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Verfahren und Schaltungsanordnung zur Bestimmung des
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Wertes des ohmschen Widerstandes eines MeßobJektes Die Erfindung bezieht
sich auf ein Verfahren zur Bestimmung des Wertes des ohmschen Widerstandes eines
Meßobjektes unter-Verwendung einer Meßspannung, wobei zusätzlich beim Meßobjekt
eine Stör-Gleichspannung anliegt.
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Die Messung des Widerstandswertes von Meßobjekten wird im allgemeinen
so vorgenommen, daß diese Elemente als passive Schaltungsteile in eine Meßschaltung
eingefügt werden. Es gibt jedoch eine Reihe von Meßaufgaben, bei denen diese Voraussetzung
nicht ohne weiteres erfüllt werden kann. Dies gilt vor allem bei Messungen an in
Betrieb befindlichen Systemen, beispielsweise Fernsprechleitungen od. dgl., bei
denen mehr oder weniger große und für die Messung störende zusatzliche Gleichspannungen
nicht auszuschließen sind. Diese zusätzlichen Spannungen können davon herrühren,
daß das jeweilige Meßobjekt in Betrieb gehalten werden muß und für die Messung nicht
abgeschaltet werden kann. Es besteht aber auch die Möglichkeit, daß aus benachbarten
Kanälen oder Schaltungsteilen Spannungen in das jeweilige Meßobjekt eingekoppelt
werden.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Einfluß
derartiger unerwünschter Stör-Gleichspannungen auf die Genauigkeit der Widerstandsmessung
eines
Meßobjektes zu eliminieren. Dies wird bei einem Verfahren
der eingangs genannten Art dadurch erreicht, daß die Meßschaltung zwei einen Zweipol
bildende und verschieden große Meßwiderstände aufweist, die über einen Schalter
wahlweise an das Meßobjekt anschaltbar sind, daß dabei die jeweiligen Spannungen
Uh und Un an den beiden Meßwiderständen und der jeweils durch sie flie-Bende Strom
Jn, Jh bestimmt werden und daraus der vom Zweipol aus gesehene, das Meßobjekt mit
enthaltende Innenwiderstand Ri unter Ausschaltung des Einflusses der Stör-Gleichspannung
bestimmt wird nach der Beziehung Ri - Uh-Un Jn-Jh woraus auf Grund des jeweils vorliegenden
Schaltungsaufbaues der gesuchte ohmsche Widerstand des Meßobjektes bestimmbar ist.
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In dem Differenzen-Quotienten werden Zähler und Nenner durch die störende
Gleichspannung um den gleichen Wert verfälscht und so das Ergebnis nach Quotientenbildung
weitgehend fehlerfrei erhalten.
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An sich ist der Meßbereich eines derartigen Meßverfahrens prinzipiell
unbegrenzt. Eine Einschränkung ist jedoch dahingehend zu machen, daß die Genauigkeit
zu kleinen Widerstandswerten hin abnimmt. Um den absoluten Fehler bei kleinen Widerstandswerten
konstant zu halten, wird gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ein weiterer Widerstand
in Serie zum Meßobjekt eingeschaltet, wodurch sich erreichen läßt, daß der Wert
der Spannungsdifferenz Uh-Un nicht beliebig klein werden kann. Dadurch ist sichergestellt,
daß der absolute Fehler auch bei kleinen Meßwerten nicht beliebig groß wird.
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Die Erfindung betrifft weiterhin eine Schaltungsanordnung zur Durchführung
des Verfahrens, welche dadurch gekennzeichnet ist, daß ein Zweipol mit entsprechenden
Anschlußklemmen gesehen ist, der die beiden Meßwiderstände enthält,/daß beim Zweipol
ein den MeBwiderständen zugeordneter Umschalter vorgesehen ist, der die wahlweise
Anschaltung des jeweiligen Meßwiderstandes gestattet.
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Sonstige Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
wiedergegeben.
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Die Erfindung und ihre Weiterbildungen werden nachfolgend an Hand
von Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 den grundsätzlichen Aufbau einer
Meßschaltung nach der Erfindung, Fig. 2 das Ersatzschaltbild der Schaltung nach
Fig. 1, Fig. 3 ein Widerstandsdiagramm zur Erläuterung der Innenwiderstandsmes sung
mittels zweier Spannungs- und/oder Strommessungen, Fig. 4 als weiteres Ausführungsbeispiel
der Erfindung eine Schaltungsanordnung mit zwei parallel geschalteten Meßwiderständen
und Anwendung nur einer Strommessung, Fig. 5 eine Abwandlung der Schaltungsanordnung
nach Fig. 4 als weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung, wobei die Spannungsmessung
an einem zusätzlichen Serienwiderstand erfolgt, Fig. 6 als weiteres Ausführungsbeispiel
der Erfindung die Serienschaltung zweier Meßwiderstände mit einer Strommessung,
Fig. 7 als Abwandlung von Fig. 6 ein Ausführungsbeispiel der Erfindung mit nur einer
Spannungsmessung bei zwei in Serie geschalteten Meßwiderständen,
Fig.
8 als weiteres Ausfürrungsbeispiel der Erfindung die Serienschaltung zweier Meßwiderstände,
wobei die Spannungsmessung an einem dritten, ebenfalls in Serie liegenden Widerstand
durchgeführt wird, Fig. 9 als Abwandlung von Fig. 2 ein AusSUhrungsbeispiel der
Erfindung mit nur einer Spannungsmessung bei zwei parallel geschalteten Meßwiderständen,
Fig. 10 im Zeitdiagramm den Verlauf der Ladespannung an der Kapazität bei der Umschaltung
im Rahmen einer Kapazitätsmessung, wobei verschiedene Spannungs-Zeitflächen dargestellt
sind, Fig. 11 den Verlauf der gemessenen Spannung bei der Kapazitätsmessung nach
Fig. 10, Fig. 12 eine Darstellung des Spannungsverlaufes zur Ableitung des Schaltverzögerungsfehlers
bei Anwendung integrierender Spannungsmessungen, Fig. 13 im Zeitdiagramm den Stromverlauf
im Rahmen einer Kapazitätsmessung, wobei verschiedene Strom-Zeitflächen dargestellt
sind, Fig. 14 das Ersatzschaltbild einer Schaltungsanordnung nach Fig. 1 zur Berechnung
des Strom-Schaltfaktors sowie des Spannungs-Schaltfaktors, Fig. 15 ein Zeitdiagramm
zur Erläuterung des durch die Schaltverzögerung auftretenden Fehlers bei Anwendung
integrierender Strommessungen, Fig. 16 eine Schaltungsanordnung für integrierende
Spannungsmessungen, Fig. 17 eine Ersatzschaltung für die Anordnung nach Fig. 1 zur
Berechnung des parallel zur Kapazität gedachten Ersatz-Lade- bzw. -Entlade-Widerstandes,
Fig.
18 ein Zeitdiagramm der Ladespannung am Kondensator, wobei von einem umgekehrten
Verlauf des Schaltvorganges gegenüber Fig. 10 ausgegangen ist, Fig. 19 ein Zeitdiagramm
der Meßspannung bei einem Ladespannungsverlauf nach Fig. 18, Fig. 20 ein Zeitdiagramm
des gemessenen Stromes bei einem Ladespannungsverlauf nach Fig. 18.
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In Fig. 1 ist der grundsätzliche Aufbau einer Meßschaltung dargestellt,
bei der eine Gleichspannungsquelle Uo vorgesehen ist, die über einen Kopplungswiderstand
Rk an den zu messenden unbekannten Widerstand Rx angeschlossen wird. Bei diesem
Meßobjekt Rx kann es sich bevorzugt um eine Leitung, z.B. eine Fernsprechleitung,
eine Teilnehmer-Ans chlußl ei tung oder dergleichen handeln, wobei auf dieser Leitung
störende Fremdspannungen vorhanden sein können, welche geeignet sind, das Meßergebnis
zu beeinträchtigen. Dargestellt sind eine Ersatz-Störspannungsquelle USG fUr eine
Gleichspannung.
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Daneben kann eine gestrichelt gezeichnete Stör-Wechselspannung USW
vorhanden sein. Im folgenden ist zunächst zur Vereinfachung angenommen, daß nur
die Stör-Gleichspannung USG vorhanden ist und die Stör-Wechselspannung USW vernachlässigt
werden kann.
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Die Anschlußklemmen des eigentlichen Meßobjektes sind mit KL1 und
KL2 bezeichnet. Neben dem ohmschen Widerstand Rx des Meßobjektes kann eine Kapazität
Cx vorhanden sein, die hier gestrichelt dargestellt ist. FUr die nachfolgenden Betrachtungen
soll zunächst davon ausgegangen werden, daß die Kapazität Cx vernachlässigt werden
kann.
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Das Meßgerät selbst umfaßt die Spannungsquelle Uo, zu der in Serie
der ohmsche Kopplungswiderstand Rk geschaltet ist. Daneben ist über die Klemmen
K1 und K2 an die beiden in Serie geschalteten Elemente Rk und Uo ein Zweipol ZP
angeschaltet, der im vorliegenden Ausführungsbeispiel zwei parallelgeschaltete,
ohmsche Meßwiderstände Rn und Rh aufweist. Diese beiden Meßwiderstände Rn und Rh
können mittels eines Umschalters SL wahlweise an die Klemmen K1 und K2 angeschlossen
werden.
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Beide Widerstände sind durch einen Spannungsmesser VG überbrückt,
der es gestattet, die Spannungen Uh (bei eingeschaltetem Widerstand Rh) und un (bei
eingeschaltetem Widerstand Rn) zu messen.
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Zwischen dem Kopplungswiderstand Rk und der AnschluB-klemme KL1 des
Meßobjektes ist ein ohmscher Serienwiderstand Rs gestrichelt eingezeichnet, dessen
Eigenschaften später noch erläutert werden. Zunächst soll davon ausgegangen werden,
daß dieser Widerstand den Wert Null aufweist, also vernachlässigt werden kann.
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Die Schaltung nach Fig. 1 kann in der in Fig. 2 dargestellten Weise
vereinfacht dargestellt werden, wobei davon ausgegangen wird, daß von den Klemmen
K1 und K2 aus gesehen nur noch ein resultierender Innenwiderstand Ri vorhanden ist,
der neben dem Widerstand Rk (und ggf. Rs) außerdem noch den unbekannten und zu bestimmenden
Widerstand Rx des Meßobjektes enthält.
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Weiterhin ist eine Ersatzspannungsquelle Uo' dargestellt, die in Serie
zum Innenwiderstand Ri liegt.
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Darüber hinaus ist die Störspannungsquelle USW' dargestellt.
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Die in Fig. 1 enthaltene Stör-Gleichspannungsquelle USG sowie die
Spannungsquelle Uo ergeben zusammen die in Fig. 2 enthaltene Ersatzspannungsquelle
Uo gemäß der Beziehung Uo' = (Rs+Rx)Uo + USG Rx + Rs + Rk Die Ersatz-Wechselspannungsquelle
USW' errechnet sich wie folgt USW' = Rk . USW Rx+Rs+Rk Der Zweipol ZP ist gegenüber
der Schaltungsanordnung nach Fig. 1 unverändert beibehalten.
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Ausgehend von der Schaltungsanordnung nach Fig. 1 ergibt sich, wenn
man den Innenwiderstand der Spannungsquelle Uo (und ebenso den Innenwiderstand von
USG und USW) zu Null annimmt, für den von den Klemmen K1 und K2 aus gesehenen Innenwiderstand
Ri die Beziehung 1 1 1 (1) Ri = Rx + Rk Wenn es somit gelingt, den Widerstand Ri
zu bestimmen und wenn darüber hinaus der Kopplungswiderstand Rk bekannt ist, so
läßt sich durch Umformen der Gleichung (1)
der gesuchte Widerstand
Rx bestimmen zu Rx - 1 (2) 11 Die nachfolgend näher beschriebenen Verfahren sind
darauf ausgerichtet, zunächst den von den Klemmen K1 und K2 aus gesehenen Widerstand
Ri zu bestimmen, woraus dann unter Berücksichtigung des jeweiligen konkreten Schaltungsaufbaus
der gesuchte Widerstand Rx des Meßobjektes bestimmbar ist.
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Bei den beiden Meßwiderständen Rn und Rh ist vorausgesetzt, daß diese
unterschiedlich groß gewählt sind. Dabei ist angenommen, daß der Widerstandswert
Rn niederohmig ist im Vergleich zu dem Widerstandswert von Rh.
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Als vorteilhafte Ausgestaltung läßt sich die Dimensionierung so vornehmen,
daß die Beziehung gilt Rn = Rh Geht man davon aus, daß in dem Spannungsmesser VG
die Spannungen Uh und Un und in dem Strommesser SA die Ströme Jh und Jn gemessen
werden, wobei die Zuordnung zu den jeweils angeschalteten Meßwiderständen Rn und
Rh durch die Indizes angegeben wird, so ergeben sich folgende Beziehungen: Uh =
Rh Uo' (3) Ri + Rh Un = Rn Uo' (4) Jh s Uo' (5) Ri+Rh Jn = Uo' (6)
Aus
diesen Beziehungen läßt sich der Innenwiderstand Ri der links an den Klemmen K1
und K2 anliegenden, das Meßobjekt Rx mit enthaltenden Anordnung bestimmen nach der
Gleichung Uh-Un (7) Jn-Jh Aus dem in Fig. 3 dargestellten Widerstandsdiagramm ist
ersichtlich, wie bei unterschiedlichen Widerständen Rh und Rn jeweils die unterschiedlichen
Werte Uh und Un bzw. Jh und Jn gewonnen werden. Dabei ist jeweils auf der Abszisse
der Strom J und auf der Ordinate die Spannung U aufgetragen. Da der Kopplungswiderstand
Rk aus der Schaltung nach Fig. 1 bekannt ist, läßt sich, wie bereits erwähnt, der
gesuchte Widerstand Rx des Meßobjektes nach der Gleichung (2) aus dem Innenwiderstand
Ri entsprechend Gleichung (7) berechnen.
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In der Praxis ist es normalerweise nicht notwendig, sowohl eine Strom-
als auch eine Spannungsmessung durchzuführen. Im allgemeinen genügt eine dieser
beiden Messungen, während die Bestimmung der jeweiligen anderen Meßgröße durch Berechnung
mittels der bekannten Widerstandswerte der Meßwiderstände Rn und Rh möglich ist.
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In Fig. 4 ist eine erste Abwandlung der Ausführungsform nach Fig.
2 dargestellt, wobei innerhalb des Zweipols ZP lediglich ein Strommesser SA7 vorgesehen
ist, während eine entsprechende Spannungsmessung nicht mehr erforderlich wird. FUr
die Berechnung des Innenwiderstandes Ri gilt bei dieser Schaltungsanordnung die
Beziehung Jh . Rh - Jn . Rn Ri = - Rh-Jn. Rn (7a) Jn - Jh
Es wäre
auch möglich, nur mit Spannungsmessungen zu arbeiten, also den Strommesser SA nach
Fig. 2 wegzulassen.
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In diesem Fall würden nur die beiden Spannungen Uh und Un an Rh und
Rn als originäre Größen gemessen, während die Strome Jn und Jh sich aus den Spannungen
zusammen mit den jeweils eingeschalteten Meßwiderständen Rn bzw.
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Rh berechnen lassen. Ausgehend von der Gleichung (7) ergäbe sich für
diesen Fall die Beziehung für den Innenwiderstand Ri zu (vergl. auch Fig. 9) Ri
P Uh - Un (7b) Um ph Bei der Schaltungsanordnung nach Fig. 5 ist eine Abwandlung
gegenüber dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 insofern getroffen, als zusätzlich
ein ohmscher Widerstand Rt in Serie zu den beiden Meßwiderständen Rn' und Rh' eingefügt
wird. An diesem Widerstand Rt wird mittels eines Spannungsmessers VG1 die jeweilige
Spannung gemessen und zwar in Abhängigkeit von der Stellung des Umschalters SL.
Die Dimensionierung der eigentlichen Meßwiderstände erfolgt unter Einbeziehung des
ohmschen Widerstandes Rt so, daß die Beziehung gilt Rn' = Rn-Rt und Rh' = Rh-Rt.
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Die Serienschaltung von Rn' und Rt entspricht also genau dem Wert
von Rn und die Serienschaltung von Rh' und Rt dem Wert von Rh. Für den Innenwiderstand
Ri von den Klemmen K1 und K2 aus gesehen gilt dann die Beziehung Uh . Rh - Un .
Rn Ri = Un - Uh. (7c) Un - Uh daß Dabei gilt die Festlegung,/die Spannung Uh derjenigen
Spannung entspricht, welche am Widerstand Rt bei Einschaltung des Widerstandes Rh'
und die Spannung Un der
Spannung bei Einschaltung des Widerstandes
Rn' entsteht.
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Fig. 6 zeigt eine Abwandlung der Schaltungsanordnung nach Figur 4,
wobei innerhalb des Zweipols ZP anstelle einer Parallelschaltung eine Serienschaltung
zweier Meßwiderstände vorgesehen ist. Um mit den Gleichungen und der Terminologie
der vorhergehenden Beziehung arbeiten zukönnen, sind die Widerstandswerte ebenfalls
in analoger Form bezeichnet. Der erste Meßwiderstand hat die Größe Rb-Rn und ist
durch einen Schalter SL1 überdrückt. Der zweite Widerstand entspricht dem Widerstand
Rn nach Fig. 4, Mittels des Strommessers SA2 werden die bei den verschiedenen Schalterstellungen
von-SL1 fließenden Ströme gemessen, wobei sich sofort ergibt, daß bei geschlossenem
Schalter SL1 nur der Strom Jn durch den Widerstand Rn fließt. Weiterhin ist, wenn
der Schalter SL1 geöffnet wird, der resultierende Gesamtwiderstand gleich (Rh-Rn)+Rn=Rh
und der somit in diesem Fall fließende Strom gleich Jh.
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Es lassen sich also mit dieser Schaltung grundsätzlich die gleichen
Meßergebnisse erzielen wie mit der Schaltung entsprechend der Fig. 4. Demnach gilt
auch hier für die Berechnung des Innenwiderstandes Ri die Gleichung Ri = JhJRh-Jn
Rn (7a) cTn - Jh Ebenso ist es, wie in Fig. 7 näher dargestellt, möglich, an den
beiden Widerständen der Schaltung nach Fig. 6 jeweils die Spannung zu messen, wobei
sich in einem Fall die Spannung Uh (Schalter SL1 geöffnet) und im anderen Fall die
Spannung Un (Schalter SL1 geschlossen) ergibt.
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Dann kann die Berechnung des Innenwiderstandes Ri nach der Gleichung
(7c) erfolgen.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 8 ist der bereits im Zusammenhang
mit Fig. 5 erläuterte Serienwiderstand Rt zusätzlich vorgesehen und außerdem die
Serienschaltung der Meßwiderstände entsprechend der Fig. 6 angewendet. Für den durch
den Schalter SL1 überbrückbaren Widerstand Rh" gilt die Beziehung Rh" = Rh-Rn.
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Der zweite Widerstand Rn" ist zu wählen, zu Rn" .= Rn-Rt.
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Es gilt dann sinngemäß die Gleichung (7c) für die Bestimmung des Innenwiderstandes
Ri, wobei Uh die durch den Spannungsmesser VG3 bestimmte Spannung bei Anschaltung
beider Meßwiderstände Rh" und Rn" bedeutet (Schalter 8L1 geöffnet), während die
Spannung Un dann gemessen wird, wenn nur der Widerstand Rn" zusammen mit Rt vorhanden
ist (Schalter SL1 geschlossen).
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Die Störgleichspannung USG nach Fig. 1 und 2 geht, wie aus den Gleichungen
(7) bis (7c) ersichtlich ist, nicht in das Meßergebnis ein. Es ist lediglich ein
Fall zu beachten, wo eine Beeinflussung eintreten könnte und zwar dann, wenn diese
Störgleichspannung USG gerade die Einkoppelspannung Uo des eigentlichen Meßgerätes
kompensieren würde. In diesem Fall würde durch die Meßwiderstände Rn und Rh kein
Strom fließen. Bei derartigen Schwierigkeiten ist eine einfache Abhilfe dadurch
möglich, daß die Anschlüsse K1 und K2 oder die Anschlüsse KL1 und KL2 umgepolt werden,
wodurch diese Kompensation nicht mehr auftritt.
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Bei der Schaltungsanordnung nach Fig. 9 wird ausgehend von einer Grundschaltung
analog Fig. 2 mit nur einer Spannungsmessung durch den Spannungsmesser VG gearbeitet,
wobei die Spannungen Un und Uh erhalten werden. Der Wert für Ri wird nach Gleichung
(7b) berechnet.
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Der mit den Schaltungen nach Fig. 1 bis.9 erzielbare Meßbereich ist
prinzipiell an sich unbegrenzt. Es ist lediglich zu beachten, daß die Genauigkeit
zu kleineren Widerständen Rx hin abnimmt. Um den absoluten Fehler bei kleineren
Widerständen Rx ebenfalls konstant zu halten, wird bei Bedarf zusätzlich der ohmsche
Serienwiderstand Rs (vgl. Fig. 1) zwischen den Koppelwiderstand Rk und dem einen
Anschluß KL1 an das Meßobjekt Rx eingefügt. Dadurch wird erreicht, daß in der Differenzengleichung
(7) und in den davon abgeleiteten Gleichungen (7a) bis (ic) die Spannungsdifferenz
Uh-Un nicht beliebig klein werden kann. Der absolute Fehler kann somit bei kleinen
Meßwerten auch nicht beliebig ansteigen. Die Gleichung (2) ist bei Hinzufügung des
Serien widerstandes Rs zu modifizieren in Rx 3 - Rs (8) z - m Bei den als bekannt
vorausgesetzten Größen Rn und Rh sowie ggf. Rt (Fig. 5 und Fig. 8.) handelt es sich
um Präzisionswiderstände, deren Genauigkeit direkt in die Meßgenauigkeit eingeht.
Die Bestimmung der Widerstände Rk und ggf. Rs erfolgt zweckmäßig durch Eichmessungen,
die vorteilhaft in folgender Reihenfolge ablaufen: 1. Eichmessung: An den Klemmen
KL1 und KL2 nach Fig. 1 ist ein Leerlauf vorgesehen (d.h. das Meßobjekt Rx ist nicht
angeschaltet). Es wird der Einkoppelwiderstand Rk bestimmt nach folgender, auf die
Gleichung (7) zurückgehender Beziehung: Rk - Ri = Uh-Un (9) Jn-Jh Diese Gleichung
ergibt sich aus der Gleichung (1) durch Einsetzen von 1 Ru von = O. Es kann diese
Messung selbstverständlich auch nach den Gleichungen (7a) bis (7c) erfolgen.
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2. Eichmessung: An den Klemmen KL1 und KL2 nach Fig. 1 ist ein Kurzschluß
vorgesehen. Auf diese Weise wird der Serienwiderstand Rs in seiner Größe bestimmt
nach der Gleichung Rs s 1 1 1 (10) Ri - Rk Es wird davon ausgegangen, daß in Gleichung
(8) Rx = 0 gesetzt ist entsprechend dem Kurzschluß. Weiterhin ist darauf hinzuweisen,
daß Rk bereits aus der ersten Eichmessung entsprechend Gleichung (9) bekannt ist.
Ri wird nach einer der Gleichungen (7), (7a) bis (7c) bestimmt.
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Mit den vorstehend beschriebenen Meßverfahren und Meßschaltungen läßt
sich somit der gesuchte ohmsche Widerstand Rx des Meßobjektes auch bei Vorhandensein
einer Stör-Gleichspannung USG bestimmen ohne daß diese einen unzulässigen Einfluß
auf die Genauigkeit des Meßergebnisses ausüben kann.
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Nachfolgend wird eine Abwandlung des erfindungsgemäßen Verfahrens
beschrieben, mit dessen Hilfe die Größe der Kapazität Cx nach Fig. 1 bestimmt werden
kann. Dabei werden Schaltelemente und Meßvorgänge entsprechend dem zur Widerstandsmessung
des Widerstandes Rx benutzten Verfahren weitgehend herangezogen. Bei dem ersten
Verfahrensschritt wird zunächst der Widerstand Rx entsprechend den vorhergehenden
Verfahrens schritten bestimmt und dann in einem zweiten Verfahrensschritt die Zeitkonstante
r eines durch den Schaltvorgang ausgelösten Auf- oder Entladungsvorganges bestimmt.
Die Kapazität Cx wird nach folgender Gleichung bestimmt: Cx 31 Ej (11)
wobei
der von der Kapazität Cx aus gesehene Ersatz-Lade-bzw. Entladewiderstand Rp eine
Funktion des gemessenen Widerstandes Rx sowie der Dimensionierung der Meßschaltung
ist (siehe auch Gleichung (20) wegen weiterer Einzelheiten sowie Fig. 17).
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Von besonderem Vorteil ist dabei, daß der Spannungssprung, wie er
sich für die Bestimmung der Zeitkonstante z des aus den Elementen Cx und Rx bestehenden
Ladekreises ergibt, durch die Umschaltvorgänge bei den Schaltungen entsprechend
Fig. 1 und 2 sowie Fig. 4 bis Fig. 9 ohnehin bereits auftritt, so daß schaltungsmäßig
kein zusätzlicher Aufwand notwendig wird. Die dort dargestellten Schaltungen lassen
sich somit direkt auch für die Bestimmung der Kapazität Cx mitverwenden. Ein weiterer
Vorteil ist darin zu sehen, daß die Zeitkonstante t durch integrierende Messungen
bestimmt wird.
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Dieses Verfahren ist gegenüber der Methode, die Zeitkonstante t: mittels
Schwellwertdetektoren zu messen, wesentlich störsicherer gegenüber Wechselspannungsstörungen.
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Wie später gezeigt wird, ist das Meßverfahren auch unempfindlich gegen
Gleichspannungsstörungen sowie gegen Fehlereinflüsse, die durch den Parallelwiderstand
Rx entstehen könnten, da dieser Widerstand ebenfalls gemessen wird und bei der Berechnung
der Kapazität entsprechend berücksichtigt wird.
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Zur Erläuterung der Abläufe bei den Schaltvorgängen wird auf Fig.
10 Bezug genommen. Dabei ist angenommen, daß zunächst der Meßwiderstand Rn eingeschaltet
ist, wobei hier der Index n für niederohmig steht, während der Meßwiderstand Rh
als demgegenüber hochohmiger anzusehen ist. Die Zeitfunktion Uc(t) an der zu messenden
Kapazität Cx hat den in Fig. 10 dargestellten Verlauf,
wobei zunächst
für eine erste Zeit Tm1 die Spannung Ucn an der Kapazität Cx anliegt. Diese Zeit
Tm1 muß so gewählt werden, daß während der gesamten Zeitdauer Tm1 die Spannung Un
imn eingeschwungenen" Zustand an der Kapazität Cx vorhanden ist, d.h. vergangene
Schaltvorgänge liegen soweit zurück, daß kein Ladestrom mehr fließt. Zu einem Zeitpunkt
ts erfolgt eine Umschaltung z.B. des Umschalters SL bzw. SL1, und dadurch wird die
Spannung am Kondensator Cx auf einen (theoretisch im Unendlichen) erreichten Wert
Uh ansteigen, wobei dieser Spannungswert dadurch gegeben ist, daß ebenfalls kein
Ladestrom mehr fließt und sich aus den Spannungen Uo, USG, und den Widerständen
Rx, Rh, Rs, Rk herleitet.
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Während der Anschaltzeit des Widerstandes Rh steigt die Spannung Uc
von Zeitpunkt ts an in einem Ubergangsbereich M auf den Wert Uh an, wobei theoretisch
diese Übergangszeit unendlich lange dauert, in der Praxis aber für eine Meßgenauigkeit
von 1% ab Erreichen von ca. 99,5 des Grenzwertes ein eingeschwungener Zustand angenommen
werden kann.
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Die Spannung Uc(t) an der Kapazität Cx kann nicht direkt gemessen
werden, da der Widerstand Rs im allgemeinen nicht stromlos ist ( auch nicht im eingeschwungenen
Zustand, wegen des Widerstandes Rx). Der an den Klemmen K1 und K2 in Figur 1 und
2 sowie Fig. 4 bis Fig. 9 anliegende Spannungsverlauf U(t) ist in Figur 11 skizziert.
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Zur Bestimmung der Zeitkonstante tV müssen die Spannungen Un und Uh
sowie die Spannungs-Zeit-Fläche M bzw.
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der zeitliche Mittelwert Um gemessen werden. Die Spannungs-Zeit-Fläche
M muß notwendig durch integrierende Spannungsmessung bestimmt werden, während die
Messung der Spannungen Un und Uh nicht notwendigerweise integrierend erfolgen muß.
Jedoch sind integrierende Span-
nungsmessungen wegen der besseren
Unterdrückung von Wechselspannungsstörungen (siehe USW in Figur 1) auch hier zu
bevorzugen.
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Ein einfaches Ausführungsbeispiel für eine integrierende Spannungsmeßeinrichtung
nach dem Zweirampenverfahren zeigt Figur 16. Nähere Einzelheiten über die Integration
einer Eingangsspannung Ue sind dem im Springer-Verlag erschienenen Buch Tietze/Schenk:
"Halbleiter-Schaltungstechnik, 4. Auflage, Seiten 643 und folgende entnehmbar.
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Die mit Ue bezeichnete, zu integrierende Eingangsspannung wird bei
geschlossenem Schalter S1 über einen ohmschen Widerstand R dem invertierenden Eingang
eines Operationsverstärkers OV zugeführt, dessen nichtinvertierender Eingang auf
Masse liegt. Uberbruckt ist dieser Operatiönsverstärker OV durch eine Kapazität
C1, welche wahlweise mittels des Schalters S3 überbrückt werden kann. Der nachgeschaltete
Operationsverstärker OV1 arbeitet als Komparator und ist ausgangsseitig mit der
Steuerlogik STL verbunden. Diese Steuerlogik STL ist mit einer Anzeigeeinrichtung
ANZ verbunden und steuert zwei Undgatter UG1 und UG2 an, von denen das erste mit
einem Meßdauerzähler MDZ und das zweite mit einem Ergebniszählet EGZ verbunden ist.
Beide Undgatter werden ron einem Taktgenerator TAG angesteuert. Das Zählergebnis
des Zählers EGZ wird einem Rechenwerk REW zugeführt. Außerdem ist der Meßdauerzähler
MDZ ausgangsseitig mit der Steuerlogik STL verbunden.
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Die in Figur 16 dargestellte Schaltung läßt sich auch für integrierende
Strommessungen heranziehen, wobei lelediglich der Widerstand R durch einen Kurzschluß
zu ersetzen ist und anstelle der Eingangsspannung Ue ein zu integrierender Strom
Je zuzuführen ist. Weiterhin muß
an Stelle der Referenzspannung
Uref ein konstanter Bezugsstrom Jref zugeführt werden. Die in dem Buch von Tietze/Schenk
angegebenen Formeln sind sinngemäß von der Schreibweise der Spannungsintegration
auf die Stromintegration unter Ersatz von Ue und Uref durch Je und Jref umzuschreiben.
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Ein erster Näherungswert Zo der Zeitkonstante tV des so ablaufenden
Einschwingvorganges, welche der Tangente an die Spannungsfunktion Uc(t) am Zeitpunkt
ts entspricht, läßt sich folgendermaßen berechnen: #0 = Un - Um/Uh - wu . Jn . Tm²
(12) Dabei bedeutet Tm2 die Meßzeit im Ubergangsbereich M, und Um einen Spannun
g-Mittelwert über die Zeit Tm2 im Bereich M. Voraussetzung ist lediglich, daß Tm2
genügend groß gewählt ist, so daß der Aufladungsvorgang möglichst weitgehend erfaßt
wird.
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Die echte Bestimmungsgleichung lautet # = #0 + #f (13) Der Wert M:f
beinhaltet einen Korrekturwert, welcher dadurch entsteht, daß der theoretisch unendlich
lang dauernde Ladevorgang vorzeitig, d.h. nach Beendigung der Zeit Xn2 abgebrochen
wird. Für diesen absoluten Fehler läßt sich der Wert berechnen und zwar entsprechend
folgender Gleichung: #f = # . exp(- Tm2/#) (14) Da der Fehler #f von der bekannten
Meßzeit Tm2 sowie von der näherungsweise bekannten Zeitkonstante th abhängt, ergibt
sich die Möglichkeit einer Fehlerkorrek-
tur mittels folgender
Iterationsformel
Dabei wird für :n-1 , To der aus Gleichung (12) bestimmte Wert fürZoeingesetzt und
mit jedem Iterationsschritt nimmt der Restfehler des neuen Näherungswertes t n um
den Faktor exp(- Tm2/#) ab.
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Der Wert wu gibt den Faktor an, um den sich die Spannung U(t) an den
Klemmen K1 und K2 infolge des Schaltvorganges sprungartig ändert und zwar unter
der Voraussetzung, daß zwei Spannungsmessungen durchgeführt werden, wie es in Fig.
7 und Fig. 9 dargestellt ist. Dabei gilt die Beziehung
Für Un gilt die Beziehung Un = = Rn U2 (16) Für Uh' gilt die Beziehung Uh' = Rh
. U2 (17) (Rs#Rk) + Rh Nähere Einzelheiten zu den Gleichungen (15) bis (17) ergeben
sich aus dem Ersatzschaltbild nach Fig. 14. Dabei sind alle in Fig. 1 dargestellten
eingeprägten Spannungen durch Kurzschlüsse ersetzt, wobei hier auch die Spannung
an die Kapazität Cx als eingeprägte Spannung angesehen wird, da sie sich unmittelbar
nach dem
Schalten noch nicht geändert hat. Die in dem in Fig. 14
dargestellten Ersatzschaltbild eingezeichnete Spannung U2 ergibt sich aus der Überlagerung
der Wirkungen der in Figur 1 angegebenen Spannungen Uo, USG und Uc(t=ts) gemäß der
Beziehung:
Durch die vorliegenden Überlegungen sind alle für die Bestimmung der Zeitkonstante
11 des Aufladevorganges notwendigen Größen bekannt und es läßt sich somit der Wert
der Kapazität Cx berechnen, falls der für den Aufladevorgang gültige Ersatzladewiderstand
Rp ebenfalls bekannt ist, welcher später abgeleitet wird.
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Nachfolgend werden die Gleichungen (12) und (13) im einzelnen abgeleitet,
wobei ohne Einschränkung der Allgemeinheit der Schaltzeitpunkt ts 5 0 gesetzt wurde.
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Für die folgende Ableitung gilt die Vereinbarung, daß Tm1 .-2m2 =
TM3. Der Zeitverlauf von U(t) entspricht der Darstellung in Fig. 11:
Die Bestimmung der Zeitkonstante c eines Schaltvorganges läßt sich auch mittels
dreier integrierender Strommessungen durchführen. Diese Methode unterscheidet sich
von der vorher beschriebenen im wesentlichen dadurch, daß nicht die Spannung U(t)
an den Klemmen K1 und K2 gemessen wird, sondern der Strom J(t), der einen umschaltbaren
Spannungsteiler durchfließt, so wie er in Fig. 4 und Fig. 6 dargestellt ist. Einzelheiten
hierzu zeigt Fig. 13, wobei die Nomenklatur analog in den Bezeichnungen aus Fig.
11 gewählt ist.
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Die Abfolge der Schaltvorgänge und der Verlauf der Spannung Uc(t)
an der Kapazität Cx ist bei dieser Meßmethode völlig identisch mit der schon beschriebenen
Methode mittels Spannungsmessungen. Die Bestimmung des ersten Näherungswertes to
der Zeitkonstante des
Aufladevorganges erfolgt deshalb ebenfalls
mittels Gleichung (12), wobei für die Spannungen Uh und Un jeweils eingesetzt werden
Uh - RhJh Un = Rn*Jn und für den Spannungs-Mittelwert Um gesetzt wird Um = Rh .
Jm Hier bedeuten Jh und Jn gemessene Ströme und Jm einen gemessenen Strom-Mittelwert
über die Zeit Tm2. Auf Grund dieser Substitution ergibt sich die Bestimmungsgleichung
für r o #0 = Rh.Jh-Rh.Jm . Tm2 Rh.Jh-wu.Rn.Jn #0 = Jh - Jm Tm2 #0 = Jh - Jm Jh -
wi . Jn Tm2 (17) Der Strom-Schaltfaktor wi errechnet sich aus dem Spannungs-Schaltfaktor
wu gemäß wi = Rn . wu = (Rs # Rk)+Rn (18) Rh (Rs # Rk) + Rh Bei der Bestimmung der
Ladezeit-Konstante # kann auf Grund der Schaltverzögerung Tv ein Fehler auftreten,
der sich jedoch bestimmen läßt. Zur fehlerfreien Messung ist es notwendig, den Beginn
der Messung in dem Zeitbereich M exakt mit dem Schalt-Zeitpunkt ts zu synchronisieren.
Falls beim Schalten dennoch Verzögerungszeiten auftreten, d.h. wenn die Kontaktgabe
um Tv gegenüber dem Beginn der Messung im Bereich M verzögert wird, dann tritt bei
der Bestimmung von # ein Fehler Al: auf.
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Dieser Fehler ist in dem Zesitdiagramm nach Fig. 12 bzw.
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Fig. 15 eingetragen und/gilt für Spannungsmessungen (Fig. 12) die
Beziehung
Für Strommessungen entsprechend Fig. 15 gilt
Geht man davon aus, daß die Schaltverzögerungszeit Tv reproduzierbar ist, so kann
eine Korrektur mit einer vorangehenden Eichmegsung an einer Kapazität Cx' mit dem
Wert Null erfolgen. D.h. es wird allein an einem Leerlauf gemessen. Die bei dieser
Messung erhaltene Zeitkonstante t: ist identisch mit Ath. Aus dem so erhaltenen
»t kann mittels Gleichung (18) bzw. (19) die Schaltverzögerungszéit Tv bestimmt
und in den folgenden Messungen ebenfalls mittels Gleichung (18) bzw.
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(19) ein Horrekturwert berechnet werden und dadurch läßt sich die
Meßgenauigkeit entsprechend erhöhen.
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Andererseits läßt sich ein Schaltverzögerungs-Fehler weitgehend dadurch
vermeiden, daß die Messung im Bereich M mit Hilfe eines Flankendetektors durchgeführt
wird, den man an der Schaltflanke triggert. Dies eliminiert jedoch nicht den Einfluß
von etwaigen prellenden Kontakten.
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Für die Berechnung des für den Aufladevorgang zeitbestimmenden, von
der Kapazität Cx aus gesehenen Gesamtwiderstandes Rp entsprechend Fig. 17 kann so
vorgegangen werden, daß alle in Fig. 2 dargestellten Spannungsquellen durch Kurzschlüsse
ersetzt werden. Das entsprechende Ersatz-Schaltbild weist die gleichen Widerstände
auf, wie sie in Fig.17 dargestellt sind, wobei lediglich der
Widerstand
Rm ersatzweise steht entweder für den Widerstand Rn oder Rh, und zwar je nachdem,
welcher Schaltzustand von dem Umschalter Us eingenommen wird. Für den Widerstand
Rp ergibt sich somit folgende Beziehung Rp = Rx //pRs+(Rkv Rm)7 (20) Dabei wird
für Rm derjenige Meßwiderstand Rn oder Rh eingesetzt, der während und nach dem Auf-
oder Entladevorgang eingeschaltet ist, das heißt für die in den Zeitverläufen in
Figur 10 und 11 angenommene Reihenfolge der Messungen (N M H) muß der Meßwiderstand
Rh gewählt werden, bei umgekehrter Reihenfolge (H M N) muß Rn gewählt werden.
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Bei den vorangagangenen Ausführungsbeispielen, welche die Bestimmung
der Zeitkonstante t mittels eines Schaltvorganges betreffen, ist stets davon ausgegangen
worden, daß zuerst mit dem niederohmigeren Widerstand Rn gemessen wird und dann
auf den hochohmigeren Widerstand Rh umgeschaltet wird. Dieser Vorgang läßt sich
jedoch auch umgekehrt betrachten, wie aus den Figuren 18 bis 20 hervorgeht. Dort
wird zunächst der hochohmige Widerstand Rh vor dem Schaltzeitpunkt ts eingeschaltet,
so daß sich die Spannungs-Zeitfläche H (Fig. 19) bzw. die Strom-Zeit-Fläche H (Fig.
20) ergibt.
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Bei der Spannungsmessung nach Fig. 19 ergibt sich ein Abfall von dem
Wert H auf den Wert N, wobei der Übergangsbereich wiederum mit M bezeichnet ist.
Bei der Strommessung nach Fig. 20 ergibt sich zunächst ein Anstieg des Stromes und
dann ein Abfall im Bereich M, der schließlich in den Bereich N übergeht. Die Gleichungen
für die Widerstandsmessung bleiben weiterhin gUltig.
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Die Gleichungen für die Bestimmung der Kapazität müssen jedoch derart
modifiziert werden, daß in allen Gleichun-
gen die Indizes n und
h ausgetauscht werden. Einen von der Reihenfolge der Messungen N, M, H bzw. H, M,
N unabhängigen Gleichunssatz erhält man, wenn in den bisherigen Gleichungen der
Index n durch den Index I (für den zuerst eingeschalteten Meßwiderstand RI), der
Index h durch den Index II (für den auf den als nächsten eingeschalteten Meßwiderstand
RII) ersetzt werden.
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Die Gleichungen lauten dann wie folgt: für Kapazitätsmessung mittels
Spannungsmessungen #0 = UII-Um/UII - uw . UI . Tm2 (21) wu = UII' = (Rs # Rk) +
RI . RII (22) UI (Rs # Rk) + RII .RI für Kapazitätsmessung mittels Strommessungen
#0 = JII - Jm Tm2 (23) JII - wi . JI wi = RI/RII . wu = (Rs#Rk)+RI/(Rs#Rk)+RII (24)
für den Ersatzladewiderstand Rp Rp = Rx#[Rs+(Rk#RII)] (25) 20 Figuren 20 Patentansprüche
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