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Komposter mit etagenartig übereinander
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angeordneten Zellen Die Erfindung betrifft einen Komposter mit etagenartig
übereinander angeordneten Zellen, welche mittels teilweise luftdurchlässigen Etagenböden
unterteilt sind und welche unter Freilassung einer Luftkammer zur jeweils darüber
angeordneten Zelle mit individuellen Mieten belegbar sind, bei dem im Bereich der
Luftkammern Zuluft-und/oder Abluftöffnungen in das Gehäuse des Komposters eingebracht-
sind.
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Ein derartiger Komposter ist durch die DE-OS 25 15 334 bekannt geworden.
Dabei wird den ungeradzahligen Zellen unterhalb ihrer Etagenböden Druckluft an einer
Behälterseite zugeführt und in den geradzahligen Zellen wird auf der gegenüberliegenden
Seite über den Mieten die zuge für te Luft abgesaugt. Auf diese Weise bilden sich
Belüftungsströme, die durch die Mieten geleitet sind und zu einer Trocknung der
Zelleninhalte, d.h. der Mieten, führen.
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Es ist bekannt, daß die optimale Temperatur für die Aktivierung von
Mikroorganismen in Müll und Müllkompostern nicht bei Temperaturen über 650 C, die
für die Entseuchung des Rottegutes erforderlich sind, liegt, sondern bei Temperaturen
zwischen etwa 550 C und 650 C. Außerdem ist für den Rotteprozeß in der Miete eine
optimale Feuchtigkeit von etwa 65 bis 68 % erwünscht.
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Es hat sich herausgestellt, daß bei den bekannten Kompostern der eingangs
erwähnten Art -durch die zwangsgesteuerte Durchgangsbelüftung der Zelleninhalte
gerade die Bedingungen für den Rotteprozeß ungünstig beeinflußt werden.
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Die den Luftkammern zugeführten Luftströme werden durch gasförmige
Stoffwechselprodukte (z.B. Cd2.) und Wasserdampf angereichert, bevor sie in die
Mieten eintreten.
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Diese beim Verrottungsprozeß entstehenden Nebenprodukte stehen ja
bekanntlich in den Luftkammern an. Da nun die von einem Luftstrom durchströmte Miete
eine niedrigere Temperatur aufweisen kann, besteht die Befahr einer Kondensatbildung
in der Miete, die den Rotteprjozeß der Miete verschlechtert. Außerdem kann der aus
einer Miete austretende Luftstrom die über der Miete in der Luftkammer angesammelten
gasförmigen Stoffwechselprodukte und den Wasserdampf nicht mehr genügend aufnehmen
und den Abluftöffnungen zuführen.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, einen Komposter der eingangs erwähnten
Art zu schaffen, bei dem die beim Rotteprozeß auftretenden gasförmigen Stoffwechselprodukte
und der entstehende Wasserdampf abgeführt werden, ohne daß dabei eine Verschlechterung
des Rotteprozesses in den Mieten eintritt.
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Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß die Höhe der Zellen
so ausgelegt sind, daß unter Berücksichtigung der Luftkammern bei maximaler Höhe
der Mieten keine zu anaeroben Zonen führende, durch das Eigengewicht bedingte Verdichtungen
in den Mieten entstehen, daß zumindest die zwischen benachbarten Zellen angeordneten
Luftkammern sowohl mit Zuluftöffnungen, als auch mit Abluftöffnungen versehen sind,
wobei die Luft über die Abluftöffnungen mittels eines oder mehreren Abluftventilatoren
absaugbar ist, und daß die Zuluftöffnungen und die Abluftöffnungen so ausgelegt
und angeordnet sind, daß die in den Luftkammern erzeugten Luftströme praktisch die
gesamten Unterseiten der Etagenböden und die gesamten Oberseiten der Mieten bestreichen.
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Auf diese Weise werden in den Luftkammern zwischen den Zellen Luftströme
erzeugt, die in erster Linie als Trägermedium für die unerwünschten Nebenprodukte
dienen. Durch den Rotteprozeß werden die Mieten erwärmt, so daß sich in den Luftkammern
Wasserdampf und gasförmige Stoffwechselprodukte ansammeln. Die wassergesättigte
Luft und die gasförmigen Stoffwechselprodukte werden durch die erfindungsgemäßen
Luftströme aus dem Komposter entfernt, ohne daß dabei die Mieten.durchlüftet werden.
Damit wird eine den Rotteprozeß beeinträchtigende Wiederbefeuchtung der Mieten durch
Kondensatbildung verhindert und ein durchgehend aerob ablaufender Rotteprozeß erreicht.
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Gleichzeitig ist-sichergestellt, daß die bei dem Rotteprozeß in den
unteren Bereichen der Mieten sich ansammelnden Flüssigkeiten von den Luft strömen
mit aus dem Komposter
getragen werden und nicht zu einer den Rotteprozeß
beeinträchtigende Befeuchtung der darunter angeordneten Miete führen. Aus diesen
Gründen ist es sehr wichtig, daß sich die Luftströme in den Luftkammern über den
gesamten Querschnitt des Komposters erstrecken. Nur so ist ein gleichmäßiger Rotteprozeß
in der gesamten Miete und in allen Mieten gewährleistet.
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Die für den Rotteprozeß erforderliche Luftmenge wird den Mieten bei
der vertikalen Umsetzung vpn Zelle zu Zelle zugeführt. Diese vertikale Umsetzung
beim Fall des Zelleninhaltes in die nächst untere Zelle bringt dabei auch den erforderlichen
Luftaustausch und die Freisetzung der gasförmigen Stoffwechselprodukte im Mietenkern.
-Die Etagenböden können dabei vorzugsweise aus Klappen gebildet sein, die zur vertikalen
Umsetzung der Mieten geöffnet werden.
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Die Höhe der Mieten hängt von der Zusammensetzung des Rottegutes ab.
So hat sich gezeigt, daß bei Mieten aus Klärschlamm und Zuschlagstoffen die Höhe
der Mieten auf etwa 1,5 m begrenzt sind, wenn die Bildung von-.anaeroben Zonen in
den Mieten verhindert werden soll.
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Damit auch die oberste, vorzugsweise abgedeckte Miete durch die gasförmigen
Stoffwechselprodukte und den darüber stehenden Wasserdampf nicht beeinträchtigt
wird, sieht eine Weiterbildung vor, daß die oberste, vorzugsweise abgedeckte Zelle
über der darin angeordneten Miete ebenfalls eine Luftkammer aufweist, die mit Zuluftöffnungen
und Abluftöffnungen versehen ist. Eine Aus-
bildung mit kleinem
Aufwand und individueller Zellenbeeinflussung ergibt sich nach einer Ausgestaltung
dadurch, daß die Abluftöffnungen über Abluftleitungen und individuellen Absperr-
und/oder Regeleinrichtungen zu einer Abluftsammelleitung führen, an der ein einziger
Abluftventilator angeschlossen ist.
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Die gleichmäßigen, sich über den gesamten Querschnitt.des Komposters
erstreckenden Luftströme lassen sich erfindungsgemäß dadurch erreichen, daß bei
einem rechteckförmigen Querschnitt des Gehäuses die Abluftöffnungen an einer Breitseitenwand
angeordnet sind und. daß die gegenüberliegende Breitseitenwand und die beiden Schmalseitenwände
des Gehäuses mit Zuluftöffnungen versehen sind.
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Bei einem runden Querschnitt des Gehäuses sind nach einer weiteren
Ausgestaltung die Abluftöffnungen in dem einen Halbhohlzylinder der Gehäusewand
und die Zuluftöffnungen in dem ergänzenden Halbhohlzylinder der Gehäusewand angeordnet.
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Damit der Austrag der gasförmigen Stoffwechselprodukte, der Flüssigkeit
und des Wasserdampfes aus den Luftkammern optimal erfolgt, sieht eine Weiterbildung
vor, daß die Luftströme mittels der Auslegung der Zuluftöffnungen, der Abluftöffnungen
und des bzw. der Abluftventilatoren auf große Luftmenge und kleine Strömungsgeschwindigkeit
einstellbar sind.
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Bei einem aus Klappen gebildeten Etagenboden bilden sich beim vertikalen
Umsetzen der Mieten keine ebenen Obersei-
ten der Mieten, sondern
eine mehr oder weniger gewellte Oberfläche. In den Wellentälern sammeln sich die
schweren gasförmigen Stoffwechselprodukte, z.B. CO2, an. Um auch diese Bereiche
von den Luft strömen in den Luftkammern eindeutig zu erfassen, sieht eine Weiterbildung
vor, daß bei als Klappenböden ausgebildeten Etagenböden die Luftströme parallel
zu den Schwenkachsen der Klappen ausgerichtet sind.
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Für den optimalen Austrag der gasförmigen Stoffwechselprodukte und
des Wasserdampfes aus den Luftkammern hat sich eine Ausgestaltung als vorteilhaft
erwiesen, die dadurch gekennzeichnet ist, daß die Zuluftöffnungen und die Abluftöffnungen
großflächig und rechteckförmig ausgebildet sind, wobei die Summe der Querschnitt
der Abluftöffnungen einer Luftkammer größer ist als die Summe der Querschnitt der
Zuluftöffnungen dieser Luftkammer. Dabei entsteht ein die-Strömung fördernder Unterdruck
in den Luftkammern.
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Damit die Luftströme in den Luftkammern keine Teile des Rottegutes
direkt mitführen, sieht eine Ausgestaltung vor, daß die Unterkanten der Zuluftöffnungen
und der Abluftöffnungen in den Luftkammern über den tiefsten Stellen der in die
öffnungsstellung gebrachten Klappen liegen.
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Um im Bereich der Abluftöffnungen keinen-Stau der Luftströme und eine
Kondensatbildung zu erhalten, sieht eine Weiterbildung vor, daß die im Querschnitt
rechteckförmigen Abluftöffnungen über Formstücke in einen runden Quer-
schnitt
überführt sind, welcher dem Querschnitt der Abluftleitungen entspricht, und daß
die Formstücke mit Gefälle in die mit gleichem Gefälle angebrachten Abluftleitungen
übergehen.
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Die Erfindung wird anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Es zeigen: Figur 1 schematisch den Aufbau des Komposters mit tuftströmen
gemäß der Erfindung in den Luftkammern zwischen den Zellen und Figur 2 in perspektivischer
Ansicht die Auslegung einer Abluftöffnung.
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Der Komposter nach dem Ausführungsbeispiel ist, wie Figur 1 zeigt,
ein im Querschnitt rechteckförmiges Gehäuse, das durch die Etagenböden EBl bis EB5
in fünf übereinander angeordnete Zellen unterteilt ist. Diese Etagenböden werden
durch Klappen gebildet, die mit Durchbrüchen versehen und schwenkbar gelagert sind.
Diese Zellen werden über den Einfülltrichter ET nacheinander von oben her gefüllt
und zwar jeweils mit dem Zelleninhalt der darüber angeordneten Zellen. Dieser schrittweise
Durchlauf zyklus derartiger Komposter ist bekannt und braucht daher nicht näher
erläutert zu werden.
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Die Zelleninhalte bilden einzelne Mieten Ml bis M5, in denen der Rotteprozeß
unabhängig voneinander abläuft.
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Die Höhe der Zellen des Komposters sind bei Klärschlamm und- Zuschlagstoffen
als Rottegut so ausgelegt, daß die Mieten M1 bis M5 etwa 1,0 bis 1,5 m hoch sind.
Die Mieten M2 bis M5 reichen aber nicht bis an die darüber angeordneten Etagenböden
EB1 bis EB4 heran. Es bleiben die Luftkammern LK2 bis LK5 frei, die von den vertikalen
Wänden des Gehäuses begrenzt werden.
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Auf der rechten Breitseitenwand des Komposters sind Abluftöffnungen
LA2 bis LA5 in den Bereichen der Luftkammern LK2 bis LK5 angebracht. Außerdem ist
über der obersten Miete M1 eine zu einer nicht näher dargestellten Abdeckung gebildete
Luftkammer LK1 angeordnet, die mit der Abluftöffnung LA1 versehen ist. Alle Abluftöffnungen
LA1 bis LA5 führen über individuelle Abluftleitungen AL1 bis AL5 und Absperr- und/oder
Regeleinrichtungen V1 bis V5 zu einer Abluftsammelleitung ASL, die zu dem gemeinsamen
Abluftventilator ALV führt. Die Absperr-und/oder Regeleinrichtungen V1 bis V5 können
als kontinuierlich bzw. stufig einstellbare Drosselklappen oder dgl. ausgebildet
sein, so daß die Luftströme LS1 bis LS5 in den Luftkammern LK1 bis LK5 individuell
eingestellt werden können.
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Die linke Breitseitenwand des Gehäuses ist.wie die beiden Schmalseitenwände
des Gehäuses mit Zuluftöffnungen LE1 bis LE5 versehen, die den Luftkammern LK1 bis
LK5 zugeordnet sind. Bei eingeschaltetem Abluftventilator ALV und geöffneten Absperr-
und/oder Regeleinrichtungen V1 bis V5 ergeben sich in den Luftkammern LK1 bis LK5
die Luftströme LS1 bis LS5. Diese Luftströme LS1
bis LS5 erstrecken
sich über den gesamten Querschnitt des Komposters, so daß z.B. im Falle des Luftstromes
LS2 praktisch die gesamte Unterseite des Etagenbodens EB1 und die gesamte Oberseite
der Miete M2 bestrichen wird. Dies hat zur Folge, daß die aus der Miete M2 in die
Luftkammer LK2 austretenden gasförmigen Stoffwechselprodukte und der Wasserdampf
von dem Luftstrom LS2 mitgenommen und aus dem Komposter getragen werden. Die gasförmigen
Stoffwechselprodukte und der Wasserdampf entstehen durch die bei dem Rotteprozeß
entstehende Erwärmung der Miete. Gleichzeitig trägt der Luftstrom LS2 auch die Flüssigkeit
aus dem Komposter, die sich im Bodenbereich der Miete Ml, d.h. im Bereich des Etagenbodens
EB1 ansammelt. Ähnlich sind die Verhältnisse in allen Luftkammern LK2 bis LK5. Aus
der Luftkammer LK1 werden nur die über der Miete M1 angesammelten gasförmigen Stoffwechselprodukte
und der Wasserdampf abgeführt.
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Die Abführung der Luftströme an einer Breitseitenwand des Gehäuses
des Komposters hat dabei den Vorteil, daß die Luftstromwege kurz sind, was die Gefahr
einer Kondensatobildung in den Luftkammern reduziert.
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Sind die Zuluftöffnungen mit Drosselklappen oder anderen Regeleinrichtungen
versehen, dann lassen sich auch die den Luftkammern zugeführten Frischluftmengen
individuell einstellen und so über den Querschnitt des Komposters gleichmäßige Luftströme
in den Luftkammern LK2 bis LK5 erreichen.
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An den Etagenboden EB5 der untersten Zelle schließt sich z.B. der
Auslauftrichter AT an. Da die Flüssigkeit, die
sich im Bereich
des Etagenbodens EB5 ansammelt, frei abtropfen kann, braucht hier nicht unbedingt
ein weiterer Luftstrom vorgesehen zu werden. Wenn es erforderlich ist, kann jedoch
auch unterhalb des Etagenbodens EBS ein Luftstrom in gleicher Weise erzeugt werden.
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Es ist leicht einzusehen, daß die Luftströme LS1 bis LS5 den Weg des
geringsten Widerstandes von den Zuluftöffnungen LE1 bis LE5 zu den Abluftöffnungen
LA1 bis LA 5 nehmen, wobei die vom Abluftventilator ALV ausgeübte Saugwirkung dies
noch unterstützt. Die Mieten Ml bis M5 werden daher nicht mehr zwangsweise durchlüftet.
Dies führt zu keiner Austrocknung der Mieten M1 bis M5 und zu keiner Verschlechterung
des Rotteprozesses in den Mieten mehr.
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Diese Luftführung im Komposter unterscheidet sich daher ganz erheblich
von den bekannten Kompostern mit durchlüfteten Mieten.
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Es muß noch erwähnt werden, daß die gleichmäßigen Luftströme LS1 bis
LS5 in den Luftkammern LK1 bis LK5 entscheidend durch die Anordnung und Verteilung
der Zuluftöffnungen und der Abluftöffnungen erreicht wird. Dabei wird besonders
die Querschnittsform des Komposters zu berücksichtigen sein. So können z.B. bei
einem runden Querschnitt die Zuluftöffnungen LE1 bis LE5 in dem einen Halbhohlzylinder
der Gehäusewand und die Abluftöffnungen LA1 bis LA5 in dem ergänzenden Halbhohlzylinder
der Gehäusewand des Komposters eingebracht sein.
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Die Auslegung der Zuluftöffnungen LE1 bis LE5, der Abluftöffnungen
LA1 bis LAS und des Abluftventilators ALV
wird so vorgenommen,
daß die Luftströme LS1 bis LS5 eine große Luftmenge bei kleiner Strömungsgeschwindigkeit
mitführen.
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Wie die Figur 2 in drei Ansichten zeigt, wird an die rechteckförmigen
Abluftöffnung LA1 bis LA5 in der Gehäusewand des Komposters nach Figur 1 ein Anschlußkasten
AK mit Anschlußrahmen AR angeschlossen. Ein Formstück FS mit recheckförmigem Eingangsquerschnitt
leitet in den runden Querschnitt eines Anschlußstutzens AS über, der im Querschnitt
auf die Abluftleitungen AL1 bis AL5 angepaßt ist. Die Bodenseite des Anschlußkastens
AK und des Formstückes FS sind geneigt, so daß sich eventuell bildendes Kondensat
sammeln und abfließen kann. Die Neigung der Bodenteile von Anschlußkasten AK, Formstück
FS und Anschlußstutzen AS kann auch einheitlich sein und der Neigung der weiterführenden
Abluftleitung entsprechen.