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Schaltgestänge für ein Wechselgetriebe
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Die Erfindung bezieht sich auf ein Schaltgestänge für ein Wechsel
getriebe der im Gattungsbe-griff des Patentanspruchs 1 bezeichneten Art.
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Ein solches Schaltgestänge, wie es als allgemein bekannt unterstellt
wird, ist in Fig. 2 der beigefügten Patentzeichnung in seinen wesentlichsten Elementen
dargestellt.
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Aus dieser Zeichnung geht hervor, daß-hei als bekannt unterstellten
gattungsgemäßen Schaltgestängen ein Wählhebel an der Schaltstange befestigt ist
und daß über den Wählhebel sowohl die Schalt- als auch die Wählbewegung direkt auf
einen Schalthebel der Schaltwelle des Getriebes übertragen wird. Aufgrund dieser
Bauart sind solche Schaltgestänge bisher nir für H-Schaltungen verwendet worden,
die im Regelfall nicht mehr als drei Schaltgassen aufweisen (vergleiche Fig. 3,die
Schaltgas-sen R-G1, G2-G3 und G4-G5). War es notwendig, mehr Getriebegänge zu schalten
als es mit drei Schaltgassen möglich ist, so werden elektrische Vorwählschalter
an den Handschalthebeln der Schaltgestänge solcher Getriebe verwendet, mit denen
über eine entsprec.hende Hilfseinrichtung die Zahl der zu schaltenden Gänge erhöht
werden
konnte ohne dadurch zusätzliche Schaltbewegungen am Handschalthebel
erforderlich zu machen. Es hat sich nun herausgestellt, daß solche elektrischen
Vorwählschalter häufig zu Fehischaltungen führten, was zu vorzeitigem Verschleiß
der Getriebe, eventuell sogar der Antriebsmaschine entsprechender Fahrzeuge führte.
Aus diesem Grund ist es wünschenswert, ohne die Vorwäh-Ischälter auszukommen, d.
h.
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Mehrfach-H-Schaltungen (-auch als sogenannte Doppel-H-Schaltungen
bezeichnet) anzuwenden, die mehr als drei- vorzugsweise sechs Schaltgassen aufweisen.
Be.i der Da-rstellung einer so.lchen Mehrfach-H-Schaltung mittels eines als bekann-t
unterstellten gati;ungsgemäßen Schaltge-' stänges tritt nun das Problem auf, daß
der Weg des Handschalthebels durch die große Anzahl der nebeneinanderliegenden Schaltgassen
sehr groß wird, was erheblichen Platzbedarf im Bereich des Fahrerplatzes verlangt,
und für den Fahrer unangenehm große Schaltwege und damit entsprechend hohe Schaltarbeit
bedingt.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, ein gattungsgemäßes
Schaltgestänge so-auszubilden, daß der Weg des Handschalthebels trotz einer großen
Anzahl von Schaltgassen klein gehalten wird ohne daß der Wählhebel am.Getriebe deshalb
übermäßig verlängert werden muß rund so entsprechend vie freier Bauraum um das Getriebe
herum benötigt wird.
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Zur Lösung dieser Aufgabe soll ei-n g-attungsgemäßes Schaltgestänge
die Merkmale des Kennzeichnungsteils des Patentanspruchs 1 aufweisen.
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Durch diese erfindungsge.mäße Ausbildung kann der Wählhebel der Schaltstange
unabhängig von der maximal zulässigen Schaltbewegung gestaltet w.erden,.da die Schaltbewegung
von einem eigenen Gestänge übertragen wird.
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Demnach kann das Obers'etzungsverhältnis zwischen dem Handschalthebel
einerseits und der Schaltwelle des Getriebes andererseits für die Schalt- und Wählbewegung
unabhängig voneinander gewählt werden. Dadurch wiederum ist es möglich, die Schaltgassen
des Handschalthebels näher aneinanderzurücken ohne gleichzeitig die Länge der Schaltgassen
verkürzen zu müssen.
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Besonders einfach läßt sich das Obersetzungsverhältnis zwischen Handschalthebel
und Schaltwelie des Getriebes dann einstellen, wenn das Schaltgestänge die Merkmale
des Patentanspruchs 2 aufweist. Diese bevorzugte Ausbildung des Schaligestänges
mit einem Radialgelenklager ergibt eine Kopplung des Wählhebels einerseits und des
Schalthebels dr Schaltwelle andererseits, bei der nur eine translatorische Bewegung
auf den Schalthebel in Axialrichtung der Schaltwelle übertragbar ist, während alle
anderen Bewegungsarten im Raum Freiheitsgrade sind, d. h-. eine weitgehend räumlich
unabhängige Bewegung von Schalthebel einerseits und Wählhebel andererseits gewährleistet
ist.
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Schließlich ist es vorteilhaft, wenn die Stützstange am Getriebegehäuse
angelenkt ist, da sich dann Einstellprobleme bei Montage bzw. Demontage des Getriebes
in einem Fahrzeug vermeiden lassen.
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Vorzugsweise findet ein erfindungsgemäßes Schaltgestänge in einem.Lastkraftwagen
.Anwendung mit'einem Wechselgetriebe, dessen seitlich aus d.em Getriebegehäuse herausragende
Schaltwelle parallel und in unmit'telbarer Nähe zur oberen Wand des Getriebegehãuses
verläuft, wobei sich der Schalthebel von der Schaltwelle aus nach unten erstreckt
und der Anlenkpunkt des Wählhebels an der Stützstange sich höchstens geringfügig
oberhalb der oberen Wand des Getriebegehäuses befindet. Bei diesem Anwendungsfall
kann nämlich durch die erfindungsgemäße Ausbildung des Schaltgestänges der Raum
oberhalb- des sich in unmittelbarer Nähe der oberen Wand des Getriebegehäuses befindlichen
Stützstange von Schaltgestänge freigehalten werden, was dann von großer Bedeutung
ist, wenn der Raum oberhalb des Getriebes für Fahrzeugeinbauten oder Fahrzeugaufbauten
benötigt wird.
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Anhand der beigefügten Zeichnungen wird-ein Ausfúhrungsbeispiel der
Erfindung erläutert.
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In den Zeichnungen zeigt Fig. 1 ein erfindungsgemäßes Schaltgestänge
für ein Wechselgetriebe ausschnittweise, Fig. 2 e n konventionelles Schaltgestänge
ftir ein Wechselgetriebe zum Vergleich ausschnittweise, Fig. 3 das Schaltbild einer.Mehrfach-H-Schaltung
mit sechs Schaltgassen.
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Bei dem in Fig. 2 dargestellten herkömmlichen Schaltgestänge ist eine
mit einem Handschalthebel verbundene Schaltstange mit 1 bezeichnet. Am unteren Ende
der Schaltstange 1 ist ein Wäh-lhebel 2 befstigt, der seinerseits gelenkig mit einer
Stützstange 5 verbunden ist.
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Die. Stüt-zstange 5 ist über ein Kugelgelenk 13 ortsfest am Getriebegehäuse
23 abgestützt. Außerdem ist der Wählhebel 2 über ein Kugelgelenk 22 mit einem Schalthebel
10 einer Schaltwelle 9 des Getriebes verbunden. Eine Ax-ialbewegung der Schaltstange
1 bewirkt über das Kugelgelenk 22 und den Schalthebel 10 eine Drehbewegung der Schaltwelle
9 um de-ren Längsachse. Eine Querbewegung der Schaltstange 1 führt wegen deren Lagerung
mit dem Wählhebel 2 an der Stützstange 5 zu einer Drehbewegung des Wählhebels 2
um die Sch.wenkachse 20 und damit über das Kugelgelenk 22 u.nd den Schalthebel 10
zu einer Axialb.ewegung der Schaltwelle 9. Mit dieser Axialbewegung der Schaltwelle
9.werddn die einzelnen Schaltgassen angewählt, während mi-t der S.chaltbewegung
de Schaltstange 1, d. h.
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mit'der Drehbewegung der Schaltwelle 9 in den einzelnen Schaltgassen
jeweils die Gänge geschaltet werden, was mit Hilfe des Schaltnöckens 11 erfolgt.
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Bei dem in Fig. 1 dargestellten Schaltgestänge werden nun die Schaltbewegung
und die Wählbewegung der Schaltstange 1 über weitgehend voneinander unabhängige
Gestänge auf die Schaltwelle 9 übertragen. Hierzu- erstreckt sich ein an der Schaltstange
1 befestigter Wählhebel 2 mit einem vergleichsweise kurzen Abschnitt nach oben,
wo er, wie bei der Ausführung -nach Fig. 1 gelenkig mit ei-ner Stützstange 5 verbunden
ist. Der Wählhebel 2'erstreckt sich,
ausgehend von der Schaltstange
1 mit einem längeren Abschnitt nach unten, an dessen Ende ein parallel zur Schaltstange
1 ausgerichteter Führungsbolzen 21 befestigt ist, der über ein Radialgelenklager
19 am Schalthebel 10 angel lenkt ist. Das Rad-ialgelenklager 19 -erlaubt eine relative
Verschiebung des -Führungsbolzens 21 in Richtung der-Längsachse der Schaltstange
1 gegenüber--dem Schalthebel 10 sowie Schwenkbewegungen um alle drei Raumachsen.
Demnach führt eine Schwenkbewegung des Wählhebels 2 um die Raumachse 20 zu einer
translatorischen Bewegung des Schalthebels 10 und der Schaltwelle 9 in Achsenrichtung
der Schaltwelle 9. Eine Schaltbewegung, d. h. also eine Axialbewegung der Scha-ltstange
1 wird nicht über den Wählhebel 2 auf den Schalthebel 10 übertragen.sondern über
eine an einem Ausleger 3 der Schaltstange 1 gelenkig gelagerte Verbindungsstange
4. Die Verbindungsstange 4 ist am Schalthebel 10 in ein-em geringeren Abstand von
der Scfral-twellenachse angelenkt als er Wählhebel 2. Durch die Verbindungsstange
4 wird demnach eine Axialbewegung der Schaltstange 1 in eine Drehbewegung der Schaltwelle
9 umgesetzt. Dabei gleitet das freie Ende des Schalthebels 10 auf dem Führungsbolzen
21 des Wähihebeis 2.
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Durch denunabhängigen Anschluß des Wählhebels 2 am Schalthebel 10
kann mit einer vergleichsweise kleinen Wählbewegung am Handschalthebel der Schaltstange
1 eine große WXhlbewegung an der Schaltwelle 9 erzeugt werden, ohne daß hierzu der
Wählhebel 2 etwa nach oben in u.nerwünschter Weise verlängert werden müßte. Hierdurch
ist es möglich, mit der Schaltwelle 9 einen großen Wählweg zu überstreichen und
damit eine g-roße Anzahl von Schaltgassen im Getriebe anzuwählen, ohne daß eine
entsprechend große Bewegung am Handschålthebel erforderlich wäre.
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