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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum intermittie-
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renden Bedrucken von Bahnmaterial der im Oberbegriff von Anspruch
1 angegebenen Art, insbesondere von Verpackungsfolien, die bei Verpackungsmaschinen
unmittelbar vor dem Zusammenfügen und Verschweißen zweier clns Packungsgt umschließender
Verpackungsfolien bedruckt werden.
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Bei den bekannten Druckverfahren ist es erforderlich, eine Druckmarke
zu drucken, nach der die Verpackungsmaschine nachgeregelt wird. Die Einrichtungen
zum Erfassen der Druckmarke sowie die Einrichtung zur Korrektur des Folienbahnvorschubs
sind aufwendig und teuer. Außerdem beeinflussen sie die PunIftion der gesamten Verpackungsinaschine
erheblich, da zahlreiche Organe, an denen Störungen nicht ausgeschlossen werden
können, steuerungsmäßig gekoppelt sind. So muß die Arbeitsgeschwindigkeit des Druckwerkes
ständig genau der der Verpackungsmaschine angepaßt werden.
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Es ist zwar bekannt, zwischen dem Druckwerk und dem intermittierenden
Linearabzug der Verpackungsmaschine eine Ausgleichseinrichtung vorzusehen, doch
hat diese lediglich die Aufgabe, Schlupf- oder Raffbewegungen der Materialbahn selbst
auszugleichen.
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Demgegenüber ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, den konstruktiven
Aufwand sowie den Aufwand für Bau-, Steuer- und Regelelemente der Vorrichtung zu
reduzieren, jedoch gleichzeitig die Nachführung des Bahnmaterials in Abhängigkeit
von der für die jeweilige Packung abgezogenen Bahnlänge zu verbessern.
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Zur Lösung dieser Aufgabe werden erfindungsgemäß die kennzeichnenden
Merkmale von Anspruch 1 vorgeschlagen.
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Hierdurch wird der Vorteil erreicht, daß die gesamte Druckmarkensteuerung
entfallen kann. Die Schlaufe selbst der Ausgleichseinrichtung bildet ein aktives
Steuerelement, das über den Meßwertgeber den Rechner steuert, der den von der Verpackungsmaschine
unabhängigen Antrieb des Druckwerks und des rotativen Bahnvorschubs regelt.
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Das Bahnmaterial der Verpackungsfolie, insbesondere der Abdeckfolie,
wird in dem Druckwerk lagerichtig und exakt bedruckt und durch den rotativen Bahnvorschub
der Ausgleichseinrichtung zugeführt. Der taktweise bzw. intermittierend arbeitende
Linearabzug erfaßt zwar stets die gleiche Bahnlänge, jedoch ergeben sich unkontrollierbare
Einflüsse, die dazu führen, daß sich etwasverändernde Bahnlwingen abgezogen werden.
Diese Unterschiede werden durch den Meßwertgeber erfaßt, so daß bei jedem Takt exakt
ein so langer Folienabschnitt nachgeführt und dabei bedruct wird, wie durch den
intermittierenden Linearabzug entnommen wurde.
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Der Meßwertgeber arbeitet in gleicher Weise, wenn die Verpackungsmaschine
für andere Packungslängen eingestellt wird und demgemäß ein entsprechend längerer
Druckträger oder Klischee auf den Druckzylinder von konstantem Durchmesser aufgebracht
wird. Damit werden die Nachteile der begrenzten Bildlängen des Flachdruckverfahrens
ausgeschaltet. Hinsichtlich der Rotationsdruckverfahren wird der Nachteil behoben,
daß der von dem Rotationsdruckwerk bestimmte Abstand der Druckbilder auf der Folie
von der Verpackungsmaschine übernommen und ausgeregelt werden muß.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
unter Schutz gestellt.
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In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung wiedergegeben,
die anhand der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert werden. Es zeigt: Fig.
1 schematisch eine Verpackungsmaschine mit der Vorrichtung zum intermittierenden
Bedrucken und Fig. 2 ein weiteres Ausführungsbeispiel für den Meßwertgeber.
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Fig. 1 zeigt schematisch die Vorrichtung zum intermittierenden Bedrucken
von Bahnmaterial 10 in Verbindung mit einer Verpackungsmaschine zur Herstellung
von Blister-Packungen, bei denen das Packungsgut in zuvor geformten Taschen einer
Verpackungsfolie 11 ruht, die durch das die Deckfolie bildende, bedruckte Bahnmaterial
10 abgedeckt ist.
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Das Bahnmaterial 10 wird von einem Vorrat 12 einem Druckwerk 13 mit
einem rotativen Bahnvorschub 14 zugeführt, durchläuft eine Ausgleichseinrichtung
15, wird vor einer Siegelstation 16 gegenüber der Verpackungsfolie 11 ausgerichtet
und anschließend zusammen mit der Verpackungsfolie 11 durch einen intermittierenden
Linearabzug 17 abgezogen. Der Linearabzug 17 ist auf einen bestimmten Arbeitstakt
eingestellt, der auch den Hub des Vorschubs und damit die Länge der gewöhnlich auszustanzenden
Packungen bzw. Packungseinheiten bestimmt. Diesen Längen entsprechen auch die jeweils
geamnschten Bildlängen, die durch das Druckwerk 13 auf das Bahnmaterial 10 gedruckt
werden.
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Das Druckwerk 13 umfaßt im wesentlichen einen Druckzylinder 18 von
konstantem Durchmesser, auf dessen Umfang ein
Druckträger oder Klischee
19 befestigt ist. Die Länge des Druckträgers oder Klischees 19 richtet sich nach
der jeweils gewünschten Bildlänge.
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Der Druckzylinder 18 hat einen von der Verpackungsmaschine unabhängigen,
frequenzgeregelten Drehstrommotor 20, der durch einen Rechner 21 gesteuert ist.
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Dem Druckzylinder 18 ist eine Farbwalze 22 zugeordnet, die in eine
Farbschale 23 eintaucht und einen eigenen Antriebsinotor 27 aufweist, der so gesteuert
ist, daß die Farbwalze 22 bei Stillstand des Druckzylinders 18 rotiert.
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Außerdem ist die Welle der Farbwalze 22 mit der Welle des Druckzylinders
18 über einen mechanischen Freilauf gekoppelt, der die Mitnahme der Farbwalze 22
mit dem Druckzylinder 18 bei gleicher Umfangsgeschwindigkeit gestattet, wenn dieser
umläuft.
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Außerdem treibt der Drehstrommotor 20 über eine Xupplungs-Brems-Kombination
25 einen Gegendruckzylinder 26 und eine mit diesem gekuppelte Antriebswalze 27 des
rotativen Bahnvorschubs 14. Dieser ist von dem intermittierenden Linearabzug 17
der Verpackungsmaschine unabhängig.
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Die nachgeschaltete Ausgleichseinrichtung 15 umfaßt eine feste Umlenkrolle
28 und eine verstellbare Umlenkrolle 29, durch die die Lage des Druckbildes der
fertigen Packung oder Packungseinheit gegenüber der oder den Taschen in der Verpackungsfolie
11 stufenlos einstellbar ist. Zwischen den beiden Umlenkrollen 28 und 29 bildet
das Bahnmaterial 10 eine herabhängende Schlaufe 30, in der eine Walze 31 frei drehbar
gehalten ist. Der Walze 31 ist ein Meßwertgeber 32 zugeordnet, der nach Jedem Abzugstakt
eine exakte und gezielte Nachführung der von dem Linearabzug 17 abgezogenen
Bahnlänge
durch den rotativen Bahnvorschub 14 vorgibt.
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Hierzu liefert der Meßwertgeber 32 einen Ausgang, der in den Rechner
21 eingegeben wird.
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Bei dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel ist ein Hebel
33 vorgesehen, der bei 34 einseitig gelagert ist und etwa in der Mitte die Walze
31 frei drehbar gelagert hält. Wenn der rotative Bahnvorschub 14 steht und der Linearabzug
17 noch nicht in Tätigkeit getreten ist, nimmt der Hebel 33 seine im wesentlichen
horizontale PLuhestellung gemäß Fig. 1 ein. Dem freien Ende des Hebels 33 ist ein
Fühler 35 zugeordnet, der den Ausgang des Meßwertgebers 32 liefert.
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Bei dem Ausführungsbeispjel gemäß Fig. 2 ist die Walze 31 in vertikalen
Schlitzen auf- und absteigend gelagert, wobei ein Fühler 37 die Bewegung der Achse
der Walze 31 abtastet und den Ausgang des Meßwertgebers 32 liefert.
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Der Rechner 21 arbeitet mit Impulsfolgen, wobei jede vorgegebene Impulsfolge
einem Arbeitstakt des intermittierenden Linearabzugs 17 der Verpackungsmaschine
entspricht und auf eine gewünschte Bildlänge voreingestellt ist, der die Länge des
Druckträgers oder Klischees 19 entspricht. Die Länge des Druckträgers oder Klischees
19 wird durch eine bestimmte Impulszahl der Impulsfolge repräsentiert, wobei die
Impulsfolge das Startsignal für den Druckzylinder 18 liefert, der zunächst auf einem
Umfangsabschnitt leer umläuft, während die Walze 31 ansteigt, da der Linearabzug
17 arbeitet. Anschließend liefert der Rechner 21 einen Steuerimpuls zum Einschalten
des rotativen Bahnvorschubs 14, wobei der Gegendruckzylinder 26 mit der gleichen
Umfangsgeschwindigkeit umläuft wie der Druckzylinder 18, wodurch der Abdruck erstellt
und die Walze 31 in die Ruhestellung
gemäß Fig. 1 absteigt. Dabei
prüft der Fühler 35, ob das Ende der Bewegung der Walze 31 genau dem Ende der Impulsfolge
entspricht oder Abweichungen auftreten, die die vorgegebenen Fehlergrenzen überschreiten.
Ggf. wird dann ein Störsignal gegeben, das den Rechner 21 veranlaßt, den Druckvorgang
zu unterbrechen, durch den rotativen Bahnvorschub 14 eine Korrektur vorzunehmen
oder in sonstiger Weise den erfaßten Fehler auszugleichen.
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Der Fühler 35 oder 37 kann für einen einzigen oder mehrere Meßpunkte
oder eine Analogmessung ausgelegt sein.
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Die Walze 31 der Ausgleichseinrichtung 15 kann auch in anderer Weise
gelagert sein. Beispielsweise kann sie durch eine Zug- oder Druckfederanordnung
vorgespannt sein, wobei die Anordnung der Walze 31 oberhalb oder unterhalb der Vorschubbahn
der Materialbahn 10 vorgesehen sein kann.
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Als Bahnmaterial eignen sich Aluminium- oder Kunststofffolien, sowie
Papier oder Kombinationsfolien.