulse von Programmeinheiten zugeführt werden, mit
denen sie gekoppelt sind. Wie früher gesagt, werden die Scheiben oder Platten 6,
7 von den Stellungen 6a, 7a in die Stellungen 6b, 7b umgestellt. Bei dieser Umstellung
werden die Stopporgane 5 auf den Leinen 2 oder den Kolbenstangen 4, 4a beeinflußt
und stellen ihrerseits die Kolben 3a in die zentrale oder neutrale Lage.
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Durch eine Vorrichtung entsprechend der vorliegenden Erfindung können
die Schäfte 1 als direkt mit Hilfe von einem hydraulischen oder pneumatischen Zylinder-Kolben-Aggregat
beaufschlagt angesehen werden. Damit werden die Schäfte direkt von einer Kraftquelle
beaufschlagt. In der erfindungsgemäßen Vorrichtung erfolgt diese Direktbeaufschlagung
außerdem zwangsmäßig derart, daß. sowohl das Anheben als auch das Absenken der Schäfte
auf genau die gleiche Weise erfolgt. Darüber him naus erlaubt die erfindungsgemäße
Vorrichtung eine vollstän dige Wahlfreiheit in bezug auf das Ausführen des Anschlages
gegen die Webkante mit dem Webmesser oder dem Riet sowohl bei offenem oder bei geschlossenem
Fach.