DE310606C

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Publication number: DE310606C
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Es ist bekannt, fettsäurehaltige Rohglyzerine vor der Destillation mit Alkalien zu neutralisieren und dadurch ein Überdestillieren der in freier Form vorhandenen Fettsäuren zu verhindern. Bei dieser Arbeitsweise werden auch etwa vorhandene, leicht umsetzbare Ammoniumverbindungen zerstört und das Ammoniak in Freiheit gesetzt.It is known to neutralize fatty acid-containing crude glycerins with alkalis before distillation and thereby an overdistillation of the fatty acids present in free form to prevent. In this way of working, any existing, easily implemented Ammonium compounds are destroyed and the ammonia is set free.

Es hat sich nun herausgestellt, daß dieseIt has now been found that this

ίο Arbeitsweise bei Rohglyzerinen, die aus sehr schlechten Fetten stammen, sowie aus Gärungsrohglyzerinen (Protol) ungenügend ist. Die aus diesen Glyzerinen erhaltenen Destillate sind durch unzersetzt mit übergegangene Ester, sowie auch durch verschiedene Stickstoffkörper verunreinigt. Selbst bei mehrmaligem Destillieren war es nicht möglich, ein chemisch reines Glyzerin zu erzielen.ίο Working method with raw glycerines that are made from very high bad fats, as well as insufficient fermentation glycerine (Protol). From Distillates obtained from these glycerines are replaced by esters which have passed over undecomposed as well as contaminated by various nitrogen bodies. Even with repeated distillation it was not possible to obtain a chemically pure glycerine.

Die Rohglyzerine, die aus sehr schlechtenThe raw glycerins made from very bad ones

ao Fetten stammen, welche teilweise aus in Fäulnis übergegangenen Kadavern, Fischrückständen oder sonstigen industriellen Abfallfetten gewonnen wurden, sind dementsprechend reich an Verunreinigungen, vor allen Dingen an Estern ein- und mehrwertiger Alkohole und Stickstoff körpern der verschiedensten Zusammensetzung. Das gleiche gilt von den Gärungsrohglyzerinen (Protol). Bei diesen kommen außerdem noch verschiedenartige Schwefelverbindungen hinzu.ao fats, some of which come from rotten carcasses, fish residues or other industrial waste fats are accordingly rich on impurities, especially on esters of monohydric and polyhydric alcohols and Nitrogen bodies of the most varied composition. The same is true of the Fermentation crude glycerins (Protol). There are also various types of these Sulfur compounds added.

Nach der bisher üblichen Arbeitsweise durch bloßes Neutralisieren des Rohglyzerins wurden höchstens leicht spaltbare Ester niederer Fettsäuren zerlegt, keinesfalls aber die schwer verseifbaren Ester mehrwertiger Alkohole und höherer Fettsäuren. Da diese teilweise im Vakuum unzersetzt überdestillieren, wird ein qualitativ schlechtes Destillat erhalten. Die Einwirkung von Ätzalkali auf die komplizierten Stickstoff- und Schwefelkörper, wie dieses bei dem bekannten Verfahren üblich ist, ist zur Zersetzung derselben ungenügend, auch wenn die Einwirkung in der Wärme vor sich geht. Es werden höchstens leicht umsetzbare Ammoniumverbindungen durch Freimachen des Ammoniaks umgesetzt, keinesfalls aber Verbindungen von der Art der Amide oder Amine. Hierzu bedarf es einer längeren Einwirkung unter fortwährendem Ersatz des hierbei verbrauchten Ätzalkalis, Werden diese Stickstoff-Verbindungen nicht vorher zerstört, so erleiden sie bei der dauernden Erhitzung in der Destillierbläse während der nachfolgenden Destillation eine Zersetzung. Die Zersetzungsprodukte gelangen dann in die Destillate und verunreinigen dieselben sehr.According to the usual method of working by simply neutralizing the raw glycerine at most easily cleavable esters of lower fatty acids broken down, but by no means those that are difficult to break down saponifiable esters of polyhydric alcohols and higher fatty acids. Since some of these are in Distill over vacuum without decomposition, a poor quality distillate is obtained. the Influence of caustic alkali on the complicated nitrogen and sulfur bodies, like this one at the known method is common, is insufficient to decompose the same, even if the action takes place in the heat. At most it will be easy to implement Ammonium compounds converted by releasing the ammonia, but not compounds of the type of amides or amines. This requires a longer exposure with continuous replacement of what has been used up Caustic alkalis, If these nitrogen compounds are not destroyed beforehand, they suffer it is the constant heating in the still during the subsequent distillation a decomposition. The decomposition products then end up in the distillates and contaminate them same very.

Nach dem vorliegenden Verfahren werden diese Rohglyzerine unter anhaltendem Erhitzen auf 100 bis 120° in Gegenwart eines dauernden Überschusses von Hydraten der Alkalien oder Erdalkalien, z. B. Kalium- und Natriumhydroxyd, Bariumhydrat usw. behandelt. Es tritt zunächst die übliche Neutralisation der etwa vorhandenen freien Fettsäure ein, dann eine Verseifung der verschiedenen Ester unter gleichzeitiger UmsetzungAccording to the present process, these raw glycerins are made with prolonged heating to 100 to 120 ° in the presence of a permanent excess of hydrates Alkalis or alkaline earths, e.g. B. potassium and sodium hydroxide, barium hydrate, etc. treated. The usual neutralization of any free fatty acids occurs first one, then a saponification of the various esters with simultaneous conversion

02. Auflage, ausgegeben am it. Mai 2nd edition, issued on it. May

der vorhandenen Stickstoffverbindungen, wie das fortwährende Entweichen von Ammoniak beweist. Die Dauer, der Verseifung ist teilweise sehr erheblich und nimmt besonders bei den Gärungsglyzeimen: wie Protol, häufig io bis 15 Stunden in Anspruch. Es wird während dieser Zeit ein dauerndes Entweichen von ammoniakartigen Dämpfen beobachtet, ein Beweis dafür, daß die Verseifung fortwährend weitergeht. Das verbrauchte Ätzalkali wird nach Bedarf ergänzt, so daß dauernd eine deutliche Rötung von Phenolphtalein-. papier eintritt. Wird kein Alkali mehr verbraucht, so gilt die Verseifung als beendet.the existing nitrogen compounds, such as the continuous escape of ammonia proves. The duration of the saponification is sometimes very considerable and increases in particular the fermentation glycines: like Protol, often 10 to 15 hours to complete. There will be a constant escape during this time observed by ammonia-like vapors, evidence that saponification is ongoing goes on. The used caustic alkali is replenished as required, so that a permanent reddening of phenolphthalein-. paper entry. If no more alkali is consumed, the saponification is considered to have ended.

Die erhaltenen Destillate sind von vorzüglicher Beschaffenheit und lassen sich ohne weiteres auf Dynamit und chemisch reines Glyzerin verarbeiten. Genau so wie für Rohglyzerin läßt sich das Verfahren auch auf Glyzerinwässer oder Gärungsglyzerinlaugen (Prötolschlempen) vor ihrer Konzentration anwenden. Auch hier wird unter dauerndem Kochen quantitativ verseift, hierauf konzentriert und dann ohne weiteres destilliert.The distillates obtained are of excellent quality and can be used without further process on dynamite and chemically pure glycerine. Just like for raw glycerine the process can also be applied to glycerine water or fermentation glycerine liquors Apply (Prötolschlempen) before concentrating. Here, too, is under constant Boiling saponified quantitatively, then concentrated and then distilled without further ado.

Ausführungsbeispiel I.Embodiment I.

1000 Teile Rohprotol (Gärungsrohglyzerin) werden auf etwa 110 bis 120⁰C erhitzt und nun so viel Ätzalkali zugesetzt, bis eine deutliehe Rötung von Phenolphtaleinpapier vorhanden ist. Es wird nun dauernd gerührt. Das bei fortschreitender Verseifung verbrauchte Ätzalkali muß fortwährend erneuert werden, bis ein Überschuß von 0,5 Prozent Ätzalkali dauernd bestehen bleibt. Die Verseifung gilt als vollständig durchgeführt, wenn keine Abnahme von Ätzalkali und kein Entweichen von ammoniakartigen Dämpfen festzustellen ist. Hierauf wird wie üblich destilliert.1000 parts of Rohprotol (Gärungsrohglyzerin) are heated to about 110 to 120 ⁰ C is now so much caustic was added until a interpreting Liehe redness of Phenolphtaleinpapier is present. It is now constantly stirred. The caustic alkali used up as the saponification progresses must be continuously renewed until an excess of 0.5 percent caustic alkali remains permanently. The saponification is considered to have been completed when there is no decrease in caustic alkali and no escape of ammonia-like vapors. This is followed by distillation as usual.

Ausführungsbeispiel II.Embodiment II.

1000 Teile Gärungs- oder Fettglyzerinwasser werden mit so viel Barythydrat unter starkem Kochen behandelt, bis Phenolphtaleinpapier gerötet wird. Bei fortgesetztem Kochen tritt eine Verseifung und Zerlegung der Ester unter fortwährendem Entweichen ammoniakartiger Dämpfe ein. Das Bariumhydrat wird verbraucht. Man gibt immer wieder so viel Bariumhydrat hinzu, daß eine dauernde Rötung von Phenolphtaleinpapier vorhanden ist. Die Verseifung gilt als beendet, wenn ein Überschuß von 0,2 Prozent Ätzbaryt dauernd bestehen bleibt. Nun wird filtriert, konzentriert und das Konzentrat wie üblich destilliert.1000 parts of fermentation water or fatty glycerine water will be strong with that much baryta hydrate Cook treated until phenolphthalein paper is reddened. If the boiling continues, occurs saponification and decomposition of the esters with the continuous escape of ammonia-like ones Fume in. The barium hydrate is consumed. You always give so much Barium hydrate adds that there is a permanent reddening of phenolphthalein paper. the Saponification is considered to have ended when an excess of 0.2 percent etching baryte is permanent remains. It is then filtered, concentrated and the concentrate is distilled as usual.

Claims

Patent claim:

Process for the extraction of technically and chemically pure glycerine from heavily> contaminated Raw glycerines or glycerine waters, characterized in that the esters or nitrogen compounds the raw glycerine before distillation or the glycerine-containing waters the concentration and distillation quantitatively saponified with hydrates of alkalis or alkaline earths under heating.