DE3103900C2 - Anlage zum Aufbereiten graphitischer Brennelemente von Hochtemperatur-Kernreaktoren - Google Patents

Anlage zum Aufbereiten graphitischer Brennelemente von Hochtemperatur-Kernreaktoren

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Abstract

Zur Wiederaufarbeitung graphitischer Brennelemente von Hochtemperatur-Reaktoren wird eine Anlage mit einer Bürst einrichtung zur Zerkleinerung der Brennelemente und mit einer der Bürsteinrichtung nachgeschalteten Trennvorrichtung für das zerkleinerte Gut angegeben. Mittels der Bürsteinrichtung, die eine rotierend angetriebene Bürste aufweist, werden die Kernbrennstoffteilchen, die in den Brennelementen in graphitischer Matrix eingebettet sind, aus der Matrix isoliert. Unter Berücksichtigung des erforderlichen Strahlenschutzes wird die Handhabung und der Transport der radioaktiven Brennelemente dadurch vereinfacht, daß am äußeren Umfang der Bürste (1) vor den Borsten (2) zum Einführen der Brennelemente (20) Schächte (22) angeordnet sind, in deren Rückwand (24) Preßstempel (26) gelagert sind, die nach Einführen der Brennelemente (20) in die Schächte (22) gegen die Brennelemente verschiebbar sind und die Brennelemente bei Rotation der Bürste (1) gegen Verdrehen sichern.

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Anlage zum Aufbereiten graphitischer Brennelemente von Hochtemperatur-Kernreaktoren, bei denen die Brennelemente in graphitischer Matrix eingebettete Kernbrennstoffteilchen enthalten. Die Anlage ist mit einer Bürsteinrichtung ausgerüstet, die zum Isolieren der Kernbrennstoffteilchen aus der sie umgebenden graphitischen Matrix zumindest eine rotierend angetriebene Bürste aufweist, gegen deren Borsten die Brennelemente mittels einer verschiebbar gelagerten Andrückeinrichtung gedrückt werden. Der Bürsteneinrichtung nachgeschaltet ist eine Trennvorrichtung für das zerkleinerte GuL Eine derartige Anlage ist in der zu einer älteren Anmeldung gehörenden DE-OS 30 08 991 beschrieben.
Aus graphitischer Matrix sind Kernbrennstoffteilchen bei der Wiederaufarbeitung verbrauchter Brennelemente von Hochtemperatur-Kernreaktoren zur Wiedergewinnung der Kernbrennstoffe herauszuarbeiten. Hierzu ist ein Aufbrechen der Brennelemente mit anschließendem Abtrennen der freigelegten, die Kernbrennstoffe enthaltenden Kernbrennstoffteilchen erforderlich, bevor letztere chemisch aufgelöst und gereinigt werden. Bei graphitischen Brennelementen ist insbesondere dafür Sorge zu tragen, den Graphit, der etwa 90 bis 95% der Brennelementmasse ausmacht, zu beseitigen und die in graphitischer Matrix eingebetteten beschichteten Kernbrennstoffteilchen zu isolieren. Das Zerkleinern der Brennelemente, die Trennung von Kernbrennstoff- und Graphitfraktion, die Beseitigung der Graphitmasse und die chemische Auflösung der Kernbrennstoffteilchen sind somit die Prozeßschritte, die die Eingangsstufe einer Wiederaufarbeitungsanlage für Brennelemente charakterisieren. Die Eingangsstufe wird als »Head-End« einer Wiederaufarbeitungsanlage bezeichnet.
Beim Aufbrechen der graphitischen Brennelemente wird angestrebt, den Zerkleinerungsschritt so zu führen, daß im Anschluß daran eine weitgehende quantitative Trennung von Graphit und Kernbrennstoffteilchen möglich wird. Die Verwendung bekannter Zerkleinerungsaggregate, wie Hammermühle, Backenbrecher und Walzenmühle liefern jedoch ein sehr heterogenes Mahlprodukt, aus dem als kernbrennstofffreier Graphit üblicherweise nur etwa 60 bis 70% des Mahlgutes abgesiebt werden können. Bei Aufschluß der graphitischen Matrix mit integrierten Kernbrennstoffteilchen in Walzenmühlen werden beim nachgeschalteten Sichten des Mahlgutes in unerwünschter Weise auch Bruchstükke der Kernbrennstoffteilchen in die abgetrennte Graphitfraktion übertragen, was die Wirtschaftlichkeit des an sich bereits sehr aufwendigen Wiederaufarbeitungsverfahrens noch herabsetzt.
Einen kontrollierten Zerkleinerungsschritt durchzuführen, bei dem im wesentlichen der Graphit zerstört wird und beschichtete Kernbrennstoffteilchen, soweit sie harte Beschichtungen aufweisen, wie beispielsweise Siliciumkarbid (SiC)-Schalen, oder die Kernbrennstoffteilchen selbst weitgehend erhalten bleiben, ist auch Ziel für eine Head-End-Stufe, bei der der Graphit in einem Wirbelschichtofen verbrannt wird, bevor die Kernbrennstoffteilchen chemisch aufgelöst werden. Doch abgesehen davon, daß sich bei einem solchen Verfahrensschritt neben der Emission von flüchtigen Spaltprodukten in die Umgebung zusätzliche Probleme wegen der damit verbundenen Emission radioaktiven Kohlenstoffs (Kohlenstoffisotop C-14) ergeben, konnte bei Einsatz von Backenbrechern mit nachgeschalteten Walzenmühlen auch nur ein Mahlgut erzeugt werden, daß zu 87% aus intakten Kern'orennstoffteilchen, zu 5% aus Bruchstücken von Kernbrennstoffteilchen und zu
8% aus noch SiC-beschichteten Kernbrennstoffteilchen besteht
Um die Kernbrennstofrteilchen unzerstört aus der graphitischen Matrix herauszulösen, wird in der eingangs genannten Offenlegungsschrift eine Bürsteinrichtung beschrieben, deren rotierende Bürsten aus Stahl an die — ebenfalls rotierenden — graphitischen Brennelemente angedrückt werden und den Graphit abtragen. Die beschichteten Kernbrennstoffteilchen, soweit sie harte Beschichtungen, wie beispielsweise h> SiC-Schalen aufweisen, oder die Kernbrennstoffteilchen selbst bleiben beim Abbürsten der Graphitmatrix erhalten. Bei der älteren Anlage ist für jedes Brennelement ein rotator ischer Antrieb vorgesehen, an dessen Welle die Brennelemente jeweils einzeln zu befestigen sind. Dies ist aufwendig.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Anlage zum Aufbrechen graphitischer Brennelemente und zum Abtrennen der Kernbrennstoffteilchen zu schaffen, bei der Handhabung und Transport der radioaktiven Brennelemente und Kernbrennstoffteilchen unter Berücksichtigung erforderlicher Sicherheitsvorkehrungen vereinfacht ist
Diese Aufgabe wird bei einer Anlage der eingangs genannten Art gemäß der Erfindung durch die in Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst Nach Sichten des Mahlgutes werden die Kernbrennstoffteilchen aufgebrochen und chemisch aufgelöst, die abgetrennten Graphitmassen konditioniert und abgelagert.
Die Anlage ist für eine Head-End-Stufe einer jo Wiederaufarbeitungsanlage bestimmt. Am äußeren Umfang der rotierenden Bürste sind vor den Borsten zum Einführen der Brennelemente Schächte angeordnet, in deren Rückwand, die die Schächte nach außen abschließt, Preßstempel verschiebbar gelagert sind. Die Preßstempel lassen sich auf die Borsten zu verschieben und sichern die sich zwischen den Preßstempeln und den Borsten befindenden Brennelemente gegen Verdrehen bei Rotation der Bürste. In die Schächte sind die Brennelemente in einfachster Weise unter Ausnutzung der Schwerkraft einfüllbar.
Zweckmäßig sind Schächte und Preßstempel staubdicht angeordnet gemäß Patentanspruch 2. Eine besondere Ausgestaltung wird nach Patentansprüchen 3 bis 8 durch pneumatisches Absaugen des gesamten in der Bürsteinrichtung anfallenden Bürstgutes und durch diesem Absaugen und dem pneumatischen Guttransport angepaßtes Trennen des Bürstgutes erreicht. Nachgeschaltet ist der Bürsteinrichtung ein Sichter, mit dem die Kernbrennstoffteilchen in einem Sichtgasstrom vom zerkleinerten Graphit abgetrennt werden sowie zum Aufschluß der Kernbrennstoffteilchen ein Backenbrecher und/oder eine Walzenmühle. Zum Backenbrecher und/oder zur Walzenmühle führt auch eine Transportleitung für beim Bürstschritt nicht abgetragene Graphitreste, die Kernbrennstoffteilchen enthalten. Im Anschluß an die vorgenannten Zerkleinerungsaggregate erfolgt erneut ein Sichten des Mahlgutes. Die dabei gewonnene Kernbrennstoffteilchenfraktion wird anschließend einer chemischen Auflösung zugeführt, die fao abgeschiedene Graphitmasse wird zusammen mit dem übrigen bereits abgetrennten Graphit konditioniert und abgelagert.
Um bei der Wiederaufarbeitung von Brennelementen die in der Bürsteinrichtung abzuarbeitende Graphit- b5 menge so gering wie möglich zu halten, weist die Anlage eine der Bürsteneinrichtung vorgeschaltete Vorrichtung zum Abtragen von äußeren, kernbrennstofffreien Graphitbereichen der Brennelemente auf gemäß Patentanspruch 9.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert, die in der Zeichnung schematisch wiedergegeben sind. Es zeigt im einzelnen
F i g. 1 Bürsteinrichtung im Längsschnitt gemäß Schnittlinie I/I nach F i g. 2,
F i g. 2 Querschnitt der Bürsteinrichtung nach F i g. 1 gemäß Schnittlinie II/II,
Fig.3 Fließschema einer Anlage zum Aufbereiten graphitischer Brennelemente von Hochtemperatur-Kernreaktoren.
In den F i g. 1 und 2 ist eine Bürsteinrichtung zum Abtrennen von Kernbrennstoffteilchen aus graphitischen Brennelementen dargestellt Die Bürsteinrichtung weist eine rotierend angetriebene Bürste 1 mit Borsten 2 auf, die auf einer vertikal angeordneten Antriebswelle 3 gelagert ist Zur Ausbildung der Bürsten 1 wurden im Ausführungsbeispiel mehrere handelsübliche Rundbürsten mit Stahlborsten verwendet. Wie aus F i g. 1 ersichtlich ist Hegt die Bürste 1 auf einem kraftschlüssig mit der Antriebswelle 3 verbundenen Tragsteller 4 auf und wird an ihrer entgegengesetzten Stirnseite mittels einer Anpreßplatte 5 gegen den Tragteller 4 verspannt.
Auf einem Ständer 6 der Bürsteinrichtung mit Grundplatte 7 sitzt ein unteres Lagergehäuse 8 eines Traglagers 9 für die Antriebswelle 3 auf. Im Ausführungsbeispiel ist das Traglager 9 als Axial-Pendelrollenlager ausgeführt. Die Antriebswelle 3 ragt durch das Traglager 9 hindurch und ist an ihrem unteren Wellenende 10 mit einem in der Zeichnung nicht dargestelltem Antrieb verbindbar.
Auf mehreren Stützrippen 11 der Grundplatte 7 ist ein aus Bodenplatte 12, Gehäusemantel 13 und Gehäusedeckel 14 bestehendes Gehäuse der Bürsteinrichtung befestigt Am Durchtritt der Antriebswelle 3 ist das Gehäuse mittels Dichtelementen 15 abgedichtet In der Bodenplatte 12 befinden sich Austragsöffnungen 16 für das anfallende Bürstgut. An den Austragsöffnungen sind Absaugleitungen einer in F i g. 3 schematisch wiedergegebenen pneumatischen Absaugeinrichtung anschließbar, die das schlecht fließfähige Bürstgut aus der Bürsteneinrichtung abführt. Das für den pneumatischen Transport des Bürstgutes benötigte Transportgas wird mittels der Absaugeinrichtung im Kreislauf geführt und tritt nach Abscheiden des aus der Bürsteinrichtung entnommenen Bürstgutes über öffnungen 17 im Gehäusemantel 13 wieder in den Innenraum des Gehäuses der Bürsteinrichtung ein.
Der Gehäusedeckel 14 ist auf den Gehäusemantel 13 aufgeflanscht und für einen Bi'srstenwechsel abschraubbar angeordnet Vom Gehäusedeckel 14 wird auch ein oberes Radiallager 18 für die Antriebswelle 3 mit Dichtelementen 19 aufgenommen. Zum Einführen von in der Bürsteinrichtung zu verarbeitenden Brennelementen 20 weist der Gehäusedeckel 14 Schleusen 21 auf. Die Brennelemente, im Ausführungsbeispiel Brennelementkugeln, fallen aus der Schleuse 21 in Schächte 22, die vertikal vor den Borsten 2 der Bürste angeordnet und zu den Borsten hin offen sind. Die Schächte 22 sind am Gehäusemantel 13 zwischen Bodenplatte 12 und Gehäusedeckel 14 staubdicht angeordnet und an der dem liagteller 4 zugewandten Seite der Bürste von radial, im Ausführungsbeispiel elektromagnetisch verstellbaren Schiebern 23 verschließbar. Der freie Querschnitt der Schächte 22 ist so bemessen, daß zum Einführen der Brennelemente 20 genügend Raum zur
Verfügung steht.
An jedem Schacht 22 befinden sich, jeweils an einer nach außen gerichteten Rückwand 24 des Schachtes befestigt, jeweils mit einem Preßstempel 26 versehene Andrückeinrichtungen für die Brennelemente, von denen die Brennelemente während des Betriebes der Bürsteinrichtung gegen die Borsten der Bürste 1 gedrückt werden. Die Andrückeinrichtungen weisen jeweils einen Hydraulikzylinder 25 auf, durch die der zugehörige Preßstempel 26 radial verschiebbar ist, um ι ο die Brennelemente 20 beim Rotieren der Bürste 1 unbeweglich zu halten. Hierzu sind an den Enden der Preßstempel 26 Halterungen 27 angebracht, mit denen die Brennelemente zentriert und gegen Drehen gesichert werden. Ah Halterung geeignet ist beispielsweise eine an den Preßstempeln befestigte Lochplatte. Um ein Berühren zwischen den Borsten der Bürste und den Lochplatten nach Abarbeiten der Brennelemente zu verhindern, weist jede Andrückeinrichtung in der Zeichnung nicht dargestellten Anschläge auf. Die Preßstempel 26 sind in der Rückwand 24 der Schächte 22 in der Weise geführt und abgedichtet, daß insgesamt eine nach außen staubdichte Arbeitszone entsteht.
Die in den Figuren wiedergegebene Bürsteinrichtung ist geeignet, in einem Arbeitsgang 130 Brennelementkugeln aufzuschließen. Der äußere Durchmesser der Bürste 1 beträgt 30 cm, ihre Länge in axialer Richtung 60 cm. Die Bürsteinrichtung weist 12 über den Umfang der Bürste verteilte Schächte 22 zum Einführen von Brennelementkugeln auf.
1st die Bürsteinrichtung mit Brennelementen beladen, werden die Brennelemente nach Einschalten des Bürstenantriebes von den Andrückeinrichtungen gegen die Borsten der Bürste 1 gedrückt. Dabei wird der Anpreßdruck in den Hydraulikzylindern 25 so reguliert, daß die Borsten den Graphit der Brennelemente allmählich abtragen. Die Borsten werden dabei, soweit dies Kernbrennstoffteilchen mit harten Beschichtungen betrifft, wie beispielsweise Kernbrennstoffteilchen mit SiC-Schalen, auf der Beschichtung oder auf der Oberfläche der Kernbrennstoffteilchen selbst abgelenkt, so daß die Kernbrennstoffteilchen nach und nach freigelegt werden, bis sie aus ihrer graphitischen Einbettung herausfallen. Am Ende eines jeden Arbeitsganges verbleiben geringe Graphitreste in den Halterungen jeder Andrückeinrichtung, im Ausführungsbeispiel in den Lochplatten Kugelkappen von etwa 5 bis 7 Gramm Gewicht.
Nach Entlastung der Hydraulikzylinder werden die rrcßsiernpei 26 wieder in ihre Ausgangsposition so gebracht, der Antrieb der Bürste abgeschaltet und die Schieber 23 zum Entleeren des Bürstengutes geöffnet Das Bürstgut mit den Kugelkappen wird pneumatisch ausgetragen.
Beim Aufbereiten von Brennelementkugeln, die SiC beschichtete Kernbrennstoffteilchen enthielten, bestand das Bürstgut aus freigelegten beschichteten Kernbrennstoffteilchen sowie aus feinem Graphitstaub mit Korngrößen kleiner als 63 um. Die Korngrößen der Kernbrennstoffteilchenfraktion lagen je nach in den Brennelementkugeln eingebetteten Kernbrennstoffteilchen zwischen 500 bis 1200 μίτι. Diese Größendifferenz zwischen Graphitstaub und Kernbrennstoffteilchenfraktion erleichtert den nachfolgenden Trennschritt erheblich. Auch bei in graphitischer Matrix eingebetteten Kernbrennstoffteilchen ohne SiC-Beschichtung, beispielsweise bei Thoriumoxid(ThC>2)-Partikeln, wurden die Kernbrennstoffteilchen von den Borsten ohne wesentlichen Abrieb aus der graphitischen Matrix herausgearbeitet. Die Stahlborsten wurden auf der ThO2-Oberfläche der Kernbrennstoffteilchen abgelenkt, so daß die Kernbrennstoffteilchen vom Graphit befreit aus dem Bürstgut unzerstört abgetrennt werden konnten.
Eine Anlage zum Aufbereiten von Brennelementen von Hochtemperatur-Kernreaktoren ist in Fig.3 wiedergegeben. F i g. 3 zeigt ein Fließschema der Anlage.
Die obenbeschriebene, in F i g. 1 und 2 dargestellte Bürsteinrichtung bildet im Ausführungsbeispiel die zweite Bearbeitungsstufe der Anlage und ist in F i g. 3 mit Bezugsziffer 28 bezeichnet. Vom Austrag 29 der Bürsteinrichtung wird das schlecht fließfähige Bürstgut in einer Transportleitung 30 pneumatisch in einen Zyklon 31 befördert, der das Bürstgut vom Fördergas wieder trennt. Das Fördergas wird aus dem Zyklon von einem Gebläse 32 über eine Gasleitung 33 durch einen Feinstaubfilter 34 hindurchgesaugt und kann nach Bedarf auch einer Sichtgasreinigung 35 unterzogen werden. Das Bürstgut sinkt im Zyklon 31 nach unten und fließt in einer Förderrinne 36 zu einem vertikal angeordneten Sichter 37, der von unten nach oben von Sichtgas durchströmt wird. Im Sichter 37 wird der feine Graphitstaub vom Sichtgas ausgetragen, in einem Zyklon 38 vom Sichtgas abgeschieden und zur Graphitverfestigung 39 befördert. Aus dem Zyklon 38 saugt ein Gebläse 40 das Sichtgas ab und fördert es über einen Feinstaubfilter 41 im Kreislauf. Je nach Anforderung läßt sich das Sichtgas auch einer Sichtgasreinigung 42 unterziehen. Die im Sichter 37 abgeschiedenen Kernbrennstoffteilchen sammeln sich am unteren Austrag 43 des Sichters.
Vorgeschaltet ist der Bürsteinrichtung 28 eine Vorrichtung 44, die zum Entfernen äußerer, kernbrennstoffteilchenfreier Graphitbereiche der Brennelemente dient. Beim Entfernen dieser Graphitbereiche wird zugleich die Oberfläche der Brennelemente aufgerauht. Dies erleichtert das Festhalten der Brennelemente in der Bürsteinrichtung bei rotierender Bürste mittels der Halterung 27 der Andrückeinrichtung. Der in der Vorrichtung 44 abgetragene Graphit wird der Graphitverfestigung 39 zugeführt Die abgearbeiteten Brennelemente gelangen über eine Transportleitung 45 zur Bürsteinrichtung 28.
Vom unteren Austrag 43 des Sichters 37 werden die abgeschiedenen Kernbrennstoffteilchen von einem Förderer 46 zu einem Backenbrecher 47 transportiert. Zusammen mit von der Bürsteinrichtung 28 über eine Transportleitung 48 abgezogenen Graphitresten, die im Ausführungsbeispiel als Kugelkappen in den Halterungen 27 der Andrückeinrichtung am Ende des Bürstschrittes unbearbeitet zurückbleiben und vom Bürstgut abgesiebt werden, werden die Kernbrennstoffteilchen im Backenbrecher 47 sowie in einer nachgeschalteten Walzenmühle 49 aufgeschlossen. Aus der Walzenmühle wird das Mahlgut mittels einer Förderrinne 50 in einen vertikal angeordneten, sogenannten »Zick-Zackw-Sichter 51 eingeführt und in eine nach unten absinkende Kernbrennstofffraktion und eine vom Sichtgas nach oben mitgeführte Feingutfraktion getrennt Das Feingut wird in einem Zyklon 52 wieder abgeschieden und der Graphitverfestigung 39 zugeführt Das Sichtgas wird von einem Gebläse 53 aus dem Zyklon 52 abgesaugt und in einem Feinstaubfilter 54 gereinigt Je nach Bedarf kann das Sichtgas auch einer Sichtgasreinigung 55 unterzogen werden. Die Kernbrennstofffraktion ge-
langt vom Boden des Zick-Zack-Sichters 51 zur Verarbeitungsstufe für Schwermetall 56.
In der Anlage werden also die graphitischen Brennelemente in drei Arbeitsschritten trockenmechanisch aufbereitet und in eine schwermetallfreie Graphitfraktion, die abgelagert wird, und eine weitgehend graphitfreie Kernbrennstoff-Fraktion getrennt, die unmittelbar der chemischen Auflösung zuführbar ist. Es lassen sich 95% des Matrixgraphites der Brennelemente sowie die hochaktiven Beschichtungsschalen der Kernbrennstoffteilchen in Sichtern absondern, anschließend konditionieren und raumsparend ablagern. Die geschlossenen Transport- und Sichtgaskreisläufe der Anlage benötigen keine gesonderte Abgasreinigung, da eine Freisetzung von Spaltprodukten, wie sie bei
bekannten Verfahren infolge Thermodiffusion oder Oxidation verursacht wird, erheblich vermindert ist. Eine Sichtgasreinigung ließe sich deshalb beispielsweise an die Abgasreinigung des Auflösers der Wiederaufarbeitungsanlage ankoppeln. Da alle Verfahrensschritte bei Raumtemperatur und Atmosphärendruck durchführbar sind, wird auch die sicherheitstechnische Auslegung der Head-End-Stufe erleichtert.
Für die auszuwählende Qualität und die Gestaltung der Borsten der Bürste sind insbesondere die Härte des Borstenmaterials, dessen Elastizität und Verformbarkeit sowie die Steifigkeit der Borsten in Abhängigkeit von der Umfangs- und Rotationsgeschwindigkeit der Bürste maßgebend.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (9)

Patentansprüche:
1. Anlage zum Aufbereiten graphitischer Brennelemente von Hochtemperatur-Kernreaktoren, bei denen die Brennelemente in graphitischer Matrix eingebettete Kernbrennstoffteilchen enthalten, mit einer Bürsteinrichtung die zum Isolieren der Kernbrennstoffteilchen aus der sie umgebenden graphitischen Matrix zumindest eine rotierend angetriebene Bürste aufweist, gegen deren Borsten die Brennelemente mittels einer verschiebbar gelagerten Andrückeinrichtung gedrückt werden, und mit einer der Bürsteinrichtung nachgeschalteten Trennvorrichtung für das zerkleinerte Bürstgut, dadurch gekennzeichnet, daß am äußeren Umfang der Bürste (1) vor den Borsten (2) zum Einführen der Brennelemente (20) Schächte (22) angeordnet sind in deren die Schächte nach außen abschließender Rückwand (24) Preßstempei (26), die die Brennelemente (20) bei Rotation der Bürste (1) gegen Verdrehen sichern, gegen die Borsten (2) verschiebbar gelagert sind.
2. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Preßstempel (26) in der Rückwand (24) und die Schächte (22) im Gehäuse (12, 13, 14) der Bürsteinrichtung (28) staubdicht angeordnet sind.
3. Anlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß für das gesamte von der Bürste (1) abgetragene Bürstgut an Austragöffnungen (16) der Bürsteinrichtung (28) eine pneumatische Absaug- jo einrichtung (30 bis 35) angeschlossen ist.
4. Anlage nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Bürsteinrichtung (28) ein Sichter (37) zum Trennen des Bürstgutes nachgeschaltet ist und daß am Austrag (43) des Sichters (37) ein die abgeschiedenen Kernbrennstoffteilchen zu einem Backenbrecher (47) und/odet zu einer Walzenmühle (49) transportierender Förderer (46) angeschlossen sind/ist.
5. Anlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß zum Backenbrecher (47) und/oder zur Walzenmühle (49) eine Transportleitung (48) für beim Bürstschritt nicht abgetragene Graphitreste, die Kernbrennstoffteilchen enthalten, geführt sind/ ist.
6. Anlage nach einem der Ansprüche 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß dem Backenbrecher (47) und/oder der Walzenmühle (49) ein Zick-Zack-Sichter (51) für das Mahlgut nachgeschaltet sind/ist.
7. Anlage nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß für die im Zick-Zack-Sichter (51) gewonnene Kernbrennstofffraktion eine Verarbeitungsstufe für Schwermetall (56) nachgeschaltet ist.
8. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zum Konditionieren des abgeschiedenen Graphits eine Graphitverfestigung (39) vorgesehen ist.
9. Anlage nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Bürsteinrichtung (28) eine Vorrichtung (44) zum bo Abtragen äußerer, kernbrennstofffreier Graphitbereiche der Brennelemente vorgeschaltet ist.
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