DE3040577C2 - - Google Patents
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Classifications
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- H—ELECTRICITY
- H02—GENERATION; CONVERSION OR DISTRIBUTION OF ELECTRIC POWER
- H02H—EMERGENCY PROTECTIVE CIRCUIT ARRANGEMENTS
- H02H7/00—Emergency protective circuit arrangements specially adapted for specific types of electric machines or apparatus or for sectionalised protection of cable or line systems, and effecting automatic switching in the event of an undesired change from normal working conditions
- H02H7/08—Emergency protective circuit arrangements specially adapted for specific types of electric machines or apparatus or for sectionalised protection of cable or line systems, and effecting automatic switching in the event of an undesired change from normal working conditions for dynamo-electric motors
- H02H7/0833—Emergency protective circuit arrangements specially adapted for specific types of electric machines or apparatus or for sectionalised protection of cable or line systems, and effecting automatic switching in the event of an undesired change from normal working conditions for dynamo-electric motors for electric motors with control arrangements
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Schutzvorrichtung der im
Oberbegriff des Patentanspruchs 1 genannten Art.
Bei einer solchen, aus der Elin-Zeitschrift 17 (1965), Seiten
9-18, bekannten Schutzvorrichtung findet mit Hilfe der Steuer
einrichtung nicht nur eine Abschaltung der Steuersignale an
den Steuerklemmen der Thyristoren des Umrichters statt, son
dern gleichzeitig wird mit Hilfe des aufgeladenen Kondensators
Sperrspannung an die Elektroden der Thyristoren gegeben, um
diese zu löschen. Zusätzlich wird mit Hilfe des Steuerthyri
stors der Widerstand dem Anker des Gleichstrommotors parallel
geschaltet, um den aufgrund des Fehlens des Motorfeldes an
steigenden Ankerstroms ableiten zu können.
Aus der Elin-Zeitschrift 19 (1967), Seiten 133-144, ist eine
ähnliche Schutzvorrichtung bekannt, bei der mit dem Kondensa
tor eine Induktivität in Reihe geschaltet ist, um im Löschau
genblick die Stromanstiegsgeschwindigkeit für den Steuerthyri
stor auf ungefährliche Werte zu begrenzen.
Diese bekannten Schutzvorrichtungen können für Aufzugsantrie
be, insbesondere Seilbahnantriebe, verwendet werden.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Schutzvorrichtung der ge
nannten Art so weiterzubilden, daß diese in optimaler Weise
den Wechselstrom/Gleichstrom-Umrichter und seine zugehörigen
Bauteile vor Überlastungen auch dann schützt, wenn der Anker
des Motors beim Auftreten einer Störung nicht nur dynamisch,
sondern auch mechanisch gebremst werden muß.
Bei einer Schutzvorrichtung der genannten Art ist diese Aufga
be durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 an
gegebenen Merkmale gelöst.
Mit Hilfe der dem Kondensator in Reihe geschalteten Induktivi
tät, der Erfassung des Stromes auf der Wechselstromseite des
Umrichters, wobei auch diese Erfassung mit der Steuereinrich
tung zum Anzeigen einer Störung zusammenwirkt, sowie der die
Drehung des Ankers auch mechanisch unterbindenden Bremsein
richtung kann bei unterschiedlichen Arten von Störungen ein
sehr schnelles und für den Umrichter gefahrloses Stillsetzen
des Motors sowie Abschalten des Umrichters erfolgen.
Eine Ausgestaltung der Erfindung ist im Patentanspruch 2
angegeben.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand der Zeichnung
erläutert. Im einzelnen zeigt
Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Schutzschaltung,
Fig. 2 den Verlauf des Anker
stromes während der Zeit, in der die
in Fig. 1 dargestellte Schutzschaltung in Funktion ist,
Fig. 3 den Verlauf der Ausgangs
spannung des Umrichters
während des gleichen Zeitraumes,
Fig. 4 den Verlauf des Konden
satorstromes während des gleichen
Zeitraumes,
Fig. 5 den Verlauf der Kondensator
spannung während der gleichen Zeit,
Fig. 6 den Verlauf des Stromes
durch den Widerstand während
der gleichen Zeit,
Fig. 7 in einem Diagramm die in den
Fig. 2, 3, 4, 5 und 6 dargestellten Kurven,
Fig. 8 zweites Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Schutzschaltung,
Fig. 9 ein drittes Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Schutzschaltung,
Fig. 10 ein vereinfachtes Schaltbild eines Kondensator
schaltkreis gemäß der Erfindung und
Fig. 11 eine grafische Darstellung der Auslösestärke
des Ankerstromes.
In Fig. 1 ist ein Gleichstrommotor 10 dargestellt, dessen
Anker 11 von einer Wechselstromquelle 12 über Leitungen
L1, L2, L3 und einen Wechselstrom/Gleichstrom-Thyristor-
Umrichter 14 versorgt wird. Das Motorfeld 15 ist mit einer
Feldversorgungsquelle 16 verbunden. Es wird davon ausgegangen,
daß der Anker 11 einem eine Beschädigung hervorrufenden
Umrichterüberschlag ausgesetzt sein kann.
Die Schutzschaltung gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel enthält einen normalerweise aufgeladenen
Kondensator 20, eine Einrichtung 21 zum Aufladen des Konden
sators und einen Umleitungswiderstand 22. Der Kondensator
20 und der Widerstand 22 sind über einen Steuerthyristor
SCR1
aufgrund einer Störung, beispielsweise entweder auf einen vorbe
stimmten hohen Ausgangsstrom vom Umrichter 14, d. h. auf einen
hohen Ankerstrom, der über eine Stromsensoreinheit 24 wahr
genommen wird, oder einen zu großen Eingangswechselstrom
zum Umrichter 14, der eine Systemstörung irgendeiner Art
anzeigt, parallel über den Umrichter 14 und
den Anker 11 schaltbar. Die Stromsensoreinheit 24 wird über
einen Umleitungssteuermodul (Steuereinrichtung) 25 überwacht, der seinerseits
so geschaltet ist, daß er eine Impulsübertragungsschaltung
26 steuert, die den Thyristor SCR1
ansteuert. Der Kondensator 20 entlädt sich über den Umrichter
14 augenblicklich und sperrt kurz
zeitig den Strom von den Thyristoren 14a-f des Umrichters
14 zum Anker 11. Dadurch daß der Umleitungswiderstand 22
über den Anker 11 geschaltet ist, wird der Ankerstrom
der beispiels
weise aufgrund einer den Anker mitziehenden Last
entsteht, herabgesetzt, um einen Überschlag
zu vermeiden. Die anderen später beschriebenen
Steuerungen sperren
die Thyristoren 14a-f
des Stromumrichters 14 permanent und betätigen eine elektro
mechanische Bremse 23, um die Ankerdrehung anzu
halten. Die weiteren Steuerungen enthalten beispielsweise
eine Thyristorsteuerung bzw. eine Zündschaltung 28, die
zwischen den Umleitungssteuermodul 25 und den Umrichter
14 geschaltet ist. Eine Bremssteuerschaltung 30 liegt
zwischen dem Umleitungssteuermodul 25 und der Bremse 23.
Der in Fig. 1 dargestellte Stromumrichter 14 umfaßt
mehrere Thyristoren 14a bis 14f und
zwei Gleichstromausgangsklemmen T1 und
T2. Die Gleichstromlast oder der Motor 10 weist zwei
Eingangsklemmen M1 und M2 auf. Zwei Leitungen DL1 und DL2
sind jeweils zwischen einer Ausgangsklemme T1 und T2 des
Umrichters und einer Eingangsklemme M1 und M2 des
Motors 10 geschaltet. Die Zündschaltung 28 dient dazu, die
Thyristoren 14a bis 14f des Umrichters in einer be
stimmten Abfolge zu sperren und durchzuschalten, um den
Motor 10 mit Energie zu versorgen, und
unter bestimmten Umständen zu sperren,
um den Umrichter 14 abzuschalten.
Die Schutzschaltung arbeitet so, daß sie die Energiever
sorgung des Ankers 11 vom Umrichter 14 schnell unter
bricht, wenn eine Störung festgestellt wird, und daß sie einen
Umleitungsweg für den Strom vom Anker 11 bildet, um an
schließend das gesamte System (Antrieb) abzuschalten. Die Schutzschal
tung umfaßt den oben erwähnten Kondensator 20, die Ein
richtung 21 zum Aufladen den Kondensators, den Um
leitungswiderstand 22, einen Steuerthyristor
SCR1, der
so arbeitet, daß er den aufgeladenen Kondensator 20 über
die Ausgangsklemmen T1 und T2 des Umrichters schaltet,
um den Ausgangsstrom des Umrichters 14 zu blockieren,
und daß er den Widerstand 22 über die Eingangsklemme M1
und M2 des Ankers 11 des Motors 10 schaltet, und eine Einrichtung,
die die Stromsensoreinheit 24, den Steuermodul 25 und eine
Impulsübertragungsschaltung 26 umfaßt, die auf
einen übermäßig hohen Strom zwischen dem
Stromumrichter 14 und dem Anker 11 des Motors anspricht und
den Steuerthyristor
SCR1 einschaltet, wodurch der geladene Kondensator 20
und der Widerstand 22 miteinander verbunden werden. Gleichzeitig
wird über die Steuereinrichtung 28 der Strom
umrichter 14 abgeschal
tet und die Bremsschaltung 30 für die Bremse 23 in Betrieb
gesetzt, so daß die Drehung des Ankers 11 des Motors ange
halten wird.
Bei dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel liegt
sowohl der Kondensator 20 als auch der Widerstand 22 mit
einer Seite an einem Leiter DL2 und der Steuerthyristor
SCR1 ist zwischen den anderen Leiter DL1 und die andere Seite
des Kondensators 20 und des Widerstandes 22 geschaltet.
Eine Diode 34 liegt zwischen
der anderen Seite des Widerstandes 22 und der posi
tiven Seite des Kondensators 20, um zu verhindern, daß
sich der Kondensator 20 über den Widerstand 22 entlädt. Eine
Induktivität 35 ist in Reihe zum Kondensator 20 und zum
Steuerthyristor SCR1 geschaltet, um die Entladegeschwindig
keit des Kondensators zu steuern. Die Einrichtung, die auf
Störungen anspricht, umfaßt die Stromsensoreinheit 24
zum Aufnehmen des über wenigstens einen Leiter DL1 und DL2
fließenden Stromes, und weiterhin eine Einrichtung
die eine Störung auf der Wechselstromeingangs
seite des Stromumrichters 14 wahrnehmen (beispielsweise
Stromsensoreinrichtungen 36a, b, c, in den Leitern L1, L2, L3 und eine Dioden
schaltung 37). Die Stromsensor
einheit 24 kann beispielsweise in Form eines mit einer Aus
sparung versehenen Ringkernes vorgesehen sein, der mit einem
Hall-Effektgenerator gekoppelt ist, der ein Ausgangssignal
liefert, das die Stärke des Stromes und seine Richtung anzeigt.
Wenn der Kondensator 20 in der in Fig. 1 dargestellten Weise
in einem einzigen Brückensystem verwandt wird, wird
er normalerweise durch die Ladeschaltung 21 auf eine vorbe
stimmte Gleichspannung aufgeladen, wenn immer das Brücken
system in Funktion ist. Die Spannung des Kondensators muß wesentlich
größer als die Spitzenausgangsspannung des Umrichters
14 sein, um die Brückenthyristoren 14a bis 14f zu sperren,
wie es im folgenden im einzelnen beschrieben wird.
Der Ausgangsstrom des Umrichters 14 oder der Ankerstrom
des Motors wird fortlaufend durch die Stromsensor
einheit 24 überwacht. Das Ausgangssignal der Einheit 24
liegt am Umleitungssteuermodul 25, wo das Stromsignal mit
einem Vergleichssignal einstellbaren Pegels verglichen wird.
Wenn eine Störung auftritt, die dazu führt, daß der Gleich
strom auf der Leitung DL1 eine
vorbestimmte Größe überschreitet, spricht die Schutzschaltung
an. Wenn ein Abschalten er
forderlich ist, führt der Umleitungssteuermodul 25 unmittel
bar die folgenden Arbeitsschritte aus: Er betätigt die Zünd
schaltung 28, um alle Steuersignale vom Stromumrichter 14
zu nehmen, die Impulsübertragungsschaltung 26,
um ein Steuersignal an den Steuerthyristor SCR1 zu legen
und setzt die normale Abschaltabfolge des Systems einschließ
lich der Arbeit der Bremssteuerschaltung 30 für die Bremse 23
in Gang.
Die Steuerimpulse an den Brückenthyristoren 14a bis 14f
des Umrichters müssen unmittelbar gesperrt werden,
so daß die Thyristoren 14a bis 14f durch die Wirkung des Kon
densators 20 der Schutzschaltung blockiert werden können. Das
bedeutet nicht nur, daß keine neuen Steuerimpulse anliegen
dürfen, sondern daß auch beliebige Steuerimpulse, die zum
Zeitpunkt der Störung vorhanden sind, sobald wie möglich
abgeschaltet werden. Der
Kondensator 20 kann nur eine Vorspannung in Sperrichtung
an die Thyristoren 14a bis 14f für ein Zeitintervall von
einigen hundert Mikrosekunden legen, wonach dann, wenn noch
ein Steuersignal an den Thyristoren 14a bis 14f anliegt,
diese wieder einschalten
würden und die Störung würde bestehen bleiben.
Gleichzeitig mit dem Verschwinden der Steuersignale am
Umrichter 14 wird der Steuerthyristor SCR1 gezündet.
Durch das Durchschalten des Thyristors SCR1 wird die hohe
Spannung des aufgeladenen Kondensators 20 an die Gleichstrom
leitungen DL1 und DL2 gelegt. Da die Spannung des Kondensators
20 wesentlich höher als die maximal mögliche Ausgangsspannung
des Umrichters 14 ist, wird der Umrichter 14 in
Sperrichtung vorgespannt, so daß er nicht mehr leitet. Der
Kondensator 20 beginnt sich dann über die Brückenschaltung 14
zu entladen, so daß die
Spannung des Kondensators schnell abfällt. Nach wenigen
hundert Mikrosekunden sind die leitenden Thyristoren
des Umrichters 14 nicht mehr in Sperrichtung vorgespannt. Die
Thyristoren müssen nun ihre Sperrfunktion in Vorwärtsrichtung wieder
gewinnen.
Wenn sich der Kondensator 20 weiter entlädt, kehrt sich die
Spannung über dem Kondensator um und der Kondensator beginnt sich
in entgegengesetzter Polarität aufzuladen. Zu
diesem Zeitpunkt kann der Motorstrom vom Anker 11 nun über
den Umleitungswiderstand 22 fließen,
bis der Anker 11 des Motors, der als Generator wirkt,
zum Anhalten gebracht wird. Der Widerstand 22 ist nicht so
groß bemessen, daß er eine dynamische Bremsung des Ankers
11 bewirkt, sondern ist nur so bemessen, daß er einen Strom
weg liefert, bis die mechanische Bremse 23 die Motordrehung
zum Stillstand bringt. Der Umleitungswiederstand 22 unter
stützt natürlich den Bremsvorgang und ist so bemessen, daß
er die Drehzahl des Motors auf weniger als die Grunddrehzahl
unter Vollast begrenzt.
Fig. 8 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel der erfindungs
gemäßen Schutzschaltung. Die in Fig. 8 dargestellte Schal
tung arbeitet in ähnlicher Weise, wie die in Verbindung mit
Fig. 1 dargestellte Schaltung, außer daß sie zwangsweise
nur den leitenden oder die leitenden Thyristoren SCR 14a bis
14f sperrt, die mit der positiven Stromschiene DL1 verbunden
sind, statt alle Thyristoren in der Brücke zu sperren.
Die in Fig. 8 dargestellte Schaltung kann die Thyristoren
sperren, gleichgültig wie hoch die ankommende
Leitungswechselspannung ist oder welche Polarität diese
Spannung hat. Das setzt jedoch voraus, daß ein Thyristor
14a bis 14f tatsächlich gesperrt werden kann und nicht in
anderer Weise kurzgeschlossen oder ausgefallen ist.
Die in Fig. 1 dargestellte Schutzschaltung hat
einen einfacheren Aufbau als die in Fig. 8 dargestellte.
Da die drei Dioden D1, D2, D3 (Fig. 8) fehlen
und die Zwangssperrschaltung mit der negativen Stromschiene
DL2 der Brücke 14 statt mit der Stromschiene DL1 verbunden
ist.
Bei der in Fig. 8 dargestellte Schaltung wird
die Zündschaltung 28 alle leitenden Thyristoren 14a bis 14f
im Umrichter 14 sperren. Sollte ein Thyristor 14a
bis 14f ausgefallen sein, wird der Umrichter 14 dennoch ge
sperrt bleiben. Bei der in Fig. 8 dargestellten Schaltung
hängt das Zeitintervall, über das die Thyristoren 14a bis
14f tatsächlich in Sperrichtung vorgespannt sind, stark von
der Höhe und der Polarität der Wechselspannung auf
den Leitungen L1, L2, L3 ab, da die Vorspannung in Sperrich
tung gleich der augenblicklichen Spannung des Kondensators
20 abzüglich der augenblicklichen Wechselspannung
ist.
Aus einem Vergleich der Schaltungen in Fig. 1 und Fig. 8
ergibt sich, daß der Umleitungsthyristor SCR1A in der
Schutzschaltung von Fig. 8 durch eine Diode 34 in Fig. 1
ersetzt und mit der Anode des Thyristors SCR1 statt mit
der positiven Stromschiene DL1 verbunden ist.
Fig. 9 zeigt ein drittes Ausführungsbeispiel der erfindungs
gemäßen Schutzschaltung, bei dem der Umleitungswiderstand
22 und der Kondensator 20 einzeln über Steuerthyristoren
SCR1 und SCR1A jeweils gesteuert werden und einzeln über
die Sammelleitungen DL1 und DL2 schaltbar sind. Die Arbeits
weise dieser Schaltung ist jedoch ähnlich der Arbeitsweise,
die in Verbindung mit den Fig. 1 und 8 beschrieben wurde.
Im folgenden wird der zeitliche Verlauf der Spannung und des Stromes erörtert,
wie er in den Fig. 2, 3, 4, 5 und 6 dargestellt ist. Diese Verläufe
wurden
über eine Computersimulation ermittelt. Eine Störung tritt
zum Zeitpunkt t=1,0 ms durch einen Kurzschluß des Um
richters 14 auf. Nachdem die Störung aufgetreten ist, steigt
der Motorstrom nahezu linear in der in Fig. 2 dargestellten
Weise an, bis er den Auslösepunkt der Schutzschaltung erreicht,
der beispielsweise bei 200 A liegt. Die Schutzschaltung beginnt
dann zu arbeiten und die in den Fig. 3, 4, 5 und 6 dargestellten
zeitlichen Verläufe der Ströme und Spannungen sind die Ergebnisse aus der Computeranalyse, wenn der
Strom des Motors 10 auf eine Sicherheitshöhe
nach einer kurzen Anfangsstromspitze herabgesetzt wird.
Anschließend wurde ein prraktischer Versuch an einem Testturmkran oder
Testförderturm durchgeführt, der über einen Motor mit einer
Nennleistung von 100 PS angetrieben wird. Fig. 7 zeigt
den sich ergebenden Spannungs- und Stromverlauf an den verschiedenen Bauteilen bei einer Schutzschaltung gemäß
Fig. 1.
Wenn ein Thyristor SCR 14a bis 14f in Fig. 1 fehlgezündet
wird, während das Antriebssystem arbeitet, wird das dazu führen,
daß die Schutzschaltung auslöst. Dadurch wird die Umrichter
brücke 14 kurzgeschlossen, was dazu führt,
daß die Gleichstrombrückenspannung Null wird,
wie es in Fig. 3 dargestellt ist. Der Ankerstrom beginnt
dann linear nach dem Auftreten des
Kurzschlusses anzusteigen, bis die Schutzschaltung auslöst,
wie es in Fig. 2 dargestellt ist. Wenn der Steuerthyristor
SCR1 an gesteuert wird, wird der geladene
Kondensator 20 in den Ankerschaltkreis geschaltet, wobei der
Kondensator 20 wie eine zusätzliche Spannungsquelle wirkt,
die den Strom noch schneller ansteigen läßt, wie es gleichfalls
in Fig. 2 dargestellt ist. Dieser Effekt besteht nur für
eine kurze Zeitspanne, da sich der Kondensator 20 schnell ent
lädt und der Motorstrom auf eine niedrigere Höhe zurückgeht
(Fig. 2). Wenn sich der Kondensator 20 in die entgegenge
setzte Richtung aufzuladen beginnt, wird auch ein Strom
durch den Umleitungswiderstand 22 fließen,
bis der Motor 10 anhält.
Der Umleitungssteuermodul 25 und der Stromsensor 24 überwachen
gemeinsam den Gleichstrom des Umrichters 14 und bestimmen
sofort, wenn das System aufgrund eines Überstromes abge
schaltet werden sollte.
Es versteht sich, daß der Umleitungssteuermodul 25 eine
nicht dargestellte eigene Energiequelle enthält, die eine geregelte
Gleichspannung auch
für den Stromsensor 24 liefert.
Das einzige weitere Eingangssignal am Umleitungssteuermodul
25 neben dem Stromsignal von der Stromsensoreinheit 24
und von den Wechselstromleitungen L1, L2, L3 über den Modul
37 ist ein Ankerspannungsrückführungssignal von der Spannungs
sensoreinrichtung 40. Das hat den Vorteil einer V-I Motor
kennlinie, wie sie im typischen Fall bei der Hebebewegung
von elektrischen Grubenbaggern zu finden ist und schematisch
in Fig. 11 dargestellt ist. Wenn dieses Rückführungssignal nicht
vorliegt, wird der Umleitungs-Steuermodul 25 trotzdem eine Auslösung bei einem
Strompegel bewirken.
Alle Eingänge und Ausgänge des Umleitungssteuermoduls 25
und des Stromsensors 24 sind mit der Ausnahme des Ankerspannungs
signales von der Einrichtung 40 vollständig entweder über
Reed-Relais oder optische Koppler isoliet, die nicht dar
gestellt sind.
Der Umleitungssteuermodul 25 kann bei
Umschaltantrieben verwandt werden, vorausgesetzt, daß er
die notwendigen nicht dargestellten Komparatoren und Bezugs
werte zum Wahrnehmen von Überströmen in beiden Richtungen
aufweist. Wenn ein Überstrom wahrgenommen wird, wird ein
geeigneter nicht dargestellter Komparator ausgelöst,
wobei dieser Komparator solange ausgelöst bleibt, bis die
Schutzsteuerung rückgesetzt ist. Die nicht dargestellte ent
sprechende Ausgangskopplung wird dann angeschaltet und bewirkt,
daß die Schutzschaltung SCR1 angesteuert
wird. Wenn ein Überstrom in irgendeiner Richtung festgestellt
wird, dann nimmt die Zündschaltung 28 augenblicklich alle
Thyristorsteuersignale vom Umrichter 14. Gleichzeitig
wird das Antriebssystem abgeschaltet.
Als ein Teil der Schutzschaltung, jedoch vorzugsweise
von dem Umleitungssteuermodul 25 getrennt, ist der Impuls
übertrager oder die Zündschaltung 26 vorgesehen, die
tatsächlich den Thyristor SCR1 angesteuert, wenn ein Signal
von der Umleitungssteuerung 25 empfangen wird. Der Umlei
tungssteuermodul 25 wird die nicht dargestellte Thyristor
steuerkopplung im Modul 25 anschalten, wenn eine Störung
auftritt, um ein Signal in der Impulsübertragerschaltung
26 auszulösen, das für ein Zeitintervall von etwa 10 ms
andauert und durch einen Transistor verstärkt und an einen
Impulsübertrager gelegt wird, der mit dem Thyristor SCR1
verbunden ist.
Die Wahl des Kondensators 20 und der Spannung, auf die der
Kondensator aufgeladen wird, beeinflußt die Wirkung der
Schutzschaltung sehr.
Wenn die Schutzschaltung angesprochen hat und nachdem die
Thyristoren SCR 14a-f gesperrt sind, kann während
etwa der ersten Millisekunde die Kondensatorschaltung auf
die in Fig. 10 dargestellte Schaltung zum Zweck der Analyse
vereinfacht werden. Der Umleitungswiderstand 22 ist in Fig. 10
nicht dargestellt, da die Analyse für ein Zeitintervall
vor dem Leiten eines Stromes durch den Widerstand erfolgt.
Es ist dann möglich, die Sperrverzögerungszeit
für die kommutierten Thyristoren SCR 14a-f in Fig. 1
und den Spitzenmotorstrom annähernd zu berechnen.
Für ein zuverlässiges Funktionieren der Schutzschaltung muß der
Kondensator 20 eine Vorspannung in Sperrichtung über den
kommutierten Thyristor für ein minimaler Zeitinter
vall von im allgemeinen einigen
hundert Mikrosekunden halten können. Der gewählte Konden
sator und die Ladespannung müssen wenigstens groß genug
sein, um dieses minimale Zeitintervall zu gewährleisten.
Diese Einflußfaktoren dürfen jedoch nicht so groß gewählt
werden, da sonst die resultierende Stromspitze im Motor,
die sich ergibt, nachdem die Schutzschaltung angesprochen
hat, einen Überschlag im Motor hervorrufen
kann. Es ist darüber hinaus wirtschaftlicher, die Größe
des Kondensators so klein wie möglich und die Ladespannung
niedrig zu halten, um die Nennspannungen der Halbleiter
klein zu halten.
Der Laplace-Ausdruck für die vereinfachte in Fig. 10 dar
gestellte Schaltung ist gleich:
wobei
V die Gegen-EMK des Motors zum Zeitpunkt der Störung,
C die Kapazität der Schutzschaltung,
L die Induktivität des Ankers des Motors zuzüglich der di/dt Drosselinduktivität,
R der Widerstand des Ankers des Motors zuzüglich aller anderen Widerstände in der Schleife,
VCo die Anfangsspannung über den Kondensator, und
io der Anfangsankerstrom zum Zeitpunkt der Störung
sind.
V die Gegen-EMK des Motors zum Zeitpunkt der Störung,
C die Kapazität der Schutzschaltung,
L die Induktivität des Ankers des Motors zuzüglich der di/dt Drosselinduktivität,
R der Widerstand des Ankers des Motors zuzüglich aller anderen Widerstände in der Schleife,
VCo die Anfangsspannung über den Kondensator, und
io der Anfangsankerstrom zum Zeitpunkt der Störung
sind.
Als Funktion der
Zeit ergibt sich der Strom in der Schaltung
Es ist möglich, aus der Stromgleichung als Funktion der
Zeit den Spitzenankergleichstrom nach dem Ansprechen
der Schutzschaltung zu bestimmen. Es ist der Schutz
schaltung eigen, daß der Überstrom
aufgrund der Hochspannungsquelle, die der aufgeladene Konden
sator 20 darstellt, noch mehr allerdings nur für ein sehr kurzes
Zeitintervall ansteigt. Die
Spannung über dem Kondensator 20 fällt jedoch sehr schnell
wieder ab, so daß auch der Gleichstrom sich verkleinert. Der Spitzen
strom, der in der in Fig. 10 dargestellten Schaltung während
einer Störung auftreten wird, ist annähernd gleich ip. Dabei
wird der Einfluß der Exponentialfunktion im Stromausdruck
vernachlässigt, da die Zeit t, während der die Spitze auf
tritt, sehr klein ist, so daß
Um die Sperrverzögerungszeit zu berechnen, die bei gegebenen
Verhältnissen zur Verfügung steht, muß man die Kondensator
spannung als Funktion der Zeit kennen. Aus der vereinfachten
obigen Schaltung ergibt sich die Kondensatorspannung zu:
Nach einem Einsetzen des Stromausdruckes in die Gleichung
und einer Vereinfachung ergibt sich die Kondensator
spannung zu:
Die Sperrverzögerungszeit ist das Zeitintervall, in dem die
Kondensatorspannung größer als die oder gleich der augen
blicklichen Leitungsspannung VAC zwischen zwei zwangsweise
kommutierten Thyristoren ist. Um diese Zeit zu bestimmen,
wieviel der Kondensatorspannungsausdruck gleich der
Leitungsspannung zum Zeitpunkt der Störung gesetzt.
Dabei werden die - und iR-Abfälle der Drossel
vernachlässigt, da sie sehr klein sind.
Wenn die Störung auftritt, während der Umrichter 14
Strom rückgespeist, ist die augenblickliche Leitungsspannung
negativ. Die Analyse für
die Schaltung nach Fig. 10 ist nur gültig, wenn vc (t) größer
oder gleich Null ist, da sonst der Umleitungswiderstand in
der Schaltung berücksichtigt werden muß. Um die schelchteste
Sperrverzögerungszeit bei Stromrückgewinnung
zu berechnen, wird vc(t)=0 gesetzt. Das ist das gleiche,
was zur Bestimmung der kleinsten Kondensatorgröße und
kleinsten Ladespannung gemacht wurde. Es
ist nicht zweckmäßig oder nützlich, die Schaltung so aus
zubilden, daß sie die Sperrverzögerungszeit für eine positive
Spitzenleitungswechselspannung beibehält.
Die Drossel 35, die in Reihe zum Energiespeicherkondensator
20 liegt, begrenzt das di/dt des Kondensatorentladestromes
über den Schutzthyristor (SCR1 in Fig. 1), wenn dieser zuerst
durchschaltet. Sie sollte so bemessen sein, daß das di/dt gerade
kleiner als der maximale nicht wiederholbare Nennwert
d. h.
ist. Die Wahl des Umleitungswiderstandes 22 ist allein durch
die gegebene Anwendung bestimmt. Normalerweise hat der Wider
stand eine derartige Größe, daß er eine Widerstandsbremsung
von 1,0 Krafteinheiten (P. U.) liefert, d. h.
Die Nennverlustleistung des Widerstandes 22 muß nur ausreichen,
um die Energie zu verbrauchen, mit der der Widerstand beauf
schlagt wird, während die Bremse 23 die Drehung des Ankers
11 des Motors und die Energieerzeugung durch den Anker 11
des Motors beenden kann.
Claims (3)
1. Schutzvorrichtung für einen Gleichstrommotorantrieb, bei
dem der Gleichstrommotoranker (11) an einen Wechselstrom/Gleich
strom-Umrichter (14) mit Thyristoren (14a-f) angeschlossen
ist, dessen Zündschaltung (28) im Normalbetrieb Steuersignale
zum Einschalten der Thyristoren (14a-f) in einer bestimmten
Folge liefert und im Störfall die Steuersignale sperrt, mit
- - einem Kondensator (20), der über eine Einrichtung (21) auf eine Spannung aufgeladen wird, die über der Ausgangsspannung des Umrichters (14) liegt,
- - einer Reihenschaltung aus einem ohmschen Widerstand (22) und einer Diode (34), die dem Kondensator (20) derart parallel geschaltet ist, daß der Kondensator (20) sich nicht über die Reihen schaltung (22, 34) entlädt,
- - einem Steuerthyristor (SCR1), über den der Kondensator (20) und die Reihenschaltung über den Ausgang des Umrichters (14) geschaltet ist,
- - einer Steuereinrichtung (25), die den Gleichstrom zum Anker (11) mißt und ein Steuersignal zum Sperren der Thyristoren (14a-f) an die Zündschaltung (28) und ein Zündsignal an den Steuerthyristor (SCR1) abgibt, wenn der Gleichstrom einen Grenzwert überschreitet,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Induktivität (35) zum Steuern des Entladestromes in Reihe mit dem Kondenator (20) geschaltet ist,
daß der Strom auf der Wechselstromseite des Umrichters (14) erfaßt wird,
daß eine elektro-mechanische Bremseinrichtung (23) zum Abbrem sen des Gleichstrommotors (10) vorgesehen ist, die bei Grenz wertüberschreiten des Gleichstroms durch die Steuereinrichtung (11) eingeschaltet wird, und
daß, wenn der Strom auf der Wechselstromseite einen weiteren Grenzwert überschreitet, die Steuereinrichtung (11) die Brems einrichtung (23) einschaltet und das Steuersignal und das Zündsignal abgegeben werden.
daß eine Induktivität (35) zum Steuern des Entladestromes in Reihe mit dem Kondenator (20) geschaltet ist,
daß der Strom auf der Wechselstromseite des Umrichters (14) erfaßt wird,
daß eine elektro-mechanische Bremseinrichtung (23) zum Abbrem sen des Gleichstrommotors (10) vorgesehen ist, die bei Grenz wertüberschreiten des Gleichstroms durch die Steuereinrichtung (11) eingeschaltet wird, und
daß, wenn der Strom auf der Wechselstromseite einen weiteren Grenzwert überschreitet, die Steuereinrichtung (11) die Brems einrichtung (23) einschaltet und das Steuersignal und das Zündsignal abgegeben werden.
2. Schutzvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der ohmsche Widerstand (22) über einen weiteren Steuerthy
ristor (SCR1A) über den Ausgang des Umrichters (14) geschal
tet ist, der gleichzeitig mit dem Steuerthyristor (SCR1) ein
geschaltet wird.
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Publication Number | Publication Date |
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AU (1) | AU529205B2 (de) |
BR (1) | BR8007028A (de) |
CA (1) | CA1161109A (de) |
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
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