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Verfahren zum Be- und/oder entladen eines Kernreaktors
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und Stützteil insbesondere für dieses Verfahren Die erfindung betrifft
ein Verfahren zum Be- und/oder Entladen eines Kernreaktors unter Ausfahren, insbesondere
Total aus fahren von einen kreuzförmigen Querschnitt aufweisenden Steuerstäben des
Kernreaktors, von denen jeder einer Gruppe der im Kernreaktor befindlichen, langgestreckte
Hüllkästen mit rechteckigem, insbesondere quadratischem Querschnitt,aufweisenden,
im Kernreaktor angeordneten Brennelemente zugordnet ist, welche jeweils aus vier
Brennelementen besteht, die je in einer Ecke einer rechteckigen, insbesondere quadratischen
Masche eines Quergitters angeordnet sind unter Ausbildung eines für den Steuerstab
bestimmten, spaltförmigen Zwischenraumes mit ebenfalls kreuzförmigem Querschnitt
zwischen ihren Hüllkästen, sowie ein Stützteil insbesondere für dieses Verfahren.
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Dieses Verfahren ist von besonderer Bedeutung für wieder wasserkernreaktoren,
bei denen jede quadratische Masche eines Quergitters,des sogenannten oberen Kerngitters,
das aus hochkant angeordneten, sich rechtwinklig kreuzenden Stegen aufgebaut ist,
eine Gruppe von vier Brennelementen unter Ausbildung einer sogenannten Kernzelle
zusammenfaßt. Im Zwischenraum zwischen den Hüllkästen dieser vier Brennelemente
ist der Steuerstab mit kreuzförmigem Querschnitt in seiner Längsrichtung beweglich
angeordnet.
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Sowonl die Brennelemente mit ihren langgestreckten Hüllkästen als
auch der Steuerstab sind im Siedewasserkernreaktor vertikal angeordnet. Der Antrieb
des Steuerstabes befindet sich am Boden des Druckbehälters des Siedewasserkernreaktors,
in dem sich auch die Brennelemente mit den ihnen zugeordneten Steuerstäben befinden,
so daß diese
Steuerstäbe von unten jeweils zwischen die vier,eine
Kernzelle bildenden Brennelemente geschoben werden.
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Die Funktionstüchtigkeit der Kernreaktoranlage und insbesondere des
Kernreaktors muß ständig überprüft werden.
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Ganz besonders muß die Einschießzeit der Steuerstäbe in die Kernzellen
und damit die Funktionstüchtigkeit der Antriebe der Steuerstäbe überprüft werden.
Dies ist nicht nur bei der Erstbeladung des Siedewasserkernreaktors mit Brennelementen
erforderlich, sondern auch anläßlich von r.fiederholungsprüfungen, die in einem
bestimmten Turnus an der Kernreaktoranlage und insbesondere am Kernreaktor nach
deren Inbetriebnahme vorgenommen werden müssen. Das Messen der Einschießzeit der
Steuerstäbe in die Kernzellen setzt aber ein vorangehendes totales Ausfahren der
Steuerstäbe aus den Kernzellen voraus.
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Der die Brennelemente enthaltende Reaktorkern ist jedoch stets so
ausgelegt, daß eine Überschußreaktivität gegeben ist, die durch die Neutronen absorbierenden
Steuerstäbe kompensiert oder sogar auch überkompensiert wird. Ein totales Ausfahren
der Steuerstäbe aus den Kernzellen des vollbeladenen Reaktorkernes hat daher zur
Folge, daß der Kernreaktor nicht nur kritisch, sondern überkritisch wird und eine
anwachsende, unkontrollierte Kettenreaktion einsetzt, die zur Zerstörung des Reaktorkernes
führt.
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Man hat daher zum Messen der Einschießzeit der Steuerstäbe in den
Reaktorkern vor der Erstbeladung desselben mit Brennelementen in die Maschen des
oberen Kerngitters, denen ein Steuerstab zugeordnet ist, jeweils nur zwei Brennelementattrappen
so eingesetzt, daß sie in der Masche in zwei sich diagonal gegenüberliegenden Ecken
angeordnet sind. Diese beiden Brennelementattrappen enthalten keinen Kernbrennstoff,
sind aber äußerlich genauso oder ähnlich aufgebaut wie Brennelemente, die Kernbrennstoff
enthalten. Sie sind schon vor dem Einsetzen
in die Masche des oberen
Kerngitters an den Enden, an denen sich die Griffe für den Greifer einer Lademaschine
befinden, durch eine starre Quertraverse, die in zwei fluchtenden Diagonalen der
Hüllkästen der beiden Brennelementattrappen verläuft, miteinander verbunden. In
der Masche des Kerngitters sorgen diese beiden Brennelementattrappen für die Führung
des dieser Masche zugeordneten Steuerstabes beim Einschießen desselben in den Reaktorkern
und damit in die betreffende Kerngittermasche. Da alle Steuerstäbe des Kernreaktors
beim Messen ihrer Einschießzeit zugleich in den Reaktorkern eingeschossen werden
müssen, mußte vor der Erstbeladung jede Kerngittermasche, der ein Steuerstab zugeordnet
ist, mit zwei solchen Brennelementattrappen zur Führung des entsprechenden Steuerstabes
belegt werden. Die Erstbeladung des Reaktorkerns mit Kernbrennstoff enthaltenden,
normalen Brennelementen erfolgte dann bei eingefahrenen Steuerstäben, indem zunächst
zwei normale Brennelemente in die zwei freien Ecken der mit den beiden Brennelementattrappen
besetzten Kerngittermaschen eingesetzt wurden.
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Anschließend wurden beide Brennelementattrappen entladen und durch
zwei weitere normale Brennelemente in den Kerngittermaschen ersetzt. Auf diese Weise
erfolgte die Erstbeladung des Kernreaktors mit normalen Brennelementen bei voll
eingefahrenen Steuerstäben, die in den einzelnen Kerngittermaschen stets mechanisch
geführt waren und verhindern, daß der Kernreaktor während der Erstbeladung kritisch
wird.
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Zur Erstbeladung des Kernreaktors wurden also praktisch halbsoviel
Brennelementattrappen benötigt, wie der Reaktorkern nach der Beladung Brennelemente
enthält. Da auch eine Brennelementattrappe verhältnismäßig teuer ist, stellt der
Hersteller des Kernreaktors bzw. des Kernkraftwerkes den für die Erstbeladung des
Kernreaktors erforderlichen Satz Brennelementattrappen zur Verfügung. Dieser Satz
verbleibt aber nach der Erstbeladung nicht im Kern-
kraftwerk, sondern
wird vom Hersteller des Kernreaktors wieder zurückgenommen und bei der Erstbeladung
anderer Kernkraftwerke eingesetzt. Er steht insbesondere dem Betreiber des Kernkraftarerkes
für Messungen der Steuerstab-Einschießzeit anläßlich von Ifiederholungsprüfungen
nach der Inbetriebnahme des Kernkraftwerkes nicht mehr zur Verfügung. Auch würden
bei solchen Wiederholungsprüfungen eingesetzte Brennelementattrappen im Kernreaktor
kontaminiert werden und könnten nach dem Entladen aus dem Kernreaktor nur mit erheblichem
Aufwand wieder dekontaminiert werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, hier Abhilfe zu schaffen
und die Anzahl der bei der Erstbeladung des Kernreaktors für das überprüfen der
Funktionstüchtigkeit der Kernreaktoranlage, insbesondere der Antriebe der Steuerstäbe,
benötigten Brennelementattrappen erheblich zu reduzieren und bei Wiederholungsprüfungen
nach Inbetriebsetzung des Kernreaktors die Benutzung von Brennelementattrappen,
die im Kernreaktor ja doch nur kontaminiert werden, überhaupt zu vermeiden.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist ein Verfahren der eingangs erwähnten
Art erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Ausfahren des einer Brennelementgruppe
zugeordneten Steuerstabes mindestens ein Brennelement dieser Gruppe aus dem Kernreaktor
entladen und die Enden von zwei sich diagonal in der Masche des Quergitters gegenüber
befindlichen, im Kernreaktor verbleibenden Brennelementen dieser Gruppe durch Einsetzen
eines Stützteiles in die Masche in ihren beiden Maschenecken fixiert werden.
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Durch dieses Verfahren ist sichergestellt, daß maximal die Hälfte
der im Reaktorkern vorgesehenen Brennelemente aus diesem Reaktorkern entladen sind,
wenn die Steuerstäbe aus dem Reaktorkern ausgefahren, insbesondere total ausgefahren
werden. Die Anzahl der entladenen Brennelemen-
te kann so gewählt
werden, daß die im Reaktorkern verbliebenen Brennelemente nach dem Ausfahren der
Steuerstäbe auf jeden Fall keine kritische Masse mehr bilden, so daß es unmöglich
ist, daß der Kernreaktor nach dem Ausfahren der Steuerstäbe kritisch wird.
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Andererseits verhindert das in jede Masche des Quergitters eingesetzte
Stützteil, welches in dieser Masche zwei sich diagonal gegenüber befindliche Brennelemente
in ihren beiden Maschenecken fixiert-, daß nach dem Ausfahren des Steuerstabes die
in der Masche verbliebenen Brennelemente eine Schräglage einnehmen und sich beim
Wiedereinschießen des Steuerstabes mit diesem verklemmen.
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Ein insbesondere für das erfindungsgemäße Verfahren bestimmtes Stützteil
weist vorteilhafterweise einen starren Steg mit an jedem der beiden Stegenden angebrachtenb
zur Aufnahme eines Brennelementgriffes bestimmtenxZentrierkasten auf. Ein solches
Stützteil macht sich die Tatsache zunutze, daß an dem Brennelement am oberen Ende
Griffe für den Greifer einerLademaschine angebracht sind, auf die dieses Stützteil
aufgesetzt werden kann.
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Ein anderes insbesondere für ein Verfahren gemäß der Erfindung geeignetes
Stützteil weist in günstiger Weise einen starren Steg auf mit an jedem Stegende
angebrachtem, zum Eingreifen in eine Masche des Quergitters bestimmtennZentrierkörper
und mit an beiden Stegenden ausgebildeten, dem Quergitter zugeordneten Auflageflächen.
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Sind nur zwei Brennelemente in einer Masche des Quergitters verblieben,
die in einer Maschendiagonalen angeordnet sind, so kann dieses Stützteil in der
Gegendiagonalen mit seinen entsprechenden Auflageflächen auf das Quergitter aufgelegt
und durch seine Zentrierkörper zentriert werden und die in der Masche verbliebenen
beiden Brennelemente in den sich gegenüberliegenden Maschenecken fixieren.
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Die Erfindung und ihre Vorteile seien anhand der Zeichnung -an zwei
Ausführungsbeispielen näher erläutert: Fig. 1 zeigt in perspektiver Draufsicht einen
Ausschnitt aus einem Quergitter, dem sogenannten oberen Kerngitter eines Siedewasserkernreaktors.
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Fig. 2 zeigt die Draufsicht auf eine Masche des Quergitters nach Fig.
1 mit dort eingesetztem Stiitzteil.
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Fig. 3 zeigt eine Seitenansicht des Stützteiles in Richtung einer
Maschendiagonalen gesehen.
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Fig. 4 zeigt die Draufsicht auf eine Masche eines Quergitters entsprechend
Fig. 1 mit einer anderen Ausführungsform des dort eingesetzten Stützteiles.
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Fig. 5 zeigt die Seitenansicht des Stützteiles nach Fig. 4 in Richtung
einer Maschendiagonalen gesehen.
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Das in Fig. 1 dargestellte Quergitter 2 setzt sich aus hochkant angeordneten
Stegen 3 zusammen, die quadratische Maschen 4 bilden. DiesesQuergitter 2 ist horizontal
im Kern eines Siedewasserkernreaktors angeordnet und wird dort als oberes Kerngitter
bezeichnet.
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Eine Masche 4 des Quergitters 2 umschließt jeweils vier vertikal angeordnete
Brennelemente 5a und 5b, von denen jedes einen langgestreckten Hüllkasten 6 aufweist,
der quadratischen Querschnitt hat. Jedes der Brennelemente 5a und 5b ist in einer
Ecke der Masche 4 angeordnet, so daß die Hüllkästen 6 dieser Brennelemente einen
spaltförmigen Zwischenraum mit kreuzförmigem Querschnitt bilden, In dem ein langgestreckter
Steuerstab 8 mit ebenfalls kreuzförmigem Querschnitt in vertikaler Richtung
verschiebbar
angeordnet ist.
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An der oberen Öffnung der Hüllkästen 6 der Brennelemente 5a und 5b
ist jeweils an der Ecke des Brennelementkastens 6, die sich im Zentrum der Masche
4 befindet, ein Federelement 9 angebracht. Jedes Federelement 9 weist an beiden
Seiten des jeweiligen Hüllkastens 6, die an der Befestigungsecke dieses Federelementes
aufeinandertreffen, je eine Blattfeder 10 auf, die mit nur einem Ende an diesem
Element befestigt ist, in Längsrichtung des jeweiligen Hüllkastens 6 gerichtet ist
und mit dem anderen Ende von der jeweiligen Seite des Hüllkastens 6 absteht.
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Alle Federelemente 9 der Brennelemente 5a und Sb sind gleich ausgeführt,
so daß die abstehenden Enden der Blattfedern 10 jeweils an zwei sich gegenüberliegenden
Seiten von zwei Brennelementen 5a und 5b unter Vorspannung aneinander anliegen.
Auf diese Weise fixieren die Blattfedern 10 der Federelemente 9 die Brennelemente
5a und 5b in ihren Ecken der Masche 4.
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An den oberen Enden der Brennelemente 5a und 5b, an denen sich auch
die Federelemente 9 befinden, ist noch je ein Bügelgriff 7 für den Greifer einer
Brennelement-Lademaschine angeordnet. Dieser Griff 7 liegt jeweils in der Diagonalen
der oberen Öffnung des Hüllkastens 6, die der Befestigungsecke für das jeweilige
Federelement 9 gegenüberliegt.
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Die unteren, nicht dargestellten Enden der Brennelemente 5a und 5b
ruhen lose, aber zentriert auf einem ebenfalls nicht dargestellten gemeinsamen Kopfteil,
durch das auch der Steuerstab 8 verschiebbar verläuft. Das Kopfteil ist seinerseits
in einer Zentrieröffnung einer nicht dargestellten Platte, der sogenannten Kerngitterplatte,
angeordnet, die auf einem dem Quergitter 2 entsprechenden, ebenfalls nicht dargestellten,
horizontal angeordneten unteren Quergitter, dem sogenannten unteren Kerngitter,
ruht.
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Eine Funktionsprüfung der Steuerstabantriebe unter Messung der Einschießzeit
der qteuerstäbe anläßlich einer Erstbeladung eines Siedewasserkernreaktors mit einem
Reaktorkern entsprechend Fig. 1 kann nun wie folgt vorbereitet und durchgeführt
werden: Eine Masche 4 wird zunächst mit zwei Brennelementen 5b beladen, die sich
in der Masche 4 diagonal gegenüber befinden. In Fig. 1 ist der besseren Ubersicht
wegen nur eines dieser Brennelemente 5b dargestellt. Diese beiden Brennelemente
5b, mit denen die Masche 4 zunächst beladen wird, enthalten keinen Kernbrennstoff,
es handelt sich also um Brennelementattrappen, die mit einer in Fig. 1 ebenfalls
nicht dargestellten Quertraverse an den Bügelgriffen 7 miteinander verbunden sind.
Sodann wird die Masche 4 mit den beiden anderen Brennelementen 5a beladen, die Kernbrennstoff
enthalten. Sodann wird der Steuerstab 8 in den Schlitz zwischen den Hüllkästen 6
der Brennelemente 5a und 5b eingefahren. Hierbei wird der Steuerstab 8 durch die
Hüllkästen 6 der Brennelemnte 5a und 5b geführt, die durch die Federelemente 9 in
den vier Ecken der Masche 4 fixiert sind. Sodann werden die Brennelementattrappen
5b aus der Masche 4 entladen. Sie stehen für die in gleicher Weise durchgeführte
Beladung anderer Maschen 4 zur Verfügung. Schließlich werden die in der Masche 4
verbliebenen, Kernbrennstoff enthaltenden beiden Brennelemente 5a, die in einer
Maschendiagonalen benachbart sind, in ihren diagonal gegenüberliegenden Maschenecken
fixiert durch Einsetzen eines. Stützteiles 21 entsprechend den Fig. 2 und 3 oder
41 entsprechend den Fig. 4 und 5 in die Masche 4. Die Stützteile 21 und 41 befinden
sich in der Masche 4 in einer der Maschendiagonalen, das Stützteil 21 in der Diagonalen,
in der sich auch die Brennelemente 5a befinden, das Stützteil 41 in der Gegendiagonalen
hierzu.
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Unter Weiterverwendung der Brennelementattrappen 5b, die
aus
zuvor beladenen Maschen 4 wieder entladen wurden, können auf die gleiche Weise sukzessive
alle Maschen 4 des Quer- bzw. oberen Kerngitters 2 mit zwei sich diagonal gegenüberliegenden,
Kernbrennstoff enthaltenden Brennelementpaaren 5a beladen und diese Brennelementpaare
5a mit einem Stützteil 21 oder 41 in ihren Maschenecken fixiert werden.
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Da in jeder Masche 4 zwei der dort eigentlich vorgesehenen vier Kernbrennstoff
enthaltenden Brennelemente 5 fehlen, hat der so beladene Kern des Siedewasserkernreaktors
nicht die kffitische Masse. Deshalb können die Steuerstäbe 8 ohne Bedenken aus allen
Maschen 4 des Quergitters 2 total nach unten ausgefahren und anschließend zum Messen
der Einschießzeit von unten wieder in die Maschen 4 hineingeschossen werden. Hierbei
besteht keine Gefahr, daß sich die Steuerstäbe 8 mit den in den Maschen 4 verbliebenen
Brennelementen 5a verklemmen, da diese Brennelemente 5a durch die Stützteile 21
oder 41 in den Maschenecken fixiert sind und sich deshalb nicht schräg stellen können.
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Nach Abschluß der Messungen der Einschießzeit der Steuerstäbe 8 können
dann bei voll eingefahrenen Steuerstäben 8 die Stützteile 21 oder 41 wieder aus
den Maschen 4 mit Hilfe der Brennelement-Lademaschine abgehoben und beispielsweise
am Rand eines Lagerbeckens für bestrahlte Brennelemente abgesetzt werden. Sodann
werden auch die freien Stellen in den Maschen 4 bei voll eingefahrenen Steuerstäben
8 mit Brennelementen Sb beladen, die diesmal Kernbrennstoff enthalten.
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Bei diesem Verfahren der Erstbeladung des Siedewasserkernreaktors
sind nur einige wenige Brennelementattrappen erforderlich, die beim sukzessiven
Beladen der einzelnen Maschen 4 mit Kernbrennstoff enthaltenden Brennelementen 5a
immer wieder von neuem eingesetzt werden können
Eine Uberprüfung
der Funktionstüchtigkeit der Steuerstabantriebe anläßlich einer Wiederholungsprüfung
nach Inbetriebsetzung des Siedewasserkernreaktors durch Messen der Einschießzeit
der Steuerstäbe wird wie folgt durchgeführt: In jeder der Maschen 4 nach Fig. 1
befinden sich vier bestrahlte, Kernbrennstoff enthaltende Brennelemente 5a und 5b.
Ferner ist der Steuerstab 8 voll in die Masche 4 eingefahren. Mindestens eines,
in der Regel aber beide der in einer Maschendiagonalen sich gegenüberliegenden Brennelemente
z.B. 5b werden nacheinander mit dem Greifer einer Brennelementlademaschine aus den
Maschen 4 entladen und in einem Lagerbecken für bestrahlte Brennelemente abgestellt.
Sodann wird ein Stützteil z.B. 21 nach den Fig. 2 und 3 oder 41 nach den Fig. 4
und 5 in jede Masche 4 eingesetzt, um die in den Maschen 4 verbleibenden, in einer
Maschendiagonalen befindlichen bestrahlten Brennelemente 5a in den Maschenecken
zu fixieren. Da auch in diesem Fall wegen der in jeder Masche 4 fehlenden ein oder
zwei Brennelemente die kritische Masse des Reaktorkerns nicht erreicht wird, können
jetzt die Steuerstäbe 8 gefahrlos total ausgefahren und anschließend alle zusammen
zum Messen der Einschießzeit wieder in die Maschen 4 des Reaktorkerns eingeschossen
werden. Hierauf können die aus den Maschen 4 ursprünglich entfernten Brennelemente
5b mit dem Greifer der Lademaschine bei voll eingefahrenen Steuerstäben 8 wieder
in die Maschen 4 eingesetzt werden. Es ist auch möglich, anstelle der bestrahlten
Brennelemente 5b frische, unbestrahlte Kernbrennstoff enthaltende Brennelemente
5b nachzuladen. Anschließend wird der Reaktor durch entsprechendes teilweises Herausziehen
der Steuerstäbe 8 wieder angefahren. Zur Durchführung dieses Verfahrens brauchen
also überhaupt keine Brennelementattrappen eingesetzt zu werden.
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Da es sich bei dem Stützteil selbst weder um ein Brenn-
element
noch um eine Brennelementattrappe handelt, ist das erfindungsgemäße Verfahren in
vorteilhafter gleise anwendbar unabhängig davon, ob die vier in den einzelnen Maschen
4 des Quer- bzw. oberen Kerngitters 2 befindlichen Brennelemente 5a und 5b ausschließlich
oder nur zum Teil Attrappen bzw. ausschließlich oder nur zum Teil bestrahlte oder
unbestrahlte1 Kernbrennstoff enthaltende normale Brennelemente sind.
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Ein für das erfindungsgemäße Verfahren vorteilhaftes Stützteil 21
nach den Fig. 2 und 3 weist einen Steg 22 aus einem streifenförmigen Stahlteil auf.
An der einen Längskante ist ein Griff 23 angeschweißt, der günstiger weise dem Greifer
einer für die Brennelemente 5a und 5b bestimmten Lademaschine angepaßt ist, dem
auch die Griffe 7 an den Enden der Brennelemente 5a und 5b angepaßt sind. Dieser
Griff 23 befindet sich am Steg 21 zwischen zwei Zentrierkästen 24, von denen jeder
an einem Ende des Steges 22 an dessen anderer Längskante angeschweißt ist. Jeder
dieser Zentrierkästen 24 weist eine Öffnung auf, die die Form eines langgestreckten,
senkrecht, also quer zum Steg 22 angeordneten Schlitzes 25 hat. Dieser Schlitz 25
ist für die Griffe 7 an den oberen Enden von zwei in einer Diagonalen einer Masche
4 angeordneten Brennelementen z.B. 5a bestimmt. Diese Griffe 7 liegen günstigerweise
in zwei zueinander parallelen Ebenen, haben gleiche Abmessungen und passen weitgehend
spielfrei in die Schlitze 25.
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Ferner ist auf der gleichen Längskante des Steges 22 wie die Zentrierkästen
24 in der Mitte zwischen diesen Zentrierkästen 24 in günstiger Weise eine Einrichtung
angebracht zum Führen der sich in der Maschendiagonalen gegenüberliegenden Kanten
6a der Hüllkästen 6 derjenigen beiden Brennelemente 5a, auf deren Griffe 7 das Stützteil
21 mit den Schlitzen 25 in seinen Zentrierkästen 24 aufgesetzt wird.
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Diese Einrichtung zum Führen der Brennelemente 5a an ihren Hüllkästenkanten
weist zwei Schienen 26a und 26b auf, deren Querschnitt ein rechtwinkliges, gleichschenkliges
Dreieck ist. Je eine dieser Schienen 26a und 26b ist auf den beiden Seiten des Steges
22 angeschweißt und am anderen Ende zugespitzt. Beide Schienen 26a und 26b stehen
senkrecht zu den beiden Längskanten des Steges 22.
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Sie sind mit ihren beiden Längskanten, an dem sich der rechte Winkel
des Querschnittsdreiecks befindet, so einander gegenüber angeordnet, daß ihre Seiten,
zwischen denen sich die rechten Winkel der Querschnlttsdreiecke befinden, jeweils
eine Führungsrinne 27a und 27b mit rechtwinkligem Querschnitt und senkrecht zu den
beiden Längskanten des Steges 22 bilden. Jede der Führungsrinnen 27a und 27b befindet
sich gegenüber einem anderen Zentrierkasten 24 Sie sind mit den aus den Schlitzen
25 bestehenden Zentrieröffnungen der Zentrierkästen 24 gleichgerichtet und dazu
bestimmt, jeweils eine der sich gegenüberliegenden Längskanten 6a der Hüllkästen
6 der in einer Maschendiagonalen angeordneten Brennelemente 5a aufzunehmen, auf
deren Griffe 7 das Stützteil 21 aufgesetzt wird. Günstigerweise sind die Führungsrinnen
27a und 27b so bemessen, daß sich die Zungenfedern 10 der Federelemente 9, die sich
an den gegenüberliegenden Kanten der Hüllkästen 6 dieser Brennelemente 5a befinden,
unter mechanischer Vorspannung in den Führungsrinnen 27a und 27b an den Seiten der
Schienen 26a und 26b abstützen.
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Dadurch übt die aus den Schienen 26a und 26b bestehende Einrichtung
zum Führen der Brennelemente 5a eine elastische Zentrierwirkung beim Fixieren dieser
Brennelemente 5a in ihren Ecken der Masche 4 aus.
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Das Stützteil 21 nach den Fig. 2 und 3 wird nach dem Entladen der
Brennelemente 5b mit der Brennelement-Lademaschine, an deren Greifer der Griff 23
hängt, durch Aufsetzen auf die Griffe 7 der verbleibenden Brennelemente 5a in die
betreffende Masche 4 eingesetzt.
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Hierbei greifen die Schienen 26a und 26b in die urspriinglich den
Brennelementen 5b zugeordneten Eckräume der Masche 4 und führen die sich gegenüberliegenden
Längskanten der Hüllkästen 6 der in der Masche 4 verbleibenden Brennelemente 5a
unter mechanischer Vorspannung der beiderseits dieser Kanten angebrachten Zungenfedern
10 der Federelemente 9. Hierbei üben die Zentrierkästen 24 über die Griffe 7 und
die Schienen 26a und 26b der Führungseinrichtung für die Längskanten der Hüllkästen
6 eine Zentrierwirkung auf die in ihren Maschenecken fixierten Brennelemente 5a
aus.
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Sieht man von einer Führungseinrichtung mit Schienen 26a und 26b in
der Mitte des Steges 22 des Stützteiles 21 ab, so kann dieses Stützteil 21 sogar
vor dem Entladen der Brennelemente 5b auf die Griffe 7 der Brennelemente 5a aufgesetzt
werden vorausgesetzt, die Zentrierkästen 24 sind so ausgebildet, daß sie ein Entladen
der Brennelemente Sb nicht behindern.
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Während ein Stützteil 21 nach Fig. 2 und 3 besonders geeignet ist
für die Durchführung eines erfindungsgemässen Verfahrens anläßlich der Erstbeladung
eines Kernreaktors, eignet sich ein Stützteil 41 nach den Fig. 4 und 5 insbesondere
zur Durchführung eines erfindungsgemäßen Verfahrens nach Inbetriebsetzung des betreffenden
Kernreaktors.
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Das Stützteil 41 nach den Fig. 4 und 5 weist ebenfalls einen starren
Steg 42 aus Stahlblech auf, an dessen Enden jeweils ein langgestreckter Zentrierkörper
46 angeschraubt ist. Diese beiden Zentrierkörper 46 sind in ihrer Längsrichtung
parallel zueinander angeordnet und befinden sich beide auf der gleichen Seite der
Verbindungslinie zwischen ihren Befestigungsstellen am Steg 42, zu der sie senkrecht
stehen. zur der anderen Seite dieser Verbindungslinie ist ein Griff 43 in der Mitte
zwischen
den Zentrierkörpern 42 angeordnet, der dem Greifer einer
Lademaschine für die Brennelemente 5a und 5b angepaßt ist.
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Ferner sind auf beiden Seiten des Steges 42 in der Mitte zwischen
den Zentrierkörpern 46 jeweils zwei langgestreckte Schienen 44 und 45 angeschraubt,
deren Längsrichtung parallel zur Längsrichtung der Zentrierkörper 46 ist. Diese
Schienen 44 und 45 haben einen trapezförmigen Querschnitt. Jeweils eine Seitenfläche
44a und 45a dieser Schienen bildet mit der flachen Seite des Steges 42, an der die
jeweilige Schiene 44 bzw. 45 festgeschraubt ist, einen Winkel von 4501 Auf jeder
Seite des Steges 42 befinden sich diese Seitenflächen 44a und 45a der beiden dort
befestigten Schienen 44 und 45 einander gegenüber unter Ausbildung einer Führungsrinne
50 mit rechtwinkligem Querschnitt für die Kante 6a des Hüllkastens 6 eines der beiden
in der Masche 4 diagonal angeordneten Brennelemente 5a. Die Führungsrinnen 50 sind
mit den Zentrierkörpern 46 gleichgerichtet.
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Außerdem sind auf beiden Seiten des Steges 42, an denen auch die Schienen
44 und 45 angebracht sind, jeweils zwischen der Gruppe der Schienen 44, 45 und den
Zentrierkörpern 46 senkrecht zu den Seiten des Steges 42 stehende Stützkörper 47
angebracht.
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Nach dem Entladen der sich in einer Masche 4 nach Fig. 1 diagonal
gegenüberstehenden Brennelemente 5b wird in diese Masche 4 in der Diagonalen dieser
entladenen Brennelemente 5b bzw. in der Gegendiagonalen zu den in der Masche verbleibenden
Brennelementen 5a vor dem Ausfahren des Steuerstabes 8 ein Stützteil 41 nach den
Fig. 4 und 5 eingesetzt. Hierbei greifen die Zentrierkörper 46 an beiden Enden des
Steges 42 in die Masche 4 ein und liegen dort mit ihren Seitenflächen 46a und 46b
an den Innenseiten der Stege 3 an. An den Stegenden angebrachte flache
Querkörper
48 und 49 bilden Auflageflächen am Stützteil 41 zum Auflegen auf die Stege 3 des
Quergitters 2.
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Günstigerweise hat der flache Querkörper 49 einen quadratischen Umriß
und ist flach an dem einen Stegende mit in seiner Diagonalen befindlichem Steg 42
angebracht.
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Der andere Querkörper 48 ist streifenförmig und flach quer zum Steg
42 am anderen Stegende mit Abstand von diesem angebracht. Der streifenförmige Querkörper
48 ist an beiden Enden zu dem Stegende hin abgeschrägt, an dem er angebracht ist.
Hierdurch ist gewährleistet, daß die Querkörper von zwei an einer Kreuzstelle des
Steges 3 des Quergitters2 benachbarten Stützteilet41 aneinander passen und auf den
Stegen 3 satt aufliegen können.
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Nach dem Einsetzen des Stützteiles 41 in die Masche 4 und Auflegen
desselben mit den flachen Querkörpern 48 und 49 auf die Stege 3 des Quergitters
2 befinden sich die gegenüberliegenden langgestreckten Kanten der Hüllkästen 6 der
in der Masche 4 verbleibenden zwei Brennelemente 5a mit den langgestreckten Zungen
10 der dort angebrachten Federelemente 9 jeweils in den durch die Schienen 44 und
45 gebildeten Führungsrinnen 50. An den Seitenflächen 44a und 45a der Schienen 44
und 45 liegen die Blattfedern 10 der Feder elemente 9 unter mechanischer Vorspannung
an, so daß die Brennelemente 5a in ihren Ecken der Masche 4 fixiert werden.
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Die Stützkörper 47 haben Anlageflächen, die sich mit geringem Abstand
gegenüber Anstoßköpfen 48 befinden, welche seitlich an den Hüllkästen 6 der Brennelemente
5a angebracht sind. Diese Stützkörper 47 wirken als seitlicher Anschlag für die
Hüllkästen 6 der Brennelemente 5a bei Erschütterungen des Reaktorkerns und verhindern
Bewegungen, die die Blattfedern 10 der Federelemente 9 zerstören könnten.
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Das Stützteil 41 wird auf die Stege 3 des Quergitters 2
aufgelegt.
Es ist dort unabhängig von der Länge der in der Masche 4 verbleibenden Brennelemente
5a gelagert, die sich insbesondere nach längerer Betriebszeit des Kernreaktors gegenüber
der Ausgangslänge verändern kann. Daher ist ein Stützteil 41 nach den Fig. 4 und
Sbesonders vorteilhaft für ein Verfahren gemäß der Erfindung, z.B. anläßlich einer
Wiederholungsprüfung mit Messen der Binschießzeit der teuerstäbe 8, das nach der
Inbetriebsetzung des Kernreaktors vorgenommen.wird.
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5 Figuren 13 Patentansprüche
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