DE3028813C2 - Verfahren und Vorrichtung zur Fernübertragung von Informationen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Fernübertragung von InformationenInfo
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- E21B—EARTH OR ROCK DRILLING; OBTAINING OIL, GAS, WATER, SOLUBLE OR MELTABLE MATERIALS OR A SLURRY OF MINERALS FROM WELLS
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- E21B47/18—Means for transmitting measuring-signals or control signals from the well to the surface, or from the surface to the well, e.g. for logging while drilling using acoustic waves through the well fluid, e.g. mud pressure pulse telemetry
- E21B47/22—Means for transmitting measuring-signals or control signals from the well to the surface, or from the surface to the well, e.g. for logging while drilling using acoustic waves through the well fluid, e.g. mud pressure pulse telemetry by negative mud pulses using a pressure relieve valve between drill pipe and annulus
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Fernübertragung von Informationen aus einem Bohrloch
zur Erdoberfläche nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Bei Tiefbohrungen ist es von
erheblicher Bedeutung, ständig oder in zeitlichen Abständen Informationen aus dem Bohrloch zu
erhalten, die Aufschluß über den Ablauf der Bohrarbeiten vermitteln und es erlauben, rechtzeitig Maßnahmen
zu treffen, die geeignet sind, den Bohrvorgang zu optimieren und auftretenden Fehlern oder Unregelmäßigkeiten
entgegenzutreten.
In der Vergangenheit sind zahlreiche Versuche unternommen und Vorschläge gemacht worden, um
jeweils gewünschte Informationsdaten im Bohrloch mehr oder weniger nahe der Bohrlochsohle zu ermitteln
und zur Erdoberfläche zu übertragen. Diese Übertragung bereitet angesichts der gegebenenfalls beträchtlichen
Entfernungen, der vielfältigen Störungseinflüsse und der Ausbildung und der Betriebsweise des
Bohrgerätes bedeutende Schwierigkeiten. Dies gilt auch
für das die Spülflüssigkeit als Übertragungsmedium heranziehende Übertragungspinzip.
Bei einem bekannten, sich dieses Prinzips bedienenden
Verfahren entsprechend dem ersten Teil des Oberbegriffs des Patentanspruchs 1 (US-PS 40 27 282)
wird die Druckänderung durch zeitlich begrenztes, abwechselndes Erhöhen des Druckes der Spülflüssigkeit
von einem vorgegebenen Ausgangsdruck auf einen vorgegebenen Maximaldruck und Herabsetzen des
Druckes der Spülflüssigkeit wieder auf den Ausgangsdruck vorgenommen. Dabei wird vom Normalarbeitsdruck
der Spülflüssigkeit im Geberbereich als Auspangsdruck ausgegangen. Eine derartige Folge »positiver«
Druckpulse wird in der Praxis mit Hilfe eines Ventils im Geberbereich des Bohrrohrstranges erzeugt,
das durch Schließen und öffnen seines Ventilkörpers den Strömungsquerschnitt für die Spülflüssigkeit im
Bohrrohrstrang vermindert und anschließend wieder vergrößert. Die dabei erzielbare Druckdifferenz zwischen
Maximaldruck und Ausgangsdruck, d. h. die Amplitude einer Druck-Zeit-Kurve der Druckpulsfolge,
ist sehr begrenzt und im Vergleich zum Druckwert des Ausgansdruckes gering. Ferner steigt die Dämpfung des
Bohrrohrstranges einschließlich des Übertragungsmediums auf die Amplitude der Druck-Zeit-Kurve mit
zunehmender Geschwindigkeit solcher Druckänderungen, d. h. mit zunehmender Frequenz der Druck-Zeit-Kurve
der Pulsfolge an. Druckpulse dieser Art sind daher nach Durchlaufen des Übertragungsmediums von
Meßwandlern an der Erdoberfläche, die den Druck in der Spülflüssigkeit messen und aufgenommene Druckpulsfolgen
in auswertbare Informationsdaten rückwandeln sollen, nur schwer eindeutig erkennbar, da sie von
Druckschwankungen in der Spülflüssigkeit überlagert und verzerrt werden, die aus zahlreichen Einflußfaktoren
des Bohrbetriebs selbst resultieren. Eine Erhöhung der Amplitude der Druckpulse auf wünschenswert
große Werte ist wegen der Beeinträchtigung des Bohrbetrieb'·, und wegen des starken Ansteigens von
Verschleißerscheinungen nicht möglich.
Bei anderen bekannten Verfahren der im ersten Teil des Oberbegriffs des Patentanspruchs 1 angegebenen
Art (DE-AS 28 04 512 und DE-AS 28 51 575) wird die Druckänderung durch zeitlich begrenztes, abwechselndes
Herabsetzen des Druckes der Spüiflüssigkeit von einem Ausgangsdruck auf einen Minimaldruck und
Erhöhen des Druckes der Spülflüssigkeit vom Minimaldruck auf den Ausgangsdruck vorgenommen. Auch
hierbei wird vom Normalarbeitsdruck der Spülflüssigkeit im Geberbereich des Bohrrohrstranges als Ausgangsdruck
ausgegangen und zur Herabsetzung des Ausgangsdruckes auf den vorgegebenen Minimaldruck
eine direkte Strömungsverbindung zwischen dem Bohrrohrstrang und dem diesen umgebenden Ringraum
des Bohrloches hergestellt Durch eine derartige, durch ein Ventil gesteuerte Umgehung sind Druckdifferenzen
zwischen Ausgangsdruck und Minimaldruck erzielbar, die dem Druckabfall der Spülflüssigkeit auf ihrem Wege
vom Geberbereich des Bohrrohrstrangs zum Drehbohrmeißel und aufwärts im Ringraum entsprechen. Für die
Erkennbarkeit »negativer« Druckpulse treffen grundsätzlich die gleichen Schwierigkeiten zu, wie sie im
Zusammenhang mit der Übertragung »positiver« Druckpulsfolgen eingangs erwähnt sind. Eine Erhöhung
der Amplitude »negativer« Druckpulse auf wünschenswert große Werte führt zwar nicht in dem Maße, wie
dies bei Erzeugung »positiver« Druckpulse der Fall ist, zu einem starken Ansteigen der Verschleißerscheinungen;
ist aber hinsichtlich ihres Maximalwertes auf einen Betrag un.jrhalb des Wertes des Druckabfalls über dem
Drehbohrmeißel begrenzt
Die Verwendung entweder »positiver« oder »negativer«
Druckpulse für die Fernübertragung beschränkt die Übertragung von Informationen infolge niedriger
Übertragungsgeschwindigkeit und eingeschränkter Codierungsmöglichkeiten was insbesondere bei Übertragungen
von vielfältigen Informationen nachteilig ist
Um dem zu begegnen, bedient sich ein weiterhin bekanntes Verfahren der Erzeugung von »positiven«
und »negativen« Druckpulsen der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Art (US-PS 40 27 282).
Hierbei wird von einem gegenüber dem Normalarbeitsdruck der Spülflüssigkeit im Geberbereich des Bohrrohrstranges
erhöhten Druck als Ausgangsdruck ausgegangen, der dann auf einen vorgegebenen Maximaldruck
erhöht oder auf einen vorgegebenen Minimaldruck erniedrigt wird, wobei der vorgegebene Minimaldruck
dem Normalarbeitsdruck der Spüiflüssigkeit im Geberbereich des Bohrrohrstranges entspricht. Zwar
erweitert dieses Verfahren die Codierungsmöglichkeiten und erhöht die Übertragungsgeschwindigkeit,
jedoch verringert es dabei die Erkennbarkeit der an der Erdoberfläche aufzunehmenden Druckpulse gegenüber
den Verfahren mit rein »positiven« oder »negativen« Druckpulsen, da die Gesamtdruckdifferenz zwischen
dem Maximaldruck und dem Minimaldruck jenen Wert nicht überschreitet, wie er aus den obengenannten
Gründen bei Erzeugung von »positiven« Druckpulsen allein erreichbar ist Hinzu kommt, daß eine füi die
Durchführung dieses Verfahrens geeignete Vorrichtung baulich aufwendig, kompliziert und störanfällig ist und
ein zur Erzeugung des erhöhten Ausgangsdruckes über längere Zeit geschlossenes Ventil schnell durch Erosion
zerstört oder beschädigt wird. Dies gilt auch für ein hierzu teilweise geschlossenes Ventil (US-PS 27 59 143).
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1
angegebenen Art zu schaffen, mit dem Druckpulse mit wesentlich größerer Druckdifferenz bei erhöhter
Übertragungsgeschwindigkeit erzeugbar sind, wobei Druckpulsfolgen mit großer Variationsbreite ihrer
Konfiguration darstellbar sein sollen. Zugleich damit sollen Beeinträchtigungen des Bohrbetriebs und des
Bohrgerätes selbst wesentlich herabgesetzt werden.
Die Erfindung löst diese Aufgaöe durch ein Verfahren
mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
Mit dem Verfahren nach der Erfindung sind Druckpulse innerhalb eines Gr amtdruckdifferenzbereiches
erzeugbar, der weseniiich grc Ser ist und sich aus der Teildruckdifferenz »positiver« und »negativer«
Druckänderungen zusammensetzt, wobei die Teildruckdifferenz »negativer« Druckpulse jenen Bereich nutzt,
der -ich aus dem Druckabfall in der Spülflüssigkeit über
den Drehbohrmeißel ergibt Infolge der kombinierten Nutzung »positiver« und »negativer« Teildruckdifferenzen
in bezug auf den Normalarbeitsdruck der Spülflüssigkeit im Geberbereich des Bohrrohrstranges
sind die Beeinträchtigungen des Bohrbetriebs durch die Modulation des Spülflüssigkeitsdruckes wesentlich
geringer, während sich gleichzeitig die Lebensdauer erhöhende Herabsetzungen der Beanspruchung des
Bohrgerätes und der Bestandteile der Übertragungsvorrichtung ergeben. Für die Konfiguration von Druckpulsfolgen
ergibt sich eine große Variationsbreite, da nicht nur »positive« oder »negative«, sondern auch abwechselnd
kombinierte Druckpulse und schließlich Druckpu1-se
erzeugbar sind, die eine durchgehende steile Druckflanke mit einer Länge haben, die der Gesamtonickdifferenz
zwischen Maximal- und Minimaldruck entspricht
Die Erfindung bezieht sich ferner auf eine Vorrichtung zur Fernübertragung von Informationen aus einem
Bohrloch zur Erdoberfläche in einer Ausbildung nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 2.
Diesbezüglich liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine baulich besonders einfache, verschleißarme
und mit hoher Standzeit zuverlässig arbeitende Vorrichtung zu schaffen. Diese Aufgabe löst die
Vorrichtung nach der Erfindung durch die Merkmale des Patentanspruchs 2.
FS·; Vorrichtung nach der Erfindung kommt mit zwei Ventilen aus, von denen auch das erste, die Druckerhöhungen
über de«. Normalarbeitsdruck de/ Spülflüssigkeit herbeiführende Ventil nur jeweils während der
Erzeugung derartiger Erhöhungen und damit kurzzeitig geschlossen is/, so daß es nur geringer Erosionswirkung
unterliegt. In Pausenzeiten zwischen Übertragungsphasen kann das Bohrgerät unter Norffialbedingungen
betrieben werden, ohne daß Drosselungen der Spülflüssigkeitsströmung
negative Wirkungen entfalten. Mit nur zwei Antrieben für die Ventilkörper der beiden Ventile
erbringt die Vorrirhtung eine Funktionsvariabilität, wie sie in Verbindung mit dem oben abgehandelten
Verfahren angeführt wurde.
Hinsichtlich weiterer Auseestaltuneen wird auf Hip
Patentansprüche 3 bis 5 verwiesen.
Verfahren und Vorrichtung nach der Erfindung werden nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels
für die Vorrichtung in Verbindung mit der Zeichnung näher beschrieben. In der Zeichnung zeigt
F i g. 1 Druck-Zeit-Kurven zur Veranschaulichung von Druckpulsfolgen bekannter Verfahren mit in
a) sämtlich »negativen« Druckpulsen, mit in
b) sämtlich »positiven« Druckpulsen und mit in
c) abwechselnden »positiven« und »negativen« Druckpulsen,
Fig.2 Druck-Zeit-Kurven gemäß dem Verfahren nach der Erfindung mit in
a) »positiven« und »negativen« Druckpulsen ähnlich Fig. Ic, jedoch mit vergrößerten Druckdifferenzen,
mit in
b) zunächst abwechselnden »positiven« und »negativen« Druckpulsen und anschließend kombinierten
»positiven/negativen« Druckpulsen einer ersten Konfiguration, und mit in
c) zunächst kombinierten »postiven/negativen« Druckpulsen unmittelbar aneinander anschließender
Konfiguration, dann kombinierten »positiven/ negativen« Druckpulsen in einzeln aufeinanderfolgender
Konfiguration und schließlich kombinierten »positiven/negativen« Druckpulsen mit Abstufungskonfiguration,
Fig.3 einen schematischen, abgebrochenen Längsschnitt
durch den Geberbereich des Bohrrohrstranges eines Bohrgerätes mit einer vereinfachten Wiedergabe
der Hauptteile der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Fernübertragung von Informationen, und
F i g. 4 einen Längsschnitt ähnlich F i g. 3 in vergrößerter Darstellung zur deutlicheren Detailwiedergabe.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Fernübertragung von Informationen aus einem Bohrloch 1 zur
Erdoberfläche 2 während des Betriebs eines allenthalben bekannten Bohrgerätes, das einen Drehbohrmeißel
3, einen Bohrrohstrang 4 und eine Spülflüssigkeit 6 im Bohrrohstrang4abwärts —,durchden Drehbohrmeißel
3 hindurch — und im den Bohrrohrstrang 4 umgebenden Ringraum 7 des Bohrloches 1 aufwärts fördernde
Pumpe 5 umfaßt, besteht aus zumindest einem dem Bohrrohrstrang 4, z. B. einer Schwerstange oberhalb des
Drehbohrmeißels 3, in geeigneter Weise zugeordneten Meßgerät 8 zur Ermittlung gewünschter Informationsdaten, einem (beispielsweise wie das Meßgerät 8 von
einer nicht dargestellten Stromquelle, z. B. einer Batterie oder einem Generator, gespeisten) Wandler 9
zum Umwandeln der Informationsdaten in eine codierte Folge digitaler elektrischer Signale, einem in Höhe des
in F i g. 3 und 4 näher veranschaulichten Geberbereiches des Bohrrohrstranges 4 in der abwärts gerichteten
Strömung der Spülflüssigkeit 6 angeordneten, einen Teilströmungsquerschnitt 10 des Strömungskanals 11
für die Spülflüssigkeit beherrschenden ersten Ventil 12, einem in Abhängigkeit von digitalen Signalen des
Wandlers 9 steuerbaren Antrieb 13 für öffnungs- und Schließbewegungen des Ventilkörpers 14 des ersten
Ventils, einem zweiten Ventil 15, das mit seinem Ventilkörper 16 eine direkte Verbindungsleitung 17
zwischen dem Strömungskanal 11 des Bohrrohrstranges
4 und dem Ringraum 7 des Bohrloches 1 beherrscht, einem gesonderten Antrieb 18 für den Ventilkörper 16
des zweiten Ventils 15, der seinerseits in Abhängigkeit von digitalen Signalen des Wandlers 9 selbständig
steuerbar ist, sowie einem an der Erdoberfläche 2 angeordneten Meßwandler 9 mit Meßfühler 20 zum
Messen des Druckes in der Spülflüssigkeit 6 und zum Rückwandeln aufgenommener Druckpulsfolgen in auswertbare
Informationsdaten.
Wie F i g. 4 für das dargestellte Ausführungsbeispiel der Vorrichtung näher erkennen läßt, umfaßt das erste
ίο Ventil 12 einen koaxial im Strömungskanal 11 des
Geberbereiches des Bohrrohrstranges 4 angeordneten und in diesem durch Streben 21 abgestützten Ventilsitzteil
22, der mit der Innenwand des Bohrrohrstranges 4 einen Umströmungskanal 23 für abwärts strömende
Spülflüssigkeit begrenzt. Der Vtntilkörper 14, der in Fig.4 in seiner Schließstellung, in Fig.3 in einer
Offenstellung veranschaulicht ist, ist als Hohlkammerkolben ausgebildet und besitzt einen oberen Innenraum
24 mit einem sich rfyrh Hie den Strömungsteilquerschnitt
10 umgebende Ventilöffnung nach oben hin hindurcherstreckenden Fortsatz 25, der mit einer
Verbindungsöffnung 26 versehen ist. Der obere Innenraum 24 ist unterseitig durch eine Trennwand 27
begrenzt, in der sich Verbindungsöffnungen 28 befinden.
Im Bereich unterhalb der Trennwand 27 weist der Ventilkörper 14 eine Ringschürze 29 auf, die unter
Abdichtung einen durch Streben 30 ortsfest im BohrrcVstrang 4 abgestützten kolbenartigen Abschlußkörper
31 umgreift. Die Trennwand 27, die Ringschürze 29 und der Abschlußkörper 31 umgrenzen
einen unteren Innenraum 32, in dem sich Spülflüssigkeit mit einem erhöhten Druck befindet, wie er in Höhe der
Verbindungsöffnung 26 des Fortsatzes 25 in der Spülflüssigkeit vorliegt. Durch geeignete Querschnittsabmessung
der für den Ventilkörper 14 wirksamen Kolbendruckfläche in bezug auf die von Spülflüssigkeit
beaufschlagte Außenfläche des Ventilkörpers 14 kann dieser so tariert sein, daß die auf den Ventilkörper 14
einwirkenden hydraulischen Drücke zumindest im wesentlichen kompensiert sind.
An der Unterseite der Trennwand 27 greift koaxial eine Kolbenstange 33 an, die sich unter Abdichtung
durch den Abschlußkörper 31 hindurch erstreckt und von einem Elektromagneten als Antrieb 13 betätigbar
ist, dessen Wicklungen mit 34 und 35 bezeichnet sind. Dieser Antrieb 13 befindet sich in einem zentralen, von
der Spülflüssigkeit 6 umströmten Gehäuse 36, in dem auch der gesonderte Antrieb 18 für das zweite Ventil 15
untergebracht ist Auch dieser Antrieb 18 ist als
so Elektromagnet ausgebildet, dessen Wicklungen mit 37, 38 bezeichnet sind. Das Gehäuse 26 ist ül^r die
schematisch veranschaulichten Streben 39 ortsfest gegenüber dem Bohrrohrstrang 4 abgestützt, durch die
hindurch elektrische Verbindungsleitungen 40 von den Geräten 8, 9 zugeführt sein können. Als Stromquelle
kann beispielsweise wiederum eine Batterie oder auch ein irgendwo angeordneter Generator vorgesehen sein.
Es versteht sich jedoch, daß anstelle von Elektrcmagnetantrieben auch irgendwelche sonst geeigneten Antriebe
Anwendung finden können.
Auch der Ventilkörper 16 des zweiten Ventils 15 ist als Hohlkammerkolben zum Zwecke seiner hydraulischen
Druckkompensation ausgebildet Seine vom Antrieb 18 betätigte Kolbenstange ist in einem Bereich
unterhalb des Gehäuses 36 rohrförmig ausgebildet und umschließt einen sich nach oben erstreckenden Fortsatz
eines oberen Innenraumes 42 im Ventilkörper 16, der über Verbindungsöffnungen 43 mit der Spülflüssigkeit
im Strömungskanal 11 im Geberbereich des Bohrrohrstranges
4 in Verbindung steht. Der obere Innenraum 42 im Ventilkörper 16 ist unterseitig begrenzt durch einen
zylinderförmigen, seinerseits über Abstrebungen 44 ortsfest im Bohrrohrstrang 4 festgelegten Abschlußkörper
45. Der Ventilkörper 16 umgreift mit einer Schürze 47 unter Abdichtung den Abschlußkörper 45 und ist
entlang diesem axial verschieblich. Unter dem Abschirmkörper 45 befindet sich ein unterer Innenraum 48,
unter dem sich dann der Ventilkegel 49 des Ventilkörpers 16 befindet. Dieser untere Innenraum 48 steht unter
dem Druck von Spülflüssigkeit, wie er in dieser in Höhe von Verbindungsöffnungen 46 in der Schürze 47
vorliegt, und auch hier ist die wirksame Kolbendruckfläche des Ventilkörpers 16 so zu seiner druckbeaufschlagten
Oberfläche tarierbar, daß der Ventilkörper 16 zumindest im wesentlichen druckkompensiert ist. Der
Ventilkörper 16 wirkt mit Ventilsitzteil 49 zusammen, das am innenliegenden Ende der Verbindungsleitung 17
ausgebildet ist. Dieses VentüsitzJci! 49 ist ebenso wie das
entsprechende Teil 22 des ersten Ventils 12 koaxial im Strömungskanal 11 angeordnet und von Spülflüssigkeit
6 passierbar.
Im Normalbetrieb des Bohrgerätes befindet sich das erste Ventil 12 in Offenstellung und das zweite Ventil 15
in Schließstellung. Die von der Pumpe 5 im Bohrrohrstrang 4 abwärts gepumpte SpülflUssigkeit hat daher im
Geberbereich des Bohrrohrstranges 4 einen Normalarbeitsdruck, wie er sich aus der Leistung der Pumpe 5
unter Berücksichtigung aller Strömungsverluste etc. im jo
Geberbereich einstellt. Sollen nun vom Meßgerät 8 ernittelte und vom Wandler 9 digital codierte
Informationsdaten zur Erdoberfläche 2 übertragen werden, so werden durch einen geeigneten, auf
irgendeine bekannte oder geeignete Weist- betätigbaren Schalter die Antriebe 13 und 18 für eine Ansteuerung
durch die codierte Folge digitaler elektrischer Signale des Wandlers 9 freigegeben, um diese digitalen
elektrischen Signalen entsprechende Druckpulse in der Spülflüssigkeit 6 durch die Betätigung der Ventilkörper
14 bzw. 16 der Ventile 12 und/oder 15 zu erzeugen. Je nach Ansteuerung der Antriebe 13 und/oder 18 können
z. B. durch aufeinanderfolgende Schließ- und Öffnungsbewegungen des Ventilkörpers 14 allein »positive«
Druckpulse 50 entsprechend F i g. 2a erzeugt werden. Ferner lassen sich durch öffnungs- und Schließbewegungen
des Ventilkörpers 16 allein »negative« Druckpulse 51 der Darstellung in F i g. 2a erzeugen.
Durch Schließ- und Öffnungsbewegungen des Ventilkörpers 14 des ersten Ventils 12 in Abwechslung mit
Öffnungs- und Schließbewegungen des Ventilkörpers 16 des zweiten Ventils 15 sind aufeinanderfolgende
»positive« und »negative« Druckpulse 52, 53 gemäß F i g. 2b erzeugbar. Durch ein Schließen und öffnen des
ersten Ventils 12 und ein zeitlich auf das öffnen des ersten Ventils abgestimmtes öffnen und anschließendes
Schließen des zweiten Ventils 15 kann ein Druckpuls 54 entsprechend F i g. 2b erzeugt werden, der eine sich
über den Gesamtdruckdifferenzbereich erstreckende Druckflanke besitzt. Durch ein anschließendes öffnen
und Schließen des zweiten Ventils 15 und ein zeitlich auf das Schließen des zweiten Ventils 15 abgestimmtes
Öffnen des ersten Ventils 12 mit nachfolgendem Schließen des Ventils entsteht ein Druckpuls 55 mit
entsprechender Druckflanke im Druckanstiegsbereich anstelle im Druckabfallsbereich wie beim Druckpuls 54.
Während die Druckpulse 54, 55 in F i g. 2b noch getrennt aufeinanderfolgen, sind die Druckpulse 56, 57
in Fig.2c unmittelbar aneinandergrenzend figuriert, so
daß diese beiden Druckpu'sc drei sich über die gesamie
Druckdifferenz erstreckende Druckflanken darbieten.
Die F i g. 2c zeigt schließlich noch die Konfiguration eines Druckpulses 58, der mit einer Druckabstufung bei
59 über einen Zwischendruck (P11) auf den Maximaldruck
(Pma,) ansteigt und dann mit einer durchgehenden
Druckflanke auf einen oberhalb des Minimaldruckes (Pmm) gelegenen Druck (P22) abfällt, bevor er nach
zeitlichem Versatz wieder auf den Ausgangsdruck (PA)
ansteigt, der dem Normalarbeitsdruck (Pn) der Spülflüssigkeit 6 im Geberbereich entspricht.
Die durch entsprechende Betätigungen der Ventile 12 und/oder 15 erzeugbaren Druckpulsfolgen können, wie
die Beispiele nach Fig.2a bis 2c erkennbar machen, außerordentlich vielfältig in ihrer Konfiguration gestaltet
werden, um entsprechend vielfältige Informationsdaten bei eindeutiger Erkennbarkeit an der Erdoberfläche
schnell und trotz ihrer Schnelligkeit mit großem »Störabstand« zur Erdoberfläche zu übermitteln, wobei
sich in allen Übermittlungspausen stets im Geberbereich sofort wieder der Normalarbeitsdruck in der
Spülflüssigkeit 6 einstellt.
Durch entsprechend geeignete Ausbildung der Antriebe 13,18 können diese nicht nur die zugehörigen
Ventilkörper 14, 16 zwischen voll geschlossenen bzw. voll geöffneten Stellungen bewegen, sondern auch
Bewegungen der Ventilkörper 14,16 erzeugen, in denen diese für eine vorgegebene Zeitspanne in einer
Zwischenstellung zwischen voll geöffneter und voll geschlossenen Stellung verbleiben.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Verfahren zur Fernübertragung von Informationen aus einem Bohrloch zur Erdoberfläche
während des Betriebs eines Bohrgeräts, das einen Drehbohrmeißel, einen Bohrrohrstrang und eine
Spülflüssigkeit fördernde Pumpe umfassenden Bohrgerätes, bei dem der in einem unterirdischen
Geberbereich im Bohrrohrstrang vorliegende Normalarbeitsdruck der von der Pumpe druckbeaufschlagten,
abwärts strömenden Spülflüssigkeit zur Ausbildung einer Druckpulsfolge geändert wird,
welche als Pulscode digitalen, die fernzuübertragende Information enthaltende Signalen entspricht und
an der Erdoberfläche gemessen und ausgewertet wird, wobei die Druckänderung durch zeitlich
begrenztes, abwechselndes Erhöhen des Druckes der Spülflüssigkeit von einem vorgegebenen Ausgangsdruck
bis hin auf einen vorgegebenen Maximaldruck und Herabsetzen des Druckes der
Spülflüssigkeit auf einen Druckwert zwischen dem Maximaldruck und einem vorgegebenen, den Ausgangsdruck
unterschreitenden Minimaldruck vorgenommen wird, dadurch gekennzeichnet,
daß vom Normalarbeitsdruck der Spülflüssigkeit im Geberbereich des Bohrrohrstranges als Ausgangsdruck
ausgegangen, zur Druckerhöhung der Strömungsquerschnitt für die Spülflüssigkeit im Bohrrohrstrang
vermindert und zur Druckherabsetzung unter den Ausgangsdruck eine direkte Strömungsverbindung
zwischen dem Bohrrohrstrang und dem diesen umgebenden Ringraum des Bohrlochs hergestellt
wird.
2. Vorrichtung zur Fernübertragung von Informationen
aus einem Bohrloch zur Erdoberfläche während des Betriebs eines Bohrgeräts, das einen
Drehbohrmeißel, einen Bohrrohrstrang und eine Spülflüssigkeit im Bohrrohrstrang abwärts-, durch
den Drehbohrmeißel hindurch- und im den Bohrrohrstrang umgebenden Ringraum des Bohrloches
aufwärtsfördernde Pumpe umfaßt, bestehend aus zumindest einem dem Bohrrohstrang zugeordneten
Meßgerät zur Ermittlung gewünschter Informationsdaten, einem Wandler zum Umwandeln der
Informationsdaten in eine codierte Folge digitaler elektrischer Signale, einem in Höhe eines Geberbereiches
des Bohrrohrstranges in der abwärts gerichteten Strömung der Spülflüssigkeit angeordneten,
einen Teilströmungsquerschnitt für die Spülflüssigkeit beherrschenden ersten Ventil, durch
das der Druck der Spülflüssigkeit im Bohrrohstrang veränderbar ist, einem im Abstand dem ersten Ventil
im Geberbereich des Bohrrohrstranges zugeordneten, von Spülflüssigkeit passierbaren zweiten Ventil,
durch das der Druck der Spülflüssigkeit im Bohrrohrstrang gleichfalls veränderbar ist, einem in
Abhängigkeit von digitalen Signalen des Wandlers steuerbaren Antrieb für öffnungs- und Schließbewegungen
der Ventilkörper der beiden Ventile sowie einem an der Erdoberfläche angeordneten Meßwandler
zum Messen des Druckes der Spülflüssigkeit und zum Rückwandeln der aufgenommenen
Druckpulsfolgen in auswertbare Informationsdaten, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite Ventil (15)
mit seinem Ventilkörper (16) eine direkte Verbindungsleitung (17) zwischen dem Strömungskanal
(11) des Bohrrohrstranges (4) und dem Ringraum (7) des Bohrloches (1) beherrscht.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ventilkörper (14; 16) des ersten
und des zweiten Ventils (12; 15) mit einer die auf sie einwirkenden, hydraulische Drücke kompensierenden
Ausgleichsvorrichtung versehen sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß beide Ventile (12; 15) koaxial
im Mittelbereich des Strömungskanals (11) des Bohrrohrstranges (4) angeordnet sowie rbereinander
abgestützt sind.
5. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Ventilkörper (14, 16) des ersten und/oder des zweiten Ventils (12: 15) mittels ihrer Antriebe (13;
Ϊ8) in Zwischenstellungen bewegbar sind.
Priority Applications (6)
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