-
Zusammenlegbares Fahrrad Die Erfindung betrifft ein zusammenlegbares
Fahrrad der in Oberbegriff des Anspruchs 1 beschriebenen Gattung. Ein solches Fahrrad
ist bekannt und hat den Vorteil, daß es sich auf relativ kleine Abmessungen zusammenlegen
läßt, um es bequem in einem Personenwagen oder in öffentlichen Verkehrsmitteln mitführen
zu können oder um es raumsparend aufzubewahren.
-
Bei dem bekannten Fahrrad wird dieser Vorteil hauptsächlich dadurch
erreicht, daß neben den kleinen Rädern auch der Rahmen eine relativ geringe Ausdehnung
in Vertikalrichtung hat, d.h. die oberen Enden von Lenkrohr und Sattelrohr liegen
verhältnismäßig niedrig. Auch die Längssäule ist kurz gehalten, so daß der Befestigungspunkt
des Lenkbügels tief liegt. Um das Fahrrad an die Größe einer erwachsenen Person
anzupassen, ist zum Ausgleich der sehr niedrigen Position des Lenksäulenkopfes der
Lenkbügel von seinem Befestigungspunkt aus sehr weit in die Höhe gezogen, und zwar
um ein Maß, das länger ist als der Abstand vom Längssäulenkopf zum Boden. Ferner
ist die Sattelstütze sehr lang bemessen, länger als das Sattelrohr, in dem sie geführt
ist.
-
Aus dieser Konstruktion ergeben sich bei dem bekannten Fahrrad jedoch
auch gewisse Nachteile. Da der Lenkbügel über eine sehr weite Entfernung nach oben
springt, muß er in sich selbst faltbar sein, damit er nach dem Lösen der Lenkbügel-Klemmvorrichtung
ganz
nach unten gekippt werden kann, ohne daß seine oberen Enden iuid die Lenkgriffe
vorher auf dem Boden aufschlagen und das völlige Abwärtskippen verhindern. Die dazu
notwendigen verriegelbaren Scharniergelenke in den beiden Lenkbügelhälften erhöhen
den Konstruktionsaufwand und machen außerdern den Vorgang des Zusammenlegens komplizierter.
Da sich ferner die überlange Sattelstütze bei dem bekannten Fahrrad nicht ganz in
das Sattelrohr einschieben läßt, muß sie beim Zusammenlegen ganz herausgezogen werden
und mit daran befindlichem Sattel gesondert verstaut werden.
-
Auch dies erhöht den Aufwand beim Zusammenlegen und birgt außerdem
die Gefahr, daß die Sattelstütze mit dem Sattel beiul'l1rannport des zusammengelegten
Fahrrades (z.B. bei einem Mahnversan(j) verlorengeht.
-
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Fahrrad der eingangs
beschriebenen Gattung so auszubilden, daß es sich bequemer auf eine möglichst kompakte
und kleine Form zusammenlegen läßt als das bekannte Fahrrad. Diese Aufgabe wird
erfindungsgemäß durch die im Kennzeichnungsteil des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale
gelöst.
-
Dank des ersten Merkmals der Erfindung, nämlich das unten offene Sattelrohr,
ist es möglich, auch eine gegenüber dem Sattelrohr längere Sattelstütze ganz in
das Rohr einzuschieben, so d sie nicht wie im bekannten Fall beim Zusammenlegen
des Fahrrads herausgezogen und getrennt verstaut zu werden braucht. Dies vereinfacht
sowohl das Zusammenlegen selbst als auch den Transport des zusammengelegten Fahrrades.
-
Die gemäß dem zweiten Merkmal der Erfindung vorhandene Deleskopfederung
im Zuge der Verbindung zwischen Sattel und Sattelrohr ermöglicht indirekt die Verwendung
besonders kleiner Räder. Je kleiner nämlich die Räder sind, desto schlechter ist
der Fahrkomfort auf unebenen Wegen. Bei ungefederter Sattelabstützung und somit
starrer Verbindung zwischen Sattel und Hinterradachse können hohe Hindernisse wie
z.B. Bordsteinkanten praktisch nicht mehr genommen werden, wenn der Raddurchmesser
klein ist.
-
Das dritte Merkmal der Erfindung macht es möglich, auf die bei dem
bekannten Fahrrad notwendige Faltbarkeit des Lenkbügels selbst zu verzichten. Dank
dieses Merkmals kann die Lenksäule länger als im bekannten Fall gemacht werden,
ohne dadurch die Vertikal abmessung des Fahrrades im zusammengelegten Zustand zu
erhöhen. Dies wiederum gestattet es, den Lenkbügel weniger weit abspringen zu lassen,
so daß er im nach unten gekippten Zustand nicht gegen den Boden schlägt. Auf die
Faltbarkeit des Lenkbügels selbst kann somit verzichtet werden. Er kann gemäß dem
vierten Merkmal der Erfindung in Richtung senkrecht zu seiner horizontalen Kippachse
eine Erstreckung haben, die etwa so groß ist wie der Abstand von der tiefsten Position
des Kopfs der Lenksäule bis zur Vorderradachse. Dadurch geraten im zusammengelegten
Zustand des Fahrrades die Lenkgriffe an eine Stelle, wo sie am wenigsten sperrig
wirken, wie es weiter unten noch erläutert wird.
-
Die erwähnten Erfindungsmerkmale tragen letztlich alle gemeinsam dazu
bei, den Rahmen des Fahrrades niedrig halten zu können. Die weit verschiebliche
Sattelstütze, die durch die Teleskopfederung mögliche problemlose Verwendung kleiner
Räder und die Höhenverschieblichkeit der Lenksäule gemeinsam mit der erfindungsgemäßen
Dimensionierung des Lenkbügels machen einen besonders niedrigen Rahmen und dennoch
eine Benutzung des Fahrrades durch erwachsene Personen möglich. Zum Zusammenlegen
des diese Merkmale aufweisenden Fahrrades sind nur drei Handgriffe notwendig.
-
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüche
gekennzeichnet. Sie werden nachstehend gemeinsam mit den Grundmerkmalen der Erfindung
an AusfUhrungsbeispielen anhand von Zeichnungen näher erläutert.
-
Fig. 1 zeigt ein erfindungsgemäßes Fahrrad im zusammengelegten Zustand;
Fig. 2 zeigt das Fahrrad im Betriebszustand;
Fig. 3 zeigt eine
erste Ausführungsform der Teleskopfederung zwischen Sattel und Rahmen; Figuren 4
und 5 zeigen eine zweite Ausführungsform der eleskopfederung; Fig. 6 zeigt einen
Längsschnitt durch den Lenksäulenaufbau; Figuren 7a bis 7c zeigen eine erste Ausführrngsform
des am Hauptträger des Fahrrades vorgesehenen Scharniergelenks; Figuren 8a und 8b
zeigen eine zweite Ausführungsform des Hauptträger-Scharniergelenks; Fig. 9 zeigt
einen Schnitt durch eine Pedalaufhängung in vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung.
-
Das in den Figuren 1 und 2 in seiner Gesamtheit dargestellte Fahrrad
hat als zentralen Rahmenteil einen sich in Fahrtrichtung erstreckenden Hauptträger
1, in dessen vorderem Teil la der die Vorderradgabel 3 haltende Lenksatz 2 gelagert
ist und dessen hinterer Teil Ib die Hinterradgabel 4 und das Sattelrohr 5 hält.
-
Im mittleren Bereich des Hauptträgers befindet sich ein verriegelbares
Scharniergelenk 6 zum Falten des Haupt trägers 1 um eine im wesentlichen vertikale
Achse. Im Sattelrohr 5 sitzt eine den Sattel 8 tragende Sattelstütze 7, die mittels
einer lösbaren Klemmvorrichtung 9 allgemein bekannter Bauart im Sattelrohr 5 in
beliebiger Höhe festgeklemmt werden kann. Im Lenksatz 2, der im vorderen Teil la
des Hauptträgers 1 drehbar gelagert ist, sitzt die Lenksäule 10, an welcher der
Lenkbügel 11 mittels einer Klemmschelle 12 befestigt ist. Das Tretlager 13 befindet
sich im hinteren Teil Ib des Hauptträgers 1, und zwar an einer Stelle, die nach
hinten gegenüber dem Sattelrohr 5 versetzt ist.
-
Die Sattelstütze 7 ist im dargestellten Fall länger als das Sattelrohr
5, und das Sattelrohr ist nach unten offen. Die
Sattelstütze 7
kann daher, wie in Fig. 1 zu erkennen, nach dem Lösen der Klemmvorrichtung 9 so
weit in das Sattelrohr 5 eingeschoben werden, bis Teile des Sattels 8 auf dem oberen
Ende des Sattelrohrs 5 aufstoßen. Die Sattelstütze 7 ragt dann unten aus dem offenen
und gegenüber dem Tretlager 13 versetzten Sattelrohr hinaus. Die Länge der Sattelstütze
7 ist vorteilhafterweise so bemessen, daß ihr unteres Ende im voll eingeschobenen
Zustand gerade so weit unten aus dem Sattelrohr vorsteht, wie die Tretkurbel 14
mit dem darin gelagerten Pedal 15 reicht, wenn diese Tretkurbel nach unten in Richtung
parallel zur Sattelstütze steht.
-
Das heißt, die Sattelstütze 7 ist so lang wie der in Längsrichtung
des Sattelrohrs 5 gemessene Abstand von seinem oberen Ende bis zur tiefen Position
des Pedals 15. Diese Hemessung ist ein optimaler Kompromiß zwischen einerseits der
Forderung einer möglichst langen Sattelstütze und andererseits der Forderung nach
möglichst geringer vertikaler Höhe des zusammengelegten-Fahrrades. Diese Höhe, die
durch die Länge der Tretkurbel 14 und die Höhe des Sattelrohrs 5 vorgegeben ist,
wird durch die beschriebene Bemessung der Sattelstütze voll ausgenutzt.
-
Im Zuge der Verbindung zwischen Sattel 8 und Sattelrohr 5 ist eine
Teleskopfederung vorgesehen, die in den Figuren 1 und 2 aus Gründen der ttbersichtlichkeit
nicht dargestellt ist. Zwei vorteilhafte Ausführungsformen einer solchen Teleskopfederung.sind
in der Fig. 3 bzw. in den Figuren 4 und 5 deutlicher dargestellt.
-
Bei der Ausführungsform nach Fig. 3 ist die Sattelstütze 7 in sich
gefedert, d.h. sie besteht aus einen im Sattelrohr 8 geführten und damit verklemmbaren
Außenrohr 7a und einem den Sattel 8 tragenden Innenrohr 7b. Innenrohr und Außenrohr
haben unrunden, vorzugsweise quadratischen Querschnitt, ebenso wie das Sattelrohr
5, so daß sich diese Teile nicht gegeneinander verdrehen können. Am unteren Ende
des Innenrohrs sitzt fest eine erste Anschlagplatte 16 und in gewissem Abstand darunter
ist eine zweite Anschlagplatte 17 im Außenrohr 7a befestigt. Zwischen den beiden
Anschlagplatten 16 und 17 befindet sich eine Schraubfeder 19 als Druckfeder, die
sich mit ihren beiden Enden auf den beiden
Anschlagplatten abstützt.
Durch eine Mittelöffnung 20 in der oberen ersten Anschlagplatte 16 ist ein langgestreckter,
mit einem Kopf 18a versehener Bolzen 18 geführt, dessen unteres Ende in ein Gewindeloch
21 in der unteren Anschlagplatte 17 geschraubt ist. Dieser Bolzen 18 führt durch
das Innere der Schraubenfeder 19 und hält sie dadurch in ihrer Lage. Der Kopf 18a
des Bolzens 18 bildet einen oberen Anschlag für die erste Anschlagplatte 16, wodurch
die Bewegung des Innenrohrs 7b gegenüber dem Außenrohr 7a nach oben begrenzt wird.
Zur Verdeutlichung ist die untere, zweite Anschlagplatte 17 im unteren Teil der
Fig. 3 im Aufriß dargestellt. Sie ist geschlitzt, wie bei 22 angedeutet, so daß
sie sich beim Einschrauben des Bolzens 18 mit dem Außenrohr 7a verklemmt.
-
Die Fig. 4 zeigt eine zweite Ausführung der Deleskopfederung.
-
Im dort gezeigten Fall besteht das Sattelrohr 5 aus einem starr mit
dem Hauptträger verbundenen Außenrohr 5a und einem darin geführten Innenrohr 5b,
die beide unrunden Querschnitt haben (vorzugsweise reckteckig oder quadratisch)
um sich nicht zueinander verdrehen zu können. Am oberen Ende des Außenrohrs 5a befindet
sich ein nach außen vorspringender Flanschteil 23, und am oberen Ende des Innenrohrs
5b ist ein ähnlicher Flanschteil 24 vorgesehen. Das Innenrohr 5b steht nach oben
über das Außenrohr 5a heraus, und zwischen den beiden Flanschteilen stützt sich
eine um das Innenrohr 5b gewundene Druckfeder 25 ab. Die Sattelstütze 7 sitzt verschieblich
im Innenrohr 5b und ist durch die am oberen Ende des Innenrohrs sitzende Sattelstützen-Klemmvorrichtung
9 festklemmbar. Die Klemmvorrichtung 9 kann von bekannter Bauart sein, und braucht
da=er nicht im einzelnen erläutert zu werden. Sie ist in den Figuren deswegen nur
schematisch dargestellt. Sie besteht im allgemeinen aus einer die Sattelstütze 5
umgreifenden Klemmschelle, die mittels eines Hebels und eines Exzenters eusacmendrückbar
ist, um die Sattelstütze 7 festzuklemmen. Das Zusammendrücken der Klemmschelle kann
auch durch andere Mittel, beispielsweise durch eine Flügelschraube, erfolgen.
-
Damit das Innenrohr 5b bei der Ausführungsform nach Fig. 4 nicht ungewollt
aus dem Außenrohr 5a gezogen wird, kann irgend ein geeigneter Anschlag (in Fig.
4 nicht dargestellt) vorgesehen sein, oder die Schraubenfeder 25 kann an den beiden
Flanschteilen 23 und 24 befestigt sein. Solche Maßnahmen erübrigen sich jedoch,
wenn man die Ausführungsform nach Fig. 5 wählt. Hier ist das Innenrohr 5b ganz durch
das Außenrohr 5a geführt, so daß es unten aus dem hinteren Hauptträgerteil 1b hervorsteht.
Das Tretlager 13 ist bei dieser Ausführungsform nicht wie im Falle der Figuren 1
und 2 direkt am Hauptträger 1 befestigt sondern an dem nach unten hervorstehenden
Ende des Innenteils 5b des Sattelrohrs.
-
Das Tretlager ist damit gegenüber dem restlichen Rahmen des Fahrrades
gleichzeitig mit dem Innenrohr 5b abgefedert; bei Belastung des Sattels schwingt
es gemeinsam mit der Sattelstütze 7 und dem Innenrohr 5b nach unten. Die nach oben
gehende Bewegung wird durch Anschlag des Tretlagers 13 am hinteren Hauptträgerteil
Ib begrenzt.
-
Diese gleichzeitige Abfederung von Sattel und Tretlager ist besonders
vorteilhaft bei kleinem Durchmesser der Räder, und zwar aus folgenden Gründen. Die
Hauptmasse bei Benutzung des Fahrrades wird durch die benutzende Person gebildet.
Auflager für diese Masse eind zum allergrößten Teil der Sattel und der Tretmechanismus,
weniger der Lenker. Jedenfalls gilt dies für ein normales GebrauchBiahrr8d, worauf
der Benutzer in erster Linie bequem und nicht so weit nach vorn gebeugt sitzen soll
wie bei einem Rennrad. Bei der Au8Sührungsform nach Fig. 5 ist also der allgergrößte
Teil der durch Fahrrad und Benutzer gebildeten Masse gegenüber den Rädern abgefedert,
so daß indernisse wie Bordsteinkanten und dergleichen auch bei kleinen Raddurchmessern
leichter genommen werden können. Kleine Raddurchmesser vermindern aber im Sinne
der gestellten Aufgabe die Gesamtabmessung des zusammengelegten Fahrrades.
-
Damit das Kettengetriebe trotz des abgefederten Tretlagers 13 bei
der Ausführungsform nach Fig. 5 einwandfrei funktioniert, ist zwischen dem vorderen
und dem hinteren Kettenrad 28 eine Kettenspannrolle an einem gefederten Arm vorgesehen,
um die Kette
29 stets in leicht gespanntem Zustand halten. Dieser
Mechanismus ist bei 26 in Fig. 5 schematisch angedeutet.
-
In der Fig. 6 ist ein Elemm-Mechanismus dargestellt, der nach dem
Lösen sowohl das Kippen des Lenkbügels 11 als auch eine Höhenverschiebung der Längssäule
10 innerhalb des Lenksatzes 2 erlaubt. Ein solcher Mechanismus ist an sich bekannt
und braucht daher hier nur überschlägig beschrieben zu werden. Er enthält eine am
Kopf der Lenksäule 10 befestigte Klemmschelle 12, die den Lenkbügel 11 umgreift.
Durch diese Klemmschelle 12 ragt die Zugstange 30, mittels derer der unten in der
Längssäule sitzende Keil 34 angezogen wird, um durch Spreizen der unten geschlitzten
Lenksäule letztere mit dem Lenksatz 2 zu verklemmen. Durch das oben aus der Klemmschelle
12 herausragende Ende 52 der Zugstange 30 ist ein Drehzapfen 32 geführt, der an
einem Hebel 33 sitzt.
-
In der gezeigten Stellung des Hebels 3j preßt sich ein in der Nähe
des Drehzapfens 32 befindlicher (nicht dargestellter) Exzenter auf den oberen Teil
der Klemmschelle 12, so daß der Drehzapfen 32 nach oben gedrückt wird und damit
die Zugstange zum Verklemmen des Keils 34 nach oben zieht. Wird der Hebel 33 gegen
den Uhrzeigersinn verschwenkt, ändert sich die Lage des Exzenters, so daß der über
den Schwenkzapfen 32 auf die Zugstange 30 ausgeübte Zug nachläßt und die über den
Keil 34 bewirkte Verklemmung zwischen Lenksäule 10 und Lenksatz 2 gelöst wird. Gleichzeitig
vermindert sich beim Nachlassen der Zugkraft die von der Schelle 12 auf den Lenkbügel
11 ausgeübte Klemmkraft, so daß sich der Lenkbügel leicht kippen läßt.
-
In den Figuren 7a bis 79 ist in drei zueinander senkrechten Ansichten
eine erste Ausführungsform des Scharniergelenks 6 zum Falten des Eauptträgers 1
dargestellt. Es besteht aus zwei an den jeweiligen Teilen la und Ib des Hauptträgers
1 befestigten Scharnierplatten mit einer gemeinsamen Scharnierachse 40. Die Scharnierplatten
41 und 42 liegen in der gezeigten verriegelten Betriebslage mit ihren Vorderseiten
aufeinander. Auf der Rückseite der einen Platte 42 ist ein Riegelkörper 43 beweglich
am hinteren Hauptträgerteil Ib gelagert. Gemäß den Figuren 7a
bis
7c ist dieser Riegelkörper eine mittels eines Hebels 46 verdrehbare Riegelstange
44, die sich nahe der ersten Scharnierplatte 42 befindet und sich parallel zur Scharnierachse
40 erstreckt.
-
An der Riegelstange 44 sitzen als Riegelelemente zwei Bolzen 45a und
45b mit jeweils einem Hals und einem verbreiterten Kopf. In der in den Figuren 7a
bis 7c gezeigten Drehstellung der Riegelstange 44 legen sich die Halsteile der Bolzen
45a und 45b gegen die zusammenliegenden Ränder der aufeinander liegenden Scharnierplatten
41 und 42, wobei sich die Unterseiten der Köpfe dieser beiden Bolzen innig gegen
die Rückseite der dem Riegelkörper 43 abgewandten Scharnierplatte 41 legen, um ein
Auseinanderschwenken der beiden Riegelplatten 41 und 42 zu verhindern. Zum Entriegeln
des Scharniers wird die Riegelstange mittels des Hebels 46 in einer Richtung verdreht,
die gegen den Uhrzeigersinn in Fig. 7a geht, so daß die Köpfe der Bolzen 45a und
45b ein Auseinanderschwenken der Scharnierplatten 41 und 42 nicht mehr behindern.
-
Die Figuren 8a und 8b zeigen im Aufriß bzw. im Längsschnitt eine zweite
Ausführungsform des Scharniergelenks 6. Diese Ausführungsform unterscheidet sich
von derjenigen nach den Figuren 7a bis 7c dadurch, daß die Riegelstange 54 längsverschieblich
ist und daß der eine Bolzen 55a durch eine erste Öffnung 56 in der einen Scharnierplatte
42 ragt, die im dargestellten Fall ein sich in Längsrichtung der Riegelstange 54
erstreckender Schlitz ist, um Raum für die Verschiebung der Riegelstange zu lassen.
Die zweite Scharnierplatte 41 hat eine zweite Öffnung 57, die so gelegen ist, daß
der genannte Bolzen 55a bei nach unten verschobener Riegelstange durch diese Öffnung
treten kann und daß sich der Bolzen bei nach oben verschobener Riegel stange (die
in den Figuren 8a und 8b gezeigte Position) gegen einen Rand der zweiten Öffnung
legt Der andere Bolzen 55b ist so angeordnet, daß er in der oberen Stellung der
Riegelstange mit seinem Hals gegen eine Außenkante der zweiten Scharnierplatte 41
stößt und sein Kopf diese Platte übergreift. In der gezeigten Stellung sind die
beiden Scharnierplatten 41 und 42 durch die Köpfe der Bolzen 55a und 55b miteinander
verriegelt, während in einer nach unten
verschobenen Stellung der
Riegelstange 54 die Bolzenköpfe ein Auseinanderschwenken der Scharnierplatten 41
und 42 nicht behindern. Die Riegelstange 54 ist in ihre obere, verriegelnde Stellung
durch eine Feder 58 vorgespannt, die als Druckfeder um die Riegelstange 54 gelegt
ist und sich zwischen der oberen Kante der einen Scharnierplatte 42 und einem an
der Riegelstange befindlichen Kopf 59 abstützt.
-
Vorzugsweise sind die Kanten der einen Schnrnierplatte 41 nn den Stellen,
wo sich die Halsteile der Bolzen 45a, 4fb oder 55a, 55b in der Verriegelungsstellun
anlehnen, halbkreisförmig eingebuchtetq damit die Köpfe der ,jeweiliFren bolzen
die betreffende Scharnierplatte 41 möglichst weit übergreifen.
-
Die Fig. 9 veranschaulicht eine Möglichkeit, wie man die Pedale so
an den jeweiligen Tretkurbelarmen aufhängen kann, daß sie sich an die Tretkurbelarme
anklappen lassen. Im einzelnen zeigt die Fig. 9 einen durch eine Pedallagerachse
gehenden Schnitt.
-
Die Pedallagerachse 60, die über Kugellager im Tretkurbelarn 14 drehbar
gelagert ist, trägt einen Flansch G1, an dem das betreffende Pedal 15 mittels eines
Zapfens 62 schwenkbar aufgehängt ist. In der gezeigten Betriebsstellung stört ein
unterer Teil 63 des Pedals 15 gegen eine am Flansch 61 befest-icte, den Drohzapfen
6 führende Platte 64, so daß das Pedal 1'> nicht weiter nach unten geschwenkt
werden kann. Ein Hochklappen des Pedals 15 ist jedoch ohne Behinderung möglich.
Damit das Pedal 15 im ausgeklappten Zustand stets eine solche Orientierung hat,
daß die Auftrittfläche 65 des Pedals nach oben weist, ist die Anordnung so getroffen,
daß der Sih;rpunkt von Flansch 61 und Pedal 15 im ausgeklappten Zustand des Pedals
außerhalb der Drehachse des Pedallagers liegt, und zwar auf derjenigen Seite, die
der Auftrittfläche des Pedals abgewandt ist.
-
Durch das Anklappen jedes Pedals 15 an den zugehörigen Tretkurbelarm
14 wird die Abmessung des zusammengelegten Fahrrades in der Querrichtung zusätzlich
vermindert.
-
Das beschriebene Fahrrad kann durch wenige Handgriffe auf äußerst
Geringe AbmenRungen zusammengelegt werden, wie es die Fig. 1 zeigt. Vorzugsweise
wird zunächst der Lenksatz 2 um 180° geschwenkt, so daß die Vorderradgabel 3 nach
hinten weist. Dann wird die Lenkbügel-Klemmvorrichtung 12 gelöst, die Lenksäule
10 wird mit dem Lenkbügel 11 um 90° gegenüber dem Lenksatz 2 verdreht, so daß der
Lenkbügel nicht mehr quer sondern längs in die Fahrtrichtung ausgerichtet ist. Hierauf
wird die Lenksäule 10 voll in den Lenksatz 2 eingeschoben und der Lenkbügel 11 ganz
nach unten gekippt. Als nächstes wird die Verriegelung des Scharniergelenks 6 gelöst,
und der Hauptträger wird zusammengefaltet, so daß Vorderrad und Hinterrad nebeneinanderliegen.
Schließlich wird nach Lösen der Sattelstützen-Klemmvorrichtung 9 die Sattelstütze
7 mit dem Sattel 8 ganz nach unten geschoben, bis der Sattel 8 auf dem oberen Ende
des Sattelrohrs 9 aufstößt. Wie es die Fig. 1 erkennen läßt, kann eine Seitenflanke
des Sattels 8 in dieser Position einen Abschnitt des Lenkbügels 11 übergreifen,
so daß das Fahrrad im zusammengefalteten Zustand gehalten wird.
-
Zum Transport kann das Fahrrad an dem nach hinten aus dem Sattel vorspringenden
Teil des Lenkbügels 11 wie an einem Tragegriff angefaßt werden.
-
Wie die Fig. 1 erkennen läßt, ist nicht nur die Höhe des zusammengefalteten
Fahrrades, sondern auch die Ausdehnung vom hinteren Ende des Hinterrades bis zum
Scharniergelenk 6 recht kurz. Dies ist nicht zuletzt deswegen möglich, weil das
Tretlager 13 nach hinten gegenüber dem Sattelrohr 5 versetzt ist, also relativ weit
hinten liegt, so daß das vordere Kettenrad nicht über das Scharnier 6 nach vorne
hinaussteht. Diese nach hinten versetzte Lage des Tretlagers 13 läßt es zweckmäßig
erscheinen, das Sattelrohr 5 so weit nach hinten zu neigen, daß der Sattel 8 in
der ausgefahrenen Position weiter hinten liegt als bei einem herkömmlichen Fahrrad.
Dadurch wiederum wird das Hinterrad besonders stark belastet. Es ist daher zweckmäßigerweise
stabiler und auch etwas größer auszulegen als das Vorderrad, wie es die Fig. 1 deutlich
zeigt. Insbesondere rechtfertigt aber die beschriebene
Gewichtsverteilung
die erfnndungsgemäße Abfederung der Satteltütze und vorzugsweise auch des Tretlagers.
-
Wie man in der Figur 1 erkennt, liegen im zusammengefalteten Zustand
des Fahrrades die Lenkgriffe etwa in Höhe der Vorderradachse; sie stehen dadurch
wenig in der Seitenansicht über den Umriß der Räder vor, dies ist besonders raumsparend
und ergibt eine wenig sperrige Form des zusammengelegten Farrades.
-
Das Zusammenlegen des Fahrrades geht schnell und mit wenigen Handgriffen.
Die Entriegelung des Scharniergelenks nach den Figuren 8a u. 8b kann z.B. einfach
durch Zutritt auf den Kopf 59 der Riegelstange 54 erfolgen. Im Falle nach außen
gewölbter Form der Köpfe der Riegelbolzen 55a u. 55b (wie adrgestellt) können die
Bolzen beim Entfalten des Hauptträgers 1 selbständig abgelenkt werden und dann in
die Verriegelungsposition -zurückspringen.