DE3008706C2 - - Google Patents
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- C30B—SINGLE-CRYSTAL GROWTH; UNIDIRECTIONAL SOLIDIFICATION OF EUTECTIC MATERIAL OR UNIDIRECTIONAL DEMIXING OF EUTECTOID MATERIAL; REFINING BY ZONE-MELTING OF MATERIAL; PRODUCTION OF A HOMOGENEOUS POLYCRYSTALLINE MATERIAL WITH DEFINED STRUCTURE; SINGLE CRYSTALS OR HOMOGENEOUS POLYCRYSTALLINE MATERIAL WITH DEFINED STRUCTURE; AFTER-TREATMENT OF SINGLE CRYSTALS OR A HOMOGENEOUS POLYCRYSTALLINE MATERIAL WITH DEFINED STRUCTURE; APPARATUS THEREFOR
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Description
Die Erfindung betrifft einen Einkristall der allgemeinen
Formel
wobei in der Formel bedeuten:
A = Gadolinium und/oder Samarium und/oder Neodym
und/oder Yttrium
B = Calcium und/oder Strontium
C = Magnesium
D = Zirkonium und/oder Zinn
und O < x, y ≦ 0,7 und x + y ≦ 0,8.
B = Calcium und/oder Strontium
C = Magnesium
D = Zirkonium und/oder Zinn
und O < x, y ≦ 0,7 und x + y ≦ 0,8.
Granateinkristalle A₃3+ B₅3+O₁₂, insbesondere Gallium-Granate,
mit Gitterkonstanten a₀ im Bereich von 1,230 nm bis
1,250 nm werden vorzugsweise als Substrate von z. B. 0,8 mm
Dicke für magnetische Speichermaterialien in der Magnetblasentechnik
(Informationsspeichertechnik unter verwendungsmobiler
magnetischer Zylinderdomänen) benutzt (vgl.
IEEE Transactions Mag-7 (1971), S. 404).
Auf diesen Substratkristallen läßt man bekanntlich in einem
Flüssigphasen- oder Gasphasen-Epitaxieprozeß dünne magnetische
Granatschichten (Speichermaterial) von einigen µm
Dicke, z. B. 5 µm, aufwachsen. Solche Granatschichten
können nur dann mit der erforderlichen Störungsfreiheit und
Perfektion auf dem vorgegebenen Substrat aufwachsen, wenn
Substrat und epitaxiale Schicht nahezu die gleiche kristallographische
Gitterkonstante besitzen.
Für die Informationsspeichertechnik nach dem magnetooptischen
Speicherverfahren unter Verwendung des magnetooptischen
Faraday-Effektes zum Auslesen der Information
(vgl. J. Appl. Phys. 40 (1969), S. 1429-1435) kann der
Gütefaktor des Speichermaterials, vorzugsweise von
Gadolinium-Eisen-Granaten, beträchtlich erhöht werden,
wenn eine genügende Menge Wismut in das Speichermaterial
eingebaut wird, was eine wesentliche Erhöhung der Faraday-
Drehung bewirkt (DE-OS 23 49 348). Da der Einbau von
Wismut die Gitterkonstante vergrößert, muß in diesem Fall
auch ein Substrat mit entsprechender Gitterkonstante a₀,
vorzugsweise in der Nähe von 1,249 nm, verwendet werden.
Bisher ist man zu diesem Zweck von Neodym-Gallium-Granat
Nd₃Ga₅O₁₂ (a₀ = 1,250 nm) oder entsprechenden Mischkristallen
ausgegangen (DE-OS 24 34 251).
Derartige Einkristalle werden üblicherweise als lange Stäbe
aus einer Schmelze gezüchtet, z. B. nach einem in "Solid
State Communications" 2 (1964), S. 229-231 beschriebenen
Verfahren. Anschließend werden von diesen nichtmagnetischen
Granat-Stäben Einkristallscheiben gewünschter Dicke als
Keimunterlage für magnetische Granatschichten abgeschnitten.
Die Herstellung magnetischer Granatschichten wird z. B. in
der Arbeit von W. Tolksdorf in IEEE Trans. mag. MAG-11
(1975) S. 1074 ff beschrieben.
Wie oben dargestellt, ist also sowohl zur Vermeidung von
Spannungsrissen in der aufgewachsenen magnetischen Schicht
als auch zur Einstellung der magnetischen Eigenschaften
eine Anpassung der Gitterkonstanten der Keimunterlage an
die der Schicht erforderlich. Durch Auswahl eines geeigneten
Seltenerd-Gallium-Granats (SE₃GA₅O₁₂; SE = Y, Gd, Sm,
Nd) wird eine Grobanpassung der Gitterkonstanten erzielt,
die sich in der Praxis jedoch als nicht ausreichend erwiesen
hat.
Aus der DE-OS 24 34 251 ist ein Einkristall auf der Basis
von Gd-Ga-Granat mit der allgemeinen Formel
(A = Gd, Sm oder Nd; B = Ca, Sr oder Mg; C = Zr oder Sn)
bekannt, bei welchem eine zusätzliche Feinanpassung der
Gitterkonstanten durch einen partiellen Ersatz der
Kationen des Granatgitters durch Fremdionen angestrebt
wird. Es werden hier für Seltenerdmetallionen auf dem
Dodekaederplatz Ca2+- oder Sr2+- oder Mg2+-Ionen eingebaut,
und für Galliumionen auf dem Oktaederplatz des
Granatgitters Zr4+- oder Sn4+-Ionen.
Ein Nachteil dieser bekannten Zusammensetzungen ist, daß
nur Kristalle bis zu einem Durchmesser von maximal 22 mm
bei einer Wachstumsgeschwindigkeit von 2 mm h-1 hergestellt
werden können, da bei dieser Art von Zusammensetzungen
ein Verteilungskoeffizient vorliegt, der ≠ 1
(Keff = 0,89 bis 1,05) ist.
Wird aus einer Schmelze mit z. B. einem Verteilungskoeffizienten
< 1 ein Kristall mit zu hoher Ziehgeschwindigkeit
gezogen, reichern sich von der Wachstumsfront Verunreinigungen
an, die zu einer Herabsetzung des Schmelzpunktes
und damit zu einer erhöhten lokalen Wachstumsgeschwindigkeit
des Kristalls führen. Der Kristall wächst dann nicht
in Gleichgewichtszusammensetzung an und neigt zu Spannungen
und Versetzungsbildung.
Zum Verteilungskoeffizienten Keff ist folgendes auszuführen:
Für die technische Verwendung der genannten Mischeinkristalle
als Substrat ist es wichtig, daß bei der Züchtung
die Zusammensetzung und damit die Gitterkonstante des
Kristalls zwischen Wachstumsbeginn und Wachstumsende nahezu
gleich ist. Dies ist nur dann zu erreichen, wenn der
Verteilungskoeffizient zwischen Kristall und Schmelze
eins oder nahezu eins ist, wobei die Abweichung Δ a₀
nicht größer als 2 · 10-4 nm sein sollte.
Die Bestimmung der Verteilungskoeffizienten erfolgt
durch Bestimmung der Kristallzusammensetzung mittels
Röntgenfluoressenzanalyse. Der Wert für Keff ergibt
sich aus dem Verhältnis der Konzentrationen der einzelnen
Komponenten im Kristall zu den Konzentrationen der
einzelnen Komponenten in der Schmelze.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß man bei
Seltenerdmetall-Gallium-Granaten durch gekoppelte Substitution
einmal der Seltenerdmetallionen, die
auf Dodekaederplätzen im Granatgitter angeordnet sind,
durch Erdalkalimetallionen wie Ca2+ oder Sr2+ und zum
anderen der Galliumionen, die auf Oktaederplätzen
im Granatgitter eingebaut sind, durch Ionen zweiwertiger
Elemente wie Mg2+ gemeinsam mit Ionen vierwertiger
Elemente wie Zr4+ oder Sn4+ zu den gewünschten Kristalleigenschaften
gelangen kann.
Der Erfindung liegt außerdem die Erkenntnis zugrunde, daß
durch einen Einbau von Ca2+-Ionen und/oder Sr2+-Ionen neben
Mg2+- und Zr2+- und/oder Sn2+-Ionen in einen Gadolinium-
Gallium-Granat eine Möglichkeit der Variation der Gitterkonstanten
bei einem gleichbleibenden Verteilungskoeffizienten
von nahezu 1 möglich ist.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile werden insbesondere
bei einer großtechnischen Serienfertigung wirksam.
Es ist erwünscht, z. B. Displays möglichst großen Flächeninhalts
herstellen zu können, was nur erreicht werden
kann, wenn die gezogenen Kristalle einen möglichst großen
Durchmesser haben und dabei weitgehend spannungsfrei sind.
Außerdem ist es wichtig, daß die Wachstumsgeschwindigkeit
dieser Kristalle erhöht wird, um wirtschaftlich arbeiten
zu können.
Ein weiterer bedeutender Vorteil der Kristallzusammensetzung
gemäß der Erfindung ist, daß bei Verteilungskoeffizienten
Keff von nahezu 1 eine gewünschte Gitterkonstante
a₀ von 1,2497 nm erreichbar ist.
Mit den Zusammensetzungen gemäß der Erfindung ist es möglich,
Kristalle in wesentlich größeren Abmessungen bei
wesentlich erhöhter Wachstumsgeschwindigkeit nahezu
spannungsfrei herzustellen, als es mit den bekannten Zusammensetzungen
möglich ist.
Die Erfindung wird nunmehr anhand von Ausführungsbeispielen
näher erläutert.
Die Zeichnung zeigt in
Fig. 1 eine graphische Darstellung der Abhängigkeit der
Verteilungskoeffizienten von Gd, Ca, Ga, Mg,
Zr vom Ca-Gehalt in der Schmelze für eine Reihe
von Mischkristallen mit konstantem Zr-Gehalt
in der Schmelze von 0,5 Formeleinheiten
Fig. 2 eine graphische Darstellung der Gitterkonstanten
einer Reihe von Mischkristallen mit konstantem
Zr-Gehalt in der Schmelze von 0,5 Formeleinheiten
gemäß der Erfindung in Abhängigkeit vom Ca- bzw.
Mg-Gehalt in der Schmelze
Fig. 3 eine graphische Darstellung der Abhängigkeit der
Verteilungskoeffizienten von Gd, Ca, Ga, Mg,
Zr vom Ca-Gehalt in der Schmelze für eine Reihe
von Mischkristallen mit konstantem Zr-Gehalt in
der Schmelze von 0,65 Formeleinheiten
Fig. 4 eine graphische Darstellung der Gitterkonstanten
einer Reihe von Mischkristallen
mit konstantem Zr-Gehalt in der Schmelze von
0,65 Formeleinheiten gemäß der Erfindung in
Abhängigkeit vom Ca- bzw. Mg-Gehalt in der
Schmelze.
Fig. 1 zeigt die Abhängigkeit der Verteilungskoeffizienten
Keff der Mischkristallbestandteile Gd, Ca, Ga, Mg und Zr
vom Ca-Gehalt in der Schmelze für eine Reihe von Mischkristallen
mit einem konstanten Zr-Gehalt in der Schmelze
von 0,5 Formeleinheiten. Die größte Veränderung des Verteilungskoeffizienten
in Abhängigkeit von der Schmelzzusammensetzung
zeigen dabei die Verteilungskoeffizienten
von Mg und Zr.
In Fig. 2 sind die Gitterkonstanten des Anfanges (150 g
Kristallgewicht) und des Endes (450 g Kristallgewicht)
des zylindrischen Teiles von Einkristallen gemäß der Erfindung
mit konstantem Zr-Gehalt in der Schmelze von 0,5
Formeleinheiten und unterschiedlichen Gehalten an Mg bzw.
Ca in der Schmelze (Gesamteinwaage der Ausgangssubstanzen
800 g) dargestellt. Für eine Schmelzzusammensetzung mit
einem Ca-Gehalt von ∼0,4 Formeleinheiten und einem Mg-
Gehalt von ∼0,1 Formeleinheiten wird innerhalb der Meßgenauigkeit
keine Änderung der Gitterkonstanten beobachtet.
Bei dieser Schmelzzusammensetzung kompensiert sich der
Einfluß der Verteilungskoeffizienten auf die Gitterkonstante.
Wegen des komplexen Verlaufs der Verteilungskoeffizienten
läßt sich dieses Ergebnis nicht ohne weiteres
aus den Kurven gemäß Fig. 1 erkennen.
In Fig. 3 ist die Abhängigkeit der Verteilungskoeffizienten
Keff der Mischkristallbestandteile Gd, Ca, Ga, Mg und Zr
vom Ca-Gehalt in der Schmelze für eine Reihe von Mischkristallen
mit einem konstanten Zr-Gehalt in der
Schmelze von 0,65 Formeleinheiten gezeigt.
In Fig. 4 sind die Gitterkonstanten des Anfanges (150 g
Kristallgewicht) und des Endes (450 g Kristallgewicht)
des zylindrischen Teiles von Einkristallen gemäß der
Erfindung mit konstantem Zr-Gehalt in der Schmelze von
0,65 Formeleinheiten und unterschiedlichen Gehalten an
Mg bzw. Ca in der Schmelze (Gesamtgewicht der Ausgangssubstanzen
800 g) dargestellt.
Die optimale Schmelzzusammensetzung liegt für diese Mischkristallreihe
bei einem Wert für x von ∼0,35 und für y
von ∼0,30 Formeleinheiten.
Es folgen nun Ausführungsbeispiele für die Züchtung
einzelner Kristalle gemäß der Erfindung.
Es wird die Züchtung eines Gd2,6Ca0,4Ga4,1Mg0,25Zr0,65O₁₂-
Mischkristalls beschrieben:
Die Ausgangssubstanzen (1947,11 g Gd₂O₃, 1587,65 g Ga₂O₃,
92,68 g CaO, 41,63 g MgO und 330,93 g ZrO₂; Gesamteinwaage
4000 g) werden gemischt, in Zylinderform gepreßt
und bei 1500°C in Sauerstoffatmosphäre gesintert.
Anschließend wird der Sinterkörper in einem induktiv beheizten
Iridiumtiegel bei ca. 1800°C in einer abgeschlossenen
Kristallziehapparatur aufgeschmolzen. Durch
die Apparatur wird ein Gasgemisch bestehend aus 50% N₂ +
50% CO₂ geleitet. Als Impfkristall dient ein zylinderförmiger
Einkristallstab aus Gadolinium-Gallium-Granat.
Der Ziehprozeß wird in bekannter Weise nach dem Czochralski-
Verfahren durchgeführt. Die Wachstumsgeschwindigkeit beträgt
5,0 mm h-1, die Rotationsgeschwindigkeit ∼40 min-1.
Die gezüchteten Kristalle haben eine maximale Länge von
130 mm und einen maximalen Durchmesser von 77 mm. Ihre
Gitterkonstante a₀ beträgt 1,249 nm, wobei die Abweichung
Δ a₀ des Wertes für die Gitterkonstante zwischen Wachstumsbeginn
und Wachstumsende nicht mehr als 1 · 10-4 nm betrug.
Es wird die Züchtung eines Gd2,65Ca0,35Ga4,35Mg0,15Zr0,5
O₁₂-Mischkristalls beschrieben:
Die Ausgangssubstanzen (393,99 g Gd₂O₃, 334,41 g Ga₂O₃,
16,10 g CaO, 4,96 g MgO und 50,54 g ZrO₂; Gesamteinwaage
800 g) werden gemischt, in Zylinderform gepreßt und bei
1500°C in Sauerstoffatmosphäre gesintert.
Anschließend wird der Sinterkörper in einem induktiv beheizten
Iridiumtiegel bei ca. 1800°C in einer abgeschlossenen
Kristallziehapparatur aufgeschmolzen. Durch
die Apparatur wird ein Gasgemisch bestehend aus 50% N₂ +
50% CO₂ geleitet. Als Impfkristall dient ein zylinderförmiger
Einkristallstab aus Gadolinium-Gallium-Granat.
Der Ziehprozeß wird in bekannter Weise nach dem Czochralski-
Verfahren durchgeführt. Die Wachstumsgeschwindigkeit beträgt
5,0 mm h-1, die Rotationsgeschwindigkeit ∼35 min-1.
Die gezüchteten Kristalle haben eine maximale Länge von
75 mm und einen maximalen Durchmesser von 42 mm. Die
Gitterkonstante der gezüchteten Kristalle a₀ beträgt
1,247 nm, wobei die Abweichung Δ a₀ des Wertes für die
Gitterkonstante zwischen Wachstumsbeginn und Wachstumsende
nicht mehr als 1 · 10-4 nm betrug.
Es wird die Züchtung eines Gd2,65Ca0,35Ga4,05Mg0,3Zr0,65
O₁₂-Mischkristalls beschrieben:
Die Ausgangssubstanzen (393,45 g Gd₂O₃, 312,50 g Ga₂O₃,
16,16 g CaO, 9,95 g MgO und 65,94 g ZrO₂; Gesamteinwaage
800 g) werden gemischt, in Zylinderform gepreßt und bei
1500°C in Sauerstoffatmosphäre gesintert.
Anschließend wird der Sinterkörper in einem induktiv beheizten
Iridiumtiegel bei ca. 1800°C in einer abgeschlossenen
Kristallziehapparatur aufgeschmolzen. Durch
die Apparatur wird ein Gasgemisch bestehend aus 50% N₂ +
50% CO₂ geleitet. Als Impfkristall dient ein zylinderförmiger
Einkristallstab aus Gadolinium-Gallium-Granat.
Der Ziehprozeß wird in bekannter Weise nach dem Czochralski-
Verfahren durchgeführt. Die Wachstumsgeschwindigkeit beträgt
5,0 mm h-1, die Rotationsgeschwindigkeit ∼40 min-1.
Die gezüchteten Kristalle haben eine maximale Länge von
100 mm und einen maximalen Durchmesser von 42 mm. Ihre
Gitterkonstante a₀ beträgt 1,250 nm, wobei die Abweichung
Δ a₀ des Wertes für die Gitterkonstante zwischen Wachstumsbeginn
und Wachstumsende nicht mehr als 1 · 10-4 nm betrug.
Die Abmessungen der gezüchteten Kristalle gemäß den Ausführungsbeispielen
II und III zeigen kleinere Werte als
die gemäß Ausführungsbeispiel I; dies ist auf die geringere
Menge an Ausgangssubstanz für die Schmelze gemäß den Ausführungsbeispielen
II und III gegenüber dem Ausführungsbeispiel
I zurückzuführen.
Es ist in den Ausführungsbeispielen die Herstellung von
Seltenerdmetall-Gallium-Granat-Mischeinkristallen beschrieben,
bei welchen ein Teil der Seltenerdmetallionen
durch Calciumionen und ein Teil der Galliumionen durch
Magnesium- und Zirkoniumionen ersetzt ist. Aufgrund sehr
ähnlicher Ionenradien können jedoch statt Calciumionen
andere Erdalkalimetallionen, wie z. B. Strontium2+ und
statt Zirkoniumionen kann Zinn4+ eingebaut werden.
Nachfolgend sind die Ionenradien der an den vorliegenden
Mischkristallen beteiligten Elemente aufgeführt.
Die Seltenerdmetallionen (Ionenradien jeweils in () angegeben)
Gd3+ (0,106 nm), Sm3+ (0,109 nm), Nd3+ (0,112 nm)
und Y3+ (0,102 nm) werden zum Teil substituiert durch
Ca2+ (0,112 nm) oder Sr2+ (0,125 nm).
Die Galliumionen Ga3+ (0,062 nm) werden auf ihren
Oktaederplätzen zum Teil substituiert durch Mg2+ (0,072 nm)
und durch Zr4+ (0,075 nm) oder Sn4+ (0,069 nm).
Alle gezüchteten Kristalle waren optisch transparent.
Die Kristallperfektion wurde mit einem Polarisationsmikroskop
und nach der Schlierenmethode untersucht. Versetzungen
und Einschlüsse wurden ermittelt zu
< 5 · 10-2/cm².
Die Einkristalle nach der Erfindung eignen sich insbesondere
als Substrat für epitaxiale magnetische Granatschichten
für magneto-optische Informationsspeicher oder
Displays.
Zur Herstellung der magnetischen Granatschichten (Speicherschichten)
werden nach bekannter Technik (vgl. Appl. Phys.
Lett. 19 (1971), S. 486-488, und Journal of Cryst. Growth
17 (1972), S. 322-328) unmagnetische Substrateinkristallscheiben
nach der Erfindung in eine schmelzflüssige
Lösung getaucht, wobei durch einen Flüssigphasen-Epitaxieprozeß
Granatschichten z. B. der Zusammensetzung (Gd, Bi)₃
(Fe, Al, Ga)₅O₁₂ von etwa 5 µm Dicke aufwachsen.
Für die Anwendung als magneto-optisches Speichermaterial
werden die Granatschichten strukturiert, so daß isolierte
quadratische Inseln mit einer Kantenlänge von z. B. 70 µm
entstehen. Zum Einschreiben von Informationen werden
diese quadratischen Inseln mit einem Laserstrahl angesteuert;
infolge der damit verbundenen Erwärmung der
Schicht wird unter gleichzeitiger Einwirkung eines äußeren
magnetischen Schaltfeldes die Richtung der Magnetisierung
in diesen Inseln gepolt (vgl. Philips Research
Reports 33 (1978), S. 211-225).
Die beim Auslesen des Informationszustandes eines
magneto-optischen Speichers angewandte Technik
(= Nutzbarmachung des magneto-optischen Faraday-Effektes)
kann natürlich auch für optische Displaysysteme nutzbar
gemacht werden. So ist ein Zylinderdomänendisplay vom
Projektionstyp bekannt (vgl. IEEE Transactions MAG-7
(1971), S. 370-373), bei dem ebenfalls zur Erhöhung des
Bildkontrastes eine beträchtliche Substitution von z. B.
eines Seltenerdmetallions pro Formeleinheit durch Wismut
erforderlich ist, was die bereits beschriebenen Probleme
mit sich bringt und die Notwendigkeit eines Substrates mit
erhöhter Gitterkonstante bedingt.
Ein Vorteil großer Substratscheiben ist, daß die Anzahl
von Speicherplätze pro Scheibe erhöht wird.
Für bestimmte Anwendungszwecke, z. B. für Reprographiegeräte,
ist für eine Speichermatrize eine Speicherplatzkapazität
von 256 × 128 bit erforderlich. Dies ist nur
realisierbar, wenn die Substratscheiben einen Durchmesser
von nicht kleiner als 48 mm haben.
Claims (5)
1. Einkristall auf der Basis von
Seltenerdmetall-Gallium-Granat der allgemeinen Formel
wobei in der Formel bedeuten:
A = Gadolinium und/oder Samarium und/oder Neodym und/oder Yttrium
B = Calcium und/oder Strontium
C = Magnesium
D = Zirkonium und/oder Zinn
und O < x, y ≦ 0,7 und x + y ≦ 0,8.
A = Gadolinium und/oder Samarium und/oder Neodym und/oder Yttrium
B = Calcium und/oder Strontium
C = Magnesium
D = Zirkonium und/oder Zinn
und O < x, y ≦ 0,7 und x + y ≦ 0,8.
2. Einkristall nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß in der Formel
0,1 ≦ x, y ≦ 0,4 und 0,5 ≦ x + y ≦ 0,7 sind.
3. Einkristall nach den Ansprüchen
1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß er folgende Zusammensetzung
hat Gd2,65Ca0,35Ga4,05Mg0,3Zr0,65O₁₂.
4. Einkristall nach den Ansprüchen
1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß er folgende Zusammensetzung
hat Gd2,6Ca0,4Ga4,1Mg0,25Zr0,65O₁₂.
5. Verwendung eines Einkristalls nach
den Ansprüchen 1 bis 4 als Substrat für einkristalline
magnetische Granatschichten für magneto-optische Informationsspeicher
oder Displays.
Priority Applications (5)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19803008706 DE3008706A1 (de) | 1980-03-07 | 1980-03-07 | Einkristall auf der basis von seltenerdmetall-gallium-granat |
DE8080200671T DE3060941D1 (en) | 1979-07-12 | 1980-07-09 | A single crystal of rare earths-gallium-garnet and thin film arrangement with a single garnet substrate |
EP80200671A EP0023063B1 (de) | 1979-07-12 | 1980-07-09 | Einkristall auf der Basis von Seltenerdmetall-Gallium-Granat und magnetische Dünnschichtanordnung mit einem monokristallinen Granat-Substrat |
US06/168,227 US4379853A (en) | 1979-07-12 | 1980-07-14 | Magnetic device having a monocrystalline garnet substrate bearing a magnetic layer |
US06/401,032 US4454206A (en) | 1979-07-12 | 1982-07-22 | Magnetic device having a monocrystalline garnet substrate bearing a magnetic layer |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19803008706 DE3008706A1 (de) | 1980-03-07 | 1980-03-07 | Einkristall auf der basis von seltenerdmetall-gallium-granat |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3008706A1 DE3008706A1 (de) | 1981-09-24 |
DE3008706C2 true DE3008706C2 (de) | 1991-01-10 |
Family
ID=6096489
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19803008706 Granted DE3008706A1 (de) | 1979-07-12 | 1980-03-07 | Einkristall auf der basis von seltenerdmetall-gallium-granat |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3008706A1 (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3904868A1 (de) * | 1989-02-17 | 1990-08-23 | Philips Patentverwaltung | Verfahren zur zuechtung von mischkristallen aus schmelzen oxidischer vielstoffsysteme |
Family Cites Families (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2434251C2 (de) * | 1974-07-17 | 1982-08-26 | Philips Patentverwaltung Gmbh, 2000 Hamburg | Einkristall auf der Basis von Gallium- Granat |
US4165410A (en) * | 1977-06-03 | 1979-08-21 | Bell Telephone Laboratories, Incorporated | Magnetic bubble devices with controlled temperature characteristics |
-
1980
- 1980-03-07 DE DE19803008706 patent/DE3008706A1/de active Granted
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3008706A1 (de) | 1981-09-24 |
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