DE3105164C2 - - Google Patents
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- B27N—MANUFACTURE BY DRY PROCESSES OF ARTICLES, WITH OR WITHOUT ORGANIC BINDING AGENTS, MADE FROM PARTICLES OR FIBRES CONSISTING OF WOOD OR OTHER LIGNOCELLULOSIC OR LIKE ORGANIC MATERIAL
- B27N7/00—After-treatment, e.g. reducing swelling or shrinkage, surfacing; Protecting the edges of boards against access of humidity
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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- C08L—COMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
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- C08L97/02—Lignocellulosic material, e.g. wood, straw or bagasse
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß
Oberbegriff des Anspruchs 1.
Formteile der hier interessierenden Art aus
Faserwerkstoffen werden beispielsweise in großem
Umfang als Innenverkleidung von Fahrgastzellen
in der Autoindustrie eingesetzt.
Es ist allgemein bekannt, Faservliesmatten aus
Zellulose oder Lignozellulose mit einem Bindemittelgehalt
von etwa 10% herzustellen, wovon
2 bis 3% aus kondensationshärtenden Duroplasten,
wie Phenol-, Melin- u./o. Harnstoffharzen bestehen.
Die mit Duroplasten gegebenenfalls auch
zusätzlich mit Thermoplasten versetzten Faserwerkstoffe
werden unter Anwendung so hoher Drücke
zu Formteilen verpreßt, daß deren Dichte größer
als 1 g/cm³ ist, um die benötigten Qualitätseigenschaften,
wie hohe Biegebruchfestigkeit,
niedrige Wasseraufnahmemöglichkeit u. a. zu erhalten.
Die insofern vorteilhafte hohe Dichte der
Formteile ist für die Formteile in der Fahrzeugindustrie
insbesondere hinsichtlich einer Verminderung des Fahrzeuggesamtgewichtes nachteilig.
Die Verringerung des Gewichts der Formteile kann
in Grenzen durch Verringerung der Wandstärke bei
gleichzeitiger Einbringung von Versteifungsrippen
reduziert werden. Die Erzielung eines geringeren
Gewichtes durch Verringerung der Dichte durch die
Anwendung schwächerer Preßdrücke, ist zwar grundsätzlich
möglich, hierbei verschlechtern sich jedoch
die mechanischen Eigenschaften des Formteils
und seine Resistenz gegen Wasseraufnahme.
Die genannten Mängel können dann nur durch erhöhte
Zugabe teurer Duroplaste kompensiert
werden. Zur Verminderung der Quellung von
Holzwerkstoffen durch Feuchteeinwirkung, insbesondere
bei Span- und Faserplatten ist es
bereits bekannt, die Oberflächen mit einer
Isocyanatlösung zu imprägnieren (DE-OS
14 92 507). Diese Imprägnierung wird durch
Streichen, Tauchen oder Bedüsen, gegebenenfalls
unter Einwirkung von Wärme und nachfolgendes
Abdampfen des Lösungsmittels durchgeführt.
Auch ist ein Verfahren bekannt, (DE-PS 8 64 917),
bei dem zur Veredelung ausgeformter Massen
aus Fasermaterialien, wie Holz oder Zellulosefasern,
diese mit Diisocyanaten oder ähnlichen
Verbindungen unter Druck imprägniert und anschließend
ausgehärtet werden. Als Lösungsmittel
werden Essigestertoluol und Butylacetat verwendet.
Die Imprägnierungsdauer wird mit einer
halben bis zwei Stunden angegeben.
Ein weiteres bekanntes Verfahren zum Herstellen
von Holzfaserplatten, verwendet als Imprägniermittel
härtbare Öle und als Lösungsmittel u. a.
Trichlorethylen. Hier betragen die Imprägnierungszeiten
nur ca. fünf Minuten (FR-PS 14 30 514).
Schließlich ist es für die Herstellung von Holzspanplatten
auch noch bekannt eine nachträgliche
Tränkimprägnieren mit und ohne Druck mit aushärtbaren
Bindemitteln vorzunehmen (Stegmann,
Schorning u. Kratz, Forschungsbericht des Landes
Nordrhein-Westfalen, Nr. 1875, Köln und
Opladen, 1967, S. 10 bis 20), wobei die Bindemittel
u. a. auch in organischen Lösungsmitteln
gelöst sein können. Als Lösungsmittel werden
Alkohol und Methylacetat und als Tränkzeiten
eine halbe bis zwei Stunden angegeben.
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt
der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde,
eine Verbesserung der mechanischen
Eigenschaften von mit niedrigen Drucken verpreßten
Holzfaserwerkstoffen in Verbindung
mit möglichst kurzen Behandlungszeiten und
damit extrem kurzen Fertigungstaktzeiten zu
erzielen.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst
durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1
angegebenen Merkmale.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen
dieser Aufgabenlösung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Es hat sich in überraschender Weise als besonders
vorteilhaft herausgestellt, bei verringertem Preßdruck
Formteile mit geringem Verpressungsgrad und
dementsprechend geringerer Dichte dadurch mit den
benötigten Qualitätseigenschaften auszustatten, daß
in geringen Mengen zusätzliche duroplastische o. a.
Bindemittelanteile durch nachträgliche Diffusion
in das fertig verpreßte Formteil eingebracht werden.
Die bei dieser Verfahrensweise benötigte Gesamtmenge
an zusätzlichen Bindemittelanteilen ist für gleiche
Qualitätseigenschaften wesentlich geringer zu halten,
als dann, wenn das Bindemittel dem Werkstoff vor dem
Verpressen zugegeben wird. Es hat sich nämlich
gezeigt, daß zufolge des vorliegenden Verfahrens
bei der Diffusion die zusätzlichen Bindemittelanteile
bevorzugt zu den Kreuzungspunkten der Fasern
im Faservlieswerkstoff transportiert werden, zu
Stellen also, an denen die Bindemittel am effektivsten
auf die Festigkeit des Werkstoffes einwirken können,
Dieser Effekt läßt sich wie folgt deuten: Die
in das Formteil eindiffundierten flüssigen Duroplastbestandteile
werden durch Kapillarwirkung
des mikroporösen Werkstoffes ins Materialinnere
transportiert. Die Kreuzungspunkte der Fasern
bilden aus geometrischen Gründen örtliche Kapillarverengungen,
zu denen hin der örtliche Materialtransport
begünstigt wird. An diesen Stellen werden
also die zusätzlichen eindiffundierten Bindemittelbestandteile
durch Kapillarkräfte festgehalten und
härten dort bevorzugt aus.
Das vorliegende Verfahren kann dadurch erheblich
preisgünstiger gestaltet werden, als jene nach dem
Stand der Technik bekannten, die mit sehr hohen
Harzanteilen arbeiten. Günstig ist, daß die zusätzlich
einzudiffundierenden Bindemittelanteile in Form einer
niedrigviskosen Lösung dem fertig verpreßten Formteil
zugeführt werden. In diesem Fall begünstigt die
niedrige Viskosität sowohl die Diffusion als auch den
Bindemitteltransport durch Kapillarkräfte.
Eine weitere Verbesserung des vorliegenden Verfahrens
ergibt sich, wenn die verwendeten Lösungsmittel
leicht flüchtig sind und die Aushärtungsreaktion
der zusätzlichen Bindemittelanteile verzögern.
Werden leicht flüchtige Lösungsmittel verwendet,
so lassen sich diese nach der Diffusion problemlos
aus dem Formteil wieder entfernen. Die Verzögerung
der Aushärtungsreaktion hat den wesentlichen Vorteil,
daß die Aushärtung, das heißt die Bildung von
Makromolekülen, erst nach dem Entfernen des Lösungsmittels
mit nennenswerter Geschwindigkeit einsetzt.
Durch das vorzeitige Bilden von Makromolekülen
würde sowohl die Diffusionsgeschwindigkeit herabgesetzt
werden als auch ihr Transport durch
Kapillarwirkung, da die Makromoleküle die Mikrokapillaren
des Faservlieswerkstoffes gewissermaßen
verstopfen würden.
Besonders geeignete Lösungsmittel für das vorliegende
Verfahren sind chlorierte Kohlenwasserstoffe, da
diese in der Regel leicht flüchtig sind und gute
Lösungsfähigkeit für verschiedene duroplastische
Bindemittelanteile aufweisen. Sie haben darüber
hinaus den Vorteil, daß sie die beim Verpressen
des Formteils bereits ausgehärteten duroplastischen
Bindemittelanteile anquellen und damit entweder
eine chemische Vernetzung mit den zusätzlich
eindiffundierten Bindemittelanteilen ermöglichen
oder deren mikromechanische Verklammerung begünstigen.
Auf diese Weise können die Bindemittel optimal
zur Eigenschaftsverbesserung ausgenutzt werden.
Besonders günstige Verhältnisse wurden gefunden,
wenn als Lösungsmittel Methylenchlorid verwendet
wurde, in dem Polyole und Isocyanate in einer
Gesamtmenge von 10 bis 30% gelöst waren.
Die Diffusion der zusätzlichen Bindemittelanteile
in das Formteil erfolgt zweckmäßigerweise in
einem Tauchbad. In diesem Fall läßt sich durch
die Variation der Tauchzeit der Diffusionsvorgang
definiert regeln. Dies ist besonders dann wichtig,
wenn chlorierte Kohlenwasserstoffe als Lösungsmittel
verwendet werden, da eine zu lange Einwirkungszeit
dieser Lösungsmittelart zu einer Beeinträchtigung
der schon beim Verpressen des Formteils ausgehärteten
Duroplastanteile führen kann, wodurch die Gebrauchseigenschaften
dieser Teile verschlechtert werden.
Eine Diffusions- bzw. Tauchzeit zwischen 5 und 20
Sekunden hat sich für Formteile mit Wanddicken zwischen
1,8 und 3 mm als ausreichend und optimal erwiesen.
Das Aushärten der eindiffundierten zusätzlichen
Bindemittelanteile kann durch eine Auslagerung
der Formteile bei Raumtemperatur abgeschlossen
werden. Hierzu ist in der Regel eine Zeit zwischen
10 und 20 Stunden ausreichend. Durch warmes Auslagern,
vorzugsweise bei Temperaturen, die höher sind als
die Siedetemperatur des verwendeten Lösungsmittels,
kann sowohl die Auslagerungszeit verkürzt werden
als auch das Lösungsmittel ohne Rest aus dem
Formteil entfernt werden. Besonders günstige Verhältnisse
ergeben sich bei einer Kombination beider
Maßnahmen, beispielsweise einer Warmtrocknung bis
zu maximal einer Stunde und einer anschließenden
Auslagerung bei Raumtemperatur über eine Zeit von
ca. 10 bis 15 Stunden.
Eine Vereinfachung des vorbeschriebenen Verfahrensablaufes
läßt sich dadurch erzielen, daß eine
Komponente eines reaktionshärtenden Duroplastes
dem Faserwerkstoff bereits vor dem Verpressen
zugefügt wird und daß die andere Komponente in
reiner, gelöster, dispergierter oder verdünnter Form
in das fertige Formteil eindiffundiert wird. In
diesem Fall kann die vor dem Verpressen zugefügte
Komponente des reaktionshärtenden Duroplastes
bereits bei der Faseraufbereitung zugegeben werden,
beispielsweise bei Holzfaserwerkstoffen im Defibrator.
Hierdurch wird eine gute und gleichmäßige
Verteilung dieser Komponente im Werkstoff sichergestellt.
Darüber hinaus ist die Variationsbreite des Verfahrens
dadurch zu vergrößern, daß das verwendete
Lösungsmittel nicht mehr unbedingt reaktionshemmend
wirken muß und die Diffusionslösung in
der Regel niedriger molekular ist. Soll das Verfahren
auf Formteile größerer Wanddicke angewendet
werden, so kann es vorteilhaft sein, wenn der
Faserwerkstoff in Form eines ebenen Faservlieses
vor dem Verpressen des Formteils aus drei Schichten
besteht, wobei nur in den beiden äußeren Schichten
eine zusätzliche Komponente eines reaktionshärtenden
Duroplastes zugefügt ist. Auf diese Weise
lassen sich dickwandige Formteile mit sogenanntem
"Sandwich-Charakter" erzeugen, bei denen die
Oberflächenschichten bezüglich ihrer mechanischen
Eigenschaften und ihres Wasseraufnahmeverhaltens
erheblich verbessert sind. Dies bedeutet eine weitere
Verringerung des benötigten Zusatzbindemittels und
eine optimale Werkstoffausnutzung. Werden chlorierte
Kohlenwasserstoffe als Lösungsmittel verwendet, so
lassen sich mit dieser Maßnahme die Einwirkungszeiten
des Lösungsmittels auf die schon ausgehärteten
duroplastischen Bindemittel auf das Optimum beschränken.
Für die letztgenannten Beispiele hat es sich
als günstig erwiesen, wenn die dem Faserwerkstoff
vor dem Verpressen zugefügten Komponenten
des reaktionshärtenden Duroplastes kollodial
gelöste Polyole sind, die unter Anwendung von
Netzmittel in Wasser gelöst wurden und wenn
die zusätzlich eindiffundierten Bindemittelanteile
Isocyanate sind. In diesem Fall wurden
günstige Diffusionseigenschaften ermittelt.
Die in der beschriebenen Art gelösten Polyole
beeinträchtigen dabei das Verpressungsverhalten
des Faserwerkstoffes nicht.
Die verwendeten Lösungsmittel können bei dem
vorliegenden Verfahren dadurch wenigstens
teilweise zurückgewonnen werden, daß das Warm-
und/oder Kaltauslagern der Formteile wenigstens
zeitweise in einem geschlossenen Behälter erfolgt.
Die dabei aus dem Formteil entweichenden Lösungsmittelüberschüsse
können in an sich bekannter
Weise dann kondensiert werden.
Hierdurch läßt sich die Wirtschaftlichkeit des
Verfahren verbessern und Umweltbeeinträchtigungen
ausschließen.
Die Eigenschaften des vorliegenden Verfahrens seien
nachfolgend an einem konkreten Anwendungsbeispiel
erläutert. Ein Formteil wurde bei einer Preßtemperatur
von 180° aus einer an sich bekannten Holzfaservliesmatte
gepreßt. Der Bindemittelanteil der Faservliesmatte
betrug insgesamt 10%, bestehend aus 8% eines
bei Wärmebeaufschlagung erweichenden Teerderivats
und 2% Phenolharz. Die Dichte des Formteils betrug
nach dem Verpressen 0,78 g/cm³ und seine
Dicke 2,2 mm. Dieses Formteil wurde anschließend
in ein Diffusionsbad getaucht, das aus 84%
Methylenchlorid als Lösungsmittel und 8% eines
handelsüblichen Polyols sowie 8% Diphenylmethandiisocyanat
bestand. In dieses Bad wurde das Formteil
nach dem Verpressen 16 Sekunden lang getaucht.
Danach wurde das Formteil bei 120°C 10 Minuten
lang warmgelagert, danach 15 Stunden zum Nachhärten
bei Raumtemperatur abgelegt. Die nachstehende
Tabelle ermöglicht eine Übersicht über einige Produkteigenschaften
des Formteiles, wobei die Rohdichte
nach DIN 52 350, die Biegefestigkeit nach
DIN 52 352, die Wasseraufnahme nach DIN 52 351
und die Dickenquellung nach DIN 52 351 bestimmt
bzw. angegeben sind, und zwar im Vergleich mit
einem konventionell gefertigten Formteil
"Normalformteil" einer Dichte größer als 1.
zusätzliche Bindemittelmenge, bezogen auf Rohmaterialgleich 4,16%
Gewichtsersparnis, bezogen auf Normalformteilgleich 31,8%
Der Tabelle läßt sich entnehmen, daß bei dem vorliegenden
Verfahren unter Verwendung des Diffusionsschrittes
nach dem Preßvorgang rund 5% zusätzliche
Bindemittelanteile benötigt werden, um dem Formteil
geringerer Dichte vergleichbare Eigenschaften zu
erteilen, wie sie bisher bei bekannten Formteilen
mit einer Dichte größer als 1 üblich sind. Die
Gewichtsersparnis beträgt im vorliegenden Beispiel
etwa 32%. Um eine vergleichbare Gewichtsersparnis
bei entsprechend gute Formteileigenschaften
konventionell zu erreichen, müßte der Phenolanteil
in der Fasermatte vor dem Verpressen von 2 auf
etwa 25% gesteigert werden. Das vorliegende Verfahren
ermöglicht also gegenüber dem Stand der Technik
eine Ersparung an Bindemitteln von mehr als 75%.
Das beschriebene neue Verfahren hat darüber hinaus
noch den Vorteil, daß zusätzliche Bindemittel tatsächlich
nur für die Werkstoffmenge benötigt werden,
die dem fertigen Formteil entsprechen. Die Randabfälle
im Preßwerkzeug, deren Anteil an der Gesamtproduktion
bis zu 20% betragen kann, verursachen
keinen erhöhten Bindemittelverbrauch, während sie
bei konventioneller Verfahrensweise mit dem stark
erhöhten Bindemittelanteil versehen sind. Dies bedeutet
eine weitere zusätzliche Ersparnis an wertvollen
Rohstoffen und Produktionskosten. Darüber hinaus
erhöht sich die Recyclingfähigkeit der Produktionsabfälle,
was einen weiteren Vorteil begründet.
Das beschriebene vorteilhafte Anwendungsbeispiel
des vorliegenden Verfahrens bezieht sich auf die
Herstellung von Formteilen im Trockenverfahren.
Eine Anwendung auf Formteile, die aus naßdispergierten
Fasern gefertigt werden, ist aber ebenso
möglich, wie seine Übertragung auf andere Faserarten,
etwa auch nichtorganische Fasern.
Claims (15)
1. Verfahren zum Pressen und Nachbehandeln
von Formteilen aus vorzugsweise unter
Wärmebeaufschlagung verpreßbaren mit
Bindemittel gemischten Zellulose- und/
oder Lignozellulose-Faservliesmatten,
wobei den ausgehärteten Formteilen nach
dem Verpressen von außen zusätzliche Bindemittelbestandteile
zugeführt werden, dadurch
gekennzeichnet, daß die
Faservliesmatten auf eine Dichte kleiner
als 0,9 g/cm³ verpreßt werden und daß
die nach dem Verpressen zugeführten zusätzlichen Bindemittelbestandteile
in einem organischen
Lösungsmittel gelöst werden, das das bereits
ausgehärtete Bindemittel anquillt,
wobei die Einwirkzeit dieses Lösungsmittles
so kurz gewählt wird, daß keine
Beeinträchtigung des Bindemittels eintritt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die zusätzlichen Bindemittelbestandteile
in Form einer niedrig viskosen
Lösung mittels Diffusion in das Formteil
eingebracht werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die niedrig viskose Lösung
mit einem leicht flüchtigen, bei vorgegebener
Temperaturwahl die Aushärtungsreaktion
der zusätzlichen Bindemittelbestandteile
verzögernden Lösungsmittel hergestellt wird.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß chlorierte
Kohlenwasserstoffe als Lösungsmittel
für die zusätzliche Bindemittelbestandteile
zugeführt werden.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß Methylenchlorid
als Lösungsmittel und Polyole
und/oder Isocyanate als zusätzliche
Bindemittelanteile mit einem Gehalt an
Bindemittelbestandteilen in der Lösung von
10 bis 30% zugesetzt werden.
6. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Diffusion in einem Tauchbad
der niedrigviskosen Lösung vorgenommen
wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Formteile 5 bis 20 Sekunden
in das Tauchbad getaucht werden.
8. Verfahren nach einem der
Ansprüche 6 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß das Formteil im noch preßwarmen Zustand
in das Tauchbad eingebracht wird.
9. Verfahren nach einem der
Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß nach Entfernen des Formteils aus dem
Tauchbad dieses bei Raumtemperatur, vorzugsweise
für einen Zeitraum von 10 bis 20 Stunden,
in einer die Lösungsmitteldämpfe abführenden
Umgebung gelagert wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9
dadurch gekennzeichnet,
daß die Auslagerung und/oder Trocknung der
Formteile nach dem Diffusionsvorgang durch
Wärmebeaufschlagung, vorzugsweise bei Temperaturen,
die höher als die Verdampfungstemperatur
des zur Diffusion verwendeten
Lösungsmittels liegen, durchgeführt wird.
11. Verfahren nach einem der
Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß eine aus einem reaktionshärtenden
Duroplast bestehende Komponente des Bindemittels
für den Faserwerkstoff vor dem Verpressen
und eine andere Komponente allein
oder mit weiteren Zusätzen in gelöster,
dispergierter oder anderer flüssiger Form
nach dem Verpressen dem Tauchbad zugesetzt
wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die dem Faserwerkstoff
vor dem Verpressen zugefügte
Komponente des Bindemittels bei der Faseraufbereitung in einem
Defibrator zugegeben wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12
dadurch gekennzeichnet,
daß die Faservliesmatte vor dem Verpressen
aus drei Schichten zusammengefügt wird, und
daß nur in die beiden äußeren Schichten die
Komponente des Bindemittels
eingebracht wird.
14. Verfahren nach einem der
Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens einer der dem Faserwerkstoff
vor dem Verpressen zugeführten Komponenten
des reaktionshärtenden Duroplasts aus
kolloidal gelösten Polyolen besteht und
daß die nach dem Verpressen zusätzlich eindiffundierenden
Bindemittelbestandteile
Isocyanate sind.
15. Verfahren nach den Ansprüchen 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die Warm- und/
oder Kaltauslagerung der Formteile zumindest
teilweise in einem abgeschlossenen Behälter
erfolgt, und daß das Lösungsmittel aus dem
Behälter wenigstens teilweise zurückgewonnen
wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19813105164 DE3105164A1 (de) | 1981-02-10 | 1981-02-10 | Verfahren zum pressen und haerten von formteilen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19813105164 DE3105164A1 (de) | 1981-02-10 | 1981-02-10 | Verfahren zum pressen und haerten von formteilen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3105164A1 DE3105164A1 (de) | 1982-09-02 |
DE3105164C2 true DE3105164C2 (de) | 1987-09-03 |
Family
ID=6124736
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19813105164 Granted DE3105164A1 (de) | 1981-02-10 | 1981-02-10 | Verfahren zum pressen und haerten von formteilen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3105164A1 (de) |
Family Cites Families (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
BE452994A (de) * | 1941-11-21 | |||
DE1089540B (de) * | 1956-06-28 | 1960-09-22 | Weyerhaeuser Timber Company | Verfahren zur Gewinnung einer Matte aus gegebenenfalls mit Binde-mitteln versetzten Lignozellulosefasern fuer die Herstellung von Holzfaserplatten od. dgl. |
DE1256407B (de) * | 1964-03-06 | 1967-12-14 | Basf Ag | Verfahren zum Herstellen von Holzfaserplatten grosser Haerte |
DE1492507A1 (de) * | 1965-11-19 | 1969-05-22 | Novopan Gmbh | Verfahren zur Verminderung der Quellung bei Holzwerkstoffen |
-
1981
- 1981-02-10 DE DE19813105164 patent/DE3105164A1/de active Granted
Also Published As
Publication number | Publication date |
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DE3105164A1 (de) | 1982-09-02 |
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