DE3017818C2 - Verfahren zur Erzeugung beliebig wählbarer Echoimpulsformen als reflektierte Signale bei Ultraschallprüfanlagen - Google Patents
Verfahren zur Erzeugung beliebig wählbarer Echoimpulsformen als reflektierte Signale bei UltraschallprüfanlagenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erzeugung beliebig wählbarer Echoimpulsformen als reflektierte
Signale bei Ultiuschallanlagen gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs.
Es ist bekannt bei d°r Ultraschallprüfung die
verwendeten elektroakustischen 'Vandler mit Spannungsimpulsen
verschiedener Formen anzuregen. Der daraufhin vom Wandler abgegebene akustische Impulszug,
der über Koppelstrecken in das prüfende Werkstück eingespeist wird, an irgendwelchen Reflektoren
reflektiert und den Weg zurück über das Werkstück und die Koppelstrecke zum Wandler nimmt,
hängt in seiner Form und Zeitdauer von der Form des Anregeimpulses (Sendeimpulses), den akustischen uiid
elektrischen Parametern des Wandlers und von der Prüfstrecke ab.
In der Praxis ergeben sich so Schwingungs/üge. bestehend aus 1.5 bis 10 aneinandergereihten Einzelsinusschwingungen
unterschiedlicher Amplitude mit einer vom Wandler und vom Anregeimpuls vorgegebenen
Frequenz. Bekannte Verfahren zur Optimierung der Anregung können zwar die Form und Grundfrequenz
des akustischen Signals innerhalb gewisser Grenzen ändern, diese Verfahren sind jedoch nicht in der Lage,
eine frei wählbare Impulsfrequenz und eine frei wählbare Impulsform des akustischen Signals zu
erzeugen. Mit diesen bekannten Verfahren ist bestenfalls
eine Vergrößerung des Stör-Nuu-Abstandes zu
erreichen. Bedingt durch die Schwingkreiseigenschaften der Wandler und der mit abgestrahlten Impulsform des
akustischen Signals kann durch gezielte Änderung des Anregeimpulses bisher nur die maximale Amplitude des
akustischen Impulszuges Vergrößert werden, wobei die
Zeitdauer des Signals zwangsläufig vergrößert wird.
Bekannt sind Unabhängig davon verschiedene mathe^
malische Weiterverarbeitungen mit dem Ziel der Analyse von Diskontinuitäten (z. B, Materialprüfung 19,
1977, Nr. 2 Febr. S, 58—64; DE-AS 20 36 013; DE-OS
26 39 646). Eine Beeinflussung des Anregeimpulses
erfolgt nicht
Bei einer Reihe von Prüfaufgaben, wie z. B. der
Wanddickenmessung vor allem dünner Wände, der Fehlerprüfung mit hohem Fehlerauflösevermögen (zeitliehe
Auflösung kleiner, dicht beieinanderliegender Fehler) usw. wird die Erzeugung zeitlich kurzer Signale
angestrebt.
Bei qualitativ hochwertigen Prüfungen wird weiterhin eine Reproduzierbarkeit der Prüfparameter gefordert,
ίο die jedoch vor allem auf Grund der bei akustischen Gebern zwischen den einzelnen Gebern stark variierenden
Prüfkopfparameter auch durch Selektierung nicht immer erreicht werden kann. Geber gleichen Typs
zeigen generell meist unterschiedliche Impulsformen in Abhängigkeit ihrer Parameter und der Ansteuerung.
Dies ist vor allen Dingen da kritisch, wo eine hohe Fehlerauflösung gefordert wird und durch Signalüberlagerungen
der Anteile der einzelnen Fehler »neue, zusammengesetzte« Signale entstehen und bewertet
werden. Noch kritischer werden diese Interferenzen bei z, B. Winkeleinschallungen, wobei kleinste Änderungen
des Einschaiiwinkeis bei justage der Anlage große Wirkungen zeigen.
Aufgabe der Erfindung isi es, ein Verfahren zu schaffen, mit dem unter Berücksichtigung der Übertragungsfunktion
in einer Prüfanlage ein Anregungssignal erzeugt werden kann, das zu einem reflektierten Signal
führt, das einwandfrei analysiert werden kann.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß ein Verfahren vorgeschlagen, wie es in dem Patentanspruch
dargelegt ist.
Zum besseren Verständnis des erfindungsgemäßen Verfahrens sind folgende Zeichnungen beigefügt:
Fig. I zeigt schematisch beispielsweise die bei der Ultraschallprüfung angewandte s. g. Impulsreflektionsmethode
mit der zugehörigen Amplituden/Zeit-Darstellung eines Sendeimpukes und eines reflektierten
Signals;
Fig. 2 zeigt die Ableitung der Übertragungsfunkiion
zwischen Sendeimpuls und empfangenem, reflektiertem
Signal in der komplexen Frequenzebene:
F i g. 3 zeigt die Berechnung des notwendigen
Sendeimpulses bei einer vorgegebenen Signalform des empfangenen, reflektierten Signals in der komplexen
Frequenzebene und in der Amplituden/Zett-Darstellung;
F ι g 4 zeigt die Berechnung eines weiteren notwendigen
Sendeimpulses bei einer vorgegebenen Signalform des empfangenen, -eflektierten Signals in der komplexen
Frequenzebene und inder Amplituden/Zeit Darsiellung;
F i g. 5 zeigt die Berechnung eines weiteren notwendigen Sendeimpulses bei einer vorgegebenen Signalform
mit etwa der doppelten Signalfrequenz des empfangenen. reflektierten Signals in der komplexen Frequenzebene und in der Amplituden/Zeit-Darstellung.
In den Zeichnungen ist in Fig. 1 schematisch die
Ultraschallprüfung mit einem Prüfkopf in der Impulsre
flektionsmethode dargestellt. F..η Sender/hmpfänger I
erzeugt den Sendeimpuls 5 und steuert den Prüfkopf 2 an. Der Prüfkopf 2 erzeugt ein akustisches Signal,
welches über die Koppelstrecke 3 zum Reflektor 4 gelangt. Am Reflektor 4 wird das akustische Signal
reflektiert und gelangt über die Koppelstrecke 3 zurück
zum Prüfkopf 2, der das akustische Signal in ein elektrisches Signal 6 umgewandelt erzeugt und dem
Empfänger innerhalb des Sender/Empfängers 1 zur Weiterverarbeitung zuführt. Zwischen dem Sendeim-
puls. 5 und dem c.ip^ngenen ref.sktierten Signal 6
befindet sich also die gesamte Prüfstrecke, inclusive des Reflektors, mit den Umwandlungen von elektrischer
Energie in mechanisch akustische und umgekehrt.
Fig.2 zeigt die Übertragungsfunktion 9 der gesamten
Prüfstrecke in der komplexen Frequenzebene, die sich aus d?r Gleichung
. YV)
ableitet Die Ableitung der Rechnung ist in Fig.2
graphisch aufgetragen. Das vom Wandler empfangene und elektrisch gewandelte Signal 6 wird z. B. mittels der
Fourier Transformation in den Frequenzbereich transformiert und z. B. in der komplexen Frequenzebene 7
dargestellt. Ebenso wird der original gemessene Sendebzw. Anregeimpuls 5 in die komplexe Frequenzebene
transformiert 8. Die Division beider transformierter Signale ergibt die Übertragungsfunktion, die hier
wiederum in der komplexen Frequenzebene dargestellt ist.
Die Übertragungsfunktion ist für jeden F-üfkupf und
jede Prüfstrecke spezifisch, d. h. es ergeben sich bei der Verwendung verschiedener Prüfköpfe bzw. -strecken
verschiedene Übertragungsfunktionen.
Zur Lösung der Aufgabe der Erfindung — nämlich am Empfängereingang des Sender-Empfängers 2 jede
beliebig wählbare Signalform zu erlangen, muß die Gleichung umgestellt werden:
X{f) Wf)
und durch z. B. eine inverse Fouriertransformation wird der im Zeitbereich notwendige Verlauf des Sendeimpulses
erhalten. F i g. 3 zeigt einen Teilbereich 10 des Signals 6. nämlich den Teil des Signals 6, der nach dem
Verlauf des Einschwingvorgangs (erste Sinushalbwelle von Signal 6) als volle Sinusschwingung ausgebildet ist.
Dieses Signal wird einer Fouriertransformation unterzogen und im Frequenzbereich durch die Übertragungsfunktion
9 der gesamten Strecke dividiert. Das Ergebnis ist die Funktion des notwendigen Sendeimpulses
12 zur Erzeugung des gewünschten Signals 10 im Frequenzbereich, eine inverse Fouriertransformation
des Senaeimpulses 12 im Freque.ubereich ergibt den
Verlauf des Sendeimpulses 11 im Zeitbereich in der Amplituden/Zeit-Darstellung. Das heißt, würde der
Prüfkopf 2 in Verbindung mit der Koppelstrecke 3 und dem Reflektor 4 mit dein so optimierten Sendeimpuls 11
angesteuert werden, so wird das reflektierte empfangene Signai den gewünschten Signalverlauf 10 haben. Statt
der ehemaligen Schwingungen 6 mit ca. 3,5 Sinusvollwellen würde nunmehr eine Schwingung mit I
Sinusvollwelle entstehen. Dadurch wird eine erhebliche Steigerung des zeitlichen Auflösungsvermögens erreicht.
Fig.4 zeigt, daß ohne weiteres eine weitere
Steigerung zu einer Schwingung mit 0,5 Sinusvollwellen möglich ist. Das Verfahren ist dasselbe, wie anhand von
F i g* 3 erläutert, nur wurde das reflektierte empfangene
Signal 13 als Sinushalbwelle definiert; was naturgemäß
einen anderen Verlauf des Sendeimpülses in der komplexen Frequenzebene 15 sowie im Zeitbereich 14
ergibt
Fig.5 zeigt eine weitere Steigerung der Auflösung,
wobei das gewünschte reflektierte empfangene Signal 16 im Gegensatz zu den in Fig.3 und 4 gezeigten
Signalen 10 und 13 mit einer beliebigen Frequenz (ca. der doppelten) und als symmetrische Sinusvollschwingung
ausgebildet ist Der hierzu erforderliche Sendeimpuls in der komplexen Frequenzebene 18 bzw. im
Zeitbereich 17 zeigt deutlich, daß der Wandler ganz
gezielt mit verschiedenen Amplituden und Spannungsrichtungen hintereinander angesteuert werden muß.
Zum Erreichen des gewünschten reflektierten Signals wird der Wandler also in kurzer Reihenfolge hintereinander
mit wechselnder Polarität und unterschiedlichen Amplituden angeregt.
Die in den F i g. 3,4 und 5 dargestellten gewünschten
Signale zeigen, daß bei richtiger Anregung des Wandlers jedes beliebige Signal erzeugt werden kann.
Damit kann das Auflösungsvermögen bei jeder Prüfung quasi beliebig gesteigert werden und dem Prüfproblem
angepaßt werden.
Der Vorteil des erfindungsgem«*ien Verfahrens liegt
weiterhin darin, daß alle die Signalforr>< beeinflussenden
Parameter wie elektrische und akustische Komponenten des Wandlers, akustische Komponenten der
Koppelstrecke und des Reflektors durch die gezielte Art der Ansteuerung kompensiert werden.
Die gleiche Auswirkung — nämlich für die endgültige Bewertung bei der Prüfung ein zeitlich kurzes Signal zu
erhalten - ergibt sich, wenn die o. g. Rechnungen nach dem Empfang des Prüfsignals 6 durchgeführt werden.
Bei bekannter Übertragungsfunktion 9 und Vorgabe einer bestimmten Signalform vom Reflektor 10, 13. 16
kann ohne die Benutzung der Sendeimpulse 11. 14, 17 nach dem Signalempfang ebenfalls eine Erhöhung der
Auflösung erreicht werden. Dazu ist das original empfangene Signal 6 folgender Rechnung zu unterwerfen:
Y'V)
YV) ■ X1V)
XV)
wobei Y (0 die Transformation des empfangenen Signals 6 in den Frequenzbereich 7 bedeutet, X (() 8 den
in den Frequenzbereich transformierten Originalsendeimpuls 5 bedeutet und X' (0 12, 15. 18 den in den
Frequenzbereich transformierten idealen Sendeimpuls 11, 14, 17 bedeutet Das Ergebnis der Gleichung Y' (f)
sind in ihrer zeitlichen Dauer kurze Signale 10, 13, 16, die aus dem Frequenzbereich in den Zeitbereich
transformiert werden und anschließend nach bekannten Verfahren beweget werden.
Obengenannte Rechnung muß für jedes empfangene Signal durchgeführt werden, eine Reduzierung der
Rechnungen läßt sich über bekannte Einrichtungen der Schwellenbewertung bzw. Amplitudendiskrimh'erung
erreichen. Der Vorteil dieser Methode liegt darin, daß die schwierige hardwaremäßige Realisierung der für die
Erzeugung kurzer Signale notwendigen Sendeimpulse
auf Kosten eir :r gesteigerten Bewertung nach df m
Empfanp der Signale vermieden wird.
Prinzipiell kann das erfindungsgemäße System auch bei den elektromagnetischen Prüfye'rfailren Anwendung
finden, wobei die verfahrensbedingten Merkmale Berücksichtigung finden müssen.
Hierzu 5 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Erzeugung beliebig wählbarer Echoimpulsformen als reflektierte Signale bei Ultraschallprüfanlagen unter Verwendung von elektroakustischen und elektrodynamischen Wandlern, bei dem ein beliebiger Sendeimpuls als anregendes Signal in ein akustisches Signal umgewandelt, über eine Koppelstrecke weitergeleitet, reflektiert und über die Koppelstrecke bis zum Wandler zurückgeleitet wird, der eine Umwandlung des akustischen Signals in ein elektrisches Impulssignal vornimmt, dadurch gekennzeichnet, daß das reflektierte Signal mit dem anregenden Signal in einer Vergleichseinheit hinsichtlich der Frequenz, der Amplitude und der Phase verglichen wird, daß aus den sich ergebenden Differenzbeträgen das Übertragungsverhalten des Signals in dieser Prüfanordnung und damit die Übertragungsfunktion bestimmt wird, daß ein in bezug auf eine Prüfsignalanalyse optimiertes Signal als reflektiertes Signal vorgegeben wird, aus dem mit der Übertragungsfunktion ein dazu notwendiges, angepaßtes Anregungssignal bestimmt wird.
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