-
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtullg
-
zur Messung einer Lange gemäß den Oberbegriffen der Ansprüche 1 bzw-.
39.
-
Derartige Verfahren bzw. Vorrichtungen werden zum Beispiel in der
Indus-trie überall dort verwendet, wo ein Maschinenteil, beispielsweise ein schienengeführter
Schlitten gegen den Rest der Maschine auf einer exakt oder annähernd linearen Bahn
hin- und herbewegbar ist und entweder kontinierlich oder zu bestimmten vorgegebenen
Zeitpunkten die jeweilige momentane Entfernung des beweglichen Maschinenteilsvon-einem
fest vorgegebenen Nullpunkt, der im allgemeinen mit einem der beiden Endpunkte der
Linearbewegung zusammenfällt oder von einem momen-tan willkürlich festgelegten.
Bezugspunkt gemessen und angezeigt oder für irgendwelche Steuerungszwecke verwendet
werden soll. Da der bewegliche Maschinenteil im allgemeinen auch in Bewegungsrichtung
eine gewisse Ausdehnung besitzt, ist der Begriff der Entfernung dieses Körpers vom
Null- bzw. Bezugspunkt nicht eindeutig definLert. Man kann aber davon ausgehen,
daß sich in jedem konkreten Fall, in dem eine solche Entfernung gemessen werden
soll, auf dem beweglichen Körper ein Punkt bzw. eine senkrecht zur Richtung der
Linearbewegung verlaufende Linie festlegen iäßt, dessen bzw. deren Abstand vom Null-
bzw. Bezugspunkt gemessen und überwacht werden -soll. Diese Linie wird im folgenden
als Meßnormale bezeichnet.
-
Bekannte Verfahren der eingangs beschriebenen Art, wie sie z.B. auch
in der DE-OS 25 40 412 beschrieben sind, haben alle gemeinsam, daß bei ihnen ein
als langgestreckter flacher Stab ausgebildeter Markierungsträger starr mit dem einen
der beiden Körper verbunden ist, während an dem anderen der beiden Körper ein diesen
Markierungsträger abtastender Meßfühler starr befestigt ist. Bei diesen Anordnungen
wird
beispielsweise die MeßnormaSe durch die durch den Meßschwerpunkt des an diesem Körper
befestigten Meßfühlers laufende, sich senkrecht zur Richtung der Linearbewegung
erstreckende Gerade definiert.
-
In gleicher Weise ist es natürlich auch möglich, den langgestreckten
linearen Markierungsträger an dem beweglichen Maschinenteil zu befestigen und den
Meßfühler an einer geeigneten Stelle der restlichen Maschine anzubringen.
-
Wesentlich ist lediglich, daß zwischen den beiden Körpern eine Relativbewegung
stattfindet und Markierungsträger und Meßfühler nicht an demselben Körper befestigt
sind.
-
In diesem Sinne ist es zu verstehen, wenn im folgenden der einfacheren
Ausdrucksweise halber von einem feststehenden und einem beweglichen Körper die Rede
ist.
-
Um den momentanen Abstand des beweglichen Körpers vom Null- bzw. Bezugspunkt
mit hohem Auflösungsvermögen messen zu können, ist auf dem den Markierungsträger
bildenden Maßstab eine Vielzahl von in Richtung der Linearbewegung voneinander beabstandeten
Markierungen in Form von zu dieser Bewegungsrichtung senkrecht verlaufenden Strichen
angebrachts die beispielsweise eine andere Lichtdurchlässigkeit als die sie umgebenden
Bereiche des Markierungsträgers besitzen, so daß ein einen elektro-optischen Sensor
umfassender Meßfühler immer dann ein elektrisches Signal abgibt, wenn die Helligkeit
eines auf den Sensor auffallenden, von einer auf der anderen Seite des Markierungsträgers
angeordneten Lichtquelle ausgehenden Lichtbündels durch das Vorbeilaufen eines solchen
Markierungsstriches geändert wird. In diesem Fall ist der oben erwähnte "Meßschwerpunkt"
des Meßfühlers der geometrische Schwerpunkt der lichtempfindlichen Fläche des elektro-optischen
Sensors.
-
Bewegen sich also die beiden Körper gegeneinander, so wird eine Folge
von impulsförmigen elektrischen Signalen
erzeugt, durch deren Auswertung
eine Information über die nach Beendigung der Linearbewegurl(7 von den beidcn Körpern
zueinander eingenommene Lage bzw. über den Abstand des beweglichen Körpers vom Null-
bzw. Bezuqs-Punkt gewonnen werden kann.
-
Die Meßgenauigkeit der-bekannten Verfahren wird in entscheidendem
Maße von der Präzision bestimmt, mit der die Skalenstriche auf dem Markierungsträger
angeordnet sind, wobei innerhalb des Pauschalbegriffes "Präzision" folgende Einzelfaktoren
von besonderer Bedeutung sind: Die einz-elnen-Skalenstriche müssen in Richtung der
Linearbewegung möglichst schmal sein und zueinander möglichst genau parallel verlaufende
Begrenzungskanten aufweisen; außerdem müssen sie mög-lichst exakt senkrecht zur
Richtung der Linearbewegung verlaufen und unter~einander möglichst identisch sein.
Weiterhin müssen die Abstände der Skalenstrichemit einem Höchstmaß an Genauigkeit
übereinstimmen. Da es nicht genügt, wenn der bei dem bekannten Verfahren zur Verwendung
kommende Markierungsträger diese- Eigenschaft nur bei oder unmittelbar nach seiner
Fertigstellung aufweist, sind darüber hinaus sehr hohe Anforderungen an die -Maßhaltigkeit
und insbesondere an die Temperaturstabilität des zur Herstellung eines solchen Markierungsträgers
verwendeten Materials zu stellen.
-
Nach dem Stand der Technik wird daher im allgemeinen so vorgegangen,
daß als Markierungsträger spezielle Glaskörper verwendet werden, in die mit sehr
aufwendigen und hohe Kosten verursachenden Verfahren die erforderliche Anzahl von
Markierungen in Form sehr genau positionierter
und äußerst schmaler
Skalenstrichebeispielsweise eingeätzt oder eingeritzt wird. Dabei ist typischerweise
die Strichdicke etwa gleich dem Strichabstand und liegt häufig in einer Größerordnung
von ca. 10/u. Daraus ergibt sich das weitere Problem eines sehr ungünstigen Signal-Rausch-Verhältnisses
und es muß ein erheblicher elektronischschaltungstechnischer Aufwand getrieben werden,
um aus dem stark verrauschten Meßfühlerausgangssignal die den einzelnen Markierungen
zugeordneten Nutzsignale für die weitere Verarbeitung zu extrahieren. Darüber hinaus
wird auch die maximal erreichbare Meßgenauigkeit durch dieses schlechte Signal-Rausch-Verhältnis
in nachteiliger Weise beeinflußt., Einewitere Schwierigkeit ergibt sich aus der
Tatsache, daß sich solche hochgenauen linearen Maßstäbe nur mit einer begrenzten
Länge, etwa im Bereich von einem Meter herstellen lassen. Zur Ausmessung von Linearbewegungen
größerer Länge müssen daher mehrere solcher hochgenauer Maßstäbe aneinandergesetzt
werden, wobei der genaue Anschluß der einzelnen Skalen aneinander einen enormen
Justier- und Anpassungaufwand erfordert.
-
Die sich aus den eben erwähnten Problemen ergebenden hohen Herstellungskosten
sowohl für den Markierungsträger als auch für die Auswerteelektronik haben zur Folge,
daß bisher eine sehr genaue und mit hohem Auflösungsvermögen erfolgende Längen-
bzw. Abstandsmessung in obigem Sinn nur in solchen, zahlenmäßig begrenzten Fällen
zum Einsatz kommen konnte, in denen die Verwendung einer mit derart hohen Herstellungskosten
behafteten Meßvorrichtung wirtschaftlich vertretbar war.
-
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
und eine Vorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, die eine hochgenaue,
gewünschtenfalls hochauflösende Längenmessung unter Verwendung eines einfachen,
kostengünstig herstellbaren Markierungsträgers ermöglichen.
-
Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung die in den Ansprüchen
1 (Verfahren) bzw. 39 (Vorrichtung) niedergelegten
Merkmale vor--.
-
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird also von einer Meßanordljung
ausgeganqen, bei der eine sich ständig drehende, beispielsweise direkt von einem
kleinen Elekiromotor oder mittelbar über ein Getriebe oder dergleichen angetriebene
Abtasteinrichtung mit demjenigen der beiden Körper, der den linearen Markierungsträger
nicht trägt, so verbunden ist, daß sie bei jeder Umdrehung einen Winkelbereich durchläuft,
in welchem sie zumindest einen Teil des linearen Markierungsträgers überstreicht
und dabei die auf diesem befindlichen Markierungen abtastet. Beispielsweise kann
die Abtasteinrichtung an dem einen Ende eines mit seinem anderen ~Ende an einer
Welle befestigten Armes verbunden sein, dessen Länge etwas- - größer als der Abstand
der Welle von dem linearen Markierungsträger gewählt: ist, so daß der Meßfühler
der Abtasteinrichtung bei-jeder vollen Umdrehung, d.h. also periodisch zumindest
einige dieser Markierungen überstreicht.
-
ErfindungsOemäß s-ind die Markierungen zwar in etwa gleichförmig über
die Länge des linearen Markierungsträgers- verteilt, ohne daß jedoch ein besonderer
Aufwand hinsichtlich einer möglichst identischen Ausbildung ihrer gegenseitigen
Abstände getrieben worden ist. Dennoch läßt sich die Länge einer bei einer relativen
Linearbewegung zwischen den beiden Körpern von der Meßnormalen, die hier durch die
sich durch den Rotationsmittelpunkt hindurch erstreckende und auf der Richtung der
Linearbewegung senkrecht stehende Linie definiert wird, durchlaufenen Strecke außerordentlich
genau dadurch bestimmen, daß man zumindest in einem der Endpunkte dieser Strecke
den Zeitabstand zwischen einem eine willkürlich festgelegte Winkelstellung der Abtasteinrichtung
bezüglich der Meßnorrnalen kennzeichnenden Referenzsignal und wenigstens einem vom
Meßfühler der Abtasteinrichtung abgegebenen, einer identifizierten Markierung zugeordneten
Signal mißt und aus diesen Werten unter Zuhilfenahme
der hier
zunächst als bekannt angeno)flmcncfl Drehyeschwindigkeit der Abtasteinrichtung den
momentanen Abstand der Meßnormalen von der betreffenden Markierunq des linearen
Markierungsträgers berechnet, wenn der Abstand dieser Markierung vom anderen Endpunkt
der auszumessenden Strecke bekannt ist. Nimmt man nämlich an, daß das Referenzsignal
bei jeder Umdrehung immer dann erzeugt wird, wenn die Abtasteinrichtung mit der
Meßnormalen den grundsätzlich frei wählbaren, durch die Geometrie der Meßanordnung
aber definitiv und genau bestimmbar festgelegten Winkel f einschließt, und daß zur
Zeit t, zu der die Messung durch führt wird, der in Richtung der Linearbewegung
gemessene Abstand der Meßnormalen von einer in dem betreffenden Endpunkt der auszumessenden
Strecke vom Meßfühler überstrichenen Markierung m vom Rotationsmittelpunkt her gesehen
unter einem Winkel £ (t) erscheint, dann gilt folgende Gleichung: #(t) = γ
+ ## (t) . #(t) (1) in der derSe(t) den gemessenen Zeitabstand zwischen dem Referenzsignal
und dem von der Markierung m am Meßfühler erzeugten Signal und 47(t) die momentane
Drehgeschwindigkeit der Abtasteinrichtung bedeuten. Dabei können sowohl ç als auch
de(t) sowohl mit positivem als auch mit negativem Vorzeichen auftreten, je nach
dem in welcher zeitlichen Reihenfolge das Referenzsignal, das beim Uberstreichen
der Markierung m erzeugte Meßfühlersignal und der Zeitpunkt zu einander liegen,
in welchem der Meßfühler über die Meßnormale hinweg läuft.
-
Aus Gleichung (1) ergibt sich mit dem als bekannt angenommenen Radius
R, mit dem der Meßfühler der Abtasteinrichtung um den Rotationsmittelpunkt umläuft,
und dem ebenfalls als bekannt vorausgesetzten Abstand Sm der Markierung m vom
anderen
Endpunkt der auszumessenden Strecke die Länge S dieser Strecke durch die Gleichung
m = Sm+ e ##.#(t)# . R (2) Die Kenntnis des Abstandes kSm der Markierung m vom anderen
Endpunkt der auszumessenden Strecke ergibt sich bei Strecken, die so kurz sind,
daß der rotierende Meßfühler auch im anderen Endpunkt dieselbe Markierung In abtasten
kann, unmittelbar aus ei-ner dort vorgenommenen der eben beschriebenen Zeitabstandsmessung
entsprechenden Messung.
-
Ist jedoch die auszumessende Strecke so groß, daß der Meßfühler, wenn
sich die Meßnormale am anderen Endpunkt der Strecke befindet, die im ersten Endpunkt
abgetastete Markierung h nicht mehr erreicht, so kann er in diesem anderen Endpunkt
eine andere Markierung m t x abtasten und den Abstand de-r Meßnormalen von dieser
Markierung in der beschriebenen-Weise bestimmen. Zur Bestimmung der Länge der auszumessenden
Strecke muß in diesem Fall dann der Abstand zwischen den Markierungen m und m+x
auf dem linearen Markierungsträger bekannt seine im allgemeinsten Fall bedeutet
das, daß sämtliche Abstände der Markierungen des linearen'Markierungsträgers entweder
voneinander oder von einem gemeinsamen Nullpunkt bekannt sein müssen.
-
Aus den als bekannt vorausgesetzten bzw. gemessenen Werten kann also
durch eine einfache Rechenoperation die gesuchte Länge mit der außerordentlich großen
Genauigkeit einer Zeitmessung ermittelt werden, wobei lediglich vorausgesetzt wird,
daß.-der Abstand R des Meßfühlers vom Rotationsmittelpunkt genügend groß bzw. der
Winkel (t) hinreichend klein ist, um ohne merklichen Fehler die Länge des Bogens
des Winkels £ mit der Länge der zugehörigen Sehne gleichsetzen zu können.
-
Diese Forderung ist für die meisten Anwendungsfälle durch eine geeignete,
Wahl von R und einen entsprechend kleinen Abstand der
auf dem linearen
Markierungsträger befindlichen Markierungen ohne großen Aufwand zu erreichen. Sollte
dies ausnahmsweise einmal nicht möglich sein, so kann erfindungsgemäß vorgesehen
werden, daß zur genauen Bestimmung der interessierenden Längen eine entsprechende
Umrechnung vom Bogen auf die Sehne vorgenommen wird, was keinen zusätzlichen technisch-apparativen
sondern lediglich einen gewissen Rechenaufwand für den der erfindungsgemäßen Meßvorrichtung
zugeordneten Mikroprozessor bedeutet.
-
Die Gleichungen (1) bzw. (2) und die zu ihrer Auswertung beim erfindungsgemäßen
Verfahren erforderlichen' Rechenoperationen lassen sich dadurch wesentlich vereinfachen,
daß man nach Anspruch 2 das Referenzsignal immer genau dann erzeugt, wenn die den
Meßfühler mit dem Rotationsmittelpunkt verbindende Linie mit der Meßnormalen zusammenfällt,
der obige Winkel also gleich Null ist. Dadurch, daß man überdies nicht nur den Zeitabstand
zwischen dem Referenzsignal und dem ihm unmittelbar vorausgehenden Signal der Markierung
m sondern auch zwischen dem Referenzsignal und dem ihm unmittelbar nachfolgenden
Signal der Markierung m+1 mißt, erhält man nicht nur für ein und dieselbe Stellung
des beweglichen Körpers zwei Meßwerte, die zur gegenseitigen Korrektur verwendet
werden können, sondern verkleinert auch die maximale auszumessende Strecke auf den
halben Abstand zweier einander unmittelbar benachbarter Markierungen des linearen
Markierungsträgers, wodurch der durch das Ersetzen, der Sehne durch den zugehörigen
Bogen entstehende Fehler nochmals weiter verringert wird.
-
überdies ermöglicht die Erzeugung der genannten zwei Meßwerte weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens, auf die weiter unten
nochmals genauer eingegangen wird.
-
Anders als beiden bekannten Längenmeßverfahren, bei denen die einzelnen
Markierungen nicht als Individuen sondern völlig anonym behandelt werden, und dafür
mit möglichst großer Exaktheit in genau definierten Abständen åuf dem Markierungsträger
angebracht werden müssen, wird gemäß der Erfindung, zunächst
in
Kauf genommen, daß bei einem mit geringem Kostenaufwand hergestelltem Markierungsträger
die Markierungsabstände innerhalb relativ weiter Grenzen schwanken können rundes
wird die angestrebte Genauigkeit dadurch erzielt, daß man vor den- eigentlichen
Abstands messungen die Abstände der interessierenden Markierungen entweder untereinander
oder bezüglich des Nu-llpunkts der Längenmessung genau bestimmt, diese Eichwerte
unter Zuordnung zu den als Individuen behandelten -Markierungen speichert, und dann,
wenn diese auch während des Längenmeßvorgangs als Individuen erkannten Markierungen
zu den erwähnten Zeitabstandsmessungen herangezogen worden sind, auf die jeweilszugehörigen
gespeicherten Eichwerte zurückgreift, um die momentane Lage der beiden Körper bzw.
-
die Länge ihrer Relativverschiebung bezüglich des Nullpunkts der Linearbewegung
nach obigen Gleichungen zu berechnen.
-
Ein- besonderer Vorteil der Tatsache, daß bei dem erfindungsgemäßen
Meßverfahren Linearmaßståbe verwendet werden können, bei denen an die Gleichmßigkeit
der Abstände zwischen einander benachbarten Markierungen keine besonderen Anforderungen
gestellt werden müssen, ist darin zu sehen, daß sich solche Maßstäbe sehr einfach
und mit geringen Kosten- auch für große Längen, beispielsweise in der Größenordnung
von 3 bis 5 Metern und mehr herste-llen lassen, bzw. daß mehrere kürzere Maßstäbe
einfach aneinandergesetzt werden können, ohne daß dadurch die Meßgenauigkeit leidet.
-
Die in die Gleichungen (1) und (2) eingehende momentane Winkelgeschwindigkeit
(t) der Abtasteinrichtung kann zum Beispiel dadurch bekannt sein, daß der die Abtasteinrichtung
in eine ständige Rotation versetzende Antrieb so geregelt wird, daß die Geschwindigkeit
dieser Rotation auf einem vorgegebenen Wert konstant gehalten wird. Neben dem hierfür
erforderlichen schaltungstechnischen Aufwand hat dies den Nachteil, daß die interessierenden
Abstandswerte immer nur mit der Genauigkeit bestimmt werden können, mit der die
die Drehgeschwindigkeit der Abtasteinrichtung konstant haltende
Regelvorrichtung
arbeitet. Dies ist für viele Anwendungsfälle nicht ausreichend.
-
Daher ist gemäß einer besonders bevorzugten Variante des erfindungsgemäßen
Verfahrens vorgesehen, daß die momentane Drehgeschwindigkeit der Abtasteinrichtung
gemäß Anspruch 4 nach dem in der gleichzeitig eingereichten Patentanmeldung P .............
(mit der Bezeichnung "Verfahren und vorrichtung zur Messung der Winkelgeschwindigkeit
eines rotierenden Körpers", unser Aktenzeichen M 41) beschriebenen Verfahren gemessen
wird. Der Inhalt dieser deutschen Patentanmeldung P ............. wird hierdurch
ausdrücklich in den Offenbarungsgehalt der vorliegenden Anmeldung miteinbezogen.
-
Es wird beim erfindungsgemäßen Längenmeßverfahren also ein zweiter
Markierungsträger verwendet, der-beispielsweise aus einer flachen, kreisförmigen
Scheibe bestehen kann, die mit der den linearen Markierungsträger abtastenden Abtasteinrichtung
so verbunden ist, daß sie sich mit dieser mitdreht und die gemeinsame Achse bzw.
Welle in etwa durch den Kreismittelpunkt verläuft. Auf diesem zweiten Markierungsträger
ist. eine Vielzahl von in Drehrichtung voneinander beabstandeten Markierungen angebracht,
die es ermöglichen, die momentane Drehgeschwindigkeit des Markierungsträgers und
damit auch der mit ihm starr verbundenen Abtasteinrichtung für den linearen Markierungsträger
mit hohem Auflösungsvermögen und hoher Genauigkeit zu messen. Zu diesem Zweck werden
die Markierungen des rotierenden, zweiten Markierungsträgers durch eine zweite,
mit dem den rotierenden Markierungsträger und die erste Abtasteinrichtung tragenden
Körper starr verbundene zweite Abtasteinrichtung abgetastet, deren Meßfühler das
Vorbeilaufen der Markierungen des rotierenden Markierungsträgers erfaßt und eine
Folge von Signalen abgibt, von denen jedes jeweils einer Markierung zugeordnet ist.
-
Auch der zweite, rotierende Markierungsträger kann mit außerordentlich
geringem technischen Aufwand und daher sehr kostengünstig hergestellt werden, da
es auch bei ihm
in keiner Weise darauf ankommt, daß seine Markierungen
mit besonderer Präzision im oben. erläuterten Sinn aufgebracht sind. Stattdessen
werden gemäß der Erfindung diese Markierungen als Individuen behandelt, deren Winkelabstände
bezüglich des Rotationsmittelpunktes zunächst genau ausgemessen und unter Zuordnung
zu den jeweiligen Markierungen längerfristig gespeichert werden. Weiß man nun aber,
daß zum Beispiel die,n-te Markierung des rotierenden Markierungsträgers mit der
in Drehrichtung unmittelbar nachfolgenden n+1-ten Markierung den Winkel y n n+1
einschließt und mißt man für die diesen beiden Markierungen zugeordneten Meßfühlersignale
zu einer beliebigen.Zeit t den Zeitabstand Tn ,n1(t),sO gilt für die momentane Winkelgeschwindigkeit
#(t) des rotierenden Markierungsträgers:
Die momentane Winkelgeschwindigkeit des rotierenden Markierungsträgers und damit
auch der den linearen Markierungsträger abtastenden Abtasteinrichtung kann also
unabhängigvon der Präzision, mit der der rotierende Markierungsträger gefertigt
ist, mit der Genauigkeit bestimmt werden, mit der die Eichwerte # n,n+1 bekannt
sind und mit der die jeweilige Zeitabstandsmessung durchgeführt werden kann.
-
überdies bietet der zur Messung der Drehgeschwindigkeit o(t) der rotierenden
Abtasteinrichtung verwendete rotierende Markierungsträger in Verbindung mit dem
ihn abtastenden mit-dem zugehörigen Körper fest verbundenen Meßfühler eine einfache
Möglichkeit, das für die Durchführung der erfindungsgemäßen Längenmessung erforderliche
Referenzsignal
zu bilden. Hierzu wird gemäß Anspruch 3 eine der auf dem rotierenden Markierungsträger
vorhandenen identifizierten Markierungen verwendet, wobei der zugehörige Meßfühler
so positioniert wird, daß diese festgelegte Markierung an ihm genau/detinSignal
erzeugt, wenn sich die rotierende Abtasteinrichtung in der vorgegebenen Winkelstellung
befindet.
-
Wie eben ausführlich dargelegt, stellt es einen wesentlichen Aspekt
des erfindungsgemäßen Verfahrens dar, daß sowohl die für die Bestimmung der interessierenden
Länge herangezogenen Markierungen des linearen Markierungsträgers als auch die zur
Bestimmung der momentanen Winkelgeschwindigkeit der sich drehenden Abtasteinrichtung
verwendeten Markierungen des'rotierenden Markierungsträgers innerhalb ihrer Gruppe
jeweils als Individuen behandelt und identifiziert werden. Vorzugsweise erfolgt-
die Identifizierung von Markierungen gemäß Anspruch 6 mit-Hilfe von in der jeweiligen
Markierungsgruppe vorhandenen Asymmetrien. Diese Asymmetrien können beispielsweise
darin bestehen, daß sich die einzelnen Markierungen hinsichtlich ihrer Länge und/oder
Breite oder durch eine andere Kodierung so voneinander unterscheiden, daß sie jeweils
als Individuum erkennbar sind. Allerdings ist der hierfür erforderliche Kodierungsaufwand
bei der Herstellung der Markierungsträger und ebenso der mit Hilfe entsprechender
Abtasteinrichtungen durchzuführende Dekodierungsaufwand bei den jeweiligen Meßvorgängen
außerordentlich groß.
-
Deshalb wird es bevorzugt, daß mit Hilfe von Asymmetrien in jeder
Markierungsgruppe gemäß Anspruch 7 immer nur eine Markierung identifiziert wird,
die dann als Null-Markierung für eine Abzählung der übrigen Markierungen dient.
In diesem
Fall - wird der erforderliche Kodierungsaufwand wesent.-lich
geringer, da es beispielsweise genüyt, die Null-Markierung einer jeden Gruppe etwas
länger oder kurzer als die übrigen, einander im wesentlichen gleichen Markierungen-auszubilden,
und diesen Unterschied mit Hilfe eines entsprechenden Sensors abzutasten.
-
Für den linearen Markierungsträger kann allerdings hierauf verzichtet
werden, da hier gemäß Anspruch 9 vorteilhafterweise die an dem einen oder dem anderen
Ende der Linearbewegung- jeweils äußerste Markierung als Null-Markierung verwendet
werden kann.
-
Hierbei können bestimmten Anwendungsfällen allerdings Probleme dadurch
auftreten, daß unter Umständen sehr lange Zeiträume vergehen, bis der bewlegliche
Körper wieder -in eine der beiden Endlagen zurückkehrt und damit eine Möglichkeit
gegeben wird, die Richtigkeit der in dem zurückliegenden Zeitraum erfolgten Abzählung
der Markierungen des linearen Markierungsträgers zu überprüfen.
-
Daher wird bei --einer besonders bevorzugten Aus.führungsform des
erfindungsgemäßen Verfahrens jede Markierung des linearen Markierungsträgers nach
Anspruch 1Q identifiziert. Die hierbei zur Verwendung kommenden Asymmetrien bzw.
Unregelmäßigkeiten des linearen Markierungsträgers werden von den ungleichmäßigen
Abständen einander benachbarter Markierungen gebildet, die mit Hilfe eines entsprechend
genauen Zeitmeßverfahrens immer mit einer solchen Genauigkeit ausgemessen werden
können, daß es selbst dann keine zwei miteinander übereinstimmenden Meßwerte gibt,
wenn der Markierungsträger mit weit höherer Präzision hinsichtlich der Positionierung-der
einzelnen Markierungen hergestellt wird,
als dies im Rahmen des
erfindungsemaßn Verfahrens angestrebt und erforderlich ist.
-
Es ist also möglich, jede der Markierungen des linearen Markierungsträgers
mit Hilfe ihres Abstandes von der unmittelbar vorausgehenden und/oder von der unmittelbar
nachfolgenden Markierung als Individuum zu erkennen, wenn erst einmal sämtliche
Abstände aller jeweils einander unmittelbar benachbarter Markierungen ausgemessen
und gespeichert sind.
-
Da die Identifizierung der Markierungen des linearen Markierungsträgers
immer dann erfolgen muß, wenn die Position des beweglichen Körpers bestimmt werden
soll, können immer wieder Fälle auftreten, in denen die Meßnormale sehr nahe bei
einer der Markierungen des linearen Markierungsträgers liegt oder sogar mit dieser
zusammenfällt. Da für einen kleinen Abstand R des rotierenden Meßfühlers von der
Drehachse und/oder große Abstände einander benachbarter Markierungen des linearen
Markierungsträgers die Sehne des vom Meßfühler zwischen der zu identifizierenden
Markierung und ihrer Nachbarmarkierung überstrichenen Bogens um einen nicht mehr
vernachlässigbaren Winkel gegen die diese beiden Markierungen in Richtung der Linearbewegung
verbindende Linie, deren Länge als Eichwert gespeichert ist, geneigt sein kann,
könnten Fälle auftreten, in denen-aufgrund des durch diese Neigung vergrößerten
momentan gemessenen Abstandsmeßwertes der beiden Markierungen eine Identifizierung
nicht mehr möglich ist. Dem wird dadurch abgeholfen, daß nach Anspruch 10 der Zeitabstand
zwischen den den beiden interessierenden Markierungen zugeordneten Meßfühlersignalen
nicht unmittelbar gemessen sondern aus der Summe der Zeitabstände bestimmt wird,
den die betreffenden
Meßfühlersignale zum Referenzsignal aufweisen.
Da das Verhältnis dieser beiden Zeitabstände ein Maß dafür bildet, wie weit bei
der betreffenden Messung diese Meßnormale aus der Mitte des Abstandes der beiden
Nachbarmarkierungen heraus zur einen oder anderen Markierung hin-verschoben ist,
kann es in den beschriebenen Fällen nac!i Anspruch 11 zur Durchführunq einer den
obigen WinkeLsberücksichtigenden Korrektur verwendet werden, so daß auch hier wieder
eine einwandfreie Identifizierung der betreffenden Markierungen möglich ist.
-
In ähnlicher Weise wie beim linearen Markierungsträger können gemäß
Anspruch 12 auch beim rotierenden Markierungsträger die Winkelabstände einander
benachbarter Markierungen zur Identifizierung dieser Markierungen verwendet werden,
da diese Winkeäbstände aufgrund des erfindungsgemäßen Verfahrens mit Hilfe einer
Zeitmessung bestimmt werden, die sich in jedem Fall so genau durchführen läßt, daß
auch bei einem sorgfältig hergestellten Markierungsträger keine zwei identischen
Werte vorhanden sind.
-
Es ist somit mögLich; jede der Markierungen des rotierenden Markierungsträgers
mit Hilfe ihres Winkelabstandes von der unmittelbar vorausgehenden und/oder von
der unmittelbar nachfolgenden Markierung oder aber auch mit Hilfe der Winkelabstände
von zwei oder mehr vorausgehenden Markierungen als Individuum zu erkennen, wenn
erst einmal sämtliche'Winkelabstände aller jeweils in Drehrichtung unmittelbar aufeinanderfolgender
Markierungen dieser Gruppe ausgemessen und gespeichert sind. Soll z.B. -beim Vorbeilaufen
der n-ten Markierung am feststehendenMeßfühler eine bestimmte Funktion, beispielsweise
die Erzeugung des Referenzsignals ausgelöst werden,
so kann diese
Auslösung dann erfolgen, wenn das erste Meßfühlersignal auftritt, nachdem das Wiedererscheinen
des bekannten und auf dem rotierenden Markierungsträger nur ein einziges Mal vorhandenen
Winkelabstandes zwischen der (n-1)-ten und der (n-2)-ten Markierung erkannt worden
ist.
-
Da bei dem erfindungsgemäßen Verfahren der Winkelabstand zweier Markierungen
über den Zeitabstand der zugehörigen Meßfühlersignale gemessen wird und in diese
Messung die momentane Winkelgeschwindigkeit des Markierungsträgers eingeht, ist
es zweckmäßig, zur Indentifizierung der n-ten Markierung den Quotienten beispielsweise
der die Winkelabstände der (n-l)-ten zur (n-2)-ten und der (n-2)-ten zur (n-3)-ten
Markierung kennzeichnenden Zeitabstände heranzuziehen, da bei dieser Quotientenbildung
die momentane Winkelgeschwindigkeit herausfällt, wenn während,des sich aus diesen
beiden unmittelbar aufeinanderfolgenden Zeitabständen zusammensetzenden Zeitraums
die Winkelgeschwindigkeit des Markierungsträgers konstant ist; wegen der Kürze dieses
Zeitraums wird diese Bedingung im allgemeinen erfüllt sein. Auch ist die Wahrscheinlichkeit,
daß sich auf dem rotierenden Markierungsträger verschiedene Markierungsfolgen befinden,
für die die in der eben beschriebenen Weise gebildeten Ouotienten im Rahmen der
verwendeten, sehr genauen Zeitmessung einander gleiche Werte besitzen, nochmals
wesentlich kleiner als die Wahrscheinlichkeit für das zufällige Auftreten von zwei
einander genau gleichen Winkelabständen zwischen aufeinanderfolgenden Markierungen.
-
Auch bei dem eben beschriebenen, besonders bevorzugten Identifizierunqsverfahren
ist es nicht erforderlich, alle Markierungen einzeln zu identifizieren. Statt dessen
kann auch hier mit Hilfe der vorhandenen Asymmetrien auf dem rotierenden Markierungsträger
nur eine einzige Markierung identifiziert werden, die dann als Null-Markierung bei
der durch Abzählen der zugehörigen Meßfühlersignale erfolgenden Identifizierung
der übrigen Markierungen dient. Dies wird für den rotierenden Markierungsträger-bevoræugt,
da hier anders als beim linearen Markierungsträger die Null-Markierung mit einer
der Drehzahl der Abtasteinrichtung bzw. des Markierungsträgers entsprechenden, relativ
hohen Folgefrequenz periodisch am feststehenden Meßfühler. vorbeiläuft, so daß eventuell
z.B. durch Störsignale auftretende Zählfehler -sehr rasch wieder korrigiert werden
können.
-
Es sei ausdrücklich darauf hingewiesen, daß es im allgemeinsten Fall
nicht erforderlich ist, diese Null-Markierung bei der Herstellung des rotierenden
Markierungsträgers von vornherein und endgültig als solche festzulegen. Vielmehr
kann jede der auf dem Markierung-sträger vorhandenen Markierungen während des Betriebes
einer-nach dem erfindungsgemäßen Verfahren arbeitenden Meßvorrichtung willkürlich
herausgegriffen und für einen folgenden Zeitraum als Null-Markierung verwendet werden.
Bevorzugt wird jedoch gemäß Anspruch 13, daß als Null-Markierung diejenige Markierung
verwendet wird, deren Meßfühlersignal als Referenz-signal dient.
-
Zur Vereinfachung der Identifizierung ist es auch beim rotierenden
Markierungsträger möglich, anstelle von oder zusätzlich zu den "natürlicherweise"
vorhandenen
Asymmetrien "absichtlich" erzeugte Asymmetrien zur
Identifizierung zumindest der Null-Markierung zu verwenden.
-
So kann z.B. vorgesehen sein, daß die Null-Markierung dadurch festgelegt
wird, daß ihr Winkelabstand zu einer ihrer unmittelbaren Nachbarmarkierungen sich
wesentlich von den Winkelabständen aller anderen unmittelbar benachbarten Markierungen
unterscheidet.
-
Wie bereits erwähnt, ist es zur erfindungsgemäßen Messung der Länge
einer interessierenden Strecke nicht nur erforderlich, die für die momentanen Zeitabstandsmessungen
herangezogenen Markierungen als solche zu identifizieren, sondern es müssen auch
für die Markierungen des linearen Markierungsträgers deren gegenseitige Abstände
bzw. die jeweiligen Abstände vom Nullpunkt der Linearbewegung und für jede der Markierungen
des rotierenden Markierungsträgers der Winkelabstand zumindest zu den unmittelbar
benachbarten Markierungen bekannt sein. Nun ist es zwar prinzipiell möglich, gemäß
der Erfindung ohne besonders großen Aufwand hergestellte Markierungsträger vor ihrer
Verwendung im Rahmen des erfindungsgemäßen Meßverfahrens sorgfältig auszumessen
und die einzelnen Abstände bzw.
-
Winkelabstände in einem elektronischen Fes-twertspeicher unter Zuordnung
zu den betreffenden Markierungen niederzulegen und für die später erforderlichen
Rechenoperationen zur Verfügung zu stellen. Dies würde allerdings bedeuten, daß
man beim linearen Markierungsträger an den exakt zur Linearbewegung senkrechten
Verlauf und beim rotierenden Markierungsträger an den exakt radialen Verlauf der
einzelnen Markierungen und an die Langzeitkonstanz der gesamten Anordnungsgeometrie
außerordentlich hohe Anforderungen stellen müßte.
-
Zur Vermeidung dieser Schwierigkeiten ist: es tür eine besonders bevorzuyte
Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens nach den Ansprüchen 15 bzw.- 22 vorgesehen,
daß in einem Haupteichlauf sämtliche Abstände einander jeweils unmittelbar benachbarter
Markierungen des linearen Markierungsträgers und damit auch die Abstände all dieser
Markierungen zum Nullpunkt der Linearverschiebung bzw. in einem Hilfseichlauf die
Winkelab--stände aller auf dem rotierenden Markierungsträger jeweils unmittelbar-nebeneinander
angeordneter Markierungen mit Hilfe der erfindungsgemäßen Längenmeßvorrichtung s-elbst
ausgemessen und dies gewonnenen Ergebnisse längerfristig als Eichwerte gespeichert
werden.
-
Diese Eichläufe haben erfindungsgemäß jeweils vor Beginn der eigentlichen
Längenmessungen zu erfolgen und zweckmäßigerweise wird sogar der Hilfseichlauf vor
dem H.aupteichlauf durchgeführt.
-
Zunächst soll jedoch- auf den im vorliegenden Zusammen--hang wichtigeren,
zur Ausmessung des linearen Markierungsträgers dienenden Haupteichlauf eingegangen
werden.
-
Bei diesem Haupteichlauf werden gemäß Anspruch 15 zweckmäßigerweise
ausgehend von der Null-Markierung der Linearverschiebung die Abstände zwischen allen
einander unmittelbar benachbarten Markierungen jeweils in der Weise ausgemessen,
daß die beiden Zeitabstände zwischen demjenigenSignal des rotierenden Meßfühlers,
das als letztes vor dem Referenzsignal erzeugt wurde, und dem Referenz signal einerseits
und zwischen dem Referenzsignal und demjenigen Meßfühlersignal, das als erstes nach
dem
Referenzsignal erzeugt wurde, andererseits gemessen werden. Nimmt man an, daß der
oben erwähnte Winkel kurz 0 gewählt worden ist, so erhält man aus der Summe dieser
beiden Zeitabstände Se1 und Ae2 und der momentanen Winkelgeschwindigkeit #(t) der
rotierenden Abtasteinrichtung analog zur Gleichung (1)als Maß für den Abstand der
gerade betrachteten Markierungen m und mtl den Winkel #m,m+1 unter dem dieser Abstand
vom Rotationsmittelpunkt her erscheint: £ m, (e1 = ( ##1 + +##2)#(t) (4) Hierbei
handelt es sich also noch nicht um den eigentlich interessierenden Abstand, den
man aus dem Winkel ja erst durch Multiplikation mit dem Radius R erhält, auf dem
der Meßfühler der rotierenden Abtasteinrichtung um dem Rotationsmittelpunkt umläuft;
da jedoch bei der späteren Bestimmung der relativen Lage der beiden Körper der gleiche
Radius R in derselben Weise in die Meßergebnisse eingeht, ist es prinzipiell möglich,
bereits die sich nach Gleichung (4) ergebenden Winkelwerte g als Eichwerte längerfristig
zu speichern, wenn R wenigstens einmal genau bestimmt wird, so daß eine spätere
Umrechnung auf die Abstände möglich ist.
-
Alternativ hierzu ist es nach Anspruch 16 vorgesehen, daß nicht die
Winkelwerte £ sondern die sich aus ihnen nach Gleichung Lm,m+i =#m,m+1 . R (5) ergebenden
Abstandswerte b Lm,m+1 der betreffenden Markierungen beim Haupteichlauf jeweils
sofort einzeln berechnet und längerfristig abgespeichert werden.
-
Damit dies möglich ist, muß, wie bereits erwähnt, der Radius R genau
bekannt sein, mit den der Meßschwerpunkt des Meßfühlers, d.h. zum Beispiel bei einem
elektrooptischen Sensor der geometrische Schwerpunkt der lichtempfindlichen Fläche
bzw
Flächen um den Rotationsmittelpunkt umläuft. Zur Ausmessung von R sieht die Erfindung
mehrere alternativ oder zur gegenseitigen Korrektur kumulativ anwendbare Möglichkeiten
vor.
-
So kann zum Beispiel der Meßschwerpunkt des Meßfühlers durch die Abtastung
entsprechend ausgebildeter Markierungen bestimmt und sein Abstand vom Rotationsmittelpunkt
direkt nach irgendeinem bekannten Verfahren ausgemessen werden.
-
Eine-andere bevorzugte Möglichkeit besteht darin, mit dem rotierenden
Meßfühler einen hochgenau gefertigten, nur als Eichnormal dienenden und für die
weitere Messung nicht benötigten Maßstab abzutasten, der wenigstens zwei Markierungen
umfaßt, deren Abstand #L sehr genau bekannt ist. Mitdem nach Gleichung (4) aus den
$Meßwerten ##1,##2 und «>(t) berechneten zugehörigen Winkelwert # kann dann nach
Gleichung (5) R bestimmt werden.
-
Eine dritte Möglichkeit wird weiter unten im Zusammenhang mit Anspruch
21 erläutert.
-
Der Abstand Lrn einer jeden m-ten Markierung van Nullpunkt der Linearverschiebung
ergibt sich dann durch eine einfache Summation:
In den Fällen, in denen beispielsweise aus apparativen Gründen der rotierende -
Meßfühler' einen kleinen Stand R von der Drehachse aufweist bzw. die Abstände 5
L zwischen den einzelnen Markierungen relativ groß gewählt werden müssen, kann es
vorteilhaft sein, nach Anspruch 1-7 die sich aus Gleichung (5) ergebende Bogenlänge
auf die Länge der zugehörigen Sehne umzurechnen.
-
Wie oben im Zusammenhang mit den eigentlichen Längenmessungen ausgeführt
wurde, überstreicht der Meßfühler zwischen zwei Nachbarmarkierungen des linearen
Markierungsträgers dann, wenn sich die Meßnormale
in unmittelbarer
Nähe einer dieser Markierungen befindet, einen Bogen, der auch dann größer als der
parallel zur Richtung der Linearbewecjung gemessene Abstand dieser beiden Markieruncsn
ist, wenn sich die Länge dieses Bogens ohne wesentlichen Fehler gleich der Länge
der zugehörigen Sehne setzen läßt. Bei den eigentlichen Längenmessungen lassen sich
derartige Situationen einerseits nicht vermeiden, da hier die Stellungen der Meßnormalen,
in denen die Messungen durchgeführt werden müssen, durch den Betrieb der mit der
Längenmeßvorrichtung ausgestatteten Maschine und nicht vom Meßsystem bestimmt werden.Andererseits
ergeben sich bei den Langenmessungen hieraus allenfalls eine Korrektur erfordernde
Schwierigkeiten für die Identifizierung der abgetasteten Markierungen, nicht aber
für die Genauigkeit der Messungen, die um so größer ist, je kleiner der Abstand
der Meßnormalen zur nächstgelegenen Markierung des linearen Markierungsträgers ist.
-
Demgegenüber können beim Haupteichlauf die Positionen der Meßnormalen,
in denen irgendwelche Messungen durchgeführt werden sollen, weitgehend frei gewählt
werden. Bevorzugt wird daher nach Anspruch 18 beim Haupteichlauf die Ausmessung
des Abstandes eines Markierungspaares immer dann durchgeführt, wenn die Meßnormale
etwa durch die Mitte dieses Abstandes verläuft, was daran erkannt werden kann, daß
die beiden Zeitabstandsmeßwerte j e1 und ße2 in etwa gleich groß sind. In dieser
Position ist sichergestellt, daß die Sehne des vom rotierenden Meßfühler überstrichenen
Bogens in etwa parallel zur Richtung der Linearbewegung verläuft.
-
Vorzugsweise wird daher der Haupteichlauf so durchqcführt, daß gemäß
Anspruch 19 der bewegbare Körper von Markierungspaar zu Markierungspaar weitergeschoben
und immer dann angehalten wird, wenn die Meßnormale sich in etwa in der Mitte zwischen
den beiden Markierungen befindet. In dieser Stellung werden die beiden Zeitabstände
bei mindestens einer, vorzugsweise bei mehreren Umdrehungen der rotierenden Abtasteinheit
gemessen und für die Berechnung der erforderlichen Eichwerte weiter verarheitet.
-
Eine andere Möglichkeit besteht nach Anspruch 20 darin, den beweglichen
Körper kontinuierlich voranzuschieben
und immer dann wenigstens
eine Messung der beiden genannten Zeitabstände durchzuführen, wenn sich die Meßnormale
in unmittelbarer Nähe der Mitte des Abstandes zweier Nachbarmarkierungen befindet.
Durch die während der Messung weiterlaufende Linearbewegung werden natürlich andere
Zeitabstände gemessen als bei dem Verfahren nach Anspruch 19. Um den hierdurch entstehenden
Fehler klein zu halten, ist es für Längenmeßverfahren, bei denen an die Meßgenauigkeit
normal hohe Anforderungen gestellt werden, ausreichend, wenn die Linearbewegung
mit einer Geschwindigkeit erfolgt, die wesentlich kleiner ist als die Bahngeschwindigkeit
des rotierenden Meßfühlers. Für extrem hohe Meßgenauigkeiten muß zusätzlich die
Geschwindigkeit der Linearbewegung in etwa konstant und in erster-Näherung bekannt
sein, so daß die gemessenen Zeitabstände entsprechend korrigiert werden können.
-
Sind sämtliche Abstände einander benachbarter Markierungen nach den
Ansprüchen 15 und 21 durch Bestimmung des jeweiligen Winkels a, unter dem sie vom
Rotationsmittelpunkt her erscheinen-, -ausgemessen, ohne daß zunächst R bekannt
ist, so können diese Winkelmeßwerte analog zu Gleichung (6) summiert werden. Mißt
man dann zusätzlich gemäß Anspruch 21 den Abstand der beiden Endmarkierungen des
linearen Markierungsträgers wenigstens einmal nach einem anderen Verfahren, beispielsweise
auf interferometrischem Wege sehr genau aus, so läßt sich hieraus in Analogie zur
Gleichung (5) ebenfalls der Radius R bestimmen.
-
Um den durch die Suation der jeweils gewonnen Einzelmeßwerte sich
ergebenden Fehler möglichst klein zu halten, kann der Haupteichlauf ein erstes Mal
von der einen Endlage und ein zweites Mal von der anderen Endlage her beginnend
durchgeführt werden, was einen Vergleich und eine Mittelwertbildung aus den so doppelt
gewonnenen Werten er möglichst.
-
Wie erwähnt, werden auch die Winkelabstände der Markierungen des
rotierenden Markierungsträgers vorzugsweise durch die erfindungsgemäße -Meßvorrichtung
-selbst bei einem Hilfseichlauf ausgemessen.
-
Hierzu werden nach Anspruch 22 die Winkelabstande aller auf dem rotierenden
Markierungsträger vorhandener, durch in Drdarichtunq jeweils unmittelbar aufeinander
folgende Markierunqen qebi ldeter Markierungspaare durch Messung der Zeitabstände
der diesen Markierungen zugeordneten Meßfühlersignale nach folgender Gleichung bestimmt
ts ,+1 (tEICH) z Tv,9+1 (tEICH) #(tEICH) (7) Da hier die während des Hilfseichlaufes
herrschende Winkelgeschwindigkeit bJttEIcH) des rotierenden Markierungsträgers eingeht,
muß diese Größe bekannt sein. Man erhält sie nach Anspruch 23 vorteilhafterweise
dadurch, daß dann, wenn der rotierende Markierungsträger nur mit einem einzigen
feststehenden Meßfühler abgetastet wird, die oberlbeschriebenen Hilfseichlauf-Messungen
über wenigstens zwei volle Umdrehungen des-Markierungsträgers hinweg durchgeführt
werden. Es ergeben sich dann wenigstens zwei Reihen von Zeitabstandsmeßwerten, wobei
die gleiche Platzziffer innerhalb einer jeder Meßreihe aufweisende Meßwerte immer
von demselben Markierungspaar stammen.
-
Stimmen nun sämtliche, einander in dieser Weise entsprechende Meßwerte
der verschiedenen Meßreihen innerhalb vorgegebener Toleranzgrenzen miteinander überein,
so kann daraus der Schluß gezogen werden, daß die Drehgeschwindigkeit des Markierungsträgers
während der Aufnahme dieser Meßreihen, d.h. beispielsweise während zweier Umdrehungen
konstant war. Mißt man während dieser Umdrehungen zumindest für eine Markierung
des rotierenden Markierungsträgers die Zeitabstände der Signale, die von dieser
Markierung beim ersten und beim darauf folgenden zweiten Vorbeilaufen am feststehenden
Meßfühler, d.h. also bei einer Drehung des rotierenden Markierungsträgers um genau
3600 erzeugt worden sind,
so erhält man hieraus ein unmittelbares
Maß für diese während- des Eichlaufes konstante Drehgeschwindigkeit hv(tEICH) mit
der dann die Zeitabstandsmeßwerte entweder der während der ersten Volldrehung gewonnenen
und zwischengespeicherten Meßreihe oder die hiermit -ja praktisch identischen Meßwerte
der zweiten Meßreihe zur Gewinnung der erforderlichen Fichwerte multipliziert werden.
-
Die für dieses Verfahren einzuhaltende Forderung, daß die Winkelgeschwindigkeit
des rotierenden Markierungsträgers-während wenigstens zweier Volldrehungen konstant
bleiben muß, läßt sich ohne weiteres erfüllen, da ja selbst dann, wenn die Drehgeschwindigkeit
des frei laufenden und keinerlei Belastungen unter liegenden-Markierungsträgers
des öfteren schwankt, dazwischen doch-immer Zeiträume liegen, in denen keine solchen
Schwankungen auftreten. Will man die Zeit, während derer die Winkelgeschwindigkeit
des Markierungsträgers zur Durchführung eines Hilfseichlaufes konstant sein muß-,
noch.verkürzen, so ist es beispielsweise möglich, den rotierenden Markierungsträger
mit zwei einander diametral gegenüberliegenden, am zugehörigen Körper befestigten
Meßfühlern abzutasten. Das Verfahren läuft prinzipiell genauso wie oben beschrieben,
doch kann man hier bereits nach- einer halben Umdrehung mit dem Vergleich- der beiden
hier an den verschiedenen Meßfühlern entstehenden-Meßreihen beginnen,so daß sich
der gesamte Hilfseichlauf innerhalb einer vollen Umdrehung abschließen läßt.
-
Eine andere Möglichkeit zur Überprüfung der Konstanz der Winkelgeschwindigkeit
des rotierenden Markierung 5-trägers
besteht darin, daß man hierzu
nicht die Zeitabstände der zu den jeweils einander unmittelbar benachbarten Markierungen
gehörenden Signale verwendet, sondern über zwei volle Umdrehungen des Markierungsträgers
hinweg für jede Markierung den Zeitabstand zwischen dem bei einem ersten Vorbeilaufen
dieser Markierung am Meßfühler ausgelösten Signal und dem von derselben Markierung
beim nächsten Vorbeilau1'en an diesem Meßfühler erzeugten Signal mißt und alle diese
360°-Zeitabstände miteinander vergleicht. Ergbit sich hier eine Übereinstimmung
innerhalb vorgegebener Toleranzgrenzen, so kann man auch hieraus auf eine Konstanz
der Drehgeschwindigkeit des Markierungsträgers während dieses Zeitraumes schließen
und die gleichzeitig gemessenen Zeitabstände der zueinander benachbarten Markierungen
gehörenden Signale nach einer entsprechenden Umrechnung als Eichwerte benutzen.
-
Die vorausgehend beschriebenen Haupt- und Hilfseichläufe müssen-zwar
mindestens einmal durchgeführt werden, bevor der eigentliche Abstandmeßbetrieb aufgenommen
werden kann. Um keine besonderen Anforderungen an die Langzeitkonstanz insbesondere
der Geometrie der Meßanordnung stellen zu müssen, wird es jedoch bevorzugt, daß
die Eichläufe zur ständigen Nacheichung wiederholt werden.
-
Für den rotierenden Markierungsträger gestaltet sich diese Wiederholung
der Eichläufe-besonders einfach, da es möglich ist, bei jeder seiner Umdreiungen
die Zeitabstände zwischen allen unmittelbar aufeinanderfolgenden Meßfühlersignalen
zu messen und mit den entsprechenden Zeitmeßwerten der vorausgehenden Umdrehung
zu vergleichen. Stellt sich heraus, daß die erfaßten
-Werte nicht
innerhalb vorgegebener Toleranzgrenzen miteinander übereinstimmen, sowird zunächst
an den alten, gespeicherten Eichwerten festgehalten und die auftretende Abweichung
als Kennzeichen für eine momentane Änderung innerhalb des Meßsystems interpretiert.
Sobald aber zwei aufeinanderfolgende Umdrehungen des Markierungsträgers wieder zu
denselben Zeitabstandsmeßwerten führen, d.h. also diese Zeitabstandsmeßwerte innerhalb
vorgegebener Toleranzgrenzen miteinander übereinstimmen, können sofort neue Eichwerte
gebildet und anstelle der alten Eichwerte gespeichert werden. Dadurch wird die Meßanordnung
in die Lage versetzt, sehr rasch auf irgendwelche auftretenden Drifterscheinungen
zu reagieren und deren Einfluß zu eliminieren.
-
Aus den oben gemachten Ausführungen geht hervor, daß mit Ausnahme
von R, das im Grunde aber nur ein einziges Mal gemessen werden muß, so daß für seine
genaue Bestimmung auch -ein etwas größerer Aufwand getrieben werden kann, sämtliche
für die Berechnung der Länge der jeweils auszumessenden Strecke erforderlichen Größe
aufgrund des erfindunsgemäßen Verfahrens durch reine Zeitabstandsmessungen zwischen
Meßfühlersignalen gewonnen werden können.
-
Die Zeitabstände zwischen zwei'aufeinanderfolgenden elektrischen Signalen
aber ohne hohen technischen und kostenmäßigen Aufwand beispielsweise mit Hilfe einer
quarzgesteuerten Oszillatorschaltung elektronisch sehr genau bestimmt werden können,
erhält man die gesuchte Länge mit der Genauigkeit der verwendeten Zeitmessung und
völlig unabhängig davon, mit welcher Genauigkeit bzw. Regelmäßigkeit die durch die
Meßfühler abgetasteten Markierungen auf den verwendeten Markierungsträgern angebracht
worden sind. Gegenüber den bekannten Längenmeßverfahren lassen sich älso durch die
Verwendung
stark verbilligter Markierungsträger erhebliche tierstellungskosten
einsparen, von denen nur ein sehr geringer Teil durch den etwas größeren elektronischen
Meß-und Auswerteaufwand wieder verbraucht wird.
-
Darüber hinaus kann für alle Teile der erfindungsgemäßen Meßvorrichtung
mit Ausnahme der Zeitmeßeinheit auf besondere Maßnahmen zur Sicherung einer guten
Langzeitkonstanz verzichtet werden, da sich im übrigen ein nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren arbeitendes Meßsystem selbsttätig immer wieder nacheicht und somit in
der Lage ist, den Einfluß sowohl kurzfristiger Schwankungen als auch langfristiger
Drifterscheinungen auf das Meßergebnis vollständig zu eliminieren.
-
Aus den Gleichungen (1), (2) und (4) geht hervor, daß sowohl bei den
während des Haupteichlaufes als auch während der eigentlichen Abstaninessung durchgeführten
Messungen der Zeitabstände 91 und t 62 die Winkelgeschwindigkeit #(t) der rotierenden
Abtasteinrichtung bekannt sein muß. Allerdings ist es nicht erforderlich, diese
Winkelgeschwindigkeit während des ganzen für eine volle Umdrehung der Abtasteinrichtung
erforderlichen Zeitraumes zu messen. Es genügt, wenn sie nach Anspruch 25 in einer
wesentlich kürzeren Zeitspanne erfaßt und überwacht wird, die unmittelbar vor dem
Überstreichen der die Messung von # ##1 einleitenden Markierung des linearen Markierungsträgers
durch den rotierenden Meßfühler beginnen und unmittelbar nach dem Oberstreichen
der die Messung von t 92 beendenden Markierung des linearen Markierungsträgers durch
den rotierenden Meßfühler enden kann.
-
Damit die in diesem Zeitraum gemessenen Zeitabstände 60 1 und zu 2
überhaupt in sinnvoller Weise zur Berechnung der Länge der interessierenden Strecke
herangezogen werden können, muß die Winkelg.eschwindigkeit G)(t) (t) des rotierenden
Markierungsträgers in dem Sinn konstant sein, daß sie zumindest am Beginn der genannten
Zeitspanne denselben Wert besitzt, wie an deren Ende.
-
Da die momentane Winkelgeschwindigkeit 4? (t) aber nicht zu d-iesen
Zeitpunkten als infinitesimal kleiner Wert sondern jeweils nur als Mittelwert über
den (wenn auch sehr'kleinen) Zeitraum hinweg bestimmt werden kann, der vergeht,
bis zwei unmittelbar aufeinanderfolgende Markierungen an dem den rotierenden Markierungsträger
abtastenden Meßfühler vorbeigelaufen sind, wird die Konstanz der Winkelgeschwindigkeit
in obigem Sinne vorzugsweise gemäß Anspruch 26 dadurch überprüft, daß man ihren
Mittelwert über einen der Messungen von ##1 und ##2 unmittelbar vorausgehenden und
unmittelbar folgenden Zeitraum bestimmt und diese beiden Mittelwerte miteinander
vergleicht. Stimmen sie innerhalb vorgegebener Toleranzgrenzen miteinander überein,
so kann daraus mit großer Zuverlässigkeit der Schluß gezogen werden, daß sich die
Winkelgeschwindigkeit während der Messung von doU,a 02 in obigem Sinne nicht geändert
hat.
-
Da vorzugsweise nach Anspruch 27 für jede Stellung der beiden gegeneinander
verschiebbaren Körper eine Vielzahl von Zeitabständen ##1 und ##2 bei aufeinanderfolgenden
Umdrehungen des rotierenden Markierungsträgers gemessen wird, beispielsweise um
durch Mittelwertbildung der so erhaltenen Abstandswerte die
Meßgenauigkeit
noch weiter zu steigern, wird auch bei jeder dieser Umdrehungen in der eben beschriebenen
Weise die Konstanz der Wink,elgeschwindigkeit G0(t) überprüft. Zeigt sich, daß sich
die Winkelgeschwindigkeit der rotierenden Abtasteinrichtung vorübergehend ändert,
so werden die in diesem Zeitraum gewonnenen Meßwerte ##1 und ##2 nicht zur Berechnung
des momentan Abstandes herangezogen, sondern es wird solange gewartet, bis die Winkelgeschwindigkeit
a (-t) wieder konstant ist.
-
Da, wie bereits erwähnt, diese Konstanz nur für äußerst kurze Zeiträume
gewährleistet sein muß, um einen weiteren Abstandsmeßwert zu erhalten, wird dies
im allgemeinen sehr schnell wieder der Fall sein.
-
/ bei ruhenden Körpern erfaßten Bevor aus mehreren Abstands-Meßwerten
der Mittelwert gebildet wird, ist zu überprüfen, ob nicht während des Meßzeitraums
eine Linearbewegung zwischen den beiden Körpern oder eine andere, das Meßergebnis
beeinflußende Störung aufgetreten ist. Dies wird dadurch erreicht, daß man die einzelnen
Abstands-Meßwerte miteinander vergleicht und den Mittelwert erst dann bildet, wenn
sie innerhalb vorgegebener Toleranzgrenzen miteinander übereinstimmen.
-
An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, daß wegen der freien Verschieblichkeit
der beiden Körper gegeneinander ohne weiteres Stellungen auftreten können, in denen
einer der beiden auszumessenden Zeitabstände d # 1 bzw.
-
2 zu 2 praktisch beliebig kurz wird. Erfindungsgemäß wird daher die
Zeitmessung so durchgeführt, daß auch solche "Beinahe-Koinzidenzen" bzw. echte Koinzidenzen
zwischen Markierungen des linearen Markierungsträgers zugeordneten Meßfühlersignalen
und dem Referenzsignal in der richtigen Weise erfaßt und ausgewertet werden.
-
Hierauf wird weiter unten nochmals genauc>.r eingegangen.
-
Für das Auflösungsvermögen der Messung der Länge der interessierenden
Strecke bedeutet das, daß dieses Auflösungsvermögen nicht durch den Abstand'der
auf dem linearen Markierungsträger einander benachbarten Markierungen sondern allein
durch das sehr hohe Auflösungsvermögen der verwendeten Zeitabstandsmessung bestimmt
wird.
-
In vielen Fällen kann es von großer Bedeutung sein, nicht nur die
Länge einer Strecke auszwnessen, die bei der Linearbewegung von zwei relativ zueinander
bewegbaren Körpern durchlaufen wird, sondern auch die Geschwindigkeit dieser Linearbewegung
zu ermitteln. Dies kann im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß Anspruch
28 durchgeführt werden, wobei allerdings die Voraussetzung eingeht, daß die Indentifizierung
der jeweils abgetasteten Markierungen des linearen Markierungsträgers nicht vermittels
-ihrer Abstände sondern beispielsweise durch Abzählen -åusgehend von einer einmalig
oder momentan willkürlich gewählten Null-Markierung erfolgt.
-
Ist nämlich der-aus dem Haupteichlauf bekannte wahre Abstand zwischen
der Markierung mund ihrer Nachbarmarkierung m+1 gleich Lm,m+1 und beträgt der während
einer mit der Geschwindigkeit v ablaufenden Linearbewegung gemessene Zeitabstand
zwischen den diesen beiden Markierungen zugeordneten Meßfühlersignalen ##1m,m+1
+ ##2m,m+1 ##m,m+1, so ergibt sich hieraus mit der momentan Winkelgeschwindigkeit
#(t) und dem Radius R der scheinbare Abstand Lm,m+1* = ##m,m+1#(t) . R, der größer
oder kleiner als Lm,m+1 ist, je nachdem ob sich die Geschwindigkeit der Linearbewegung
von der Bahngeschwindigkeit des rotierenden Meßfühlers subtrahiert
oder
zu dieser addiert.
-
Die gesuchte Geschwindigkeit v der Linearbewegung ergibt sich dann
unmittelbar aus der Gleichung
Eine nach dem erfindungsgemäßen Verfahren arbeitende Vorrichtung ist in der Lage,
auch bei sich gegeneinander bewegenden Körpern den Abstand der Meßnormalen von einer
identifizierten Markierung für den Zeitpunkt exakt auszumessen, in welchem der rotierende
Meßfühler diese Markierung überstreicht, da das zu dieser Messung weiterhin erforderliche
Referenzsignal von einer an demselben Körper wie die rotierende Abtasteinrichtung
befestigten Vorrichtung, d.h. also unabhängig von der Geschwindigkeit einer eventuellen
Linearbewegung erzeugt wird.
-
Da der Zeitpunkt, in dem der rotierende Meßfühler das der identifizierten
Markierung zugeordnete Signal erzeugt, und der Zeitpunkt, in welchem das Referenzsignal
erzeugt wird, im allgemeinen nicht zusammenfallen, der Abstand der Meßnormalen von
der Markierung aber erst nach Messung des Zeitabstandes dieser beiden Signale und
einer - allerdings sehr kurzen - Signalverarbeitungs-und Rechenzeit bekannt list,
erhält man den interessierenden Abstandswert jedoch erst, wenn sich die beiden Körper
und damit auch die Meßnormale berei.ts um ein gewisses Stück weiterbewegt haben.
Dieser Effekt ist vor allem dann deutlich ausgeprägt, wenn das der abgetasteten
Markierung zugeordnete Signal vor dem Referenzsignal erzeugt wird, da in diesem
Fall das Meßfühlersignal die erfindungsgemäß-durchzuführende Zeitmessung einleitet,
der Meßwert aber erst berechnet werden kann, wenn
die Zeitmessung
durch das Referenzsignal beendet worden ist.
-
Da dieses Referenzsignal zumindest in den Fällen, in denen es als
Normalstellungssignal in dem Zeitpunkt erzeugt wird, in welchem der rotierende Meßfühler
die Meßnormale überstreicht, aber sofort die nächste Zeitmessung eiffieitet, die
dann durch das Uberstreichen der Nachbarmarkierung beendet wird, ergibt sich nach
sehr kurzer Zeit ein neuer Meßwert, diesmal für den wahren Abstand der Meßnormalen
zu der Nachbarmarkierung in dem Zeitpunkt, in dem diese Markierung vom rotierenden
Meßfühler überstrichen wird. Für alle dazwischen liegenden Zeitpunkt und insbesondere
für den Zeitpunkt, zu dem 'das.Referenz- bzw. Normalstellungssignal erzeugt wird,
bann die Lage der'Meßnormalen dann nach Anspruch 29 berechnet werden, wenn die Geschwindi-gkeit
v der Linearbewegung aufgrund des in Anspruch 28 beschriebenen Verfahrens bekannt
ist.
-
Erfolgt die Linearbewegung zwischen den beiden Körpern zur schnellen
Uberw-indung einer großen Strecke mit hoher Geschwindigkeit, so wird eine durch
Abzählen der vom rotierenden Meßfühler überstrichenen Markierungen. des linearen
-Markierungsträgers erfolgende Identifizierung der Markierungen dann unmöglich,
wenn die Zeit, die die Meßnormale benötigt, um den Abstand zwischen zwei benachbarten
Markierungen zu durchlaufen, wesentlich kleiner ist als die für eine volle Umdrehung
der rotierenden Abtasteinrichtung benötigte Zeit. Bei feingeteilten linearen Markierungsträgern,
bei denen die Markierungsabstände beispielsweise in der Größenordilung von einem
Millimeter liegen, wird hierdurch die Maximalgeschwindigkeit
der
Linearbewegung auf einen relativ niedrigen Wert begrenzt.
-
Will man dennoch schneller an einen vorgegebenen Punkt heranfahren,
so kann man gemäß der Erfindung beispielsweise die Geschwindigkeit mit irgendeiner
bekannten Vorrichtung messen und über eine entsprechende Steuerung der Vorschubzeit
in die Nähe des Zielpunktes gelangen, wo dann die Linearbewegung angehalten oder
so stark verringert wird, daß sich die erfindungsgemäß aufgebaute und arbeitende
Vorrichtung dadurch neu orientieren kann, daß sie gemäß Anspruch 10 die gerade vom
Meßfühler überstreichbaren Markierungen identifiziert. Ist auf diese Weise die neue
Position der Meßnormalen bestimmt, kann sie dann langsam an den gewünschten Zielpunkt
angenähert werden.
-
Zur Vermeidung des hierfür erforderlichen Zeit- und Steuerungsaufwandes
ist gemäß einer bevorzugten Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens nach Anspruch
30 vorgesehen, daß durch die rotierende Abtasteinrichtung ein zweiter, nur eine
Grobteilung aufweisender linearer Markierungsträger abgetastet wird, dessen Markierungsabstände
ebenfalls während des Haupteichlaufes ausgemessen werden können, und der einen wesentlich
schnelleren Vorschub ohne Orientierungsverlust erlaubt, da bei ihm die Zeit, die
die Meßnormale für das Durchlaufen der einzelnen, wesentlich größeren Markierungsabstände
benötigt, erst bei viel schnelleren Linearbewegungen in den Größenordnungsbereich
einer Rotationsperiode kommt.
-
Aus den bisher gemachten Ausführunqen ergibt sich, daß die Genauigkeit
des beschriebenen Längenmeßverfahrens einzig und allein von der Genauigkeit abhängt,
mit der die im einzelnen interessierenden Zeitabstände gemessen
werden.
Daher kommt im Rahmen des erfindungsqemäßen Verfahrens dieser Zeitabstandsmessung
eine besondere Bedeutung zu, und es wird nach Anspruch 31 bevorzugt vorgesehen,
daß für die verschiedenen Zeitabstandsmessungen die Impulse eines freilaufenden,
quarzgesteuerten Oszillators abgezählt werden und daß beim Auftreten eines Signals
an dem einen oder dem anderen Meßfühler der nach der steigenden Flanke des nächsten
Oszillatorimpulses erreichte Zählwert ausgelesen und weiter verarbeitet wird.
-
Statt der nächsten steigenden Flanke kann erfindungsgemäß auch die
nächste fallende oder einfach die nächste Impulsflanke verwendet werden. -In jedem
Fall ermöglich es dieses Verfahren, die interessierenden Zeitabstände dadurch zu
erhalten,. daß man die Differenz der betrefenden Zählwerte bildet und mit der sehr
genau beka-nnten und festliegenden Periodendauer bzw. - halben Periodendauer der
.Oszillatorschwingung multipliziert. Allerdings führt dies nur dann zu einer hohen
Meßgenauigkeit, wenn die Signale, deren Zeitabstand bestimmt werden-soll, so weit
auseinanderliegen und/oder'der Oszillator mit einer so hohen
Frequenz
schwingt, daß zwischen den beiden Signalen eine so große Anzahl von Oszillatorperioden
bzw. -impulsen auftritt, daß die Tatsache keine wesentliche Rolle mehr spielt, daß
bei dieser Art der Messung die kleinste, nicht mehr unterteilbare Zeiteinheit die
Länge einer ganzen bzw. einer halben Oszillatorperiode ist.
-
Da nun, wie bereits erwähnt, der Zeitabstand zwischen zwei Signalen,
die von verschiedenen Meßfühlern abgegeben werden, beliebig klein werden kann, ist
die obige Voraussetzung allenfalls für mit extrem. hoher Frequenz schwingende Oszillatoren
erfüllbar, bei denen man ohne großen Meßfehler zwei innerhalb einer Oszillatorperiode
bzw. Halbperiode auftretende Ereignisse einfach als "gleichzeitig" betrachten kann.
-
Um den für solche extrem hochfrequente Oszillatoren erforderlichen
Aufwand zu vermeiden und dennoch zu sehr genauen Zeitabstandsmeßwerten zu gelangen,
ist bei einer bevorzugten Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens vorgesehen,
daß zur Bestimmung der zeitlichen Lage der Meßfühlersignale innerhalb der jeweiligen
Schwingungsperiode des Oszillators durch diese Signale jeweils eine dem betreffenden
Meßfühler zugeordnete Zeit/Amplituden-Wandlerschaltung gestartet und durch die steigende
Flanke des nächsten Oszillatorimpulses angehalten wird.
-
Liegen die beiden Signale, deren Zeitabstand gemessen werden soll,
s ieit voneinander getrennt, daß zwischen ihnen eine oder mehrere Oszillatorperioden
auftreten, so wird ihr Zeitabstand nach diesem Verfahren praktisch durch drei Einzelmessungen,
nämlich eine durch die Abzählung der Oszillatorimpulse gegebene Grobzeitmessung
und zwei mit Hilfe der Zeit/Amplituden-Wandlerschaltung bzw. -schaltungen durchgeführte
Feinzeitmessungen bestimmt, deren Ergebnisse vorzeichenrichtig zu dem
interessierenden
Gesamt-Zeitabstand aufsummiert werden.
-
Liegen dagegen die beiden Signale so dicht beieinander, daß sie in
dieselbe Schwingungsperiode des Oszillators fallen (Grobmeßwert = 0), was bei geeigneter
Wahl der Oszillatorfrequenz bezüglich der Drehgeschwindigkeit des Markierungsträgers
und der Anzahl der in einer Markierungsgruppe enthaltenen Markierungen nur für von
verschiedenen Meßfühlern stammende Signale eintreten kann, so steht für jedes. dieser
Signale eine eigene Zeit/Amplituden-Wandlerschaltung zur Verfügung, die den zeitlichen
Abstand dieses Signals von der nächsten steigendenOszillatorflanke mißt. Die Differenz
dieser beiden Zeitfeinmeßwerte ergibt dann den gesuchten Zeitabstafldswert mit sehr
großer Genauigkeit auch dann, wenn er nahezu oder exakt gleich Null ist.
-
Da die üblichen Zeit/Amplituden-Wandlerschaltungen über längere Zeiten
hinweg Drifterscheinungen aufweisen können, wobei sich die jeweils innerhalb bestimmter
Zeitspannen nach dem Start-Signal erreichte Ausgangsamplitude ändert, ist gemäß
einer besonders bevorzugten Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens vorgesehen,
daß jede Zeit/Amplituden-Wandlerschaltung immer-wieder dadurch nachgeeicht wird,
daß sie durch -eine Flanke eines Oszillatorimpulses gestartet und durch eine nachfolgende
Oszillatorimpulsflanke angehalten wird und daß der so erhaltene Zeitmeßwert der
Zeit/Amplituden-Wandlerschaltung mit dem zwischen diesen beiden Qszillatorimpulsflanken
liegenden.Zeitraum verglichen wird.
-
Es wurde oben bereits ausgeführt, daß die Genauigkeit und Langzeitkonstanz
des erfindungsgemäßen Längen-Meßverfahrens nur von der Genauigkeit und der Langzeitkonstanz
des zur Ausmessung der interessierenden Zeitabstände verwendeten Zeitmeßverfahrens
abhängt. Dadurch, daß nun. auch bei der die Schwingungsperioden des quarzgesteuerten
Oszillators zeitlich auflösenden Zeitmessung die keineswegs die Langzeitkonstanz
eines Quarzes besitzenden Zeit/Amplituden-Wandlerschaltungen mit Hilfe des Quarzes
ständig nachgeeicht werden, erhält das gesamte Längenmeßverfahren dieselbe Genauigkeit
und Langzeitkonstanz wie der Quarz, ohne daß an die übrigen Teile der erfindungsgemäßen
Vorrichtung in dieser Hinsicht irgendwelche besonderen Forderungen gestellt werden
müßten.
-
Da auch über sehr lange Zeiten hinweg sehr genau schwingende Quarze
kostengünstig zur Verfügung stehen, liefert das erfindungsgemäße Verfahren eine
außerordentlich preiswerte und dennoch extrem genau arbeitende Längen-bzw. Abstandsmeßvorrichtung.
-
Die üblichen Zeit/Amplituden-Wandlerschaltungen weisen überdies die
Eigenschaft auf, daß die Amplitude ihres Ausgangssignals erst nach einer gewissen
Anlaufzeit nach jedem Startsignal linear mit der Zeit anwächst, während unmittelbar
nach dem Startsignal eine mehr oder weniger starke Nichtlinearität vorhanden ist.
Da der frei laufende Oszillator mit den Meßfühlersignalen in keiner Weise synchronisiert
ist, ist es ohne weiteres möglich, daß zwischen dem die Zeit/Amplituden-Wandlerschaltung
startenden Meßfühlersignal und der nächsten zum Anhalten verwendeten Oszillatorimpulsflanke
ein so kurzer Zeitraum liegt, daß die Zeit/Amplituden-Wandlerschaltung im nichtlinearen
Bereich arbeitet, was zu einer Verfälschung des so gewonnenen Zeitmeßwertes führen
kann.
-
Um hier zu noch besser reproduzierbaren und genaueren Ergebnissen
zu gelangen, sieht die Erfindung vor, daß das Anhalten der Zeit/Amplituden-Wandlerschaltung
durch die steigende Flanke des entsprechenden Oszillatorimpulses bei jeder Zeitabstandsmessung
und bei jeder Eichmessùng mit einer vorbestimmten zeitlichen Verzögerung erfolgt
und daß die Zeit/Amplituden-Wandlerschaltung nach-jeder dieser Messungen durch ein
schaltungsintern erzeugtes.Startsignal gestartet und durch-ein gleichzeitig mit
diesem Startsignal erzeugtes, ebenfalls der vorbebestimmten zeitlichen Verzögerung
unterworfenes Sopsignal wieder angehalten wird'rund daß der so gewonnene Korrekturwert
von dem vorausgehend gewonnenen Zeitmeßwert subtrahiert wird.
-
Durch diese Maßnahmen wird also zunächst die Zeitspanne, während derer
die Zeit/Amplituden--Wandlerschaltung bei jeder-Zeitabstandsmessung und auch bei
jeder Eichmessung arbeitet, -um einen vorgegebenen Zeitraum verlängert, der so gewählt
ist, daß er'mit Sicherheit größer ist als der.-Zeitraum, während dessen die Amplitude
des Ausgangssignals der Zeit/Amplituden-Wandlerschaltung in nichtlinearer Weise
anwächst. Sofort nachdem der so gewonnene Meßwert zwischengespeichert ist, wird
die- Zeit/Amplituden-Wandlerschaltung auf den Ausgangszustand zurückgesetzt -und
dann durch ein intern erzeugtes Startsignal neu gestartet. Gleichzeitig mit diesem
Startsignal wird auch ein- Stopsignal intern erzeugt und der Zeit/Amplituden-Wandlerschaltung
auf dem gleichen Weg zugeführt, auf dem sie bei den eigentlichen Zeitrflessungen
das von der Oszillatorimpulsflanke herrührende Stopsignal erhält.
-
Dieses gleichzeitig mit dem intern erzeugten Startsignal erzeugte
Stopsignal erfährt also auch die oben erwähnte Verzögerung, so daß die Zeit/Amplituden-Wandlerschaltung
trotz
der gleichzeitigen Erzeugung der beiden Signale für einen Zeitraum arbeitet, der
dieser Verzögerung (und eventuell zwischen Start- und Stopleitung vorhandenen Laufzeitunterschieden,
die bei der eigentlichen Zeitmessung in gleicher Weise vorhanden sind) entspricht.
-
Es wird somit ein Korrekturwert erzeugt, mit dessen Hilfe exakt die
in der gerade vorausgegangenen Zeitmessung enthaltenen Laufzeitdifferenzen und Nichtlinearitäten
erfaßt werden. Dieser Korrekturwert wird von dem noch zwischengespeicherten Zeitabstandsmeßwert
oder Eich-Meßwert abgezogen. Die Differenz stellt einen Meßwert dar, wie man ihn
mit einer ideal linear arbeitenden und ohne Laufzeitdifferenzen angesteuerten Zeit/Amplituden-Wandlerschaltung
erhalten würde und ist somit für eine weitere Verarbeitung optimal geeignet. Da
die Korrekturwerte immer sofort unmittelbar nach der zu korrigierenden Messung gewonnen
werden, wird auch der Einfluß von an dieser Stelle eventuell auftretenden Langzeitdriften
eliminiert.
-
Weiterhin ist gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform vorgesehen,
daß durch jeden Meßfühler aus den auf den Markierungsträgern angebrachten realen
Markierungen ideale Marken -abstrahiert und deren Zeitabstände gemessen werden.
Dies hat zur Folge, daß nicht nur keine besonderen Anforderungen an die Langzeit-Maßhaltigkeit
des zur Herstellung der Markierungsträger verwendeten Materials und an die Genauigkeit
der abstands und winkelmäßigen Positionierung der auf den Markierungsträgern angebrachten
Markierungen gestellt werden müssen, sondern daß auch die Breite und die konkrete
geometrische Form dieser Markierungen sowie die Genauigkeit ihres parallelen bzw.
radialen Verlaufes keine wesentliche, die Genauigkeit der Längenmessung beeinflussende
Rolle mehr spielen.
-
Dabei ist von besonderer Bedeutung, daß die- Breite der realen Markierungen
-in Richtung der Linearbewegung bzw.
-
in Drehrichtung gesehen wesentlich größer gewählt werden kann, als
dies-nach dem Stand der Technik möglich war, ohne daß dadurch die Meßgenauigkeit
des Verfahrens in irgendeiner Weise beeinträchtigt würde. Durch die größere Breite
der Markierungen läßt sich vielmehr das Signal-Rausch-Verhältnis am Ausgang der
Meßfühler erheblich verbessern, wodurch einerseits der zur Verarbeitung der Nutzsignale
erforderliche schaltungstechnische Aufwand wesentlich verringerbar ist und zum anderen
die Meßgenauigkeit noch weiter gesteigert werden kann.
-
Vorteilhafterweise erfolgt die Abstrahierung der idealen Marken aus
den realen Markierungen dadurch, daß der Durchgang eines aus dem vom Meßfühler beim
Vorbeilaufen einer Markierung abgegebenen Signal abgeleiteten elektrischen Signals
durch einen vorgegebenen konstanten Spannungspegel alls ideale Marke dient, wobei
bevorzugt als Meß--fühler jeweils ein Differential-Fotoempfänger mit wenigstens
einem nachgedchalteten differenzbildenden Glied Verwendung findet und der Null-Durchgang
des vom differenzbildenden Glied beim Vorbeilaufen einer Markierung am Differential-Fotoempfänger
erzeugten Ausgangssignals als ideale Marke dient.
-
Als Differential-Fotoempfänger kann eine Differential-Fotodiode. verwendet
werden, deren lichtempfindliche Fläche durch einen bzw. zwei Trennstege in zwei
Hälften bzw. vier Quadranten unterteilt ist.
-
Im ersten Fall wird sowohl beim rotierenden als auch beim feststehenden
Meßfühler die Fotodiode so angeordnet, daß ihr Trennsteg bezüglich der Drehachse
des rotierenden
Markierungsträgers in etwa radial verläuft. Zur
Signalverarbeitung ist der Fotodiode jeweils nur ein differenzbildendes Glied, vorzugsweise
ein Differenzverstärker nachgeschaltet, dessen beide Eingänge jeweils mit einer
der beiden Hälften der lichtempfindlichen Fläche verbunden sind. Beim Vorbei-laufen
einer jeden Markierung liefert das differenzbildende Glied jeweils ein Ausgangssignal,
dessen Nulldurchgang in zumindest kurzfristig exakt reproduzierbarer Weise eine
Art optische Schwerlinie" der realen Markierung definiert und somit ausgezeichnet
als ideale, zeitlich praktisch "punktförmige" Marke geeignet i-st. Zwar ist es möglich,
daß die so gebildeten "Markierungsschwerlinien" aufgrund von Drifterscheinungen
beispielsweise der Lichtempfindlichkeit -der Fotodiode über längere Zeiträume hinweg
gesehen ihre gegenseitigen Abstände bzw. Winkelabstände geringfügig ändern. Durch
die erfindungsgemäß ständig erfolgende Nacheichung bleibt dies aber ohne-Bedeutung.
-
Im'zweiten Fall ist die Fotodiode jeweils so angeordnet, daß der eine
der beiden Trennstege wieder in etwa in radialer Richtung verläuft, während sich
der andere etwa tangential zu der von den Meßfühlern bezüglich der Markierungsträger
bei der Drehung der Abtasteinrichtung beschriebenen Bahnen erstreckt. Zur Verarbeitung
der bei dieser Anordnung beim Vorbeilaufen einer Markierung jeweils entstehenden
vier Signale werden zwei differenzbildende Glieder verwendet, die so angeschlossen
sind, daß ihre beiden Eingänge jeweils die Signale von zwei einander bezüglich des
Schnittpunktes der Trennstege gegenüberliegenden Quadranten der lichtempfindlichen
Fläche erhalten. Bei einer solchen Anordnung sind die von den beiden differenzb.ildenden
Gliedern beim Vorbeilaufen einer Markierung abgegebenen Signale bzw. deren Nulldurchgänge
zeitlich gegeneinander versetzt, wenn die Randlinien der
Markierung
nicht genau symmetrisch zu dem sich radial erstreckenden Trenflsteg der Fotodiode
verlaufen. Aus einer Änderung des Zeitabstandes dieser beiden jeweils zu einer Markierung
gehörenden Signale kann das Ausmaß einer auf.getretenen radialen Verschiebung des
rotierendenMeßfühlers bzw. einer Radialverschiebung zwischen dem feststehenden Meßfühler
und demrotierenden Markierungsträger ermittelt und beispielsweise bei Uberschreiten
einer vorgegebenen Toleranzgrenze automatisch eine Nacheichung des Systems durchgeführt
werden. Auch das Auftreten von Exzentrizitäten läßt sich mit dieser Anordnung erkennen.
-
Vorteilhafterweise ist vorgesehen, daß für jedes von dem differenzbildenden
Glied beim Vorbeilaufen einer Markierung am Differential-Fotoempfänger abgegebene
Ausgangssignal einRechtecksimpuls erzeugt wird, dessen wenigstens eine Flanke in
einem festen zeitlichen Abstand zum Null-Durchgang des Ausgangssignals liegt, und
daß die Zeitabstände dieser Flanken gemessen und weiter verarbeitet werden. Die
von dem aus Meßfühler, differenzbildendem Glied und nachfolgender Püfferschaltung
bestehenden Geber abgegebenen Rechtecksimpulse können beispielsweise in ihrer Flankensteilheit
und Amplitude so ausgebildet sein, daß sie zur Ansteuerung-der handelsüblichen TTL-IC-Digitalbausteine
geeignet sind, wodurch sich die nachfolgende Auswerte schaltung besonders kostengünstig
aufbauen läßt.
-
Erfindungsgemäß können aber tuch andere diskrete oder integrierte
Schaltungsbauteile zur weiteren Signalverarbeitung herangezogen werden. Wesentlich
ist allein die- strenge- zeitliche Zuordnung eines eindeutig erfaßbaren Teils, beispielsweise
der steigenden Flanke des vom Geber beim Vorbeilaufen einer Markierung am Meßfühler
erzeugten Signals zu dieser Markierung, so daß tatsächlich der zeitliche Abstand
dieser Signalteile als
Maß für den Abstand b>w. Winkelabstand
der Markierungen verwendet werden kann.
-
Eine zur Lösung der der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe geeignete
Vorrichtung wird durch die im Anspruch 39 zusammengefaßten Merkmale beschrieben.
Auf die Funktion und Bedeutung der einzelnen Bestandteile dieser und der durch den
Anspruch 40 definierten Vorrichtung wurde bereits im Zusammenhang mit der Schilderung
des erfindungsgemäßen Verfahrens ausführlich eingegangen. Es sei hier lediglich
darauf hingewiesen, daß diese im wesentlichen von elektronischen Schaltungen gebildeten
Bestandteile nicht notwendigerweise individuell nebeneinander vorhanden sein müssen,
sondern schaltungsmäßig zusammengefaßt sein können. So ist es z.B. möglich, die
Identifizierungsschaltung, die Steuerschaltung und die Vergleichsschaltung mit den
Rechenschaltungen zu einem einzigen Rechner zusammenzufassen, der der Reihe nach
oder parallel die entsprechenden Funktionen ausübt.
-
Derartige Rechner stehen zum Beispiel in Form von Mikroprozessoren
zu niedrigen Preisen zur Verfügung, so daß ihre Verwendung dem durch die Erfindung
angestrebten Ziel, nämlich der Schaffung einer äußerst genau arbeitenden und dennoch
kostengünstigen L'nq,en-Meßvorrichtung in keiner Weise entgegensteht.
-
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung
umfaßt die Zeitmeßeinheit einen quarzgesteuerten Oszillator, einen die Oszillatorperioden
abzählenden Zähler und zwei jeweils durch die vom zugehörigen Geber abgegebenen
Signale triggerbare und durch vom Quarzoszillator abgegebenen Signale anhaltbare
Zeit/Amplituden-Wandlerschaltungen mit nachgeschalteten Analog/Digital-Wandlern.
-
Da es erforderlich ist, für einen zeitlich und funktionsmäßig richtigen
Ablauf der einzelnen Zeitmessungen zu sorgen, umfaßt die Zeitmeßeinheit darüber
hinaus auch noch eine Ablaufsteuerung, die entweder gesondert aufgebaut oder mit
in die .z.B. durch einen'rlikroprozessor realisierte Ablaufsteuerung des gesamten
Meßsystems integriert sein kann.
-
Wesentlich ist, daß eine Ablaufsteuerung vorhanden ist, die- die erwähnten
Funktionen übernimmt und gegebenenfalls darüber hinaus dafür sorgt, daß zwischen
den Zeitfeinmessungen die Zeit/Amplituden-Wandlerschaltungen mit Hilfeldes Oszillators
immer wieder nachgtjcicht.werden, und daß sowohl nach jeder Zeitfeinmessung als
auch nach jeder Eichmessung die oben bereits beschriebenen Korrekturwerte gewonnen
und in der erforderlichen Weise verarbeitet werden.
-
-Zwar ist es möglich, di-e von jeder Zeit/Amplituden-Wandlerschaltung
abgegebenen analogen Meß- und Korrekturwerte jeweils für sich zu digitalisieren
und erst dann weiter zu verarbeiten. Bevorzugt ist jedoch vorgesehen, daß sie'mit
Hilfe von Sample-and-Hold-Schaltungen zunächst in analoger Form zwischengespeichert,
durch einen Differenzverstärker voneinander subtrahiert und erst dann einem Analog/Digital-Wandler
zugeführt werden.
-
Wie b-ereits erwähnt, erlaubt es das erfindungsgemäße Verfahren, anstelldeeiuf
den Markierungsträgern vorhandenen realen-Markierungen aus diesen abstrahierte ideale,
d.h.
-
zeitlich praktisch punktförmige Marken zu verwenden und deren Z-eitabstände
auszumessen und weiterzuverarbeiten.
-
Das hat unmittelbar zur Folge, daß es anders als beim Stand der Technik
nicht mehr erforderlich ist, an die geometrische Gestalt der -Markierungen besondere
Anforderungen zu ste]-len. Insbesondere müssen die Markierungen nicht mehr in Richtung
der Linearbewegung bzw. in Drehrichtung so extrem
schmal ausgebildet
werden wie bisher; vielmehr wird es bevorzugt, daß die Markierungen eines jeden
Markierungsträgers sich hinsichtlich ihrer optischen Eigenschaften von den an sie
angrenzenden Bereichen des Markierungsträgers unterscheidende, im wesentlichen senkrecht
zur Richtung der Linearbewegung bzw. der Drehung des rotierenden-Markierungsträgers
verlaufende Streifen sind, wobei sich besonders gut zu verarbeitende elektrische
Signale ergeben, wenn die Breite eines jeden Markierungsstreifens größer als die
Breite des Trennsteges der Differential-Fotodiode und kleiner als die Breite der
Differential-Fotodiode ist. Die streifenförmige Ausbildung der Markierungen führt
zu einem wesentlich verbesserten Signal-Rauschverhältnis am Meßfühlerausgang, da
sich aufgrund der größeren Markierungsbrite ein wesentlich stärkerer optischer Kontrast
zwischen den Markierungen und den sie umgebenden Bereichen des Markierungsträgers
erzielen läßt.
-
Die Abtastung der Markierungsträger durch den zugehörigen Meßfühler
kann entweder im Auflichtverfahren oder im Durchlichtverfahren erfolgen. In jedem
Fall ist dafür zu sorgen, daß das von der Lichtquelle ausgehende Meßlichtbündel
möglichst senkrecht auf die Oberfläche des Markierungsträgers auf fällt, was beim
Auflichtverfahren zur Folge hat, daß das reflektierte Licht auf dem Weg des auffallenden
Lichtes zurückläuft. Da sich Lichtquelle und Lichtempfänger nicht an derselben Stelle
befinden können, wird zur Auskoppelung des reflektierten Lichtes ein Strahlenteiler,
beispielsweise ein halbdurchlä:siger Spiegel verwendet.
-
Um eine möglichst günstige Ausleuchtung des den Meßfühler bildenden
Fotoempfängers zu erzielen, ist es zweckmäßig,
die Llch.taus trittsöffnuny
der Beleuchtungsanordnung mijgli-chst nah am Markierungsträger anzuordnen. Dies
kann entweder dadurch geschehen, daß man die Lichtquelle eventuell unter Verwendung
einer Abbildungs- bzw. Kondensoroptik möglichst-nah am Markierungsträger anordnet.
In Fällen, in denen dies beispielsweise aus Gründen des zur Verfügung stehenden;
Raumes nicht möglich ist, ist bevorzugt, daß ein das Licht der Lichtquelle in unmittelbare
Nähe des Markierungsträgers lenkender Lichtleiter vorgesehen ist.
-
Dieser Lichtleiter kann überdies vorteilhafterweise dazu verwendet
werden, das von der Lichtquelle ausgehende Licht zu homogenisieren. Nicht nur Glühlampen,
sondern auch die bevorzugt als Lichtquelle eingesetzten.Licht emittierenden Dioden
(LED's-oder Laserdioden) besitzen nämlich eine Struktur, die dazu führt, daß das-Sicht
nicht punktförmig sondern flächig abqestrahlt wird, wobei die einzelnen Punkte dieser
Fläche mit stark unterschiedlicher Helligkeit leuchten. Der zwischen Lichtquelle
und Markierungsträger angeordnete Lichtleiter vermag hier eine Kondensorfunktion
auszuüben, d.h. seine dem Markierungsträger zugewandte Stirnfläche erscheint als
weitgehend homogen leuchtende Fläche, mit deren Hilfe die lichtempfindliche Fläche
der-den-Meßfühler bildenden Fotodiode gleichmäßig ausgeleuchtet werden. kann.
-
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter
Bezugnahme auf.die Zeichnung beschrieben; in dieser zeigt: Fig. 1 eine schematische
Draufsicht aüi: eine erfindungsgemäße Längenmeßvorrichtung, Fig. 2 eine schematische
Schnittansicht der Vorrichtung
aus Fig. 1 längs der Linie 11-11,
Fig. 3 ein schematisches Blockdiagramm einer zur Verarbeitung der von der Vorrichtung
nach Fig. 1 und 2 abgegebenen Signale geeigneten, erfindungsgemäßen Meß- und Aus
werteschaltung, Fig. 4 einen vergrößerten Ausschnitt aus einem'Markierungsträger,
Fig. 5 eine schaltplanmäßige Darstellung eines einem Meßfühler nachgeschalteten
Gebers, Fig. 6 ein Diagramm, das die an verschiedenen Stellen des Gebers auftretenden
elektrischen Signale wiedergibt, Fig. 7 ein schematisches Blockdiagramm einer bevorzugten
Zeitmeßeinrichtung, Fig. 8 einen vergrößerten Ausschnitt aus einem linearen Markierungsträger,
Fig. 9 und 10 das Arbeiten der Zeitmeßeinrichtung veranschaulichende Signal-Diagramme,
Fig.11 eine erläuternde Darstellung zu den Gleichungen 1 und 2 und Fig.12 eine erläuternde
Darstellung zur Messsung der Geschwindigkeit der Linearbewegung.
-
Die Fig. 1 und 2 zeigen die beiden gegeneinander in Richtung des Doppelpfeiles
F verschiebbaren Körper 2 und 3, wobei der Abstand des Körpers 2 von einem in den
Figuren nicht dargestellten Nullpunkt der Linearverschiebung bzw. die Länge der
vom Körper 2 bei seiner Linearbewegung zurückgelegten Strecke gemessen werden soll.
-
Der eine Körper 3 trägt zu diesem Zweck einen linearen Markierungsträger
1, an dem eine Vielzahl von in Richtung der
Linearverschiebung
beabstandeten Markierungen 12 vorgesehen ist. Diese Markierungen 12.besi.tzen jeweils
die Form eines schmalen, langgestreckten, im wesentlichen auf der Richtung der Linearbewegung
senkrecht stehenden Streifens, der sich hinsichtlich-der Lichtdurchlässigkeit von
den ihn umgebenden Bereichen des linearen Markierungsträgers 1 unterscheidet.
-
An dem anderen der beiden-Rörper 2 ist ein durch eine Welle 4 drehbar
gelagerter zweiter Markierungsträger 5 angebracht, der- durch einen ebenfalls am
Körper 2 befestigten Antrieb 6, der entweder-direkt ein Elektromotor oder aber ein
Getriebe oder eine sonstige Antriebsvorrichtung sein kann, zu einer ständigen Rotation
in Richtung des Pfeiles W -angegetrieben wird.
-
Der rotierende Markierungsträger 5 besteht im wesentlichen -aus einer
kreisförxnigen Scheibe, durch deren Mittelpunkt in etwa die Welle 4 verläuft. Längs
des Randes der Markierungsscheibe 5 sind in etwa radial verlaufende und in Drehrichtung
voneinander beabstandete, streifenförmige Markierungen -13 angeordnet, die sich
ebenfalls hinsichtlich ihrer Lichtdurchlässigkeit von den sie umgebenden Bereichen
der Scheibe 5 unterscheiden. Am Rand des rotierenden Markierungsträgers 5 ist eine
erste Abtastvorrichtung 14 so angeordnet, daß sie aufgrund der Rotation des Markierungsträgers
5 periodisch einen Bereich des linearen Markierungsträgers 1 überstreicht. Die Abtasteinrichtung
14 besteht aus einem von der Seite her gesehen im wesentlichen U-förmigen Träger,
dessen beide Schenkel- sich von der Welle 4 in radialer Richtung so wegerstrecken,
daß sie in den Zeiträumen, in denen die Abtasteinrichtung.14 aufgrund der Drehung
des rotierenden Markierungsträgers 5 den linearen Markierungsträger 1 überstreicht,
diesen linearen Markierungsträger 1 zwischen
sich einschließen,
wie dies insbesondere der ltiq. 2 zu entnehmen ist.
-
Am unteren Schenkel des Trägers 16 ist eine Lichtquelle 17 befestigt,
während der obere Schenkel einen elektrooptischen Meßfühler 15 trägt, der so angeordnet
ist, daß die Verbindungslinie zwischen der Lichtquelle 17 und dem Fotodetektor 15
in etwa senkrecht auf der die Markierungen 12 tragenden Oberfläche des linearen
Markierungsträgers 1 steht.
-
Aufgrund der in Richtung des Pfeiles W erfolgenden Drehung der Abtasteinrichtung
14 laufen. also immer dann, wenn die Abtasteinrichtung'den linearen Markierungsträger
1 überstreicht, in ständigem Wechsel lichtundurchlässige Markierungen 12 und lichtdurchlässige
Markierungszwischenräume durch das Meßlichtbündel hindurch, das auf diese Weise
moduliert wird.
-
Weiterhin ist auf dem den rotierenden Markierungsträger 5 und die
Abtasteinrichtung 14 tragenden Körper 2 eine zweite, mit dem Körper 2 starr verbundene
Abtasteinrichtung 19 angeordnet, die einem unterhalb der Markierungsscheibe 5 vermittels
eines Trägers 21 befestigten Fotodetektor 20 und einer Lichtquelle 22 besteht, die
auf der anderen Seite der Markierungsscheibe 5 so angeordnet ist, daß ihre Verbindungslinie
zum Fotodetektor 15 in etwa senkrecht auf der die Markierungen 13 tragenden Oberfläche
der Skalenscheibe 5 steht. in Drehrichtung gesehen ist die Abtastvorrichtung 19
so ausgerichtet, daß der durch den Meßfühler 20 hindurchgehende Radialstrahl senkrecht
auf der Richtung der Linearbewegung F steht.
-
Durch die in Richtung des Pfeiles W erfolgende Drehung des rotierenden
Markierungsträgers 5 laufen in ständigem
Wechsel lichtundurchlässige
Markierungen 13 und lichtdurchlässige Markierungszwischenräume durch das Meßlichtbündel
der Abtasteinrichtung 19 hindurch, das auf diese Weise moduliert wird.
-
Als Lichtquellen 17 bzw. 22 finden bevorzugt Licht emittierende Dioden
Verwendung, bei denen es sich entweder um LED's oder -um - Laser-Dioden handeln
kann.
-
Wie in Fig. 3 dargestellt, geben die Meßfühler 15 und 20 jeweils also
immer dann über die Leitungen 18 bzw. 23 ein elektrisches Signal an eine Meß- und
Auswerteschaltung 25 ab, wenn an ihnen eine der Markierungen 12 bzw. 13 der Markierungsgruppen
CL bzw. P vorbeiläuft.
-
Eine der Markierungen 1.3 der Markierungsgruppe p ist so angeordnet,
daß der Meßfühler 20 dann das ihr zugeordnete Signal abgibt, wenn der vom Mittelpunkt
der Welle 4, -d.h. also der- Drehachse ausgehende, sich durch den Meßfühler 15 erstreckende
Radial-strahl auf der Richtung der Linearbewegung senkrecht steht. Das dieser Markierung
zugeordnete Meßfühlersignal dient als Referenzsignal, das im vorliegenden-Fall also
für die Winkelstellung f = 0 erzeugt wird.
-
Genau genommen ist es der Abstand der auf diese Weise definierten
"Meßnormalen" vom Nullpunkt der Linearverschiebung, der durch die erfindungsgemäße
Meßanordnung bestimmt wird.
-
Gemäß Fig. 3 umfaßt die Meß- und Auswerteschaltung 25 als mit den
Leitungen 18 bzw. 23 verbundene Eingangsglieder zwei Geber 28 bzw. 29, die nicht
nur zur Formung
der Meßfühlersignale sondern auch dazu dienen,
aus den realen, auf dem Markierungsträgern -1 bzw. 5 befindlichen Markierungen 12
bzw. 13 ideale,- d.h. zeitlich praktisch punktförmige Marken zu gewinnen, deren
Zeitabstände dann durch die den Gebern 28 und 29 nachgeschaltete Zeitmeßeinheit
30 sehr genau ausgemessen werden können.
-
Weiterhin umfaßt die Meß- und Auswerteschaltung 25 eine Identifizierungsschaltung
33, die erkennt, welche Markierung 12 bzw. 13 der Gruppe « bzw. /3 gerade am Meßfühler
15 bzw. 20 vorbeiläuft. Diese Identifizierung kann für die Markierungen 12 des linearen
Markierungsträgers 1 mit Hilfe der zwischen den diesen Markierungen zugeordneten
Signalen des Meßfühlers 15 und dem vom Meßfühler 20 erzeugten Referenzsignal durch
die Zeitmeßeinheit 30 gemessenen Zeitabständen j # 1 und j 92 und für die Markierungen
13 des rotierenden Markierungsträgers 5 mit Hilfe der von der Zeitmeßeinheit 30
für das der jeweiligen Markierung unmittelbar vorausgehende Markierungspaar gemessenen
Zeitabstände IT bzw. des Quotienten der Zeitabstände der unmittelbar vorausgehenden
Markierungspaare und/oder durch Abzählen der unmittelbar von den Gebern 28 bzw.
29 kommenden Signale erfolgen. Die Identifizierungsschaltung 33 liefert die jeweiligen
Markierungen individualisierende Informationen an eine Steuerschaltung 35, die nach
einem vorgebbaren Programm zentral die Funktionsabläufe in der gesamten Meß- und
Auswerteschaltung steuert.
-
Da dieser Steuerschaltung 35 zur einwandfreien Durchführung ihrer
Aufgaben auch Informationen über den jeweiligen Arbeitszustand der übrigen Schaltungsbestandteile
zufließen müssen, ist sie mit diesen durch in beide Richtung arbeitende übertragungsleitungen
verbunden, was in Fig. 3 durch an beiden Enden mit Pfeilen versehene Doppellinien
symbolisiert ist.
-
Die Zeitmeßeinheit 30 besitzt gemäß Fig. 3 im wesentlichen zwei Signal-Ausgangsleitungen
40 und 42, von denen die erste jeweils mit einem Eingang der Identifizierungsschaltung
33, eines Zwischenspeichers 50, einer Vergleichsschaltung 51 und einer zweiten Rechen-
und Speicherschaltung 55 verbunden ist. Auf dieser Leitung 40 gibt die Zeitmeßeinheit
30 die Zeitabstandsmeßwerte # T# ab, die sie für unmittelbar aufeinanderfolgende,
identifizierten Markierungen 13 des rotierenden Markierungsträgers 5 zugeordnete
Signale des Gebers 29 ermittelt hat.
-
Beim Hilfseichlauf werden diese Zeitabstandsmeßwerte # T# zunächst
für eine beliebig herausgegriffene Umdrehung des rotierenden Markierungsträgers
5 gemessen und unter-Beibehaltung ihrer Zuordnung zu den zugehörigen Markierungen
13 im Zwischenspeicher 50 ge.speichert.
-
Bei der nächsten Umdrehung des rotierenden Markierungsträgers 5 gibt
der Zwischenspeicher 50 diese Werte in der Reihenfolge derLeitung 43 an-die Vergleichsschaltung
5i ab, in der die zugehörigen neuen Werte auf der Leitung 40 erscheinen. Stimmen
die jeweils von den zwei aufeinanderfolgenden Umdrehungen -stammenden Wertepaare
innerhalb vorgegebener Toleranzgrenzen miteinander überein, was ein Kennzeichen
dafür ist, daß die Drehgeschwindigkeit #(t) des rotierenden Markierungsträgers 5
in diesem Zeitraum konstant ist, so gibt die Vergleichsschaltung auf der Leitung
45 Signale an die zweite Rechen- und Speicherschaltung 55, die diese veranlassen,
die auf der Leitung 40 auch ihr zugeführten neuen Zeitabstandsmeßwerte zur Berechnung
von längerf-ristig zu speichernden Eichwerten heranzuziehen, und aus den von der
Zeitmeßeinheit 30 wäh-.rend dieser beiden Umdrehungen ebenfalls gelieferten
Zeitabstandsmeßwertenfür
von jeweils ein uncl derselben Markierung am Meßfühler 20 erzeugte und somit einer
360°-Drehung des rotierenden Markierungsträgers 5 entsprechende Signale , die während
der beiden Hilfseichlauf-Umdrehungen als konstant festgestellte Drehgeschwindigkeit
7n(tEICH) zu berechnen.
-
Sobald für den rotierenden Markierungsträger 5 ein kompletter Satz
von Eichwerten für die absoluten Winkelabstände der Markierungen 13 in der zweiten
Rechen-und Speicherschaltung 55 enthalten ist, kann diese fortlaufend aus jedem
von der Zeitmeßeinheit 30 neu erzeugten Zeitabstandsmeßwert für diese Markierungen
13 die momentane Drehgeschwindigkeit p(t) des rotierenden Markierungsträgers 5 unabhängig
davon berechnen, ob die Vergleichsschaltung 51 eine Übereinstimmung mit dem zugehörigen,
von der vorausgehenden Umdrehung stammenden Wert anzeigt oder nicht.
-
Die so erhaltene momentane Drehgeschwindigkeit sv(t), die während
einer Umdrehung des rotierenden Markierungsträgers 5 so viele Male neu bestimmt
werden kann, wie Markierungen in der Markierungsgruppe ß enthalten sind, wird von
der zweiten Rechen- und Speicherschaltung 55 über die Leitung 47 der ersten Rechen-
und Speicherschaltung 57 zugeführt.
-
Diese erste Rechen- und Speicherschaltung 57 erhält außerdem über
die Leitung 42 von der Zeitme.ßeinheit 30 die Zeitabstandsmeßwerte ##1 und ##2 zwischen
dem vom Meßfühler 20 stammenden Referenzsignal urtd denjenigen Signalen des Meßfühlers
15, die den unmittelbar vor und nach dem Auftreten des Referenzsignals abgetasteten
Markierungen 12 des linearen Markierungsträgers 1 zugeordnet sind.
-
Aus diesen Zeitabständen ##1 und # 82 berechnet die erste Rechen-
und Speicherschaltung 57 zunächst beim Haupteichlauf die Abstände #Lµ,µ+1 zwischen
den jeweils abgestasteten Markierungen µ und µ+1 des linearen Markierungsträgers
bzw.
-
den Abstand dieser Markierungen vom Nullpunkt der Linearverschiebung
nach den Gleichungen (4), (5) und (6) und speichert die so gewonnenen Elchwerte
in Form einer Wertetafel. Ist diese Wertetafel fertig, so kann die erste Rechen-
und Speicherschaltung 57 aus jeweils neu gewonnenen Zeitabständen # e1 61(t) und
# e2 (t) und der zugehörigen momentanen Winkelgeschwindigkeit G;(t) des rotierenden
Markierungsträgers 5 mit Hilfe der Gleichungen (1) bzw. (2) den momentanen Abstand
L(t) der Meßnormalen vom Nullpunkt der Linearverschiebung berechnen.
-
Da alle £ür die Berechnung von L(t) verwendeten Größen aus Zeitabstadsmessungen
gewonnen wurden, bestimmt die erfindungsgemäße. Längenmeßvorrichtung den gesuchten
Abstand mit der Genauigkeit und dem Auflösungsvermögen der in ihr enthaltenen Zeitmeßeinheit
30.
-
Es sei noch darauf hingewiesen, daß die Signalübertragung zwischen
den in Fig. 3 dargestellten Blöcken der Meß- und Auswerteschaltung 25 nicht nur
seriell sondern auch paralleL oder in gemischter Form erfolgen kann. In den beiden
letzteren Fällen.umfassen dann auch die mit einfachen Strichen wiedergegebenen Verbindungen
mehrere parallele Übertragungsleitungen.
-
Bevor im folgenden genauer auf den Aufbau und die Funktion der Zeitmeßeinheit
30 eingegangen wird, soll zunächst noch anhand der Fig. 2 bis 4 das Zusammenwirken
zwischen den Markierungsträgern 1 bzw. 5 mit den zugehörigen Meßfühlern
15
bzw. 20 und der AufE t und die Arbjtswc'js dar die S nale dieser Meßftihler formenden
Geber 28 und 23 beschrieben werte den. Da der prinzipielle Aufbau der Markierungsträger
1 und 5 und der zugehörigen Meßfühler- und Geberanordnungen 15,28 bzw.
-
20,29 identisch ist, sollen hierfür nur der rotierende-Markierungsträger
5, sein zugehöriger Meßfühler 20 und der diesem nachgeschaltete Geber 29 betrachtet
werden.
-
In Fig. 4 ist ein zwei Markierungen 13 umfassender Ausschnitt des
rotierenden Markierungsträgers 5 wiedergegeben, bei dem anders als in Fig. 1 die
große Fläche der Scheibe lichtundurchlässig ist, so daß das von der Lichtquelle
ausgehende Meßlichtbündel nur dann zum Meßfühler zu gelangen vermag, wenn eine Markierung
13 am Meßfühler vorbeiläuft. Dieser Meßfühler'besteht gemäß Fig. 4 im wesentlichen
aus einer Differential-Fotodiode 62, deren lichtempfindliche Flächen 64,64 durch
einen schmalen Steg 63 voneinander getrennt sind. Wie der Fig. 4 deutlich zu entnehmen
ist, kommt es nicht darauf an,daß die Markierungsstreifen 13 eine besonders genau
definierte geometrische Form besitzen, da aus ihnen mit Hilfe der Differential-Fotodiode
62 und des im folgenden unter Bezugnahme auf Fi. 5 ausführlich beschriebenen Gebers
eine ideale Marke abstrahiert wird, die in Fig. 4 jeweils durch die strichpunktierten
Linien 60 symbolisiert wird. Wie Fig. 4 ebenfalls zeigt, umfaßt bei Verwendung einer
Differential-Fotodiode 62 die Leitung 23 zwei voneinander isolierte Adern, die gemäß
Fig 5 einerseits jeweils an einen der beiden Eingänge eines Differenzverstärkers
66 angeschlossen und andererseits über Lastwiderstände 67 mit der Systemmasse verbunden
sind.
-
Bei einer gemäß der Erfindung besonders bevorzugten Ausführungsform
ist vorgesehen, daß in jede der von den lichtempfindlichen Flächen 64,64 der Differential-Fotodiode
62 zu einem der Eingänge des Differenzverstärkers 66 führende Leitung ein in Fig.
5 nicht dargestellter Verstärker mit hohem Verstärkungsfaktor eingeschaltet ist,
um die von den lichtempfindlichen Flächen der Fotodiode abgegebenen Signale vor
der Differenzbildung vorzuverstärken. Dadurch läßt sich
erreichen,
daß das in Figur 6 in der dritten Zeile von oben wiedergegebene Ausgangssignal des
Differenzverstärkers 66 einen sehr steilen und damit zeitlich exakt festliegenden
und präzise detektierbaren Nulldurchgang aufweist.
-
Der Ausgang des Differenzverstärkers 66 ist zur gleichspannungsmäßigen
Entkopplung über einen Kondensator 68 an den über einenWiderstand 69 mit der Systemmasse
verbundenen negativen Eingang e-ines Komparators 70 gelegt. Der positive Eingang
des Komparators 70 ist über einen Widerstand 71 mit einer vereinfacht als Potentiometer
72 dargestellten, einstellbaren stabilisierten Spannungsquelle verbunden, die das
zur Erkennung des Null-Durchgangs des vom Differenzverstärker 66 abgegebenen Ausgangssignals
erforderliche Referenzpotential liefert. Der Ausgang des Komparators 70 ist einerseits
mit dem Eingang des ersten von zwei als Puffer dienenden Invertern 74 verbunden
und andererseits über einen Kondensator 73 zur Erzeugung einer definierten Hysterese
auf den positiven Eingang des Komparators 70 rückgekoppelt. Bei den Invertern 74
kann es sich beispielsweise um TTL-Bausteine handeln, die dazu dienen, das vom Komparator70-abgegebene
Signal so zu formen, daß es ohne weiteres in die nachfolgenden Schaltungseinheiten
eingespeist werden kann.
-
Die Arbeitsweise des in Fig. 5 dargestellten Gebers soll nun anhand
der Fig. 6 erläutert werden, in der über einer Zeit--achse die Signale wiedergegeben
sind, die an den Punkten G bis-K' der Geberschaltung 29 auftreten, wenn am Meßfühler
22 eine Reihe von Markierungen vorbeiläuft.
-
Jedesmal wenn das Meßlichtbündel durch eine, Markierung 13 unterbrochen,
bzw. bei der Ausführungsform nach Fig. 4 durchgelassen-wird, entsteht an den Punkten
G und H eine Halbwelle, wobei das Signal am Punkt G gegen das Signal am Punkts zeitlich
versetzt ist, da'die Differential-Fotodiode 62 sp angeordnet ist, daß ihr Trennsteg
63 sich in etwa in radialer Richtung bezüglich der Drehachse des Markierungsträgers
5 erstreckt, so daß zuerst die eine und dann die andere der beiden lichtempfindlichen
Flächen 64,64 der Diode 62 von der Markierung überstrichen wird.
-
Aus den an den Punkten G und H auftretenden Halbwellen erzeugt der
Differenzverstärker 66 das Signal I, das dann den in Fig. 6 wiedergegebenen steilen
und somit eine ideale Marke bildenden Nulldurchgang aufweist, wenn die umfangsmäßige
Breite der Markierungen 13 größer als die Breite des Trennsteges 63 und kleiner
als der Durchmesser der Differential-Fotodiode 62 ist.
-
Erkannt wird der Nulldurchgang der Signale I mit Hilfe des Komparators
70, dem durch die Potentialquelle 72 ein entsprechender Vergleichspegel vorgegeben
ist. Am Ausgang des Komparators 70 erscheinen die Rechtecksignale K, deren steigende
Flanken sehr steil sind und in einem eindeutigen zeitlichen Zusammenhang mit den
Nulldurchgängen der Signale I stehen. Die zwischen einem jeden solchen Nulldurchgang
und der zugehörigen steigenden Impulsflanke auftretende zeitliche Verzögerung s
ist in Fig. 6 sehr stark übertrieben dargestellt. Tatsächlich ist sie so klein,
daß eventuell auftretende kurzzeitige Schwankungen dieser Verzögerung die Genauigkeit
des Meßergebnisses nicht beeinflussen. Da dasselbe auch für die an den Puffer-Invertern
74 auftretenden Signalverzögerungen gilt, kann das am Ausgang des zweiten Inverters
74 auftretende Signal K' dem Signal K am Ausgang des Komparators gleichgesetzt werden.
Die steigenden Flanken der Rechtecksimpulse K' stellen also den optischen Schwerlinien
60 der Markierùngsstreifen 13 eindeutig und zumindest kurzzeitig exakt reproduzierbar
zugeordnete, ideale Marken dar, deren Zeitabstände ATv bei gegebener Winkelgeschwindigkeit
des Markierungsträgers ein genaues Maß für die Absolutwerte der Winkelabstände dieser
optischen Schwerlinien bilden. Sind umgekehrt diese Absolutwinkelabstände bekannt,
so kann aus den Meßwerten A T die momentane Winkelgeschwindigkeit on(t) des rotierenden
Markierungsträgers 5 sehr genau berechnet werden.
-
Eine zur hochgenauen Messung der Zeitabstände JTç und ##1 bzw. ##2
bevorzugte Zeitmeßeinheit 30 ist in Fig. 7 schemetisch dargestellt. Die basiert
auf dem Prinzip, daß einerseits zur Ermittlung von Zeit-Grobmeßwerten die -Schwingungsperioden
eines frei laufenden, quarzgesteuerten Oszillators 78 mit Hilfe eines Zählers 79
abgezählt werden. Da dies als alleiniges Meßverfahren entweder einen -sehr höchfrequent
schwingenden Oszillator erfordern oder aber nur zu relativ ungenauen Meßergebnissen
führen würde, sind andererseits zusätzlich die zeitliche Lage der Signale, deren
Zeitabstände bestimmt werden sollen, innerhalb einer Oszillatorperiode erfassende
Messungen vorgesehen.
-
Wie sich aus den obigen Ausführungen ergibt, müssen dabei Zeitabstände'sowohl
zwischen Signalen gemessen werden, die alle jeweils an einem der Meßfühler, nämlich
am Meßfühler -20 auftreten, als auchzwischen Signalen, von denen jeweils das eine
von dem einen Meßfühler 15 und das andere von dem anderen Meßfühler 20 stammt. Wie
bereits erwähnt, werden die Zeitabstände der ersten Art im vorliegenden Zusammenhang
mit #T# bezeichnet, während die Zeitabstände der zweiten Art mit ##1 bzw. ,de2 symbolisiert
werden.
-
Zur Erfassung der oben erwähnten Grobmeßwerte genügt es, -einen die
Schwingungsperioden des quarzgesteuerten Oszillators 78 (Fig. 7) abzählenden Zähler
vorzusehen, aus dem unter Regie der Ablaufsteuerung 80 immer dann der nächste -Zählwert
in den-Rechner und Speicher 81 ausgelesen wird, wenn einer der beiden Geber 28,29
ein Signal abgibt.
-
Der Rechner und Speicher 81 ist über die Leitungen 111 und -121 ebenfalls
mit den Gebern 28 und 29 verbunden und kann -daher- - erkennen, ob der ausgelesene
Zählwert zu einem einer Markierung 12 des linearen Markierungsträgers 1 oder zu
einem einer Markierung 13 des rotierenden Markierungsträgers
5
zugeordneten Signal gehört oder ob beide Geber 28,29 innerhalb der vorausgehenden
Oszillatorperiode ein Signal abgegeben haben. Der letztere Fall kann, wie bereits
erwähnt, ohne weiteres auftreten, da die beiden gegeneinander bewegbaren Körper
2 und 3 eine relative Lage einnehmen können, in denen das am Meßfühler 20 erzeugte
Referenzsignal nahezu oder exakt mit einem der beiden vom Meßfühler 15 erzeugten
Signale. zusammenfällt, die den Markierungen 12 des linearen Markierungsträgers
1 zugeordnet sind, deren Abstand ausgemessen werden soll, bzw.
-
zu denen der Abstand der Meßnormalen bestimmt werden soll.
-
Dieser Umstand hat zur Folge, daß erfindungsgemäß zur Ermittelung
der Zeitfeinmeßwerte für jeden Geber 28,29 eine eigene Zeit/Amplituden-Wandlerschaltung
88 bzw. 9 mit den zugehörigen Zusatzschaltungen vorgesehen ist, da eine Zeit/Amplituden-Wandlerschaltung
alleine während des-Ausmessens des Zeitabstandes eines beispielsweise vom Geber
28 stammenden Signals bis zur nächsten steigenden Oszillatorimpulsflanke und auch
während einer darauffolgenden Totzeit nicht in der Lage ist, das Auftreten eines
weiteren Signals am Geber 29 zu erkennen und dessen Zeitabstand bis zur nächsten
Oszillatorimpulsflanke zu bestimmen.
-
Die erfindungsgemäße Zeitmeßeinheit 30 umfaßt daher für die Zeitfeinmessungen
zwei getrennte Kanäle, von denen jeder jeweils einem der beiden Meßfühler 15,20
bzw. Geber 28,29 nachgeschaltet ist. Da der Aufbau dieser beiden Feinzeitmeßkanäle
identisch ist, genügt eine Beschreibung des dem Geber 28 nachgeschalteten Kanals.
Bei dieser Beschreibung werden bei Bezugszeichenangaben die Bezugszeichen für die
entsprechenden Schaltungseinheiten des zweiten Kanals in Klammern gesetzt hinzugefügt.
-
Die zur Erfassung der Z-eit-Feinmeßwerte vorgesehene Zeit/ Amplituden-Wandlerschaltung
88 (98) umfaßt im wesentlichen einen Kondensator, der nach Triggerung durch ein
Start-Signal mit Hilfe einer Konstantstromquelle geladen wird, so daß die an ihm
abfallende Spannung nach einer kurzen Anfangsphase mit der Zeit linear so lange
anwächst, bis der Auf ladevorgang durch ein Stop-Signal beendet wird. Die Amplitude
des nach dem Stop-Signal am Ausgang der Zeit/ Amplituden-Wandlerschaltung anliegenden
Signals stellt somit ein Maß für den zwischen dem Start- und dem Stop-Signal verst-richenen
Zeitraum dar.
-
Bei der Zeitmeßeinheit 30 gemäß Fig. 5 wird die Zeit/Amplituden-Wandlerschaltung
88 (98) nun so eingesetzt, daß sie durch die vom Geber 28 (29) über das ODER-Gatter
84 (94) kommenden Signale gestartet und durch die nächste, hierauf folgende, steigende
Flanke eines Oszillatorimpulses angehalten wird.
-
Dieses,Stop--Signal wird ihr-unter Kontrolle der Ablaufsteuerung-80
über ein zur Ausblendung der nicht benötigten Oszillatorimpulse dienendes UND-Gatter
85 (95), ein ODER-Gatter 86 (96) und ein Verzögerungsglied 87 (97) zugeführt, dessen.Bedeutung
weiter unten noch genauer erläutert wird.
-
Die Zeit/Amplituden-Wandlerschaltung 88 (98) mißt also fürjedes Geber-Signal
mit hoher Genauigkeit die um einen konstanten, durch das Verzögerungsglied 87 (97)
vorgegebenen Wert Zverlängerte Zeit, die zwischen dem Auftreten der steigenden Flanke
dieses Geber-Signals und der nächsten steigenden Impulsflanke des frei laufenden
Oszillators vergeht.
-
Da der Zähler 79 den zugehörigen Grobmeßwert in digitaler Form liefert,
ist es zweckmäßig, auch die analogen Ausgangssignalamplituden der Zeit/Amplituden-Wandlerschaltung
88 (9-8)- zu digitalisieren, was mit Hilfe des Analog/Digital-
Wandlers
92 (102) geschieht. Die Berechnung der interessierenden Zeitabstands-Meßwerte #
T# bzw. ##1 und ##2 nimmt dann die Rechen- und Speicherschaltung 81 vor.
-
Die Ablaufsteuerung 80, die beispielsweise als Johnson-Zähler aufgebaut
sein kann, übt neben der bereits erwähnten Steuerung der UND-Gatter 85 und 95 noch
eine ganze Reihe von weiteren Funktionen aus, die im folgenden noch im Zusammenhang
mit der Schilderung der übrigen Bestandteile der Zeitmeßeinheit 30 erläutert werden,
soweit sie von wesentlicher Bedeutung sind.
-
Von den übrigen Bestandteilen -der Zeitmeßeinheit 30 ist zunächst
die START-STOP-Steuerung 82 zu nennen, die über die ODER-Gatter 86 (96) Start- bzw.
Stop-Signale an die entsprechenden Eingänge der Zeit/Amplituden-Wandlerschaltung
88 (98) abgeben kann. Dabei lassen sich grundsätzlich zwei verschiedene Funktionsarten
unterscheiden, je nach dem, ob mit Hilfe dieser intern erzeugten Start-Stop-Signale
die Zeit/Amplituden-Wandlerschaltung 88 (98) durch Vergleich mit dem vom quarzgesteuerten
Oszillator 78 gebildeten Frequenznormal nachgeeicht oder ob zur Eliminierung von
Laufzeitunterschieden und Nichtlinearitäten ein Korrekturwert erzeugt werden soll.
-
Im ersten Fall erhält die START-STOP-Steuerung 82 von der Ablaufsteuerung
80 über den Eingang El (E3) ein Befehlssignal, worauf sie zunächst über die Leitung
112 (122) ein Start-Signal abgibt, das genau mit der ihr über die Leitung 120 zugeführten
Oszillatorschwingung synchronisiert ist, beispielsweise genau mit der fallenden
Flanke eines der vom quarzgesteuerten Oszillator 78 abgegebenen Rechtecks impulse
zusammenfällt. Beispielsweise eine Halbperiode der Oszillatorschwingung später,
d.h, also bei der nächsten steigenden Impulsflanke liefert die Steuerung 82 dann
ein Stop-Signal über die Leitung 113 (123), so daß es möglich wird, den
in
der Zwischenzeit erzeugten Amplitudenwert des Ausgangssignals der Zeit/Amplituden-Wandlerschaltung
88 (98) mit der sehr genauen und konstanten Schwingung des Quarzoszillators zu vergleichen.
Dieser Vergleich kann auch mit mehreren Halb- oder Vollperioden erfolgen. Darüberhinaus
ist es möglich, dieAnzahl der von Eichmessung zu Eichmessung herangezogenen Oszillatorperioden
zu variieren, so daß sich eine ganze Eichskala für die Ausgangsamplituden der Zeit/Amplituden-Wandlerschaltung
88 (98) ergibt.
-
Im zweiten Fall liefert die Ablaufsteuerung 80 ein Befehlssignal an
den Eingang E2 (E4) der START-STOP-Steuerung 82, wodurch diese veranlaßt wird, auf
den Leitungen 112 (122) und 113 (12) genau gleichzeitig ein Start- bzw. Stopsignal
abzugeben. Da das Stop-Signal durch das Verzögerungsglied 87 (97) um die Zeit r
-verzögert beider Zeit/Amplituden-Wandlerschaltung 88 (98) ankommt, erzeugt diese
ein diesem Zeitraum r entsprechendes Ausgangssignal. Da die Zeit r gerade so gewählt
ist, daß sie etwas länger als der Anlaufzeitraum. ist, in dem das Ausgangssignal
der Zeit/Amplituden-Wandlerschaltung in nichtlinearer Weise anwächst, stellt das
so gewonnene Ausgangssignal einen Korrekturwert dar, der geeignet ist, den Einfluß
dieser Nichtlinearität aus einem gerade zuvor gewonnenen Meß- oder Eichwert zu eliminieren.
-
Auch werden dur-ch diesen Korrekturwert Laufzeitunterschiede erfaßt,
die evtl. zwischen dem der Zit/Amplituden-Wandlerschaltung das Start-Signal zuführenden
Signalpfad und dem entsprechenden- Stop-Signalpfad aufgrund parasitärer Effekte
vorhanden sind.
-
Jeder dieser Zeit- bzw. Eich-Meßwerte A wurde ja so gewonnen, daß.die
Zeit/Amplituden-Wandlerschaltung 88 (98) nicht nur während des auszumessenden Zeitraums
t t, sondern auch noch während der-zusätzlichen Zettspanne # in Betrieb war. Wenn
die Zeitspanne - auch am Ende der jeweiligen Meßzeit dt+t= angehängt warde, so erhält
durch die spezielle Wahl von
doch jeder Meß- bzw. Eichwert A am
Ausgang der Zeit/Amplituden-Wandlerschaltung 88 (98) einen während der ersten #
Zeiteinheiten gewonnenen, im wesentlichen nichtlinearen Anteil a und einen anschließend
gewonnenen, zum eigentlich interessierenden Zeitraum # t streng proportionalen Anteil
# A: A=a+ wobei zunächst die Größe dieser beiden Anteile nicht bekannt ist. Daher
wird unter Regie der Ablaufsteuerung 80 der Meßwert A, der ein Zeitabstands- oder
ein Eichmeßwert sein kann, zunächst in einer ersten (dritten) Sample-and-Hold-Schaltung
89 (99) gespeichert. Sofort danach wird die Zeit/ Amplituden-Wandlerschaltung 88
(98) in den Ausgangszustand zurückgesetzt und von der Ablaufsteuerung 80 ein Befehlssignal
an den Eingang E2 (E4) der START-STOP-Steuerung 82 gegeben, die dann in der oben
beschriebenen Weise gleichzeitig ein Start- und Stop-Signal über die Leitungen 112
(122) und 113 (123) abgibt, wodurch die Zeit/Amplituden-Wandlerschaltung 88 (98)
veranlaßt wird, über den Zeitraum Ç hinweg genau den zu obiger Gleichung gehörenden,
im wesentlichen nichtlinearen Anteil a zu erzeugen. Dieser Anteil a wird dann unter
Steuerung der Ablaufsteuerung 80 in eine zweite (vierte) Sample-and-Hold-Schaltung
90 (100) übernommen, worauf ein Differenzverstärker 91 (101) gemäß A - a = A A dem
zum eigentlich interessierenden Zeitraum ß t streng proportionalen Wert J A errechnen
und an den Analog/Digital-Wandler 92 (102) weitergeben kann.
-
In Fig. 8 ist ein willkürlich herausgegriffener, stark vergrößerter
Ausschnitt des linearen Markierungsträgers 1 wiedergegeben, der die Markierungen
m bis m+6 umfaßt. Diese Markierungen haben von der in der Fig. 8 links wiedergegebenen
Linie
105, die den Nullpunkt der Linearbewegung darstellten soll, die Abstände Lm bis
Lm+6. Weiterhin sind in Fig. 8 zwei Kreisbögen B1 und B2 eingezeichnet, die die
Bewegungsbahn des Meßfühlers 15 der rotierenden Abtastvorrichtung 4 für zwei verschiedene
Relativlagen der beiden Körper .2 und 3 wiedergeben. Wie man der Fig. 8 entnimmt,
bewegt sich der Meßfühler 15 in beiden Fällen mit einem Radius R um den Rotationsm-ittelyunkt
7, durch den hindurch die auf der Richtung der Linearbewegung senkrecht stehende
Meßnormale 106 verläuft.
-
Der Radius R-i-st in Fig. 8 im Verhältnis zu den Abständen der Markierungen
12 des linearen Markierungsträgers 1 absi,chtlich sehr klein gewählt, um einige
Effekte auch bildlich deutlich zu machen, auf die im folgenden noch näher eingezangen
wird. Bei praktischen Ausführüngsformen der erfindungsgemäßen Meßvorrichtung ist
es zweckmäßig und im allgemeinen auch möglich, den Radius -R im Verhältnis wesentlich
größer.
-
zu gestalten-, so daß die Gleichsetzung des vom Meßfühler 1.5 zwischen
zwei -Markierungen 12 überstrichenen Bogens mit der zugehörigen Sehne einen so geringen
Fehler bedeutet, ,daß er nicht rechnerisch korrigiert werden muß.
-
Auf der linken Seite von Fig. 8 ist die relative Lage der beiden Körper
2 und 3 so gewählt, daß die Meßnormale 106 ziemLich genau'den Abstand zwischen den
beiden Markierungen m und--m+1 halbiert. Wie bereits erwähnt, ist dies die für den
Haupteichlauf bevorzugte Position, da hier die Sehne des vom Meßfühler 15 zwischen
diesen beiden Markierungen überstrichenen Bogens ziemlich genau parallel zur Längsrichtung
der Linearbewegung verläuft und damit dem gesuchten Abstand entspricht.
-
Vorzugsweise wird die Anordnung des feststehenden Meßfühlers 20 und
einer .der Markierungen 13 auf dem rotierenden
Markierungsträger
5 so gewählt, daß das Referenzsignal genau in dem Zeitpunkt erzeugt wird, in welchem
der durch den Meßfühler 15 verlaufende Radialstrahl mit der Meßnormalen 106 zusammenfällt.
In dem bevorzugten Fall, in welchem der Meßfühler 15 aus einer Differentialfotodiode
besteht, ist unter dem eben genannten Radialstrahl diejenige radial über die Fläche
der Fotodiode hinweg verlaufende Linie zu verstehen, die mit der Mittellinie eines
exakt radial verlaufenden, exakt parallele Begrenzungslinien aufweisenden, völlig
gleichmäßig ausgeleuchteten, vom Meßfühler 15 überstrichenen Markierungsstreifens
im Zeitpunkt des Nulldurchgangs des dabei im nachgeschalteten Geber am Punkt I erzeugten
Signals zusammenfallen würde.
-
Unter diesen Voraussetzungen ist die in Fig. 8 auf der linken Seite
dargestellte Lage der beiden Körper 2 und 3 also dadurch charakterisiert, daß die
beiden Zeitabstände A 91 und se2, 2' die zwischen dem der Markierung m zugeordneten
Signal und dem Referenzsignal bzw. zwischen dem Referenzsignal und dem der Markierung
m+1 zugeordneten Signal gemessen werden, einander innerhalb vorgegebener Toleranzgrenzen
gleich sind.
-
Bildet man die Summe dieser beiden Zeitabstandsmeßwerte und multipliziert
sie mit der gemessenen momentanen Winkelgeschwindigkeit rJ (t) der rotierenden Abtasteinrichtung
14, so ergibt sich hieraus nach den Gleichungen (4) und (5) der Abstand ß Lm m+1
der beiden betrachteten Markierungen.
-
m, m+1 Nimmt man an, daß durch entsprechende vorausgehende Messungen
der Abstand Lm der m-ten Markierung vom Nullpunkt 105-der Linearbewegung bereits
bekannt ist, so läßt sich also auf einfache Weise der Abstand der m+1-ten Markierung
vom Nullpunkt 105 nach der Gleichung
Lm+1 = Lm + #Lm, m+1 berechnen.
Setzt man dies über die gesamte Länge des linearen Markierungsträgers 1 hinweg fort,
so läßt sich also der Abstand einer jeden Markierung vom Nullpunkt 105 exakt ausmessen,
wobei die Genauigkeit dieser Messung erforderlichenfalls durch mehrere gegenläufig
durchgeführte Haupteichläufe und durch einen Vergleich mit der auf andere Art, beispielsweise
durch interferrometrische Messungen ermittelten Gesamtlänge des linearen Markierungsträgers
1 noch gesteigert werden kann.
-
Bei der in Fig. 8 auf der rechten Seite dargestellten relativen Lage
der beiden gegeneinander bewegbaren Körper 2 und 3 ist ohne weiteres ersichtlich,
daß hier die Meßnormale 106 keines£alls den Abstand zwischen den zugehörigen Markierung
m+5 und m+6 des linearen Markierungsträgers 1 halbiert. Dies entspricht also der
Situation bei einer zu einem~beliebig herausgegriffenen Zeitpunkt durchzuführenden
Messung des Abstandes der Meßnormalen 106 Von der Flarkierung m+5, wobei dieser
Zeitpunkt beispielsweise durch irgendwelche externen, mit dem Betrieb der die beiden
Körper-2 und 3-umfassenden Maschine zusammenhängende Steuersignale festgelegt ist
und daher nicht so gewählt werden kann, daß die Meßnormale 106 genau durch die Mitte
des Abstandes zwischen zwei einander benachbarten Markierungen verläuft. Es werden
vielmehr immer wieder'Situationen auftreten, in denen die Abstandsmessung zu einem
Zeitpunkt oder in einer Position der beiden Körper durchgeführt werden muß, in dem
bzw. in der die-Meßnormale 106 nahezu oder exakt mit einer der Markierungen 12 des
linearen Markierungsträgers zusammenfä-llt.
-
Besondere Probleme hinsichtlich der Genauigkeit, mit der der Abstand
#L der Meßnormalen 106 von der ihr am nächsten liegenden Markierung 12 und damit
auch der Abstand der
Meßnormalen 106 vom anderen Ende der auszumessenden
Strecke bestimmt werden kann, ergeben sich dabei nicht, da ja die Sehne des hier
vom Meßfühler 15 überstrichenen kurzen Bogens in unmittelbarer Nähe der Meßnormalen
106 immer parallel zur Richtung der Linearbewegung verläuft und überdies der Fehler,
der dadurch entsteht, daß man die Länge der Sehne des zwischen der Bezugs-Markierung
(im Falle der Fig. 8 ist dies die Markierung m+5) und der Meßnormalen 106 überstrichenen
Bogens mit der Länge dieses Bogens gleich setzt, um so kleiner wird, je kleiner
der Abstand zwischen der Markierung und der Meßnormalen 106 ist.
-
Probleme können bei derin Fig.8 auf der rechten Seite dargestellten
Stellung allenfalls dann auftreten, wenn die Markierungen m+5 und m+6 dadurch identifiziert
werden sollen, daß in dieser Stellung ihr Abstand ausgemessen und mit der beim Haupteichlauf
gewonnenen Abstandstabelle verglichen wird.
-
Wie man der Fig. 8 nämlich ohne weiteres entnimmt, schließt die Sehne
107 des in dieser Stellung zwischen der Markierung m+5 und der Markierung m+6 vom
Meßfühler 15 überstrichenen Bogens mit der sich exakt in Richtung der Linearbewegung
erstreckenden Abstandsstrecke 108 dieser beiden Markierungen einen Winkel X ein,
so daß also die Länge der ausgemessenen Strecke 107 deutlich größer ist, als die
in der Wertetabelle eingespeicherte Länge der Strecke 108.
-
Erfindungsgemäß wird dieses Problem dadurch gelöst, daß auch bei dieser
reinen Abstandsmessung nicht nur der Zeitabstand d s1 zwischen dem der Markierung
m+5 zugeordneten Meßfühlersignal und dem der Meßnormalen 106 zugeordneten Referenzsignal,
sondern auch der Zeitabstand ##2 zwischen dem Referenzsignal und dem der Markierung
m+6 zugeordneten Meßfühlersignal bestimmt wird. Aus W diesen beiden Zeitabstandsmeßwerten
läßt sich dann rechnerisch ein Rückschluß auf die Größe des Winkels Y ziehen, so
daß der
Unterschied zwischen der Länge der Strecken 107 und 108
berücksichtigt und eine einwandfreie Identifizierung der Markierungen m+5 und m+6
durchgeführt werden kann.
-
Es sei nochmals ausdrücklich betont, daß die eben beschriebene Korrektur
von 8 nur dann erforderlich ist, wenn die Markierungsabstände groß im Vergleich
zu R sind. Bei dem zur präzisen Längenmessung verwendeten, fein geteilten linearen
Markierungsträger wird dies im allgemeinen nicht der Fall sein.
-
Wie bereits erwähnt, kann es-jedoch vorteilhaft sein, einen zweiten,
grob geteilten linearen Markierungsträger vorzusehen, um ein schnelles Heranfahren
der Meßnormalen an einen vorbestimmten Punkt zu ermöglichen. Bei diesem grobgeteilten
Maßstab,- bei dem der Markierungsabstand- beispielsweise einige cm betragen kann,
kann die beschriebene Korrektur von 1 durchaus von Bedeutung sein.
-
In Fig. q.sind über einer Zeitskala in der obersten Zeile GEB28 die
Signale dargestellt, die von dem dem rotierenden Meßfühler 15 nachgeschalteten Geber
28 bei einem einmaligen Überstreichen des linearen Markierungsträgers 1 in der in
Fig 8 auf der rechten Seite dargestellten Relativlage der be-iden Körper 2 und 3
durch die rotierende Abtasteinrichtung 14 er-zeugt werden. Da in Fig. 8 der Sonderfall
eines im Vergleich zu den Markierungsabständen kleinen R dargestellt ist, übertragen
sich die sich aus diesem Sonderfall ergebenden Besonderheiten natürlich auch auf
Fig. 9.
-
So sind- zflm- Beispiel aufgrund der Tatsache, daß die Sehnen der
vom rotierenden Meßfühler 15 zwischen den Markierungen m+4 und+5 bzw. den Markierungen
m+6 und m+7 überstrichenen Bögen eine wesentlich stärkere Neigung zur Richtung der
Linearbewegung aufweisen, als die Sehne des zwischen den Markierungen m+5 und m+6
überstrichenen Bogens, dit Zeitabstände zwischen den den Markierungen m+4 und m+5
bzw. den Markierungen m+6. und m+7 zugeordneten Signalen wesentlich größer als der
Zeitabstand zwischen den den Markierungen m+5 und m+6 zugeordneten Signalen, obwohl
sich die geometrischen Abstände dieser Markierungen auf dem linearen Markierungsträger
1 weit weniger voneinander unterscheiden.
-
In der zweiten Zeile von oben,GEB29tsind die im gleicher Zeitraum
von dem dem feststehenden Meßfühler 20 nachgeschalteten Geber 29 erzeugten Impulse
dargestellt, die zeitlich in etwa äquidistant sind, da sich die zugehörigen Markierungen
13 auf dem rotierenden Markierungsträger 5 ja alle mit sich nur sehr wenig voneinander
unterscheidenden Winkelabständen in radialer Richtung erstrecken. Allerdings reichen
die Unterschiede dieser Winkelabstände in jedem Falle dazu aus, um mit Hilfe eines
entsprechend genauen Zeitabstandsmeßverfahrens die Markierungen in der oben beschriebenen
Weise identifizieren zu können.
-
In Fig. 9 wird davon ausgegangen, daß das vom Geber 29 aufgrund des
Vorbeilaufens der n+2-ten Markierung 13 des rotierenden Markierungsträgers 5 abgegebene
Signal als Referenzsignal Verwendung findet. Zur Bestimmung des Abstands der Meßnormalen
106 vom Nullpunkt 105 der Linearbewegung werden daher die in Fig. 9 nochmals eingezeichneten
Zeitabstände ##1 und de, gemessen.
-
Außerdem werden zur Bestimmung der momentanen Winkelgeschwindigkeit
bv(t) des rotierenden Markierungsträgers 5 die Zeitabstände # Tn bis #Tn+4 zwischen
den den entsprechenden Markierungen des rotierenden Markierungsträgers 5 zugeordneten
Signalen des Gebers 29 bestimmt.
-
Wie bereits erwähnt, finden die Meßwerte # 61 und # 62 nur dann weitere
Verwendung, wenn die mit Hilfe der Zeitabstände #Tn und #Tn+3 errechneten Winkelgeschwindigkeitswerte
innerhalb vorgegebener Toleranzgrenzen miteinander übereinstimmen und somit den
Schluß erlauben, daß die Winkelgeschwindigkeit#(t) des rotierenden Markierungsträgers
5 während des Meßzeitraums J °1 +##2 konstant war.
-
In der untersten Zeile der Fig. 9 sind die Impulse des freilaufenden
quarzgesteuerten Oszillators 78 wiedergegeben, der niitjeiner auch über lange Zeiträume
hinweg sehr genau konstanten Frequenz schwingt, die einer Periodendauer # entspricht.
-
Wie man der Fig. 9 entnimmt, wird jedesmal dann, wenn an einem der
Geber 28 oder 29 ein Signal aufgetreten ist, der
nach der nächstfolgenden
steigenden Oszillatorimpulsflanke erreicht Zählwert z1 bis z8 ausgelesen und zur
Ermittlung der Grobmeßwerte weiter verarbeitet. Da das von der Markierung m+6 des
linearen Markierungsträgers 1- stammende Signal und das von der Markierung n+3 des
rotierenden Markierungsträgers stammende Signal innerhalb derselben Oszillatorperiode
auftreten, sind die für diese beiden Signale ausgelesenen Zählwert z5 und z6 miteinander
identisch.
-
Um zu einer exakten Ausmessung der interessierenden Zeitabstände zu
gelangen, werden überdies die Feinmeßwerte # tl bis »-t8 gemessen, die jeweils die
zeitlichen Abstände zwischen der steigenden Flanke des betreffenden, vom Geber 28
bzw. 29 abgegebenen Impulses und der nächsten steigenden Oszillatorimpulsflanke
definieren, die der Auslesung des zugehörigen Zählwertes z unmittelbar vorausgeht.
-
Man entnimmt der Fig. 9, daß die denselben Grobme-ßwert aufweisenden
Signale der Markierung m+6 und der Markierung n+3 deutlich verschiedene Feinzeitmeßwerte
#t5 bzw. #t6 besitzen, deren Differenz den Abstand zwischen den steigenden Flanken-dieser
beiden Signale exakt wiedergibt.
-
Aus den ermittelten Zählwerten z1 bis z8 und den gemessenen Feinmeßwerten
#t1 bis #t8 lassen sich die interessierenden Zeitabstände ##1, ##2, # Tn bis #Tn+4
nach folgenden Gleichungen berechnen: ##1 = (z4 - z3)# + #t3 - #t4 ##2 = (z5 - z4)#
+ #t4 - #t5 #Tn = (z2 - z1)# + #t1 - #t2 #Tn+1 = (z4 - z1)# + #t2 - #t4 #Tn+2 =
(z5 - z4)# + #t4 - #t6
Wie man der Gleichung ##1 + ##2 = (z5 -
z3)# + #t3 - #t5 entnimmt, fällt bei der zumindest beim Haupteichlauf erfolgenden
Summation der Meßwerte ##1 und ##2 der Feinzeitmeßwert # t4 und somit auch der in
ihm enthaltene Meßfehler heraus, so daß sich der Gesamt-Zeitabstand zwischen den
den Markierungen m+5 und m+6 zugeordneten Signalen rechnerisch aus den beiden Teil-Meßwerten
mit derselben Genauigkeit bestimmen läßt,' als ob er als Ganzes unmittelbar gemessen
worden wäre.
-
Die Gewinnung der in Fig. 9 dargestellten Feinzeitmeßwerte # t1 bis
# t8 soll im folgenden nun im Zusammenhang mit Fig. 10 dargestellt werden.
-
In Fig. 10 sind in der obersten Zeile drei Signale wiedergegeben,
wie sie z.B. im Geber 29 am Punkt I entstehen, wenn am Meßfühler 20 der Reihe nach
drei Markierungen, beispielsweise die n-te, die n+1-te und die n+2-te Markierung
des rotierenden Meßfühlers 5 vorbeilaufen. Die Nulldurchgänge der drei Signale I
stellen die aus den realen Markierungen-13 abstrahierten idealen Marken dar, deren
Zeitabstände a T1 und # T2 ausgemessen werden sollen.
-
In der zweiten Zeile zeigt Fig. 10 die am Ausgang des ODER-Gatters
94 erscheinenden Impulse. Dies sind zunächst einmal die drei jeweils den Signalen
I zugeordneten Impulse, die über die Leitung 124 vom Geber 29 an das Gatter 94 gelangen
und von diesem weitergegeben werden. Die steigenden Flanken dieser Impulse sind
um s gegen die Nulldurchgänge der Signale I verzögert, doch ist diese Verzögerung
- anders als dargestellt - außerordentlich klein und spielt auch bei einer angestrebten
sehr hohen Meßgenauigkeit keine Rolle,
da sie über die kurzen Zeiträume
# T1 und # T2 -hinweg als konstant angenommen werden kann.
-
Zur Ermittlung von # T1 und # T2 ist es also ohne Fehler möglich,
die Zeitabstände der steigenden Flanken der in Rede stehenden Impulse am Ausgang
des Gatters 94 zu messen.
-
Da diese. dem Gatter 94 vom Geber 2-9 zugeführten Impulse über die
Leitung 121 auch an den Zähler 79 und die Ablaufsteuerung 80 gelangen, kann aus
dem Zähler 79 der nach dem ersten dieser drei Impulse erreichte Zählwert ausgelesen
werden. Gemäß Fig. 10, in deren dritten Zeile von oben die Rechtecksimpulse des
Oszillators 78 dargestellt sind, ist dies der Zählwert z+2.
-
In entsprechender Weise werden nach dem zweiten Geberimpulsaus dem
Zähler 79 der Zählwert z+6 und nach dem dritten Geberimpuls der Zählwert z+10 ausgelesen.
-
Somit erhält man für die interessierenden Zeitabstände t und # T2
die Grobmeßwerte #T1G = [(z + 6) - (z + 2)]# = = 4 # #T2G = [(z + 10) - (z + 6=]#
= = 4# Man sieht, daß aufgrund der hier angenommenen Tatsache, daß zwischen den
einzelnen Geberimpulsen nur wenige Oszillatorimpulse auftreten, diese einander gleichen
Grobmeßwerte nicht- geeignet sind, um den vorhandenen Unterschied zwischen # T1
und 4 T2 sichtbar zu machen.
-
Daher wird gleichzeitig mit der steigenden Flank-e eines jeden einem
Gebersignal entsprechenden Ausgangsimpulses
des Gatters 94 die
Zeit/Amplltuden-Wandlerschaltung 98 gestartet, deren Ausgang, wie in der untersten
Zeile von Fig. 10 dargestellt, zunächst in nichtlinearer Weise, spätestens aber
nach der Zeit Ç -streng proportional mit der Zeit anwächst.
-
Die auf die steigende Flanke der vom Geber 29 stammenden Impulse am
Ausgang des Gatters 94 jeweils unmittelbar folgenden steigenden Impulsflanken des
Oszillators 78 sind in Fig. 10 mit den Zählwerten z+2, z+6 und z+10 gekennzeichnet
und besitzen von den ersteren die als Zeit-Feinmeßwerte interessierenden Zeitabstände
# t1, # t2 und A t3.
-
Die eben genannten steigenden Impulsflanken des Oszillators 78 werden
über die Gatter 95 und 96 an das Verzögerungsglied 97 gegeben, das, wie in der zweiten
Zeile von unten in Fig. 10 dargestellt, mit der vorbestimmten Verzögerungszeit t
ein Stop-Befehl an die Zeit/Amplituden-Wandlerschaltung 98 weitergibt.
-
Somit stehen am Ausgang der Zeit/Amplituden-Wandlerschaltung zu den
Zeiten tt1+ r t a t2+ t und at3+ r die Amplituden A1, A2 und A3 zur Verfügung, die
jeweils in die zuvor gelöschte dritte sample-and-lrold-Schaltung 99 eingegeben werden.
Gleichzeitig wird die Zeit/Amplituden-Wandlerschaltung 98 auf ihren Ausgangspegel
zurückgesetzt.
-
Mit der jeweils nächsten fallenden Oszillator-Impulsflanke erzeugt
nun die über ihren Eingang E2 von der Ablaufsteuerung 80 aktivierte START-STOP-Steuerung
82 gleichzeitig einen Start- und einen Stop-Impuls.
-
Der Start-Impuls erscheint am Ausgang des Gatters 94 praktisch ohne
Verzögerung, wie dies in Zeile 2 der Fig. 10 dargestellt ist und bewirkt das in
der untersten Zeile dieser Figur dargestellte erneute Ansteigen des Ausgangssignals
der
Zeit/Amplituden-Wandlerschaltung 98.
-
Der Stop-Impuls durchläuft die Verzögerungsschaltung 97 und erscheint.mit
der Verzögerung # an deren Ausgang. Nach jeder Meßwerterfassung wird also die Zeit/Amplituden-Wandlerschaltung
nochmals für'die Zeit r in Betrieb gesetzt, was zur Erzeugung der in der untersten
Zeile der Fig. 10 ebenfalls dargestellten Korrekturwerte a1, a2 und a3 führt.
-
Diese Korrekturwerte werden jeweils in die vierte Sample-and-Hold-Scháltung
100 eingegeben und durch den Differenzverstärker 101 von den in der dritten Sample-and-Hold-Schaltung
jeweils gerade enthaltenen Meßwerten A1, A2 bzw. A3 subtrahiert, so daß nach den
Gleichungen A1 - a1 = # A1 A2 - a2 = # A2 A3 - a3 = # A3 in den Analog/Digital-Wandler
102 die zu den interessierenden Zeit-Feinmeßwerten #t1, #t2 und #t3 streng proportionalen
Amplitudenwerte eingegeben werden.
-
Hieraus kann der Rechner und Speicher 81 dann die Zeit-Feinmeßwerte
bestimmten und gemäß den Gleichungen #T1 = #T1G + #t1 - #t2 #T2 = #T2G + #t2 - #t3
die gesuchten Zeitabstände berechnen.
-
Es seit darauf hingewissen, daß sich so gewonnene Zeitabstände # T1,
d T2, ... zwischen aufeinanderfolgenden Markierungen
des rotierenden
Markierungsträgers auf summieren lassen, ohne daß es zu einer Summierung der Meßfehler
kommt. Aus der obigen Gleichung folgt nämlich d T,1 + d T2 + ... = d TiG + A t1
- d t2 + + A T2G + t2 - a t3 + Man sieht, daß hier mit Ausnahme von d t1 sämtliche
mit Meßfehlern behaftete Feinzeitmeßwerte #t2, d t3,...
-
herausfallen, so daß sich ihre Fehler nicht summieren können.
-
Die die Messung der Korrekturwerte a1, a2, a3 einleitenden, intern
erzeugten Startimpulse müssen nicht unbedingt in der dargestellten Weise zeitlich
mit den fallenden Oszillatorimpulsflanken korreliert sein, die unmittelbar auf die
die Aufnahme der Meßwerte A1, A2, A3 beendenden steigenden Oszillatorimpulsflanken
folgen. Wesentlich ist nur, daß sie so rechtzeitig nach der jeweils vorangegangenen
Meßwerterfassung erzeugt werden, daß der durch sie erhaltene Korrekturwert a1, a2,
a3 ein vernünftiges Maß für den im zugehörigen Meßwert enthaltenen, im wesentlichen
nichtlinearen Anteil darstellt. Außerdem muß dafür gesorgt sein, daß die Korrekturwerterfassung
abgeschlossen ist, bevor die nächste Meßwert- bzw. Eichwerterfassung beginnt.
-
Weiterhin ist in Fig. 10 eine im Zeitraum # T1 stattfindende Eichwerterfassung
zum. Nacheichen der Zeit/Amplituden-Wandlerschaltung 98 mit Hilfe des Quarzoszillators
78 dargestellt.
-
Zu diesem Zweck erzeugt die über den Eingang El von der Ablauf steuerung
80 getriggerte START-STOP-Steuerung 82 zunächst einen Start-Impuls, der exakt mit
dem Ausgangssignal des Oszillators 78 synchronisiert ist. In Fig. 10 ist dies der
dritte Impuls von links in der Zeile G94.
-
Ebenso exakt mit dem Oszillatorsignal synchronisiert gibt die START-STOP-Steuerung
82 um eine vorgegebene Anzahl von Oszillatorhalb- oder -vollperioden verzögert ein
Stop-Signal über die Leitung 123 ab. In Fig. 10 ist der einfacheren Darstellung
halber angenommen., daß der Stop-Impuls genau eine Quarz-Halbperiode nach dem Start-Impuls
erzeugt wird. Er durchlauf ebenfalls das Verzögerungsglied 97, so daß also. die
Zeit/Amplituden-Wandlerschaltung nach der Zeit Q /2+ t angehalten wird; an ihrem
Ausgang liegt dann ein Signal-mit der Amplitude AE an, das wie ein normaler Zeitmeßwert
zunächst in der dritten Sample-and-Hold-Schaltung 99 zwischengespeichert wird. Hierauf
wird durch Ansteuerung des Eingangs E2 der START-STOP-Steuerung 82 in der gleichen
Weise, wie dies oben für die Zeitmeßwerte beschrieben wurde, ein'Korrekturwert aE
erzeugt, go-daß der Differenzverstärker 101 den eigentlich interessierenden Eichwert
# AE erzeugen kann, der dann ebenfalls digitalisiert und vom Rechner und Speicher
81' weiterverarbeitet wird.
-
Da allgemein zwischen aufeinanderfolgenden Impulsen des Gebers 29
eine genügend große Anzahl von Oszillatorimpulsen auftritt, ist es innerhalb eines
jeden Zeitraums # Zur möglich, eine Nacheichung der Zeit/Amplituden-Wandlerschaltung
-98 in der eben beschriebenen Weise vorzunehmen.
-
Entsprechende Funktionen laufen auch für die erste Zeit/ Amplituden-Wandlerschaltung
88 ab, die also ebenfalls ständig mit Hilf-e des quarzgesteuerten Oszillators 78
-nachgeeicht wird--und deren Meßwerte ebenfalls durch Beseitigung des nichtlinearen
Anstiegsteiles korrigiert werden.
-
In der zur Erläuterung der Gleichungen (1) und (2) dienenden Fig.
11 ist nochmals ein Ausschnitt des an dem einen der beiden~gegeneinander linear
bewegbaren Körper 2,3 hefesticT ten linearen Markic-rungsträgers 1 wiedergegeben,
wobei
der Einfachheit halber nur eine einzige der Markierungen
12 dargestellt ist.
-
Weiterhin zeigt Fig. 11 einen Teil des anderen der beiden gegeneinander
bewegbaren Körper 2,3, der den um den Rotationsmittelpunkt 7 drehbar gelagerten,
rotierenden Markierungsträger 5 trägt, an dessen Peripherie der rotierende Meßfühler
15 befestigt ist, der sich aufgrund der Drellbewegung längs des Bogens B in Richtung
des eingezeichneten Pfeiles bewegt. Vom rotierenden Markierungsträger 5 ist nur
die eine Markierung 13 dargestellt, die zur Erzeugung des erfindungsgemäßen Referenzsignales
Verwendung findet.
-
/es Zwar ist zur Erzielung eines besonders einfachen Meß- und Auswerteverfahrens
zweckmäßig, diese Markierung 13- auf dem rotierenden Markierungsträger 5 so anzuordnen,
daß der sie'mit dem Rotationsmittelpunkt 7 verbindende Radialstrahl 107 mit dem
durch den Meßschwerpunkt des Meßfühlers 15 verlaufenden, vom Rotationsmittelpunkt
7 ausgehenden Radialstrahl 108 zusammenfällt. Dies ist jedoch zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens nicht unbedingt erforderlich und deshalb ist hier der
allgemeinere Fall dargestellt, in dem diese beiden Radialstrahlen 107,108 miteinander
den Winkel 1 einschließen.
-
Die Markierung 13 des rotierenden Markierungsträgers 5 wird durch
den Meßfühler 20 der am Körper 2 starr befestigten Abtasteinrichtung 19 zur Erzeugung
des Referenzsignals abgetastet. Auch hier ist es besonders günstig, wenn der durch
den Meßschwerpunkt dieses Meßfühlers 20 verlauf ende, vom Rotationsmittelpunkt 7
ausgehende Raidalstrahl 109 mit.
-
der sich durch den Rotationsmittelpunkt 7 und senkrecht zur Richtung
der Linearbewegung erstreckenden Meßnormalen 106 zusammenfällt. Fig. 11 zeigt jedoch
den allgemeineren Fall, in dem diese beiden Linien 109,106 miteinander den Winkel
t 2 einschließen.
-
In Fig. 11 ist der rotierende Markierungsträger 5 in dem Augenblick
dargestellt, in weichem die Markierung 13 übe den-feststehenden Meßfühler 20 hinwegläuft,
d.h. also das Referenzsignal,' erzeugt wird'. Zu diesem Zeitpunkt schließt der Radialstrahl
.108 des rotierenden Meßfühlers 15 mit der Meßnormalen 106 den Winkel ç ein. Aus
der Figur crgibt sich, daß bei der da-rge-stellten Anordnung zwischen den Winkeln
α,α1 und α2 folgende Beziehung besteht: Wie bereits im Zusammenhang
mit der Gleichung (1) erläutert, ist es zur Bestimmung des Abs-tandes der Meßnormalen
106 von der Schwerlinie 61 der Markierung 12 erforderlich, den Winkel zu messen.
Dies geschieht dadurch, daß der Zeit--abstand d e zwischen dem beim Vorbeilaufen
der Markierung 13 am Meßfühler 20 erzeugten Referenzsignal und dem vom Meßfühler
15 beim Überstreichen der Schwerlinie 61 der Markierung 12 erzeugten Meßfühlersignal
gemessen wird. Multipliziert man diesen Zeitabstand mit- der momentanen Drehgeschwindigkeit
w des rotierenden Markierungsträgers 5, so erhält man hieraus den Winkel zwischen
den beiden Linien 108 und 108'-, von denen die erste den Radialstrahl des Meßfühlers
15 zum Zeitpunkt der Erzeugung des Referenzsignals un'd d-ie' zweite denselben Radialstrahl
zum Zeitpunkt der Erzeugung des Meßfühlersignals wiedergibt. Man sieht aus Fig.
-11 unmittelbar,'daß für die dargestellte Konfiguration zwischen den Winkeln e,
und be die durch Gleichung (1) -wiedergegebene Beziehung besteht, wobei hier ###
mit negativem Vorzeichen anzusetzen ist, weil das Referenzsignalvor dem Meßfühlersignal
erzeugt wird. Wäre, wie dies bei der bevorzugten Ausführungsform der Fall ist, der
Winkel
γ2 annähernd gleich 0, würde also der durch den Meßschwerpunkt
des feststehenden Mcßfiihlcrs zo verlaufende Radialstrahl 109 in etwa mit der Meßnormalen
106 zusammenfallen, so würde das Referenzsignal nach dem Meßfühlersignal erzeugt
werden und der Winkel d e # wäre in Gleichung 1 mit positivem Vorzeichen einzusetzen.
-
In Fig. 12 ist ein die beiden Markierungen m und m+1 umfassender Ausschnitt
des linearen Markierungsträgers 1 wiedergegeben. Weiterhin ist die Meßnormale dargestellt,
die sich aufgrund einer in Richtung des Pfeiles F erfolgenden Linearbewegung zwischen
den beiden nicht dargestellten Körpern 2 und 3 aus der Stellung 106 über die Lage
106' bis zur Position 106'' bewegt, wobei angenommen ist, daß sie die erste dieser
drei Stellungen zu dem Zeitpunkt einnimmt, in dem der sich längs des Bogens B rotierende,
ebenfalls nicht dargestellte Meßfühler 1'5 die Markierung m abtastet, während sie
die zweite Stellung 106' zu dem Zeitpunkt einnimmt, in dem das hier als Normalstellungssignal
gedachte Referenzsignal erzeugt wird, und die dritte Stellung 106'' einnimmt, wenn
der rotierende Meßfühler 15 die Markierung m+1 überstreicht.
-
Wie bereits erwähnt, wird aufgrund des erfindungsgemäßen Verfahrens
der Abstand a L1 exakt ausgemessen, den die Meßnormale 106 von der Markierung m
in dem Zeitpunkt hat, in dem der rotierte Meßfühler 15 diese Markierung überstreicht.
-
Allerdings steht dieser Meßwert erst nach der Erzeugung des Referenzsignals,
d.h. also nach dem ausgemessenen Zeitraum t #1 (und einer hier als vernachlässigbar
klein angenommenen Rechen- und Auswertezeit) zur VerfiRgung, d.h.
-
also wenn sich die Meßnormale bereits in der Position 106' befindet.
-
In diesem Zeitpunkt wird jedoch nicht nur die Messung von # e1 beendet,.
sondern auch die Messung des Zeitraums ß62
begonnen, der dann
durch das Uberstreichen der Markierung m+1- durch den rotierenden Meßfühler 15 beendet
wird. Als Ergebnis dieser zweiten Zeitmessung erhält man den Abstand A L2, den die
Meßnormale von dieser Markierung m+1 am Ende des Zeitraums ##2 aufweist.
-
Benutzt man nun die beiden gemessenen Zeiträume ##1 und e2, um nach.
den Gleichungen (4) und (5) den Abstand # Lm,m+1 zwischen den beiden Markierungen
m und m+1 zu berechnen, so ergibt sich hierfür der aufgrund der Eigenbewegung der
Meßnormalen um den Wert #L3 verkürzte scheinbare Wert Lm,m+1* = #L1 + #L2 Vergleicht
man: diesen scheinbaren Wert mit dem aus dem Haupteichlauf bekannten Warenwert Lm,m+1i
so läßt sich hieraus die Differenzstrecke dL3 ermitteln, die von der Meßnormalen
in der Zeit # #1 +e2 durchlaufen wurde. Damit ist aber auch die Geschwindigkeit
v-der betrachteten Linearbewegung bekannt.