DE3102135C2 - Verfahren zum Regenerieren von wäßrigen Auswaschlösungen wasserentwickelbarer photosensitiver Aufzeichnungsmateralien - Google Patents
Verfahren zum Regenerieren von wäßrigen Auswaschlösungen wasserentwickelbarer photosensitiver AufzeichnungsmateralienInfo
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Abstract
Zum Aufarbeiten und Regenerieren von wäßrigen Aus wasch lösungen, die Polymere mit ionischen Gruppen sowie ggf. andere Substanzen in gelöster Form enthalten, wie sie beim Auswaschen von belichteten photosensitiven Aufzeichnungsmaterialien zur optischen Informationsfixierung anfallen, werden den wäßrigen Auswaschlösungen kleine Mengen an ionogenen organischen Flockungshilfsmitteln zugesetzt und der entstandene Niederschlag abgetrennt.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Regenerieren von wäßrigen Auswaschlösungen, die Polymere
sowie ggf. andere Substanzen in gelöster Form enthalten, wie sie beim Auswaschen von wasserentwikkelbaren
photosensitiven Aufzeichnungsmaterialien zur optischen Informationsfixierung anfallen, durch Ausfällen
und Abtrennen der gelösten Bestandteile.
Zur optischen Informationsfixierung werden lichtempfindliche Aufzeichnungsmaterialien bildmäßig belichtet,
wodurch ein Löslichkeitsunterschied zwischen den belichteten und unbelichteten Bereichen der Aufzek-'hnungsmaterialien
bewirkt wird. Anschließend wird das belichtete Aufzeichnungsmaterial durch Behandeln
mit einem geeigneten Lösungsmittel, in welchem die unbelichteten oder belichteten Bereiche des Aufzeichnungsmaterials
löslich oder zumindest dispergierbar sind, ausgewaschen, wobei man eine Reliefform erhält,
die ein Negativ oder Positiv der ursprünglichen Bild-Vorlage darstellt. Um eine unnötige Handhabung und
Belastung mit organischen Lösungsmitteln zu vermeiden, werden dabei heutzutage vorzugsweise solche
lichtempfindlichen Aufzeichnungsmaterialien eingesetzt, die nach der bildmäßigen Belichtung mit Wasser
entwickelbar, d. h. auswaschbar sind. Solche wasserentwickelbaren lichtempfindlichen Aufzeichnungsmaterialien
sind in der Literatur vielfach beschrieben. Sie bestehen im allgemeinen aus einer Trägerschicht, nuf der die
lichtempfindliche Schicht aufgebracht ist Negativ-arbeitende Aufzeichnungsmaterialien, wie sie z. B. in der
DE-OS 16 22 298, DE-AS 20 40 390, DE-AS 24 54 676 oder der DE-AS 27 20 228 beschrieben sind, besitzen im
allgemeinen als lichtempfindliche Schicht eine photopolymerisierbare und/oder photovernetzbare Schicht, die
üblicherweise eine photopolymerisierbare, äthylenisch ungesättigte niedermolekulare Verbindung, ein polymeres
Bindemittel sowie einen Photoinitiator enthält Bei
to den positiv-arbeitenden Aufzeichnungsmaterialien, wie
sie in der DE-OS 21 50 691 und der DE-OS 29 22 746 beschrieben werden, enthält die lichtempfindliche
Schicht ein Polymerisat, welches bei Bestrahlung mit aktinischem Licht durch Photoreaktion derart modifiziert
wird, daß dieses Polymer in den belichteten Bereichen des Aufzeichnungsmaterials in dem Entwicklerlösungsmittel
löslich wird. Um die Entwicklung der belichteten Aufzeichnungsmaterialien mit Wasse/ oder zumindest
wäßrigen Lösungen durchführen zu können, werden — wie aus den genannten Druckschriften hervorgeht
— solche polymeren Bestandteile eingesetzt, die zumindest nach der Belichtung mit aktinischem
Licht ionische Gruppen, wie beispielsweise Carboxylgruppen, Sulfonsäuregruppen oder quartäre Stickstoffgruppen
enthalten.
In den wäßrigen Auswaschlösungen, die beim Entwikkeln
der bildmäßig belichteten photosensitiven Aufzeichnungsmaterialien dieser Art anfallen, sind die Bestandteile
der lichtempfindlichen Schicht, das sind insbesondere die wasserlöslichen Polymere sowie ggf. photopolymerisierbare,
ungesättigte niedermolekulare Verbindungen, unverbrauchter Photopolymerisationsiniator
und sonstige übliche Zusatzstoffe, gelöst. Zur Vermeidung einer unerwünschten Umweltbelastung können
diese wäßrigen Auswaschlösungen nicht direkt ins Abwasser eingeleitet werden, sondern bedürfen einer
Nachbehandlung und Aufarbeitung. Eine destillative Trennung, wie sie bei Einsatz von organischen Lösungsmitteln
zum Auswaschen von belichteten photosensitiven Aufzeichnungsmaterialien in Betracht kommen
könnte, verbietet sich bei den wäßrigen Auswaschlösungen wegen der hohen Kosten. Gleichermaßen scheiden
absorptive oder extraktive Trennmethoden im vorliegenden Fall im allgemeinen aus. Man kann wohl aus
wäßrigen Auswaschlösungen, die anionische Polymere enthalten, diese Polymere in einfacher Weise durch Zugabe
einer entsprechenden Menge von verdünnten Säuren ausfällen. Diese Methode der Aufarbeitung der
wäßrigen Auswaschlösungen hat jedoch neben anderen
so insbesondere den Nachteil, daß das stark saure Filtrat nicht wieder zum Auswaschen von belichteten photosensitiven
Aufzeichnungsmaterialien eingesetzt werden kann, sondern ins Abwasser geleitet werden muß, wobei
dann das Abwasser durch die Säure bzw. nach deren Neutralisation durch große Salzmengen belastet ist.
Aus US-PS 42 13 420 ist ein Verfahren für die Wiederaufbereitung von Auswaschlösungen bekannt, bei
dem vorhandene Feststoffteilchen durch Filtration abgetrennt werden und die gereinigte Lösung erneut zum
bo Auswaschen verwendet wird. Bei einem aus DE-OS
22 30 610 bekannten Verfahren werden ionogene makromolekulare Flockungshilfsmiticl angewendet, um
Feststoffteilchen aus wäßrigen Suspensionen zu entfernen. Eine solche Anwendung ist auch aus Ulimanns Encyklopädie
der technischen Chemie, 4. Auflage, Band II,
1976. Seite 581 bis 586, bekannt. Dort wird ferner angegeben,
daß die auszuflockenden Substrate auch in Lösung vorliegen können. Die hierfür angegebenen Bei-
spiele beziehen sich indes auf die Ausfällung von Schwermetallionen mit Basen oder Phosphaten oder
von Kolloiden mit Salzen, wobei auf die geringe Wirksamkeit dieser Methode hingewiesen wird (vgl. Seite
582 unter »Flockungsmittel im engeren Sinn«).
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren aufzuzeigen, welches es gestattet, aus wäßrigen
Auswaschlösungen, die ionische Polymere sowie ggf. andere Substanzen in gelöster Form enthalten, wie sie
beim Auswaschen von belichteten, wasserentwickelbaren photosensitiven Aufzeichnungsmaterialien zur optischen
Informationsfixierung anfallen, die Polymeren sowie ggf. die anderen in den Auswaschlösungen enthaltenen
Substanzen in einfacher Weise derart abzutrennen, daß anschließend die regenerierten wäßrigen Auswaschlösungen
wieder zum Entwickeln der photosensitiven Aufzeichnungsmaterialien eingesetzt oder ohne
wesentliche Fremdstoffbelastung ins Abwasser eingeleitet werden können.
Demgemäß wurde gefunden, daß diese Aufgabe gelöst wird durch eic Verfahren zum Regenerieren von
wäßrigen Auswaschlösungen, die Polymere mit ionischen Gruppen sowie gegebenenfalls andere Substanzen
in gelöster Form enthalten, wie sie beim Auswaschen von belichteten, mit Wasser oder wäßrigen Lösungen
entwickelbaren photosensitiven Aufzeichnungsmaterialien zur optischen informatioRsfixierung anfallen,
welches dadurch gekennzeichnet ist, daß man den wäßrigen Auswaschlösungen als Ausfällmittel kleine
Mengen an ionogenen makromolekularen Flockungshilfsmitteln
zusetzt und den entstandenen Niederschlag abtrennt.
Es war nicht vorherzusehec, daß <5jrch den Zusatz
von Flockungshilfsmitteln, die üblicherweise nur zum Klären von Trüben eingesetzt werden, C! fin den wäßrigen
Auswaschlösungen in gelöster Form enthaltenen Polymere ausgefäiit werden können. Noch weniger
stand es zu erwarten, daß bereits der Zusatz von kleinen Mengen an Flockungshilfsmitteln, wie er sonst für die
Klärung von Trüben üblich isrt, zur quantitativen Ausfällung der gelösten Polymeren hinreichend ist. In hohem
Maße überraschend und von besonderem Vorteil ist auch die Tatsache, daß nach Ausfällen der gelösten Polymeren
und Abtrennen des Niederschlages die resultierenden wäßrigen Lösungen wieder als voll funktionsfähige
Entwicklerlösungen für die entsprechenden photosensitiven Aufzeichnungsmaterialien eingesetzt werden
können.
Bei den Flockungshilfsmitteln handelt es sich um wasserlösliche, makromolekulare Verbindungen mit sehr
hoher Molekülmasse. Bezüglich weiterer Angaben über Aufbau, Wirkungsweise, Verwendung etc. von Flokkungshilfsmitteln
im allgemeinen sei beispielsweise auf Ulimanns Encyklopädie der technischen Chemie. 4. Auflage,
Band 11 (1976), S. 581 bis 586, verwiesen. Bei den erfindun&sgemäß einzusetzenden ionogenen Flokkungshilfsmitteln,
d.h. Flockungshilfsmittel vom kationischen oder anionischen Typ, handelt es sich im allgemeinen
um synthetische organische Flockungshilfsmittel. Hierzu zählen die anionischen Polymere, wie z. B.
Alkalisalze von Acryl-, Methacryl- oder Maleinsäure enthaltende Copolymerisate, und kationische Polymere,
wie z. B. quatäre Ammoniumgruppen enthaltende Makromoleküle. Prinzipiell können in dem erfindungsgemäßen
Verfahren alle entsprechenden handelsüblichen ionogenen organischen Flockungshilfsmittel eingesetzt
werden. Als Beispiele für organische Flockungshilfsmittel vom kationischen Typ seien Polyethylenimin. PoIy-N.N-dimethylamino-ethylmethacrylat
in neutralisierter oder quaternisierter Form, das ΡοΙν-Ν,Ν-dimethylamino-methylacrylamid
in neutralisierter oder quaternisierter Form sowie die Poly-N.N-diethylamino-ethylacrylate
in neutralisierter oder quaternisierter Form genannt. Stellvertretend für die organischen Flockungshilfsmittel
vom anionischen Typ seien die Alkalisalze, insbesondere die Natriumsalze, von Acrylsäure- und/oder Methacrylsäure-Copolymerisaten
genannt, die als Comonorrere
ίο elektrisch neutrale Monomere, insbesondere
(Meth)-acrylamid.(Meth)-acrylnitriI sowie (Methacrylsäureester, einpolymerisiert enthalten.
Erfindungsgemäß werden die organischen Flokkungshilfsmittel
vom kationi.-chen oder anionischen Typ
lä den wäßrigen Auswaschlösungen in kleinen Mengen zugesetzt,
wie sie beispielsweise für das Klären von Trüben üblich und gebräuchlich sind. Im allgemeinen liegt
die Menge an Flockungshilfsmittel. die erfindungsgemäß den wäßrigen Auswaschlösungen zugesetzt werden
soll, zwischen 0,005 und 1 Gew.-°/o, bezogen auf die wäßrigen Auswaschlösungen. Vorteilhaft hat sich ein
Zusatz von 0,01 bis 0,1 Gew.-%, bezogen auf die wäßrige Auswaschlösung, an Flockungshilfsmitteln vom kationischen
oder anionischen Typ zu den wäßrigen Auswaschlösungen
erwiesen. Die Wahl des Flockungshilfsmittels sowie die notwendige, optimale Menge hängen
dabei auch von der zu behandelnden wäßrigen Auswaschlösung, d. h. insbesondere den darin gelösten Bestandteilen
ab.
Die erfindungsgemäß zu behandelnden und zu regenerierenden wäßrigen Auswaschlösungen, wie sie beim
Auswaschen und Entwickeln von entsprechenden bildmäßig belichteten photosensitiven Aufzeichnungsmaterialien
zur Informationsfixierung anfallen, enthalten Polymere mit ionischen Gruppen sowie ggf. photopolymerisierbare.
niedermolekulare, olefinisch ungesättigte Verbindungen. Photopoiymerisationsinitiatoren.
Weichmacher, Farbstoffe und andere Bestandteile der photosensitiven Schicht der Aufzeichnungsmaterialien.
Die Mengen und Mengenverhältnisse, "in denen diese Bestandteile in den wäßrigen Auswaschlösungen enthalten
sind, hängen von den photosensitiven Aufzeichnungsmaterialien
ab. Die wäßrigen Auswaschlösungen sind dabei in bezug auf die Polymeren mit ionischen
Gruppen im allgemeinen gesättigt, d. h. der Anteil an Polymeren mit ionischen Gruppen liegt — je nach Art
des Polymeren — im Bereich von 0,5 bis 5 Gew.-%, bezogen auf die wäßrige Auswaschlösung. Die Polymeren
mit ionischen Gruppen können in den wäßrigen
so Auswaschlösungen jedoch auch in einer geringeren Konzentration vorliegen.
Photosensitive Aufzeichnungsmaierialien, bei deren
Entwicklung wäßrige Auswaschlösungen anfallen, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren behandelt und
regeneriert werden können, sind solche wasserentwikkelbaren photosensitiven Aufzeichnungsmaterialien, die
in ihrer photosensitiven Schicht Polymere enthalten, die als solche von vornherein oder zumindest nach der Belichtung
mit aktinischem Licht ionische Gruppen tragen.
Derartige Aufzeichnungsmaterialien sind beispielsweise in den eingangs zitierten Druckschriften ausführlich beschrieben,
worauf wegen näherer Einzelheiten hierzu verwiesen werden soll. Bei photosensitiven Aufzeichnungsmaterialien,
die in der photosensitiven Schicht Polymere mit kationischen Gruppen enthalten, wie sie z. B.
in der DE-AS 24 54 676 beschrieben sind, erfolgt die erfindungsgemäße Behandlung der bei ihrer Entwicklung
anfallenden wäßrigen Auswaschlösungen durch
Zusatz von Flockungshilfsmitteln des anionischen Typs.
Als besonders günstig hat sich das erfindungsgemäße Verfahren bei den wäßrigen Auswaschlösungen erwiesen,
die beim Entwickeln von photosensitiven Aufzeichnungsmaterialien anfallen, deren photosensitive Schichten
Polymere mit anionischen Gruppen, insbesondere Polymere mit Carboxyl- oder Sulfonsäure-Gruppen,
enthalten. Negativ-arbeitende photosensitive Aufzeichnungsmaterialien
dieser Art, wie sie beispielsweise in der DE-OS 16 22 298 oder der DE-AS 2V20 228 beschrieben
sind, enthalten im allgemeinen neben einer photopolymerisierbaren, äthylenisch ungesättigten niedermolekularen
Verbindung, einem Photopolymerisationsinitiator sowie ggf. anderen üblichen Zusatzstoffen
polymere Bindemittel mit freien Carboxyl- oder Sulfonsäure-Gruppen, wie beispielsweise insbesondere Copolymerisate
von Acrylsäure, Methacrylsäure, Itaconsäure. Maleinsäure, Maleinsäureanhydrid und ähnlichen
Verbindungen mit Comonomeren, wie z. B. Acrylaten, Methacrylaten, Styrol, Butadien, Isopren, (Meth)-acrylamid
und anderen. Insbesondere vorteilhaft ist das erfindungsgemäße Verfahren auch zum Regenerieren von
Auswaschlösungen, die beim Entwickeln von solchen positiv-arbeitenden photosensitiven Aufzeichnungsmaterialien
anfallen, wie sie in der DE-OS 21 50 691 und
der DE-OS 29 22 746 beschrieben sind. Die photosensitive Schicht dieser positiv-arbeitenden Aufzeichnungsmaterialien enthält dabei neben Zusatzstoffen wie
Weichmachern, Farbstoffen, Photoinitiatoren etc, als wesentlichen Bestandteil ein Polymerisat mit o-Nitrocarbinolestergruppierungen,
beispielsweise ein Polymer, in dem das den o-Nitrocarbinolestergruppierunren
zugrundeliegende Carbinol o-NitrobenzylalkohoI und
das diese Gruppierungen tragende Polymer eine PoIycarbonsäure,
wie z. B. ein Copolymerisat von Acrylsäure. Methacrylsäure, Maleinsäure und/oder Fumarsäure
ist. Bei der Belichtung mit aktinischem Licht wird die o-Nitrocarbinolestergruppierung gespalten, so daß in
den belichteten Bereichen der photosensitiven Schicht, die bei der Entwicklung ausgewaschen werden, als Polymere
Polycarbonsäuren vorliegen.
Im Fall der wäßrigen Auswaschlösungen, die Polymere mit anionischen Gruppen, insbesondere Carboxylgruppen,
gelöst enthalten, werden in dem erfindungsgemäßen Verfahren organische Flockungshilfsmittel des
kationischen Typs eingesetzt.
Als wäßrige Entwicklerlösungsmittel, mit denen die photosensitiven Aufzeichnungsmaterialien nach der
bildmäßigen Belichtung in üblicher und bekannter Weise ausgewaschen werden, kommen je nach Art des photosensitiven
Aufzeichnungsmaterials neben Wasser selber auch wäßrig-alkalische Lösungen, wäßrig-saure Lösungen
oder Lösungsmittelgemische aus einem überwiegenden Anteil Wasser und einem untergeordneten
Anteil eines in Wasser löslichen organischen Lösungsmittels, beispielsweise Wasser/Alkohol-Gemische im
Volumenverhältnis 95 :5 bis 75 :25, in Betracht.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens können die Flockungshilfsmitiel den aufzuarbeitenden
und zu regenerierenden wäßrigen Auswaschlösungen in fester Form, vorteilhafterweise unter Rühren,
zugesetzt werden. Günstiger ist es, zunächst eine wäßrige Lösung der Flockungshilfsmittel herzustellen und
diese wäßrige Lösung der Flockungshilfsmittel dann unter Rühren der zu regenerierenden wäßrigen Auswaschlösung
zuzugeben. Die wäßrigen Lösungen der Flockungshilfsmitle1, die die Flockungshilfsmittel im alleemeinen
in einer Konzentration bis zu 1 Gew.-%. bezogen auf die wäßrige Lösung der Flockungshilfsmittel,
enthalten, können dabei den aufzuarbeitenden und zu regenerierenden wäßrigen Auswaschlösungen auf einmal
oder auch in mehreren Schritten zugegeben werden; üblicherweise wird die wäßrige Lösung der Flokkungshilfsmittel
den aufzuarbeitenden und zu regenerierenden wäßrigen Auswaschlösungen in einem Ansatz
zugegeben.
Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung werden die Flockungshilfsmittel vor
der Zugabe zu den zu behandelnden und zu regenerierenden wäßrigen Auswaschlösungen in der für das Auswaschen
der belichteten photosensitiven Aufzeichnungsmaterialien eingesetzten frischen Entwickler-Lösung
aufgelöst. Dadurch wird erreicht, daß die Zusammensetzung der regenerierten wäßrigen Auswaschlösung
trotz des Zusatzes der Lösung der Flockungshilfsmittel bei der Regenerierung im Vergleich zu der Zusammensetzung
der frischen Entwickler-Lösung nur wenig geändert wird. Selbstverständlich ist in diesem
Fall darauf zu achten, daß die fischen Entwickler-Lösungen,
in denen die Flockungshittsrr tttel gelöst werden
sollen, keine Substanzen enthalten, die die Flockungshilfsmittel hydrolysieren und/oder unwirksam machen.
So sollen beispielsweise bei Einsatz von kationischen Florkungshilfsmitteln die frischen Entwickler-Lösungen,
in denen die Flockungshilfsmittel vor ihrem Zusatz zu den wäßrigen Auswaschlösungen gelöst werden sollen,
vorteilhafterweise keine starken Basen enthalten, die die kationischen Flockungshilfsmittel hydroiisieren.
Selbstverständlich können auch in diesem Fall geringe Mengen an Basen in dem frischen Entwickler-Lösungsmittel
enthalten sein, sofern diese die Wirksamkeit der kationischen Flockungshilfsmittel nicht beeinträchtigen.
Günstig ist das Auflösen der Flockungshilfsmittel in den frischen Entwickler-Lösungsmitteln besonders dann,
wenn die frischen Entwickler-Lösungsmittel beispielsweise aus einem Gemisch von Wasser und einem wasserlöslichen
organischen Lösungsmittel bestehen.
Wenn die photosensitiven Aufzeichnungsmaterialien in ihrer photosensitiven Schicht Farbstoffe enthalten, so
sind die beim Entwickeln der Aufzeichnungsmaterialien anfallenden wäßrigen Auswaschlösungen und damit
auch die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren regenerierten Auswaschlösungen farbig. Diese Färbung der
regenerierten wäßrigen Auswaschlösungen stört jedoch nicht den Entwicklungsvorgang, so daß auch in diesem
Fall die erfindungsgemäß behandelten und regenerierten wäßrigen Auswaschlösungen direkt wieder zum
so Entwickeln der photosensitiven Aufzeichnungsmaterialien eingesetzt werden können. Sollen jedoch die erfindungsgemäß
behandelten und regenerierten wäßrigen Auswaschlösungen aus bestimmten Gründen farblos
sein, so läßt sich dies dadurch erreichen, daß man vor
dem Zusatz der Flockungshilfsmittel den aufzuarbeitenden und zu regenerierenden wäßrigen Auswaschlösungen
ein Adsorbens für die Farbstoffe, wie insbesondere Aktivkohle, zusetzt. Dieses Adsorbens wird beim Ausfällen
der polymeren Bestandteile der wäßrigen Auswaschlösungen
durch die Flockungshilfsmittel von dem sich bildenden Niederschlag mitgerissen, so daß die re=
generierte wäßrige Auswaschlösung anschließend klar und farblos ist und wieder als Entwickler-Lösung eingesetzt
werden kann. Das Adsorbens für die Farbstoffe
b5 wird dabei im allgemeinen den aufzuarbeitenden und zu
regenerierenden wäßrigen Auswaschlösungen in Mengen von 0,05 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise von 0,1 bis
I Gew.-%. bezogen auf die wäßrige Auswaschlösunu,
zugesetzt.
Durch den erfindungsgemäßen Zusatz der ionogenen Flockungsmittel werden die in den aufzuarbeitenden
und zu regenerierenden wäßrigen Auswaschlösungen gelöst enthaltenen Feststoffanteile praktisch quantitativ ■->
ausgefällt. Der gebildete Niederschlag ist dabei grobflockig und setzt sich rasch ab, so daß er leicht von der
wäßrigen Lösung abgetrennt werden kann. Die Abtrennung des Niederschlages kann dabei nach allen üblichen
und bekannten Methoden durchgeführt werden; wegen der Ar; des Niederschiagens kann dies üblicherweise
besonders einfach und vorteilhaft durch Filtrieren erfolgen.
Es hat sich überraschenderweise gezeigt, daß durch den Zusatz der ionogenen Flockungshilfsmittel nach ii
dem erfindungsgemäßen Verfahren nicht nur die in den wäßrigen Auswaschlösungen gelösten Polymere, sondern
praktisch alle in den wäßrigen Auswaschlösungen gelöst enthaltenen Feststoffe, wie insbesondere Weichmacher
und Photopolymerisationsinitiatoren, mit ausgefällt werden. Man erhält somit nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren eine klare wäßrige Lösung, die sich hervorragend zum Wiedereinsatz als Entwickler-Lösungsmittel
eignet. Es ist möglich, den Zyklus »Auswaschen der belichteten photosensitiven Aufzeichnungsmaterialien mit Entwickler-Lösungen bis zu deren Sättigung/Regenerieren
der wäßrigen Auswaschlösungen nach dem erfindungsgemäßen Verfahren/Wiedereinsetzen
der regenerierten wäßrigen Auswaschlösungen als Entwickler-Lösungsmittel« wiederholt durchzuführen.
ohne daß es zu Störungen im Auswaschergebnis oder zu ten. einer Beeinträchtigung des entwickelten photosensitiven
Aufzeichnungsmaterials kommt. Nach einer gewissen Anzahl von Zyklen, die insbesondere von der Art
des photosensitiven Aufzeichnungsmaterials abhängig ist. empfiehlt es sich jedoch, die erfindungsgemäß regenerierten
wäßrigen Auswaschlösungen ganz oder zumindest teilweise durch frische Entwickieriosungen zu
ersetzen. Es ist dann ohne weiteres möglich, die erfindungsgemäß aufgearbeiteten und regenerierten Auswaschlösungen
dem Abwasser zuzuführen, wobei die Belastung des Abwassers im Vergleich zu den bisher in
der Praxis gebräuchlichen Methoden der Aufarbeitung und Behandlung von wäßrigen Auswaschlösungen der
in Rede stehenden Art erheblich reduziert ist.
Die Erfindung wird durch die nachfolgenden Beispiele weiter erläutert. Die in den Beispielen genannten Teile
und Prozente beziehen sich, soweit nicht anders angegeben,
auf das Gewicht. Volumenteile verhalten sich zu Teilen wie Liter zu Kilogramm.
Ein positiv-arbeitendes photosensitives Aufzeichnungsmaterial, wie es analog den Beispielen 1 bis 3 der
DE-OS 29 22 746 hergestellt und bildmäßig belichtet worden ist und dessen photosensitive Schicht aus
70 Teilen eines Copolymers von 40% o-Nitrobenzylacrylat,
59% Methylmethacrylat und 1% Acrylsäure. 29 Teilen eines Poylmerweichmachers auf Basib eines
Adipinsäure/Butandiol-Polyesters sowie 1 Teil Hilfsstoffe
(Photopolymerisationsinitiator und Farbstoff) besteht, wird nach der bitdmäßigen Belichtung mit einer
Entwickler-Lösung aus 82 Teilen Wasser, 15 Teilen Butylglykol und 3 Teilen Triethanolamin bis zur Sättigung es
der Entwickieriösung ausgewaschen. Die gesättigte wäßrige Auswaschlösung ist ca. 1 %ig bezüglich des aus
dem photosensitiven Aufzeichnungsmaterial ausgewaschenen Polymer-Materials.
Auf 1000 Teile dieser wäßrigen Auswaschlösiing setzt
man unter Rühren 2 Teile Aktivkohle und danach 100 Teile einer 0.5°/oigen Lösung eines hochmolekularen
Copolymerisates aus Acrylamid und N.N-Diethylaminoethylacrylat-hydrochlorid
in einem Gemisch aus 85% Wasser und 15% Butylglykol zu. Es bildet sich ein grobflockiger Niederschlag; die Fällung ist nach wenigen
Minuten vollständig. Der Niederschlag wird durch ein Faltenfilter abfiltriert. Man erhält eine klare farblose
Lösung, die wieder als Entwicklerlösung zum Auswaschen des photosensitiven Aufzeichnungsmaterials eingesetzt
werden kann.
Das photosensitive Aufzeichnungsmaterial von Beispiel
1 wird nach der bildmäßigen Belichtung mit einer Entwicklerlösung ausgewaschen. Als Entwickieriösung
wird in diesem Fall die in Beispiel 1 erhaltene regenerierte wäßrige Auswaschlösung eingesetzt. Das belichtete
photosensitive Aufzeichnungsmaterial läßt sich mit dieser Lösung einwandfrei auswaschen. Der Zyklus
»Regenerieren der wäßrigen Auswaschlösung/Wiedereinsatz als Entwicklerlösung zum Auswaschen des photosensitiven
Aufzeichnungsmaterials« wird insgesamt 3ma! wiederholt. Es treten dabei keinerlei Störungen im
Auswaschergehnis auf. Die bildmäßig belichteten ausgewaschenen Aufzeichnungsmaterialien zeigen keinerlei
Beeinträchtigung in ihren Anwendungseigenschaf-
Bei spi el 3
Ein handelsübliches negativ-arbeitendes photosensitives Aufzeichnungsmaterial (sRiston 3315 der Fa.
DuPont) wird nach der bildmäßigen Belichtung mit einer Entwickieriösung aus 97 Teilen Wasser, 2 Teilen Butylglykol
sowie 1 Teil Natriumcarbonat ausgewaschen. In 1000 Teile dieser wäßrigen Auswaschlösung werden
120 Teile einer 0.5%igen wäßrigen Lösung eines hochmolekularen
Copolymerisats auf Basis Acrylamid/N.N-Diethylamino-ethylacrylat-hydrochlorid
eingerührt. Die ausgeflockten Bestandteile lassen sich leicht abfiltrieren. Die resultierende klare Lösung kann wiederum zum
Entwickeln des photosensitiven Aufzeichnungsmaterials eingesetzt werden.
Claims (6)
1. Verfahren zum Regenerieren von wäßrigen Auswaschlösungen, die Polymere mit ionischen
Gruppen sowie ggf. andere Substanzen in gelöster Form enthalten, wie sie beim Auswaschen von belichteten,
mit Wasser oder wäßrigen Lösungen entwickelbaren photosensitiven Aufzeichnungsmaterialien
zur optischen Informationsfixierung anfallen, dadurch gekennzeichnet, daß man den
wäßrigen Auswaschlösungen als Ausfällmittel kleine Mengen an ionogenen makromolekularen Flokkungshilfsmittetn
zusetzt und den entstandenen Niederschlag abtrennt.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Flockungshilfsmittel den wäßrigen Auswaschlösungen in Mengen von 0,005 bis
1 Gew.-°/o, bezogen auf die wäßrige Auswaschlösung, zusetzt.
3. Verfahren gemäß Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man wäßrigen Auswaschlösungen,
die Polymere mit anionischen Gruppen gelöst enthalten, kationische Flockungshilfsmittel zusetzt.
4. Verfahren gemäß Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man wäßrigen Auswaschlösungen,
die Polymere mit kationischen Gruppen gelöst enthalten, anionische Flockungshilfsmittel zusetzt.
5. Verfahren gemäß Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man den wäßrigen Auswaschlösungen
die ionogenen Flockungshilfsmittel in Form ihrer wäßrigen Lösungen zusetzt.
6. Verfahren gemäß Ansprüchen 1 bis 5. dadurch gekennzeichnet, daß man Farbstoffe enthaltenden
wäßrigen Auswaschlösungen vor dem Zusatz der ionogenen Floekungshilfsmittel ein Adsorbens für
die Farbstoffe zugibt.
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GB1397927A (en) * | 1971-06-22 | 1975-06-18 | Tate & Lyle Ltd | Separation of suspended solids from liquids |
US4213420A (en) * | 1978-08-09 | 1980-07-22 | Martino Peter V | Apparatus for processing a particulating printing plate |
-
1981
- 1981-01-23 DE DE19813102135 patent/DE3102135C2/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
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DE3102135A1 (de) | 1982-08-19 |
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