DE3030378C2 - Piezoelektrisch betätigtes, steuerbares Einspritzventil - Google Patents
Piezoelektrisch betätigtes, steuerbares EinspritzventilInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein piezoelektrisch betätigtes, steuerbares Einspritzventil,
wie es im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegeben ist.
Aus der DE-OS 17 51 543 ist ein elektrisch steuerbares
Einspritzventil für Verbrennungsmotor bekannt, bei dem die Düsennadel mittels eines piezoelektrischen
Körpers, mit dem diese Düsennadel hydraulisch oder mechanisch verbunden ist, geöffnet und geschlossen
wird. Mit Hilfe eines piezoelektrischen Körpers lassen sich zwar nur sehr kleine, dafür aber sehr kräftige
.Bewegungen erzeugen, wie sie für das Öffnen und
Schließen einer Düsennadel eines Einspritzventils erforderlich sind. Die nur kleinen erreichbaren Auslenkungen
— wenn man von ohnehin unvorteilhaften Übersetzungen wie Hebelmechanismen absieht —
werfen insoweit Probleme auf. als sie in die Größenordnung von thermischen Ausdehnungen kommen, die bei
den außerdem sehr großen Temperaturunterschieden bei Einspritzventilen im Betrieb auftreten. Ein derartiges
Einspritzventil muß bei allen in Frage kommenden Temperaturen sich zuverlässig und außerdem um ein
Vorgegebenes Maß öffnen und ebenso zuverlässig schließen.
Bei dem bekannten Einspritzventil der obengenannten DEOS ist bereits die Verwendung von Federn
vorgesehen mit denen ein bestimmter Schließdruck und/oder ein Temperaturausgleich erreicht werden soll.
Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein im Bereich der vorkommenden Arbeitstemperaturen
temperaturunabhängiges Einspritzventil anzugeben, das mit piezoelektrischer Kraft steuerbar betätigt wird,
wobei die zur Temperaturkompensation und zur Frzeugung des Anpreßdrucks der Düsennadel in ihrem
Ventilsitz vorgesehene eine oder mehrere Federn keinen negativen Einfluß auf das betriebsveise piezoelektrisch
bewirkte öffnen und Schließen der Düsennadel hat (haben).
Diese Aufgabe wird für ein Einspritzventil nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 erfindungsgemäß
mit den Merkmalen des Kennzeichens des Patentanspruchs 1 gelöst Weitern Ausgestaltungen und Weiterbildungen
gehen aus den Unteransprüchen hervor.
Der Erfindung liegt das Prinzip zugrunde, die im wesentlichen statische Kraftwirkung der Feder funktionell
von der dynamischen Kraftwirkung des piezoelektrischen Körpers des Ventils zu trennen. Die Düsennadel
steht bei der Erfindung permanent unter dem Anpreßdruck der einen oder der mehreren vorgesehenen
Federn, deren Anpreßdruck — wie schon beim Ventil nach der obengenannten DE-OS — einstellbar
ausgeführt sein kann. Auch bei der Erfindung stehen die oben erwähnte Andruckfeder, der piezoelektrische
Körper und die Düsennadel mechanisch in Verbindung miteinander. Bei der Erfindung ist jedoch die Düsennadel
mit dem piezoelektrischen Korper starr verbunden, und der piezoelektrische Körper ist mit dem (Gehäuse
des) Einspritzventil elastisch bzw. federnd verbunden. Zur federelastischen Halterung des piezoelektrischen
Körpers kann allein die Andruckfeder verwendet sein.
Es können hierzu aber auch noch zusätzliche Federn, insbesondere zur elastischen Halterung des piezoelektrischen
Körpers in allen drei Richtungen vorgesehen sein.
Physikalisch liegt der vorliegenden Erfindung das Prinzip zugrunde, die sehr rasch vorsichgehenden
piezoelektrischen Bewegungen unmittelbar, insbesondere
starr, auf die Düsennadel /u übertragen. Dabei kann aufgrund der tragen Masse des piezoelektrischen
Körpers wenigstens die Hälfte seiner absolut zur Verfugung stehenden piezoelektrischen Weglängenänderung
ausgenutzt werden. L nter Verwendung einer Zusat/masse kann aber sogar bis nahezu der gesamte
Bewegungshub /ur Ventilöffnung nutzbar gemacht werden.
Weitere Erläuterungen der Erfindung gehen aus der nachfolgenden, anhand der Figuren gegebenen Beschreibung
bevorzugter Ausführungsbeispiele hervor.
Die Fig. I bis 3 /eigen drei an sich äquivalente
Halterungsarten von Düsennadel, piezoelektrischem Korper und etwaiger Zusat/masse im Einspritzventil.
F" ι g. 4 zeigt ein Beispiel einer konstruktiven Ausführung
eines hier relevanten Emspritzventils.
In den F ι g I bis 3 sind nur die für die Erläuterung des
der Erfindung zugrunde liegenden Funktionsprinzip notwendigen Einzelheiten eines piezoelektrisch betriebenen
Einspritzventil? wiedergegeben. Mit 1 ist jeweils
der piezoelektrische Körper bezeichnet, der — wie
beim oben angegebenen Stand der Technik — eine
Säule aus aufeinanderliegenden piezokeramischen Scheiben sein kann oder ein wie in F i g, 4 angegebener
lamelüerter Körper ist.
Prinzipiell könnte auch ein Völlkörper verwendet Werden, dessert Dimensiortierurig jedoch gewisse
Schwierigkeiten bezüglich der zu seinem Betrieb erforderlichen hohen Anregungsspannungen mit sich
bringen würde.
Mit 2 ist jewc:!; die Düsennadel bezeichnet, die sich in
dem mit 3 bezeichneten Ventilsitz des nur z.T. dargestellten Gehäuses 4 des ganzen Einspritzventils
befindet. Mit 5 bzw. 5' sind eine oder mehrere Federn bezeichnet, mit denen die Düsennadel 2 — wie bereits
aus diesen Prinzipdarstellungen ersichtlich — in den Ventilsitz 3 gedrückt werden kann. Die eine oder
mehreren Federn 5, 5' stehen mit ihrem (jeweils) einen
Ende mit dem piezoelektrischen Körper 1 in mechanischer Verbindung. Das jeweils andere Ende der Federn
5, 5' ist in mechanischer Verbindung mit irgendeinem festen Teil des (nur teilweise dargestellten) Gehäuses 4.
Je nach den Angriffspunkten der Federn an diesem Gehäuseteil und an dem Körper 6 ist bzw sind die
Feder(n) 5, 5' Druckfedern oder Zugfedern. Nicht dargestellt sind Vorrichtungen wie z. B. Stellschrauben
zum Einjuuieren und/oder steuerbarem Verändern der durch die Federspannung hervorgerufenen Anpreßkraft
der Spitze der Düsennadel 2 im Ventilsitz 3. Ohne Schwierigkeiten sind die Federn 5, S' in der Lage,
jegliche in Frage kommenden, temperaturbrdingten Abmessungsänderungen des Einspritzventils derart
auszugleichen, daß höchstens unwesentliche Unterschiede des statischen Anpreßdrucks der Düsennadel 2
im Ventilsitz 3 auftreten können. Die Federn 5, 5' allein wirken dahingehend, das Ventil, bestehend aus Düsennadel
2 und Ventilsitz 3. dauernd geschlossen zu halten. Gemäß einem Merkmal der Erfindung steht nun aber
die Düsennadel 2 mit dem piezoelektrischen Körper 1 in starrer Verbindung. Eine piezoelektrische Erregung des
piezoelektrischen Körpers 1 (mit Hilfe einer an — hier nicht dargestellt — Elektroden des Körpers 1
zugeführten elektrischen Impulsspannung) führt bekanntlich zu einer Formänderung des Piezoelektrischen
Körpers 1. wobei der Aufbau des Körpers 1 (/. B. aus Scheiben oder Lamellen), der Ort und die Anbringung
der Elektroden, das Vorzeichen der angelegten elektrischen Impulsspannung u. dgl. so gewählt sind, daß
mit der lmpulsenannung eine Kontraktion des piezoelek- -to
trischen Körpers 1 eintritt, wie sie mit dem Doppelpfeil
6 angedeutet ist. Da diese Kontraktion ganz plötzlich und weit schneller als jegliche Folgebewegung der
Federn 5, 5' erfolgt, wird die Spitze der Düsennadel 2 vom Ventilsitz 3 zwangsläufig abgehoben. In vernünftigen
Grenzen des Anpreßdrucks der Düsennadel 2 im Ventilsitz 3 ist dieses Abheben der Düsennadel 2 vom
Ventilsitz 3. d. h. das Öffnen des Ventils, unabhängig vom Anpreßdruck der Federn 5, 5'. Bei den in den
Fig. 1 bis 3 dargestellten Prinzipien — und zwar noch
ohne Berücksichtigung der noch zu erläuternden Zusatzmasse — ist die Hubb^wegung h der Spitze der
Düse 2 gleich groß der Hälfte der Kontraktionsweglänge des gesamten Körpers 1 (in Richtung 6). Die mittlere,
gestrichelt dargestell.e Ebene 7 des piezoelektrischen Körpers 1 bleibt bei dieser raschen Bewegung in Ruhe,
denn die Masse der Düsennadel 2 kann als klein gegenüber der Masse des piezoelektrischen Körpers 1
betrachtet werden. Dies insbesondere deshalb, weil vorzugsweise für einen solchen piezoelektrischen
Körper Piezokeramik verwendet wird, die vorzugsweise aus Bleizirkonal-Titanat besteht (das wegen seines
Bleigehalts ohnehin ein spezifisch hohes Gewicht hat). Bei Verwendung einer wie in den F i g. 1 bis 3 gestrichelt
dargestellten Zusatzmasse 8 verlagert ;ch die Ebene 7 in Richtung auf diese Zdsätzmasse 8, und im Extremfall
kann der Hub h der Spitze der Düsennadel 2 gleich der vollen Kontraktionslänge des Körpers 1 werden,
nämlich wenn die Masse 8 groß gegenüber der Masse des piezoelektrischen Körpers 1 gemacht wird.
Fig.4 zeigt eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Einspritzventils, das mit dem an seinem Gehäuse 4 befindlichen Gewinde 14 in den betreffenden
Motor einzuschrauben ist. Mit 15 ist ein Stutzen für die Zuführung des von diesem Ventil einzuspritzenden
Treibstoffs bezeichnet.
Die Düsennadel 2 ist mit einem piezoelektrischen Körper verbunden, der bei diesem Beispiel die Form
eines Pakets 21 aus Lamellen aus Piezokeramik hat. Wie dies nicht ins einzelne gehend dargestellt ist, befinden
sich zwischen den einzelnen Lamellen dieses Pakets 21 elektrisch leitende Elektroden, die entsprechend paarweise
mit den Zuführungsleitungen 16 und 17 verbunden sind, über die die zur piezoelektrischen Anregung
notwendige Impulsspannung zugeführt wird. Wie bereits oben als ein Merkmal der Erfindung hervorgehoben,
sind die Düsennadel und das den piezoelektrischen Körper bildende Paket 21 (am einen Ende dieses
Pakets) starr miteinander verbunden. Ebenfalls starr miteinander verbunden sind das andere Enoe des Pakets
21 und eine fakultativ zusätzlich vorgesehene Masse 28. Das Paket 21 des piezoelektrischen Körpers ist federnd
mit dem Gehäuse 4 verbunden, und zwar bei dieser Ausführu.igsform in der Weise, daß die zusätzliche
Masse 28 diese federnde Verbindung mit dem Gehäuse 4 aufweist. Diese federnde Anbringung der Masse 28 des
Pakets 21 und damit der Düsennadel 2 bewirken zum einen die Druckfeder 25 und zum anderen die
beispielsweise blattförmigen Haltefedern 125. Diese Haltefedern 125 dienen in erster Linie dazu, die
Zentrierung von Masse 28. Paket 21 und Düsennadel 2 in bezug auf den Ventilsitz 3 zu gewährleisten. Mit Hilfe
einer Einstellschraube 225 läßt sich die Druck-Vorspannung der Feder 25 wahlweise regulieren.
Entsprechend der bereits prinzipiell erläuterten Betriebsweise eines oben beschriebenen Einspritzventils
— es handelt sich hier um das Prinzip nach der Fig. 3 — wird durch die aus einem steuerbaren
Generator 117 zugeführte Impulsspannung mit weitgehend
rechteckiger Impulsform eine piezoelektrische Erregung der Gesamtheit der Lamellen des Pakets 21
bewirkt, und zwar mit dem Ergebnis einer momentanen Längenkontraktion entsprechend der .-"ngegeb^nen
Pfeilrichtung 6. Wegen der Massenträgheit der Masse 28 und auch des Pakets 21 selbst erfolgt ein
Zurückziehen der Düsennadel 2. so daß der Ventilsitz 3 für das Hindurchtreten der unter Druck stehenden,
einzuspritzenden Flüssigkeit frei wird. Bei wie in Frage kommender relativ kurzer Impulsdauer hält diese
Längenkontraktion über die Dauer des Impulses an. Mit Impulsende erfolgt somit wieder das Schließen des
Ven'ilsii/es 3 durch die Düsennadel 2. Der Anpreßdruck
der Düsennadel 2 infolge der Druckkraft der Feder ?5 ist so bemessen, daß jeglicher Gegendruck 41 ^us dem
Zylinderinnenraum weit überschritten wird.
Etwaige Längenänderungen innerhalb des Einsprit/-ventils
aufgrund von Temperaturänderungen desselben haben keinerlei (nennenswerten) Einfluß auf diesen
Schließungsdruck des Einspritzventil, da die Direk· tionskraft der Feder für derart geringe Änderungen der
Längenabmessungen unverändert ist. Die Kontraktion des Pakets 21 entsprechend dem Doppelpfeil 6 bei
angelegter Impulsspannung erfolgt stets unabhängig vom Anpreßdruck der Feder 25 (und der Federn 125).
Dazu ist der Quotient aus m\ + mg, nämlich der Masse des Piezokörpers 1 bzw. des Pakets 21 in F i g. 4 und der
gegebenenfalls vorgesehenen zusätzlichen Masse 8 bzw. 28, und dem Wert D, nämlich der gesamten Federkonstanlen
der Federn 5,25 und gegebenenfalls 125 größer als das Quadrat der (maximalen) Öffnungszeit τ des
Ventils. In Formeln lautet dies:
kurzer als die Periodendauer r' der Grundresonanz/
/= -— /—
5t
Für diese Formel ist berücksichtigt, daß die maximale in
Öffnungszeit r des Ventils auf jeden Fall ca. fünfmal des Schwingsystems aus der Federkonstanten der einen
oder mehreren Federn und der gesamten schwingungsfähigen Masse ist. In den voranstehenden Betrachtungen
ist die an sich additiv noch hinzukommende Masse der Düsennadel außer Betracht gelassen worden.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Steuerbares, piezoelektrisches Einspritzventil mit Düsennadel und Ventilsitz sowie mit einem
piezoelektrischen Körper fir dsn impulsweisen Antrieb der Düsennadel und mit einer Feder für die
Erzeugung des statischen Anpreßdrucks der Düsennadel auf ihren Ventilsitz, gekennzeichnet
dadurch, daß die Düsennadel (2) und der
piezoelektrische Körper (1; 21) starr miteinander verbunden sind, und daß der piezoelektrische
Körper (1; 21) federnd (5; 25, 125) im Gehäuse (4)
des Einspritzventils gehalten ist, wobei die Federkraft für den Anpreßdruck der Düsennadel (2) im
Ventilsitz (3) wenigstens teilweise (5; 25) auf diesen
federnden Einbau des piezoelektrischen Körpers (1; 21) zurückgeht, und dadurch, daß die Beziehung gilt
ΣΜ
T2<
v£>
20
worin r die mgximnl vorgesehene Öffnungszeit des
Einspritzventils ist, ΣM die Summe der federnd (5;
25, 125) gehaltenen Einzelmassen von piezoelektrischem Körper (1; 21) mit Düsennadel (2) und
gegebenenfalls vorgesehener Zusatzmasse (8,28) ist, und worin £ D die Summe der Federkonstanten der
die Summe dieser Massen haltenden Federn (5; 25, 125) ist.
2. Einspritzventil nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß die eine oder mehreren Federn (25)
in ihrer wirksamen Federkraft einstellbar (225) ist (sind).
3. Einspritzventil wach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet dadurch, daß der piezoelektrische
Körper (21) ein lameliiertes Pak t aus piezoelektri- J5
sehen Lamellen ist, die für die elektrische Anregungsspannung
gcschaltei sind (Fig. 4).
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DE19803030378 DE3030378C2 (de) | 1980-08-11 | 1980-08-11 | Piezoelektrisch betätigtes, steuerbares Einspritzventil |
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1980
- 1980-08-11 DE DE19803030378 patent/DE3030378C2/de not_active Expired
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