DE3048034A1 - Verfahren zur herstellung von polymeren und copolymeren des vinylchlorids - Google Patents
Verfahren zur herstellung von polymeren und copolymeren des vinylchloridsInfo
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Description
PATENTANWÄLTE
Dipi.-ing. P. WIRTH · Dr. V. SCH MIED-KOWARZIK
Dipl.-ing. G. DANNENBERG · Dr. P. WEINHOLD · Dr. D. GUDEL
TELEFON- (0») 50 SIEGFRIEDSTRASSH 8
33Π025 8000 MDNCHEN
SK/SK RC-1470-M28
Dart Industries Inc.
8480 Beverly Boulevard
Los Angeles Ca. 90048 /USA
Verfahren zur Herstellung von Polymeren und Copolymeren
des Vinylchlorids
130038/0 8 39
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur
Polymerisation verschiedener, äthylenisch ungesättigter Monomerer, insbesondere Vinylchlorid, in Massen- oder Suspensionssystemen,
unter Verwendung eines Redox-KatalysatorsystemSj
'das aus einem Peroxyester und einem Monosaccharid oder Monosaccharidcarbonsäureester besteht.
Die Suspensionspolymerisation von Vinylchlorid erfolgte gewohnlich
bei Temperaturen unter 70°C unter Verwendung organischer löslicher Initiatoren. Obgleich früher weitgehend
Lauroylperoxid als Katalysator verwendet worden ist, wurden
in den letzten Jahren auch andere Niedrig-Temperatur-Katalysatoren
einschließlich Azobis-isobutyronitril, Diisopropylperoxydicarbonat,
tert.-Butylperoxypivalat und Mischungen derselben eingesetzt. Diese und andere Katalysatoren sind
im Technical Bulletin 30.90 "Free Radical Initiators for the Suspension Polymerization of Vinyl Chloride (1977) der Pennwalt
Corp., Lucidol Division, beschrieben.
Die Wahl des Initiators wird durch seine Halbwertzeit und durch einen Einfluß auf das Polymerisationsverfahren sowie
die Eigenschaften des dadurch hergestellten Polyvinylchlorids)
diktiert.
Die Polymerisebion von Vinylchlorid wird durch eine kurze
Induktionszeit und eine anschließende, sich allmählich erhöhende Polymerisationsgeschwindigkeit gekennzeichnet.
Während der frühen Polymerisationsstufen ist die Reaktionsgeschwindigkeit langsamer als das Maximum, so daß die Reaktorkapazität nicht voll ausgenutzt wird. Peroxyester verringern
die Induktionzeit und erhöhen die Reaktorproduktivität aufgrund einer konstanteren Polymerisationsgeschwindig-f
keit. Weiterhin werden Peroxyester gewöhnlich in niedrigeren Konzentrationen als im Fall von Peroxiden verwendet und
liefern während der Polymerisation wesentlich weniger Kettenverzweigung.
130038/0839
Obgleich Peroxyester, wie Diisopropylperoxydicarbonat und tert.-Butylperoxypivalat, bei der Vinylchloridpolymerisation
zahlreiche Vorteile bieten, müssen Nachteile, u.a. die Notwendigkeit
eines Versandes und einer Lagerung bei niedriger Temperatur und eine verminderte Wirksamkeit bei erhöhten
Temperaturen in Kauf genommen werden.
Die Verwendung von Peroxyestern mit höheren Zersetzungstemperaturen
in derzeitigen Polyvinylchloridproduktionsanlagen ist aufgrund der auftretenden, höheren Monomerendrucke
und des niedrigen Molekulargewichtes und geringeren Stabilität der erhaltene Harze nicht zweckmäßig. Dennoch machen
Vorteile bei der Handhabung derartige Peroxyester äußerst is attraktiv.
Die Verwendung von Katalysatoren für höhere Temperaturen bei niedrigeren Temperaturen ist in der Polymertechnik üblich.
So werden Redox-Systeme, wie Ammoniumpersulfat/Natrium· metabisulfit und Wasserstoffperoxid/Ferrosulfat in der Emulsionspolymerisation
verwendet, während Benzoylperoxid/Dimethylanilin und Methyläthylketonperoxid/Kobaltnaphthenat
bei der Polymerisation von Styrol mit ungesättigten Polyestern eingesetzt werden.
Die in Verbindung mit monomerlöslichen Peroxyestern bei der Polymerisation von Vinylchlorid verwendeten Reduktionsmittel
umfassen Kaliummetabisulfat (FR PS 2 086 635), Natriumbisulfit
(JAP PS 68 20 300), Natriumbisulfit/Cuprochlorid (US-PS
3 668 194), Natriumdithionit/Ferrosulfat (JAP PS 70 04 99^0
70 04 994) und Trialkylbor (JAP PS 5498('65); A.V.Ryabov et;
al, Tr.Khim.Khim.Tekknol., 1970, 238, und GB PS 961 254).
130038/0839
Verschiedene Zucker einschließlich Glucose, Dextrose, Fructose und Sorbose sind als Aktivatoren in "aktivierten Formulierungen"
für die Emulstonppolvmerisation von Butadien und
Styrol verwendet wurden. Diese sog. "Zucker-Eisen-Peroxid"-Formulierungen enthalten Benzoyfceroxid, Cumolhydroperoxid
oder andere Hydroperoxide als Oxidationsmittel, Ferri- oder Ferrosalze als Reduktionsmittel, einen Zucker als "Aktivator"
und gewöhnlich Netriumpyrophosphat als Komplex bildendes Mittel (F.A. Bovey et al "Emulsion Polymerization", Interscience
Publishers, New York, 1955, Seite 85 bis 89 und 374 bis 390). Dextrose ist auch in einem Cumolhydroperoxid-Ferrosulfat-Natriumpyrophosphat-Katäiysatorsystems
für die Pfropfmischpolymerisation von Styrol und Acrvlnitril auf einen Polybutadien^tex verwendet worden (US PS 3 238 275
und JAP PS 13 635 (T66)).
Ziel der vorliegenden Erfindung ist die Schaffung eines Verfahrens
zur Polymerisation von Vinylchlorid in Anwesenheit·**
Persauerstoffverbindungen bei Temperaturen, bei welchen
die letzteren stabil sind und leicht gehandhabt werden können. Ein weiteres Ziel ist die Schaffung eines Verfahrens
zur Massen- oder Suspensionspolymerisation von Vinylchlorid bei Temperaturen unter 700C unter Verwendung von PersauerstoffVerbindungen,
die bei diesen Temperaturen keine freien Radikale in ausreichender Menge bilden, um die Polymerisation
in einer praktischen Geschwindigkeit - wenn überhaupt einzuleiten.
Es wurde nun gefunden, daß man diese verbesserte Vinylchloridpolymerisation
erreichen kann, wenn man ein Redox-Katalysatorsystem aus einem Peroxyester und einem Monosaccharid
oder Monosaccharidcarbonsäureester verwendet.
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Die erfindungsgemäße Polymerisation von Vinylchlorid erfolgt
bei den üblichen bekannten Massen- oder Suspensionspolymerisa tionsbedingungen unter Verwendung eines Katalysatorsystems,
5das aus einem monomerlöslichen Peroxyester und einem Reduktionsmittel
besteht, das ein Monosaccharid oder ein Carbonsäureester eines Monosaccharide ist.
Die Halbwertzeit eines freien Radikalkatalysators ist die Zeit, die für eine 50-%ige Zersetzung bei einer besonderen
Temperatur notwendig ist. Die Halbwertzeit ist nur relevant im Hinblick auf die Temperatur, bei der man die Polymerisation
durchzuführen wünscht; so wird bei der Polymerisation von Vinylchlorid unter 700C ein Produkt mit größerer Wärme-15beständigkeit
erhalten als bei einer Polymerisation oberhalb von 700C. Die Halbwertzeit eines Peroxyesters
bezieht sich auf die thermische Zersetzung, und wenn daher
j eine Polymerisation bei 500C durchgeführt werden soll,
j dann kann dafür ein Katalysator mit einer Halbwertzeit bei
j20500C von 20 Stunden oder weniger verwendet werden, wie z.B.
: tert.-Butylperoxypivalat oder tert.-Butylperoxyneodecanoat, j wie dies dem Fachmann geläufig ist.
j Wenn jedoch die Polymerisation mit einem Katalysator durchgeführt
werden soll, der keinen gekühlten Versand und/oder Lagerung-wie im Fall von tert.-Butylperoxypivalat und tert.-Butylperoxyneodecanoat-erfordert,
dann kann erfindungsgemäß
ein Katalysator mit einer Halbwertzeit bei 500C von mehr als
50 Stunden in Anwesenheit eines geeigneten Reduktionsmittels, sowie tert.-Butylperoxyoctoat, verwendet werden, das in Abwesenheit
des Reduktionsmittels eine Halbwertzeit bei 500C
von 133 Stunden hat.
Wenn die Polymerisation bei oder unter 250C durchgeführt
35werden soll, um eine bessere Regelung der exothermen Reaktion
aufrechtzuerhalten oder ein Polymeres mit höherem Molekulargewicht und geringerer Verzweigung zu erhalten, dann
können die oben genannten Perester trotz der Notwendigkeit
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eines Versandes und Lagerung unter Kühlung mit Halbwert ze iteni bei 250C von mehr als 150 Stunden in Anwesenheit eines geeig-i
ι neten Reduktionsmittels verwendet werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren verwendet einen Peroxyester in Anwesenheit eines geeigneten Reduktionsmittels bei einer
Temperatur, bei welcher der Peroxyester eine Halbwertzeit von mehr als 50 Stunden in Abwesenheit des Reduktionsmittels hat.
10
Erfindungsgemäß geeignete Peroxyester sind die Alkyl- und Aralkalperoxyester aliphatischer oder aromatischer Carbonsäure
oder Kohlensäure und können durch die Formel J
R-O-O-C-R1
dargestellt werden, in welcher R für eine Alkyl-, Aralkyl-
oder Alkoxycarbonylgruppe steht, R1 eine Alkyl-, Aralkyl-,
Aryl- oder Alkoxygruppe bedeutet und R und R1 gleich oder
! verschieden sein können. Wenn R und/oder Rf Alkyl-,
!20 Alkoxy-, Alkoxycarbonyl- oder Aralkylteile enthalten,
! dann können diese 1 bis 20 Kohlenstoffatome enthalten und
primär* sekundär oder tertiär, linear oder verzweigt, acyclisch
oder cyclisch, gesättigt oder ungesättigt sein und j Nicht-Kohlenwasserstoffsubstituenten einschließlich Halogen
und Hydroxylgruppen enthalten. Wenn R1 für einen aromatischen
Teil steht, kann dieser unsubstituiert sein oder Kohlenwasserstoff-, Halogen- und/oder andere Substituenten
j enthalten.
30Die Peroxyester können Mono- oder Diperoxyester von Dicarbonsäuren
oder Diolen sein.
Geeignete Peroxyester umfassen tert.-Butylperoxyacetat, tertj
ßutylperoxyisobutyrat, tert.-Butylperoxypivalat, tert.-35Butylperoxyneodecanoat,
tert.-ßutylperoxybenzoat, tert.-Butylperoxyoctoat, tert.-ButylperoxyC2-äthylhexanoat), tert.-Amylperoxyneodecanoat,
Cumylneodecanoat, Isobutylperoxypivalat,
sek.-Butylperoxybenzoat, n-Butylperoxyoctoat, tert.-Butylperoxy-3,3,5-trimethylhexanoat,
tert.-Butylperoxy-2-
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methylbenzoat, 2,5-Dimethyl-2,5-bis-(2-äthylhexanoylperoxy)-hexan,
2,5-Dimethyl-2,5-bis-(benzoylperoxy)-hexan, 2,5-Dl-5
methy1-2,5-bis~(octanoylperoxy)-hexan, Dl-tert.-butyldiperoxyphthalat,
tert.-Butylperoxymaleinsäure, tert.-Butylperoxypropylcarbonat, Di-(sek.-butyl)-peroxydicarbonat,
Bis-(4-tert.-Butylcyclohexyl)-p3roxydicarbonat, Diisopropylperoxydicarbonat,
Di-(n-propyl)-peroxydicarbonat, Di-(2-
j io äthylhexyl)-peroxydicarbonat, Dicyclohexylperoxydicarbonat,
j Di-cetylperoxydicarbonat usw.
j Das erfindungsgemäße Verfahren erfolgt mit einem Redox-Kata-I
lysatorsystem, das aus einer monomer-löslichen Persauerstoff ·
I . z.B. einem Peroxyester t
j is verbindung/und einem Reduktionsmittel besteht. Bei der
j Massenpolymerisation ist ein monomerlösliches Reduktions- ! mittel notwendig, während die Suspensionspolymerisation die
j Verwendung eines monomerlöslichen oder monomerunlösuchen
I Reduktionsmittels erlaubt.
■ Die erfindungsgemäß als Reduktionsmittel verwendbaren Mono-I
saccharide umfassen Pentosen und Hexosen, in welchen die Car·- i bonylgruppe entweder ein Aldehyd oder ein Keton ist, d.h. j
die gewöhnlich als Aldosen bezeichneten Polyhydroxyal'dehyde
25 und die als Ketosen bezeichneten Polyhydroxyketone.
Repräsentative Monosaccharide oder reduzierende Zucker umfassen
Arabinose, Xylose, Lyxose, Ribose, Glucose, Gulose, Mannose, Allose, Galactose, Tallose, Altrose, Idose, Fructo-30
se und Sorbose.
Die als erfindungsgemäße Reduktionsmittel verwendbaren
Carbonsäureester der Monosaccharide umfassen die Ester aliphatischer
und aromatischer Carbonsäuren. Die aliphatischen 35 Carbonsäuren enthalten 1 bis 26 Kohlenstoffatome und können
linear oder verzweigt, cyclisch oder acyclisch, gesättigt oder ungesättigt sein. Die aromatischen Carbonsäuren können
substituiert oder unsubstituiert sein.
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-40-
Repräsentative Carbonsäureester umfassen die Ester der Essigsäure.
Propionsäure, Buttersäure, Octansäure, Stearinsäure, Benzoesäure usw.
Die Konzentration des Peroxyesters beträgt gewöhnlich 0,01
bis 5 Gew.-%, vorzugsweise 0,05 bis 1 Gew.-96, des Vinylchlorids.
Das Mol-Verhältnis von Peroxyester zum Reduktionsmittel liegt gewöhnlich bei 1 zu 0,01 bis 2, vorzugsweise bei 1 zu
0,1 bis 1.
Das aus einem Peroxyester und einem Monosaccharid oder einem Carbonsäureester eines Monosac.charids bestehende Redox-Katalysatorsystem
kann auch das Stanno- oder Antimon(III)salz einer aromatischen oder aliphatischen Carbonsäure enthalten.
Die Anwesenheit des Metallcarboxylates erlaubt die Verwendung:
niedrigerer Konzentrationen an Peroxyester. Das Mol-Verhält-.
nis von Monosaccharid zu Metallcarboxylat beträgt gewöhnlich
1 zu 0,01 bis 1. Repräsentative Carboxylate werden von aromatischen oder aliphatischen Carbonsäuren mit 1 bis 26 Köhler
Stoffatomen hergeleitet, die linear oder verzweigt, cyclisch oder acyclisch, gesättigt oder ungesättigt sein können, einschließlich
der Stanno- und Antimon(III)salze von Essigsäurej
Propionsäure, Butansäure, Capronsäure, Laurinsäure, Stearinsäure usw.
Für das erfindungsgemäße Verfahren sind die normalerweise bei der Massen- und Suspensionpolymerisation von Vinylchlorid
verwendeten Bedingungsnanwendbar (vgl. z.B. Encyclopedia
of Polymer Science and Technology, _14, 339-343 (1971), die
hiermit in die vorliegende Anmeldung mitaufgenommen wird.
Die Polymerisation kann bei oder oberhalb von atmosphärischem Druck erfolgen. Im üblichen Verfahren wird der Reaktor
bei atmosphärischem Druck beschickt, und dieser steigt, wenn der Reaktorinhalt auf Reaktionstemperatur gebracht wird.
Der Druck kann sich aufgrund der exothermen Reaktion weiter erhöhen und dann konstant bleiben, bis die Umwandlung etwa
70 % erreicht, worauf er mit Reaktionsverlauf schnell abnimmt.
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Die Polymerisationstemperatur kann zwischen -50 bis +700C
für die Massenpolymerisation liegen, wobei Temperaturen von kO bis 6O0C bevorzugt werden. Die Suspensionspolymerisation
kann bei Temperaturen von + 5 bis +700C erfolgen, wobei Temperaturen zwischen 20 bis 60°C bevorzugt werden.
Die Konzentrationen von Monomerem und Wasser, z.B. etwa ein
Gewichtsverhältnis von 2/1, und die Arten und Konzentrationer der Suspendierungsmittel sind die bei Suspensionspolymerisationen
üblichen. Geeignete Suspendierungsmittel umfassen Polyvinylalkohol, teilweise verseiftes Polyvinylacetat,
Gelatine, Methylcellulose, Vinylacetat/Maleinsäureanhydrid-Copolymere
usw. Zur Kontrolle der Oberflächenspannung und Teilchengröße können verschiedene Emulgatoren, wie sulfonierte
öle und Äthylenoxidkondensationsprodukte, zugefügt werden.
Nach Bedarf können auch Puffer verwendet werden, z.B. bei
j Verwendung von Gelatine als Suspendierungsmittel. Kettenj
übertragungsmittel, wie chlorierte Kohlenwasserstoffe und Isobutylen können bei der Herstellung niedrig molekularer
Polymerer verwendet werden.
Obgleich das erfindungsgemäße Katalysetorsystem aus Peroxyester/Monosaccharid
oder Carbonsäureester eines Monosaccharids bei der Massen und Spsuensionspolymerisation von Vinylchlorid
besonders zweckmäßig ist, kann das Redox-System auch bei der Mischpolymerisation von Vinylchlorid mit Vinylidenchlorid,
Vinylacetat und anderen mit Vinylchlorid misch- j t
polymerisierbaren Monomeren verwendet werden. j
Die folgenden Beispiele veranschaulichen die vorliegende Erfindung.
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Ein 120 ml Glaskolben wurde mit der folgenden Suspensions formulierung beschickt:
521 ml dest. Wasser (abgekocht)
521 ml dest. Wasser (abgekocht)
1 ml 1-^oige wässrige Lösung aus Tween 60 (Polyoxyäthylen-
sorbit nmonostearat; Atlas Chemical Industries, Inc.) 1 ml 1-?üige wässrige Lösung aus Span 60 (Sorbitonmonostearat,
Atlas Chemical Industries Inc.) 2 ml 1-%ige wässrige Lösung aus Methocal A-15 (Methylcellulose
mit einer Viskosität von 15 cps als 2-%ige wässrige Lösung; Dow Chemical Co.)
Durch die wässrige Lösung wurde 15 Minuten lang Stickstoff hindurchgeleitet.
Gasförmiges Vinylchlorid wurde mittels Durchgang durch zwei 5-^ige wässrige Natriumhydroxidlösungen gereinigt, mittels
Durchgang durch eine Kieselsäuregelkolonne getrocknet und dam
mittels Trockeneisbad kondensiert. Nach Zugabe von 0,041 g
20(0,23 Millimol) Glucose und 10 g flüssigem Vinylchlorid zur
Suspensionsformulierung wurde der Kolben mittels Schraubverschluß verschlossen, der ein zentrales Loch und eine
Selbstschließvorrichtung aufwies. Die Zugabe von 0,055 ml
(0,23 Millimol) tert.-Butylperoxyoctoat (0,5 Gew.-?o des Vinyl -j-
25Chlorids) erfolgte mittels Injektionsnadel durch die Einführvorrichtung.
Der Kolben wurde in ein Bad einer konstanten Temperatur von 500C gegeben und 7 Stunden geschüttelt. Nach j
Herausnahme des Kolbens aus dem Bad wurde das restliche j Monomere freigelassen, indem man eine Nadel in die Einführ- :
30vorrichtung einführte. Die Ausbeute an Polyvinylchlorid be- j
trug 4,1 g (41 % Umwandlung)» !
jß. Ein Kolben wurden in derselben Weise und mit denselben ;
Reaktionsteilnehmern -wie in A. unter Weglassen der Glucose beschickt
isoliert.
35beschickt. Nach 7 Stunden bei 50°C wurde kein Polymeres
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Beispiel 2
Beispiel 1 wurde mit derselben Suspensionsformulierung und 10 g Vinylchlorid, 0,055 ml (0,23 Millimol) tert.-Butylper-
5 oxyoctoat (0,5 Gew.-% des Vinylchlorids) und 0,02 g (0,115
Millimol) Glucose wiederholt. Nach 7 Stunden bei 500C betrug
die Ausbeute an Polymeren 3,9 g (39 % Umwandlung).
Beispiel 1 wurde mit derselben Suspensionsformulierung und 10 g Vinylchlorid, 0,022 ml (0,092 Millimol) tert.-Butylperoxyoctoat
(0,2 Gew.-% des Vinylchlorids) und 0,017 g (0,092 Millimol) Glucose wiederholt. Nach 7 Stunden bei 5O0C
betrug die Polynierausbeute 2,0 g (20 % Umwandlung). Beispiel 4
Beispiel 1 wurde mit derselben Suspensionsformulierung und 10 g Vinylchlorid, 0,055 ml (0,23 Millimol) tert.-Butylperoxyoctoat
(0,5 Gew.-% des Vinylchlorids) und 0,041 g (0,23 Millimol) Sorbose wiederholt. Nach 7 Stunden bei 500C
betrug die Umwandlung 31 %»
Beispiel 1 wurde mit derselben Suspensionsformulierung und 10 g Vinylchlorid, 0,055 ml (0,23 Millimol) tert.-Butlyperoxyoctoat
und 0,041 g (0,23 Millimol) Fructose wiederholt. Nach 7 Stunden bei 50°C betrug die Umwandlung 30 %,
Beispiel 6
Beispiel 1 wurde mit derselben Suspensionsformulierung und 10 g Vinylchlorid, 0,055 ml (0,23 Millimol) tert.-Butylperoxyoctoat
und 0,09 g (0,23 MillimolM-Glucosepentaacetat wiederholt. Der Kolben wurde 7 Stunden bei 500C geschüttelt;
so erhielt man 4,5 g (45 % Umwandlung) Polymeres. Beispiel 7
Beispiel 1 wurde mit 10 g Vinylchlorid, 0,055 ml (0,23 Millimol) tert.-Butylperoxyoctoat und 0,045 g (0,115 Millimol)
cA-Glucosepentaacetat wiederholt. Nach 16 Stunden bei 50°C
betrug die Polymerausbeute 7,2 g (72 % Umwandlung).
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Beispiel .8
Beispiel 1 wurde mit 10 g Vinylchlorid, 0,055 ml (0,23 MiI-liraol)
tert.-Butylperoxyoctoat und 0,018 g (0,©92 Millimol) ß-Glucosepentaacetat wiederholt. Nach 7 Stunden bei 50 C
betrug die Polymeriausbeute 4,0 g (40 % Umwandlung). Beispiel 9
Beispiel 1 wurde mit 10 g Vinylchlorid, 0,055 ml (0,23
Millimol) tert.-Butylperoxyoctoat und 0,156 g (0,23 Millimol)
Sucroseoctaacetat wiederholt. Nach 7 Stunden bei 50 C betrug die Polymerausbeute 3»1 g (31 % Umwandlung).
B e i s ρ 1 e -1 IC)
Ein 170 ml Glaskolben wurde mit der folgenden Suspensionsformulierung
beschickt:
42 ml dest. Wasser
42 ml dest. Wasser
2 ml 1-?iige wässrige Tween 60 Lösung
2 ml "\-%xge wässrige Span 60 Lösung
4 ml 1-%ige wässrige Methocel A-15 Lösung.
Durch die wässrige Lösung wurde 15 Minuten lang Stickstoff hi η d ur eng e führ t.
Der Kolben wurde mit 20 g flüssigem Vinylchlorid, 0,044 ml
(0,184 Millimol) tert.-Butylperoxyoctoat (0,2 Gew.-% des Vinylchlorids) und 0,0165 g (0,092 Millimol) oC -D(+)-Glucose
(Dextrose) wie in Beispiel 1 beschickt. Nach 16 Stunden bei 5O0C betrug die Polyvinylchloridausbeute 9,2 g (46 % Umwandlung
).
D ei spiel H
Beispiel 10 wurde mit der genannten Suspensionsformulierung j und den Reaktionsteilnehmern wiederholt. Weiter wurde 0,005
g (0,0092 Millimol) Stannolauraut (Mol-Verhältnis Glucose/
Stannolaurat = 10/1) zur Reaktionsmischung zugefügt. Die Polymerausbeute betrut 15,9 g (79,5 % Umwandlung) nach 16
Stunden bei 5O0C.
Neben den erfindungsgemäß als Reduktionsmittel dienenden
Monosacchariden können erfindungsgemäß auch Disaccharide,
die per se reduzierende Zucker sind, wie Maltose, Lactose,
130038/0839
' - Mf -
Oellobioce und Gentioblose, sowie Disaccharide, die in der
bei der Suspensionspolymerisation verwendeten wässrigen Umgebung leicht einer 1-fydrolys.e zu reduzierenden Monosaccha-
(Saccharose! 5 riden unterliegen, wie Sucrose/, verwendet werden, obgleich
sie gewöhnlich weniger wirksam als Reduktionsmittel sind als die Monosaccharide. Auch die Carbonsäureester der
Disaccharide können als Reduktionsmittel verwendet werden, wie dies durch die Verwendung von Sucroseoctaacetat in
Beispiel 9 gezeigt wird.
In der obigen Formel für Peroxyverbindungen enthält R soweit es eine Alkyl- oder Alkoxygruppe bedeutet - zweckmäßig
1 bis 6 Kohlenstoffatome, und R1 enthält, wenn es
eine Alkylgruppe ist, zweckmäßig 6 bis 14 Kohlenstoffatome.
Mit dem erfindungsgemäßen Redox-Katalysatorsystem aus einem
Peroxyester und Reduktionsmittel kann die Homo- und Mischvon
Vinylchlorid mit
polymerisation/andere«, äthylenisch ungesättigten Monomeren
2odurchgeführt werden, die zu einer freien Radikalpolymerisation
in der Lage sind. Solche Monomeren umfassen Äthylen, Vinylidenchlorid, Styrol, Vinyltoluol,o( -Methylstyrol,
p-Chlorstyrol, p-Chlormethylstyrol, Butadien, Isopren,
Piperylen, Chloropren, Vinylacetat. Vinylpropionat, Vinylbenzoat, Acryl- und Methacrylester/einschließlich Methylacry-Iat,
Äthylacrylat, Butylacrylat, 2-Äthylhexylacrylat, Laurylacrylat,
Methylmethacrylat, Äthylmethacrylat, Butymethacrylat,
Laurylmethacrylat, Octadecylmethacrylat, Acrylsäure, Methacrylsäure,
Acrylnitril, Methacrylnitril, Acrylamid, Methacrylamid, Maleinsäureanhydrid usw. Die zu einer Polymerisation
in Anwesenheit eines freien Radikalinitiators fälligen, äthylenisch ungesättigten Monomeren sind dem Fachmann geläufig
und zu einer Homo- und Mischpolymerisation in Anwesenheit des erfindungsgemäßen Katalysatorsystems aus Persauerstoff-3verbindung
und Reduktionsmittel fähig. /* (z.B. solche mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen im Alkoholteil
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Claims (1)
- Pate ntansprüo'h.eι 1,- Verfahren zur Herstellung von Polymeren und Copolymeren
j des Vinylchlorids, dadurch gekennzeichnet, daß
■ a) die Polymerisation in Masse oder Suspension in Anwesen-] 5 heit eines Redox-Katalysatorsystems aus einem Peroxyester; j und einem Reduktionsmittel aus der Gruppe von Monosaccha-[ riden und Carbonsäureestern von Monosacchariden oder jb) die Polymerisation in Suspension in Gegenwart eines Redox-Katalysatorsystems aus einem Peroxyester und einemReduktionsmittel aus der Gruppe von Disaochariden und
Carbonsäureestern von Disacchariden oderc) die Polymerisation in Masse in Gegenwart eines Redox-Katalysatorsystems aus einem Peroxyester und einem
Carbonsäureester eines Disaccharides15 durchgeführt wird.2,- Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß j die Polymerisation bei einer solchen Temperatur durchgeführt!wird, bei welcher der Peroxyester eine Halbwertzeit von mehrj als 50 Stunden in Abwesenheit des Reduktionsmittels hat.3.- Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß j die Polymerisationstemperatur zwischen -50 bis +700C, j vorzugsweise zwischen 20 und 600C, liegt. j4.- Verfahren nach Anspruch 1 bis 3# dadurch gekennzeichnet,· daß als Peroxyester ein Alkylperoxyester einer aliphati- ' sehen Carbonsäure, aromatischen Carbonsäure oder Kohlen- · säure, vorzugsweise tert.-Butylperoxyoctoat, verwendet
30 wird. ;; 5.- Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Monosaccharid eine Aldose oder Ketose,. insbesondere Glucose oder Fructose, verwendet wird.6O- Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß als Carbonsäureester eines Monosaccharide ein Ester
einer aliphatischen Carbonsäure, insbesondere ein Ester130Q38/0839■ der Esssigsäure, wie Glucosepentaacetat, verwendet wird.! 7.- Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeich- ! 5 net, daß der Carbonsäureester eines Disaccharides Sucrose- j• octaacetat ist. !' 8,- Verfahren nach Anspruch 1, Teil a), dadurch gekenn- '. zeichnet, daß die Polymerisation in Anwesenheit eines j -ίο Stanno- oder Antimon-(III)-carboxylates durchgeführt wird.j 9.- Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß j als Stannocarboxylat Stannolaurat oder Stannooctoat ver-I wendet wird. I 15 Der Patentanwalt:130038/0839
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US06/106,329 US4261870A (en) | 1979-12-21 | 1979-12-21 | Peroxyester-monosaccharide redox catalyst system for vinyl chloride polymerization |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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