DE3040953A1 - Bildanzeigeeinrichtung unter verwendung der doppelbrechungseigenschaften von ferroelektrischem keramikmaterial - Google Patents
Bildanzeigeeinrichtung unter verwendung der doppelbrechungseigenschaften von ferroelektrischem keramikmaterialInfo
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Description
.. — _-.,.,-. _ w~Lt\.,, ,*,* _. mi .*,£{*.- ·- - - · --Patentanwälte und
GO -..----· .:'.-..- -------"Dipl.-lng. H. Tiedtke
g.
3040953 Dipl.-lng. R. Kinne
_ 4 _ Dipl.-lng. R Gmpe
Dipl.-lng. B. Pellmann
Bavariaring 4, Postfach 202403 8000 München 2
Tel.: 089-539653
Telex: 5-24845 tipat
cable: Germaniapatent München
30. Oktober 1980
DE 0776 / case. G5-8029-MK 10
Matsushita Electric Industrial Company Limited Kadoma-city, Osaka, Japan
Bi^anzeigeeinrichtung unter Verwendung der Doppelbrechungseigenschaften
von ferroelektrischem
Keramikmaterial
Die Erfindung bezieht sich auf eine Bildanzeigeeinrichtung in Tafelausführung, die die Doppelbrechungseigenschaften
von ferroelektrischem Material verwendet.
Große Anstrengungen sind bisher zur Verbesserung des Betriebsverhaltens von Anzeigeeinrichtungen in
Tafel- bzw. Plattenausführung unternommen worden, um die Erfordernisse von Fernsehsystemen zu erfüllen.
Diese Einrichtungen schließen Plasmaanzeigen, Flüssigkristallanzeigen, Elektrolumineszenzanzeigen und
elektrochrome Anzeigeplatten bzw. Tafeln ein. Diese
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MU/13
üChe Bank (München) KIo 51/61070 Dresdner Bank (München) Kto. 3939844 Posischeck (München) Kto. 670-43-604
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Einrichtungen haben jedoch verschiedene Beschränkungen
in bezug auf Lebensdauer und Herstellung. Beispielsweise haben Plasmaanzeigeeinrichtungen, obwohl sie
befriedigend in der Farbtrennung sind, hohe Betriebsspannungen, wodurch es schwierig wird, eine verträgliche
Steuerschaltung zu entwerfen, und die Kompliziertheit des Herstellungsvorgangs erhöht wird.
Elektrolumineszenzanzeigen arbeiten ebenfalls bei hohen Spannungen, ihre Farbwiedergabe ist außer.für
■]q Orange schlecht. Flüssigkristall- und elektrochrome
Anzeigetafeln unterliegen Beschränkungen in ihrem Ansprechvermögen und haben außergewöhnlich hohe Temperaturabhängigkeiten.
Vor kurzem sind Bemühungen unternommen worden, die Licht-Streueigenschaften von
transparenten ferroelektrischem Material, beispielsweise Bleilantanzirkonattitanat-Keramik (PLZT) bei
Anzeigetafel-Anwendungen zu verwenden. Die Licht-Streueigenschaften von dem keramischen Material sind einer
Änderung der Kristallstruktur des Materials oder dem Einfluß eines elektrischen Feldes zuzuschreiben, das
in Richtung der Dicke des Materials angelegt ist. Beispielsweise ist bei einer PLZT-Keramikplatte mit
einer Dicke von 200 um das Anlegen von 200 Volt oder mehr erforderlich, um derartige kristallographische
Strukturänderungen zu erzeugen. Da herkömmliche integrierte Schaltungen, die in verschiedenen Anwendungsfällen in großem Umfang verwendet werden, mit Spannungen,
die sehr viel kleiner als 200 Volt sind, arbeiten, würde die Elektroden-Steuerschaltung
speziell entworfene integrierte Schaltungen erfordern, wodurch sich die Herstellungskosten erhöhen.
Eine weitere Art von Bildanzeigeeinrichtungen verwendet die Doppelbrechungseigenschaften von ferroelektrischem
Material. Diese Bildanzeigeeinrichtung
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weist einen ersten und einen zweiten Polarisator, deren Polarisationsebenen einen rechten Winkel einschließen,
sowie eine zwischen den Polarisatoren angebrachte elektrooptische Platte mit einer daran
befestigten Elektrodenmatrix auf.Obwohl die Anzeige vom "Doppelbrechungstyp" in bezug auf den Bildkontrast
hervorragend verglichen mit der Anzeige vom Licht-Streutyp ist, tritt unerwünschte "Kreuzko.pplung"
zwischen nicht ausgewählten Matrixelektroden auf, wodurch sich eine Tendenz zur Verringerung der Schärfe
des Reproduzierten Bildes ergibt.
Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Bildanzeigeeinrichtung zu schaffen, die ein scharf definiertes Bild
erzeugt.
Zur Lösung dieser Aufgabe weist die erfindungsgemäße Matrixeiektrodenanordnung eine Gruppe paralleler
Zeilenelektroden und eine Gruppe paralleler Spaltenelektroden auf, um eine Vielzahl von Elementarbildflächen
auf der elektrooptischen Platte zu bilden, die zwischen den beiden Polarisatoren angebracht ist. In
jeder der Elementarbildflächen weist die Elektrodenanordnung ein in einer Richtung leitendes Element,
erste parallele Fingerelektroden, die über das in einer Richtung leitende Element mit einer Zeilenelektrode
verbunden sind, sowie zweite parallele Fingerelektroden auf, die mit einer Spaltenelektrode
verbunden und relativ zu den ersten Fingerelektroden versetzt angeordnet sind. Da ein in einer Richtung
leitendes Element vorgesehen ist, wird aufgrund des Ausschlusses der anderen Bildelemente lediglich das
gewählte Bildelement polarisiert. Vorzugsweise ist eine der zweiten Fingerelektroden parallel zu und
nahe bei einer benachbarten Spaltenelektrode angeordnet, um als Abschirmung zwischen sich kreuzenden
Zeilen- und Spaltenelektroden zu wirken, um andere
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unerwünschte Kapazitäten zu beseitigen, die dazu neigen, ein verschmiertes Bild zu erzeugen.
Ferner soll eine verbesserte Bildanzeigeeinrichtung geschaffen werden, die bei relativ niedrigen
Spannungen arbeitet.
Dies wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die ersten und die zweiten Firigerelektroden jedes BiIdelements
mit einem Abstand von 15 bis 100 um angeordnet werden. Diese Anordnung führt zu einer Verringerung
der Dicke der elektrooptischen Platte, was wiederum eine deutliche Verbesserung des Bildkontrastes
ermöglicht.
Die elektrooptische Platte weist vorzugsweise ein ferroelektrisches Keramikmaterial aus (Pb1 A B. )
X""X el D
(Zr Ti1 ). xO„, wobei A für ein Selten-Erdelement aus
y l-y i-ήΤ d
der Gruppe Nd und La und B für ein Element aus der Gruppe Na, K, Sr und Ba steht. Der x-Bereich geht von
0,09 bis 0,11, der y-Bereich von 0,6 bis 0,8; ferner gilt:a+b=x, afO, b^0. Das Keramikmaterial behält eine
Einphasenstruktur, wenn das elektrische Feld angelegt ist. Dieses Material ermöglicht der Anordnung, schnell
auf plötzliche Änderungen der an die sich kreuzenden Matrixelektroden angelegten Spannung zu reagieren.
Die Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnung
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine aufgebrochene perspektivische Ansicht einer die Erfindung verwendenden BiIdanzeigeeinrichtung,
35
35
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Fig. 2 eine perspektivische Teilansicht der Anordnung gemäß Fig. 1,
Fig. 3 einen Graph der ferroelektrischen Polarisationscharakteristik
des bei der Erfindung verwendeten elektrooptischen Keramikmaterials,
Fig. 4 eine vergrößerte Aufsicht der erfindungsgemäßen Matrixelektrodenanordnung,
Fig. 5 eine Darstellunge einer alternativen
Anordnung der Matrixelektrode von Fig. 4,
Fig. 6A und 6B einen Querschnitt längs der Linie
6-6 in Fig. 4,
20
20
Fig. 7 die Lichtdurchlässigkeitscharakteristik
der Keramikplatte als Funktion der angelegten Spannung, wobei der Fingerelektrodenabstand
als Parameter verwendet wird, 25
Fig. 8 und 9 die Lichtdurchlässigkeitscharakteristik der Keramikplatte als Funktion
der Lichtwellenlänge, wobei die angelegte Spannung als Parameter verwendet wird,
30
Fig. 10 die Lichtdurchlässigkeitscharakteristik
des bei der Erfindung verwendeten Farbfilters als Funktion der Lichtwellenlänge
und des Strahlungsenergieverhältnisses oder der Spektralintensität des Lichtes
der Lichtquelle,
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Fig. 11 eine Darstellung des über der Matrixelektrodenanordnung liegenden Farbfilters,
und
Fig. 12 eine Modifikation der Elektrodenanordnung
aus Fig. 4, die für Schreib- und Löschvorgänge nützlich ist.
In Fig. 1 weist eine erfindungsgemäße Bildanzeigeeinrichtung 10 einen ersten Polarisator 2, eine
transparente elektrooptisch^ Platte 3 aus ferroelektrischem
Material, auf der eine Matrixelektrodenanordnung 4 aufgebracht ist, einen Farbfilter 5 und
einen zweiten Polarisator 6 auf. Die Anzeigeeinrichtung 10 empfängt Licht von einer Lichtquelle 1, die
eine Vielzahl von Fluoreszenzlampen la mit scharfen Intensitäten im Rot-, Grün- und Blau-Bereich des sichtbaren
Lichts hat. Eine nicht gezeigte Licht-Diffuserplatte kann auf der Lichtquelle angeordnet werden, um
eine räumliche Verteilung des Lichtes zu erzeugen. Der erste und der zweite Polarisator 2 bzw. 6 sind derart
angeordnet, daß ihre Polarisationsachsen einen rechten Winkel einschließen, wie dies in Fig. 2 erläutert ist.
Die Elektrodenanordnung 4 induziert Doppelbrechung und Lichtstreuung in Flächen der elektrooptischen Platte
3, in denen lokalisierte ferroelektrische Polarisation durch das longitudinale elektrische Feld erzeugt wird.
Aus Darstellungsgründen ist die Matrixelektrode in Fig. 2 übertrieben dargestellt, wie sie eine Vielzahl
von einander gegenüberstehenden parallelen Fingerelektroden 12 und 13 aufweist, die mit einer Impulsquelle
14 verbunden sind. Die Fingerelektroden sind unter einem 45 - Winkel relativ zu den Polarisationsachsen
des ersten und zweiten Polarisators 2 bzw. 6 orientiert.
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Aufgrund der Doppelbrechung des ferroelektrischen Materials wird die gebrochene Lichtkomponente einer
Verzögerung D unterzogen, die folgendermaßen gegeben ist:
D = Jn-t (1)
η = \ τξ ■ R * E2 (2)
hierbei ist Δη die effektive Doppelbrechung, t die
Dicke der elektrooptischen Platte 3, R der elektrooptische Koeffizient zweiter Ordnung, n. der Brechungsindex
der Platte 3 und E die zwischen die Elektroden 12 und 13 angelegte Spannung.
Das durch den ersten Polarisator 2 hindurchgehende Licht wird einer Phasenverschiebung unterzogen,
wenn es durch die elektrooptische Platte hindurchgeht, so daß die aus dem zweiten Polarisator 6
austretende Lichtmenge I . die folgende Beziehung mit der in dem ersten Polarisator 2 eintretenden Lichtmenge
I. hat:
1OUt - 1Ir1 Si"2 (D77"/*>
25
hierbei ist ,1 die Wellenlänge des auf den ersten Polarisator
2 einfallenden Lichtes,
Wie man sieht ist die austretende Lichtmenge minimal, wenn die Größe der Verzögerung D ein ganzzahliges
Vielfaches "n" der Wellenlänge 'X ist, und
maximal, wenn D= (n - =)λ gilt, so daß eine Änderung
der an die Fingerelektroden angelegten Spannung zu einer entsprechenden Änderung der austretenden Lichtmenge
I . führt.
O U X»
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Das bevorzugte Material für die elektrooptische Platte 3 ist aufgrund der schnellen Ansprechcharakteristik
eine Bleilanthanzirkontitanat-Keramik (PLZT) mit einer geringen Hysterese, wie sie in Fig. 3 gezeigt
ist. Obwohl die ferroelektrische Polarisation dieses Materials keine Hysterese als Funktion der an sie
angelegten Spannung hat, kann die Platte 3 als Kapazität zur Speicherung elektrischer Energie wirken,
bis sie durch eine Kurzschlußschaltung entladen ist. 10
Genauer gesagt besteht die elektrooptische Platte
3 aus einer Keramik (Pb. A Bv) (Zr Ti1 ), xOQ
ι—χ au y J--y *-~~ä "■*
wobei A für ein Selten-Erd-Element ausgewählt aus
der aus Neodym (Nd) und Lanthan (La) bestehenden Gruppe, B für ein aus der aus Natrium (Na), Kalium
(K), Strontium (Sr) und Barium (Ba) bestehenden Gruppe ausgewähltes Element steht, χ im Bereich von 0,09
bis 0,11 und y im Bereich von 0,6 bis 0,8 liegt und gilt: a + b = χ (a # 0, b # 0). Dieses Keramikmaterial zeichnet
sich durch eine Einphasenstruktur aus, wenn ein elektrisches Feld angelegt ist.
Erfindungsgemäß weist die Matrixelektrode 4 vom Bildspeichertyp eine Vielzahl von Ablenkelektroden
4I1 41 . 41 und eine Vielzahl von Signalelektro-1...
j... m °
den 42.... 42, ... 42 auf, die sich unter einem rechten
χ λ η
Winkel zu den Ablenkelektroden 41 erstrecken, um eine Vielzahl von Bildelementen 43 zu bilden, von denen
lediglich eines in Fig. 4 dargestellt ist. Jedes BiIdelement ist mit Ablenk-Fingerelektroden 41a und 41by
die über ein in einer Richtung leitendes Element oder eine Diode 44 mit der Ablenkmatrixelektrode 41 . verbun-
J den sind, sowie Signal-Fingerelektroden 42a und 42b versehen, die sich vom unteren Teil der Signalmatrixelektrode
42, unter einem rechten Winkel zu der Ablenk-
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Matrixelektrode 41 erstrecken und nach oben gebogen sind, so daß sie parallel zu der Signal-Matrixelektrode
42 verlaufen. Die Fingerelektroden 41a und 41b sind relativ zu den Fingerelektroden 42a und 42b derart
versetzt, daß sich die Elektrode 42b nahe bei der benachbarten Signal-Matrixelektrode 42. _. befindet.
Die kammähnlichen Fingerelektroden sind mittels Vakuumaufdampfen
von Al, Au oder Au-Cr auf der spiegelpolierten Oberfläche der elektrooptischen Platte 3
niedergeschlagen und die Platte 3 ist so angeordnet, daß die Fingerelektroden einen 45° Winkel zu den
Polarisationsebenen des ersten und zweiten Polarisators 2 bzw. 6 bilden.
Durch diese Anordnung wirkt die Fingerelektrode 42b als Abschirmung, die eine unerwünschte kapazitive
Kopplung zwischen der benachbarten Signalelektrode 42, - und der Ablenk-Fingerelektrode 41b sowie die
weitere kapazitive Kopplung zwischen der Ablenk-Fingerelektrode 41a, 41b und der benachbarten Ablenkelektrode
verhindert. Deshalb ist die Ablenk-Matrix-
elektrode 41j elektrisch von der benachbarten Signalelektrode
42, _i und von der benachbarten Ablenkelektr de 41 . . isoliert. Als Ergebnis kann ein scharf
J + 1
definiertes, flimmerfreies Bild erhalten werden. An jeder Kreuzung der Ablenk- und Signal-Matrixelektroden
ist eine Isolationsschicht, beispielsweise eine SiO?-
Schicht vorgesehen, um eine elektrische Isolation
zwischen beiden zu schaffen. Bei dem praktischen Aus-30
führungsbeispiel kann die Isolationsschicht 45 so ausgedehnt sein, daß sie die Oberfläche der Diode
44 bedeckt, die auf einer einzelnen Ablenkelektrode 41 angeordnet ist.
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Beim Betrieb werden, wenn die Ablenk-Matrixelektrode 41 . auf einem gegebenen Potential gehalten
wird, an die Signal-Matrixelektroden 42, bis 42 nacheinander die Signalspannungen angelegt, so daß die
Flächen des darunterliegenden elektrooptischen Materials, die parallel zu der Elektrode 41 . angeordnet
sind, entsprechend der Größe der angelegten Signalspannungen nacheinander ferroelektrisch polarisiert
werden. Das durch die polarisierten Flächen hindurchgehende Licht wird einer Doppelbrechung unterzogen
und kann durch den zweiten Polarisator 6 entsprechend der örtlichen ferroelektrischen Polarisation
hindurchgehen.
Eine alternative Anordnung der Fingerelektroden ist in Fig. 5 gezeigt, bei der sich die Ablenk-Fingerelektroden
41a, 41b, 41c und 41d parallel zu den Ablenk-Matrixelektrcden
41 erstrecken und relativ zu den Signal-Fingerelektroden 42a, 42b, 42c und 42d
versetzt sind, wobei die Fingerelektrode 42d nach oben gebogen ist, um sich zwischen der benachbarten
Signal-Matrixelektrode 42, . und dem Schenkelabschnitt der Ablenk-Fingerelektroden 41a bis 41d zu erstrecken.
Bei dieser alternativen Anordnung wirkt die Fingerelektrode 42d als Abschirmung zwischen der Ablenk-
und der Signal-Matrixelektrode 41 bzw. 42.
Wenn die Diode 44 in Vorwärtsrichtung vorgespannt ist, sorgt sie für eine Verbindung zwischen der Ablenk-Matrixelektrode
41 und deren Fingerelektroden 41a, 41b, so daß lediglich ein Bildelement erregt ist;
dagegen sorgt sie für eine Isolation zwischen diesen, wenn sie im nicht leitenden Zustand verbleibt, so
daß die nicht zu der polarisierten Fläche gehörenden Bildelemente frei von unerwünschter Kreuzkopplung
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sind; als Ergebnis wird ein klares Bild mit hohem
Kontrast erhalten.
Wie in Fig. 6A gezeigt ist, weist die Diode im wesentlichen Ubereinanderliegende Schichten 46 und
47 aus Selen bzw. Tellur auf, die im Vakuum auf die Ablenk-Matrixelektrode 41 aufgedampft worden sind.
Die obere Oberfläche der Tellurschicht 47 ist von einer vakkumaufgedampften Metallschicht 48 bedeckt,
die den Schenkelabschnitt der Ablenk-Fingerelektroden bildet. Typischerweise werden die übereinanderliegenden
Schichten 46 und 47 durch Aufdampfen von Selenpulver, das 0,2 bis 10,0 Gew.-% Jodpulver enthält,
bei einem Druck von 10~ Torr oder weniger, und anschließendes Aufdampfen von Tellur im Vakuum oder
unter Argonschutzgas,gefolgt von einer Wärmebehandlung
hergestellt. Diese Wärmebehandlung schließt stufige Temperatursteigerungen bis ungefährt 180°C ein, um
dem aufgedampften Selen die Kristallisation aus dem amorphen Zustand zu ermöglichen. Nach der Kristallisation
der Selenschicht werden die Ablenk-Fingerelektroden im Vakuum aufgedampft.
Experimentell wurde gefunden, daß die Diode 44
eine Durchbruchsspannung von mehr als 60 Volt und
3 2 einen Vorwärtswiderstand von 10 Ohm/mm und einen
Pt P
Widerstand von 10 Ohm/mm bei Rückwärtsvorspannung hat. Fig. 6B zeigt eine bevorzugte Form des Diodenaufbaus,
der einen zusätzlichen Satz von Schichten 46' und 47' über dem ersten Satz von Schichten 46 und
47 mit einer ohmschen Zwischenschicht 50 dazwischen aufweist. Der Schenkelabschnitt 48 der Fingerelektroden
41 ist auf der oberen Oberfläche der Tellurschicht 47' vorgesehen. Der Diodenaufbau gemäß Fig. 6B hat
eine Durchbruchspannung von 100 Volt.
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Gemäß einem weitern Gesichtspunkt der Erfindung erlaubt die Bildanzeigeeinrichtung 10 die Verwendung von
seriengefertigten integrierten Schaltungen vom Niederspannungstyp, die die Matrixelektroden 41 und 42
ansteuern. Dies wird durch die Kombination des vorstehend erläuterten ferroelektrischen Materials und
der versetzten Fingerelektroden erreicht, die einen Abstand d im Bereich von 15 bis 100 jum haben. Der
Bereich des Abstands d wird durch die im folgenden erläuterten Experimente bestätigt, bei dem eine ferroelektrische
Platte mit einer Dicke von 200 pm aus (PbO,91LaO,O9) (Zr0,65Ti0,35)03 ve™endet wurde und
die Untersuchungen mit Elektrodenabständen von 8, 15, 70, 100 und 150 jum durchgeführt wurden.
In Fig. 7 ist die Lichtdurchlässigkeit der ferroelektrischen Platte 3, wie sie auf der Auslaßseite des
zweiten Polarisators 6 gemessen wurde, als Funktion der an die Elektroden 41 und 42 angelegten Spannung
mit dem Fingerelektrodenabstand d als Parameter aufgetragen. Wie man sieht ist für einen Elektrodenabstand
von 8 jLim die Lichtdurchlässigkeit außerordentlich gering, obwohl die Arbeitsspannung niedrig ist.
Andererseits werden befriedigende Werte für die Lichtdurchlässigkeit in einem Bereich des Elektrodenabstandes
von 15 bis 150 jum mit Arbeitsspannungen von bis zu 180 Volt erreicht.
Weitere Versuche sind durchgeführt worden, um die Beziehung zwischen der Lichtdurchlässigkeit und der
Wellenlänge des Lichts unter Verwendung der Elektrodenspannungen als Betriebsparameter zu bestimmen. Bei
diesen Versuchen wurde die vorstehend erwähnte PLZT-Platte mit einer Dicke von 200 ;um und einem
Elektrodenabstand d von 50 jum verwendet. Wie in Fig. 8
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] gezeigt ist, ist für einen Betriebsspannungsbereich
von bis zu 70 Volt die Lichtdurchlässigkeit eben über dem roten, dem grünen und dem blauen Spektralbereich.
Andererseits zeigt Fig. 9 daß für Betriebsspannungen
β gleich oder höher als 80 Volt die Lichtdurchlässigkeit
wesentlich über dem roten, grünen und blauen Spektralbereich schwankt. Dies ist für die Wiedergabe eines
Farbbildes unerwünscht.
IQ Aus dem vorhergehenden folgt, daß der gewöhnliche
Wert des Fingerelektrodenabstandes d im Bereich zwischen 15 und 100 um liegt und vorzugsweise im
Bereich zwischen 30 und 70 jum. Es ist ferner experimentell
bestätigt, daß die Dicke der ferroelektrischen Platte 3 gleich oder größer als dem dreifachen Wert
des Elektrodenabstandes d ist. Die gewöhnliche Dicke der ferroelektrischen Platte 3 liegt im Bereich
zwischen 45 und 500 ;um.
Eine befriedigende Farbwiedergabe wird durch die Verwendung eines Farbfilters mit einer Lichtdurchlässigkeitscharakteristik,
wie sie durch die gestrichelten Linien R, G und B in Fig. 10 dargestellt ist, in Verbindung mit einer Lichtquelle mit einer
Spektralintensitätscharakteristik erhalten, wie sie durch die durchgezogene Kurve 50 dargestellt ist. Das
Strahlungsenergieverhältnis der Lichtquelle ist in Flächen zwischen den Maximalwerten bei unterschiedlichen
Wellenlängen vernachlässigbar gering. Dies erlaubt eine hervorragende Lichttrennung und Korrektur
der Lichtdurchlässigkeit in bezug auf jede Primärfarbe. Der Unterschied in den Lichtdurchlässigkeitscharakteristiken
des in Fig. 10 gezeigten Farbfilters kann durch die Verwendung einer Lichtquelle korrigiert
werden, die die höchste Intensität im blauen Bereich,
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eine mittlere Intensität im grünen Bereich und die
niedrigste Intensität im roten Bereich hat. Diese
Korrektur der Intensität führt zu einer hervorragenden Farbwiedergabe.
Ein Beispiel des Farbfilters 5 ist in Fig. 11 in
einer überlappenden Beziehung mit der Matrixelektrode 4 gezeigt. Eine Serie von sich wiederholenden Triplets
aus roten, grünen und blauen Farbstreifen, die mit R,
IQ G und B bezeichnet sind, ist so vorgesehen, daß jeder
Streifen in Deckung mit jeder Serie von vertikal angeordneten durch benachbarte Elektroden 42 bestimmten
Bildelementen ist. Die Lichtdurchlässigkeit einer gewünschten Primärfarbe wird somit durch ein an die
zugeordnete Matrixelektrode 42 angelegtes Signal bei gleichzeitigem Anlegen eines Potentials an die zugeordnete
Ablenk-Matrixelektrode 41 gesteuert.
Ein organischer Farbfilter ist vorzuziehen, da die Farbstreifen mittels eines Siebverfahrens mit
einer Genauigkeit von wenigen um auf die der Matrixelektrode entgegengesetzte Oberfläche der elektrooptischen
Platte 3 aufgedruckt werden können.
Fig. 12 zeigt eine modifizierte Elektrodenanordnung, die es erlaubt, daß ein Bild nach dem Schreibvorgang
gelöscht wird, statt das Bild für eine längere Zeitdauer zu speichern. Diese Elektrodenanordnung
unterscheidet sich von der Anordnung gemäß Fig. 4 darin, daß sie ferner eine Lö'schelektrode 51, die sich
parallel zu und benachbart der Schreib-Ablenkmatrixelektrode 41 erstreckt, sowie eine über der Löschelektrode
51 liegende Löschdiode 54 aufweist. Der Schenkelabschnitt 48 der Ablenk-Fingerelektroden 41a,
41b liegt über den Dioden 44 und 54, um als gemeinsame
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] Elektrode für Schreib- und Löschvorgänge zu wirken.
Die Löschdiode 54 ist so hergestellt, daß sie entgegengesetzt zu der Schreibdiode 41 gepolt ist. Der Löschvorgang
wird durch Anlegen einer Spannung an die Elektroden 51 und 42 durchgeführt, die die Löschdiode
54 in Vorwärtsrichtung, die Schreibdiode 41 jedoch in
Rückwärtsrichtung beaufschlagt. Alle Speicherbilder können durch gleichzeitiges Anlegen des Löschpotentials
an alle Löschelektroden 51 und an alle Signalelektroden 42 gelöscht werden. Natürlich ist es
möglich, ein bestimmtes Bildelement oder bestimmte Bildelemente durch Adressieren spezieller Matrixelektroden
zu löschen.
Der zeitliche Abstand zwischen dem Schreib- und Löschvorgang kann im Fall einer Filmwiedergabe zu 33
Millisekunden gewählt werden. Aufgrund der Bildhaltefähigkeit der elektrooptischen Platte 3 wird ein Bild
genügender Helligkeit erhalten. Nimmt man an, daß der Wert von 33 Millisekunden als Schreib- und Löschintervall
für NTSC- oder PAL-Fernsehsysteme gewählt worden ist, ist es notwendig, daß der Schreibvorgang
für jedes Ablenkzeilenbild in einem kleineren Zeitraum als 64 Mikrosekunden durchgeführt werden muß. Da die
TeSe-Diode, wie sie vorstehend beschrieben worden ist, einen Schaltvorgang innerhalb einer kleineren Zeit als
wenigen Mikrosekunden durchführen kann, genügt die erfindungsgemäße Bildanzeigeeinrichtung 10 den
Anforderungen von Fernsehsystemen.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung liegt in der Tatsache begründet, daß die Beseitigung von unerwünschten
Kapazitäten zwischen den Matrixelektroden nicht nur zu einem scharf bestimmten Bild führt, sondern
auch den Bildkontrast erhöht. Da ferner der Bild-
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kontrast eine umgekehrte Funktion der Dicke der elektrooptischen Platte 3 ist, welche wiederum,wie
vorstehend beschrieben,eine Funktion des Elektrodenabstandes
d ist, sorgt die Erfindung für einen BiIdkontrast von mehr als 100:1 durch eine geeignete
Bemessung des Wertes des Abstandes d in bezug zu der Dicke der Platte 3.
Vorstehend ist die Erfindung exemplarisch beschrieben worden. Es versteht sich von selbst,
daß die Erfindung nicht auf diese exemplarische Beschreibung beschränkt ist. Beispielsweise können die
Dioden 44 durch Schaltelemente wie Feldeffekttransistoren oder Dünnfilmtransistoren (CdS oder PdS) insoweit
ersetzt werden, als sie als schnell ansprechende Dioden wirken.
Vorstehend ist eine Bildanzeigeeinrichtung beschrieben worden, die einen ersten und einen zweiten
Polarisator 2,6 deren Polarisationsebenen einen rechten Winkel einschließen, und eine elektrooptische
Platte 3 aus ferroelektrischem Keramikmaterial aufweist, die zwischen dem ersten und dem zweiten Polarisator
angeordnet ist. Eine Matrixelektrodenanordnung 4 ist an der einen Fläche der Keramikplatte 3 angebracht',
um kristallographische Strukturänderungen aufgrund des Einflusses eines lokal erzeugten elektrischen
Feldes zu bewirken, so daß das durch den ersten Polarisator 2 durchgehende Licht in einer der Stärke
des elektrischen Feldes proportionalen Größe gebrocnen wird und aus dem zweiten Polarisator mit einer Intensität
austritt, die proportional dem elektrischen Feld ist. Die Elektrodenanordnung weist eine Vielzahl von
Zeilenelektroden 41 und eine Vielzahl von Spalten-
*" elektroden 42 auf, die eine Vielzahl von Elementarbildflächen
bestimmen. In jeder Elementarfläche weist
130022/0710
- 20 - DE 0776
die Elektrodenanordnung eine Diode 44, erste parallele Fingerelektroden 41a, 41b, die über die Diode mit
der Zeilenelektrode verbunden sind, sowie zweite parallele Fingerelektroden 42a, 42b auf, die mit der
Spaltenelektrode 42, verbunden und relativ zu den ersten Fingerelektroden versetzt sind.
130022/0710
Claims (11)
- Patentansprüche(l/ Bildanzeigeeinrichtung, gekennzeichnet durch einen ersten und zweiten Polarisator (2, 6), deren Polarisationsebenen einen rechten Winkel einschließen, eine transparente elektrooptische Platte (3) aus ferroelektrischem Material zwischen dem ersten und zweiten Polarisator, und eine an einer Oberfläche der elektrooptischen Platte angebrachte Matrixelektrodenanordnung (4), die parallele Zeilen aus Elektroden (41) und parallele Spalten aus Elektroden (42), die eine Vielzahl von Elementarflachen auf der elektrooptischen Platte bestimmen, sowie ferner in jeder der Elementarflächen ein in einer Richtung leitendes Element (44) aufweist, wobei die ersten parallelen Fingerelektroden über dieses leitende Element mit der Zeilenelektrode und die zweiten parallelen Fingerelektroden mit der Spaltenelektrode verbunden sind, und die ersten und die zweiten Fingerelektroden relativ zueinander versetzt sind.
- 2. Bildanzeigeeinrichtung nach Anspruch 1,»/is 130022/0710- 2 - DE 0776dadurch gekennzeichnet, daß eine der zweiten Fingerelektroden parallel zu und nahe bei der benachbarten Spaltenelektrode (42) ist.
- 3. Bildanzeigeeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die ersten und zweiten Fingerelektroden einen Abstand zwischen 15 jam und 100 jjm haben.
- 4. Bildanzeigeeinrichtung nach Anspruch 1, 2, oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die elektrooptische Platte (3) aus einem keramischen Material hergestellt ist, das (Pb A B) (Zr Ti ) xO„,χ—λ du y ->-~y ■"·"/[ ^ aufweist, wobei A für ein aus der aus Nd und La bestehenden Gruppe ausgewähltes Selten-Erd-Element, B für ein aus der aus Na, K, Sr und Ba bestehenden Gruppe ausgewähltes Element steht, χ im Bereich von 0,09 bis 0,11, und y im Bereich von 0,6 bis 0,8 liegt und a + b = x, a £ 0, b 4 0, gilt und das Keramikmaterial bei angelegtem elektrischem Feld in einer Einphasenstruktur verbleibt.
- 5. Bildanzeigeeinrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das in einer Richtung leitende Element (44) auf der Zeilenelektrode (41) angebracht ist.
- 6. Bildanzeigeeinrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das leitende Element (44) eine eine Diodenwirkung hervorrufende Halbleiterschalteinrichtung aufweist.
- 7. Bildanzeigeeinrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke der elektroopti-sehen Platte (3) mindestens dreimal der Abstand130022/0710- 3 - DE 0776zwischen der ersten und zweiten Fingerelektrode ist.
- 8. Bildanzeigeeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Matrixelektrode ferner zweite parallele Zeilen von Elektroden (51) aufweist, die parallel zu und nahe bei den erstgenannten Elektroden sind, und daß jede der Elementarflächen ferner ein zweites in einer Richtung leitendes Element (54) aufweist, dessen Durchgangsrichtung entgegengesetzt zur Durchgarigkrichtung des zuerstgenannten in einer Richtung leitenden Elements ist, wobei die ersten Fingerelektroden über das zweite in einer Richtung leitende Element mit der zweiten Zeilenelektrode verbunden sind.
- 9. Bildanzeigeeinrichtung nach Anspruch 1 oder 8, gekennzeichnet durch ein der elektrooptischen Platte benachbartes Farbfilter, das eine Vielzahl von sich wiederholenden Filterstreifen der Primärfarben aufweist.
- 10. Bildanzeigeeinrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß jeder der Filterstreifen in Deckung mit den Elementarflächen der Matrixelektrode ist, die in Serie zwischen benachbarten Elektroden der ersten oder der zweiten Gruppe angeordnetsind.
- 11. Bildanzeigeeinrichtung nach Anspruch 10, gekennzeichnet durch eine Lichtquelle/die Licht mitMaximalintensität im Wellenlängenbereich der Primärfarben des Farbfilters emitiert.130022/0710
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
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