DE3041534A1

DE3041534A1 - Kapillarmatte zur wasserversorgung bepflanzer waende

Info

Publication number: DE3041534A1
Application number: DE19803041534
Authority: DE
Inventors: Rudolf Nikolaus 8034 Germering Aumiller; Erhard Dipl.-hort. 8000 München Haase
Original assignee: HAASE ERHARD DIPL HORT
Current assignee: HAASE ERHARD DIPL HORT
Priority date: 1980-11-04
Filing date: 1980-11-04
Publication date: 1982-06-24

Description

Titel:

KAPILL8RM8TTE zur asser

;4 bepflanztefl Wänden

Erfinder: sind beide Anmelder Priorität: Prüfung: Prüfungsantrag spätestens innerhalb 7 Jahren ab Anmeldetag, ansonsten die Anmeldung zerfällt.
Offenlegung: (Freigabe des gesamten Akteninhaltes + Herausgabe einer Offenlegungsschrift) frühestens nach Ablauf von 18 monaten ab Prioritätstag.
LMufdauer: maximal 20 Jahre ab Anmeldetag, wobei erstmals mit Beginn des 3. Lauf jahres d.h. am 5.11. 82, sodann jährlich am Anmeldetag eine @ahresgebühr zu entrichten ist.
Schutz: ab Offenlegung Lntschädigungsanspruch ab Bekanntmachung (nach Abschluß, des Prüfungsverfahrens) Unterlassungs-und Schadensersatzanspruch gegen Nachbenutzer.
Ausübung: nicht erforderlich Lwangslizenz nur bei dtfentlichem Interesse

Wasserversorgung

KAPILLARMATTE zu:r4FaEi-E

D bepfl.s.rlzter 'JÜ : nd.c

Uie Erfindung betrifft ain Verfahren zur Wasserversorgung bepflanzter Wände, insbesondere Lärmschutzwände aus Betonfertigteilen, Stein, Kunststoff und Metall, an Straßen und Uerkehrswegen aus einem untenliegendem Wasserspeicher, insbesondere dem Grundwasser.
Durch das wachsedde Umweltbewußtsein der Bevqlkerung wird die Abschirmung des Lärms an Verkehrswegen gefordert.
Darüberhinaus wird die Einbindung der Anlagen in die Natur gefordert, also dauerhafte Bepflanzung der Anlagen. Wo der Platz gering ist, daß Wälle geschüttet werden konnen, ermöglicht dieses Verfahren die Begrünung auf den Wänden selbst bei einem Minimum an Pflegeaufwendungen.
In der freien Natur werden bei Anforderung Lärmschutzwälle aus Erde geschüttet und bepflanzt.Sie sind 4 mal so breit wie die gsforderte Höhe. Wo diese Breite nicht ganz zur Verfügung steht, werden Beton-Hilfskonstruktionen eingesetzt.
Sie alle arbeiten bei der Bepflanzung mit der normalen bodenkapillarität für die Wasserversorgung der Pflanzen.
Die Pflanzen selbst führen das Wasser durch die Wurzeln in speziellen Leitungsbahnen (Kambiumsschicht) durch den Stamm zu den Blättern empor. Außer dem Turgor wirkt daoei vor allem die Sogwirkung der Blätter zum Aufwärtstransport aes Wassers in den Zellzwischenräumen, die als Kapillaren wirken. Bei schmalen bepflanzten Wänden versuchte man bisher Wannen und Tröge in die Wand einzubauen, um Wasser pflanzenverfügbar zu speichern und durch die Wurzeln oder Bodenkapillarität wieder an die Pflanzen zu bringen.
Die herkbmmlichen vertikalen Wandsysteme aus Beton dgl.
mit Zwischenwannen und -tröge befriedigen nur dann, wenn hohe Luftfeuchtigkeit und häufiger Regen eine größere Austrocknung verhindert. Sie bieten das Wasser nur dann an, wenn die Pflanzen aus Tau und Regenspende selbst genügend gespeichert haben.
Technische Systeme mit Z,satzbewässerung, evtl. gesteuerte Tropfbewässerung, erfordern hohen Anlage-, Unterhalt- und Überwachungsaufwand und sind nur einsetzbar, wo Strom und sauberes Nasser zur Verfügung steht.
Unbegrünte Wände sehen häßlich aus und werden von der Bevölkerung abgelehnt.
Bisherige Versuche mit Dochtsystemen befriedigen nicht, weil die Dochtmatten nicht nach außen abgeschirmt waren, sodaß die Sogwirkung der Blätter nicht bis zum Boden wirken konate.
Die Kapillarkraft der Stoffe reichte nicht für das Steigen des Wassers auf größere Höhen aus und die durch innere Verdunstung aufsteigende Wassermenge war zu gering zur Pflanzenversorgung.
Das entwickelte Uerfahren simuliert die Wassersteigung in der Kambiumschicht eines Baumes. Es arbeitet mit Matten (Figur 4), die aus mehreren, senkrecht versteppten Schichten aufgebaut sind (Figur 1 Nr.4).
Im Innern liegt eine stark kapillar wirkende Schicht aus Polyuretanfasern, Steinwolle, Torfmoos o.ä, (Figur 1 Nr.1).
Gegen Verschmutzung ist die allseits durch eine Filtermatte aus Glasfaser- oder Kunststoffvlies o.ä. (2) ummantelt. Wo die Matte nicht an Vegetationsschichten anschließt, ist sie durch dichtporiges Material abgeschützt, wie Alumatten, Betonfertigteile, geschlossenporige Polyuretanschaummatten (3) o.ä.
Sie sind meist Teile der Stützkonstruktion.
In den Vegetationsetagen lagern dis Kultursubstrate (5) an der Hauptmatte oder an Seitenzweigen davon an. Als Kultursubstrate kommen alle gärtnerisch benutzten Produkte infrage wie belebter Oberboden (=Mutterboden), verbesserter Boden, Einheitserde, Torfkultursubstrate ect.
In sie werden je nch Landschaft, Zweck, Exposition und Mittel geeignete Pflanzen (6) gepflanzt, die durch ihren Wurzelsog das Aufsteigen des Wassers aus dem Grundwasser ect, bewirken.
Diese Matten werden in geeignete Stützsysteme (Figur 2 und 3 und Figur 1 Nr. 7 - 9) eingehängt (11) und an den untenliegenden Speicher (10) angeschlossen. In der Regel werden sie in tü @tützwandsysteme mit La'rmaborptione- bzw. -reflektionscharakter eingehängt, die einen geeigneten Mittelschlitz haben und an das Kapillarsystem des Bodens angeschlossen sind durch Hinabführen bis in 40 bis 100 cm Tiefe'je nach Bodenart und -schluß.
Die Matten sind aus Fertigungsgründen in der Längsabwicklung unterbrochen. Die Breiten werden auf das Stützsystem der Wände abgestellt. (Figur 4 und 3) Senkrecht führen die Matten von unten bis oben durch die Wand oder schließen so aneinander an, daß die Kapillaritët nicht unterbrochen ist.
Die Matten (4) nehmen bei Regen und 8eregnung das der schußwasser aus den Pflanzflächen an, verteilen es innerhalb der Wand, speichern selbst je nach Aufnahmefähigkeit una führen den Überschuß an den untenliegenden Speicher ab, also z.c. ins Grundwasser. Uernässungen, die die Pflanzen schadigen una oie Wurzeln wegen Luftmangel zum Absterben bringen, werden so vermieden.
Sei Trockenheit verdunsten die Pflanzen in aen Pflanzetagen wieder stärker, entziehen dem Pflanzensubstrat bzw. im eingewachsenen Zustand den Matten direkt entsprechend wasser.
Sie schaffen dadurch den Sog, daß in den ummantelten Matten das Wasser aus dem Speicher, z. B. dem Grundwasser des bodens wieder aufsteigt.
Das Verfahren dient der Wasserregulierung bzw. -versorgung in den sonst isolierten Pflanzflächen. Die anderen wachstumsin faktoren können gärtnerisch üblicher Weise ooer durch Zusatzeinrichtungen gesteuert werden oder regulieren sich von selbst.
In der Regel.sind nur jährliche Düngung und übliche Pflegegänge für die Pflanzen notwendig.
Die Pflanzflächen reagieren also wie bodenangeschlossene Pflanzflächen. Erst wenn dort die Rasen vergilben, ist auch hier Zusatzbewässerung nötig. Sie kann wie dort gegeben weroefl.
Außer in freistehenden Lärmschutzuänuen kann die matte auch zu anderen Zwecken der besseren wasserführung uno -speicne- rung eingesetzt werden.
Hinter bepflanzten Hangstützwänden (Fig. 6), zur Begrünung in geeigneten Stützsystemen vor verhanden Mauern (Fig. 7), zur Verbesserung des Wachstums in breiten doppelseitigen Lärmschutzwandkonstruktionen (Fig. 8).
Als unterer Speicher kann ebenso eine Drainleitung dienen, an die die Matte heran- oder hineingeführt wird.
(Fig. 5) Durch sie kann evtl. auch eine Zusatzbewässerung gegeben werden.
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Claims

P A T E N T A N S P R Ü C H E: 1. KAPILLARMATTE (4) zur Wasserversorgung senkrechter oder schräger bepflanzter Wände, dadurch g e k 8 n n z e i c h n e t, daß sie im Innern der Wand von oben bis unten in den Speicher, z.B. die kapillaren Bodenschichten (10) führt zum uasserauf-und -abtransport und zu diesem Zweck aus mehreren Schichten aufgebaut ist; der inneren Dochtschicht (1), der ummantelnden Filterschicht (2) und bei Luftanschluß der Uerdunstungsschutzschicht (3).
2. KAPIL.ARMATTE nach Anspruch 1, da du r c h gek e n n z e i c h ne t, daß sie das Wasser direkt - durch Anlagerung - an das Pflanzensubstrat (6) bzw. die Pflanzenwurzeln (7) abgibt oder über Matten-Seitanäste.
3. KAPILLARMATTE nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Dochtschicht (1) aus kapillarreichem Material besteht wie Torfmoosschichten, faserigem Polyuretan, entölter Steinwolle o.ä., die Filterschicht (2) aus Glaswolle, Kunststoffvlies o.ä.

und die Werdunstungsschutzschicht (3) aus porenarmem Material wie Kunststoff- oder Metallfolien o.ä.
4; KAPILLÅRMATTE nach Anspruch 1 bis 3, dadurch g e kennzeichne t, daß sie in spezielle (Figur 2 und 5) oder marKtgänqige (Figur Lärmschutzwände aus betonfertigteilen, Metall oder KunststofF eingehängt wird.
5. KAPILLARMATTE nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß sie im Stützbereich von Mauern (Figur 7) oder Böschungen (Figur 6) in entsprechende K@nstruktionen eingehängt wird.
6. KÅPILLARMATTE nach Anspruch 1 bis 3, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß sie zum Zweck der Wasserführung in anderen Systemen als Lärmschutzwänden eingesetzt wird.