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Hydrant, insbesondere Unterflur-Hydrant.
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Die Erfindung bezieht sich auf einen Hydranten, insbesondere Unterflurhydraten,
mit einem einen Standrohranschluß und eine höhenverstellbare Ventilstange enthaltenden
Mantelrohr, einem an deren unteren Enden angeordneten, aus Ventilkörper und Ventilsitzfläche
bestehenden Hauptabsperrventil, einem unterhalb des Mantelrohrs angeordneten und
damit lösbar verbundenen, mit der Wasserrohrleitung bleibend zu verbindenden Ventilgehäuse
und einem darin unterbrachten Ventilschwimmer,, insbesondere einer Schwimmerkugel,
die durch den bei geöffnetem Hauptabsperrventil nach unten verstellten Ventilkörper
in ihrer von einem am oberen Ende des
Ventilgehäuses gelegenen Dichtungsitz
abgesenkten Wasserdurchflußstellung zu halten ist.
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Bei bekannten Unterflurhydranten obiger Art bilden das Hauptansperrventil
und die Schwimmerkugel zwei voneinander unabhängig wirkende Abdichtungen, wobei
die Schwimmerkugel das Auswechseln des Hydrantenoberteils oder den Ausbau des Ventilgestänges
zum etwaigen Austausch schadhafter Dichtelemente bei unter Druck stehender Wasserrohrleitung
ermöglicht. Dadurch wird der sonst notwendige Einbau eines Vor- oder Streckenschiebers
in die Wasserrohrleitung entbehrlich. Nachteilig ist dabei aber noch, daß bei geöffnetem
Hauptabsperrventil und geschlossenem Standrohrverschluß bzw. nachgeschalteten Schlauchventilen
aus dem Hydranten und dem angeschlossenen Standrohr bzw. den daran angeschlossenen
Schläuchen Rück flußwasser und darin befindliche Verunreinigungen in die Wasserrohrhauptleitung
gelangen könnnen, was zu entsprechender Verschmutzung des darin befindlichen Trinkwassers
führt.
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Um diesen Mangel zu beseitigen, ist es bei gattungsfremden, nämlich
ohne Ventil schwimmer ausgerüsteten Unterflurhydranten bekannt (Nl-OS 74 029 60),
diese mit einem sogenannten Rückflußverhinderer zu versehen, der aus einer unterhalb
des Ventilkörpers angeordneten und gegenüber letzterem federnd abgestützten Ventilplatte
besteht, die gegen eine im unteren Teil des Ventilgehäuses
gelegene
Ventilsitzfläche zu drücken ist und darauf bei beidseitig von ihr vorhandenem Wassergleichdruck
aufliegt, dagegen bei freigegebenem Wasserdurchfluß davon abhebt. Bei diesem Unterflurhydranten
besteht aber keine Moglichkeit, seine oberen Partien oder sein Ventilgestänge bei
unter Druck stehender Wasserrohrleitung ausbauen zu können, so daß ein solcher Hydrant
den zusätzlichen Einbau eines Vorschiebers in die Wasserrohrleitung erfordert, was
entsprechend nachteilig ist.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Hydranten,
insbesondere Unterflurhydranten zu schaffen, dessen zusätzlich zum Hauptabsperrventil
vorhandener Ventilschwimmer, insbesondere eine Schwimmerkugel,- nicht allein nur
wie bisher die Demontage des Hydranten bzw.
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seinen Gestängewechsel bei unter Druck stehender Wasserleitung ermöglicht
und dabei als Sicherheitsabschluß dient, sondern zugleich auch als Rückflußverhinderer
wirkt, um Verschmutzungen des in der Wasserrohrleitung vorhandenen Trinkwassers
vermeiden zu können. Diese Aufgabe wird ausgehend von einem Hydranten der eingangs
erwähnten Gattung erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß im Ventilgehäuse in dessen
unterem Teil ein zweiter Dichtungssitz für die zugleich als Rückflußverhinderer
wirkende Schwimmerkugel vorhanden ist, die dazu an einer im Ventilkörper bzw. in
der Ventilstange untergebrachten
Federdruckstange anliegt, die die
Schwimmerkugel bei durch das Hauptabsperrventil und/oder den Standrohrverschluß
unterbundenem Wasserdurchfluß gegen den zweiten Dichtungssitz drückt, dagegen sie
bei freigegebenem Wasserdurchfluß davon abheben läßt. Auf diese Weise vermag also
die im Ventilgehäuse untergebrachte Schwimmerkugel eine doppelte Funktion auszführen:
sie wirkt einerseits als zusätzliche selbsttätige Absperrung des durch den Hydranten
abfließenden Wassers bei der Demontage des Hydranten oder seinem Gestängewechsel
und auch zugleich als Abschlußventil bei in Umfahrausführung ausgebildetem Hydranten,
wo also dessen Mantelrohr mit dem darunter gelegenen Ventilgehäuse über Abscherbolzen
verbunden ist, die beim Umfahren des Hydrantenoberteils abscheren und wo selbst
in diesem Falle kein Wasser aus dem Ventilgehäuse heraustritt. Zum anderen wirkt
die gleiche Schwimmerkugel als Rückflußverhinderer, indem sie bei geöffnetem Hauptabsperrventil
und geschlossenen Standrohr- bzw.
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Schlauchventilen und dem sich dadurch ober- und unterhalb von ihr
einstellenden hydraulischen Druckausgleich unter Wirkung der auf sie drückenden
Federdruckstange gegen den unteren, zweiten Dichtungssitz im Ventilgehäuse gedrückt
wird, mithin den Wasserrückfluß unterbindet.
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Bei einem Hydranten, der in bekannter Weise mit einer in das obere
Ende der hohl ausgebildeten Ventilstange
hineinragenden Ventilspindel
versehen ist, die in einer am oberen Ende des Mantelrohres angebrachten Abschlußkappe
drehverstellbar gelagert ist, sieht die Erfindung weiterhin vor, daß durch die hohl
ausgebildete Ventilspindel eine in ihr schraubverstellbar gelagerte Stellstange
hindurchgeführt ist, die an ihrem in die Ventilstange abgedichtet hineinragenden
unteren Ende einen Stützteller für eine sich daran abstützende Druckfeder trägt,
die mit ihrem unteren Ende an dem kolbenartig verbreiterten Kopf der in der Ventilstange
axial verschieblich untergebrachten Federdruckstange anliegt.
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Durch die in der hohlen Ventilspindel schraubverstellbar lagernde
Stellstange kann der auf die Schwimmerkugel lastende Federdruck entsprechend variiert
bzw. eingestellt werden, ohne daß die Verstellbewegungen der Ventilstange und des
an deren unterem Ende sitzenden Ventilkörpers darauf Einfluß haben. Es wird damit
gleichsam ein Fixpunkt für die Lage der Schwimmerkugel geschaffen, der durch die
Betätigung des Ventilgestänges nicht verändert wird. Erst durch das Herauss-chrauben
der Stellstange aus der Ventilspindel wird dieser Fixpunkt so verlagert, daß der
Wasserdruck bei geschlossenem Ventilkörper die Schwimmerkugel nach oben gegen den
oberen Dichtungssitz im Ventilgehäuse druckt, mithin die Absperrung des Ventilgehäuses
bewirkt, so daß dann das Ventilgestänge oder auch das komplette Mantelrohr bei
unter
Druck stehender Wasserrohrleitung gefahrlos demontiert werden können.
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Weitere Merkmale der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
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In der Zeichnung ist ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel eines
Unterflur-Hydranten nach der Erfindung in jeweils senkrechtem Längsschnitt dargestellt.
Dabei zeigt Fig. .1 den Hydranten in der Schließstellung seines Hauptabsperrventils,
Fig. 2 den Hydranten bei der Wasserentnahme, also in der Wasserdurchflußstellung
seines Hauptabsperrventils und seiner Schwimmerkugel, während Fig. 3 die obere Absperrlage
der Schwimmerkugel bei aus dem Hydranten entferntem Ventil gestänge wiedergibt.
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Der abgebildete Unterflur-Hydrant besteht im wesentlichen aus dem
mit der nicht dargestellten Wasserrohrleitung bleibend zu verbindenden, die Schwimmerkugel
1 enthaltenden Ventilgehäuse 2 und dem damit lösbar verbundenen Mantelrohr 3, das
einen als Klaue ausgebildeten Standrohranschluß 4 besitzt sowie eine höhenverstellbare
Ventilstange 5 enthält. An deren unterem Ende befindet sich der das Hauptabsperrventil
bildende Ventilkörper 6, der mit der im unteren Ende des Mantelrohres 3 innen angeordneten
Ventilsitzfläche 7 zusammenwirkt, in welcher
sich eine enge Abflußöffnung
8 befindet. Am oberen Ende des Mantelrohres 3 ist eine Abschlußkappe 9 vorgesehen,
in der sich die Lagerbuchse 10 für die darin drehbeweglich aber axial unverschieblich
lagernde Ventilspindel 11 befindet. Auf das obere Ende der Ventilspindel 11 ist
der Mehrkantkopf 12 unverdrehbar aufgesetzt, der zum Aufstecken einer mit einem
entsprechenden Innenmehrkant ausgerüsteten Betätigungsstange dient.
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Die Ventilspindel 11 wirkt mit der Spindelmutter 13 zusammen, die
in der am oberen Ende der Ventilstange 5 vorhandenen Spindelmutteraufnahme 14 verdrehungssicher
untergebracht ist. Durch Drehen der Ventilspindel 11 kann somit die Ventilstange
5 und damit der an ihrem unteren Ende sitzende Ventilkörper 6 entsprechend axial
verstellt werden.
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In der hohl ausgebildeten Ventilspindel 11 ist eine Stellstange 15
schraubverstellbar gelagert. Sie besitzt zu diesem Zweck ein Außengewinde 15', das
mit dem am oberen Ende der Ventilspindel 11 vorhandenen Innengewinde 11' in Eingriff
steht. Über das schraubenkopfartig ausgebildete obere Ende 15'' kann die Stellstange
15 entsprechend betatigt werden. Die Stellstange 15 durchdringt mit ihrem unteren
Teil eine in der Ventilstange 5 sitzende Ringdichtung 16 und trägt an ihrem unteren
Ende einen Stützteller 17, an dem sich die im unteren Teil der Ventilstange 5 untergebrachte
Druckfeder 18 abstutzt Diese druckt mit ihrem anderen Ende auf den kolbenartig
verbreiterten
Kopf bzw. die Kopfplatte 19 der den Ventilkörper 6 zentral durchdringenden Federdruckstange
20, die an ihrem unteren Ende eine kugelkalottenartig ausgeformte Stützfläche 21
für die daran lose anliegende Schwimmerkugel 1 aufweist.
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Das unterhalb des Mantelrohres 3 gelegene und damit über die gegebenenfalls
als Abscherbolzen ausgebildeten Schraubbbolzen 22 lösbar verbundene Ventilgehäuse
2 besteht aus den beiden Kugelgehäusehalbschalen 2', 2'', die über die Schraubbolzen
23 miteinander verbunden sind, Die untere Kugelgehäusehalbschale 2' ist über ihren
unteren Flansch 2''' auf der Wasserrohrleitung aufzusetzen und mittels in die Befestigungslöcher
2 einzusetzender Schraubbolzen bleibend zu verbinden. Innen sind die beiden Kugelgehäuse-Halbschalen
2', 2'' mit einem Vulkanisierbelag 24 versehen, der am oberen und unteren Ende zwei
die beiden Ventil-Dichtungssitze D1, D2 für die Schwimmerkugel 1 bildende Dichtwulste
24' bzw. 24'' besitzt. Weiterhin ist IV der Vulkanisierbelag 24 mit Flanschen 24''',
24 versehen, die die Dichtungen zwischen den beiden miteinander verschraubten Kugelgehäuse-Halbschalen
einerseits und zwischen der oberen Kugelgehäuse-Halbschale sowie dem darüber gelegenen
Mantelrohr 3 andererseits bilden.
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In der in Fig. 1 dargestellten Absperrlage des Ventilkörpers 6 wird
die Schwimmerkugel 1 durch die Druckfeder 18 über die Federdruckstange 20 gegen
den unteren
Ventildichtungssitz .D2 gedrückt und in dieser Lage
gehalten. Die Druckfeder 18 vermag dabei dem in der Wasserrohrleitung herrschenden
Druck standzühalten, da über der Schwimmerkugel 1 normalerweise der gleiche Druck
herrscht. Dieser vermag sich auch bei etwaigen Druckerhöhungen in der Wasserrohrleitung
durch vorübergehendes Anheben der Schwimmerkugel 1 einzustellen, wobei stets gewährleistet
bleibt, daß zwischen der Schwimmerkugel 1 und der unteren Dichtungssitzfläche D2
zwar ein Wasser-Aufstrom, nie aber ein -rückstrom auftreten kann. Wird für den Wasserdurchfluß
der Ventilkörper 6 in seine in Fig. 2 dargestellte Offenlage heruntergespindelt
und sind dabei der Standrohrverschluß sowie die Ventile der angeschlossenen Schläuche
offen, so wird die Schwimmerkugel 1 unter dem Strömungsdruck des an ihr vorbeifließenden
Wassers bei gleichzeitigem Zusammendrücken der Druckfeder 18 und entsprechendem
Einfahren der Federdruckstange 20 gegen den Ventilkörper 6 gedrückt und in dieser
Durchflußstellung durch letzteren gehalten.
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Falls dagegen bei geöffnetem Ventilkörper 6 der Standrohrverschluß
bzw. die Ventile der angeschlossenen Schläuche geschlossen sind oder geschlossen
werden, kommt es zu einem entsprechenden Wasserdruckanstieg im Mantelrohr 3, mithin
zu einem entsprechenden Druckausgleich ober- und unterhalb der Schwimmerkugei 1,
demzufolge die Druckfeder 18 die Schwimmerkugel -1 wieder in ihre in
Fig.
.1 dargestellte untere Dichtungsposition bringt, so daß kein Rückflußwasser in die
Wasserrohrleitung gelangen kann. Falls das Mantelrohr 3 abgebaut oder umfahren werden
sollte oder auch nur das Ventilgestänge entfernt werden soll, wie das in Fig. 3
der Fall ist, legt sich die Schwimmerkugel 1 gegen ihren oberen Ventildichtungssitz
D1 im Ventilgehäuse 2, und bewirkt somit dessen einwandfreie Abdichtung.
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Im Rahmen der vorliegenden Erfindung sind mancherlei Abwandlungen
möglich. So können beiepielsweise die Federdruckstange 20 und die Stellstange 15
gegebenenfalls auch einteilig beschaffen sein. Weiterhin muß das Schwimmerventil
1 nicht unbedingt als Schwimmerkugel ausgebildet sein, da es, wenn auch weniger
vorteilhaft, grundsätzlich aus einem anders gestalteten Ventilschwimmerkörper mit
oberer und unterer Ventildichtungsfläche bestehen kann.
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