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Die Erfindung betrifft einen Umschlag zur Behandlung von
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Gelenken nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
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Die Erfindung bezieht sich insbesondere auf die Behandlung von entzündlichen
Erkrankungen der Gelenke, die im Gefolge von tiberlastungen, beispielsweise durch
den Sport, auftreten oder eine Folge bestimmter Krankheiten darstellen, z.B. des
Rheumas oder der Gicht. Infolge der Füllung der Folienpackung im erfindungsgemäßen
Umschlag kann eine kühlende Wirkung im Gelenkbereich erzeugt werden. Dazu wird in
der Füllung eine Flüssigkeit verwendet, welche auch bei Minustemperaturen, wie man
sie z.B.
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in einem Haushaltskühlschrank erzielen kann, noch formbar ist, während
die in der Flüssigkeit enthaltenen Festkörper, die z.B. aus Styroporkügelchen bestehen,
ein Entstehen unphysiologischer Temperaturen im Gewebe des zu behandelnden Gelenkes
verhindert wird. Bei solchen Umschlägen kommt es darauf an, die Temperatureinwirkung
auf einen möglichst großen Bereich des erkrankten Gelenkes zu konzentrieren, ohne
andererseits die Gefahr in Kauf nehmen zu müssen, daß die Packung verletzt wird,
so daß ihre Füllung nach außen treten kann.
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Die Erfindung geht aus von einer vorbekannten Packung, welche kissenförmig
ausgebildet ist. Das Futter oder Inlett des Kissens wird bei dieser bekannten Packung
von dem Innenmantel der Folienpackung gebildet, der auf diese Weise vollständig
von dem Außenmantel umgeben und geschützt ist. Die Beanspruchungen des Umschlages
während oder vor der Behandlung konzentrieren sich daher auf den Außenmantel, den
man entsprechend widerstandsfähig ausbilden kann.
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Es ist allerdings schwierig, derartige Kissen z.B. einer menschlichen
Hand anzulegen, so daß die Wirkung auf alle Teile der Fingergelenke konzentriert
wird, was bei vielen Erkrankungen erforderlich ist. Dazu benötigt man in der Regel
mindestens zwei Kissen, die man jeweils der Innenb zw. Außenseite der Hand auflegt
und mit einer Bandage, z.B. einer Mullbinde umwickelt.
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Nachteilig wirkt sich aus, daß gleichwohl Teile der Gelenkoberfläche,
nämlich zwischen den Kissen freiliegen und nicht oder nur unvollkommen behandelt
werden. Außerdem ist das Bandagieren schwierig, weil bei unvollkommener Bandagierung
die Bandage leicht von einem oder gar beiden Kissen abrutscht.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den eingangs beschriebenen
Umschlag so auszubilden, daß er eine allseitige Behandlung der erkrankten Gelenke
ermöglicht oder mit einer vereinfachten Bandage auskommt.
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Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe durch das kennzeichnende Merkmal
des Anspruches 1 gelöst.
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Indem man die Folienpackung als Oberbekleidungsstück ausbildet, kann
man mindestens den erkrankten Gelenkbereich vollständig mit dem Umschlag umschließen,
hat aber auch die Möglichkeit, die unmittelbar an die Gelenke anschliessenden Körperteile
ihrerseits mit der Packung zu umgeben.
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Indem man Oberstoff und Futter dieses Bekleidungsstückes aus den Zuschnitten
des Außenmantels herstellt, schützt man den Innenmantel wirksam gegen Verletzungen
durch von außen kommende Einwirkungen, vorzugsweise mechanische
Beanspruchungen.
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In der Praxis ist es nicht immer möglich, das von der Folienpackung
gebildete Oberbekleidungsstück des Umschlages über das erkrankte Gelenk zu streifen.
Das verhindert häufig die Anatomie des zu behandelnden Körperteiles, z.B. wenn der
Umschlag zur Behandlung der Halswirbelsäule verwendet wird. Ein derartiges Hindernis
kann aber auch bestehen, wenn der Umschlag zur Behandlung von Tieren benutzt wird.
Dazu kommen insbesondere die Fesselgelenke von Pferden, z.B. von Reitpferden in
Betracht, die man bisher nur unvollkommen mit Umschlägen behandeln kann, durch die
man Wasser leitet.
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Für derartige Fälle sieht die Erfindung eine zweckmäßige Ausführungsform
nach dem Merkmal des Anspruches 2 vor.
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Hierbei legt man den Umschlag einfach um das zu behandelnde Gelenk
herum und befestigt ihn mit der Bandage.
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Bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung wird das Hineinschlüpfen
in das von der Folienpackung gebildete Oberbekleidungsstück vorausgesetzt. Diese
Ausführungsformen haben den Vorteil, daß sie keine Bandagen benötigen.
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Die Einzelheiten, weiteren Merkmale und andere Vorteile der Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsformen anhand der
Figuren in der Zeichnung; es zeigen Fig. 1 eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Umschlages für die Behandlung des Fesselgelenkes eines Reitpferdes,
Fig.
2 einen Schnitt längs der Linie II-II der Fig. 1, Fig. 3 eine weitere Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Umschlages für die Behandlung der Fingergelenke einer menschlichen
fland und Fig. 4 einen Schnitt längs der Linie IV-IV der Fig. 3.
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Bei dem in Fig. 1 dargestellten Umschlag handelt es sich um eine allgemein
mit 1 bezeichnete Folienpackung. Mit dieser ist eine Kontaktbehandlung der beispielsweise
entzündeten Fessel oberhalb des Hufes eines Reitpferdes möglich. Die Folienpackung
1 wird von einem doppelwandigen Beutel gebildet. Der Mantel des Beutels besteht
aus zwei kongruenten Zuschnitten 2, 3, deren Form der Abwinkelung des Fesselgelenkes
und kurzer sich daran anschließender Waden-bzw. Ilufbereiche entspricht, so daß
sich ein Oberbekleidungsstück ergibt, welches in angelegtem Zustand das erkrankte
Fesselgelenk und die daran anschließenden Bereiche vollständig nach außen abdeckt.
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Der Außenmantel 2, 3 hat demzufolge ein dem Gelenk unmittelbar zugekehrtes
Futter, das von dem Zuschnitt 2 gebildet wird und einen Oberstoff,der aus dem Außenmantel
3 besteht. An ihren Rändern sind diese beiden T#ile,wie bei 4 dargestellt, miteinander
verschweißt. Dadurch entsteht ein nach außen abgeschlossener Innenraum, der u.a.
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flüssigkeitsdicht ist.
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In diesem Raum 5 ist ein zweiter in sich geschlossener Innenmantel
6 untergebracht. Auch dieser Mantel besteht aus je einem Zuschnitt 7 bzw. 8. Diese
beiden Zuschnitte sind ihrerseits an ihren Rändern gemäß der Darstellung der Fig.
2, wie bei 9 dargestellt, miteinander verschweißt.
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Der dadurch entstehende flüssigkeitsdichte Innenraum 10 ist einerseits
mit einer Flüssigkeit 11 und andererseits mit Festkörpern 12 gefüllt, die gemäß
dem dargestellten Ausführungsbeispiel aus Styroporkügelchen bestehen.
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Auf dem den Oberstoff bildenden Zuschnitt 3 sind insgesamt drei querverlaufende
Bänder 14-16 mit ihrer Rückseite 13 befestigt. Diese Bänder bilden zusammen eine
Bandagierung und tragen auf ihren Enden 18 mehrere nach außen gerichte Fasern 19,
die an ihren Enden hakenförmig ausgebildet sind. Eine entsprechende Beschichtung
19 befindet sich auf der Außenseite 17 der Bänder 14-16, wodurch an jedem Band 14-16
ein sogenannter Klettverschluß hergestellt werden kann. Dazu werden die Beschichtungen
19 lediglich aufeinandergepreßt.
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Wenn ein Fesselgelenk behandelt werden soll, wird die Packung 1 zunächst
in einem Kühlschrank gekühlt und dann dem Pferd angelegt. Dazu legt man die Packung
1 um das Fesselgelenk, so daß der Zuschnitt 3 außen angeordnet ist und die Längskanten
20, 21 aneinander oder übereinander liegen. Dann lassen sich die Enden 18 der die
Bandagierung bildenden Bänder 14-16, wie oben beschrieben, so anordnen, daß die
Klettverschlüsse geschlossen sind.
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Die Packung sitzt dann fest auf dem Fesselgelenk und umgibt alle Gelenkbereiche;
Infolgedessen konzentriert sich die Kühlwirkung der Füllung auf das Fesselgelenk.
Die
Behandlung wird so lange fortgesetzt, bis sich die Füllung aufgeheizt
hat. Dann kann durch Öffnen der Klettverschlüsse die Packung ohne weiteres abgenommen
und erneut gekühlt sowie angelegt werden.
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Gemäß dem Ausführungsbeispiel der Fig. 3 lassen sich die geschilderten
Wirkungen an einer menschlichen Hand erzielen. Dazu dient eine Folienpackung in
Form eines Handschuhs, der allgemein mit 22 bezeichnet ist. Das Futter 23 des Handschuhs
wird von einem Zuschnitt gebildet, der im Grundriß der Hand mit gespreizten Fingern
entspricht und zusammen mit dem Oberstoff 24 zu dem Handschuh zusammengeschweißt
wird, wobei die Schweißnaht bei 25 im Bereich des Handqelenkes angeordnet ist. Der
aus den vorliegenden Zusclinitten 23, 24 gebildete Außenmantel wird ergänzt durch
einen Innenmantel 26, welcher seinerseits aus je einem Zuschnitt 27, 28 besteht.
Die Zuschnitte sind bei 29 ebenfalls im Handgelenk miteinander verschweißt, jedoch
sind die Schweißnähte so angebracht, daß sie den Innenmantel 26 auch mit dem Außenmantel
23, 24 verbinden.
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Man kann eine solche Verbindung von Innen- und Außenmantel nicht nur
am Handgelenk, sondern gegebenenfalls auch an den Fingern vorsehen.
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Nach Kühlen des Handschuh 22 wird dieser-über die erkrankte Eland
gestreift und benötigt dann keine Bandagen, um auf dem erkrankten Glied festgehalten
zu werden.
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