DE3038900A1 - "verfahren zum klassifizieren von unterwasserobjekten" - Google Patents
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Description
FRIED. KRUPP GESELLSCHAFT MIT BESCHRÄNKTER HAFTUNG in Essen
Verfahren zum Klassifizieren von Unterwasserobjekten
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Klassifizieren von Unterwasserobjekten der im Oberbegriff des Anspruchs
1 definierten Gattung.
Bei einem bekannten Klassifizierungsverfahren dieser Art
beschallt man ein geortetes Unterwasserobjekt mit einer
Folge von Wellenzügen mit konstanter Dauer und konstanter Frequenz (z. B. sogenannte CW-Impulse), die von dem
Unterwasserobjekt reflektiert und mittels einer Empfangseinrichtung
empfangen werden. Zur Bestimmung des Unterwasserobjektes zieht man diese sogenannten Echosignale
in der Weise heran, als man aus .der Gesamtstruktur der Echosignale auf die äußere Form des Unterwasserobjektes
schließt, die wiederum dessen Klassifizierung ermöglicht. Bei diesem Verfahren sind zur Erzielung einer
Echostruktur, die eine einigermaßen bräuchbare Aussage über das geortete Unterwasserobjekt erlaubt, Sende-
und/oder Empfangseinrichtungen mit hoher Auflösung erforderlich, was häufig nicht oder nur mit erheblichem
Aufwand realisiert werden kann. Außerdem ist ein solches Verfahren aufgrund des nur beschränkten Auflösungsvermögens der Sende- und/oder Empfangseinrichtung nur
zur Klassifizierung größerer Objekte, wie Schiffskörper od. dgl., geeignet, nicht jedoch von kleineren Tonnen,
Rohrenden od. dgl..
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art anzugeben, das mit begrenztem
technischen Aufwand eine brauchbare Klassifizierung von
insbesondere kleineren "technischen" Objekten., wie Tonnen,
Rohrenden od. dgl., ermöglicht und damit auch das gezielte Aufspüren solcher Objekte erlaubt.
Diese Aufgabe ist bei einem Verfahren der im Oberbegriff
des Anspruchs 1 definierten Gattung erfindungsgemäß
durch die Merkmale im Kennzeichnungsteil des Anspruchs 1 gelöst.
Dei dem erfindungsgetnäßen Verfahren macht man sich die
Tatsache zunutze, daß die sogenannten "technischen" Objekte, wie Tonnen, Rohrenden od. dgl., sich gegenüber
natürlichen Objekten gleicher Größenordnung, wie Steine, Geröll od. dgl., dadurch unterscheiden, daß sie einfachere
Formen, glattere Oberflächen und meist im wesentlichen konstante Wandstärken aufweisen und damit spezielle
Eigenfrequenzmuster liefern. Diese "technischen"Objekte
regt man erfindungsgemäß von einem fernen Ort aus durch entsprechende Beschallung zu Eigenresonanz an, wobei aus
der von den Objekten reflektierten und von der Empfangseinrichtung
empfangenen Schallenergie die Eigen- oder ResonanzfreqUenzen
der Objekte entsprechend ihrem jeweiligen Eigenfrequenzmuster selektierbar sind. Zum Beispiel
hat man festgestellt, daß ein dickwandiger Stahlzylinder
mit einer Länge von ^O cm, einem Durchmesser von 40 cm
und einer Wandstärke von I1/ cm 26 Eigenfrequenzen im
2p Bereich zwischen 0,3 bis 8,3 kHz aufweist (Acustica 1979,
Band k2, Seite 93)· Ist das Eigenfrequenzmuster des Unterwasserobjektes
bekannt, so läßt sich aus den von der Empfangseinrichtung empfangenen Signalen selektierten
Resonanzfrequenzen ein Frequenzmuster erstellen und von
diesem auf das geortete Objekt schließen. Die Eigenfrequenzmuster der in der Regel begrenzten Anzahl von üblicherweise zu klassifizierenden Objekten lassen sich
vorzugsweise empirisch oder auch rechnerisch ermitteln und tabellarisch ablesen, so daß man durch einfachen Ver-
gleich des aus den Empfangssignalen ermittelten Eigenfrequenzmusters
mit bekannten und abgelegten Eigenfrequenzmustern das geortete Unterwasserobjekt bestimmen kann.
Das erfindungsgemäße Verfahren gestattet insbesondere das
Klassifizieren von kleineren Unterwasserobjekten, die auf dem Fluß- oder Meeresboden zwischen Gestein oder z. B. in
Korallenriffen eingebettet sind. Das Auflösungsvermögen
der Sende- und/oder Empfangseinrichtung braucht nicht
größer als wie bei herkömmlichen Sonaranlagen zu sein. Das erfindungsgemäße Verfahren gestattet nicht nur die
Klassifizierung eines georteten Unterwasserobjektes sondern
auch das Aufspüren eines bekannten Unterwasserobjektes
zwischen anderen Objekten, wie z. D. Gesteinen od. dgl..
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ergibt sich aus Anspruch 2. Durch die Breitbandigkeit der Schallstrahlung
wird sichergestellt, daß der Bereich der Eigenfrequenz eines zu klassifizierenden Unterwasserobjektes vollständig
erfaßt wird und damit zuverlässige Meßergebnisse erzielt werden. Ist man nur an dem Aufspüren ganz bestimmter
Unterwasserobjekte, ζ. Β. von Rohrenden bestimmter Abmessungen,
interessiert, so genügt es, die Bandbreite auf den Bereich der Resonanzfrequenzen des zu suchenden Objektes
abzustellen.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ergibt sich
auch aus Anspruch 6. Durch diese Maßnahme kann man ein zuverlässiges Selektieren von selbst relativ dicht beieinanderliegenden
Objekten erzielen.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens ergibt sich aus Anspruch 7· Durch die
Verwendung einer nach dem an sich bekannten parametrischen Prinzip arbeitenden Sonaranlage, läßt sich eine große
Breitbandigkeit. der Schallstrahlung bei hoher Strahlungs-
bündelung erreichen.Die Schallstrahlung kann dabei aus
einer Pulsfolge bestehen (icw: interrupted carrier wave; oftmals auch CW-Impulse genannt), wobei die einzelnen
Pulse mit unterschiedlichen Frequenzen moduliert sind, vorzugsweise in der Pulsfolge monoton ansteigend oder
abfallend. In den Pausen zwischen den einzelnen Pulsen
werden dann die von den georteten Unterwasserobjekten
abgegebenen Echosignale empfangen. Ea ist aber auch möglich, die Schallstrahlung kontinuierlich auszusenden
(oftmals Dauerstrich genannt), wobei man diese entweder
als ein frequenzmoduliertes Sinussignal mit monoton veränderlicher Frequenz oder als Rauschen oder Pseudorauschen
ausbildet.
Die Erfindung ist anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels einer Vorrichtung zum Durchführen
des" Verfahrens im folgenden näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Überwasserschiffes
mit einer Vorrichtung zum 2.0 Klassifizieren von Unterwasserobjekten,
Fig. 2 ein schematisch dargestelltes Blockschaltbild einer Vorrichtung gemäß Fig. 1.
Vie in Fig. 1 schematisch angedeutet ist, ist am Boden (Kiel)
eines Unterwasserschiffes 10 ein Sendewandler· 11 und ein
Empfangswandler 12 angeordnet. Über elektrische Verbindungsleitungen
15, l6 ist der Sendewandler 11 mit .einer
Sendeeinrichtung 13 und der Empfangswandler 12 mit einer Empfangseinrichtung l'i verbunden, die jeweils im. Schiffsinnern
angeordnet sind. In Fig. 1 ist mit 17 der Meeresboden
oder ein Flußbett bezeichnet, auf welchem zwischen Geröll oder Gestein l8 eingebettet ein "technisches"Objekt
19, zum Beispiel eine Tonne, ein Rohrende od. dgl.,
liegt. Sendewandler 11, Empfangswandler 12 sowie Sendeeinrichtung
13 und Empfangseinrichtung 14 bilden die Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens zum Klassifizieren
von Unterwasserobjekten, im folgenden Klassif izierungsvorrichtung
genannt.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Klassifizieren eines Unterwasserobjektes, wie z. B. des "technischen"Objektes
19, in Form einer Tonne oder eines Rohrendes, beschallt man mittels der Klassifizierungsvorrichtung das
Objekt 19. Hierzu benutzt man eine sehr breitbandige gerichtete
Schallstrahlung. Diese erzeugt man mit zwei gerichteten Schallstrahlen unterschiedlicher Frequenzen,
aus denen infolge der nichtlinearen Übertragungseigenschaften des Wassers die Schallstrahlung mit einer der
Differenzfrequenz der beiden Schallstrahlen entsprechenden Frequenz hervorgeht. Hierzu weist die Sendeeinrichtung
13 einen Signalgenerator 20, der elektrische Energie
der Frequenz f, liefert, und einen Signalgenera- . tor 21 auf, der eine elektrische Energie der Frequenz f_
liefert, wobei die Frequenz f2 stetig veränderbar ist.
Die beiden Frequenzen f, und f„ werden in einer Summationsschaltung
22 summiert und über eine Torschaltung 23 und in einem Verstärker 2'i verstärkt dem Sendewandler 11
zugeführt. Die Torschaltung 23 wird von einer Zeitsteuerschaltung 25 beaufschlagt, die für eine bestimmte Zeitdauer
durchschaltet, so daß der Sendewandler 11 eine Folge von Wellenzüge vorgegebener Dauer, auch Pulsfolge genannt,
abgibt und somit Schallenergie mit den Frequenzen f_ und f„ in das nichtlineare Medium Wasser aussendet.
Infolge der nichtlinearen Übertragungseigenschaften des
Wassers entsteht in bekannter Weise eine gerichtete Schallstrahlung
mit einer Frequenz f.-fo, die der Differenzfrequenz
der beiden Schall» trnhl on- cntspri cht.. Durch cn 1 sprechende
Bündelung der Schallstrahlen kann man die
BAD ORiGSNAL
-δι daraus resultierende Schallstrahlung so bündeln, daß
die am Ort des Objektes 19 beschallte Fläche nicht wesentlich größer ist als das Objekt 19 selbst.
Mittels dieser Beschallung wird das Objekt 19 zur Eigenresonanz
angeregt. Dadurch, daß man. die Frequenz f bei jedem Puls der Pulsfolge monoton ändert, kann man die
das Objekt 19 treffende Schall strahlung in. einem sehr
großen Frequenzbereich variieren, so daß man bei geeigneter Bemessung mit Sicherheit den Frequenzbereich über-■
streicht, in welchem das Objekt 19 Resonanz zeigt.
Das in Resonanz geratene Objekt 19 zeigt ein bestimmtes
charakteristisches Eigenfrequenzmuster, das bestimmt ist durch die Art des Materials, die Abmessungen und die
Wandstärke des Objektes 19· Ist das Eigenfrequenzmuster
15' des Objektes 19 bekannt, so kann man aufgrund der charakteristischen Resonanzfrequenzen die Klassifizierung
des Objektes 19 vornehmen.
Hierzu weist die Empfangseinrichtung I^ einen Spektrumsanalysator
26 auf. Ein solcher Spektrumsanalysator, der mit einem Fast Fourier Transformation-Algorithmus arbeitet,
ist in "IEEE Transactions on Instrumentation and Measurement",Xr. 4, November 1971, Seite 198-201
beschrieben.
Die von de.m beschallten Objekt I9 ausgehenden Schallsignale
werden mittels des Empfangswandlers 12 empfangen,
in elektrische Signale umgesetzt und über die Verbindungsleitung l6 der Empfangseinrichtung Ik zugeführt.
Nach Durchlaufen eines Verstärkers 27 gelangen die elektrischen Signale in den Spektrumsanalysator 26. Dieser
erzeugt ein Spektrum der empfangenen Frequenzen, in welchem
die Resonanzfrequenzen des Objekts I9 deutlich erkennbar
sind. Dieses Spektrum macht man auf einem Dis-
BAD ORIGINAL
play 28 sichtbar. Kennt man die Eigenfrequenzmuster einer
großen Anzahl von möglichen Unterwasserobjekten, so kann
man durch Vergleich des auf dem Display angezeigton Eisenfrequenzmusters
mit den zur Verfügung stehenden bekannten Eigenfrequenzmustern das Objekt 19 klassifizieren, als
Tonne oder Rohrende bestimmter Abmessungen. Da in der Praxis üblicherweise nur eine beschränkte Anzahl von interessierenden
Objekten klassifiziert werden sollen, ist es ohne weiteres möglich, die Eigenfrequenzmuster der interessierenden
Objekte empirisch, mitunter auch rechnerisch zu ermitteln und tabellarisch abzulegen. Durch sukzessiven
Vergleich des auf dem Display zu sehenden Eisenfrequenzmusters
des georteten Objektes 19 mit allen abgelegten bekannten Eigenfrequenzmustern kann das.Objekt 19
spezifiziert werden.
Anstelle des unmittelbaren Vergleichs des erhaltenen Eigenfrequenzmusters
mit bekannten durch eine Person, kann man in der Empfangseinrichtung l4 auch einen Rechner 29
und einen Speicher 30 vorsehen, in dem alle Eigenfrequenzmuster
von interessierenden Objekten abgespeichert sind. Das im Spektrumsanalysator 26 gewonnene Spektrum der
empfangenen Signale wird dem Rechner 29 zugeführt, der seinerseits ein Eigenfrequenzmuster nach dem anderen aus
dem Speicher 30 abruft und mit dem Eigcnfroquenzrnuster aus
dem Spektrumsanalysator 26 vergleicht. Bei Übereinstimmung
wird eine entsprechende Anzeige ausgegeben.
Die Erfindung ist nicht auf das vorstehend beschriebene Ausführungsbeispiel eines Verfahrens zum Klassifizieren
von Unterwasserobjekten beschränkt. So kann die Schallstrahlung
auch frequenzmoduliert sein, wobei die Frequenz
monoton verändert wird. Die Schallstrahlung kann auch als Rauschen oder Pseudorauschen ausgebildet werden.
Auch ist es nicht zwingend notwendig, bei der Vorrichtung zum Ausüben des Verfahrens einen scparatnii S end ο -
und Empfangswandler vorzusehen. Sende- und Empfangswandler
können in einem einzigen Schallvrandler zusammengefaßt
werden., wobei, die Verbindungsleitungen 15 Und 16 über eine
elektrische Weiche mit dem Schallwandler verbunden werden.
ΛΑ
Leerseite
Claims (7)
- PATENTANSPRÜCHEVerfahren zum Klassifizieren von Unterwasserobjekten, bei welchem man ein Unterwasserobjekt beschallt und aus den dadurch von dem Unterwasserobjekt ausgehenden und empfangenen Schallsignalen das Unterwasserobjekt bestimmt, dadurch gekennzeichnet, daß man die Beschallung des Unterwasserobjektes (19) derart durchführt, daß dieses zur Eigenresonanz angeregt wird, und daß man die Bestimmung des Unterwasserobjektes (19) aufgrund seiner charakteristischen Resonanzfrequenzen vornimmt.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man zur Beschallung des Unterwasserobjektes (19) eine sehr breitbandige, vorzugsweise gerichtete Schallstrahlung benutzt.
- 3· Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Schallstrahlung aus Pulsfolgen zusammensetzt, deren aufeinanderfolgende Pulse mit unterschiedlicher Frequenz, vorzugsweise monoton veränderter Frequenz, moduliert sind.
- k. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Schallstrahlung frequenzmoduliert und vorzugsweise die Frequenz monoton und kontinuierlich, verändert.
- 5· Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Schallstrahlung als Rauschen oder Pseudorauschen ausbildet.GAP Sh/jο
2.IO.I98O
KAE 5-79 - 6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Bündelung der Schallstrahlung so vornimmt, daß die am Oft des georteten Unterwasserobjektes (19) beschallte Fläche nicht wesentlich größer ist als das Unterwasserobjekt (19)
selbst. ' - 7. Vorfalirori nach oinem dor Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man zur Erzeugung der Schallstrahlung zwei gerichtete Schallstrahlen mit unterschiedlichen Frequenzen benutzt, aus denen in Folge der nichtlinearen Übertragungseigenschaften des Wassers die Schallstrahlung mit einer der Differenzfrequenz der beiden Schallstrahlen entsprechenden Frequenz hervorgeht, und daß man mindestens einen Schallstrahl frequenzwobbelt.
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DE19803038900 DE3038900A1 (de) | 1980-10-15 | 1980-10-15 | "verfahren zum klassifizieren von unterwasserobjekten" |
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- 1981-10-14 GB GB8131043A patent/GB2085591A/en not_active Withdrawn
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