DE3048412A1 - Verfahren zum herstellen von holzzementplatten - Google Patents
Verfahren zum herstellen von holzzementplattenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von
Holzzementplatten, bei dem ein Spangutgemisch mit Zement,
Zuschlagstoffen und Wasser vermischt und zu einem Vlies geformt wird aus dem dann Einzelabschnitte entsprechend der
gewünschten Rohplattenlänge gebildet, diese Einzelabschnitte gepreßt und einem Härte- sowie einem Reifevorgang unterworfen
werden, worauf die Platten zur Schaffung eines Feuchtegleichgewichts zwischen Atmosphäre und Plattenmaterial
durch einen Klimatisierungskanal geführt und abschließend zumindest einer Kantenbearbeitung unterzogen werden.
Holzzementplatten finden vor allem in der Bauwirtschaft eine
breite Anwendungspalette, da diese Platten relativ leicht sind, mit normalen Werkzeugen gut bearbeitet werden können,
beständig gegen Fäulnis, Pilzbefall und Feuchtigkeit sind und sich praktisch wie ein nicht brennbarer Werkstoff verhalten.
Holzzementplatten können in vielen Fällen ohne spezielle Oberflächenveredelung
eingesetzt werden, und es ist auch kein besonderer Kantenschutz gegen Feuchtigkeit nötig.
Um derartige Holzzementplatten, die ein hochwertiges Baumaterial
darstellen, trotz des zu treffenden Aufwands hinsichtlich der Ausgangsstoffe und deren Aufbereitung wirtschaftlich fertigen
zu können, wird auch bei den bekannten Fertigungsverfahren bereits versucht, möglichst wenig Abfall entstehen zu lassen.
Abfallmaterial tritt bei der Fertigung zwangsläufig auf, weil die gepreßten Platten besäumt werden müssen, um die geforderten
Nennmaße und exakte Kanten sicherzustellen.
Um auch die Zementbestandteile des entstehenden Abfallmaterials
noch ausnutzen zu können, ist es bereits bekannt, nach erfolgter Härtung der gepreßten Platten eine Vorbesäumung vorzunehmen, die
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Säumlinge zu zerspanen und den Feingutanteil wieder zu
verwenden. Dieser Vorbesäumungsvorgang wird demgemäß praktisch zum frühestmöglichen Zeitpunkt durchgeführt, und der
Grund dafür ist, daß man noch reaktivierbares Abfallfeinmaterial erhalten möchte, das sich wieder in den Fertigungsablauf
rückführen läßt.
Das am Ende des Fertigungsvorganges bei der notwendigen Kantenbearbeitung und auch bei einem evtl. SchleifVorgang
anfallende Material wurde als nicht reaktivierbares und somit nicht verwertbares Abfallmaterial keiner weiteren
Verwendung im Rahmen des Fertigungsprozesses zugeführt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die Wirtschaftlichkeit der Fertigung von Holzzementplatten wesentlich zu
erhöhen und bei gleichzeitiger Vereinfachung des Gesamtverfahrens die Güte und Maßhaltigkeit der fertigen Platten
weiter zu verbessern.
Ausgehend von dem eingangs definierten Verfahren zum Herstellen von Holzzementplatten wird diese Aufgabe gemäß der
Erfindung dadurch gelöst, daß die Besäumung der Platten mit der abschließenden Kantenbearbeitung zusammengefaßt, das
dabei anfallende Abfallmaterial zumindest zum Teil zerkleinert und vor dem Vliesformungsvorgang im wesentlichen
wieder dem Spangut zugeführt wird.
Der Grundgedanke der Erfindung besteht demgemäß darin, den bisher für erforderlich gehaltenen Vorbesäumvorgang
wegzulassen und das in einem Arbeitsgang am Ende der Plattenfertigung beim Besäum- bzw. Kantenbearbeitungsvorgang anfallende
Material auch dann wieder als eine Art Füllstoff in den Fertigungsablauf zurückzuführen, wenn dieses Material zumindest
zum größten Teil nicht mehr reaktivierbar ist. Überraschenderweise bleibt dabei jedoch die Plattenqualität
unverändert hoch. Dies dürfte im wesentlichen eine Folge davon sein, daß das zerkleinerte, ausgehärtete Material
vom Frischmaterial umhüllt und dadurch wieder voll integriert wird.
Durch die Vermeidung eines Vorbesäumvorganges wird nicht nur die Fertigung wesentlich vereinfacht, sondern es wird auch
die Gefahr einer Kantenbeschädigung der Platte bei ihrer Handhabung im Bereich des Reifelagers und der Klimatisierung
weitestgehend ausgeschaltet, da die vorhandenen Randbereiche
praktisch bis zum Schluß des Fertigungsvorganges eine Schutzkante für die jeweilige Platte bilden. Außerdem wirken sich
evtl. Schrumpfvorgänge, die bis zum Zeitpunkt der Endfertigung
bei Platten auftreten können, nicht als üngenauigkeiten und Abweichungen von vorgegebenen Maßen bei der fertigen
Platte aus, da das maßgenaue Schneiden der Platten erst bei der Endfertigung, d.h. nach bereits erfolgtem Durchlaufen
des Reifelagers und der Klimätisierungskammer vorgenommen wird.
Vorzugsweise wird das zerkleinerte und eine ausreichende Feinheit besitzende Abfallmaterial dem Deckschichtgut beigegeben,
aber es ist auch möglich, das zerkleinerte Abfallmaterial in Grob- und Feingut zu unterteilen und das Feingut
dem Deckschichtmaterial und das Grobgut dem Mittelschichtmaterial jeweils in dosierten Mengen zuzuführen.
Besonders zweckmäßig ist es auch, zumindest einen Teil des keine ausreichende Feinheit für das Deckschichtgut besitzenden,
zerkleinerten Abfallmaterials einer Nachzerkleinerung zu unterziehen und dann zumindest zum Teil dem Deckschichtgut beizugeben.
Die Beigabe des ausreichend zerkleinerten Abfallmaterials zum Deckschichtgut wirkt sich einerseits auf die Festigkeit
der fertigen Platte in keiner Weise negativ aus, erbringt aber andererseits einen besonders dichten und demgemäß erwünschten
Deckschichtaufbau.
Wenn die fertigen Platten für bestimmte Verwendungszwecke
auf einer oder auf beiden Seiten geschliffen werden, so wird vorzugsweise im Rahmen der Abfallrückführung auch
der Schleifstaub wieder verwendet und vorzugsweise dem für die Deckschicht bestimmten Feingut beigegeben.
Das zerkleinerte Abfallmaterial kann prinzipiell an einer beliebigen Stelle des Fertigungsablaufs vor dem Vließbildungsvorgang
beigegeben werden, aber es ist besonders vorteilhaft, das ggf. in einem Bunker zwischengespeicherte
zerkleinerte Abfallmaterial in dosierten Mengen unmittelbar in der Mischstufe zuzuführen, da sich im jeweiligen
Mischer sofort die erwünschte Ummantelung der Abfallteilchen mit Frischzement einstellt und damit diese Abfallmaterialien
auch dann, wenn die Zementanteile nicht mehr reaktivierbar sind, besonders dauerhaft in das jeweilige
Produkt integriert werden.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Verfahrens nach der Erfindung sind in Unteransprüchen angegeben.
Die Erfindung kann sowohl bei Anlagen geringer Leistung, bei denen durchgehend einheitliche Vliese gebildet werden, als
auch bei Anlagen von verhältnismäßig großer Leistung verwendet werden, bei denen differenziert aufgebaute Vliese mit
Mittelschicht und Deckschichten zumindest im Regelfall Verwendung finden. Nachfolgend wird die Erfindung unter
Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert, deren einzige Figur in Form eines Flußdiagramms die bei der Herstellung
von Holzzementplatten aufeinanderfolgenden Arbeitsgänge . zeigt, und zwar für den Fall einer Anlage mit verhältnismäßig
großer Leistung.
Gemäß Flußdiagramm erfolgt zunächst ein Zerspanen und Zerkleinern
des Holzmaterials, so daß ein Spangutgemisch erhalten
wird/ das in einem Bunker zwischengelagert wird. Die Trennung des Spangutmaterials in Mittelschicht- und Deckschichtmaterial
wird in einer Siebmaschine vorgenommen, so daß anschließend für die Mittelschicht bestimmtes Normalgut und für die Deckschichten bestimmtes Feingut in getrennte
Bunker eingebracht werden kann. In nachfolgenden Mischvorgängen werden die Grundstoffe Holz und Zement mit den weiteren
Zuschlagstoffen sowie mit Wasser vermischt. Das Vermischen der Deckschicht- und der Mittelschichtmaterialien erfolgt
zumindest bei größeren Anlagen in getrennten Dosier- und Mischanlagen. Der Trennvorgang in Deck- und Mittelschichtgut
muß bei kleineren Anlagen nicht erfolgen.
Die sich anschließende Vliesbildung kann prinzipiell gemäß beliebiger bekannter Verfahren erfolgen. Bei einer Anlage
gemäß Flußdiagramm wird das zur Verfügung stehende Streugut in Form von Deckschicht- und Mittelschichtmaterial mit großer
Genauigkeit gestreut, so daß ein endloses Schüttvlies erhalten wird, dessen Aufteilung in Rohplattenlänge mittels einer
synchron zum Formband laufenden Trennvorrichtung erfolgen kann.
Die Plattenformlinge werden nach der Formung durch eine Stapellage
in Einspanngerüsten zu Paketen zusammengesetzt. Das Plattenpaket wird dann in einer Presse auf das Einspannmaß
verdichtet und mittels eines Deckels im Einspanngerüst vorgespannt. Um den Abbindevorgang unter kontrollierten Bedingungen
ablaufen zu lassen, werden die in den Einspanngerüsten fixierten Plattenpakete in einem Härtekanal unter
Wärmeeinwirkung so weit vorgehärtet, daß nach vorgegebener Zeit die Entstapelung der Platten erfolgen kann.
Nach dem Entstapeln und dem Trennen von vorgesehenen Transportunterlagen
gelangen die Platten in ein Reifelager. In diesem
Reifelager sollen die Platten soweit ausreifen, daß sie die Endfestigkeit erreichen. Die technologischen Werte
sind nach diesem Zeitraum gesichert.
Bevor die Platten ausgeliefert werden, wird die Feuchtigkeit in den Platten so eingestellt, daß Feuchtegleichgewicht
zwischen der Atmosphäre und dem Plattenmaterial herrscht. Diese Maßnahme ist für eine gute Formstabilität notwendig.
Dazu wird jede Platte durch einen Klimakanal geführt.
Von besonderer Bedeutung ist im Zusammenhang mit dem geschilderten
Fertigungsablauf, das bis zum Verlassen des klimakanals die einzelnen Platten unbesäumt bleiben. Dadurch
bilden die Außenränder der Rohplatte für Handhabungsvorgänge noch SchutzUmrandungen für die jeweilige Platte. Gleichzeitig
wird hierdurch das bisherige störende Schrumpfen der einzelnen besäumten Platten beim Klimatisieren beseitigt und somit eine
wesentlich verbesserte Maßhaltigkeit der fertigen Platten sichergestellt.
Alle Platten werden erst nach Verlassen des Klimakanals einer Endbearbeitung in Form des Besäumens und ggf. des ein- oder
beidseitigen Schleifens unterzogen. Wenn bestimmte Kantenbearbeitungen vorgesehen sind, so werden diese ebenfalls
in der Endfertigungsstufe durchgeführt und ggf. gleich mit dem Besäumvorgang kombiniert.
Des weiteren ist es im Rahmen der Erfindung von wesentlicher Bedeutung, daß das gesamte bei der Endfertigung anfallende
Abfallmaterial nach Zerkleinerung und ggf. Nachzerkleinerung in den Fertigungsprozeß rückgeführt und wiederverwendet werden
kann, so daß praktisch kein zu beseitigendes Abfallmaterial anfällt.
vor
Entweder oder nach dem Zerkleinerungsvorgang des Abfall- · materials kann eine Bunkerung vorgesehen werden, so daß einerseits die Zerkleinerungseinrichtungen nur dann in Betrieb gesetzt werden müssen/ wenn ausreichendes Abfallmaterial zur Verfügung steht und andererseits dafür gesorgt werden kann, daß während des Fertigungsvorgangs stets in dosierten Mengen Abfallmaterial dem Frischgut beigegeben werden kann.Die erwähnten Bunker haben damit praktisch Pufferfunktion.
Entweder oder nach dem Zerkleinerungsvorgang des Abfall- · materials kann eine Bunkerung vorgesehen werden, so daß einerseits die Zerkleinerungseinrichtungen nur dann in Betrieb gesetzt werden müssen/ wenn ausreichendes Abfallmaterial zur Verfügung steht und andererseits dafür gesorgt werden kann, daß während des Fertigungsvorgangs stets in dosierten Mengen Abfallmaterial dem Frischgut beigegeben werden kann.Die erwähnten Bunker haben damit praktisch Pufferfunktion.
Die Rückführung des zerkleinerten und eine ausreichende Feinheit besitzenden Abfallmaterials kann entweder unmittelbar
zu dem Mischer für das Deckschichtmaterial oder nach vorheriger Trennung in Grobgut und Feingut zu den jeweiligen Mischern
für das Mittelschicht- und Deckschichtmaterial erfolgen.
Wie im Flußdiagramm strichliert angedeutet, kann ggf. die auch für das Frischgut benötigte Zerkleinerungsstufe dazu
benutzt werden, das Abfallmaterial in der erforderlichen Weise zu verkleinern. Die Zuführung des Abfallmaterials zu
dieser Zerkleinerungsstufe erfolgt dabei in dosierten Mengen.
In analoger Weise ist es auch möglich, das zerkleinerte Abfallmaterial vor der Siebstufe zuzuführen, wobei in diesem
Fall die Aufteilung in Normalgut und Feingut in gleicher Weise wie im Zusammenhang mit dem Frischgut erfolgt.
Claims (12)
- PatentansprücheVerfahren zum Herstellen von Zementplatten, bei dem ein Spangutgemisch mit Zement, Zuschlagstoffen und Wasser vermischt und zu einem Vlies geformt wird aus dem dann Einzelabschnitte entsprechend der gewünschten Rohplattenlänge gebildet, diese Einzelabschnitte gepreßt und einem Härte- sowie einem Reifevorgang unterworfen werden, worauf die Platten zur Schaffung eines Feuchtegleichgewichts zwischen Atmosphäre und Plattenmaterial durch einen Klimatisierungskanal geführt und abschließend zumindest einer Kantenbearbeitung unterzogen werden, dadurch gekennzeichnet , daß die Besäumung der Platten mit der abschließenden Kantenbearbeitungzusammengefaßt, das dabei anfallende Abfallmaterial zumindest zum Teil zerkleinert und vor dem Vliesformungsvorgang im wesentlichen wieder dem Spangut zugeführt wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1/ dadurch gekennzeichnet , daß das gesamte zerkleinerte Abfallmaterial wieder dem Spangut zugeführt wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß das zerkleinerte Abfallmaterial dem Spangut vor dem Mischvorgang oder während des Mischvorgangs in dosierten Mengen beigegeben wird.
- 4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,bei dem eine Aufteilung des Spangutes in Mittelschichtgut und Deckschichtgut erfolgt, dadurch gekennzeichnet , daß das zerkleinerte, eine ausreichende Feinheit aufweisende Abfallmaterial dem Deckschichtgut beigegeben wird.
- 5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest ein Teil des keine ausreichende Feinheit für das Deckschichtgut besitzenden, zerkleinerten Abfallmaterials einer Nachzerkleinerung unterzogen und dann zumindest zum Teil dem Deckschichtgut beigegeben wird.
- 6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet , daß zumindest ein Teil des zerkleinerten oder nachζerkleinerten Abfallmaterials dem Mittelschichtgut beigegeben wird.
- 7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet , daß das zerkleinerte Abfallmaterial in Grob- und Feingut unterteilt und dasPeingut dem Deckschichtmaterial und das Grobgut dem Mittelschichtmaterial beigegeben wird.
- 8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche/ dadurch gekennzeichnet , daß bei der Dosierung der Ausgangsmaterialien die Gesamtgutmenge zumindest im wesentlichen entsprechend der Menge an rückgeführtem Abfallmaterial verringert wird.
- 9. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet , daß bei der Dosierung der Ausgangsmaterialien die Spangutmenge zumindest im wesentlichen entsprechend der Menge an rückgeführtem Abfallmaterial verringert wird.
- 10. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet , daß der bei der Plattenendbearbeitung anfallende Schleifstaub ebenfalls wieder dem Ausgangsmaterial beigefügt wird.
- 11. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet , daß das Abfallmaterial vor oder nach dem Zerkleinern gebunkert wird.
- 12. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet , daß das Abfallmaterial der auch für das Normalgut vorgesehenen Zerkleinerungsstation zugeführt wird.
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