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Beschreibung zum Patentantrag
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Titel: Zusatzisolierscheibe für Fensterverglasungen Anwendungsgebiet
Die Erfindung betrifft eine Zusatzisolierscheibe aus Kunststoff zum Zwecke der Wärme-
u. Schalldämmung, insbesondere bei Wohnmobilen (Sonder-Kfz. Wohnwagen).
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Zweck Insbesondere bei Wohnmobilen ist gegen Hitze und Kälte eine
Isolierung erforderlich, vor allem beim Einsatz im sog. Wintercamping und in der
Übergangszeit.
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Dabei stellen die Fensterflächen eine große Problematik dar, da sie
bei der üblichen Verglasung nur eine sehr geringe Wärmedämmung besitzen.
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Stand der Technik und Kritik Die Problematik der Fensterflächen in
Bezug auf Wärmedämmung wird von den bekannten Herstellern und Ausrüstern von Wohnmobilen
dadurch gelöst, daß die ursprünglich vom Hersteller des Basisfahrzeuges eingeplanten
Einfachverglasungen im Wohnbereich durch Doppelfenster aus Kunststoff ersetzt werden.
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Da dieSeitenscheiben in Fahrer- u. Beifahrertür herunterkurbelbar
sein müssen, bleiben diese Fenster in der Regel unisoliert. Ein Ersatz der Frontscheibe
verbietet sich aus Gründen der Kratzfestigkeit.
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Das Problem, daß die Fahrerkabine im Fensterbereich unisoliert bleibt
wird bei Fahrzeugen, bei denen das Fahrerhaus in den Wohnbereich einbezogen ist
(wie beim Großteil der Wohnmobile) von den Fachzeitschriften kritisiert, da hier
die größte Kältebrücke des Fahrzeugs besteht (Reisemobil-Magazin 1977, Nr. 6,
Seite
77; Ririh 1978, Nr. 3, S. 47 f. ; ADAC-Informationsschrift Al41/80: "Wissenswertes
über Reisemobile", Seite 15) An den angegebenen Stellen werden als Lösungsvorschläge
Abtrenzungen von Fahrerhaus und Wohnbereich in Form von Türen, Voruse. gegeben,
oder das Anbringen von Dämmatten vor den Fenstern.
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Die Abtrennung der Fahrerkabine bringt insbesondere bei kleinen dohnmobilen,
wie z.B. bei Ausbauten des VW Typ II , eine ganz erhebliche Verminderung des Wohnraumes,
vor allem, wenn für die vorderen Sitze Drehbeschläge vorgesehen sind. Auch ist die
Wärmedämmung beim Einsatz von Vorhängen o.ä. unbefriedigend.
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Weitere Probleme bei der bisher üblichen Lösung sind: - Die herkömmlichen
Isolierscheiben aus Kunststoff sind kratzempfindlich, was sich bei äußeren Einflüssen
z.I3. im Fahrbetrieb durch schrnirgelnde Schmutzteile oder mutwillige Beschädigungen
durch kratzende Gegenstände oder Wärmeeinwirkungen negativ äußert.
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- Die äußere Scheibe ragt ein bis zwei Zentimeter über die unigebende
Karosserie hinaus und ist deshalb erhöht beschädigungsanfällig (Reisemobil-llagazin
1977, Nr.4, Seite 78).
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- Wenn die Fenster nicht bereits im Rahmen von Mehrausstattungen vom
Hersteller mit Isolierscheiben verglast sind z.B. beim nachträglichen Umbau von
vorhandenen Easisfahrzeugen zu So.-Kfz Wohnwagen müssen die original vorhandenen
Fensterscheiben (auch heizbare Heckscheiben) auscrebaut weden und kennen keine Verwendung
meAr finden, da sie durch die Isolierscheiben ersetzt werden, die, bedingt durch
die relativ komplizierte Herstellung vergleichsweise teuer sind.
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Aufhabe Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Zusatzisolierscheibe
für Fensterflächen zu entwerfen, die insbesondere auch die wirksame Isolierung der
Fensterflächen im Fahrerraum von Wohnmobilen erm8glicht.
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Lösung Die Aufgabe wird erfindungsmäßig dadurch gelöst, däß auf die
Originalglasscheiben insbesondere von Wohnmobilen von innen eine wannenförmige Zusatzscheibe
aus Kunststoff gesetzt wird, derart, daß sie nur an den besonders gestalteten Rändern
aufliegt und so einen gewissen Abstand von der originalen Scheibe einnimmt.
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Die Befestigung erfolgt derart, daß mit einer kleinen Händpumpe oder
einem anderen geeigneten Mechanismus die Luft des eingeschlossenen Raumes über ein
geeignetes einzebautes Ventil verdünnt wird und der äußere Luftdruck die Zusatzscheibe
an das originalö Fenster presst.
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Das Abnehmen der Zusatzscheibe wird dadurch ermöglicht, daß über das
Ventil wieder ein Druckausgleich hergestellt werden kann. Dies ist z.B. bei den
Fahrer- u. Beifahrertüren von ldohnmobilen nötig.
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In Fällen, in denen eine Abnahme der Zusatzscheibe nicht nötig ist
- z.B. im Wohnbereich von WohnmoDilen - kann sie an den Rändern durch ein geeignetes
Material mit der Originalscheibe verklebt werden.
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Weitere Auswestaltung Um ein durch den Unterdruck bedingtes Verbiegen
der Zusatzscheiben zu verhindern, können in geeigneten Abständen dünne Abstützstifte
eingebaut sein, die bei verklebten-Scheiben auch die op tische kontrolle des vorhandenen
Unterdrucks ermöglichen derart, daß sie sich bei einem evt. Abfall des Unterdruckes
bedingt durch das Rückstellvermögen der Kunststoff scheibe von der Originalsohei
be abheben.(Siehe Figuren 1-3, Detail g) Der Auflagerand kann entweder nach außen
gehen und somit im Querschnitt ein L-ProSil ergeben (Figur 1),oder nach innen, wobei
ein b-irofil entsteht (Figuren 2-4), was den Vorteil hat, daß die restliche Kältebrücke
im Randbereich auf ein Minimum reduziert wird.
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Der Rand kann mit einer umlaufenden Gummidichtung versehen sein figur
1, Detaile), vor allem bei Scheiben, die abgenommen und somit nicht verklebt werden
können.
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Größere Flächen, z.B. Frontscheiben größerer Wohnmobile, können durch
zwei oder mehr aneinandergesetzte Zusatzscheiben isoliert werden, wobei sich hier
die Verwendung eines nach innen gehenden Randes empfiehlt Eine planparallele Ausrichtung.
zur vorhandenen Originalscheibe läßt sich gegen dadurch erreichen, daß die Scheibe
leicht gekrümmt gefertigt wird und erst durch die Luftverdünnung parallel zur Originalscheibe
gepresst wird.
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Eine weitere Ausgestaltung besteht darin, daß der Rand durch einen
Zusatzwulst derart ausgeformt wird, daß die Zusatzscheibe bei evt Glasbruch der
Originalscheibe als provisorische Ersatzscheibe dienen kann (Figur 4).
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Erzielbare Vorteile Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen
insbesondere darin, daß die Zusatzisolierscheibe sowohl abnehmbar gestaltet als
auch fest montiert werden kann und durch die Herstellung eines Raumes verdünnter
Luft optimale Lärm- u. Wärmedämmung erreicht werden Des weiteren dadurch, daß die
durch die beibehaltenen Originalscheiben ursprünglich vorhandenen Vorteile wie Kratzfestigkeit,
mechanische Stabilität, Heckscheibenheizung usw. bestehen bleiben Des weiteren darin,
daß sich von Platerial-, Fertigungs- und ontage aufwand her gesehen erhebliche Kostenersparnisse
gegenüber herkömmlichen Doppelisolierscheiben ergeben.
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Ausführungsbeispiele Ausführungsbeispiele sind in den Zeichnungen
dargestellt und werden im folgenden näher beschrieben.
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Es zeigen als Beispiele im Einsatz bei'Wohnmobilen o.ä.: Figur 1:
Zusätzisolierscheibe im Querschnitt, auf Originalscheibe gesetzt, mit unverklebten
Rändern und umlaufender Gummidichtung, wobei die Ränder nach außen zeigen.
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Figur 2: Zusatzisolierscheibe- im Querschnitt mit nach innen gezogenen
Rändern ohne Gummidichtung Figur 3: Zusatzisolierscheibe im Querschnitt mit gewölbter
Fläche, nur aufliegend, vor Herstellung eines luftverdünnten Raumes.
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Figur 4: Möglichkeit der Randgestaltung der Zusatzisolierscheibe,
um als Ersatzscheibe bei Bruch der Originalverglasung dienen zu können.
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Bei allen Figuren bedeuten folgende Bezeichnungen: a = Originalglasscheibe
b = Originaldichtung und Halterung der Scheibe c = Fahrzeugkarosserie d = Zusatzisolierscheibe
e P umlaufende Dichtung f = Ventil g = Stützstift = = Fahrzeugaußenseite B = Fahrzeuginnenseite