-
-
Anordnung zur Präzisionsmessung von Effektivwerten
-
elektrischer Größen Die erfindung bezieht sich auf eine Anordnung
zur elektronischen Messung von Effektivwerten elektrischer Spannungen und Ströme
bei weitgehender Unabhängigkeit von der Freqjueflz und der Kurvenform des jeweiligen
Meßsignals. Sie bezweckt eine wesentliche Reduzierung der Meßfehler gegenüber vergleichbaren
Verfahren, ohne dabei den erforderlichen elektronischen Aufwand in unzulässiger
Weise zu erhöhen. Sie erlaubt weiter in einer vorteilhaften Ausführung eine direkte
Digitalisierung des Ideijwertes ohne den Zwischenschritt einer Zeit- oder Frequenzverschlüsselung.
-
Die gebräuchlichsten Wechselstrom- und Wechselspannungsmeßeinrichtungen
ermitteln den Effektivwert auf dem Umweg über den Gleichrichtwert
der auf relativ einfache Weise meßbar ist. Bei solchen Geräten ist der Formfaktor
einer bestimmten Kurvenform, meist der Sinusform, einkalibriert, und Messungen sind
nur bei dieser Kurvenform zulässig. Bei Verzerrungen oder gänzlich anderen Kurvenformen
treten r,leist unzulässig große Meßfehler auf.
-
Für Präzisionsmessungen sind diese Verfahren in der Regel nicht geeignet.
-
Andere Geräte und Verfahren erlauben die direkte Messung des "echten"
Effektivwertes entsprechend der Definition:
Bekannte mechanische Verfahren sind im Dreheisen- und im elektrostatisehen Meßwerk
verwirklicht. Mechanische Geräte sind aber wegen der relativ geringen Skalenlänge
und der dementsprechend zu geringen Auf lösung für Präzisionsmessungen nicht geeignet.
Hinzu kommen beim Dreheisen-Meßwerk die starke Frequenzabhängigkeit oberhalb einiger
100 Hz und beim elektrostatischen Meßwerk die äußerst geringe Enpfindlichkeit, die
nur bei der Messung hoher Spannungen über 100 V ausreicht.
-
Die meisten elektronischen Effektivwert-Mcßgercwte enthalten analoge
Recheneinrichtungen, die entsprechend der Definition (2) die Quadrierung> die
Mittelwertbildung und die Radizierung ausführen. Zwar sind analoge nichtlineare
Operationen wie die uadrierung grundsatzlich mit hoher Genauigkeit möglich; der
erforderliche Aufwand, um die Fehler wesentlich unter die 1 Xo - Grenze zu senken,
wird aber so groß, daß diese Verfahren nur in Ausnahmefällen wirtschaftlich einsetzbar
sind.
-
Als Alternative ist vorgeschlagen worden, die nichtlinearen Operationen
digital auszuführen. Die dabei grundsätzlich
erreichbare höhere
C1enauigkeit muß aber durch eine erheblich niedrigere Frequenzgrenze erkauft werden:
Soll beispielsweise bei einer symmetrischen Rechteckspannung der Meßfehler nicht
größer als 1 %o sein, sind mindestens 600 Abtastungen des Meßsignals je Periode
erforderliche Bei derzeit realistischen Umsetz- und Rechenzeiten von z.B. insgesamt
314s bedeutet dies eine obere Frequenzgrenze von rund 550 Hz.
-
jeher genaue wechselspannungs- und Wechselstrornmessungen mit Meßfehlern
von (J,1 (,Go und darunter werden zur Zeit fast ausschließlich mit Kompensationseinrichtungen
durchgeführt, bei denen die thermische Wirkung der Meßgröße, die unmittelbar ein
Maß für den Effektivwert ist, mit der Wirkung einer dosierbaren Vergleichsgröße
auf dasselbe Objekt verglichen wird.
-
Zu diesem Zwecke werden die Meßgröße und die Vergleichsgröße über
einen Schalter abwechselnd einem thermischen Umformer, zum Beispiel einem Thermoumformer,
zugeführt. Bei gleichen Wirkungen verschwinden Schwankungen der Ausgangsgröße des
thermischen Umformers beim Umschalten, und die Vergleichsgröße, zum Beispiel eine
Gleichspannung oder ein Gleichstrom, ist identisch mit dem Effektivwert der Wechselgröße.
Auf diese Weise wird das Meßproblem auf die Aufgabe, eine Gleichgröße zu messen,
reduziert.
-
Soll mit solchen Geräten ein weiter Meßbereich erfaßt werden, so ist
es zusätzlich erforderlich, durch einen Vorverstärker oder einen Abschwächer (lie
Größe der zu vert,leichenden Signale
an den thermischen Umformer
anzupassen, so daß dieser in einem Arbeitsbereìch ausreichender Empfindlichkeit
betrieben wird.
-
Die Arbeit mit solchen manuell arbeitenden Geräten ist umständlich
und zeitraubend. Eine Automatisierung der Abgleichvorgänge ist zwar grundsätzlich
möglich, es ist aber sehr aufwendig, die miteinander vermaschten und nichtlinearen
Regelkreise so zu beherrschen, daß unter allen Betriebsbedingungen ein stabiles
Verhalten gewährleistet ist.
-
as erfindungsgemäße Verfahren hat daher die Aufgabe, eine nach dem
thermischen Kompensationsprinzip automatisch arbeitende Meßeinrichtung zu schaffen,
bei der trotz der gegenüber verleichbaren Einrichtungen erheblich erhöhten Genauigkeit
der erforderliche Aufwand in angemessenen Grenzen gehalten werden kann.
-
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Vergleichsgröße eine konstante
Referenzgröße ist und daß die Meßgröße in einer Eingangsstufe zum Beispiel nach
Maßgabe einer von einem Nullindikator und einem Regler erzeugten Stellgröße in einem
solchen Verhältnis verstärkt oder gedampft wird, daß mit der Umschaltung des thermischen
Umformers korr.elierte Schwankungen seines Ausgangssignals verschwinden. In diesem
abgeglichenen Zustand ist die Stellgröße ein direktes Maß für die Meßgröße und kann
zur Anzeige oder Ausgabe des Meßergebnisses herangezogen werden. Der Regelmechanismus
erfüllt im vorliegenden Fall also
gleichzeitig zwei Aufgaben: Er
führt einerseits den für die Messung erforderlichen Abgleich herbei, und er hält
andererseits gleichzeitig den thermischen Umformer unabhängig von der Meßgröße in
einem festen Arbeitspunkt.
-
Der Arbeitspunkt des thermischen Umformers ist bestimmt durch den
Wert der Referenzgrdße. Diese, zum Beispiel ein Referenz-Gleichstrom, wird zweckmäßig
so gewählt, daß der thermische Umformer im Arbeitsbereich seiner maximalen Empfindlichkeit
betrieben wird.
-
Weitere Einzelmerkmale sind in der nachfolgenden Beschreibung anhand
der Zeichnungen erläutert und in den Unteransprüchen definiert.
-
Die Zeichnungen stellen folgendes dar: Fig. 1 eine für das Meßverfahren
geeignete Gesamtanordnung als Blockschaltbild; Fig. 2 eine beispielsweise Ausführung
der Umschalteinrichtung des thermischen Umformers; Fig. 3 ein Beispiel für eine
analoge Eingangsstufe der Meßeinrichtung; Fig. 4 ein Beispiel für eine Eingangsstufe,
in der das Meßsignal durch eine digitale Stellgröße dividiert wird;
Fig.
5 ein Beispiel für die Ausführung eines erfindungsgemäß geeigneten Nullindikators;
Fig. 6a ein Diagramm, in dem das Ausgangssignal des thermischen Umformers bei fortschreitenden
Abgleich als Funktion der Zeit dargestellt ist; Fig. 6b ein Spannungs-Seit-Diagramm
des verstärkten l.dechselanteils des in Fig. 6a dargestellten Signals; Fig. 6c ein
Spannungs-Zeit-Diagramm der Ausgangsspannung des Nullindikators für den in den Figuren
6a und 6b dargestellten Fall; Fig. 6d den zeitlichen Verlauf der Stellgröße für
den in den Figuren 6a bis 6c dargestellten Fall.
-
In der Fig. 1 ist als Beispiel für das erfindungsgemäße Verfahren
eine Schaltung mit den für die Funktion wesentlichen Elementen als Blockschaltung
dargestellt. Die Meßgröße X(t) wird in einer Eingangsstu£e 1 mit einem Faktor v1
multipliziert, der von einer Stellgröße Z bestimmt ist, und erscheint am Ausgang
als Regelgröße X: Die Eingangsstufe 1 ist also ein Verstärker, dessen Verstärkungsfaktor
von der Stellgröße Z abhängt.
-
Durch den nachfolgend im einzelnen erläuterten kegelvorgang wird erreicht,
daß der Effektivwert X'eff der Regelgröße X' mit einer aus einer Referenzquelle
2, zum Beispiel einer
Referenzstromquelle, entnommenen konstanten
Referenzgröße Y identisch ist. Es gilt: X'(t) = v1(z).x(t) (3) X eff = V1(Z)Xeff
= Y = sonst. (4) Daraus fol*:t:
also: Z = f(Xeff).
-
Im abgeglichenen Zustand besteht somit ein eindeutiger Zusammenhang
zwischen der Stellgröße Z und dem Effektivwert der Meßgröße X(t). Die Funktion f
wird ausschließlich von der Ringangsstufe 1 und der Referenzgröße Y bestimmt.
-
Die Regelgröße X'(t) und die Referenzgröße y werden, wie Fig. 1 weiter
zeigt, über einen Umschalter 6 alternativ einem thermischen.Umformer 3 zugeführt.
Als thermische Umformer eignen sich zum Beispiel Thermoumformer, Kombinationen aus
Glühlampe und Fotowiderstand oder in besonderem Maße wegen ihrer hohen Empfindlichkeit
fremdgeheizte Thermistoren. Im thermischen Umformer 3 entsteht eine vom jeweiligen
Effektivwert seiner Eingangsgröße eindeutig abhängende Übertemperatur, die ihrerseits
in ebenfalls eindeutiger Weise ein elektrisches Alls
gangssignal
V(t), zum Beispiel eine Ausgarl-rsspannung bestimmt.
-
Dieses hängt somit in eindeutiger Weise mit dem jeweiligen Effektivwert
am Eingang des thermischen Umformers zusammen.
-
Zwar ist dieser Zusammenhang mehr oder weniger nichtlinear und außerdem
zahlreichen Störeinflüssen, wie dem der Umgebungstemperatur, unterworfen. Da das
erfindungsgemäße Verfahren aber ein Abgleichverfahren ist, in dem der thermische
umformer nur eine Indikatorfunktion hat, spielen diese lgffekte keine Rolle, solange
sich die Eigenschaften des thermischen Umformers nicht während eines Schaltzyklus
ändern. Auch Alteflrngsvor gänge im thermischen Umformer 3, die besonders bei der
Verwendung eines Thermistors zu erwarten sind, verringern deshalb die Meßgenauigkeit
nicht.
-
Der angestrebte Abgleiohzustand ist gemäß Gleichung (4) erreicht,
wenn der Effektivwert eff der Regelgröße X'(t) gleich dem Wert der Referenzgröße
Y ist. In diesem Zustand sind die Heileistungen im thermischen Umformer 3 in beiden
Stellungen des Umschalters 6 identisch, und auch das Ausgang signal V(t) ist in
beiden Fällen gleich groß. Das Erreichen des Abgleichzustandes ist also daran zu
erkennen, daß mit der Umschaltung korrelierte Schwankungen des Ausgangssignals V(t)
verschwinden. Andererseits ergibt sich im nicht abgeglichenen Zustand aus dem Vergleich
der den beiden Schalterstellungen zugeordneten Werte des Ausgangssignals V(t) eine
Information darüber, in welchem Sinne der Verstärkungsfaktor v1 der Eingangsstufe
1 verändert werden muß, um dem abgeglichenen Zustand näherzukommen. Dieser Mechanismus
wird weiter unten an
einem Beispiel im einzelnen beschrieben.
-
Die Empfindlichkeit des thermischen Umformers 3 ist in starkem Maße
abhängig vom Wert der Eingangsgröße. Für kleine Werte der Eingangsgröße geht sie
gegen Null, und in der Regel gibt es einen Arbeitsbereich maximaler Empfindlichkeit,
oberhalb dessen die mpfindlichkeit ebenfalls wieder abnimmt. Es ist ein Vorzug des
erfindungsgem.ißen Verfahrens, daß der thermisctle Umformer 3 im abgeglichenen Zustand
ohne besondere Vorkehrungen unter allen Bedingungen und unabhängig von der Meßgröße
stets im selben Arbeitspunkt betrieben wird. Dieser hängt nur vom Wert der Vergleichsgröße
Y ab, die vorzugsweise so zu wählen ist, daß der thermische Umformer im Bereich
seiner maximalen Empfindlichkeit arbeitet.
-
In einem automatisch arbeitenden Meßgerät ist es zweckmäßig, den Umschalter
6, gesteuert aus einem Taktgenerator 7, periodisch zu betätigen. Dies geschieht
vorzugsweise mit einer Frequenz, deren Periodendauer in der Größerdnung der thermischen
Zeitkonstante des thermischen Umformers 3 liegt. Eine zu hohe chaltfrequenz vermindert
durch die thermische Trägheit die Empfindlichkeit des thermischen Umformers, während
durch eine zu niedrige Schaltfrequenz die Abgleichdauer unnötig erhöht und dadurch
die Meßrate herabgesetzt wird. Die optimale Schaltfrequenz liegt bei geeigneten
Umformern in der Regel in der Größenorc'nung 1 Hz.
-
Als schalter 6 sind sowohl mechanische als auch elektronische Schalter
geeignet. Elektronische Schalter haben den Vorzug einer hohen Lebensdauer, und es
treten kein Prellen und steine störenden Schaltverzögerungen auf. Andererseits weisen
sie aber vergleichsweise hohe Durchlaßwiderstände auf. Um zu verhindern, daß durch
SpannungsabfClle an den Schalterwiderständen Fehler entstehen, wird vorgeschlagen,
die Eingangsstufe 1 so aus zum legen, daß sie am Ausgang einen eingeprägten Strom
ix (Fig. 2) liefert, and die Referenzquelle 2 (Fig. 1) als Referenzstromquelle 21
(Fig. 2) auszubilden, die den Referenzstrom IY erzeugt.
-
Fig.2 zeigt eine für diesen Fall geeignete Stromumschaltvorrichtung.
Der Umschalter 6 ist hier durch zwei synchron laufende Umschalter 61 und 62 ersetzt,
die so arbeiten, daß jeweils entweder der der Regelgröße entsprechende Strom ix
oder der Referenzstrom Iy dem thermischen Umformer 3 zufließt, während der jeweils
abgeschaltete Strom in einen Ersatzwiderstand RE abfließt, dessen Wert zweckmäßigerweise
dem Eingangswiderstand des thermischen Umformers 3 entspricht.
-
Fig. 3 zeigt eine analoge Eingangsstufe 1, in der mit Hilfe einer
analogen Divisionsßchaltung 11 der Quotient X(t)/Uz aus der Meßgröße X(t) und einer
analogen Stellspannung UZ gebildet wird:
Hierin ist k1 ein dem Dividierer eigener konstanter Faktor.
-
Mit den Gleichungen (3) und (5) folgt daraus das Ergebnis:
In diesem Falle ist die Stellspannung Uz dem Effektivwert Xeff der Meßgröße X(t)
proportional. Die Stellspannung UZ läßt sich mit einem Gleichspannungs-Meßgerät
in bekannter Weise mit hoher Genauigkeit messen. Wird dabei der konstante Faktor
Y/k1 einkalibriert, so kann der Zu messende Effektivwert Xeff direkt angezeigt werden.
-
Eine andere Möglichkeit besteht darin, als Eingangsstufe einen multiplizierenden
Digital-Analog-Umsetzer einzusetzen.
-
Ein solcher Umsetzer wirkt als ein Verstärker, dessen Verstärkungsfaktor
einer digitalen Eingangsgröße entspricht.
-
Hiermit lassen sich wesentlich geringere Übertragungsfehler (<
10-4) erreichen als bei rein analogen nichtlinearen Schaltungen (ca. 10-3). Für
das Übertragungsverhalten der Eingangsstufe gilt in diesem Falle mit k2 als konstantem
Faktor: X'(t) = Z.k2x(t) .(8) Mit den Gleichungen (3) und (5) ergibt sich daraus:
Das Ergebnis ist damit der digitalen Stellgröße Z umgekehrt proportional.
-
Von einer digitalen Recheneinrichtung kann anschließend ohne besondere
Schwierigkeit der jeweilige Kehrwert der Stellgröße Z gebildet und nach Einrechnen
des konstanten Faktors Y/k2 als Meßergebnis ausgegeben werden. Wird hierfür ein
in das Meßgerät integrierter Mikrocomputer eingesetzt, so kann dieser in bekannter
Weise zahlreiche andere Aufgaben übernehmen, wie zum Beispiel die Taktsteuerung
des Meßvorganges, die Umsetzung des Meßergebnisses in eine für die Anzeige geeignete
Form, die Regelung des Abgleichvorganges oder eine regelmäßige Korrektur des Nullpunktiehlers.
-
In Fig. 4 ist ein weiteres besonders-rvorteilhaftes Beispiel für eine
Eingangsstufe 1 dargestellt. Hier erfolgt durch die Verwendung eines multiplizierenden
Digital-Analog-Umsetzers 12 im Gegenkopplungszweig eines Operationsverstärkers 13
eine Division der analogen Meßgröße X(t) durch die digitale Stellgröße Z. Es gilt
in jedem Augenblick:
Mit den Gleichungen (3); und (5) folgt daraus das Ergebnis: Xeff = Y . (11)
Die
digitale Stellgröße Z ist somit dem Effektivwert Xeff der Neßgröße X(t) direkt proportional,
und eine digitale Umrechnung erübrigt sich.
-
In Fig.1 ist dem thermischen Umformer 3 ein Nullindikator 4 nachgeschaltet.
Dieser stellt im Prinzip einen vom Takt£enerator 7 gesteuerten Gleichrichter dar.
Wie nachfolgend in einzelnen erläutert wird, ist die Spannung u2 am Ausgang des
Nullindikators 4 ein Maß für Schwankungen des Ausganssignals V(t) des thermischen
Umformers 3, die mit dem Schaltvorgang.
-
des Umscnalters 6 korreliert sind. Gleichzeitig ist die Polarität
der Spannung u2 ein Merkmal dafür, ob der Effektivwert X'eff der Regelgröße X'(t)
noch zu groß oder zu klein ist.
-
Die Spannung u2 ist somit ein Maß für die Größe und die Richtung der
Regelabweichung.
-
In Fig. 5 ist ein Beispiel für die Ausführung eines erfindungsgemäß
Geeigneten Nullindikators 4 als Blockschaltbild dargestellt. Über einen Bandpass
41, der Frequenzteile oberhalb und unterhalb der Schaltfrequenz dämpft und dadurch
zum Beispiel Netzstörungen unterdrückt, gelangt das Ausgangssignal V(t) des thermischen
Umformers 3 zu einem Verstärker 42. Der Verstärkungsfaktor v2 bestimmt die Empfindlichkeit
des Nullindikators und sollte so groß gewählt werden, daß der Regelkreis gerade
noch stabil arbeitet. Die Spannung u1 am Ausgang des Verstarkers 42 wi.ld 42 wird
schließlich einerAbtast-Halte-Schaltung (sample-hold, S/H) 43 zugeführt.
-
Die Arbeitsweise des Nullindikators sei anhand der Figuren 6a bis
6c erläutert: In Fig. 6a ist der zeitliche Verlauf des Ausgangissignals V des thermischen
Umformers 3 dargestellt. Zu den Zeitpunkten ti, t3, t5 ... wird jeweils die Regelgröße
X' «'(t) zu den Zeitpunkten t2, t4, t6 ... jeweils die Referenzgröße Y (Fig. 1)
eingeschaltet. Für den Fall X'eff < Y ergibt srh der dargestellte wellenförmige
Verlauf. Die Schwankungen werden umso geringer, je weiter der Abgleich fortschreitet,
bis schließlich im abgeglichenen Zustand der konstante Wert V am Aus-0 gang des
thermischen Umformers erreicht ist. Das Signal (t) durchläuft, wie in Fig. 5 dargestellt
ist, den Bandpass 41 und den Verstärker 42, an dessen Ausgang es als reine Wechselspannung
u1 (Fig. 6b) erscheint. Die Amplitude dieser Spannung ist ein Maß für die jeweilige
Regelabweichung. Durch zwan£släufig auftretende Phasendrehungen ersch.einen die
Maxima und Minima um die Zeitintervalle dt gegenüber den Schaltzeitpunkten t1, t2
... verzögert. Durch eine entsprechende Impulsverzögerung im Taktgenerator 7 (Fig.
5) kann erreicht werden, daß zu den richtigen Zeitpunkten ti', t3' ... die Fxtremwerte
durch die nachgeschaltete Abtast-Halte-Schaltung 43 abgetastet und bis zur nächsten
Abtastung gespeichert werden. Im dargestellten Beispiel werden die Maxima der Spannung
u1 abgetastet, und es entsteht am Ausgang des Nullindikators 4 eine ständig positive
Spannung u2, die sich mit fortschreitendem Abgleich verringert (Fig. 6c).
-
Ist der Effektivwert X'eff der Regelgröße xtCt) größer als die Referenzgröße
Y, so ist die Ausgangsspannung u1 des Verstärkers 42 gegenüber dem in Fig. 6b dargestellten:
Beispiel um 1800 phasenverschoben. In diesem Falle werden die Minima abgetastet,
und die Ausgangsspannung u2 des Nullindikators 4 ist negativ.
-
Im abgeglichenen Zustand (X'eff = Y) der Meßeinrichtung ist die Spannung
u1 im Idealfall ständig Null. Mögliche Störunen, die durch Netzeinstreuungen oder
einen Restanteil des Meßsignals auftreten können, sind nicht mit den Schalt- und
Abtastsignalen korreliert. Die Spannung u2 am Ausgang des Nullindikators 4 ist also
ebenfalls ständig Null, oder sie schwankt geringzügig um den Nullwert herum. Der
nachgeschaltete Regler läßt sich so auslegen, daß er unregelmäßige Schwankungen
mittelt und dadurch praktisch vollständig unterdrückt.
-
Der Regler 5 (Fig. 1) muß so beschaffen sein, daß die Regelgröße X'(t)
über eine Beeinflussung des Faktors v1 der Eingangsstufe 1 im jeweils richtigen
Sinne verankert wird. Im dargestellten Beispiel, in dem Xteff zu klein ist, entsteht
eine positive Spannung u2 am Nullindikator-Ausgang, wodurch die Stellgröße Z (Fig.
6d) vergrößert wird. Hat die Eingangsstufe 1 eine multiplizierende Funktion entsprechend
Gleichung (11), wird dadurch X'eff wie erforderlich, vergrößert.
-
Als Regler 5 ist besonders ein integrierender Regler (I-Regler, PI-Relej)
geeignet, der jede auftretende Regelabweichung vollständig ausregelt. Es kann sich
dabei um einen analogen Integrierer
handeln, dem bei Bedarf ein
Analog-digital-Umsetzer nachgeschaltet ist. Der Integrationsvorgang kann aber auch
im digitalen Bereich durch einen Zählvorgang realisiert sein.
-
Fig. 6d zeigt das Verhalten eines I-Reglers.
-
Eine andere vorteilhafte Lösung stellt die Anwendung eines diskreten
Reglers dar, der nach Maßgabe der der jeweiligen Regelabweichung entsprechenden
Spannung u2 die Stellgröße Z in sprüngen um geeignete Intervalle #Z verändert. Die
optimalen Werte für jZ lassen sich empirisch ermitteln und in einem Speicher ablegen.
Diese Art der Regelung ist besonders dann geeignet, wenn ohnehin mit digitalen Si£rnalen
gearbeitet wird und ein Mikrocomputer Anwendung findet. Sie ermöglicht eine besonders
anpassungsfähige Konzeption der gesamten Meßeinrichtung und führt bei geeigneter
Auslegung zu besonders kurzen Regelzeiten und damit besonders hohen Meßraten.
-
Die Eingangsstufe 1 der Meßeinrichtung (Fig. 1) hat erfindungsgemäß
ein multiplizierendes Verhalten. Dies führt dazu, daß eine Änderung der Stellgröße
Z um einen Betrag Z sich llmso stärker auf die Regelgröße X'(t) und dj. nachfolgende
Regelstrecke auswirkt, je größer das Meßsignal ist. Damit sind die Kreisverstärkung
und das dynamische Verhalten des Regelkreises von der Meßgröße abhängig. Um diese
Abh.HAngsgkieit zu reduzieren, kann vorgesehen sein, die Verstärkung v2 des Verstärkers
42 im Nullindikator (Fig. 5) durch die Stellgröße Z so zu beeinflussen, daß die
Kreisverstärkung im abgeglichenen
Zustand des Regelkreises unabhängig
von der Meßgröße XCt) ist. Diese Möglichkeit ist in den Figuren 1 und 5 gestrichelt
angedeutet.
-
Leerseite